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Full text of "Archiv furgeschichte"

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THE AMERICAN MUSEUM 


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NATURAL HISTORY 


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ARCHIV 


FÜR 


NATURGESCHICHTE, 


GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, 
FORTGESETZT VON yt 
"W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, 


:E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, 
W. WELTNER UND E. STRAND. 


on en 


SECHSUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 


1920 
Abteilung A. 
1. Heft. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


EMBRIK STRAND 


(BERLIN). 


NICOLAISCHE 
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER 


Berlin. 


Inhaltsverzeichnis. 
71-36 %)- You - 25° 


Seite 

Bischoff. Monographie der Mutilliden Afrikas . ee ee 1! 
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Zur Stammesentwicklung der Mutilliden EN ad N Eee 8 
Geographische Verbreitung . . 2... N» 
Bestimmungstabellen für Unterfamilien und Gattungen Er 

Die Gattungen Apterogyna — Spinulotilla n. ee A 


ER im Heft 1920. A, 2.) 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


Von 
Dr. H. Bischoff, Berlin. 


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Mit 7 Tafeln. _ Eirwe ET) 


 Alsich im Jahre 1913 eine Bearbeitung der reichhaltigen Schätze 
an afrikanischen Mutilliden: des Berliner zoologischen Museums über- 
nehmen wollte, stellte sich bald heraus, daß eine solche ohne: ein 
genügend grosses Vergleichsmaterial kaum durchzuführen war. Es 
zeigte sich eine Fülle von neuen Formen, die von früheren Autoren. 
verkannt oder mit bereits bekannten durcheinander geworfen waren. 
Die Artbeschreibungen waren vielfach unzureichend, sodaß nach ihnen 
allein die sichere Entscheidung über die Identität einer Art meist 
kaum möglich war. Es war daher nötig, um die Arbeit auf eine mög- 
liehst sichere Grundlage zu stellen, weiteres Material zur Unier- 
suchung hinzuzuziehen. Die wichtigeren, größeren Museen und eine 
Reihe von Spezialsammlern stellten mir für diese Arbeit ein z. T. 
recht umfangreiches Material zur Verfügung, sodaß auf diese Weise 
die verschiedensten Gebiete Afrikas, die sich auf die einzelnen Museen 
in recht verschiedener Weise verteilen, durch die dort vorkommenden 
Arten vertreten waren und sich ein kleiner Überblick über die Ver- 
breitung der Arten gewinnen ließ. Klein kann dieser Überblick wohl 
nur genannt werden. Selbst jede Sendung von geringem Umfange 
bringt noch neue Formen, scdaß die vorliegende Arbeit selbst nur 
als Grundlage für weitere Forschungen gedacht werden kann. Die 
Fülle der Arten und Formen ist vorläufig unabsehbar. Nur von 
wenigen Sammlern kann man behaupten, daß diese in ihren Gegenden 
intensiv gesammelt haben oder daß einzelne Gegenden durch häufigeres 
Sarameln besser erforscht seien. Des Sammeins von Hymenopteren 
wird sich der Sammler in den Tropen nur wenig annehmen, wo die 
Formenmannigfaltigkeit der Käfer oder die Farbenpracht der 
Schmetterlinge. ablenken. Es sind im Allgemeinen auch nur Ge- 
legenheitsfänge, wenn Hymenopteren mitgebracht werden. Aus dem 
Sammeln von Käfern einerseits und dem von Schmetterlingen anderer- 
seits erklärt es sich auch z. T., daß man über die Geschlechtszusammen- 
gehörigkeit der Arten bisher so wenig unterrichtet ist. Der Schmetter- 
lingssammler wird mehr den geflügelten Männchen bei ihrem Blüten- 
besuch begegnen, während dem Käfersammler bei der Erforschung 
der Bodenfauna die am Boden laufenden, ungeflügelten Weibchen 
eher zu Gesichte kommen werden. Immerhin konnte für vorliegende 
Arbeit ein ungefähr 7500 Individuen umfassendes Material aus den 
verschiedensten Teilen Afrikas Verwendung finden. 


Archiv ar r Naturgeschichte 
1. 1 1. Heft 


p. Dr. H. Bisch'off: 


Über die Mutilliden des paläarktischen, einschl. mediterranen 
Faunengebiets haben wir die große Andr&’sche Arbeit in Spec. Hym. 
Europ. v. 8, 1899—1902, also eine Arbeit verhältnismäßig jungen 
Datums, die das einschlägige Material fast erschöpfend behandelt. 
Andrerseits sind aber die Grenzen des Mediterran-Gebiets namentlich 
gegen Nubien, Abyssinien und. Erythraea durchaus nicht scharf, so- 
daß Gründe der Systematik die Aufnahme der Arten des mediterranen 
Teils Afrikas in diese Arbeit rechtfertigten und wünschenswert er- 
scheinen ließen. Um aber unnötige Wiederholurgen zu vermeiden, 
habe ich mich bei der Behandlung der Arten und Formen, soweit sie 
in dem genannten Werk behandelt werden, möglichst kurz gefaßt. 
Dieselben haben zwar in die Bestimmungstabellen Aufnahme ge- 
funden, sind aber dann im speziellen Teil so kurz wie irgend möglich 
mit Hinweis auf die Andr&’sche Arbeit erwähnt worden. Nur Formen, 
die Andre nicht kannte oder verkannte, werden ausführlicheren Be- 
trachtungen unterzogen. 

Die Hineinbeziehung der Fauna Madagaskars in den Rahmen 
der Arbeit war ebenfalls durch die verhältnismäßig nahen Beziehungen 
der Fauna zu der des afrikanischen Kontinents gerechtfertigt. 

Hinsichtlich des kapländischen Faunengebiets hatte ich einige 
Bedenken. Von der Fülle der von dort beschriebenen Arten ist mir 
nur ein kleiner Bruchteil bekannt geworden, andrerseits kommen 
aber auch zahlreiche neue Formen hinzu. Die Mutilliden-Fauna des 
Kaplandes hat in P&ringuey ihren Bearbeiter gefunden, der es anderen 
Spezialisten so gut wie zur Unmöglichkeit macht, auf Gebieten, in 
denen er herumgepfuscht hat — wenigstens soweit dies die Mutilliden _ 
betrifft — zu arbeiten. Die Peringuey’schen Beschreibungen sind 
von einer außerordentlichen Flüchtigkeit. Seine Tabellen erfordern 
durch ihre Unübersichtlichkeit und ihren ohne jede Logik erfolgten 
Aufbau* ein Sonderstudium, das sich mit dem Denkvermögen des 
Herrn P. beschäftigen müßte. Hinzukommt ein geradezu ungeheuer- 
licher Mangel von Kenntnis der morphologischen Verhältnisse des 
Hymenopterenkörpers. Wenn Herr P. des öfteren den Thorax des 
Mutillidenweibchens einschließlich des Prepodeums als Prothorax 
bezeichnet — ein Lapsus, der mehrfach vorkommt — so ist das 
ein Zeichen von einer ganz ungenügenden vergleichend morpho- 
logischen Vorbildung. Falls Herrn Peringuey diese Zeilen zu 
Gesicht kommen, mag er sich merken, daß der Prothorax niemals 
drei Beinpaare tragen kann, urd daß der Abschnitt, den er bei den 
Mutillidenweibcehen des öfteren als Prothorax bezeichnet, nichts mit 
dem Körperabschnitt zu tun hat, der sich bei Käfern zwischen Kopf 
und Flügeldecken eingliedert. Verzeihen will man schließlich noch 
die Bezeichnung des Propodeums oder Mittelsegments mit Meta- 
thorax. Der letzte, scheinbare Abschnitt des Thorax ist aber bekannt- 
lich in Wirklichkeit das erste Abdominalscgment, urd in modernen 
Arbeiten müßte man doch den vergleichend morphologischen For- 
schungsergebnissen etwas mehr Rechnung tragen. Zuguterletzt wirken 
auch noch die Namen, die Herr Peringuey seinen Mutilliden gibt, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, B 


höchst amüsant. Es ist ja schließlich auch so bequem, ein Reallexikon 
des klassischen Altertums zur Hand zu nehmen und der antiken 
Mythologie von den Nymphen bis zu den Cyclopen ein ewiges Denk- 
mal in der Benennung der südafrikanischen Mutilliden zu setzen. 
Fehler in der Namenbildung können dabei nicht vorkommen, und 
man braucht sich seiner Unkenntnis der klassischen Sprachen nicht 
zu schämen. Ganz hübsch mögen ja alle diese Namen für das Ohr, 
auch des humanistisch gebildeten Spezialisten klingen, aber für 
jemanden, der in der Lage ist, sich bei einem Namen etwas zu denken 
und aus ihm bereits auf Eigentümlichkeiten des betr. Tieres oder 
sein Vorkommen zu schließen, müssen derartigeNamen als ein unan- 
genehmer Gedächtnisballast empfunden werden. Gewiß ist es in 
anderen Insektengruppen üblich, derartige Benennungen anzuwenden, 
und berechtigt sind sie nach den internationalen Nomenklaturregeln 
auch, aber Gedächtnisballast bleiben sie. Doch genug von Herrn 
Peringuey und seinen Werken. Jeder, der dieselben benutzt, wird 
empfinden, daß das vorstehende Urteil eher viel zu milde als zu 
scharf ist. 
Was nun unsere bisherige Kenntnis der Mutilliden des afrikanischen 
Kontinents anbelangt, so ist -als erste, größere, zusammenfassende 
Arbeit die vor nunmehr gerade 50 Jahren erschienene Monographie 
der altweltlichen Mutilliden von Sichel und Radoszkowski zu 
erwähnen. Die bis damals bekannten Arten werden darin zusammen- 
gestellt und eine Anzahl neuer dazu beschrieben. Wenn man 
von den Formen des Mediterrangebietes absieht, werden im Ganzen 
noch keine 40 Arten genannt. Späterhin sind dann besonders die 
Namen-von Gribodo, Magretti und vor allem Ernest Andr& zu er- 
wähnen und der bereits genannte Herr Peringuey. Die verschiedensten 
Faunengebiete gelangen zur Bearbeitung. Von größeren Werken muß 
besonders der Bearbeitung der paläarktischen Arten durch Andre 
in Spec. Hym. Europ. gedacht werden, weiterhin seiner Bearbeitung 
der Mutilliden für Wytsmans Genera Ins. 1903, in der ca. 350 afri- 
kanische Arten, außer denen des Mediterrangebietes aufgezählt werden. 
Eine wichtige bibliographische Zusammenstellung über die Mutilliden 
der Erde verdanken wir ebenfalls Andr& (Rev. Ent., 1910), nachdem 
Magretti bereits 1905 eine Literatur-Zusammenstellung über die 
afrikanischen Arten gegeben hatte. Eine Zusammenstellung der 
-wichtigeren Arbeiten nach geographischen Gesichtspunkten gebe ich 
unten. Dabei bezeichne ich die bis 1910 erschienenen Arbeiten durch 
die Nummer, die sie in der Andr&’schen Zusammenstellung führen, 
wo sie durchlaufend numeriert sind. Zu meinem Bedauern muß ich 
mitteilen, daß mir die neueste P&ringuey’sche Arbeit aus Ann. 
S. Afr. Mus., 1914 nicht bekannt geworden ist und für vorliegende 
Monographie nicht mehr Verwendung finden konnte, da es vermutlich 
noch längere Zeit dauern wird, bis die durch den Krieg unterbrochene 
Verbindung mit dem Auslande wiederhergestellt und damit auch die 
ausländische Literatur zugänglich wird. Es ist daher sehr wohl mög- 
lich, daß auf diese Weise eine Reihe Synonyme bei den südafrikanischen 


1 1. Heft 


4 Dr. H. Bischoff: 


Arten geschaffen worden sind, aber schließlich wäre das auch selbst 
bei Kenntnis der Peringuey’schen Arbeit wegen seiner undeutbaren 
Beschreibungen möglich oder sogar wahrscheinlich gewesen, und aus 
diesem Grunde ist die Unkenntnis dieser Peringuey’schen Arbeit, 
die hoffentlich seine letzte auf diesem Gebiete sein wird, nicht von 
großer Bedeutung. 

Die Fauna Madagaskars hatte in Saussure in dem Grandidier- 
schen Werk ihren Bearbeiter gefunden. Dort wird eine Zusammen- 
stellung der bis dahin aus Madagaskar bekannten Arten zum Teil mit 
vorzüglichen Abbildungen gegeben. Leider haben sich in diese Arbeit 
eine Reihe Irrtümer eingeschlichen, da Saussure eine Anzahl von 
Tieren mit der fälschlichen Patria-Angabe ‚Madagaskar‘ erhalten 
hatte. Es sind dies die Arten: penetrata, costata, fracta, biseriata, 
radovae, dewitziana, radamae, malagassa, mephitis. Diese Arten sind 
höchstwahrscheinlich von Hildebrandt in Britisch-Ostafrika ge- 
sammelt worden. Hildebrandt hat zwar selbst auch auf Mada- 
gaskar gesammelt, doch kann über die Herkunft dieser Tiere, die z. T. 
direkt mit den britisch-ostafrikanischen Formen aus der Gegend von 
Kitui und N’di übereinstimmen, kein Zweifel bestehen. Wenn Smith 
ebenfalls eine dieser Arten (penetrata) als aus Madagaskar stammend 
beschreibt, so glaube ich, daß auch Smith aus der gleichen Ausbeute 
Material erhalten haben dürfte. 


Uebersicht über wichtigere Arbeiten, die sich ganz oder z. T. mit 
Mutilliden aus bestimmten Faunengebieten befassen. 


(Die Zahlen beziehen sich auf die fortlaufende Numerierung in Andres oben 
erwähnter Literatur-Zusammenstellung.) 


I N Anteil des Mediterrangebietes und Ägypten: 
6, 10, 17, 21, 23, 24, 33, 39, 57, 201, 223, 250, 242, 255, 312, 
3106,4837, 339, 349, 367, 412, 493; außerdem Gribodo in Ann. Mus. 
Genova, 1880. 

2. Abyssinien und Somaliland: 4, 12, 13, 17, 46, 48, 182, 255, 
257, 259, 260, 261, 312, 367. 

3. Ostafrika: 17, 33, 39, 45, 46, 95, 192, 193, 227, 269, 379, 399; 
außerdem Strand, 1907 in Ent. Mitt. Dahlem; Cameron in Sjöstedt, 
Kilimandjaro - Meru- Exped., v.2, 8:7; Bischoff in Wiss. Ergebn. 
deutsche Zentralafrika-Exped., 1912, III, p. 215. 

4. Westafrika: Senegal-Angola: 6, 9, 17, 23, 33, 37, 39, 45, 46, 
173,227, 242, 269, 367; außerdem Mercet in Boll. Labor. Portiei, 
1916. 

5. SW.-Afrika: 51, 55, 227, 298, 300, 315, 379, 432. 

6. Mozambique: 6, 14,25, 46,162, 190,191, 205,206, 299, 302, 367. 
-  T. S.=Afrika: 6,28, 38, 39, 46, 47, 52, 54, 72, 95, 227, 298, 299, 
300, 301, 302, 348, 367, 370, 379, 432. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 5 


© 8. Kapland: 28, 32, 46, 54, 227, 242, 298, 299, 300, 301, 302, 
344, 367, 370, 379. 
9, Madagaskar: 6, 17, 22, 23, 26, 39, 45, 87, 346, 347, 367, 435. 


Sehr .erschwerend war für die bisherige Bearbeitung die Tat- 
sache, daß die Zahl der Gattungen eine viel zu geringe war. In die 
Gattung Mutilla wurden alle Formen, die sich sonst nicht irgendwie 
unterbringen ließen, eingereihbt, sodaß dieselbe eine große Sammel- 
gattung darstelle, deren Aufteilung ich jetzt unternommen habe. 
Erst durch eine derartige, weitgehende Aufspaltung in neue Gattungen 
kann einigermaßen der Überblick bei der Fülle der Formen gewahrt 
werden. Die verfehlte, gekünstelte Systematik, die Ashmead (59) 
den Mutilliden, wie auch so vielen anderen Hymenopteren-Familien 
aufzwingt, ist schon von Andr& (34) abgetan worden, sodaß ich hier 
auf weitere Erörterungen verzichten kann. Einige Ashmead’sche 
Gattungen mußten, da Genotypen für sie angegeben waren, neu 
begründet werden. Meine Auffassung über die verwandtschaftlichen 
Beziehungen der afrikanischen Mutilliden-Genera habe ich in der 
unten folgenden Begründung des Stammbaumes dargelegt. 

Was die Biologie der afrikanischen Mutilliden anbelangt, so ist 
das, was wir darüber wissen, so gering, daß eine Zusammenstellung. 
noch nicht lobnen würde. Die Arten scheinen z. T. eine recht ver- 
schiedene Lebensweise zu führen. So finden wir sie nicht bloß als 
Schmarotzer höherer Hymenopteren, wie Apiden oder Spheciden, 
sondern auch als Schmarotzer von Coleopteren, u. z. in den ver- 
schiedenen, bisher beobachteten Fällen in. Clythriden-Kokons ihre 
Entwicklung durchmachend. Der Blütenbesuch der Männchen 
scheint sich im Mediterrangebiet vorzugsweise auf Umbelliferen zu 
erstrecken. Doch werden auch mit Hemipteren - Larven besetzte 
Thymelaea-Sträucher aufgesucht, wobei die Mutilliden-Männchen wohl 
den Ausscheidungen der Hemipteren nachgehen. Erwähnt werden 
mag noch, daß die Mutilliden im Aberglauben der Anwohner der 
Delagoa-Bai eine Rolle spielen, da der Anblick der dort Choura- 
Choura genannten Tiere Glück verheißen soll. Auch ist bekannt, 
daß manche Männchen nachts dem Lichte zufliegen. 

Bezüglich der Zusammengehörigkeit der Geschlechter tappen 
wir fast überall noch im Dunkeln. Sicher entscheidend kann hier 
nur die direkve Beobachtung der Copula sein. Ein Kombinieren auf. 
Grund des Fundortes und des Fangtages bringt zwar auch einige 
Wahrscheinlichkeit, doch ist Vorsicht bei der großen Ahnlichkeit 
einzelner Arten hier recht geboten. Ich habe deshalb auch in vor- 
liegender Arbeit die Geschlechter nur zusammengezogen, wenn die 
Copula direkt beobachtet wurde, und das ist bisher erst in einer ver- 
schwindend kleinen Zahl von Fällen geschehen. Vorläufig müssen 
also Männchen und Weibchen getrennt beschrieben werden, um die 
bei Herrn Peringuey beliebten Mesalliancen zu vermeiden. 

. Was den Aufbau der vorliegenden Arbeit anbelangt, so ist hervor- 
zuheben, daß der Krieg eine Unterbrechung derselben von 1915—1918 


1. Heft 


6 Dr. H. Bischoff: 


einschl. zur Folge hatte. Die verschiedene Entstehungszeit einzelner 
Teile macht sich daher vielfach bemerkbar, und ich bitte den Be- 
nutzer der Arbeit dies in Erwägung zu stellen, ehe er ein Urteil fällt. 
Das reiche Material, das mir vorgelegen hat, war der Grund dafür, 
daß, um die Arbeit nicht allzu umfangreich zu gestalten, die Diagnosen 
neuer Formen möglichst kurz gefaßt werden mußten, wenn nicht 
überhaupt eine Drucklegung der ganzen Arbeit in Frage gestellt 
werden sollte. In den Diagnosen werden daher nur besonders auf- 
fällige, charakteristische Merkmale verwertet. Alles, was irgendwie 
als Gattungscharakter in Frage kommt, wird fortgelassen, und meist 
werden zum Vergleich verwandte Arten herangezogen. Ich bin mir 
des Nachteiles, den ein derartiges Bezugnehmen auf verwandte Formen 
mit sich bringt, voll bewußt, glaubte aber immerhin die einzelnen 
Formen durch Gegenüberstellung kennzeichnen zu müssen, da die- 
selben bei ihrer vielfach recht großen Ähnlichkeit für sich allein be- 
trachtet mit Sicherheit kaum zu erkennen sein werden. Bei dem 
häufig recht lokalisierten Vorkommen wird auch. die Fundortsangabe 
für die Entscheidung der Identität einer Art zu berücksichtigen sein. 

Sämtliche mir bekannt gewordene, beschriebene oder neue Arten, 
sowie Unterarten und Formen wurden coordiniert in die Bestimmungs- 
tabellen aufgenommen, u. z. für Weibchen und Männchen getrennt. 
In großen, artenreichen Gattungen wurde noch eine besondere Ein- 
teilung in Gruppen vorgenommen. 

Eine nicht unerhebliche Zahl von bisher beschriebenen Arten ist 
mir unbekannt geblieben. Namentlich handelt es sich hier um kap- 
ländische Arten. Soweit deren Gattungszugehörigkeit aus den Be- 
schreibungen sicher zu erkennen ist, — nach den P&ringuey’schen 
Beschreibungen ist dies allerdings nur ausnahmsweise möglich — 
sind dieselben am Schluß der einzelnen Gattungen, oder in Fällen, 
wo die unmittelbare Verwandtschaft mit einer anderen Art kenntlich 
ist, neben dieser mit der Originaldiagnose wiedergegeben. Die Original- 
beschreibungen aller übrigen, unbekannt gebliebenen Arten sind nach 
Männchen und Weibchen getrennt in alphabetischer Reihenfolge am 
Schluß der ganzen Arbeit zusammengestellt, u. z. meist in deutscher 
Übersetzung. In einzelnen Fällen, bei denen es sich um sehr lange 
Beschreibungen handelt, sind die Diagnosen gekürzt und enthalten 
nur die wesentlichen, charakteristischen Eigentümlichkeiten. Soweit 
die Gattungszugehörigkeit vermutet werden kann, ist dieselbe an- 
gegeben. 

E Durch die schematischen Tafeln der Zeichnungsverteilung glaube 
ich in vielen Fällen ein leichteres Erkennen der einzelnen Formen 
ermöglichen zu können. 

Zur angewandten Terminologie mag bemerkt werden, daß ich 
mich der üblichen Benennungen bedient habe. Das Mittelsegment 
oder Propodeum habe ich aus praktischen Gründen stets in Ver- 
bindung mit dem Thorax behandelt und zähle die Abdominalsegmente 
von der Einschnürung hinter den Propodeum an, sodaß also beim 
Männchen sieben Tergite und meist acht Sternite zu zählen sind. Ist 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 7 


ohne weiteren Zusatz von Tergiten oder Sterniten die Rede, so sind 
damit stets die betr. Abschnitte des Abdomens gemeint. Bezüglich 
der Bezeichnung der Flügeladern und Zellen habe ich die bisher ge- 
‘ bräuchliche, auch von Andre angewandte Benennung weiter benutzt, 
mich also nicht auf die moderne Einheitsbenennung eingelassen, da 
ich der Ansicht bin, daß die Deutung der einzelnen Adern im Hymeno- 
pterenflügel in ihrer Ableitung aus den analogen Tracheenstämmen 
des primitiven, hypothetischen Insektenflügels, ohne dies hier näher 
begründen zu wollen, noch auf schwachen Füßen steht und manche 
Unrichtigkeit aufweist. Sollte sich eine richtige Deutung ermöglichen 
lassen, und daß dies geschehen kann, daran besteht für mich kein 
Zweifel, so würde ich mich ohne Weiteres einer derartigen Neuerung, 
wie sie namentlich von amerikanischen Entomologen angestrebt wird, 
anschließen. Aber vorläufig halte ich diese Terminologie noch für 
ungeeignet. Auch in der von englischer Seite versuchten Neuerung 
sehe ich keinen wesentlichen Fortschritt, vielmehr sind diese Be- 
strebungen nur dazu angetan, weitere Verwirrung in die Terminologie 
hineinzutragen. Bei Bezeichnung der einzelnen Thoraxabschnitte 
des Weibchens spreche ich, da die Segmente durch Undeutlichwerden 
der Grenzen, wenigstens auf der Rückenfläche, nicht scharf getrennt 
sind von ‚„‚Regionen“ u. z. Pronotal-, Mesonotalregion usw., um damit 
die ungefähre Lage des betr. Abschnittes zu kennzeichnen. i 

Die bei den einzelnen Arten angegebene Literatur hat keinen 
Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe dabei in erster Linie nur die 
nach Erscheinen des Dalla-Torreschen Kataloges erschienenen Arbeiten 
berücksichtigt und für die mediterranen Arten außerdem Andre’s 
Bearbeitung in den Spec. Hym. als Grundlage benutzt. Die Fund- 
orte und Sammlerangaben usw. habe ich nach der Originalbezettelung 
wiedergegeben. Für wichtig halte ich die Angabe über den Verbleib 
des Typus, resp. die Angabe aus welcher Sammlung der Typus stammt 
und wo sich derselbe befindet. Auch für sämtliche andere Stücke habe 
ich durchweg angegeben, welcher Sammlung dieselben angehören, u. z. 
habe ich mich dabei einer einheitlichen Abkürzung bedient. In jedem 
Falle findet sich hinter der Patria-Angabe, soweit bekannt, der Name 
ie Sammlers in () und in [] die Angabe der Sammlung. Dabei be- 

euten: 


M.B. Museum Berlin M. Stockh. Museum Stockholm 
M. Bud. Museum Budapest M. W. Museam Wien 

M. Br. Museum Brüssel Br. M. British Museum 

M. G. Museum Genua Congo M. Congo Museum, Ter- 
M. Hamb. Museum Hamburg vueren 

M.P. Museum Paris Kap M. Museum Kapstadt 


Ferner Coll. Arnold in Bulawayo, Brauns in Willowmore und Schult- 
hess abgekürzt Schulth. in Zürich. 

Allen diesen Instituten und Privatsammlern sei an dieser Stelle 
für die Überlassung des Materials, das die vorliegende Monographie 
ermöglichte, an dieser Stelle mein Dank ausgesprochen. 

Ende Dezember 1919. Der Verfasser. 


1. Heft 


8 Dr. H. Bischoff: 


Zur Stammesentwicklung der Mutilliden. 


Wenn Börner in seinem neuen System der Hymenopteren die 
Mutilliden in die Unterfamilien Mutillinae und Tiphiinae aufspaltet, 
resp. die letztere Unterfamilie, zu der die nach der bisherigen Auf- 
fassung der Familie gehörige, kleine Gruppe der Methocinen gestellt 
wird, neu hinzufügt, so findet diese Auffassung, die in erster Linie 
auf dem Bau der Mundwerkzeuge begründet ist, auch in anderen 
morphologischen Merkmalen eine Stütze. Zweckmäßiger dürfte es 
allerdings sein, die Tphrinae als eigene Familie Tiphridae hinzustellen, 
und ihnen gegenüber die Familie der Mutilliden in einem engeren Sinne 
unter Ausschaltung der Methocinen zu fassen. Der weiteren Ein- 
teilung Börners folgend, würden nun die Mutillidae in dem eben dar- 
gelegten Umfange in die Unterfamilien Myrmosinae und Mutillinae 
zerlegt werden müssen. Hierbei kann allerdings das Börner’sche 
Einteilungsprinzip nicht beibehalten werden, Der Bau der Mund- 
werkzeuge rechtfertigt diese Einteilung nicht, denn wir haben Formen, 
bei denen danach die Weibchen u. Männchen zu verschiedenen Unter- 
familien gehören würden, was ohne weiteres die Hinfälligkeit der Be- 
deutung der Mundwerkzeuge für die Systematik in diesem Falle erweist, 
so brauchbar dieselben für die Systematik in großen Zügen sein mögen, 
Bei der grundverschiedenen Lebensweise beider Geschlechter der 
Mutilliden kann es natürlich nicht ausbleiben, daß in Übereinstimmung 
mit dem sonstigen starken Geschlechtsdimorphismus derselbe sich auch 
auf die Mundteile erstrecken und deren Bau in beiden Geschlechtern 
verschieden erscheinen lassen wird. Der Basallappen der Hinter- 
flügel, der als typisch für die Myrmosinen angesehen wird, ist auch 
nur mit Einschränkung für eine derartige Scheidung, wie sie Börner 
vorgenommen wissen will, zu verwenden. Bei Gattungen, die sich 
von den Myrmosen bereits weitgehend differenziert haben und die 
ihrem ganzen übrigen Bau nach zu den Mutillinae ohne Bedenken zu 
stellen sein würden, tritt er noch auf, allerdings nur bei deren primi- 
tiveren Gattungen, die so gewissermaßen den Übergang zwischen den 
Myrmosinen und den Mutillinen vermitteln. Zwischen die Tiphiiden 
und die Mutilliden dürften die Fedtschenkiinen zu stellen sein. Die 
Gattung Myrmecopterina m. gehört nicht hierher, sondern zweifellos 
zu den Plumariiden (Konowielliden), und damit in den Formenkreis 
der Formiciden im weiteren Sinne. Plumarvus Philippi ist identisch 
mit Konowiella Andre. 


Der Begriff des „Stammbaumes“, wie er im Folgenden für eine 
Insektenfamilie benutzt wird, ist wesentlich verschieden von dem 
„Stammbaum“ in der Auffassung der Paläontologen. Wir wollen 
hier aus räumlich nebeneinander, gleichzeitig existierenden, rezenten 
Formen auf die Stammesgeschichte schließen. während .der Paläon- 
tologe nur das zeitliche Nacheinander in den verschiedenen erd- 
geschichtlichen Perioden anerkennen will. Beide Wege müssen aber 
schließlich doch zum gleichen Ziele führen; nur ist der Weg des Palä- 
ontologen bei der verschwindend kleinen Zahl fossiler Reste ein nur 


Monographie der Mutilliden- Afrikas. 9 


durch wenige sichere Tatsachen gestützter, im übrigen aber stark auf“ 
Hypothesen angewiesener, wenigstens soweit dies die Insekten an- 
belangt. Auf Grund einer richtig angewandten, vergleichenden Mor- 
phologie kann man ursprünglichere Formen als die heute existierenden 
rekonstruieren. Es ist in diesem Falle nur nötig, eine Summe von 
Charakteren, deren Ursprünglichkeit sich auf vergleichend morpho- 
logischen Wege hat ermitteln lassen, zu b’lden. Um bei dem Stamm- 
baum der Mutilliden zu bleiben, würde das etwa bedeuten, daß man 
sich auch ohne Kenntnis von Formen früherer Erdperioden doch eine 
Gattung denken könnte, die z. B. den Übergang zwiszhen Myrmosinen 
und Myrmillinen, der heute als Lücke klafft, bilden würde. Eine solche 
„Phantasiegattung‘‘ müßte ganz so aussehen, wie Protomutilla, die 
ich aus dem baltischen Bernstein beschrieb. Nur kann der Einwand 
gemacht werden, daß die fossilen Gattungen durchaus nicht immer 
die ursprünglicheren zu sein brauchten. Bestimmte hochentwickelte 
Formen sind zu beobachten und ihre weitere Entwicklung verläuft 
wieder rückwärtig. Aber stets wird man, um ein anderes Beispiel 
aus der Hymenopterologie zu nehmen, sagen,können: den heutigen 
Chrysididen mit ihren zwei bis vier Abdominalsegmenten müßten 
‚Formen vorausgegangen sein, bei denen eine höhere Segmentzahl 
ausgebildet war, und die dem normalen Hymenopterentyp näher 
standen. Eine solche Gattung finden wir denn auch im baltischen 
Bernstein. Das höchst eigentümlich gebaute Scutellum ist eine vom 
normalen Familientyp abweichende Bildung, die im Verlauf der 
Stammesgeschichte wieder verloren geht. Es wird aber niemandem 
einfallen, eine derartige Bildung als etwas Primitives zu bezeichnen. 
Im Gegenteil wird man mit vollem Rechte sagen können, daß das 
Mesoseutellum der heutigen Chrysididen ursprünglicher gebaut ist, 
als das der einen Bernsteinform. Wäre uns nun diese aber nicht bekannt 
und würden wir unter rezenten Formen ähnliche Bildungen finden, 
die sich irgendwie in eine Entwicklungsreihe bringen ließen, so könnte 
man doch auf Grund verschiedener anderer morphologischer Merk- 
male, die gerade in der Stammesgeschichte dieser Gruppe eine Rolle 
spielen, — was für Merkmale in Frage kommen, kann natürlich nur 
der‘ Spezialist, der einen großen Überblick besitzt, entscheiden — 
einzelne Formen der Gruppe als die ursprünglicheren ermitteln. 
Außer derartigen vergleichend-mo:phologischen Grundlagen für 
' Aufstellung eines Stammbaumes auf rezente Formen kommen noch 
eine Reihe weiterer Möglichkeiten in Betracht. Die Tiergeographie 
auf ihrer geologischen Grundlage vermittelt gewissermaßen zwischen 
dem Standpunkt des Systematikers, rler auf rezente Formen einen 
Stammbaum aufbauen will, und dem des Paläontologen. Aber unab- 
hängig von der Paläontologie liefert uns die Ontogenese zweifellose 
Hinweise auf die Phylogenese. Selbst Lebensweise, Instinkte, Larven- 
stadien usw. werden zum Aufbau eines Stammbaumes berechtigen 
können. Auch wäre es denkbar, daß die Vererbungslehre durch 
BR zungswersuch Aufklärung in einzelnen Fällen bringen 
Önnte. 


1, Heft 


Dolichomutilla Ctenotilla 
Hadrotilla Odontomutilla Trogaspidia | 
Apterogyna Cystomutilla RN FE / Pristomutilla 
' Chrysotilla Cephalotilla | 
Mutilla N > Lobotill 
Rhopalomutilla ophotilla UULE Ceratotilla 
Aureotilla ; | 
Dasylabroid N 
asylabroides Pseudocephalot. Viereckia 


Trieholabioides Spinulotilla 
Glossotilla 


Brachymutilla Pyenotilla 
Myrmillini Areotilla Trispilotilla et 
SER | Mimecomutilla 


re | 


Pseudophotopsis 


. Tropidotilla 
ran 


+. Protomutilla 


Myımosa 
Sr Verwandtschafts-Schema 
der afrikanischen Mutilliden-Gattungen. 


Tiphiidae 


Psammotherma 


Stenomutilla . 


N Antennotilla 


Dasylabris I 


N Bisulcotilla 


Is 


Smieromyrme 


l 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 11 


Wollte man tür Hymenopteren einen Stammbaum lediglich auf 
Grund paläontologischen Materials aufstellen, so würde man damit 
nicht weit kommen. Als älteste Hymenopteren lernen wir im Malm 
die Pseudosirieiden kennen, die in nur unwesentlich abgeänderter 
Form noch heute in den Sirieiden weiterexistieren. Ein als Ephialtites 
bezeichneter rätselhafier Rest, ebenfalls aus dem Malm, mag vielleicht 
der Vertreter einer nicht mehr existierenden Zwischenfamilie sein. 
Aber der Erhaltungszustand dieses Restes soll eine sichere Ent- 
scheidung nicht ermöglichen. Die überaus spärlichen Hymenopteren- 
reste aus der Kreide weisen auf chalastogastre Hymenopteren hin. 
Erst im Tertiär tritt eine Fülle von Formen auf. Aber die Formen 
des Tertiärs, besonders des unteren Oligocäns, die uns im baltischen 
Bernstein erhalten sind, sind im Großen und Ganzen bereits Angehörige 
rezenter Gattungen. Die wenigen Formen, die sich nicht in rezente 
Gattungen einreihen lassen, sind aber derartig, daß man sie nach 
Stammbäumen, die man auf Grund rezenter Gattungen aufstellt, 
erwarten muß. Ihr Auffinden kann nur die Richtigkeit der Hypothese 
beweisen, und für derartige Bestätigungen ist der Wert der Paläon- 
tologie bei der Aufstellung von Insektenstammbäumen nicht zu unter- 
schätzen. 

Bei der geringen Kenntnis fossiler Formen ist man meiner An- 

"sicht nach gezwungen, den Stammbaum morphologisch auf rezente 
Formen hin zu begründen. Dabei darf man evt. in rezenten Formen 
selbst die noch erhaltenen Vorläufer anderer rezenter Gattungen er- 
blicken. Immerhin ist es hier vielleicht angebrachter, die direkte 
Abstammung nicht obne weiteres auszusprechen, sondern eine Ab- 
stammung von Formenkreisen, die den rezenten Gattungen außer- 
ordentlich ähnlich waren, zu vermuten. Die Insekten werden gegen- 
über den höheren Tieren viel eher in der Lage gewesen sein, sich 
über die immensen Zeitläufe geologischer Perioden hin zu erhalten, 
und es werden uns bei ihnen noch Formen begegnen aus Zeitaltern, 
aus denen sich in anderen, namentlich höheren Tierklassen nichts 
mehr in die Jetztzeit hat hinüberretten können. Ich habe diese 
Fragen hier etwas ausführlicher erörtert, da mir gelegentlich eines 
Vortrags über die Stammesgeschichte der Mut lliden von Seite der 
anwesenden Paläontologen die Unmöglichkeit der Aufstellung eines 
Stamnbaumes auf rezente For.nen hin vorgehalten wurde. 

Versucht man den Stammbaum der rezenten Mutilliden aufzu- 
stellen, so stößt man dabei auf erhebliche Schwierigkeiten. Der außer- 
ordentlich große Geschlechtsdimorphismus bildet hier für die sichere 
Erkenntnis scheinbar ein recht erschwerendes Moment. Der Para- 
sitismus tut sein übriges dazu, die normalen Verhältnisse zu ver- 
wischen und führt oft zu einer Spezialisierung der Weibchen, die 
sich in erster Linie schon im Verlust der Flügel bekundet. Ich habe 
deshalb versucht, den Stammbaum, wie er sich auf rein morpholo- 
gischem Wege ergibt, zunächst auf das männliche Geschlecht zu be- 
gründen und den der Weibchen damit in Einklang zu bringen, habe 
dabei allerdings nur die altweltlichen Genera berücksichtigt. Die 


1. Heft 


12 Dr. H. Bischoff: 


nearktischen Formen weisen die gewöhnlichen, nahen Beziehungen 
hierzu auf, während die neotropischen und australischen Gattungen 
ganz anderen Formenkreisen angehören, deren Anschluß an den vor- 
liegenden Stammbaum bei einer gelegentlichen, genaueren Unter- 
suchung dieser Formen zu erörtern sein wird. 


Bei einer alleinigen Berücksichtigung der Männchen kommen 
eine Reihe verschiedener morphologischer Merkmalı für die Ent- 
scheidung der Ursprünglichkeit der Formen in Frage. Der Besitz des 
Basallappens der Hinterflügel, an der Innenseite nicht ausgerandete 
Seitenaugen, kleine schuppenförmige Tegulae, einfaches, nicht, ge- 
höckertes Mesoscutellum, mehr oder weniger sitzendes, ungestieltes 
Abdomen sind Kennzeichen für die primitiveren Formen. Dem gegen- 
über steht das Fehlen des Basallappens der Hinterflügel, eine mehr 
oder weniger tiefe Ausrandurg der Augen, Vergrößerung der Tegulae 
usw. - In Einzelfällen kann man darüber im Zweifel sein, in welcher 
Richtung- die Entwicklung läuft. Als Gegenprobe kann dann das 
andere Geschlecht herangezogen werden, da für beide Geschlechter 
ganz verschiedene Entwicklungstendenzen zur Geltung kommen. Im 
Gesamtgebilde des Stammbaumes wird man aber doch zu klaren Er- 
gebnissen gelangen: 


Nimmt man die Fedtschenkiinen als Ausgangsform, so gehören 
diese zwanglos in die Verwandtschaft der Myrmosinen. Bei den 
Fedtschenki'nen finden sich noch die geflügelten Weibchen. Die 
Flügeladerung ist bei den Myrmosinen noch von ursprünglicher Form. 
Hier ist die dritte Cubitalquerader einfach, nicht gekniet und sendet 
keinen überzähligen Aderstamm aus. Basallappen der Hinterflügel, 
Augenbildung, Tegulae lassen diesen Tieren einen zweifellos ursprüng- 
lichen Platz zukommen. Ehe der hier ansetzende Stammbaum weiter 
zu verfolgen sein wird, muß der am Besten als eigener Unterfamilie 
- hinzustellender Apterogyninae gedacht werden. Es sind dies Formen, 
die einerseits recht primitive Merkmale gewahrt haben, andererseits 
aber bereits ganz außerordentlich weitgehend differenziert sind. Als 
Charaktere, die für ein hohes Alter dieser Formen sprechen, kommen 
in Betracht der Basallappen der Hinterflügel, die kleinen, schuppen- 
förmigen Tegulae, die unausgerandeten Augen und vor allem, was 
sich bei keiner anderen Mutillidengattung mehr findet, das Auftreten 
eines Hypopygidialdornes, ähnlich wie bei den Methoeinen. Der eigen- 
artıige Bau des letzten Sternits ist nur zu verstehen, wenn man die 
Verhältnisse bei Milluta, wohl auch bei Komarowia berücksichtigt. 
‚Andererseits. sind das gestielte Abdomen, mit den knotenförmig ein- 
geschnürten Segmenten, die stark modifizierte Flügeladerung, die 
Fühlerbildung so weit differenziert, daß die Tiere dadurch ein ganz 
eigenartiges Gepräge erhalten. Man muß deshalb für diese Gruppe 
eine sehr frühzeitig erfolgte Abzweigung annehmen, die eingesetzt hat 
bevor die Myrmosen ihre Ausbildung erfuhren, ohne jedoch in den 
Apterygonen direkte Vorfahren dieser Tiere erblicken zu wollen. 


Zwischenformen sind bisher nicht bekannt. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 13 


‘Der Stamm der Myrmosen dürfte zwei Äste. ausgesandt haben, 
von denen der eine, die Myrmillinen, der andere die Pseudophotopsinen 
umfaßt. Der erstere weist nur noch Formen auf, denen der Basal- 
lappen der Hinterflügel fehlt, während bei den ursprünglicheren Formen 
der Pseudophotopsinen derselbe noch erhalten ist. Wie sich die weitere 
Aufspaltung der, Myrmillinen gestaltet hat, ist schwer zu entscheiden. 
Die einzelnen Gattungen stehen einander recht nahe. Allerdings stellt 
die Gattung Nanomutilla eine besondere extreme - Entwicklungs- 
richtung dar, die im Bau des Mesoscutellums, der letzten Abdominal- 
sternite und der Flügeladerung ihren Ausdruck findet. In den höchst- 
entwickelten Gattungen treten hier auch häufig ungeflügelte Männchen 
auf. 

Der Ast der ie dphölopsinen erhält als Neuerwerbung den 
Basalzahn der Mandibeln, der allerdings bei den höchstentwickelten 
Formen wieder reduziert wird und behält noch über die Gattung 
Pseudophotopsis hinaus in der Richtung auf Ephutomma den Basal- 
lappen der Hinterflügel bei. Hier setzt bereits früh ein Zweig an, der 
zur Bildung des gestielten Abdomens unter Verlust des Basallappens 
führt. Während aber bei Ephutomma die Tegulae bereits zur Ver- 
größerung neigen, werden hier die Tegulae in ihrer ursprünglichen 
Kleinheit und Gestalt beibehalten. Die großen, gewölbten und ge- 
glätteten Augen der Gattung Tricholabioides weisen bier noch auf 
enge Beziehungen zu Pseudophotopsis hin, während bei Dasylabrordes 
und Cystomutilla die wieder ursprünglichere Fazettierung der Augen 
deutlich wird. Bei C’ystomutilla schwindet dann wieder der Basalzahn 
der Mandibeln, wofür sich schon bei Dasylabroides Anzeichen erkennen 
lassen. Als ein in der Nähe von Dasylabroides abzuzweigender Neben- 
ast dürfte die Gattung Brachymutilla mit ihren flügellosen Männchen 
aufzufassen sein. 

Als wahrscheinlichste Ausgangsformen für die abe; gen Gattungen 
dürften Ephutomma oder ähnli:he, nicht mehr -erhaltene Formen in 
Frage kommen. Eng an sie anzuschließen wären die Gattungen 
Tropidotilla und Spinuletlla. Bei beiden deutet der Bau: der. Tegulae 
noch auf nahe Beziehungen zu jener Gattung. Sehr bald scheint hier 
eine Spaltung eingesetzt zu haben, und zwar derart, daß der eine 
Ast über solche Formen sich erstreckt, bei denen das erste Abdominal- 
segment eine starke Querenöwicklung und das Propodeum eine mehr 
oder weniger weitgehende Verkürzung erfahren hat, während sich 
der andere Ast-aus Formen mit schlankerer Abdominalbasis und meist 
gestreckterem Propodeum zusammensetzt. 

Verfolgen wir den ersten Ast in -seiner Entwicklung weiter, so 
führt. er über die Gattung Pyenotilla zu Mutilla, aus deren Nähe 
sich die Gattungen Hadrotilla und Odontomutilla abspalten. Dieser 
Ast dürfte noch einen weiteren Nebenzweig ausgesandt haben, der 
die extrem spezialisierten Gattungen Areotilla und Rhopalomutilla 
enthält, bei denen die Seitenfurchen des zweiten Tergits völlig ge- 
schwunden sind. Bei Areotilla hat die Felderung des” Propodeums, 
die sich bei‘ Rhopalomutilla angedeutet findet, eine besondere Aus- 


1. Heft 


14 Dr. H. Bischoff: 


bildung erfahren. Die Flügeladerung ist eigenartig entwickelt. - Das 
erste Abdominalsegment ist quer und das Scutellum flach. Bei 
Rhopalomutilla findet sich dagegen ein langgestieltes Abdomen, und 
das Mesoscutellum ist konisch erhaben oder bucklig gewölbt. Die 
Bildung des Kopfes ist sehr merkwürdig und kehrt nur als Ausnahme- 
fall in ähnlicher Form bei einer Smicromyrme wieder. 

In der Gegend der Gattung Tropidotilla hat eine weitere Auf- 
spaltung stattgefunden, und zwar in der Richtung auf Smicromyrme. 
Es ist dies der Ast auf dem sich die Tendenz zu einer schlanken Ab- 
dominalbasis zeigt. An der Wurzel dieses Astes scheinen sich die 
Gattungen des Formenkreises Trogaspidia abgezweigt zu haben, 
bei denen eine Verkürzung des zweiten Fühlergeißelgliedes noch 
nicht stattgefunden hat, aber andererseits im Bau des Mesoscutellums 
und des Propodeums eine besondere Entwicklungsrichtung einsetzt, 
während bei den enger an Smicromyrme anzuschließenden Gattungen 
die deutliche Tendenz zu einer Verkürzung des zweiten Fühler- 
geißelgliedes vorhanden ist und der Bau des Mesoscutellums erst 
bei Dasylabrıs, Stenomutilla und Bisuleotilla in anderer Weise Ab- 
weichungen aufweist. An die Gattung Trispnlatilla mit ungezähnten 
Mandibeln würde sich nach einer Richtung hin Dolchomutilla mit 
gleichfalls ungezähnten Mandibeln anschließen, während die andere 
zu den Formen mit gezähnten Mandibeln führt, die den Gattungen 
Lobotilla und Trogaspidia angehören, wobei Trogaspidia in mancher 
Hinsicht als die höher stehende Gattung wegen des bei einer 
ganzen Artengruppe eigenartig gebildeten letzten Tergits gelten 
kann. Die Gattung Lophotilla, ausgezeichnet durch eigentümliche 
Fühlerbildung, durch das ungehöckerte Mesoscutellum, die gezähnten 
Mandibeln vereinigt in sich neben ursprünglichen Merkmalen Anzeichen 
einer hohen Entwicklung. Die Ansatzstelle dürfte in der Nähe der 
Gattung Dolichomutilla liegen. 

Von der Gattung Tropidotilla hat sich in der Richtung auf Smicro- 
myrme jedenfall: @lossotilla abgespalten, bei der das zweite Geißel- 
glieä noch keine Verkürzung aufweist, wie es bei den meisten übrigen, 
mit Smicromyrme näher verwandten Gattungen der Fall ist. In der 
Nähe von Smicromyrme scheint die Entwicklung mehrere verschiedene 
Richtungen eingeschlagen zu haben. Die eine von ihnen, deren Ab- 
zweigung wohl am besten zwischen @lossotilla und Smieromyrme zu 
setzen ist, führt mit der Tendenz zu einer stärkeren Querentwicklung 
des Kopfes über Mimecemutilla zu Pseudocephalotilla und Cephalo- 
tilla; eine andere Entwicklungsriehtung führt zur Streckung und 
hinteren Einschnürung des ersten Abdominalsegments bei Dasylabris 
und unter gleichzeitigem Auftreten einer Seitenfurche am zweiten 
Sternit über Bisulcotilla zu Antennotilla und weiter. Die Abzweigung 
von Stenomutilla dürfte zwischen Bisulcotilla und Antennotilla erfolgt 
sein. Die Seitenfurchen sind nur noch am zweiten Sternit vorhanden. 
Bei Antennotilla tritt eine schuppenartige Erweiterung einzelner 
Fühlerglieder auf, die bei Psammotherma den Höhepunkt der Ent- 
wicklung erreicht. Das erste Abdominalsegment zeigt auch hier, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 15 


wenigstens in der Gattung Antennotilla die Neigung zur Bildung 
einer hinteren Einschnürung, sodaß auch hierdurch engere Beziehungen 
zur Entwicklung von Stenomutilla gegeben sein könnten. 

Über die Angliederung der flügellosen Gattung Apterotilla wit 
ihren stark weiblichen Charakteren kann zur Zeit nichts gesagt werden. 
Bei ihr sind die männlichen Charaktere derartig weit durch weibliche 
verdrängt, daß es mir nicht möglich ist, sie zu irgend einer anderen 
Gattung in nähere Beziehungen zu bringen. 

Die Untersuchung der Stammesgeschichte stößt bei den Weibchen 
auf viel größere Schwierigkeiten als bei den Männchen. Die Lebens- 
weise haö die morphologischen Grundcharaktere oft verändert, se- 
kundäre Ersrheinungen der verschiedensten Art hervorrufend, sodaß 
eine sichere Entscheidung oft viel schwieriger zu fällen ist. 

Setzt man die Gattung Myrmosa wieder an den Anfang, so 
müßten wir in ihr die primitivsten Charaktere finden. Bei ihr ist 
noch die Pro-Mesonotalnaht sehr scharf ausgeprägt, wie wir dies 
z.B. auch bei Ephutomma wiederfinden. Der Gattung Myrmosa 
fehlt das Pygidialfeld, das sich bei einer großen Reihe von Gattungen 
findet, allerdings bei einigen höchststehenden For:nen wieder ge- 
schwunden ist. Auch ein Scharrkamm an den Vordertarsen ist nicht 
ausgebildet. Doch muß man auch in der Beurteilung dieses Merl.males 
in Bezug auf seine Ursprünglichkeit sehr vorsichtig sein, denn eine 
abgeänderte Lebensweise, etwa ein Schmarotzen bei Hymenopteren, 
die offene Nesteingänge haben, würde einen Scharrkamm überflüssig 
machen; derselbe kann daher in der Stammesgeschichte wieder 
schwinden, wie er auch verhältnismäßig früh auftreten kann. Die 
Gestalt des ersten Abdominalsegments und die scheinbar so ab- 
wechslungsreiche Zeichnung des Abdomens geben mitunter wichtige 
Hinweise auf die verwandtschaftlichen Beziehungen einzelner Gattungen 

Als ein Merkmal von grundlegender Wichtigkeit für die Be- 
urteilung der Ursprünglichkeit muß entschieden die mehr oder weniger 
‚ausgesprochene Segmentierurg des Thoraxrückens :ngesprochen 
werden. In der Gattung Myrmosa ist die Pro-Mesonotalnaht sehr 
scharf ausgeprägt, bei Ephutemma und bei einer von Radoszkowski 
als Pseudophotopsis-Weibchen bezeichneten, der Gattung Ephutomma 
außerordentlich nahestehenden Form ist die Pro-Mesonotalfurche 
weniger scharf ausgeprägt, aber immerhin noch deutlich. Außerdem 
tritt bei ihnen noch eine hintere Quernaht auf. Wir hätten also danach 
die Gattungen Ephutomma und Pseudophotopsis als primitive Formen 
gefunden, von denen sich ähnlich wie bei den Männchen die Mehrzahl 
der Gattungen ableiten. Ehe der Stammbaum von hier weiter zu ver- 
folgen ist, müssen die Apterogyninen und Myrmillinen, die bei der 
Untersuchung der Männchen als zwei Nebenzweige ermittelt wurden, 
berücksichtigt werden. Die Gattung Apterogyna vereinigt im 
männlichen Geschlecht recht primitive Charaktere mit solchen, die 
bereits auf eine recht hohe Eniwicklung schließen ließen. Ähnlich 
‚beim Weibehen. Die Pro-Mesonotalnaht ist hier sehr scharf ausgeprägt 
als Zeichen von Ursprünglichkeit. Dagegen sird die Gestalt des Ab- 


1. Heft 


16 | Dr. H. Bischoff: 


domens, das gestielt und zwischen den: vorderen ‘Segmenten sehr 
tief eingeschnürt ist, sowie der Besitz eines eigenartigen Pygidial- 
feldes, der kräftig ausgebildete Scharrkamm hochentwickelte Eigen- 
tümlichkeiten, sodaß man für diese Gattung einerseits eine sehr früh 
erfolgte Abzweigung, andererseits aber au:h eine hohe, isolierte Stellung 
annehmen muß. 

Der Anschluß der Myrmillinen ist für die Weibchen recht un- 
sicher. Immerhin vermittelt die Gattung Protomutilla aus dem - 
Bernstein zwischen Myrmosa und Myrmillinen. Das Fehlen oder 
die nur sehr schwache Entwicklung eines Scharrkammes bei den 
letzteren und auch der Mangel eines Pygidialfeldes lassen diese Tiere 
eine verhältnismäßig tiefe Stufe einnehmen. Allerdings sind die 
Thoraxnähte schon geschwunden, und Anhänge an den Thorax- 
seiten, Dornen usw. sind Zeichen für eine bereits fortgeschrittenere 
Entwicklung. Wie man sich innerhalb der Myrmillinen die weitere 
Entwicklung vorzustellen hat, vermag ich vorläufig nicht zu ent- 
scheiden. Das Auftreten von Dornen-am Thorax ist zweifellos als ein 
Fortschritt in der Entwicklung zu bezeichnen, desgl. das Auftreten 
von Flecken auf dem Abdomen, anstatt einfacher Fransenbinden. 
Die zur Gattung Squamulotilla gehörigen Weibchen sind bisher nicht 
mit Sicherheit bekannt. Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß 
hierher auch Tier zu stellen sind, die ich in der zweiten Gruppe der 
Gattung Ctenotilla untergebracht habe. Sollte sich diese Vermutung 
bestätigen, so wäre daraufhin die Gattung Ctenotilla aufzuteilen. 
Weiter stelle ich hierher die Gattungen Myrmotilla und Livotilla, 
deren zugehörige Männchen bisher unbekannt geblieben sind. 

Alle übrigen Gattungen sind aus der Gegend von Pseudophotopsis 
und Ephutomma abzuleiten. Diese beiden Gattungen weisen Merkmale _ 
auf, die sie in gewisser Hinsicht als noch ursprünglicher organisiert 
als Myrmosa erkennen lassen. So tritt bei ihnen noch eine hintere 
Quernaht des Thoraxrückens auf. Die Mandibeln sind noch außen 
unten gezähnt wie bei den geflügelten Männchen und auch Ocellen 
sind noch mehr oder weniger deutlich vorhanden, was übrigens auch 
bei Myrmosa der Fall ist. Immerhin sind die Ephutommen auf dem 
Stadium der Entwicklung stehen geblieben, das dem geflügelten 
Stadium noch recht ähnlich ist. Als Neuerwerbung tritt aber bereits 
ein kräftiger Scharrkamm auf. Das letzte Tergit zeigt insofern die 
Anfänge eines Pygidialfeldes als bereits eine rauher skulptierte Fläche, 
die aber seitlich noch nicht scharf begrenzt ist, zur Ausbildung gelangt. 
Dies gilt in gleicher Weise für das als Pseudophotopsis bezeichnete 
Weibehen, wie auch für die Gattung Ephutomma. 

Die von hier aus nach dem für die Männchen begründeten Stamm- 
baum sich in der Richtung auf C'ystomutilla abzweigenden Formen 
sind im weiblichen Geschlecht durch die Thoraxgestalt charakterisiert. 
Es schwinden zunächst die Nähte des Thoraxrückens und der Thorax 
verjüngt sich nach vorn und vor allem nach hinten. Etwas un- 
deutlicher sind die Verhältnisse gelegentlich bei Brachymutilla. Dieses 
Merkmal in Verbindung mit dem Besitz eines Pygidialfeldes und 


Monograpliie der Mutillideti Afrikas. 17 


einem nicht gestielten oder knotenförmigen ersten Abdominalsegment, 
sowie das Auftreten von primitiven Zeichnungselementen ist für die 
hierhergehörigen Gattungen Tricholabioides, Dasylabroides, Cysto- 
mutilla und Brachymutilla charakteristisch. Nach der Bildung der 
Augen und des ersten Abdominalsegmentes sind die Gattungen leicht 
zu unterscheiden. Während das erste Abdominalsegment bei den 
meisten Formen ziemlich schlank gebaut ist, weist es bei Brachy- 
mutilla eine stärkere Querentwicklung auf. Tricholabioides hat stark 
geglättete, ziemlich gewölbte, C’ystomutilla kleine, deutlich fazettierte, 
halbkugelförmig gewölbte Augen, und bei Dasylabroides sind sie 
normal, flach gewölbt, größer. Da eine Glättung der Augen schon 
bei Ephutomma und Pseudophotopsis einsetzt, so sind die Weibchen 
der Gattung Tricholabioides am besten gleich hier anzufügen. Die 
starke Wölbung der Augen läßt in C’ystomutilla eine hochentwickelte 
Dasylabroides-Form erkennen. Die Brachymutilla-Weibchen sind 
am Besten in der Nähe von Dasylabroides abzuzweigen, wofür neben 
der Augenbildung auch die Gestalt des ersten Segments spricht, die 
offensichtlich nahe Beziehungen zu manchen Dasylabroides-Arten 
aufweist. 

Zu dem Ast der Mutillinen können von Ephutomma aus die 
Gattungen Spinulomutilla, Tropidotilla und Pyenotilla vermitteln. 
Pyenotilla weist aber bereits eine hochentwickelte Zeichnungs- - 
anordnung auf, während ihr die beiden anderen Gattungen mit einer 
wesentlich ursprünglicheren gegenüber stehen. Aus einfachen, un- 
unterbrochenen Fransenbinden besteht dieselbe in der Gattung 
Tropidotilla, sodaß diese den nächsten Anschluß an Ephutomma 
darzustellen scheint. Dabei setzt in dieser ganzen Entwicklungs- 
richtung die Tendenz zu einem quergebauten, ersten Abdominal- 
segment ein, wie das auch bei den entsprechenden Männchen .der Fall 
war. Bezüglich der Gestalt des ersten Segments ist allerdings Spinu- 
lotilla auf einer niedrigeren Stufe stehen geblieben als Tropidotilla, 
doch kommen bei ihr andererseits am Thorax durch die Seiten- 
bedornung des Propodeum: Merkmale hinzu, die dieser Gattung 
eine höhere Stellung als der Gattung Tropidotilla einräumen. Ein 
Stärkerwerden des Kopfes macht sich in dieser Richtung ebenfalls 
bemerkbar, mit Ausnahme der Gattung Odontomutilla. Während 
die drei Gattungen Tropidotilla, Spinulotilla und Pyenotilla ein gut 
ausgebildetes Pyeidialfeld besitzen, ist dasselbe bei den höher stehenden 
Gattungen dieses Zweiges weitgehend zurückgebildet, so bei der 
eng an Pycnotilla anschließenden Gattung Mutslla und den von hier 
sich abspaltenden Gattungen Hadrotilla und Odontomutilla. Bei 
Hadrotilla tritt eine gewaltige Vergrößerung des Kopfes ein, mit der 
ein starkes seitliches Vortreten der Vorderwinkel des Thorax parallel 
geht. Umgekehrt findet bei Odontomutilla eine Verkleinerung des 
Kopfes statt, und der Thorax verschmälert sich gleichzeitig nach vorn 
und hinten. Im Stammbaum der Männchen wurde hier die Gattung 
Rhopalomutilla über Areotilla abgezweigt. Die Weibchen von Areo- 
tılla sind nun bisher unbekannt. Aber entgegen der außerordentlich 

Archiv a mugesschichte 


2 1. Heft 


18 Dr. H. Bischoff: 


abweichenden Körpergestalt der Mänrchen innerhalb dieses Formen- 
kreises, weisen nun die Weibchen ganz offensichtlich nahe Beziehungen 
zu diesen Formen auf. Immerhin sind die Rhopalomutilla-Weibchen 
doch so weitgehend differenziert, daß sie einen eigenen Seitenast 
darstellen, den man, da ein Pygidialfeld entwickelt ist, wohl früh von 
den Pyenotillen ableiten kann. 


Der Stammbaum der Männchen wurde von Tropedotilla über 
Glossotilla weiter geführt. Als zuvor abzweigend war der Stamm der 
Trogaspidvini gedacht. Der Bau des Pygidialfeldes kann zur Be- 
gründung dieser Abzweigung auch bei den Weibchen herangezogen 
werden. Bei Tropidotilla finden wir zwar auch bereits ein fast zungen- 
förmig gebautes Pygidialfeld, doch treten die hinteren Seitenecken 
schon ein wenig vor, sodaß wir den Typ mit vorgezogenem Mittel- 
lappen hier bereits angedeutet finden, der uns zwanglos zu den Tro- 
gaspidiinen überleitet. Dabei treten hier in typischer Ausbildung 
die für die Trogaspidiinen charakteristischen, beiden nebeneinander 
stehenden Flecken des zweiten Tergits auf, die sich auch noch in der 
Gattung @lossotilla finden. Doch auch ein unpaarer Fleck kann hier 
an der Wurzel der Trogaspidiinen und Smieromyrminen auf dem 
ersten oder zweiten Tergit bei den ursprünglicheren Vertretern der 
ersteren noch vorkommen, während er für die letzteren zur Regel 
wird, wohingegen dort die Seitenflecken des zweiten Tergits mehr 
oder weniger schwinden. Verfolgt man den Zweig der Trogaspidiinen, 
so wird man aui Grund der Zeichnungsanordnung der Gattung 
Trispilotilla eine niedere Stellung zusprechen müssen, da sich bei 
ihr ein unpaarer Fleck auf dem ersten Tergit findet. Bestätigt wird 
diese Stellung durch das noch wenig typische Pygidialfeld, an dem 
der Mittellappen nicht besonders scharf abgesetzt ist. Von den sich 
anschließenden Gattungen Trogaspidia und Lobotilla ist im weiblichen 
Geschlecht die letztere als die höher entwickelte anzusprechen, was 
mit dem Bau des in vier Lappen ausgezogenen Analsternits zu be- 
gründen ist. Von Trispilotilla ist wohl auch am Besten die Gattung 
Aureotilla abzuleiten, die abgesehen von der Zeichnung durch den 
Thorax, der hinten viel schmaler als vorn ist, ausgezeichnet ist. 
Hier dürfte auch die Gattung Dolichomutilla ihren Ursprung nehmen, 
die allerdings durch den Verlust des Pygidialfeldes und die Streckung 
des Thorax eine hoch spezialisierte Form darstellt. Ob die mada- 
gassische Gattung C'hrysotilla an die ebenfalls madagassische Aureo- 
tilla anzuschließen irt, vermag ich nicht sicher zu ents:heiden; doch 
der nach binten verjüngte Thorax macht einen an dieser Stelle zu 
denkenden Anschluß wahrscheinlich. Die Stellung der nur im weiblichen 
Geschlecht bekannten Gattung Aureotilla und die der nur im männlichen 
Geschlecht bekannten Gattung Zophotilla läßt eine Zusammen- 
gehörigkeit der beiden Gattungen vermuten. 


Zwischen Glossotilla und Smicromyrme spaltet sich ein Ast ab, 
der im männlichen Geschlecht durch ein Breiterwerden des Kopfes 
innerhalb der einzelnen Gattungen seine Zusammengehörigkeit 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 19 


_ dokumentiert. Im weiblichen Geschlecht zeigt der Kopf bei diesen 
Formen ebenfalls nicht selten eine kräftige Zunahme, außerdem 
erhält der Thorax an seinem Hinterrande eine Dornenreihe. Bei 
den Ausgangsformen dieses Astes, die für die Männchen in der Gattung 
Mimecomutilla gefunden wurden, ist im weiblichen Geschlecht noch 
nichts von einem Dornenkamm zu finden. Das Pygidialfeld ist einfach, 
zungenförmig, körnelig skulptiert. Das zweite Tergit trägt am Apikal- 
rand eine stets mehr oder weniger unterbrochene Binde. Dazu können 
auf der Scheibe des zweiten Tergits auch noch zwei helle Haarflecken 
nebeneinander auftreten. Durch dieses Nebeneinander der Flecken 
wird noch auf die paarige Anordnung bei den Trogaspidiinen hin- 
gewiesen. Über die Mimecomutilla-Formen mit zwei Flecken auf 
dem zweiten Tergit würde die Reihe weiter zu Pristomutillae, unter 
Vergrößerung des Kopfes zu Ceratotilla und schließlich durch Auf- 
hellung der Flecken des zweiten Tergits und Schwinden der Behaarung 
derselben zu Viereckia führen. Daneben ist die Gattung Ctenotilla 
von ungefleckten Mimecomutilla ähnlichen Formen abzuleiten und 
ferner hiervon die Gattung Sulcotilla, bei der der obere Hinterrand 
des Thorax wieder die Bedornung verloren hat. Außerdem ist bei ihr 
der Kopf stark vergrößert, sein Hinterrand ist tief ausgerandet, die 
Hinterwinkel sind scharf gekielt und die Pronotalregion ist vorn 
in der Mitte tief grubig eingedrückt. Die Stellung der Gattungen 
Ctenotilla, Pristomutilla, Ceratotilla, Wiereckia, die bisher nur im 
weiblichen Geschlecht bekannt sind, weist unmittelbar auf die Zu- 
sammengehörigkeit mit den ihrerseits nur im männlichen Geschlecht 
bekannten Gattungen Pseudocephalotılla und Cephalotilla hin. Cteno- 
tılla dürfte allerdings Elemente enthalten, die nichts mit jener Gattung 
zu tun haben und wohl am besten bei den Myrmillinen unterzubringen 
sind, so besonders die Arten, die von mir in die zweite Gruppe gestellt 
wurden. Das geglättete Pygidialfeld würde dann schon bei den Myr- 


millinen vorkommen. 


Bei @lossotilla fand sich bereits, besonders bei den madagassischen 
‘ Formen, eine unpaare Zeichnungsanordaung angedeutet durch das 
Auftreten eines M'ttelfleckes am Apikalrand des zweiten Tergits. 
Eine unpaare Zeichnungsanordnung tritt regelmäßig dann bei der 
Gattung Smicromyrme auf. Während sich der Anschluß der Gattung 
Dasylabrıs im männlichen Geschlecht hier leicht ergab, ist die 
Difterenzierung der Weibchen eine viel weitergehende. Die unpaarige 
Zeichnungsanordnung zusammen mit paarigen Elementen tritt noch 
häufig auf. Das erste Segment wird knotig eingeschnürt, der Thorax 
verjüngt sich na:h vorn und hinten. Pyeidialfeld und Seitenfurchen 
des zweiten Tergits sind noch erhalten. Die nach dem männlichen 
Stammbaum sich hier anschließende Gattung Stenomutilla ist sehr 
weit differenziert. Immerhin könnten hier die Weibchen der Gattungen 
Antennotilla und Psammotherma, die bisher unbekannt sind, Auf- 
 schluß geben. Zunächst aber erscheint Stenomutilla durch das Fehlen 
. des Pygidialfeldes, das Auftreten der Seitenturchen auf dem zweiten 


Der Heath 


30 Dr. H. Bischoff: 


Sternit und die nur in sehr seltenen Fällen in Fleckenform nttre 
Zeichnung an dieser Stelle von etwas ungewisser Ableitung. 


... Die systematische Stellung der Gattung Promecilla ist zweifelhaft, 
doch dürtte dieselbe wohl am Besten in die Verwandtschaft von 
Smicromyrme zu stellen sein. 


Aus obigen Ausführungen ergibt sich eine weitgehende Über- 
einstimmung der Stammbäume, die für die Weibchen und Männchen 
auf ganz verschiedenen Wegen gefunden wurden. Die gegenseitige 
Bestätigung dürfte die Beweiskraft der Ausführungen erhöhen. Bei 
dem außerordentilch großen Sexualdimorphismus, der grund- 
verschiedenen Lebensweise beider Geschlechter ist dies Ergebnis 
besonders bemerkenswert. 


Geographische Verbreitung. 


Bezüglich der geographischen Verbreitung der afrikanischen 
Mutilliden, glaube ich, mich kurz fassen zu müssen. 


Die meisten Formen scheinen nach dem bisher vorliegenden 
Material an verhältnismäßig kleine Verbreitungsgebiete gebunden 
zu sein und zahlreiche Vicarianten zu bilden. Doch muß man sich 
hier wegen zu geringen Materials, da die Seltenheit vieler Formen 
dieselben bisher aus weiten Gebieten unter Umständen noch nicht 
hat bekannt werden lassen, vor Trugschlüssen hüten. Die Tiere werden 
meist nur vereinzelt gesammelt, und so muß dann bei Beurteilung 
zooge»graphischer Fragen vorsichtig verfahren werden. Ich habe 
deshalb vorläufig davon Abstand genommen, kleinere Areale zu be- 
grenzen. Die bei den einzelnen Formen angegebenen Fundorte müssen 
daher vorläufig genügen. Als etwas günstiger für zoogeographische 
Untersuchungen können nur die größeren, häufiger gesammelten 
Formen der Gattungen Mutilla und Dolichomutilla, vielleicht auch 
Odontomutilla bezeichnet werden. Ich habe mich hier darauf be- 
schränkt, nur eine Übersichtskarte über die Verbreitung der Gattung 
Dolichomutilla zusammenzustellen, die mit nur wenigen Formen 
entgegen anderen Gattungen, deren Angehörige zahlreiche vika- 
riierende Formen bilden, über große Gebiete Afrikas verbreitet ist. 
Es ist möglich, daß diese Erscheinung der geringen Ausbildung von 
vikariierenden Formen bei Dolichomutilla in Zusammenhang mit 
dem Parasitieren bei Scelöphron, einer ebenfalls nur artenarmen 
Sphecidengattung, steht. Der Charakter der Verbreitung der einzelnen 
Dolichomutillen läßt sich .: aus der beigefügten Karte ohne weiteres 
erkennen. 

‘. Die Mutilliden dürften im allgemeinen Bewohner der Steppen, 
lichter Gehölze, der Miomboformation oder ähnlicher f£loristischer 
Bestände sein. Die riesigen zentralafrikanischen Waldungen scheinen 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 2 


dad 


nur von einer verhältnismäßig geringen Artenzahl bewohnt zu werden; 
und auch bei diesen ist es immerhin noch zweifelhaft, ob sie nicht 
vielleicht aus kleineren, lichteren Enklaven stammen, die eine geringere 
Bodenfeuchtigkeit besitzen, sodaß sich doch andere Hymenopteren, 
die als Bodennister und Wirte der Mutilliden in Frage kommen, an- 
siedeln konnten. Doch sind wir über die Lebensgewohnheiten der 
tropischen Mutilliden zu wenig unterrichtet, als daß wir über Ver- 
mutungen hinauskommen könnten. Es ist wohl möglich, daß wir 
auch ünter den Mutilliden typische Waldbewohner kennen lernen 
werden, die dem Leben im Walde sich angepaßt haben. Eventuell 
sind die schwarzen Formen des westafrikanischen Küstengebiets von 
Spanisch Guinea bis zum Ogove derartige Waldformen. 


Ganz außerordentlich reich an Endemismen ist das Faunengebiet 
des südwestlichen Kaplandes. Von den bisher von dort beschriebenen 
Arten ist mir leider nur ein kleiner Teil bekannt geworden. Zweifellos 
finden sich aber unter den zahlreichen Peringuey’schen ‚Arten, 
noch eine Anzahl Formen, die als Vertreter besonderer, typisch 
kapländischer Gattungen aufzufassen sind. 


Die Arten Madagaskars haben ein eigenartiges Gepräge. Das 
Vorherrschen von goldiger Behaarung an Stellen, an denen sich bei 
Formen des afrikanischen Kontinents weiße Haarflecken finden, 
ist höchst auffällig und zeigt einen gewissen Anklang an die Formen 
der orientalischen Region. Dazu kommt die kurze, seidige Behaarung, 
‚die entweder hell rote oder ganz schwarze Färbung von Kopf und 
Thorax. Im ganzen ist hier eine regionale Konvergenz recht typisch 
ausgeprägt. Gebiete regionaler Konvergenz finden sich auch auf 
dem afrıkanıschen Kontinent. So kann man eine Reihe melanisierender 
Regionen erkennen, wie die Gebiete von Lindi, Makonde-Hochland, 
.Mahenge, Quellgebiet des Rovuma, Galla und Somaliland, ferner 
verschiedene Teile im Westen wie die Küste von Spanisch Guinea 
bis zum Ogowe. Hierzu könnte man auch das nördliche Rhodesia 
"und Teile von Nyassaland zählen, in denen zwar nicht eine Schwärzung, 
aber doch eine starke Verdunkelung des Thorax stattfindet. In be- 
‚stimmten Gebieten Abyssiniens läßt sich ein Größerwerden der hellen 
Zeichnungselemente des Abdomens. beobachten. In Damaraland 
isb ein Kräftigerwerden der Abdomenskulptur und ein damit ver- 
bundenes Zurückgehen der. Behaarung zu konstatieren. 


1. Heft 


22 


10. 


11. 


Dr. H. Bischoff: 
Bestimmungstabellen für Unterfamilien und Gattungen. 
A. Männchen. 
Flügellose Formen 2. 
Geflügelte Formen 6. 
Thoraxrücken mit starker Segmentierung, in der Mesonotal- 


region stark eingeschnürt 
Thoraxrücken höchstens mit undeutlicher Segmentierung 


Brachymutilla. ı 

Mesoscutellum nach hinten in eine Spitze ausgezogen 
Nanomutilla. 
Mesoscutellum einfach gebaut 4 
. Kopf groß, breiter als der Thorax | 7 
Kopf schmaler als der Thorax Apterotilla. 
Thorax hinten jederseits in einen kräftigen, spitzen Dorn aus- 
gezogen Odontotilla. 
Thorax hinten einfach verrundet M yrmilla. 


. Tegulae klein, schuppenförmig, gewölbt, glatt und glänzend, 
L. 


am Hinterrande nicht aufgebogen 
Tegulae bedeutend größer, hinten meist deutlich aufgebogen; 
wenn nicht, dann doch rauh skulptiert 17. 


Die vorderen Hinterleibssegmente gegeneinander stark knotig 
abgesetzt; Flügeladerung reduziert; Hypopygium mit nach 
aufwärts gekrümmten Dorn (Apterogyninae) Apterogyna. 
Vordere Hinterleibssegmente höchstens schwach gegen einander 
eingeschnürt; letztes Sternit ohne Dorn 


Dritte Cubitalquerader gerade, keine überzählige Ader ent- 
sendend (Myrmosinae) M yrmosa. 
Dritte Cubitalquerader, wenn vorhanden, gekniet und eine über- 
zählige Ader entsendend (Mutillinae) ur 


Erstes Abdominalsegment kurz, nicht gestielt; Mandibeln unten. 
 unbewehrt (M yrmillin:) 10. 


Erstes Abdominalsegment schlanker, meist gestielt; Mandibeln 
unten fast immer bewehrt (in Fällen, bei denen man wegen der 
Gestalt des ersten Segments im Zweifel sein kann, immer be- 


wehrt) (Pseudophotopsini) 14. 
Zweite Cubitalzelle gestielt Nanomutılla. 
- Zweite Cubitalzelle normal LE; 


Kopf sehr groß, bedeutend breiter als der Thorax (mir en). 
Labidomilla. 
Kopf von geringerer Größe 12. 


12. 
13. 
14. 


15. 
16. 


17. 


18. 


23. 
- meist mehr oder weniger stark gekielt, gehöckert oder lappig 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 23 


Körper glatt und glänzend (mir unbekannt) Liomutilla. 
Körper teilweise etwas dichter hell behaart, weniger glänzend. 13 


Zweites Fühlergeißelglied beträchtlich kürzer als das dritte 
Squamulotilla. 

Zweites Fühlergeißelglied annähernd so lang wie das dritte 
Myrmilla. 
Hinterflügel mit Basallappen; erstes Segment etwas glocken- 


förmig gebaut Pseudophotopsis. 
Hinterflügel ohne Basallappen; erstes Segment stark gestielt 15. 


Augen sehr groß, stark gewölbt, glänzend Tricholabiordes.= 


Augen kleiner, deutlicher fazettiert, weniger glänzend 16. 


Mandibeln außen bewehrt Dasylabroides. 
Mandibeln außen unbewehrt Cystomutilla. 


Erstes Abdominalsegment von’ ziemlich schlanker Gestalt, mit- 
unter sogar gestielt, niemals stark quer entwickelt .18. 
Erstes Abdominalsegment breit und quer; wenn etwas schlanker, 
dann das letzte Sternit mit einem mittleren Längskiel oder Zahn; 
wenn langgestielt (Rhopalomutilla), dann das zweite Tergit und 
Sternit ohne Seitenfurchen und der Kopf mit stark erhobenem 


Scheitel (Mutzllın:) 35. - 


Scutellum stark konisch erhaben, selten nur mit angedeuteter 
Mittellinie (Trogaspidvin:) 32. 
Scutellum einfach erhaben oder gewölbt, gelegentlich seitlich 
lappig erweitert; falls mit erhabener Mittellinie oder einer Längs- 
furche, ist die Wurzel der Fühlergeißel von außergewöhnlichem 
Bau oder auffällig lang bewimpert (Smieromyrmini) 19. 


. Hinterflügel mit Basallappen Ephutomma. 


Hinterflügel ohne Basallappen 20. 
Letztes Sternit mit einem mittleren Längskie! oder Längshöcker 

Tropidotilla. 
Letztes Sternit höchstens mit seitlich gestellten Wülsten 21. 


. Tegulae verhältnismäßig klein und glänzend Spinulotilla. 


Tegulae größer; wenn ziemlich klein, dann rauh skulptiert, oder 
das zweite Sternit mit seitlichen Tomentfurchen 22: 


. Kopi ziemlich quer gebaut, mit mehr oder weniger deutlichen 


Hinterwinkeln; Abdomen nicht gestielt, Scutellum einfach 23. 
Kopf von normaler Gestalt, Hinterwinkel nur sehr selten vor- 
tretend, wenn groß, dann das Scutellum von abweichender 
Gestalt 


Die herabgebogenen, vorderen Seitenränder des Pronotums 


vorgezogen; Augen nur sehr schwach ausgerandet, Kopf hinter 
den Augen stark verlängert, Hinterwinkel scharf oder vordere 


1. Heft 


24 


24. 


25. 
26. 


21. 


28. 
29. 


30. 


31. 


32. 


33. 


34. 


Dr. H. Bischoff: 


Seitenkanten des Pronotums stark vorgezogen 


Cephalotilla. 


Die herabgebogenen, vorderen Seitenränder des Pronotums 
einfach; Augen tiefer ausgerandet; wenn schwach, dann der 


Kopf hinten nicht stark verlängert 


Kopf hinter den Augen stark verlängert, mit deutlichen Hinter- 


winkeln; Augen stark ausgerandet 


Pseudocephalotilla. 


Kopf hinter den Augen nur schwach verlängert, mit verrundeten 


Hinterwinkeln; Augen mäßig ausgerandet 


Mimecomutilla. 


Zweites Fühlergeißelglied annähernd so lang oder etwas länger 
26 


als das dritte, mitunter stark verbreitert 
Zweites Fühlergeißelglied deutlich kürzer als das 


Bde 27. 


Wurzel der Fühlergeißel mit starker und dichter Bewimperung, 


gelegentlich auch die Spitze des Schaftes 


Wurzel der Fühlergeißel nicht auffällig bewimpert Glossotilla. 


Fühler von normaler Bildung 


Lophotilla. 


* 
N 


28. 


Fühler entweder gefiedert ‘oder wenigstens einzelne Glieder mit 
einer schuppenförmigen Erweiterung über die Basis der folgenden 
Glieder übergreifend; außer dem zweiten Tergit auch das zweite 


Sternit mit Andeutungen von Längsfurchen 


31. 


Erstes Abdominalsegment knotenförmig oder gestielt; Augen 
30 


nicht ausgerandet 


Erstes Abdominalsegment leicht glockenförmig oder fast sitzend 29. 


Nur das zweite Tergit mit Tomentfurchen 


Smicromyrme. / . 


Außer dem zweiten Abdominaltergit auch das Sternit mit Toment- 


furchen, Seutellum von auffälligem Bau 


Bisuleotilla. 


Erstes Segment knotenförmig; Seitenfurchen am zweiten Tergit 
Dasylabris. 
Erstes Segment gestielt; Seitenfurchen am zweiten Sternit 


vorhanden 


Stenomutilla. 


Spitze der einzelnen Fühlerglieder in eine über die Basis des 


folgenden Gliedes reichende Schuppe ausgezogen 
Fühlergeißel stark gefiedert 


Mandibeln außen unten unbezähnt 
Mandibeln außen unten gezähnt 


Flügel ganz dunkel 
Binde 


Antennotilla. 
Psammotherma./ 


33. 
34. 


Trispilotilla. \/ 
Flügel an Basis und Spitze hyalın, über die Mitte mit dunkler 


Dolichomutilla., \/ 


Clypeus mit stark erhabenem, dicht punktiertem Mittelteil 


der sich bis an den Vorderrand erstreckt und dort 


steil abgestutzt 


ist, wobei der Vorderrand selbst mehr oder weniger ausgerandet 


erscheint 
Clypeus anders gebaut 


Lobotilla. \ 
Trogaspidia. ı 


7 


35. 


36. 


37. 


38. 


39. 


Monographie ‚der Mutilliden Afrikas. 35 


Zweites Tergit mit Seitenfurchen; erstes Segment stets quer 36. 
Zweites Tergit und auch das zweite Sternit ohne Seitenfurchen 39. 


Mittelsegment kurz, hinten ziemlich steil gestutzt 37. 
Mittelsegment verlängert, hinten seitlich häufig lappig erweitert 
Odontomautilla. 


Letztes Tergit uneben, seitlich mehr oder weniger stark vor- 
tretend 

Letztes Tergit flach und eben, mit geradlinig konvergierenden 
Seiten Pyenotilla. ı 


Thorax sehr kurz und gedrungen, kaum länger als breit Hadrotilla. 
Thorax gestreckter Mutilla. \ 


Erstes Abdominalsegment quer; Abdomen sitzend; Scutellum 
nicht pyramidenförmig Areotilla. 
Erstes Abdominalsegment sehr lang, gestielt; Scutellum stark 
pyramidenförmig erhaben; Kopf von charakteristischer Gestalt 

Rhopalomutılla. 


B. Weibchen. 


. Hinterleib gestielt; vordere Abdominalsegmente stark gegen-. 


einander eingeschnürt; Thoraxrücken mit starker Pro-Mesonotal- 
naht Apterogyna. 
Hinterleib von anderer Gestalt 2. 


. Thoraxrücken mit starker Pro-Mesonotalnaht; eine hintere 


Quernaht fehlt M yrmosa. 
Thoraxrücken entweder nur sehr undeutlich segmentiert; oder 
wenn deutlich, dann auch mit hinterer Quernaht und Ocellen 
auf der Stirn (Mutillinae) 3. 


. Pygidialfeld fehlend; Kopf meist ziemlich groß und dabei flach; 


Vordertarsen höchstens mit ganz schwachem Grabkamm; Zeichnung 
sehr selten fleckenart’g, meist in Form von schmalen Apikal- 
fransen, seltener Binden; Hinterrand des Thorax gelegentlich 
bewehrt; Hinterwinkel des Kopfes mitunter gekielt; Thorax 
von parallelseitiger oder nach hinten erweiterter oder seitlich 
konkav gebuchteter Gestalt; Abdomen ziemlich breit sitzen 
(Myrmallını) 4. 
Nicht alle diese Merkmale zutreffend 10. 


Kleine bis sehr kleine Formen von ziemlich schlanker Gestalt 


mit ziemlich querem ersten Abdominalsegment Nanomutilla. 


' Meist größere, gedrungenere Formen; Abstand der Augen von 
5. 


den Hinterwinkeln des Kopfes größer 


. Thorax hinten bewehrt, wenigstens an den abschüssigen Seiten- 


kanten | i 
Thorax unbewehrt 7. 


1. Heft 


26 


= 


I 


” 


> 


10. 


1: 


12. 


13. 


14. 


15. 


16. 


Dr. H. Bischoff: 


Erstes Abdominalsegment groß und breit Odontotilla. 
Erstes Abdominalsegment viel kürzer, aber auch ziemlich quer; 
Kopf viel größer, mit nach hinten stark verlängerten,“ meist 
konvergierenden Seiten Labidomilla. 


. Kopf verhältnismäßig groß, quer, rechteckig oder quadratisch 


Myrmilla. 
Kopf verhältnismäßig kleiner ° 8. 
Kopf hinter den Augen mit stark nach hinten konvergierenden 
Seiten verlängert, Hinterwinkel verrundet (mir unbekannt) 
Liomutilla. 
Kopf rundlich 9. 
Tborax annähernd parallelseitig; hintere Abdominalsegmente 
mit heller Haarzeichnung; zweites Teıgit mit einem großen, 
hellen, nicht aus Behaarung gebildeten Fleck M yrmotilla. 
Thoraxseiten stark konkav gebuchtet; Vorderwinkel seitlich 
stark vortretend; Körper ohne jede helle aus Behaarung oder 
Grundfärbung gebildete Zeichnung Liotilla. 


Thorax nach vorn und hinten verjüngt; erstes Segment mehr 
oder weniger quer; letztes Tergit mit wenigstens angedeutetem 
Pygidialfeld (Pseudophotopsini u. Ephutomma) | M: 
Thorax nicht nach vorn und hinten verschmälert; oder wenn doch, 


_ dann das erste Abdominalsesment knotig oder gestielt; selten 


quer, in diesem Falle aber ohne Andeutung eines Pygidialfeldes 15. 


Thorax außer der Pro-Mesonotalnaht noch mit einer deutlichen 
hinteren Quernaht; Ocellen vorhanden; Mandibeln unten gezähnt 
Pseudophotopsis und Ephutomma. 


Thoraxrücken ohne deutliche Segmentierung 12. 
Erstes Abdominalsegment ziemlich quer Brachymutilla. 
Erstes Abdominalsegment schlanker 13. 


Augen stark glänzend; blaß gefärbte Arten Tricholabioides. 


Augen deutlich fazettiert 14. 
Augen flach, von normaler Größe Dasylabroides. |, / 
Augen halbkuglig gewölbt, klein Cystomutilla. 


Erstes Abdominalsegment quergebaut; selten etwas schmaler, 
dann aber die hinteren Seitenkanten des Propodeums meistens 
mit einem Zähnchen und die obere Seitenkante hinter der 
Pronotalregion etwas zahnaröig erweitert (Mutallini) 16. 
Erstes Abdominalsegment nicht quer; wenn doch, dann die 
obere Hinterkante des Thorax mit Dornen und das erste Tergit 
mit Höckern bewehrt 22. 


Erstes Segment nicht quer; zweites Tergit ohne Flecken auf der 
Scheibe, gelegentlich mit mehr oder weniger unterbrochener, 
apikaler Franse oder Binde Spinulotilla. 
Erstes Segment stark quer gebaut | IE 


17. 
“ Letztes Tergit ohne Pygidialfeld 


18. 


19. 


‚20. 


Rn: 


22. 


\ 20. 


24. 


‚25. 


26. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


Letztes Tergit mit Pygidialfeld 


27 


18. 
20. 


Abdominaltergite nur mit einfachen Fransenbinden; höchstens 
die des ersten Segments in der Mitte gescheitelt und geteilt 


Tropidotilla. 


Zeichnung des Abdomens aus Flecken oder mehr oder weniger 
unterbrochenen Binden bestehend oder auch der ganze Körper 


ohne Zeichnung 


19. 


Körper mit heller Zeichnung, meist große Formen Pyenotilla. 
Körper einfarbig schwarzbraun ohne jede helle Zeichnung 


Rhopalomutilla. 


Thoraxseiten annähernd parallel; Vorderwinkel nach den Seiten 


nicht stark vorgezogen 


Mutilla.“ 


Thorax entweder nach vorn und hinten verjüngt, oder die ganzen 
Seiten buchtig konkav geschwungen, dabei die Vorderwinkel 


stark vortretend und der Kopf sehr groß 


21. 


Thoraxseiten nach vorn und hinten konvergierend; Kopf ver- 


hältnismäßig klein 


Odontomutilla.' 


Thoraxseiten konkav von den orderwihkela an; Kopi sehr 


groß und breit 


Hadrotilla. 


Zweites Tergit mit zwei hellen, nebeneinander stehenden Flecken, 
die durch Behaarung oder helle Grundfärbung bedingt werden; 
Apikalrand des zweiten Tergits höchstens mit hellem Mittel- 
fleck, nicht mit unterbrochener Franse; das Propodeum ohne 
Dornenreihe; Pygidialfeld mit vorgezogenem Mittellappen oder 
fehlend, nicht einfach zungenförmig (d.h. ohne vortretende 
Seitenwinkel); Kopf nicht vergrößert; erstes ae pnulerment 


nicht knotig (Trogaspidiin:) 


23. 


Zeichnungsanordnung verschieden oder andere morphologische 
28. 


Verhältnisse 


Letztes Tergit ohne Pygidialfeld; Thorax sehr schlank 


Letztes Tergit mit deutlichem Pygidialfeld 


Dolkichomutılla. 
24. 


Erstes Tergit ohne scharf abgesetzten Fleck, höchstens mit 


schmaler Apikalfranse 


Erstes Tergit mit scharf abgesetztem, apikalem Mittelfleck 


Trispilotilla. 

Thorax hinten so breit oder breiter als vorn 26. 

Thorax nach hinten verschmälert (madagassische Arten) 27. 

. Letztes Sternit am Apikalrand einfach gebaut Trogaspidia. 


Letztes Sternit am Apikalrand in vier Lappen vorgezogen, die 


über das Tergit vorragen 


Lobotilla. 


1. Hett 


28 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


39. 


34. 


35. 


36. 


Dr. H.-Bischoftf: 


Zweites Tergit mit abgesetztem Mittelfleck am Apikalrand; 


Thorax gestreckt Aureotilla. 
Zweites Tergit ohne apikalen Mittelfleck; Thorax gedrungen 
Ohrysotilla. 


Zweites Tergit mit zwei hellen Haarflecken nebeneinander, 
gelegentlich auch mit apikalem Mittelfleck; sehr selten ohne 
Scheibenflecken, dann aber der Körper ganz schwarz oder von 
rostbrauner Grundfärbung. Pygidialfeld einfach zungenförmig; 
Pronodeum nicht bewehrt; zweites Tergit ohne unterbrochene 
apikale Fransenbinde, doch können zwei helle Flecken daselbst 
auftreten. Niemals findet sich ein einziger Fleck mitten auf 
dem 2. Tergit Glossotilla. ' 
Nicht in allen Punkten mit_@lossotilla übereinstimmend 29. 


Propodeum mit Dornen bewehrt; falls unbewehrt, dann mit zwei 
nebeneinander stehenden, hellen Flecken auf dem zweiten Tergit, 
deren Färbung durch die Grundfarbe, nicht durch Behaarung 
bedingt wird, oder das Pronotum ist vorn tief grubig eingedrückt 
und der Kopf hinten tief winklig ausgeschnitten ‚30. 
Propodeum hinten unbewehrt und auch in den anderen Punkten 
abweichend 


Zweites Tergit mit zwei nebeneinanderstehenden hellen Flecken 31. 
Zweites Tergit höchstens mit zwei hintereinanderstehenden, 


hellen Flecken 33. 
Flecken des zweiten Tergits durch die helle Grundfärbung be- 
dingt; Propodeum unbewehrt Viereckia. 


Flecken des zweiten Tergits aus heller Behaarung gebildet 32. 


Kopf groß, gewöhnlich mit zwei kleinen Dörnehen über den 
Fühlerwurzeln | Ceratotilla. 
Kopf kleiner; Fühlerhöcker sehr selten bedornt Pristomutilla. 
Propodeum hinten, häufig auch der Thorax seitlich bewehrt; 
Pronotum vorn nicht grubig eingesenkt Ctenotilla. 
Propodeum unbewehrt;'Pronotum vorn mit einer großen, tiefen, 
seitlich durch Kiele begrenzten Grube: Kopf hinten tiei winklig 
ausgeschnitten Sulcotilla. 


Erstes Tergit gestielt oder hinten knotenförmig eingeschnürt; 
Thorax nach vorn und hinten verjüngt 37. 
Erstes Abdominalsegment einfach gebaut 30. 
Thorax schlank, nach hinten verjüngt; Pygidialfeld fehlend 
Promeeilla. 
Thorax nach hinten nicht oder ganz unbedeutend verschmälert, 
gedrungener gebaut; Pygidialfeld vorhanden, wenn auch mit- 
unter weitgehend geglättet 36. 
Pygidialfeld gleichmäßig körnelig skulptiert; zweites Tergit 
häufig mit zwei nebeneinanderstehenden Flecken; Apikalrand 


Monographie der Mutillideni Afrikas, 29 


desselben mit einer Franse, die in der Mitte unterbrochen sein 
kann Mimecomutilla. 
Pygidialfeld verschiedenartig skulptiert, aber niemals körnelig; 
zweites Tergit stets mit unpaariger Zeichnungsanordnung 


Fe Smieromyrme. 
37. Se lalela vorhanden; Seitenfurchen am zweiten Tergit ge- 

. legen Dasylabris. 
Pysidialfeld fehlend: Seitenfurchen am zweiten Sternit ent- 


wickelt Stenomutilla. 


Apterogyna. 


Latreille in Gen. Crust. Ins., 1809, v. 4, p. 121. 


Weibehen: Kleine bis aikelgroße ‘Tiere. _Der Kopf ist EN 
schmaler als die größte Thoraxbreite. Das Abdomen ist breiter als 
der Thorax, dorsoventral abgeflacht; seine größte Breite liegt im 
dritten Segment. Nach hinten ist es zugespitzt. 

Der Kopf ist ziemlich flach gedrückt, hinter den Augen nicht 


- oder wenig mit nach hinten gerundet konvergierenden Seiten ver- 


längert; vortretende Hinterwinkel sind nicht vorhanden. Die Wangen 
sind sehr lang und mehr oder weniger parallelseitig. Die Punktierung 
ist oberseits meist grob und dicht, sodaß der Kopf matt erscheint, 
selten ist sie weitläufiger und der Kopf dann glänzender. Die Wangen 
sind seitlich meist geglättet. Der Scheitel fällt gegen die Occipital- 
region schräg nach hinten ab, und ist von jener durch eine feine Kiel- 
linie abgesetzt. Die Stirn ist nur wenig gewölbt, fast flach. Seitlich 
von der Fühlereinlenkung ist sie nur wenig niedergedrückt, ohne 
ausgebildete Fühlergruben; es fehlt also auch eine obere Randleiste 
der Fühlergruben. Der Clypeus ist kurz, breit und quer, von dichter 
Behaarung überdeckt. Die Wangen sind mitunter gegen die Mandibel- 
einlenkung seitlich umgebogen und tragen häufig, den Augen etwas 
näher als der Mandibeleinlenkung einen schwieligen Höcker. Die 
Augen sind länglich oval, flach gewölbt, deutlich facettiert und innen 
nicht ausgerandet. Ocellen fehlen. Die Fühler stehen unter einer 
lappig-ohrförmig vorgezogenen Erweiterung der Stirn. Sie sind 
12-gliedrig, fadenförmig, nur auf dem Schaft und ersten Geißelglied 
behaart, im übrigen glänzend und kahl. Der Schaft ist leicht gebogen, 


- ohne Kiele oder Furchen. Das erste Geißelglied ist kurz, das zweite 


meist etwas länger als das dritte (ebenso lang bei der bimaculata). 
Der Thorax zerfällt dorsal in zwei deutliche Abschnitte, das 
Pronotum einerseits, den übrigen Thorax einschließlich Mittelsegment 
andrerseits. Die Trennungsnaht zwischen diesen beiden. Teilen ist 
stets deutlich. Alle übrigen Nähte sind dorsal verschwunden und auch 
an den Pleuren kaum angedeutet. Der Thorax ist ziemlich gedrungen 
gebaut. In der kräftig entwickelten Pronotalregion verlaufen seine 
Seiten parallel oder geradlinig nach vorn konvergierend; in der Me- 
sonotälregion divergieren die Seiten zunächst stark nach hinten, um 
dann zu konvergieren. Die Pronotalnaht verläuft bogenförmig oder 


1. Heft 


30 Dr. H. Bischoff: 


sehr stumpfwinklig und kann nach hinten fast bis zur Mitte der Thorax- 
länge verlagert sein. Der Thoraxrücken ist meist durch eine sehr 
dichte, grubige Punktierung matt. Die Hinterfläche des Propodeums 
ist weniger dicht und flacher punktiert, oft z. T. glänzend; auch auf 
den Pleuren ist die Skulptur weitläufiger und bildet mitunter Längs- . 
runzeln. An der Artikulationsstelle mit dem Abdomen ist das Mittel- 
segment deutlich und breit aufgebogen und tief ausgerandet. Die 
Beine sind kräftig entwickelt. Eine Bewehrung der Trochanter, wie 
sie bei manchen Männchen auftritt, ist bei den Weibchen bisher nicht 
bekannt. Der Putzdorn der Vorderschienen ist sehr kräftig entwickelt 
und stark gebogen. Das erste Tarsenglied ist: dagegen nur ganz un- 
bedeutend ausgerandet. Die einzelnen Glieder der Vordertarsen 
tragen lange, verbreiterte, spatelförmig Anhänge, die einen kräftigen 
Scharrkamm bilden. Die Klauen sind an allen Beinen am Grunde 
zahnartig erweitert. Mittel- und Hintertibien besitzen je zwei lange 
Endsporne, die sehr auffällig gefiedert sind, und zwar nicht durch 
ansitzende Haare, sondern durch starke Einschnitte, womit allerdings 
nicht gesagt sein soll, daß diese Fiedern nicht aus haarähnlichen 
Bildungen hervorgegangen sein können. Außer diesen Fiederspornen 
treten an den Spitzen der Mittel und Hintertibien noch normale Dornen 
und verbreiterte Anhangsplättshen auf, die in ähnlicher Weise auch 
an den Enden der einzelnen Tarsenglieder vorhanden sein können, 
während sie an den Vordertarsen nicht bloß auf die Enden der ein- 
zelnen Glieder beschränkt sind. Eine dornige Bewehrung an den 
Außenkanten der Tibien fehlt. Die Mittel- und Hintertarsen sind 
schlank urd dünn gebaut. 

Sehr charakteristisch ist die Gestalt des Abdomens. Zwischen 
dem ersten und zweiten Segment einerseits und dem zweiten und 
dritten audrerseits finden sich tiefe Einschnürungen, sodaß das Ab- 
domen zwei Knoten zu besitzen scheint. Infolge dichter Skulptur 
erscheint die Rückenfläche des Abdomens meist mehr oder weniger 
matt. Das erste Segment ist stets gestielt, und zwar wird der Stiel 
vom Sternit gebildet, während das Tergit weit vom Gelenk abgerückt 
ist und als Platte, die am Vorderrande aufgebogen gekielt gerandet 
ist, dem Sternit aufliegt. Das erste Sternit kann unterseits auf dem 
stielförmigen Teil der Länge nach gekielt sein. Im verbreiterten, 
hinteren Teil ist es bucklig gewölbt. Die Einschnürung gegen das 
zweite Sternit ist sehr tief. Das zweite Segment ist quer gebaut, meist 
mit nach vorn stärker konvergierenden Seiten; das zugehörige Sternit 
ist gewölbt, nach vorn stark abfallend. Neben dem Seitenrand des 
zweiten Tergits findet sich eine tiefe, unbehaarte Längsfurche. Die 
hinteren Sternite sind zum größten Teile geglättet. Das letzte Tergit 
besitzt kein eigentliches Pygidialfeld, ist aber durch eine mehr oder 
weniger deutliche längskielige Skulptur ausgezeichnet und am 
'Seitenrande häufig mit Sägezähnen besetzt. Er 

Was die Färbung der hierhergehörigen Weibchen anbelangt, 
so ist der Vorderkörper mehr oder weniger rostfarben; selten (schniltzer) 
ist der ganze Körper einfarbig rostrot und dann mit langer. goldiger 


Monographie der Mutilliden Afrikas. | 31 


Behaarung dicht besetzt. In allen anderen Fällen ist die Behaarung 
gräulichweiß. Flecken werden von der hellen Behaarung höchstens 
in der Mitte an den Endrändern gebildet, auf der Scheibe treten der- 
artige Flecken nicht auf. Wohl aber kann das dritte Tergit zwei 
elfenbeinweiße Flecken, die nicht von der Behaarung gebildet werden, 
tragen. Durch dichteres Zusammentreten der Behaarung an den 
Endrändern können bindenähnliche Fransen entstehen. 

Männchen: Mittelgroß, meist etwas schlanker gebaut als die 
Weibchen. Der Kopf ist meist schmaler als der Thorax, kann aber 
auch fast so breit wie dieser sein. Die größte Breite des Abdomens 
liegt am dritten Segment. 

Der Kopf ist, von vorn gesehen, durchschnittlich ebenso hoch 
wie breit. Hinter den Augen konvergieren seine Seiten gerundet 
nach hinten. Die Wangen sind meist verlängert, selten kurz (savignyi). 
Die Skulpturverhältnisse des Kopfes sind ähnlich wie bei den Weibchen. 
Auf dem Scheitel steht meist jederseits ein kleiner, schwieliger Höcker 
unweit von den oberen Orbitalrändern. Die Stirn ist flach gewölbt, 
in der Ocellarregion mitunter etwas emporgezogen. Begrenzte Fühler- 
gruben sind nicht ausgebildet, und die Umgebung der Fühlereinlenkung 
ist höchstens schwach niedergedrückt. Die Wangen sind kürzer als 
bei den Weibchen, konvergieren häufig nach unten und sind über 
der Mandibelwurzel kaum aufgebogen. Ver Clypeus ist kurz und quer. 
Die Mandibeln sind wie beim Weibchen einfach gebogen, zugespitzt 
und ungezähnt. Unter dem Olypeus liegt das ziemlich große Labrum. 
Die Augen sind groß bis sehr groß, mitunter nur sehr fein facettiert, 
stark gewölbt, innen nicht ausgerandet. Die Ocellen sind mittelgroß 
bis sehr groß und können etwas erhöht stehen. Die vordere ist nach 
vorn, die seitlichen sind nach der Seite gerichtet. Die Fühler sind 
ähnlich inseriert wie bei den Weibchen, doch ‚sind die ohrförmigen 
Erweiterungen der Stirn, unter denen der Schaft einem kleinen Zapfen 
angefügt ist, nicht ganz so groß. Der Schaft ist selbst kurz und dick 
und lang abstehend behaart. Die Geißelglieder.sind kahl und glatt 
und mit Ausnahme des sehr kurzen ersten langgestreckt und leicht 
gebogen. 

Der Thorax ist ziemlich schlank gebaut mit mehr oder weniger, 
deutlicher Skulptur. Das Pronotum ist in der Mitte schmal; seine Seiten 
verlaufen gerundet konvergierend nach vorn; die Vorderwinkel sind 
völlig verrundet. Die Parapsidenfurchen des Mesonotums können kräftig 
 durchlaufend, mitunter nach vorn abgekürzt oder überhaupt nur 
schwach entwickelt sein. Seitlich von ihnen findet sich jederseits 
noch eine kürzere Furche, die nach außen kielig begrenzt ist. Der 
Hinterrand ist einfach gerade nicht aufgebogen. Die Seitenränder 
neben den Flügelschüppchen sind nicht oder nur sehr schwach ge- 
randet. Die Mesopleuren sind stark gebuckelt, sodaß der nieder- 
gedrückte, längsgefurchte Hinterrand des umgeschlagenen Seiten- 
teiles des Pronotums viel tiefer liegt. Epimeren und Episternen 
der Mesopleuren sind nicht getrennt. Das Mesoskutellum zerfällt 
meist deutlich. in zwei Teile, von denen der vordere nur kurz ist und 


1. Heft 


33 ‘Dr. A. Bischoff: 


eine tiefe Quergrube trägt, die mitunter durch einen Mittelkiel in - 
zwei Grübchen getrennt zu sein scheint. Die hintere Trennungslinie 
dieses Skutellarabschnittes ist bei Formen mit dunklem Thorax kaum 
zu erkennen, dagegen bei solchen mit hellem Thorax sehr deutlich. 
Sie verläuft hinter der Grube in einem nach hinten flach konkaven 
Bogen und ist seitlich gegen die Einlenkung der Hinterflügel gerichtet, 
von der sie aber durch die nach vorn vorgreifenden Seiten des Meta- 
notums, vor denen der Rand der Skutellarregion etwas aufgebogen 
ist, getrennt bleibt. Der hintere Teil des Skutellums ist einfach bucklig 
gewölbt und trägt keine weiteren Auszeichnungen. Das Metanotum 
ist flach und unbewehrt; sein Hinterrand ist seitlich gegen die Flügel- 
wurzeln hin leicht aufgebogen. Die Metapleuren besitzen eine tiefe 
Grube etwas über ihrer Mitte, in der gelegentlich eine Trennungslinie 
sichtbar ist, die vielleicht als Grenzlinie zwischen Epimeren und 
Episternen aufgefaßt werden kann. Das Propodeum ist einfach ge-. 
wölbt und fällt nach hinten gerundet ab. Es ist weder durch Kiele 
noch durch Furchen oder Zähne ausgezeichnet. Seine Stigmen liegen 
unweit vom Vorderrande und sind recht undeutlich. Der Hinterrand 
des Propodeums ist aufgebogen. Die Beine sind schlank gebaut. Der 
Putzdorn der Vordertibien ist sehr stark gekrümmt. Das erste Tarsen- 
glied ist dagegen nur schwach ausgehöhlt oder gebogen. Ein Scharrkamm 
fehlt. Überhaupt treten verbreiterte, dornige Anhänge an den Tarsen 
nur selten auf. Die mittleren Trochanter sind häufig zahnartig (mit. 
abgestumpfter Spitze) erweitert. Die Tibien sind außen unbedornt. 
Die Endsporne der Mittel- und Hintertibien sind ähnlich wie beim 
Weibchen gefiedert. Die Klauen besitzen einen Basalzahn. Die Tegulae 
sind klein, schuppenartig, glänzend, am Hinterrande nicht aufgebogen. _ 
Die Flügel sind gut entwickelt, hyalin bis dunkel mit spärlicher Aderung. 
Den Vorderflügeln fehlen Radial- und Discoidalzellen vollständig; 
außerdem ist nur eine ÜCubitalzelle vorhanden. Das Pterostigma 
liegt als dunkler chitinisierte Stelle meist beträchtlich vor der Mitte 
des Vorderrandes. Die Submedialzelle des Vorderflügels wird durch 
eine Querader mehr oder weniger vollständig geteilt. Die Hinter- 
flügel besitzen einen deutlich abgeschnürten Basallappen. Die Aderung 
der Hinterflügel ist sehr einfach. Sie besteht aus drei Längsadern, 
von denen die erste am Vorderrande gelegen ist, die zweite in geringer 
Entfernung und parallel zu dieser verläuft, sich mit ihr vor der Mitte 
des Flügelrandes vereinigend, und einer dritten aus gegabelter Basis 
entspringenden, die etwas vor dem Ende der verdickten Costalader 
in diese mündet. Dieser dritte Längsstamm kann ‚venae spuriae“ 
aussenden. Queradern fehlen. 

Die Abdominalverhältnisse sind denen des Weibchens recht 
ähnliche, nur daß als Geschlechtscharakter ein sichtbares Segment 
mehr vorhanden ist. Ventral ist das siebente Sternit nicht immer 
deutlich. Das achte ist in einen kräftigen, nach hinten weit über 
die Spitze des Abdomens hinausragenden und nach oben gekrümmten 
Dorn verlängert und seitlich davon in eine kürzere Spitze ausgezogen. 
Das sechste Sternit trägt jederseits ein aus kurzen, diehten Borsten 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 33 


gebildetes Polster, das selten undeutlich ist. Das siebente Tergit 
ist einfach zugerundet, ohne besondere Auszeichnungen. Die Längs- 
furchen am Seitenrande des zweiten Tergits sind mit dichter Behaarung 
‚ausgefüllt. 

Die-Färbung der Männchen schwankt von ganz schwarz bis 
hellbraun; häufig sind der Vorderkörper einschließlich Fühler und Beine 
und das erste oder mehrere Segmente gelbbraun. Mitunter ist der 
Körper ganz schwarz und nur das erste oder die beiden ersten Segmente 
des Abdomens sind rötlich. Die Flügel sind hyalin bis schwarzbraun 
getrübt. Eine Fleckenzeichnung auf dem Abdomen ist bisher nicht 
bekannt und auch die Fransen sind nur spärlich entwickelt. . Die 
Behaarung ist lang und gräulichweiß abstehend. Gelegentlich ist 
der Vorderkörper nur spärlich hell behaart. 

Die Gattung Apterogyna, bisher die einzige ihrer Tribus, nimmt 
unter allen Mutilliden eine recht isolierte Stellung ein. Der große 
Reichtum an charakteristischen, sekundären Merkmalen deutet auf 
ein verhältnismäßig geringes Alter der Formen. Die starken Ein- 
schnürungen zwischen dem ersten und zweiten, sowie dem zweiten 
und dritten Abdominalsegment bei Männchen und Weibchen, wie 
wir sie etwa bei den Ponerinen wiederfinden., die Vergrößerung und 
Glättung der Facettenaugen, die bis zum Schwinden der Facetten 
auf der Augenoberfläche führt, die Verlängerung der Fühler und die 
Reduktion der Flügeladerung im männlichen Geschlecht, alles dies 
sind sekundäre, spät erworbene Merkmale. Im weiblichen Geschlecht, 
das, wie so häufig in der Stammesentwicklung, dem männlichen 
gegenüber noch die primitiveren Charaktere gewahrt hat, findet 
sich merkwürdigerweise noch die Naht zwischen Pro- und Mesothorax. 
Das Vorhandensein dieser Naht spricht für einen erst recht spät er- 
folgten Verlust der Flügel. 

Bei dem Versuch, die Arten in eine möglichst richtige phylo- 
genetische Reihenfolge zu bringen, stößt man auf nicht unerhebliche 
Schwierigkeiten. Bei den Männchen scheint sich eine solche Gruppierung 
leichter vornehmen zu lassen. 

Auf jeden Fall sind die Arten mit dem kürzeren ersten Segment 
und den kleineren Augen als die älteren anzusprechen. Diese Arten 
sind nach allen mir vorliegenden Tieren auch gleichzeitig die dunkler 
gefärbten und massiver gebauten, eine Erscheinung, die sich auch 
sonst bei den Mutilliden häufiger beobachten läßt. Auf diese Merkmale 
hin ist denn auch im folgenden die Reihenfolge der Arten, soweit 
männliche Tiere vorhanden waren, begründet. Was die ohne Männchen 
beschriebenen Weibchen anbelangt, so sind sie nach Möglichkeit in 
die Nähe verwandt erscheinender Formen eingereiht worden. Mir 
bisher unbekannt gebliebene Arten habe ich am Schluß der Gattung 
mit den Originaldiagnosen aufgeführt. 

Die Gattung gehörte bisher, abgesehen von einer einzigen indischen 
Art, der Fauna Transcaspiens, dem afrikanischen Teil des Mittelmeer- 
gebietes (nur eine Art geht auch nach Spanien hinüber), sowie dem 
kapländischen Faunengebiet an. | 

Archiv ftir Naturgeschichte j 
1920. A. 1. 3 1. Heft 


34 Dr. H. Bischoff: 


Es werden jetzt auch einige Arten aus Britisch- und Deutsch- 
Ostafrika, vom Kilimandjaro, aus NO.-Rhodesia, und vom Nyassasee 
bekannt. Im westafrikanischen Faunengebiet fehlen die Apterogynen . 
bisher noch vollständig. Weder durch den Kongo, noch durch den 
Sudan hat eine Verbreitung nach Westen stattgefunden. 


Weibchen. 


1. Einfarbig hell rostrot mit, fuchsroter Behaarung schultzei 

Körper zweifarbig 2. 

2. Drittes Tergit mit zwei blassen, quergestellten, kahlen Flecken 

bimaculata 

Drittes Tergit ohne solche Flecken 3. 

3. Die beiden ersten Abdominalsegmente hell 4. 

Nur das erste Segment hell 

4. Hinterrand des ersten und zweiten Tergits mit hellen Haaren, 

viertes und die folgenden Segmente aufgehellt; nordafrik. Art 

klugi 

Endränder der Tergite ohne deutliche Fransen; südafrik. Arten 5. 

5. Zweites Glied der Fühlergeißel so lang oder nur wenig länger “= 
das dritte; Pygidium blaß gelbbraun 

Zweites Glied der Fühlergeißel beträchtlich länger als das ee 


Pygidium schwarzbraun meridio-occidentalis 
6. Kopf vorn und zweites Tergit an den Seiten verdunkelt bembesi 
Kopf und zweites Tergit ganz hell andrei 


7. Seitenränder des Pygidiums ungezähnelt, glatt; ganzer Körper 
mehr oder weniger glänzend 8. 
Seitenränder des Pygidiums stets, wenn auch mitunter schwach 


und erst bei starker Vergrößerung sichtbar, gezähnelt D, 
8. Kopf schwarz glabra 
Kopf von der Färbung des Thorax gestrov 
9. Kopf einfarbig schwarz 10. 
Kopf mehr oder weniger gerötet ra 


10. Zweites Segment auch nach hinten stark eingeschnürt, sodaß 
seine Gestalt quer elliptisch wird und die größte Breite nur wenig 


hinter der Mitte liegt kilimandjarica 
Zweites Segmentvon anderer Gestalt; größte Breite weiter hinten 
11; 


11. Thorax hinter der Prothorakalnaht auf dem Rücken mit mehreren 
Längskielen: Seitenränder des Pygidiums an dessen Basis auf 
eine beträchtliche Strecke parallel, Skulptur rauh obscura 
Thorax hinter der Thorakalnaht nur mit einem Mittelkiel; Seiten- 
ränder des Pygidiums fast von der Basis an convergent nyasana 

12. Beine, besonders Schenkel dunkler als der Thorax 13. 


Beine, besonders Schenkel von der Farbe des Thorax 16. 
13. Zweites Tergit in der Mitte des Endrandes mit einem deutlichen, 
weißen Haarfleck 14. 


Zweites Tergit höchstens mit schmaler, weißer Endfranse 15. 


A a nd a Den u a an 


Ka EEE Gehe SEE 7 7 U DE 4n = Sp Zu a ur nad aut u0n ai 5 Lo nu 0 30 Se 


14. 


15. 


16. 


27. 


18. 


19. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 35 


Zweites und drittes Tergit streifig gerippt dorsostriate 
Zweites und drittes Tergit schwächer skulptiert und nicht so 
deutlich gerippt { mlokosiewitzi 
Aufrechte Behaarung des Abdomens hell rotbraun (Brit. O.-Afr.) 
alluaudi 

Aufrechte Behaarung des Abdomens grau (Südafrika) 
rhodesia u. climene 
Erstes und zweites Tergit weder mit Endfranse noch mit einem 
Mittelfleck (Südafrika) | cybele 
Mindestens das zweite Tergit am Endrand hell gefranst oder mit 
Mittelfleck (N.O.-Afrika) f 
Erstes und zweites Tergit in der Mitte der Endränder mit einem 
Haarbusch 18. 
Zweites Tergit mit mehr oder weniger deutlicher Endfranse _ 19. 
Skulptur des zweiten Tergits aus rundlichen Grübchen bestehend 
olivieri 
Skulptur des zweiten Tergits streifig mlokosiewitzi 
Thorax, Beine und erstes Abdominalsegment sehr blaß gelbbraun, 
desgleichen die Endränder des zweiten und dritten Segments, 
sowie die Gesamtheit der folgenden savignyi 
Die genannten Teile hell rostfarben, Skulptur rauher, Endrand 
des zweiten Tergits mit dichter weißlicher Endfranse _latreillei 


Männchen. 
1. Arten mit größtenteils oder ganz dunklem Thorax 2. 
Arten mit einfarbig hellem Thorax 12. 
2. Ganzes Abdomen schwarz 3. 
Mindestens das erste Segment heller T, 
3. Flügel auf der apikalen Hälfte stark braun getrübt; Fühler und 
Beine schwarz globularia 
Flügeltrübung anders; Fühler rotbraun : 
4 


. Flügel hyalın, längs der Costa gelblich-braun, vor der Spitze 


mit scharf abgesetzten dumklem Fleck; Beine rostfarben cybele 
Flügel ohne scharfbegrenzten, dunklen Spitzenfleck 5. 


5. Beine rosibraun; zweites Segment dreieckig, Mittelsegment 
mitunter aufgehellt | pici 
Beine schwarz 6. 

6. Flügel gleichmäßig hyalin; zweites Tergit mit längsstreifiger 
Skulptur dorsostriata 
Flügel auf der Mitte leicht gebräunt; zweites Tergit weniger deut- 

‚lich längs skulptiert mlokosiewitzt 

7. Nur das erste Abdominalsegment rot 
Die beiden Basalsegmente des Abdomens rot 11; 

8. Beine und Thorax ganz schwarz 9, 
Beine mindestens teilweise heller 10. 

9. Fühler pechbraun miniaticornis 
Fühler schwarz rhodesia 

10. Thorax ganz schwarz; ı ne mit Ausnahme der angedunkelten 

3* 1. Heft 


56 Dr. H. Bischoff: 


Schenkel bräunlich chimene 
Mittelsegment und Beine hell rostfarben olivieri 
11. Flügel mit dunklem Fleck vor der Spitze (Körperlänge: 15 mm) 
MNeMosına 
Flügel vollkommen hyalın (Körperlänge: 8 mm) "  mocsaryi 
12. Außer dem ersten auch das vierte und die folgenden Abdominal- 
segmente blaß gelbbraun geyri 
Abdomen von anderer Färbung 13. 
13. Abdomen mit Ausnahme des ersten Segments schwarz; höchstens 
die beiden letzten Segmente aufgehellt 14. 
Abdomen bräunlich, meist die beiden ersten Segmente viel blasser 
algirica 
14. Drittes Tergit dicht skulptiert 15. 
Drittes Tergit sehr weitläufig skulptiert, zum Teil stark glänzend 
16. 
15. Skulptur des dritten Tergits aus sehr langgestreckten, dicht 
stehenden Grübchen; Kopf hell morawitzi 
Skulptur des dritten Tergits aus kräftigeren und weniger ge- 
streckten Grübchen bestehend; Kopf dunkel latreullei 
16. Zweites Segment gestreckt, dreieckig, etwas länger als breit, 
mit wenig gerundeten Seiten savignyi 
Zweites Segment breiter als lang, mit stärker gerundeten Seiten 
nitida 

glabra n. sp. 


Ein weibliches Exemplar liegt vor mit der Fundortsbezeichnung: 
Afrique orient. all., Kilimandjaro, Zone des bruyieres, riviere Himo, 
3.04 (Alluaud) [M. P.]. 

Eine recht interessante neue Art, die sich durch verhältnismäßig 
glänzenden Körper, flache Augen und das Fehlen von Zähnchen am 
Seitenrand des Pyg'diums auszeichnet. 

Schwarz; Thorax, erster Hinterleibring und Tarsen rostfarben. 
Viertes und fünftes Tergit, Fühler, Unterseite des Kopfes und Ab- 
domens in mehr oder weniger weiter Ausdehnung pechbraun; Schenkel 
und Tibien iast schwarz. Die Behaarung der Oberseite des Körpers 
ist größtenteils hellbraun; auf den Beinen, an den Seitenrändern und 
auf der Unterseite des Körpers, sowie an den Endrändern der Segmente 
finden sich silberweiße Haare, die auf dem Abdomen schmale Apikal- 
binden bilden. Am Endrand des ersten Tergits sind die Haare mehr 
golden. Der Kopf ist hinter den flachen; verhältnismäßig wenig 
glänzenden Augen deutlich gerundet erweitert. Seine Punkte sind iein 
und sehr weitläufig gestellt; die Zwischenräume glänzen stark. Die 
sehr zerstreute Behaarung auf der Stirn ist anliegend. Der Thorax 
ist oberseits glänzend, die Zwischenräume zwischen den einzelnen 
Punkten sind flach. Die Prothorakalnaht ist gut ausgebildet. Die 
Pleuren sind deutlich in der Richtung der Längsachse des Körpers ge- 
streift. Auch auf dem Abdomen sind die Zwischenräume in der Skulptur 
flach, höchstens auf dem zweiten Tergit etwas erhaben. Das erste, Seg- 
ment besitzt eine kurze, gedrungene, knotenförmige Gestalt, das 


Monographie der Mutilliden Afrikas. | 37 


zweite ist, von oben gesehen, quer trapezförmig; hinten ist es nur 
wenig eingeschnürt. Das dritte Segment ist vorn breiter als hinten. 
Die Seitenränder convergieren mit nur leicht convexer Schwingung 
gegen den Apikalrand, sodaß das Abdomen von der Basis des dritten 
Segments an gleichmäßig verjüngt erscheint. Das Pygidium besitzt 
glatte, ungezähnelte Ränder. Auf der Scheibe ist es längsrunzlig_bis 
streifig (Taf. IV, Fig. 1a und b). 


Länge: 11,5 mm. 


gestroi n. sp. . 
Zwei weibliche Exemplare aus Star Shab, Massaua, 04 (Mancini) 


[M. G.] liegen vor. ‘ 

Die Art steht der vorhergehenden, mit der sie auch im Habitus 
übereinstimmt, recht nahe. In der Färbung unterscheidet sie sich 
zunächst darin, daß Kopf, Thorax, Fühler, Beine und erstes Abdo- 
minalsegment hell gelbbraun sind. Die Abdominalsternite sind hell- 
braun bis pechbraun. Die Augen sind kleiner. Die wie bei der vorigen 
Art stark bogenförmig gekrümmten Mandibeln sind schwarz. Die Be- 
haarung ist bei den beiden vorliegenden Stücken auf dem Rücken 
abgerieben, scheint aber ähnlich wie bei der glabra gewesen zu sein. 
Die Punktierung des Kopfes steht etwas dichter. Die Skulptur des 
zweiten und dritten Tergits ist deutlich feiner, aber etwa von gleicher 
Dichte. 

Länge: 9—12 mm. 

‘ Diese Art dürfte zusammen mit ‚der vorhergehenden wohl als 
Vertreterin einer neuen Untergattung aufgefaßt werden. Die Gestalt 
‘des von der Basis des dritten Segments an verjüngten Abdomens, 
das seitlich nicht gezähnelte Pygidium, das kurze erste und das hinten 
‘wenig eingeschnürte zweite Segment, die hakenförmigen Mandibeln, 
die flachen, verhältnismäßig kleinen Augen, und schließlich die weit- 
läufige Skulptur sind in ihrer Gesamtheit Merkmale, die eine eigene 
Untergattung, wenn nicht sogar Gattung, aufzustellen gestatten 
würden. Ohne Kenntnis der zugehörigen Männchen nehme ich aber 
vorläufig davon Abstand. 


obscura n. sp. 

Ein Exemplar mit der Fundortsangabe N. E.Rhodesia, Ft. 
Jameson, 3800 ft., 3.—6. 6. 1910 (Neave) [Br. M.] liegt vor. 

In der Gestalt erinnert diese neue Art sehr an die Apt. cybele Per., 
ist aber in vieler Hinsicht gut von ihr zu unterscheiden. Durch ihre 
düstere Färbung zeichnet sie sich vor allen mir bekannten Formen aus. 

Schwarz; Thorax und erstes Abdominalsegment sehr düster rot, 
Fühler und Fühlerhöcker etwas heller. Das erste Abdominaltergit - 
trägt auf der Mitte seines Apikalrandes, das folgende auf dem ganzen 
Apikalrand eine weiße Fransenbinde. Dies scheint auch für die übrigen 
Segmente zu gelten, doch sind bei dem vorliegenden Stück die Binden 
zum Teil abgerieben. Die Behaarung an den übrigen Körperteilen 
ist, soweit sie noch vorhanden, ebenfalls weißlich. 


1. Heft 


33 Dr, H. Bischoff: 


Der Kopf ist hinter den Augen mehr verlängert, als bei irgend 
einer der mir bekannten Arten. Am ähnlichsten ist er noch dem der 
cybele Per. Die Skulptur von’ Thorax und Abdomen ist noch rauher 
als bei der verglichenen Art. Der Prothorax ist verhältnismäßig etwas 
kürzer und dementsprechend mehr quer. Die sehr grobe Skulptur 
des Thorax bildet auf dem Teil hinter der Prothorakalnaht mehr oder 
weniger deutliche Längskiele. Das erste Tergit ist außerodentlich rauh 
punktiert, die beiden folgenden sind deutlich längskielig skulptiert. 
Das vierte und fünfte Tergit zeigen eine nur schwache Längsskulptur. 
Das Pygidialfeld ist wie bei der verglichenen Art längsgestreift und 
am Rande gezähnelt, im ganzen aber etwas breiter. Auch das zweite 
Abdominalsegment hat eine mehr quere Gestalt (Taf. IV, Fig. 2a u. b). 

Länge: 10 mm. - 

Möglicherweise gehört dies Weibchen zu der globularia F. 


nyasana n. sp. 

Ein weibliches Individuum liegt mir vor mit der Fundortsangabe 
N.W.shore of L. Nyasa, from Florence-Bay to, Karonga, 1650 ft., 
30. 6.—6. 7. 1910 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art steht ler vorhergehenden wie auch der folgenden recht 
nahe. Die Färbung von Thorax und erstem Abdominalsegment ist 
heller als bei der obscuwsa m., aber immer noch gegenüber den anderen 
Arten der Gattung als düster zu bezeichnen. Der Kopf ist hinter den 
Augen ein wenig schwächer entwickelt, und die Skulptur auf Thorax 
und erstem Abdominalsegment ist bedeutend weniger rauh. Der 
Prothorax erscheint etwas länger. Auf der hinteren Hälite des Thorax 
sind keine Längskiele vorhanden; nur eine Mittellinie ist deutlich. 
Die Gruben des ersten Tergits sind viel kleiner. In Skulptur und Ge- 
stalt des zweiten bis füniten Segments stimmen beide Arten überein. 
Das Fygidialfeld ist deutlich schmaler und von der Basis zur Spitze. 
tast gleichmäßig verengt, während es bei der odscura m. im Basal- 
drittel fast parallele Ränder infolge anderer Stellung der Seitenzähnchen 
hat. Die Zähnchen sind auch schwächer als bei jener Art (Taf. IV, 
Fig. 3 und 4a). 

Länge: 10 mm. 


kilimandjarica n. sp. 

Ein weibliches Exemplar liegt vor mit der Fundortsbezeichnung: 
Kilimandjaro, zone des cultures, Kilema, 1400—1500 m, 10. 09 (Alluaud) 
[M. P.]. 

' Eine kleine Art aus der Verwandtschaft der nyasana, mit der 
sie in der Färbung völlig übereinstimmt. Die Gestalt des Kopfes ist 
die gleiche. Während dieser aber bei der nyasana vorn anliegend 
grau behaart ist, ist er bei der Ailimandjarica kahl, sodaß die grobe, 
etwas weitläufige Punktierung deutlich hervortritt. Auch die Struktur- 
verhältnisse von Thorax und Abdomen sind recht ähnlich. Die Gestalt 
des zweiten Segments ist jedoch wesentlich verschieden. Es iss nämlich 
quer elliptisch gebaut und also gegen Wurzel und Spitze gleichmäßig 
stark eingeschnürt. Dementsprechend ist auch das dritte Segment 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 39 


zar Basis hin stark eingeschnürt. Das Pygigidum ist ähnlich beschaffen 
wie bei der zum Vergleich herangezogenen Art, erscheint aber an 
der Spitze etwas mehr gerundet. Die Seitenzähnchen sind sehr klein 
und stumpf (Taf. IV, Fig. 4b). 

Länge: 7 mm. 


globularia Fabricius in Ent. Syst., Vol.2, p. 237; Andre in Ann. 
Soc. ent. France 1898, p.2; Bingham in Ann. nat. Hist., Vol. 9, 1902, 
p. 340; Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus. 1899, p. 36; 1. c. 1901, p. 127. 

Drei Exemplare liegen mir vor von Kapland (Krebs) [M. B.]. 
Diese große Art ist schon an ihrer rein schwarzen Färbung und den stark 
getrübten Flügela leicht kenntlich. Peringuey vermutet in seiner 
climene das Weibchen zu dieser Art. Ich bin hierin anderer Ansicht 
und werde das von mir als zu jener Art gehörig aufgefaßte Männchen 
weiter unten beschreiben. 


ceybele Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 35, tab. 8, fig. 25; 
l. c. 1901, p. 128; Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 280; in Wytsman, 
Genera Ins., 1903,.tab. 1, fie. 5. 

Drei Männchen und fünf Weibchen liegen vor von Kapland, 
Willowmore, 1.3.02; 21. 3. 02; 1. 3. 03; 10.11.09 (Brauns) [M. B.]; 
12. 12; 1.13 [Coll. Arnold]. 

Die großen, schwarzen Männchen besitzen helle Fühler und Beine; 
die Flügel sind hyalin mit einem großın, runden, dunklen Fleck vor 
der Spitze und einer leichten gelblichen Trübung längs des Costal- 
randes. Die Weib.hen sind denen der nordafrikanis ‚hen olvieri Latr. 
recht ähnlieb in der Färbung, unterscheiden sich aber leicht durch 
das viel weniger quere zweite Abdominalsegment (Taf. IV, Fig. 5). 

Länge der Männchen: 12—13 mm; der Weibchen: 6—12 nm. 


dorsostriata Andre in Ann. Soc. ent France, 1898, p. 4; Bull. Soc. 
ent. France, 1898, p. 347; Spe:. Hym. Europ., Vol. 8, 1899, p. 41 
und p. 87. 

Mir liegt ein Männchen vor aus Tunis (Schmiedeknecht) 
[M.W. Weitere bekannte Fundorte sind Algir, Ain-Tokria. 

Dieses Männchen dürfte dem der mir unbekannten psci Andre 
ähnli:h sein, unierscheidet sich aber durch die querelliptische Gestalt 
des zweiten Segments und die längsstreifige Skulptur desselben. 
Auch mit der mlokosiewitzi Rad. hat sie gleichfalls eine große Ähnlich- 
keit; ist aber außer der kleineren Gestalt durch die Skulptur des Ab- 
domens und die ganz hyalinen Flügel leich; zu trennen. 

Das Weibchen ist ebenfalls dem der letztgenannten Art ähnl’ch, 
aber durch die streifige Skulptur des zweiten Tergits verschieden. 
Ob freilich diese Skulpturverhältnisse artberechtigend sind, muß noch 
dahingestellt bleiben. Erst an der Hand größeren Materials dürfte 
dies zu entscheiden sein. Gerade das typische Exemplar des Weibchens 
der mlokosiewitzi Rad. zeigt eine recht deutliche Neigung zur Bildung 
einer streifigen Skulptur. 

Länge des Männchens: 7—9 mm; des Weibcehens: 7--8 mm. 


1. Heft 


40 Dr. H. Bischoff: 


| mlokosiewitzi' Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 

1879, p. 151; Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1898, p.5; Andre 
in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 3; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 
1910, p. 3, 

Außer dem typischen Pärchen vom Kaukasus [M. B.] liegen mir 
zwei weitere Weibchen vor von Transcaspien, Golodnaja-Steppe 
(Heymons und Sauter) [M. B.]; Tunis, Kairouan, 1910 (Santschi) 
[M. P.]. Diese Art tritt somit in die Fauna Afrikas ein (Taf. IV, Fig. 6). 

Das Exemplar aus Transcaspien unterscheidet sich durch etwas 
hellere Beine und glattere Skulptur. Vielleicht wird es späterhin als 
eigene Art aufzufassen sein. Im übrigen sei auf das bei der vorher- 
gehenden Art Gesagte verwiesen. 


miniaticornis Enderlein in Arch. Naturg. 1901, p. 210. 

Das typische Exemplar von der Delagoabai [M. B.] liegt mir vor, 
außerdem drei weitere Stücke mit den Fundortsangaben: Nyasaland, 
Lower Shire Valley nr. Chikawa, 600 £t., 12.—16. 4.1910 (Neave) 
[Br.M.]; Bohotle, Somaliland 1903 (Appleton) [Br.M.]; Shi- 
louvane, N. Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 


Alle Tiere stimmen gut mit dem Typus überein; das erstgenannte 
Stück ist aber etwas kleiner, das zweite dagegen größer. Bei dem zweiten 
Exemplar sind die ganzen Vorderflügel leicht bräunlich getrübt, 
während sie bei dem Typus hyalin sind und nur einen gelbbraunen Wisch 
im Apikalteil längs des Costalrandes besitzen. Ob es sich hier um eine 
besondere Subspecies handelt, ist noch nicht zu entscheiden. Die Art 
ist leicht kenntlich an der Färbung: Schwarz, mit Ausnahme des dunkel- 
roten ersten Segments und der pechbraunen Fühler. 

Länge: 7,5—13 mm. 


climene Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 35, tab. 8, fig. 30; 
l.c., 1901, p. 128; Andre in L. Schultze, For:chungsreise, 1909, 
p. 71; Andre in Z. Hym. Dipt. 1901 p. 280. 

Drei Weibchen liegen mir vor mit folgenden Angaben: Algoabai, 
26.1.96 (Brauns) [M. W.], Kalahari, Severelela-Kakir, 10.—11. 04 
(L. Schultze) [M.B.]; Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Weibchen sind denen der cybele Per. recht ähnlich, aber 
durch die dunklen Beine und den meist angedunkelten Kopf gut zu 
unterscheiden. Auch das Vorhandensein einer silbernen Franse am 
zweiten Tergit scheint konstant zu sein. Ob das Tier aus der Kalahari 
mit denen von der Algoabai identisch ist, kann nicht mit Sicherheit 
entschieden werden. Es unterscheidet sich durch rötere Färbung der 
hellen Partien und durch eine etwas gedrungenere Gestalt. 

Das von Andre hierhergestellte Männchen ist dem der vorher- 
gehenden Art recht ähnlich und steht ihm noch näher als das von 
Andr& zum Vergleich herangezogene Männchen der oliver Latr. 
Es unterscheidet sich aber von ihm durch hellere Färbung der Fühler, 
der Beine, besonders der vorderen Paare und des ersten Abdominal- 
segmentes. Außerdem tragen die Trochanter der Mittel- und Hinter- 


Monographie der Mutilliden Afrikas: 4l 


beine dornartige Fortsätze, die bei der vorhergehenden Art nur schwach 
angedeutet sind. Das zweite Segment ist ein wenig querer. 
Länge des Weibchens: 7—9 mm; des Männchens 10 mm. 


rhodesia Peringuey (? i. 1.). 

Ein weibliches Exemplar mit obigem Namen liegt mir vor von 
Bulawayo, 26. 12.12 (Arnold) [Coll. Arnold], ein Männchen ebenfalls 
von Bulawayo, 3.6.13 (Arnold) [Coll. Arnold]. 

Das Weibchen steht der clömene Per. sehr nahe. Die Augen sind 
aber etwas flacher als bei den Stücken von der Algoabai, und hinter 
ihnen ist der Kopf etwas mehr verlängert. Alle übrigen Verhältnisse 
sind außerordentlich ähnlich. 

Länge: 10 mm. 

Das Männchen steht dem der clvamene Per. ebenfalls nahe, noch 
mehr aber der möniaticornis Enderl., von deren Typus es sich nur durch 
ein wenig feinere Skulptur auf der Stirn neben den Augen unterscheidet, 
_ ein Unterschied, der vielleicht nur individueller Natur sein mag, so- 
daß für diesen Fall die rkodesia Per. als synonym zu der miniaticornis 
Enderl. gestellt werden müßte. Eine Entscheidung hierüber ist aber 
erst an der Hand größeren Materials möglich. 

Länge: 11 mm. 


latreillei Klug in Symb. Phys., Vol. 1, tab. 5, fig. 13, 1829; Le- 
peletier, Hist. Nat. Hym. Vol. 3, p. 593, 1845; Magretti in Bull. 
Soc. ent. Ital. 1905, p. 37; Gribodo in Ann. Mus. Genova 1884, 
p. 392; Magretti in Ann. Mus. Genova 1884. p. 544; Fox in Proc. 
Ac. Philadelphia 1896, p. 547. 

Die Typen der Art liegen mir in zwei Weibchen aus Aegypten 
(Ehrenberg) [M.B.] vor. Vier weitere Stücke [M. G.] stammen 
aus Kassala; Eritrea, Ghinda, 7.09; Assab. 

DasWeibchen besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit der olivieri Latr., 
ist aber schon durch die Färbung zu unterscheiden, indem nämlich 
das vierte und fünfte Abdominalsegment rostfarben sind. Außerdem 
besitzt das zweite Tergit eine silberne Erdfranse und nicht bloß einen 
Mittelfleck daselbst. Unter dieser Franse ist das Chitin aufgehellt. 
Das Stück aus Assab ist schwächer skulptiert und daher glänzender 
(Taf. IV, Fig. 7). 

. Zwei hierhergehörige Männchen stammen aus Bahr Salaam, 
14. 3.1883 [M. G.] und Eritrea, Ghinda, 1900 [M. G.]. 

Die Männchen sind an ihrer Färbung leicht kenntlich. Der Kopf 
ist schwarz bis schwarzbraun. Das Abdomen ist vom zweiten Segment 
an schwarz. Der Thorax, sowie das erste Segment, die Fühler, Man- 
dibeln und Beine sind größtenteils rötlich. Am Thorax können vorn- 
Verdunkelungen auftreten. An den Endrändern der Tergite mit Aus- 
nahme des ersten und letzten finden sich schmale silberne Fransen. 
Durch dichte Skulptur erscheint die Art kaum glänzend, fast matt. 
Das erste Segment ist vorn kurz gestielt und dann plötzlich birnen- 
förm’g erweitert. 

Länge: 8,5—10 mm. 

1. Heft 


42 * Dr. H. Bischoff: 


nitida n. sp. 

Sechs Exemplare er vor aus Aegypten (Ehrenberg) [M. B.], 
von Klug mit der savignyi zusammengezogen ; S. ©. Algerien; Aceksem 
sam, 13.5.14 (v. Geyr) [M.B.]; SO- Algerien, Tahart, 20. 4. 14 
(v. Geyr) [M. B.]. 

Diese Art sieht der savignyi sehr ähnlich, ist aber durch kleinere 
Augen, die etwa die Größe wie bei der vorhergehenden Art haben, sowie 
das wesentlich anders gestaltete erste Segment sofort zu unterscheiden. 
Kopf, Thorax, Fühler, Beine, erstes Abdominalsegment gelbbraun. 
Der ganze Körper wie bei den nächstfolgenden Arten infolge schwacher, 
weitläufiger Skulptur ziemlich glänzend. Das erste Segment hat die 
gleiche Gestalt wie bei der latreillei, ist also darin wesentlich von der 
morawitzi und savignyı verschieden. Das zweite Segment ist kürzer 
als bei der morawitzi, aber länger als das der latreillei. Die Endfransen 
der einzelnen Segmente sind lockerer. Die schwächere Skulptur und 
verschiedene Färbung ermögli:hen sofort die Unterscheidung dieser 
und der vorhergehenden Art (Taf. IV, Fig. 8). 

Länge: 9—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Ehrenberg in Aegypten ge- 
sammelte Exemplar. 

Die Stücke aus SO-Algerien sind nicht ganz so blaß gelbbraun 
gezeichnet wie das typische Exemplar. 


geyri n. sp. 

Drei Männchen liegen vor von 8.O.-Algerien, Tahart, 20.4. 14 
(v. Geyr) [M. B.] und El Bioth, 18.5. 14 (vi Geyr) [M. Bl.. 

Diese Art ähnelt recht der 20 unterscheidet sich aber in der 
Färbung dadurch, daß die hinteren Abdominalsegmente vom dritten 
an (einschl.) hellbraun gefärbt sind. Morphologisch sind beide Arten 
dadurch getrennt, daß das zweite Abdominalsegment gestreckter ist 
als bei der nitida, aber doch nicht so stark gestreckt wie bei der savignyı. 
Die helle Färbung der vorderen Körperpartien ist blasser als bei der 
nitida. 

Länge: 9 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein Stück von Tahart. 


algirica n. sp. ; 

Neun Männchen, die mehreren versch'edenen Formen angehören, 
liegen vor von 8.0. TE, Oüed Agelil. 18.—21. 3. 14 (v. Geyr) 
[M. B.]; Oued Amra, 5. 4. 14 (v. Geyr) TM. B.]; Ravis, 15.—17. 4.14 
(v. Geyr) [M. B.]. 

Der vorhergehenden ähnlich, aber in der Färbung bereits etwas 
unterschieden. Als typische Färbung sehe ich folgende Färbungs- 
verteilung an: Vorderkörper und die beiden ersten Abdominalsegmente 
gelbbraun, die hinteren schwarzbraun, unterseits etwas heller (vier 
Exemplare). Als f. fallax n. f. bezeichne ich zwei Tiere, bei denen auch 
das zwete Tergit dunkel ist; als f. pallidior n. f. Stücke, bei deren 
außer dem ersten und zweiten auch das dritte Tergit weitgehend auf- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 43 


oO 


gehellt ist (zwei Exemplare); als f. brunnescens n.f. Tiere, bei denen 
der ganze Körper dunkelbraun gefärbt ist (ein Exemplar). \ 
Morphologisch unterscheidet sich diese Art durch dasnoch schlanker 
gebaute zweite Abdominalsegment, dessen Punktierung flacher und 
viel weitläufiger ist. Durchschnittlich ist diese Form etwas kleiner 
(Taf. IV, Fig. 9). 
. Länge: 5,5—8 mm. 
Als Typus der Nominatform bezeichne ich ein Stück von Oued Amra;; 
als Typus der £. allax das Exemplar von Oued Agelil; der f. pallidior 
das Exemplar von Ravis, als Typus der f. brunnescens das einzige vor- 


liegende Exemplar von Oued Agelil. 


alluaudi n. sp. 


Zwei weibliche Exemplare mit folgenden Fundortsbezeichnungen 
liegen vor: Afr. or. angl., Taveta, 6.14 (Alluaud) [M.P.] und Afr. 
or. angl., Distr. de Wa-Taita, Mwatate, 10.09 (Alluaud) [M.P.]. 

Diese Art ist sehr nahe mit der südafrikanischen climene Per. 
verwandt. In der Färbung stimmen beide Arten vollkommen überein. 
Daß auch unter der neuen Art Individuen mit ganz roten Köpfen, 
wie bei der climene Per. auftreten, ist wahrscheinlich. Beide mir vor- 
liegenden Stücke besitzen einen dunklen Kopf mit etwas aufgehellter 
Stirn. Die alluaudz ist kleiner und zierlicher, und unterscheidet sich 
durch das dritte Segment, dessen Seitenränder vielmehr parallel 
sind, während dieselben bei der climene Per. deutlich gerundet er- 
scheinen. Die Skulptur ist feiner und die Behaarung der Tergite mit 
Ausnahme der Apikalfransen und der Seitenborsten rotbraun, anstatt 
silbern. Gestalt und Skulptur des Pygidiums stimmen überein 
(Taf. IV, Fig. 10). 


Länge: 6 mm. 


olivieri Latreille in Gen. Crust. et Ins. Vol. ,p.122. Magretti 
in Ann, Mus. Genova, 1884, p. 544; Walker in List of Hym. Egypt., 
1871, p. 11. 

Eine Anzahl Weibchen und Männchen liegen mir vor von folgenden 
Fundorten: Aegypten (Ehrenberg) [M. B.]; Pyramides de Gizeh, 
11.05 (Alluaud) [M.P.]; SO.-Algerien (v. Geyr) [M. B.]; Biskra, 


.28.5.91 (Handlirsch) [M. W.]; Chott Melrhir, 5.91 (Handlirsch) 


[M. W.]; Zonsfana [M. Bud]. 


Diese Art scheint in ganz Nordafrika weit verbreitet zu sein und 
kommt auch noch in Arabien-vor. In Größe und Skulptur ist sie 
variabel. In der Färbung stimmt sie fast mit der cybele Per. überein, 
ist aber von dieser, wie allen vorhergehenden Arten, im weiblichen 
Geschlecht dadurch verschieden, daß das zweite Abdominalsegment 
viel stärker quer entwickelt ist (Taf. IV, Fig. 11). 

Das Männchen ist dem der climene Per. sehr ähnlich, unterscheidet 
sich aber ebenfalls durch stärker quer entwickeltes zweites Abdominal- 
segn ent und in der Färbung durch das rote Mittelsegment. Außerdem 
fehlt an den Trochantern der Hinterbeine der Dornfortsatz. 


1. Heft 


44 ; Dr. H. Bischoff: 


moecsaryi Andre in Z. Hym. Dipt. 1905, p. 202; Zavattari ın 
Ann. Mus. Napoli, 1910, p.3. 


Diese von Schmiedeknecht in Aegypten gesammelte, recht 
auffällige Art liegt mir in fünf Exemplaren, z. T. unter dem nomen 
i. 1. deserticola vor, und zwar von folgenden Fundorten: Wati Hoff 
b. Helouan, 4. 97 (Schmiedeknecht) [M. B.]; [M. G.]; Sakkarah, 
1897 (Schmiedeknecht) [M. W.]. 

Diese Art ist schon an der Färbung sehr leicht kenntlich. Die 
mir unbekannt gebliebene mnemosina Per. dürfte ihr vielleicht ähnlich 
sein, sich aber von ihr durch die gänzlich hyalinen Flügel unterscheiden. 
Außerdem scheint sie, nach der Abbildung bei Peringuey zu urteilen, 
wesentlich schlanker als die mnemosina Per. zu sein. Ausgezeichnet 
ist diese Art durch die hellen Fühler und Beine, sowie die beiden 
ersten Abdominalsegmente und das mitunter aufgehellte Mittelsegment. 
Die stark gewölbten, geglätteten Augen, sowie die großen Ocellen 
und starken Einschnürungen zwischen den verhältnismäßig schlanken 
Segmenten lassen in dieser Art eine phylogenetisch junge Form er- 
kennen. Die betreffenden Merkmale erfahren in der Gruppe latreiller- 
morawitzi-savignyi eine weitere Fortentwicklung. Auch die indische 
mutilloides Sm. gehört in diese Verwandtschaft. 

Länge: 8 mm. 


bembesi Peringuey (? i.1.). 


Ein Weibchen dieser kleinen, interessanten Form liegt mir vor 
von Rhodesia, Bembesi, 2.1.13 (Arnold) [Coll. Arnoldf. 

Diese Art steht der andrei sehr nahe, und ist am besten im Vergleich 
mit jener zu erkennen. Die Färbung ist eine ähnliche, doch ist der 
Kopf vorn und das zweite Tergit seitlich dunkler gebräunt, eine Ver- 
dunkelung, die wohl bei verschiedenen Individuen in ihrer Ausdehnung 
weit variieren dürfte. 

Was Strukturunterschiede anbelangt, so sei zunächst hervor- 
gehoben, daß der Hinterkopf matt gerundet und nicht so stark quer 
gestutzt erscheint. Der Prothorax ist kürzer und breiter, und seine 
Seiten verlaufen nicht genau parallel, wie es bei jener Art der Fall ist, 
sondern divergieren leicht nach hinten. Während sich bei der andrei 
das Mesonotum dicht hinter der Pronotalquerfurche plötzlich erweitert, 
findet hier eine allmählige Erweiterung statt, sodaß die größte Breite 
des Mesonotums weiter nach hinten verlegt erscheint (Taf. IV, Fig. 12). 

Das gelbbraune Pygidium ist glatt und glänzend und an den Seiten 
ungezähnt. Die Skulpturverhältnisse des Abdomens sind bei beiden 
Arten recht ähnliche. 

Länge: etwa 4,5 mm. 


andrei n. sp. 


Von dieser mit dem nomen i.1. andre, Brauns belegten Art liegt 
mir ein weibliches Individuum vor von Willowmore, 5. 11.09 (Brauns) 


[M. B.}. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 45 


Diese Art scheint in Färbungs- und Skulpturverhältnissen der 
mir unbekannten klugi Andr& nahe zu stehen. Die einzigen Unter- 
schiede, die ich gegenüber der Andr&’schen Beschreibung jener Art 
finden kann, sind die, daß ein Haarbusch am Endrand des ersten 
und eine Franse an dem des zweiten Tergits fehlen. Ferner ist das 
Abdomen vom dritten Segment inkl. an mit Ausnahme des gelbbraunen 
Pygidiums schwarz (Taf. IV, Fig. 13). 


Länge: etwa 4,5 mm. 


meridio-oceidentalis n. sp. 


Ein Weibchen liegt mit der Fundortsbezeichnung D.S.W. 
Afrika, Kanus b. K’hoop, 5. 1913 (Thomsen) [M. Hamb.] vor. 
Diese Art stimmt mit der vorhergehenden in Färbung und Be- 
haarung überein, nur ist auch das Pygidium braunschwarz. In der 
Skulptur sind beide Arten jedoch ganz wesentlich von einander ver- 
schieden. Diese ist nämlich auf Thorax und Abdomen viel gröber 
als bei der vorhergehenden Art. Der Thorax kann auf seiner Ober- 
seite als grob netzartig skulptiert bezeichnet werden. : Ähnlich ist 
auch die Skulptur des ersten Abdominalsegmentes. Das zweite ist 
zwar auch noch recht grob, aber nicht so grubig punktiert. Während 
bei der andrei das dritte Segment oberseits sehr fein parallel gestreift 
ist, besteht die Skulptur bei dieser Art aus groben länglichen Punkten, 
mit kieligen Zwischenräumen. Auch das zweite Tergit ist viel kräftiger 
skulptiert. Das Pygidium ist an den Seiten deutlich und stark gezähnt, 
und auf der Scheibe grob längsrunzlig. Leider ist er mir nicht möglich, 
_ bezüglich der letzten Punkte die andrei zum Vergleich heranzuziehen, 
da bei dem einzigen vorliegenden Stück das Analsegment ziemlich 
weit eingezogen ist. Es scheint jedoch auf seiner Scheibe fast glatt 
zu sein. Ein weiterer Unterschied liegt in dem Längenverhälinis uer 
Fühlerglieder. Das zweite Glied der Fühlergeißel ist nämlich wesentlich 
länger als das dritte, während bei der vorigen Art diese beiden Glieder 
gleich lang sind. Außerdem sind die beiden verglichenen Arien nach 
den einzigen vorliegenden Stücken in der Größe recht verschieden. 


Länge: etwa 8,5 mm. 


morawitzi Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross. 1885, p. 42; 
Andre in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 2. 


Von dieser ursprünglich aus Askhabad beschriebenen Art liegen 
mir 13 Männchen mit folgenden Angaben vor: Sennaar (Hartm.) 
[M. W.]; Egypt. 1858 (Natt.)[M. W.]; Cordofan (Kotschy)[M. W.]; 
El Obeid, 2.—3.3.14 (Ebner) [M.W.]; Um Ramad Nubbaka, 
16. 3. 14 (Ebner) [M. W.]; Dilling, 20.—22. 3.14 (Ebner) [M. W.]; 

Afr. or. 1883 (Kohl) [M. W.]; Kassala [M. G.]; Gasch [M. G.]. 
Diese Art erinnert in der Färbung sehr an die nitida m., unter- 
scheidet sich aber durch bedeutend größere Augen, etwas gestreckteres 
zweites Abdominalsegment und gröbere Skulptur auf dem dritten 
Tergit. 

1. Heft 


46 Dr. H. Bischoff: 


Das zugehörige Weibchen ist noch unbekannt. Vielleicht gehört 
die aus Transcaspien beschriebene lateritia Mor. hierzu. 
Ein ganz blaß gelbbraunes Individuum mit der Notiz: Arabien, 


Schaich Othman (Dr. Hein) [M. W.] ist vielleicht identisch mit der 
vespertina Mor. 


Länge: 11—13 mm. 


savignyi Klug in Symb. Phys. 1829, Vol.1, tab. 6, fig. 7 und 8. 

Die Typen beider Geschlechter liegen mir vor. Leider fehlt dem 
Weibchen der Kopf. Außerdem sind ncch drei weitere Männchen vor- 
handen mit den Angaben: Aegypten (Ehrenberg) [M. B.]; Egypt., 
1858 (Natt.) [M. W.]; Kassala [M. G.]. 

Was zunächst die Männchen anbelangt, so stehen diese der vorher- 
gehenden Art außerordentlich nahe, sind aber durch das sehr schlanke, 
nach hinten nur wenig verbreiterte erste Segment und das ebenfalls 
gestreckte zweite Segment, das die Gestalt eines gleichschenkligen 
Dreiecks besitzt, ausgezeichnet und sofort kenntlich (Taf. IV, Fig. 15). 

Das Weibchen ist durch die Färbung ausgezeichnet. Der Körper 
ist nämlich mit Ausnahme des schwarzbraunen zweiten und dritten 
Segments blaß gelbbraun. Auch die Apikalränder der beiden ver- 
dunkelten Segmente sind aufgehellt. Die Endränder der Segmente 
mit Ausnahme des ersten sind blaß golden behaart, die Seiten silbern. 
Das Pronotum besitzt eine quer rechteckige Gestalt, und ist ungefähr 
doppelt so breit wielang. Der ganze Thoraxrücken ist gleichmäßig flach 
netzartig skulptiert und glänzend. Die Skulptur des ersten Tergits 
ist etwas feiner und weniger glänzend. Das Segment selbst ist nach 
hinten stark erweitert. Das zweite und dritte Tergit besitzen infolge 
von ziemlich weitläufiger Punktierung einen beträchtlichen Glanz 
(Taf. IV, Fig. 14). } 

Es ist nicht wahrscheinlich, daß das von Klug zu dieser Art 
gestellte Weibchen tatsächlich hierher gehört. Die stark erweiterte 
Gestalt des ersten Segments beim Weibchen gegenüber der außer- 
ordentlich schlanken des betreffenden Segments beim Männchen 
scheinen darauf hinzudeuten, daß die Geschlechter falsch aufeinander 
bezogen sind. 

Länge des Männchens: 12—14 mm; des Weibehens: etwa 8 mm. 


schultzei Andıe in D. ent. Z. 1909, p. 122: in L. Schultze, 
Forschungsreise, 1909, Ins. (3. Ser.), p. 72. 

Diese sehr leicht kenntliche Art liegt mir in 15 Exemplaren, sämt- 
lich vom typischen Fundort, vor aus D. S.W. Afrika, Rooibank, 5. 1905 
(L. Schultze) [M.B.]. 

Die Art ist einfarbig rostrot, nur die Fühler werden gegen die 
Spitze hin dunkler bräunlich. Auch die gesamte lange, dichte Be- 
haarung ist ebenso gefärbt. Der Körper ist auffällig breit und dorso- 
ventral abgeflacht. Die Einschnürungen zwischen den drei vorderen 
Segmenten sind sehr tief. Der Kopf ist hinter den Augen nicht ver- 
längert (Taf. IV, Fig. 16). | 


Monographie der | Mutilliden Afrikas. 47 


Länge: 4—11 mm. 


Diese Art wird jedenfalls nach Bekanntwerden des Männchens 
zur Aufstellung einer neuen Untergattung Veranlassung geben. 


bimaculata Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p.3; Andre 
in Ann. Soc. ent. France, 1903, p. 417. 


Diese Art ist mirin der Nominatform aus eigener Anschauung bisher 
nicht bekannt geworden. Ich gebe daher die Originalbesczhreibung 
wieder. 

„Nigra, antennis, mandibulis, thorace et saepe primo abdominis 
segmento ferrugineis; pedibus plus minusve brunneis; abdominis 
segmento tertio maculis duabus transversis, nudis, testaceis, antice 
ornato. — Long. 5—6 mm. 


Tete noire, fortement ponctuee, mandibules et antennes ferru- 
gineuses; yeux mediocres, tr&s convexes; thorax ferrugineux, poctue- 
reticule; pattes d’un brun rougeätre, tarses testac&s, &perons blanchätres. 
Abdomen noir, avec le premier segment concolore ou ferrugineux; 
ce premier segment piriforme, courtement petiole en avant, & peu 
pres aussi large en arriere que long sur sa ligne mödiane, grossierement 
ponctue-reticul&; second segment en ovale transverse, fortement 
et longitudinalement rid&-ponctu®; troisieme segment avec une sculpture 
semblable, mais plus superficielle, orne & son bord anterieur de deux 
grandes taches transversales, testac&es, nues, form&es par la d&coloration 
de la chitine, situ&es sur une m&me ligne horizontale et ne presentant 
entre elles qu’un faible intervalle.. Tout le corps parseme de soies 
d’un jaune brunätre qui paraissent plus abondantes a l’extr&mite de 
l’abdomen. 

Quaransenis (Alg£rie). 

Les deux exemplaires de cette espece que j’ai sous les yeux &tant 
en tres mauvais etat, il m’est impossible d’en donner une description 
plus complete, et j’aurais m&me passe ces individus sous silence si 
le caractere des deux taches nues du troisitme segment ne m’avait 
paru suffire & faire reconnaitre cet insecte de tous ses congeneres.“ 


var. rufescens Garcia Mercet in Bol. Soc. espan. 1905, p. 488. 


Ein Exemplar dieser Form liegt von Los Molinos (G. Mercet) 
[M. G.] vor. 


Diese Form unterscheidet sich von der Nominatform durch das 
rote erste Segment, ein Merkmal, das übrigens auch Andr& bereits 
von einem seiner beiden typischen Exemplare erwähnt. Die Art nimmt 
wegen der höchst eigentümlichen Abdominalzeichnung eine isolierte 
Stellung innerhalb der Gattung ein. Auch die Gestalt des Kopfes 
ist charakteristisch. Derselbe ist nämlich hinter den Augen deutlich 
verlängert, ähnlich wie bei der cybele Per., eher noch etwas stärker 


(Tat. IV, Fig. 17). 


1. Deft 


48 Dr. H. Bischoff: 


Unbekannt gebliebene Arten. 


klugi Andre in Spec. Hym. Europ., Vol. 8, 1899, p. 69. 


Die Originalbeschreibung dieser aus Assouan beschriebenen, 
mir bisher unbekannt gebliebenen Art lautet: ‚‚Tout le corps, y compris 
les mandibules, les antennes et les pattes d’un rouge ferrugineux, 
& l’exception du troisieme segment de l’abdomen qui est noir tant 
en dessus qu’ en dessous, avec le bord posterieur ferrugineux. L’insecte 
entier est herisse d’une longue pilosite blanche; &perons d’un blanc 
ä peine jaunätre. Une pubescence eparse d’un blanc soyeux, se re- 
marque sur le front et le vertex. Premier segment abdominal orne, au 
milieu de son bord posterieur, d’une touffe de pubescence blanche, 
soyeuse, peu serree, retrecie en arriere en forme de pinceau; second 
et troisieme segment par&s, & leur bord apical, d’une bordure £troite, 
mais bien distincte, de semblable pubescence; les segments suivants 
simplement cilies de poils blancs. 

Tete & peu pres aussi longue que large, faiblement retrecie en 
avant, fortement arrondie en arriere et non prolongee derriere les 
yeux, sans angles posterieurs distincts. Elle est assez fortement, mais 
peu densement ponctuee en dessus, mediocrement luisante; yeux 
arrondis, convexes, de grandeur moyenne, &@loignes de la base des 
mandibules d’une distance plus longue que leur grand diametre; 
antennes de longueur mediocre, scape robusie, un peu arque, second 
article de funicule & peine plus long que le troisitme; mandibules 
etroites, tr&s arquees et acuminees au sommet. Thorax assez allonge, 
fortement ride-ponctu& ou ride-reticul& en dessus, plus faiblement 
et plus irregulierement ride sur les flancs du prothorax, pronotum en 
rectangle transverse, suture pro-mesonotale faiblement arquee; meso- 
metanotum dilat& en avant, retrecie en arriere. Premier segment 
de l’abdomen piriforme, nettement petiole en avant, sa partie renflöe 
ä peine moins large en arriere que longue sur la ligne mediane, 
grossierement ponctue-reticul&; second segment en ellipse trans- 
verse, un peu retrecie en avant, beaucoup plus large en arriere 
que longue sur sa ligne mediane et au moins trois fois aussi large 
que le premier segment; il est longitudinalement ride - costule 
sur le dos, avec les intervalles marques de gros points allonges; 
sur les cötes la sculpture passe au ponctu6-reticule; troisitme segment 
presque carr& ou & peine plus long que large, longitudinalement 
et densöment strie-costule sur le dos, ride-retieul& sur les flancs; les 
segments sont finement rugueux, le pygidium est charge de grosses 
rides longitudinales irregulieres. En dessous, l’abdomen est &parsement 
ponctue. Long. 6,5 mm.“ 

Vielleicht ist diese Art das Weibchen zu der mocsaryi Andre, wo- 
für die helle Färbung der beiden ersten Abdominalsegmente sprechen 
würde. Sie soll der latreillei Kl. nahe stehen, sich aber von ihr durch 
das rostfarbene zweite Segment und die streifig gerippte Skulptur 
des dritten Segmentes unterscheiden. Durch diese Skulptur ähnelt 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 49 


sie der dorsostriata Andre, von der sie aber durch die Färbung und 
den ganz weiß gefärbten Apikalrand des zweiten Segmentes sofort 
zu unterscheiden ist. 


mnemosina Peringuey in An.S.Afr. Mus. 1898, p. 36, tab. 8, fig. 27. 

Diese vom Damaraland beschriebene Art ist mir bisher nicht 
bekannt geworden. Nach Abbildung und Beschreibung ist sie der 
globularia F. ähnlich, aber wesentlich anders gefärbt. 


„Male. — Head, thorax, and the four apical abdominal segments 
black; metathorax with a ferruginous patch above the posterior declivity; 
first and second joints of abdomen red; antennae and legs testaceous 
red; the whole body clothed with short, very dense greyish hairs; 
head small, thickly pubescent, eyes not emarginate; thorax 
roughly punctured, metathorax with two median grooves diverging 
from the apex to the base, scutellum much raised, posterior declivity 
truncate; abdomen closely punctured, second degment narrowly 
grooved from base to apex in the middle, third segment also with a 
narrow shallow median line, and fringed with a greyish dense pu- 
bescence which has a silky, whitish sheen laterally; wings hyalıne 
with the nervures and the stigma brown and a subapical brown patch 
reaching from the upper margin to one-third of the width. Length 
15 mm. 

Hab. Damaraland (Walfishbay). 

Size and shape of A. globularia Fabr., but otherwise coloured; 
the antennae are much more filiforme, th abdomen is closely punctured 
instead of being striolate, and the second and third segments are not 
grooved in the dorsal part in A. globularia.“ 


piei Andre in M&m. Soc. zool. France, 1896, p. 276; Spec. Hym. 
Europ., Vol.8, p. 84; Tr. ent. Soc. London, 1901, p. 531. 

„Nigra, cinereo-pilosa, mandibularum apice, antennis, pedibus 
et unco pygidiali dilute ferrugineis, calcaribus albidis, alis hyalinis 
nervis testaceis, Abdomen crasse et dense punctatum, primo segmento 
globoso, secundo transverso, amborum margine postico macula media 
villosa, einerea, notato; tertio et sequentibus apice cinereo-villosis. 


Long. 7,5 mill. 


Corps noir, herisse, ainsi que les pattes, d’une villosit& abondante 
d’un blane cendr&; une touffe de pubescence cendr&e se voit au milieu 
du bord apical des premier et second segments de l’abdomen ; le troisieme 
segment porte une mince bordure de pubescence semblable & son 
bord, posterieur, et les segments suivants sont encore plus &troitement 
margines de meme pubescence. En dessous les segments trois et sulvants 
sont cilies de poils cendres. Sommet des mandibules, palpes, antennes, 
pattes et crochet apical de l’abdomen d’un ferrugineux pale; Eperons 
blancs. 

Tete petite, arrondie, mediocrement ponctuee; yeux grands, 
noirs, assez convexes; ocelles petits; antennes Juisantes, greles, sensible- 
ment moins longues que le corps; scape tr&s court, & peine plus long 


Archiv fiir Naturgeschichte 
1920. A. 1. 4 1. Heft 


50 Dr. H, Bischoff: 


que large, premier article du funicule petit, un peu plus large que 
long, le se:ond tr&s allonge, les suivants diminuant peu a peu de 
longueur et d’epaisseur Jusqu’&a l’extremite. Thorax assez densement 
ponctue, pronotum largement et non anguleusement €chancre en 
arriere, mesonotum longitudinalement impressione en son milieu et 
muni & base de deux sillons fortemens divergents en avant; scutellum 
arrondi, assez convexe, postscutellum £troit, peu saillant; metanotum 
tronqu&en arriere,inerme.Ailestout äfaithyalines,dö&pourvues denervures 
sur leurs deux tiers apicaux, les nervures du tiers basal testac&es avec 
un point stigmatical un peu rembruni; €caillettes petites, brunes, 
luisantes. Abdomen densement et assez fortement ponctue en dessus, 
plus &parsement et plus superficiellement en dessous; premier segment 
globuleux, & peu pres moitie de la largeur du second, celui-ci trans- 
versal, seulement un peu moins large que le troisi&me dont il est separ& 
par un fort etranglement; troisi&me segment plus large que long, les 
suivants tr&s courts; le dernier segment est termine par une forte €pine 
recourb&e en haut et aigue a l’extr&mite. Pattes gräles. 

Par sa couleur entierement noire, cette espece rappelle I’A. glo- 
bularia Fab., du Cap de Bonne-Esperance, mais cette derniere est bien 
plus grande et a les antennes noires ainsi que les tarses. Elle paräit 
se rapprocher aussi de lI’A. mlokosiewitzi Rad., du Caucase, mais celle- 
ci a les segments deux et trois de l’abdomen nettement es longitudinale- 
ment rides, et les ailes marqu&es d’une tache nuageuse au milieu de 
leur bord posterieur, apres le stigma. 

Laghouat (Algerie), un seul individu, appartenant a M. Pie, 
a qui l’espece est dediee.‘‘ 

Diese Art ist weiter bekannt von Biskra und aus Jericho. Sie 
besucht Ammi visnaga. Durch den ganz schwarzen Körper, die voll- 
kommen hyalinen Flügel, die rostfarbenen Fühler und Beine, sowie 
das dreieckige zweite Abdominalsegment muß sie leicht kenntlich sein. 
Außerdem sind die mittleren Trochanter unbewehrt oder tragen nur 
einen stumpfen Zahn. Es kommen auch Individuen mit aufgehelltem 
Propodeum vor, wodurch diese Formen der A. olövieri ähnlicher werden. 


Myrmosa. 


Latreille in Preeis. Char. gener. Ins., 1796, p. 118. 

Genotypus: M. melanocephala Latr. 

Weibchen: Kleine bis mittelgroße Arten. 

Der Kopf ist rundlich gewölbt, etwas breiter als der Thorax, 
mit dicken Schläfen. Hinter den Augen sind seine Seiten erheblich 
verlängert, mit abgerundeten Hinterwinkeln. Die Stirn ist einfach 
gewölbt ohne besonders Auszeichnungen. Die Fühlergruben sind ziem- 
lich flach und nicht gerandet. Die Wangen sind viel kürzer als der Ab- 
stand der Augen von den Hinterwinkeln. Unterhalb der Fühlerwurzeln 
findet sich ein mehr oder weniger deutlich vortretender Zahn. Der 
Olypeus ist kurz und quer. Die Mandibeln sind gebogen, einfach zu- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. te 


gespitzt, höchstens mit einem schwachen Zähnchen an ihrem oberen 
Innenrande vor der Spitze, außen unten sind sie unbewehrt. Die 
Augen sind rundlich bis oval, flach gewölbt. Ocellen können vor- 
handen sein oder fehlen. Der Fühlerschaft ist deutlich gebogen. Die 
Geißel ist kräftig gebaut. Das vierte Geißelglied kann unterseits stark 
knotig vortreten. Das zweite Geißelglied ist kaum länger als das dritte, 
mitunter kürzer. 

Der Thorax ist von schlanker bis gedrungener Gestalt mit einer 
stets sehr tief ausgeprägten Pro-Mesonotalnaht. In der Propodeal- 
region ist er am breitesten. Die Vorderwinkel der Pronotalregion 
können seitlich spitz vortreten. Die Quernaht ist nur wenig gebogen, 
fast gerade. Eine weitere Segmentierung des Thoraxrückens ist nicht 
angedeutet. Hinten ist der Thorax steil gestutzt; eine Dornenbewehrung 
tritt nicht auf. Desgleichen fehlt ein Propodealschüppchen. Höchstens 
ist die obere Hinterkante mit kleinen Höckerchen besetzt. Ent- 
sprechend der starken Entwicklnug des Pronotums nehmen auch seine 
umgeschlagenen Seiten einen beträchtlichen Teil der Thoraxseiten 
ein. DieMesopleuren sind ungeteilt. Vor und hinter ihnen sind die 
Seiten mehr oder weniger stark eingedrückt, sodaß besonders die 
Metapleuren gewöhnlich stark eingesenkt liegen. Die Beine sind kräftig 
gebaut, ohne Scharrkamm an den Vordertarsen. Mittel- und Hinter- 
tibien sind außen mehr oder weniger deutlich bedornt. 

Das Abdomen ist ziemlich schlank gebaut. Das erste Segment 
ist quer, leicht glockig gegen das zweite abgesetzt, häufig vor dem Apikal- 
rand etwas niedergedrückt. Der Kiel des ersten Sternits ist mehr 
oder weniger kräftig vorgezogen. Seitenfurchen sind weder am zweiten 
Tergit noch Sternit vorhanden. Die übrigen Segmente sind einfach 
gebaut. Ein Pygidialfeld ist nicht entwickelt. 

Schwarz; Thorax und meist auch die Wurzel des Abdomens, 
Basis der Fühler und gelegentlich auch die Beine in mehr oder weniger 
weiter Ausdehnung gerötet. Mitunter erscheint der Apikalrand des 
ersten Tergit in weiter Ausdehnung blaß aufgehellt. Eine Flecken- 
oder Bindenzeichnung tritt nicht auf. Höchstens bilden blasse Haare 
schmale Endfransen an den einzelnen Segmenten. 

b Männchen: Mittelgroße Formen von charakteristischem Aus- 
sehen. 

Der Kopf ist etwa so breit oder ein wenig schmaler als der Thorax. 
Hinter den Augen ist er ziemlich parallelseitig verlängert, mit abge- 
rundeten Hinterwinkeln. Die Ocellen sind deutlich; das Ocellarfeld ist 
nicht erhaben. Die Fühlergruben sind klein, wenig tief und ungerandet. 
Die Wangen sind sehr kurz. Der Clypeus ist leicht gewölbt, größten- 
teils punktiert und trägt in der Mitte der Basis einen Längskiel. Die 
Mandibeln sind an der Außenkante unbewehrt, an der Spitze zwei 
oder dreimal gezähnt. Die Augen sind groß, oval, innen nicht aus- 
gerandet. Die Fühler sind ziemlich kräftig, ihr erstes Geißelglied ist 
klein, das zweite etwa von der Länge des dritten. 

Der Thorax ist von ziemlich schlanker Gestalt. Das Pronotum ist 
quer gebaut, hinten ziemlich flach ausgerandet. Seine Seiten kon- 


4* 1. Ieft 


59 Dr. HB. Bischoff: 


vergieren leicht gerundet nach vorn. Die Vorderwinkel können leicht vor- 
treten. Das flach gewölbte Mesoscutum besitzt entweder Parapsiden- 
furchen, oder dieselben können auch fehlen. Die Tegulae sind. als 
kleine, hinten nicht aufgebogene Schüppchen entwickelt. Das Meso- 
scutellum ist einfach gewölbt; seine Basalquergrube ist nicht besonders 
kräftig. Gelegentlich ist es hinten der Länge nach etwas eingedrückt. 
Das Metanotum ist nicht eingesenkt. Das Propodeum fällt nach hinten 
ziemlich schräg ab. Es ist einfach punktiert. Erweiterte Maschenfelder, 
gerandete Längsfurchen oder Längskiele fehlen. Höchstens ist es 
längs der Mitte etwas furchig eingedrückt. Unregelmäßige Leisten 
können auf den umgeschlagenen Seiten auftreten. Die Mesopleuren 
sind stark gewölbt, ungeteilt. Die Beine sind von schlankem Bau, Mittel- 
und Hintertibien unbewehrt. Die Hinterhüften tragen meist einen 
Zahn oder Höcker auf ihrer nach oben gerichteten Fläche. Die Hinter- 
flügel besitzen einen deutlichen Basallappen. Das Pterostigma ist groß, 
länglich, stark chitinisiert, nicht zellenförmig. Die Aderung ist voll- 
ständig. Die Radialzelle ist ziemlich lang gestreckt. Die erste und 
zweite Cubitalquerader sind am Radius stark genähert, mitunter bis zur 
Berührung. Die zweite und dritte Cubitalquerader stehen fast senk- 
recht auf dem Radius. Die dritte Cubitalquerader ist nicht gekniet 
und sendet keine überzählige Ader aus. Die drei Cubitalqueradern 
und der zweite rücklaufende Nerv können durchscheinende Stellen 
besitzen. 

Das Abdomen ist schlank gebaut. Die einzelnen Segmente sind 
hinten häufig eingeschnürt und gegeneinander abgesetzt. Die Seiten 
des ersten Segments convergieren ziemlich geradlinig nach vorn. Seiten- 
furchen sind weder am zweiten Sternit noch Tergit vorhanden. Gelegent- 
lich ist das zweite Sternit an der Basis steil gestutzt und kann dort 
ein kleines Zähnchen tragen. Die übrigen Sternite sind unbewehrt. 
Das letzte Tergit ist mitunter längs der Mitte grubig niedergedrückt 
und am Apikalrand ausgeschnitten, kann auch seitliche, lappenförmige 
Anhänge besitzen. 

Die Färbung ist entweder einfarbig schwarz, oder der Thorax 
ist mehr oder weniger ausgedehnt gerötet. Eine Flecken- und Binden- 
zeichnung tritt nicht auf. Die Flügel sind hyalin bis stark getrübt. 

In Afrika sind die hierhergehörigen Arten nur im Mediterran- 
gebiet verbreitet. Bezüglich ihrer Charakterisierung verweise ich auf 
Andr& in Spec. Hym. Europ. 8, p. 102ff. und auf die Arbeit von 
Mercet in Bol.-Soc. Espan., 1913, p. 257ff, die eine Bestimmungsta- 
belle sämtlicher paläarktischer Arten für beide Geschlechter enthält. 


Weibchen. 


1. Erstes Tergit rot ohne blasses Band am .Hinterrande (die ähnlich 
gefärbte melanocephala Latr. ist noch nicht aus N.-Afrika bekannt) 
brunnipes. 

Erstes Tergit schwarz, am Apikalrand entweder aufgehellt. oder 
ganz dunkel ch 


a en a a id as 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 53 


.2. Erstes Tergit am Hinterrande in weiter Ausdehnung aufgehellt 3. 
- Erstes Tergit höchstens mit schmalem, hellem Apikalsaum 4. 
3. ‘Vorderwinkel des Thorax scharf und etwas zahnförmig; Kopf 


und Thorax infolge dichter Punktierung matt longicollis. 

' Vorderwinkel des Thorax nicht zahnförmig, weniger ausgeprägt; 

Kopf weitläufiger punktiert, ziemlich glänzend ephippium. 

4. Punktierung des Kopfes dichter tenetiensis. 

Punktierung des Kopfes weitläufiger; Ocellen fehlen ganz 
tangerina. 
Männchen. 

l. Thorax ganz schwarz brunnipes. 

Thorax mehr oder weniger ausgedehnt gerötet (sehr selten ganz 
schwarz) DI 


2. Siebentes Tergit mit lappenförmigen seitlichen Anhängen (nicht 
das sechste, wie in den Arbeiten von Andr&@ und Mercet an- 


gegeben wird) 3. 
Siebentes Tergit ohne lappenförmige Anhänge 4. 

-3. Vorderwinkel des Pronotums scharf zugespitzt, Tegulae schwärzlich, 
wenig glänzend | longicollis. 

“ Vorderwinkel des Pronotums wenig zugespitzt, Tegulae rötlich, 
glänzend ephippium. 


‚4. Behaarung von Kopf, Thorax und Abdomen weißlich frater. 
Behaarung von Kopf, Thorax und Abdomen schwarz 
tangerina. 
brunnipes Lepeletier in Hist. nat. Hym. III, p. 590. 
—= cognata Costa in Fauna Napol., 1856, p. 6 (sec. Zavattari). 
Andre in Spec. Hym. Europ., v.8, p. 105, u. 119. 
ephippium Fabricius in Syst. Ent., 1775, p. 353. 
Andre ].:c. p. 109 u. 114. 
frater Saunders in Ent. Month. Mag., 1899, p. 228. 
Andre ]l.c., p. 116. 
longicollis Tournier in Ent. Genev., 1889, p. 228. 
Andre ].c., p. 107 u. 122. 
„var.“ tenetiensis Andre in Spec. Hym. Europ., 8, p. 108. 
- tangerina Mercet in Bol. Soc. Espan., 1913, p. 257. 
An dieser Stelle mag ein aus Saloniki (Coll. Brauns) stammendes 
Weibchen beschrieben werden, das ich für das bisher unbekannte 
Weibchen der nigriceps Saunders halte. _ 


‚nigriceps Saunders 
Färbung wie bei der cognata, nur die Beine in weiterer Ausdehnung 


_ verdunkelt. Im Folgenden seien die morphologischen Unterschiede 


von der cognata hervorgehoben: Bedeutend größer. Der ganze Körper 
erscheint durch dichtere Punktierung matt. Der Kopf ist im Ver- 
hältnis zum Thorax größer. Die Augen sind proportional kleiner; 
Öcellen fehlen. Das vierte Geißelglied tritt nach unten stärker knotig 
vor. Die anliegende Behaärung des Kopfes ist viel dichter, dazwischen 
fehlen die längeren, aufstehenden Borsten. Der Thorax ist von ge- 


1. Hett 


54 Dr. H. Bischoff: 


drungenerer Gestalt. Die Vorderwinkel treten nicht vor. Eine ab- 
stehende Behaarung findet sich nur an seiner Vorder- und Hinter- 
fläche. Die halbanliegende Behaarung des Thoraxrückens ist etwas 
dichter und heller. Auch auf dem Rücken des Abdomens sind keine 
aufrechten, dunklen, abstehenden Borsten vorhanden. Da das einzige 
Exemplar durchaus keinen abgeriebenen Eindruck macht, dürfte 
das Fehlen der abstehenden Beborstung ein gut brauchbares Unter- 
scheidungsmerkmal sein. Der Kiel des ersten Sternits ist in einen 
kräftigen Zahn ausgezogen. Ob dies letztere Merkmal von Be- 
ständigkeit ist, muß noch dahingestellt bleiben. 
Länge: 12 mm. 


Myrmilla. 


Wesmael in Bull. Ac. Belg., 1851, p. 365. 

Andre in M&m. Soc. zool. France, 1893, p. 286. 

Andre in Spec. Hym. Europ., 1899, v.8, p. 

— Rudia Costa in Fauna Napoli, 1858, p. 10 (Genotypus: mega- 
cephala = erythrocephala) 

= Pseudomutilla Costa in Atti Ac. Sc. Napoli, 1885, p. 17 
(Genotypus: capitata). 

— Edrionotus Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1885, 
p- 33 (hittoralis Bad. = erronea Andre). 

—= Blakeius Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 327 u. 328 
(Genotypus: bipunciata Latr.). 


Genotypus: distincta Lep. 

Die Gattungssynonymie ist von Andr& zur Genüge klargestellt. 
Erwähnt werden möge, daß in der Wesmael’schen Arbeit an erster 
‚ Stelle sich die Schreibweise: Myrrmilla findet, die von Wesmael 
selbst aber noch in der gleichen Arbeit späterhin nicht angewandt 
wird, sodaß wohl ein Druckfehler vorliegen dürfte. Die Etymologie 
läßt übrigens diese Schreibweise auch als unrichtig erkennen. 

Weibchen: Die Weibchen der Gattung Myrmilla stehen denen 
der Gattung Labidomilla so nahe, daß ich mich darauf beschränken 
kann, auf die ausführlichere Beschreibung jener Gattung zu verweisen 
und hier nur die Unterschiede anzuführen. 

Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax nicht ganz so groß. Seine 
Seiten konvergieren kaum nach hinten; die Hinterwinkel sind ver- 
rundet und niemals gekielt; auch ein Schläfenkiel fehlt. Der Abstand 
der Mandibeln vom Mundloch der Kopfkapsel ist nicht ganz so groß. 
Der von Andr& angegebene Unterschied im Bau der Mandibeln ist 
in Wirklichkeit nicht vorhanden, sondern die Gestalt derselben ist 
in den beiden Gattungen durch alle möglichen Übergänge verbunden. 
. Der Thorax ist wesentlich anders gebaut. Nach hinten verbreitert 
er sich kaum, sodaß er daselbst nicht oder nur wenig breiter als an 
seinem Vorderrande ist. Die oberen Seitenkanten- sind leicht konkav, 
glattrandig, nicht lappig oder zahnartig vorgezogen. Auch am 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 55 


Propodeum sind Dornen nicht entwickelt. Die Bewehrung der Beine 
ist sehr ähnlich. Im Bau des Abdomens stimmen beide Gattungen 
fast überein. Gelegentlich sind die Basalerweiterungen des ersten 
Segments stark entwickelt und hakenförmig nach hinten gekrümmt. 
Das erste Sternit kann mit einem kräftigen Zahn bewehrt sein. 

Kopf und Thorax können schwarz bis hell rostrot sein. Auf dem 
zweiten Tergit stehen gelegentlich zwei helle Flecken nebeneinander, 
die entweder aus heller Behaarung bestehen oder durch eine Auf- 
hellung des Chitins bedingt werden. Auch ein einzelner Mittelfleck 
kann vorhanden sein. Die Binden sind einfache Fransenbinden aus 
blasser Behaarung; mitunter ist die des zweiten Tergits in der Mitte 
nach vorn dreieckig erweitert. 

Männchen: Geflügelte und ungeflügelte Männchen kommen vor. 

Der Kopf ist von ähnlicher Form wie bei den Weibchen. Hinter 
den Augen ist er meist deutlich verschmälert, selten annähernd 
parallelseitig (bei den südafrikanischen Formen). Die Mandibeln sind 
ebenfalls ähnlich gebaut, an der Spitze mehrfach gezähnt, am Außen- 
rande unbewehrt. Die Augen sind innen nicht ausgerandet. Ocellen 
sind auch bei den ungeflügelten Formen vorhanden, und zwar ziemlich 
rückgebildet. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind an Länge 
wenig untereinander verschieden. 

Der Thorax ist ziemlich schlank gebaut. Der hintere Absturz 
ist ziemlich schräg. Die Kanten des Propodeums sind unbewehrt, 
desgl. ist das Mesoseutellum einfach flach gewölbt. Das Pronotum 
ist hinten tief bogenförmig ausgeschnitten. Auf dem Mesoscutum 
sind Parapsidenfurchen nicht oder nur schwach entwickelt. Bei den 
ungeflügelten Formen erscheint der Thorax in der Mitte stärker ein- 
geschnürt. Die Tegulae sind als kleine, glänzende, gewölbte, hinten 
nicht aufgebogene Schüppchen ausgebildet, bei den flügellosen Formen 
noch kleiner. Die Beine sind ziemlich schlank gebaut. An Mittel- 
und Hintertibien kann die Bewehrung fehlen. Die Flügeladerung 
kann vollständig sein.. Häufig fehlen aber der zweite rücklaufende 
Nerv und der dritte Cubitalquernerv. Die Radialzelle ist ziemlich 
kurz und breit. Der Basalnerv mündet in beträchtlichem Abstand 
vom Pterostigma in die Subeosta. 

Das Abdomen ist ziemlich schlank gebaut, sitzend. Die Seiten 
des ersten Segments konvergieren ziemlich stark nach vorn. Das 
zweite Sternit ist häufig mit Längskiel oder einem kräftigen Zahn 
bewehrt. Das letzte Tergit ist einfach. 

Die Zeichnungsanordnung ist ähnlich wie bei den Weibchen, 
doch gibt es auch Formen, bei denen nur das zweite Abdominalsegment 
rostbraun ist. 


Weibchen. 


1. Zweites Tergit ohne hellen Fleck auf der Scheibe 2. 
Zweites Tergit mit einem oder zwei hellen Flecken auf der Scheibe, 
die entweder durch die helle Grundfarbe oder durch Behaarung 
bedingt sind 4 


1. Heft 


10. 


Dr, H. Bischoff: 


Ganz schwarz FR ” olcesei. 
Vorderkörper nad z. T. gerötet RT d. 
Mandibeln zur- Spitze stark verbreitert, mit drei deutlichen 
Zähnen am Apikalrand 4. 
Mandiben zur Spitze nur wenig Re oder  zugespitzt, 
Spitzenrand abgeschrägt, sodaß die Zähne scheinbar am Innen- 
rand stehen 5. 
Erstes Tergit mit zwei breiten, etwas von der Basis abgerückten, 
hakenförmig nach hinten gekrümmten, abgeflachten Anhängen 


calva. 
Basalzähne des ersten Tergits einfach, der Basis genähert, schräg 
nach vorn gerichtet erythrocephala. 
Fühlerhöcker zahnförmig lezginica. 


Fühlerhöcker gerundet 
Augen verhältnismäßig groß; ihr Längsdurchmesser kaum kürzer 
als ihr Abstand von den Hinterwinkeln doumergei. 
Augen kleiner; ihr Längsdurchmesser viel kleiner als ihr Abstand 
von den Hinterwinkeln des Kopfes T: 
Kopf schwarz, selten etwas auf dem Scheitel gerötet; viertes und 
fünftes Tergit ohne helle Behaarung capitata. 
Kopf größtenteils gerötet oder wie der Thorax hell gelbbraun 8. 
Kopf gerötet; viertes und fünftes Tergit mit heller Behaarung 
cephalica. 
Kopf und Thorax hell gelbbraun; hintere Tergite ohne deutlich 
abgesetzte, helle Behaarung Jascvata. 
Zweites Tergit auf der Mitte der Scheibe mit einem großen, hellen 
Haarfleck dorsata. 
Zweites Tergit auf der Basalhälfte mit zwei hellen Flecken, die 
entweder durch helle Behaarung oder durch die helle Grund- 


färbung bedingt. sind x10, 
Fühlerhöcker schwarz und spitz: Flecken des zweiten Tergits 
aus blasser Behaarung gebildet bipunctata. 
Fühlerhöcker rot, gerundet; Flecken des zweiten Tergits kahl 
chiesit. 
Männchen. ' 


Geflügelte Formen 2. 
Ungeflügelte Formen als 
Drei Cubitalzellen 3. 
Zwei Cubitalzellen en 
Zweites Sternit höchstens schwach gehöckert dorsata. 
Zweites Sternit mit einem sehr kräftigen, etwas nach hinten 
gekrümmten Zahn calcariventris. 
Drittes Tergit mit einer mehr oder weniger weit unterbrochenen, 
weißen Haarbinde bipunctata. 
Drittes Tergit ohne bindenartige, helle Zeichnung 


. Mandibeln gleichbreit, mit abgestutzter und dreigezähnter Spitze; 


zweites Sternit ohre Kiel er 


10. 
11. 


und 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 57 


Mandibeln in der Mitte stark verbreitert, an der Spitze mit vier 
Zähnen; zweites Sternit mit Kiel 6. 
Kopf auf dem Scheitel gerötet -  calva. 
Kopf ganz schwarz distincta. 
Zweites Terigt ohne helle Flecken auf der Scheibe 5 
Zweites Tergit mit mehr oder weniger deutlichen hellen Flecken 
auf der Basalhälfte, drittes und viertes Tergit mit hellen Binden 10. 
Kopf schwarz, selten in geringer Ausdehnung auf dem Scheitel 
gerötet capitata. 
Kopf wenigstens zum größten Teil gerötet % 
Fühlerhöcker leicht gerundet, Kopf wenig glänzend, fast matt 


cephalıca. 
Fühlerhöcker zahnförmig vortretend, Kopf ziemlich glänzend 

lezginica. 
Mediterrane Art chiesii. 
Südafrikanische Arten IR 
Kopf ganz schwarz inalata. 
Kopf in weiter Ausdehnung gerötet feminaeformis. 


Da die meisten der hierhergehörigen Formen mediterran sind 
als solche von Andre in Spec. Hym. Europ., v. 8, 1899 ausführlich 


behandelt werden, so kann ich mich hier darauf beschränken, nur 
die dort nicht aufgeführten Formen zu beschreiben, im übrigen aber 


auf 


p- 8. 


die Andr&’sche Arbeit zu verweisen. 
erythrocephala Latreille, Act. Soc. Hist. nat., Paris, v.1, 1792, 


Andre in Spec. Hym. Europ., v. 8, 1899, p. 183 u. 209. 

„var.“ mutica Andre, ]. c., p. 433. 

calva Villers, Linn. Ent., v.3, 1789, p. 343. 

Andre: ].c., p. 180 u. 211. 

„var.“ distincta Lepeletier, Hist. nat. Hym., v. 3, 1845, p. 606. 
Andre, ].c., p. 180 u. 212. 

schmiedeknechti Andre, 1. c., p. 434. 

capitata H.Lucas, Explor. Alger. Zool., v. 3, 1846, p. 290. 
Andre, 1. c., p. 192 u. 217. 

„var.“ robustior Andre, ]1.c., p. 19. 

cephalica Sichel, Radoszkowski, Horae Soc. ent. Ross., 1869, p.166, 
lezginiea Radoszkowski, Horae Soc. ent. Ross., 1885, p. 56. 
Andre, ].c., p. 188 u. 218. 

doumerguei Andre, 1. c., p. 190 u. 434. 

olcesei Tournier, Bull. Soc. ent. France, 1895, p. 48. 

Andre; ].c., p. 219. 

bipunctata Latreille, Act. Soc. Hist. nat., Paris, 1792, v.1, p.9. 
Andre, 1.c., p. 199 u. 206. 

chiesii Spinola, Ann. Soc. ent. France, 1838, p. 457. 

Andre, ].c., p. 201 u. 214. 


' „var.“ halensis Fabricius, Mant. Ins., v.1, 1787, p. 312. 


Andre, ]l.c., p.201 u. 215. 
dorsata Fabricius, Suppl. Ent. Syst., 1798, p. 281. 


1. Heft 


58 Dr. H. Bischoff: 


Andre, 1.«., p.196 u. 204. Diese Art stellt einen Übergang zu 
der Gattung Platymyrmalla Andre dar, die nur im europäischen Teil 
des Mediterrangebietes bisher nachgewiesen ist. 

„var.“ excoriata Lepeletier, Hist. nat. Hym., v.3, 1845, p. 615. 

Andre, 1, e.; p. 197. 

„var.“ punctum‘“ Lepeletier, Hist. nat. Hym., v. 3, 1845, p. 639. 

Andre, Asch p. A907: F : 

„var.“ calcariventris Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. 
Ross., 1869, p. 265. 

Andre, 1.c., p. 204. 


cephaliea rubida Magretti in Bol. Soc. ent. Firence, 1905, p. 41. 

Drei Weibchen, an deren Zugehörigkeit zu der M. cephalica ich 
allerdings einigen Zweifel habe liegen mir vor von Saati, 1900 u. 1903 
(darunter der Typus [M. G.] und Erythraea, Ghinda [M. Bud.)). 

Kopf, Thorax, Fühler und Beine sind hell rostrot. Die Apikal- 
binden auf dem zweiten und dritten Tergit sind in der Mitte fast 
plötzlich erweitert vorgezogen. Auf den hinteren Abdominalsegmenten 
sind keine Binden vorhanden. 

Länge: 6—7 mm. 

Das hierhergehörige, bisher unbeschriebene Männchen liegt mir 
vor in einem einzigen Exemplar von Erythraea Ghinda [M. Bud.]. 
Es unterscheidet sich von der Nominatform durch den mit Ausnahme 
der Mandibeln, Fühler und Beine ganz rostroten Vorderkörper, sowie 
durch schwächere Skulptur. 

Länge: 7 mm. 

cephalica parvula Magretti in Bol. Soc. ent. Firence, 1905, p. 41. 

Diese Form ist mir bisher nicht bekannt geworden. Die Original- 
diagnose lautet: „‚Corporis statura. typo valde minore; fasciis ın 
segmentis abdominalibus I®-—V® vix conspicuis, medio dorsi parce 


subtriangulariter productis. Corp. long. 4 mm. 
Adı-Caie, Eritrea.‘ 


faseiata Klug in Symb. phys., Ins. 1829, t. 4, £.6; Magretti in 
Ann. Mus. Genova, 1884, p. 546. . 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von Egypt., pr. Sacaharam 
in arena (Ehrenberg) [M. B.]. Ein zweites Individuum stammt von 
Suakin, 1883 [M. G.]. 

Die Art steht morphologisch der cephalica Sich. Rad. außer- 
ordentlich nahe, unterscheidet sich aber durch kleinere Seitenaugen. 
Infolgedessen erscheinen die Seiten des Kopfes hinter den Augen 
etwas länger. Besonders der cephalica rubida Magr. ist diese Art sehr 
ähnlich. Der Vorderkörper ist allerdings mehr gelblichbraun als hell 
rostfarben. Das erste Tergit trägt eine ziemlich breite Apikalbinde, 
nicht bloß einen Mittelfleck; die schmale Apikalfranse des zweiten 
Tergits ist in der Mitte plötzlich verbreitert vorgezogen; das dritte 
Terg‘t ist ganz und gar von einer helleı Binde bedeckt. Die folgenden 
Segmente tragen keine abgesetzte, helle Zeichnung. Der Zeichnungs- 


Monographie der Mutilliden. Afrikas. 59 


modus ist also ein ähnlicher wie bei der erythrocephala Latr., von der 
sich die fasciata Kl. aber leicht durch die nicht verbreiterten Mandibeln 
unterscheidet. 

Länge: 5—6 mm. 


feminaeformis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe Plat River, Transvaal 
[Coll. Brauns)]. 

Die Art ähnelt in der allgemeinen Körpergestalt der Odonto- 
tılla bidentata Andre, ist aber sowohl durch die Färbung, wie auch durch 
die Strukturmerkmale gut zu unterscheiden. 

Schwarz; Scheitel, Stirn und Thorax, zum Teil auch das erste 
Hinterleibssegment rostrot. Auf der Scheibe des zweiten Tergits 
stehen seitlich nebeneinander zweirunde Flecken von weißer Behaarung; 
das dritte Segment trägt eine weiße Haarbinde, die in der Mitte nicht 
unterbrochen ist. Auch auf dem vierten und auf dem Analtergit 
findet sich eine zerstreute, anliegende, helle Behaarung. Der Kopf 
ist wesentlich breiter als bei der Odontotzlla bidentata. Seine Seiten 
hinter den Augen verlaufen parallel nach hinten, nicht konvergent. 
Die Ocellen sind deutlicher sichtbar. Die Fühlerhöcker treten als 
kleine, scharfe Zähnchen vor. Das Pronotum trägt jederseits in der. 
Mitte seines Seitenrandes ein kleines höckerartiges Zähnchen; seine 
Vorderecken sind nicht ganz so scharf rechteckig. Mittel- und Hinter- 
tibien sind etwas kräftiger bedornt. Die übrigen Skulpturverhältnisse 
des Thorax sind recht ähnliche, doch fehlen am Mittelsegment die 
beiden Dornen. Auch das Abdomen ist ähnlich gebaut, doch ist die 
Gestalt des ersten Segments sehr verschieden. 

Länge etwa 8 mm. 


Diese und die folgende Art stehen vorläufig am besten in der 
Gattung Myrmilla. Aber erst die Kenntnis des zugehörigen Weibehens 
dürfte eine sichere Entscheidung möglich machen. 


inalata n.sp. 


Ein Männchen liest vor von Johannesburg, Transvaal,. 11.05 
(Kobrow) [Coll. Braun s]. 

Die Art steht der vorhergehenden sehr nahe. In der Färbung 
unterscheidet sie sich von jener durch den ganz schwarzen Kopf. 
Der Thorax ist etwas heller rot. Eine leichte Unterbrechung der Binde 
des dritten Tergits ist wohl auf eine geringe Abreibung zurückzuführen. 
Morphologisch unterscheidet sie sich von der feminaeformis m. dadurch, 
daß die Fühlerhöcker gerundet vortreten, und der Thorax im ganzen 
etwas gedrungener gebaut ist. 

Länge: etwa 7,5 mm. 


1 Heft 


60 - Dr. H. Bischoff: 


Labidomilla. 


Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 138. 
Andre in Gen. Ins., 1903, p. 14, 16, 18. 
Genotypus: tauriceps (Kohl). 


Mittelgroße Arten von gedrungener Gestalt und recht charakte- 
ristischem Aussehen. Kopf sehr groß, breiter als der Thorax vorn, 
meist auch breiter als der Thorax in der Propodealregion. Von vorn 
gesehen erscheint der Kopf quer oder höchstens ein wenig länger als 
breit. Am Hinterrande ist er bogenförmig ausgerandet. Der Kopf 
ist fein grubig skulptiert, häufig mit Längsrunzeln. Der Scheitel ist 
hinter den Augen stark verlängert, meist um bedeutend mehr als 
deren Längsdurchmesser beträgt. Gewöhnlich konvergieren die Seiten, 
selten sind sie mehr gerundet und die Hinterwinkel abgerundet. An 
den Hinterwinkeln fndet sich häufg eine scharfe Kielleiste, die die 
Hinterwinkel selbst bei der Ansicht von oben fein zahnförmig vortreten 
läßt. Diese Leiste greift auf die Schläfen über und läßt deren Kante 
dann scharf gerandet, gelegentlich auch fein gezähnelt oder gehöckert 
erscheinen. Sie kann bis zur Wurzel der Mandibeln nach vorn reichen. 
Die Schläfen sind dick. Die Stirn ist mehr oder weniger gewölbt. 
Über den Fühlerwurzeln ist sie häufig mit zwei kleinen Dornen oder 
Vorsprüngen bewehrt. Die Fühlergruben sind groß und flach, oben 
von einem scharfen, wenig gebogenen Kiel eingefaßt, der fast die Augen 
erreicht. Die Wangen sind gut entwickelt, aber nur-halb so lang wie 
der Durchhmesser der Augen. Der Clypeus ist kurz, sehr breit und quer, 
in der Mitte gelegentlich gebuckelt. Die Mandibelo sind von dem 
Mundloch der Kopfkapsel sehr weit entfernt eingelenkt. Sie sind 
sichelförmig gekrümmt, an der Spitze mehr oder weniger verbreitert 
und vor derselben mit einem schräg nach oben .gerichteten Zahn ver- 
sehen. Zwischen diesem oberer Zahn und der mitunter stärker. vor- 
gezogenen Spitze findet sich noch ein kleinerer Zahn, der häufig un- 
deutlich ist. An ihrem oberen Rande sind die Mandibeln mehr oder 
weniger gekantst. Die Augen sind groß, oval, innen nicht ausgerandet, 
ziemlich flach gewölbt, deutlich facettiert. Osellen fehlen. Die Fühler 
sind dünn und schlank. Der Schaft ist lang, stark gebagen, unterseits 
höchstens schwach gekantet. Das zweite Geißelglied ist meist länger 
als die beiden folgenden zusammen. 

Der Thorax ist kaum länger als der Kopf, gelegentlich sogar 
kürzer. Von vorn nach hinten verbreitert er sich deuölich. Seine 
Skulptur ist ähnlich der des Kopfes, höchstens etwas gröber. Eine 
Segmentierung ist auf der Rückenfläche nicht zu erkennen. Der 
Vorderrand ist in der Mitte etwas nach vorn vorgebuchtet. Die 
Seiten der Pronotalregion sind annähernd parallel. Die Vorderwinkel 
können seitlich ein wenig vortreten. Die Einkerbung hinter den Hinter- 
winkeln des Pronotums ist mehr oder weniger deutlich. An den Seiten- 
kanten der Meso- und Metanotalregion, die nach hinten etwas diver- 
gieren, finden sich zwei buchtige oder zahnartige Vorsprünge. Die 
Se’ten der Propodealregion divergieren noch etwas stärker nach hinten. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 61 


Sie sind wie die Ban oberen Seitenkanten des Thorax scharf gekantet 
und können gezähnelt sein. Hinten fällt das Propodeum ziemlich 
steil ab. Ein Skutellarschüppchen fehlt. Die obere Hinterkante trägt 
entweder drei mehr oder weniger kräftige Dornen oder ist feiner ge- 
zähnelt. Die Pleuren sind fast glatt, ziemlich konkav. Die Grenzen 
zwischen den einzelnen Abschnitten sind mehr oder weniger deutlich. 
Die Beine, besonders die Tarsen, sind schlank. Der Scharrkamm 
der Vorderbeine ist sehr schwach entwickelt und besteht nur aus 
einzelnen dünnen Borsten. Mittel- und Hintertibien tragen an ihren 
Außenkanten kräftige Dornen. Ihre Apikalsporne sind an den Rändern 
fast glatt. 


Das Abdomen ist von länglich ovaler Gestalt und ziemlich dichter, 
mehr oder weniger feiner Punktierung. Das erste Segment ist kurz und 
breit und geht an seiner oberen Hinterkante fast ohne einspringenden 
Winkel in die Randung des zweiten Tergits über. Der Kiel des ersten 
Sternits ist nur schwach entwickelt. Das zweite Tergit trägt die 
normale Seitenfurche. Das zugehörige Sternit ist einfach und un- 
bewehrt. Am Analsegment sind sowohl Tergit, wie Sternit einfach 
gebaut. Ein Pygidialfeld fehlt, und das letzte Sternit ist höchstens 
undeutlich schwielig gehöckert. 

Der Vorderkörper ist entweder mehr oder weniger gerötet oder 
auch sehr dunkel. Die Abdominalzeichnung tritt in verschiedener 
Form auf. Mehr oder weniger dreieckig erweiterte Apikalbinden 
können sich finden. Das zweite Tergit trägt gelegentlich einen Mittel- 
fleck, seltener am Apikalrand zwei kleinere Flecken. In seltenen 
Fällen ist die helle Behaarung golden. 

Männchen: Da mir bisher kein Männchen bekannt geworden 
ist, das ich in diese Gattung stellen könnte, sehe ich mich genötigt, 
die Andre&’sche Originaldiagnose wiederzugeben. 

„Kopf von der gleichen Form wie beim Männchen. Mandibeln 
ziemlich lang, schmal, gekrümmt, an der Spitze ‘dreimal gezähnt, 
außen unbewehrt. Augen oval, ganz, wenig konvex mit deutlichen 
Facetten, der Basis der Mandibeln genähert. Fühler schlank, zweites 
Geißelglied ein wenig kürzer als das dritte. Thorax eiförmig, hinten 
gerundet, nicht gestutzt; Längsfurchen des Mesonotums gut aus- 
gebildet und nach vorn divergierend. Flügelschüppchen klein, gerundet. 
Flügel mit einem kleinen und undurchsichtigen Stigma, einer zu- 
gespitzten Radialzelle von mäßiger Größe, zwei "geschlossenen Kubital- 
und zwei Diskoidalzellen.- Abdomen konisch, ziemlich sitzend, nach 
hinten stark zugespitzt.“ 


1. Zweites Tergit auf der Mitte der Scheibe mit mehr oder weniger 
“ deutlichem, hellem Haarfleck 2. 

. Zweites Tergit ohne hellen Haarfleck auf der Mitte der Scheibe, 
höchstens steht unmittelbar vor dem Apikalrand ein mit der 


Apikalfranse verschmelzender heller Haarfleck g, 
2. Kopf und’ Thorax: hell rostfarben Üge 
- Kopf viel dunkler, meist ganz schwarz 3. 


1, Heft 


62 Dr. H. Bischoff: 


3. Hinterwinkel des Kopfes stark gebogen gekielt 4. 
Hinterwinkel des Kopfes schwächer oder überhaupt nicht ge- 
kielt 5. 

4. Der Kiel nach unten zahnartig vorgezogen; die untere Schläfen- 
kante mit feiner Körnelung; helle Behaarung weißlich; ostafrik. 
Art fuscipalpis 
Der Kiel nach unten nicht vorgezogen; die unteren Schläfenkanten 
davor glatt; Behaarung intensiv golden; madagassische Art 


tricuspis 
5. Zweites Tergit mit heller, bindenartiger Behaarung am Apikal- 
rand corvacea 


Zweites Tergit ohne helle Fransenbinde 
6. Drittes Tergit mit breiter, durchgehender Binde; viertes ohne 
helle Haarzeichnung subspinosa 
Drittes und viertes Tergit mit heller Haarzeichnung 5 
7. Seiten des Kopfes bei der Ansicht von vorn geradlinig conver- 


gierend convergens 
Seiten des Kopfes zunächst parallel, hinten immer gebogen 8. 
8. Kopf schwarz iricuspidides. 
Kopf in weiter Ausdehnung gerötet edentata. 


9. Zweites Tergit vor dem Apikalrand mit zwei kleinen, hellen 
Haarflecken in der Mitte; drittes a, mit durchgehender 
Binde 10. 
Zweites Tergit mit anderer Zeichnung oder eine solche fehlt 
überhaupt 11. 

10. Kopf und Thorax gleichfarbig rostrot; südafrik. Art antiope. 
Kopf schwarz; Thorax hell rostrot; ostafrik. Art bimaculigera. 


11. Zweites Tergit ohne jede helle Behaarung semirubra. 
Zweites Tergit mit heller Apikalfranse 12. 
12. Erstes Tergit mit heller Apikalfranse; Kopf und Thorax hell 
rostrot tauriceps. 
Erstes Tergit mit hellem Apikalfleck 13. 
13. Apikalbinde des dritten und der folgenden Tergite nach der Mitte 
nicht verbreitert bilobata. 
Binde auf dem dritten und vierten Tergit nach der Mitte stark 
verbreitert neavet. 


antiope Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 60; Andre in 
2. Hym. Dipt. 1901, p. 328. 


Drei Weibchen liegen vor von 8. Afrika (Drege) [M. B.]; Kim- 
berley, 10.12.05 (Brauns) [Coll. Brauns]; Betschuanaland-Prot., 
Kalahari, Severelela-Kakir, 10. 11.04 (L. Schultze) [M. B.]. 

Diese Art erinnert in der Gesamtfärbung recht an die L. tauriceps 
Kohl, ist aber abgesehen von wichtigen Strukturmerkmalen, schon 
an der auffälligen Zeichnung des Abdomens leicht zu erkennen. Am 
Hinterrand des ersten Tergits findet sich eine ziemlich breite, seitlich 
abgekürzte Binde. Am Apikalrand des zweiten Tergits stehen in der 
Mitte, dicht nebeneinander zwei halbkreisförmige, weißliche Haar- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. . 63 


flecken, und das dritte Tergit ist von einer gleichfarbigen Binde bedeckt. 
Die Gestalt des Kopfes weicht von dem für die Gattung Labidomilla 
charakteristischen Typ etwas ab. Die Seiten des Hinterkopfes kon- 
vergieren nämlich nicht nach hinten, sondern verlaufen annähernd 
parallel. Außerdem beträgt die Verlängerung des Kopfes hinter den 
Augen kaum mehr als den Längsdurchmesser eines Auges. Die Man- 
dibeln sind an der Spitze etwas mehr verbreitert als dies bei der L. 
tauriceps Kohl der Fall ist. Die Skulptur des Kopfes ist gröber als 
bei jener Art. Die obere Hinterkante des Thorax ist nur schwach 
gezähnelt und trägt nicht die drei isolierten Dornen (Taf. I, Fig. 1; 
Taf. IV, Fig. 18). 

Länge: 7—8 mm. 

Das von Drege gesammelte Exemplar besitzt auch auf dem 
vierten Tergit eine helle, etwas zerstreutere Behaarung. Die Flecken 
des zweiten Tergits sind bei diesem Exemplar ziemlich weit von ein- 
ander entfernt. Bei dem Stück aus Kimberley stehen diese Flecken 
näher und auf dem vierten Tergit fehlen weiße Haare. Die Seiten des 
Kopfes, wie auch dessen Unterseite sind geschwärzt bei dem Exemplar 
von Betschuanaland, außerdem ist die Thoraxfärbung mehr rot und 
die Flecken am Hinterrand des zweiten Tergits sind ziemlich weit 
von einander entfernt. Daß in diesen Unterschieden Rassencharaktere 
ihren Ausdruck finden, ist recht wahrscheinlich. 


bimaculigera n.sp. 


Von dieser schon an der Zeichnung leicht kenntlichen Art liegt 
ein Weibchen vor von Afr. or. angl., Plaines de la Riv. Athi, 1662 
m. d’alt., 10.1911 (Gromier) [M. P.]. 

Die Art erinnert in der Zeichnungsanordnung etwas an die L. 
antiope Per., ist aber gut von jener verschieden. Schwarz; Thorax 
hell rostrot. An dem tief schwarzen Kopf sind die Mandibeln, Fühler- 
höcker und Fühlerwurzeln pechbraun. Auf dem zweiten Tergit stehen 
unmittelbar am Apikalrand zwei kleine, quere, aus weißlichen Haaren 
gebildete Flecke; eine ebenso gefärbte Binde bedeckt den größten Teil 
des dritten Tergits. Am ersten Tergit ist eine weiße Apikalfranse 
nicht vorhanden (vielleicht abgerieben). Die Seiten des Kopfes kon- 
vergieren stark nach hinten. Die Hinterwinkel treten in keiner Ansicht 
zahnförmig vor. Stirndörnchen fehlen. Der Thorax ist nach hinten 
deutlich verbreitert, die obere Kante trägt drei wesentlich kräftigere 
Dornen in der normalen Anordnung (Taf. I, Fig. 2; Taf. IV, Fig. 19). 

Länge: 5 mm. 


‚ tauriceps Kohl in Verh. Ges. Wien 1882, p. 484; Peringuey in 
Ann. $. Afr. Mus. 1899, p. 377; Andre in Z. Hym. Dipt. 1903, p. 138. 
Diese Art ist vertreten durch neun Weibchen, darunter der Typus. 

Die Stücke stammen von folgenden Fundorten: Caffraria (Winthem) 
[M.W.; Typus]; Sunday River, 29. 11. 97 (Brauns) [M. W.]; Algoabai, 
3. 12. 95 (Brauns) [M.W.u. Hamb.]; Willowmore, 20.12.99; 10. 1. 02; 
1.2.02; 1.1. 03 (Brauns) [M. B.]; Shilouvane (Junod). [Coll. Schulth.]. 


1 Heft 


64 Dr. H. Bischoff: 


Diese Art ist leicht kenntlich. Kopf und Fühler sind hell rostrot, 
an den Fühlern wenigstens die Basalglieder; die Wangen können 
gebräunt sein. Die Beine sind größtenteils pechbraun, selten hell 
rostfarben (nur bei kleineren Individuen). Das Abdomen ist schwarz 
mit heller Bindenzeichnung, und zwar in folgender Anordnung: am 
Apikalrand des ersten und zweiten Tergits findet sich eine schmale, 
blaß goldige Apikalfranse; die am zweiten Tergit ist bei frischen Stücken 
in der Mitte erweitert. Die folgenden Tergite sind in ganzer Ausdehnung 
ebenso behaart. Bezüglich der Färbung des Thorax mag erwähnt 
werden, daß Kohl denselben bei dem Typus als schwarz bezeichnete. 
Die scheinbar dunkle Färbung desselben beruht aber nur auf einer 
Zerstörung des Farbstoffes, wohl bedingt durch Grünspan, den die 
ursprüngliche Nadel angesetzt hatte. Die Hinterwinkel des Kopfes 
sind unterseits nicht gezähnt. Die angeführten Merkmale genügen 
völlig zum Wiedererkennen der Form (Taf. I, Fig. 3; Taf. IV, Fig. 20). 


Andr& beschreibt 1. c. eine „var.“ subinermis. Diese Form soll 
sich durch den verhältnismäßig größeren, mehr trapezförmigen Kopf 
mit tiefer ausgebuchtetem Hinterrand auszeichnen. Die Vorder- 
winkel des Thorax sollen weiter vortreten, die Schultern schräg ab- 
gestutzt und der Vorderrand selbst mehr abgerundet sein. Weiter 
wird als charakteristisch angegeben, daß die Zähne am oberen Rand 
des Mittelsegments kürzer sind und daß die Skulptur von Kopf und 
Thorax gröber ist. Zwischen der Nominatform und dieser Varietät 
kann ich alle Übergänge feststellen, und zwar so, daß größere Stücke 
zu der subinermis gehören würden, und damit auch der Typus der 
lauriceps selbst. Ich muß deshalb diese Form als synonym zu der 
tauriceps Kohl stellen, verzichtete aber aufeine Benennung der kleineren, 
vom Typ etwas abweichenden Stücke. 


Länge: 3,5—9 mm. 


Die Beschreibung des mir unbekannt gebliebenen Männchens 
gebe ich nach P&ringuey l.c. wieder. Sie lautet: „Black with the pro- 
and mesothorax and also the scutellum dull red, posterior part of the 
head rufescent; head large, quadrate, celosely aciculate, eyes elongate, 
not emarginate; mandibles long, falcate and trifid at tip; antennae 
sub-filiform; mesothorax with two conspicous longitudinal median 
grooves, szutellum convex, rounded, metathorax sloping behind, 
rounded laterally and foveate; abdomen pyriform, conical from the 
base of the second segment, first segment short, conical, and with 
a sharp spine on each side of the base and without any ventral carina; 
the segments are clothed with long dense hairs, black above, greyisch 
underneath; intermediate and posterior tibiae without spines; wings 


slightly fuscous. Length 9 mm. | 


In this species the extraordinary forcipate shape of the mandibles, 
which are trıfid at tip, is the same in both sexes. 


Captured by Dr. H. Brauns at Sunday’s River, Uitenhage District, 
Cape Colony.‘ 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 65 


ilgi Andr& in Rev. Ent. franc. 1893, p. 220; Andre in Z. Hym. 
Dipt. 1902, p. 42. 

Zwei Exemplare liegen vor aus Obock (Maindron, 1893) [M. P.] 
und. Assab, 11. 3.1871 (Beccari) [M. G.]. 

Die Art ist der tauriceps ähnlich durch den hellen Kopf und Thorax. 
Bei ihr sind auch die Fühler und Beine blaß gelbbraun, selten etwas 
stärker gebräunt. Auch die Skulpturverhältnisse sind recht ähnliche. 
An der Zeichnung ist: diese Art aber sofort zu erkennen. Sie besitzt 
nämlich auf der Scheibe des zweiten Tergits einen großen, hellhaarigen 
Fleck. Die Apikalfranse des gleichen Tergits ist auch in der Mitte 
schmal; die folgenden Segmente sind ähnlich wie bei der Zauriceps 
Kohl behaart (Taf. I, Fig. 4; Taf. IV, Fig. 21). 

Die :lgi Andre soll auch im Orangegebiet vorkommen, eine Fundorts- 
angabe, an deren Richtigkeit ich zweifle, vorausgesetzt, daß es sich 
überhaupt um diese Art handelt. 

Länge: 4—5 mm. 


fuseipalpis Cameron in Sjoestedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
Vol. 2. 7:8, 9.199. 

Außer demTypusmit der AngabeMeru, Nieder, 25.11. (Sjoestedt) 
[M. Stockh.] liegen mir noch zwei weitere Stücke vor von Usambara 
und Bondei, 2. 3. 1880 (Schmidt) [M. B.] und Afr. or. angl., Kibwezi, 
Wa-Kamba, 12. 04 (Alluaud) [M.P.]. 

Diese Art hat durch den gestreckten Mittelfleck auf dem zweiten 
Tergit eine gewisse Ähnlichkeit in der Zeichnungsanordnung mit der 
ilgi Andre, unterscheidet sich aber schon in der Färbung dadurch, daß 
Kopf und Thorax nicht hell rostfarben, sondern blutrot sind. Wangen 
und Schläfen sowie die hintere Thoraxfläche sind verdunkelt. Eine 
helle Apikalfranse am zweiten Tergit fehlt., Auf dem dritten bis fünften 
Tergit finden sich blaß-goldige Querflecken, und auch auf dem sechsten 
sind seitlich helle Haare vorhanden. Ein wichtiger morphologischer 
Unterschied von den vorhergehenden Arten liegt darin, daß die Hinter- 
winkel des Kopfes stark gekielt und unterseits deutlich gezähnt sind. 
Die unteren Kanten der Schläfen sind vor diesem Zahn gekörnelt, 
Im Übrigen sind die Skulpturverhältnisse ähnlich wie bei der Zauriceps 
Kohl und der :lg: Andre (Taf. I, Fig.5; Taf. IV, Fig. 22). 

Länge: 7—9 mm, 


tricuspis Andre in Ann. Soc. ent. France 1894, p. 681. 

Ein Weibchen dieser Art liegt vor von Madagaskar (Camboze) 
[M. P.]. 

Diese bisher als einzige Vertreterin der Gattung Labidomilla 
aus Madagaskar bekannte Art erinnert in der Färbung recht an die 
fuscipalpis Cam., doch isö die rötliche Farbe von Kopf und Thorax 
heller; der Thorax selbst ist auch auf den ‘Seitenflächen braungelb. 
Die Zeichnung des Abdomens wird aus intensiv goldenen Haaren 
gebildet und besteht aus emem großen runden Mittelfleck, auf dem 
zweiten Tergit und je einer seitlich schmaler werdenden Binde auf dem 

Archiv enae 5 Bee 


66 Dr. H. Bischoff: 


dritten und vierten, sowie einem ähnlichen Fleck auf dem fünften. 
Auch morphologisch stehen sich beide Arten nahe, doch sind Stirn 
und Scheitel bei der tricuspis Andre stärker gewölbt; die Fühler- 
höcker treten als kräftige Dornen vor und die Seiten des Kopfes sind 
hinter den Augen etwas kürzer. Die Hinterwinkel des Kopfes erscheinen 
bei senkrechter Aufsicht etwas seitlich gerichtet und nicht nach hinten 
wie bei der fuscipalpis Cam. Außerdem sind die Seiten des Kopfes 
unterseits vor den Hinterwinkeln nicht gekörnelt. Der Thorax ist fast 
parallelseitig, nach vorn bei weitem nicht so verjüngt wie bei der 
vorhergehenden; auch sind seine Seiten weniger stark gezähnelt. Der 
obere Hinterrand des Thorax trägt ebenfalls drei Dornen wie bei der 
verglichenen Art (Taf. I, Fig. 6; Taf. IV, Fig. 23), 
Länge: 5—6 mm. 


edentata n. sp. 

Vertreten ist diese neue Art durch ein einzelnes Weibchen von 
Na Ft. Jameson to Dowa, 4000—5000 £t., 4.—9. 10. 10 (Neave) 
[Br.M.]. 

Sie unterscheidet sich von der ihr nahe verwandten fuscipalpis 
Cam. am leichtesten durch das Fehlen der Kiele an den Hinterwinkeln 
des Kopfes, resp. deren viel schwächere Ausbildung, sowie durch den 
Mangel der Schläfenzähne. Das lange zweite Fühlerglied macht einen 
schlankeren Eindruck, und die Bewehrung des Mittelsegments ist 
schwächer. Daß bei dem vorliegenden Typus der Mittelfleck des zweiten 
Tergits nur durch spärliche helle Haare angedeutet ist, mag in dem 
abgeriebenen Zustand des betreffenden Exemplares seine Ursache 
haben (Taf. IV, Fig. 24). 

Länge: 5,5 mm. 


deformis Smith in Deseript. new Hym., 1879, p. 196. 

Da die Art mir nicht mit Sicherheit bekannt geworden ist, gebe 
ich die Originalbeschreibung wieder. Möglicherweise gehört die folgende 
hierher. 

„Female. Length 4 lines. — Black, the head much larger than 
the thorax and nearly twice the width, subquadrate, and very elosely 
punctured; mandibles porrect, bidentate, and slightly ferruginous at 
their base andapex. Thorax longitudinally rugose, narrowest anteriorly, 
truncate posteriorly, with the margin of the truncation tridentate. 
Abdomen pyriform; the margins of the second and third segments 
with narrow fasciae of yellowish-whitish pubescence; che fascia on the 
second segment widens abruptly in the middle into an angular shape; 
there is also a similar patch in the middle of the margin of the first 
segment. — Hab. Zambesia.“ 


neavei n. sp. 

Ein einziges Weibchen liegt vor von Nyasaland, Lover Shire 
Valley, near Chikawa, 600 £t., 12.—16. 4.10 (Neave) [Br.M.]. 

Schwarz; Thorax sehr düster rot, fast schwarz. Die helle Haar- 
zeichnung auf dem Abdomen verteilt sich folgendermaßen: ein Fleck 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 67 


am Apikalrand des ersten Terigts, eine schmale Franse am Apikal - 
rand des zweiten, die in ihrer Mitte mit einem rundlichen Flecken 
verschmilzt; dasselbe gilt auch für das dritte Tergit; die folgenden 
sind auf ihrer Fläche ausgedehnter hell behaart. Der Habitus ist 
ähnlich dem der anderen Arten. Der Kopt ist aber hinten tiefer 
ausgebuchtet, sodaß die Hinterwinkel mehr vorgezogen erscheinen und 
einen spitzeren Eindruck bei der Ansicht von oben machen. Im 
Profil sind sie abgerundet und unten nicht gezähnt. Der Thorax 
ist entsprechend der hinteren Ausbuchtung des Kopfes vorn stark 
gerundet vorgezogen; an der oberen Kante des Mittelsegments trägt 
er drei kleine Dörnchen. Im übrigen sind die Skulpturverhältnisse 
denen der tauriceps recht ähnliche (Taf. I, Fig. 7; Taf. IV, Fig. 25). 

Wäre die Zeichnung nicht etwas abweichend, so würde ich, zumal 
auch der Fundort einigermaßen übereinstimmt, diese Art für die 
deformis Smith halten. 

Länge: 7 mm. 

Zu der neavei dürfte auch ein Exemplar gehören, dem leider der 
Kopf fehlt, und das die Bezeichnung trägt: Upper Luangwa River, 
27.7.—13. 10 (Neave) [Br. M.]. 


v’bilobata n. sp. 


Ein Exemplar aus Beo, 25. 9. 10 (Bequaert) [Congo M.] liegt vor. 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der neaver m. in der 
Zeichnung des ersten und zweiten Tergits; die folgenden Tergite sind 
jedoch nur schmal hell gefranst. Der Kopf ist auf Stirn und Scheitel, 
der Thorax auf dem Rücken rot. Der Kopf ist am Hinterrand nicht 
so stark ausgebuchtet wie bei der neavei m., und der Thorax dem- 
entsprechend vorn weniger vorgezogen. Sehr charakteristisch für diese 
Art sind die stark lappenförmig vorgezogenen Fühlerhöcker. Eine 
Bedornung des Mittelsegments fehlt (Taf. I, Fig. 8; Taf. IV, Fig. 26). 


Länge: 5,5 mm. 
coriacea n. sp. 


Ein Exemplar aus N.O. Rhodesia, Upper Luangwa River, 
27.7.—13. 8.10 (Neave) [Br. M.] liest vor. 

Diese Art ähnelt durch die düstere Färbung etwas der neavei 
m., ist aber leicht von ihr zu unterscheiden. 

Schwarz; Thorax auf dem Rücken dunkelrot. An den Hinter- 
rändern des ersten bis vierten Tergits finden sich helle Fransenbinden, 
die zur Mitte hin allmählig breiter werden. Auf der Scheibe des zweiten 
Tergits treten auf der Mitte vereinzelte helle Härchen auf, die möglicher- 
weise die Spuren eines abgeriebenen Mittelfleckes darstellen. Der 
Kopt ist hinten verhältnismäßig schwach ausgerandet. Seine Hinter- 
winkel sind unterseits nicht gezähnt. Er ist deutlich fein längskielig 
skulptiert. Der Thorax ist vorn nur wenig vorgezogen, kaum gerundet; 
seine Seiten sind unregelmäßig gezähnelt; der obere Hinterrand des 
Mittelsegments trägt drei sehr kräftige Dornen, die gerade und parallel 
nach hinten gerichtet sind und von einer Stärke, wie sie bei andern 


5*+ 1. ‚Heft 


68 Dr. H. Bischoff: 


Arten nicht vorkommen. Die Skulptur des Thorax ist etwas gröber 

als bei der neavei m. und läßt deutliche Längskiele erkennen. An den 

Hintertibien treten an der Vorderseite vereinzelte, eine Reihe bildende, 

kleine Dörnchen. auf, abgesehen von der Hauptdornenreihe auf der 

Rückseite. Sehr charakteristisch ist die Skulptur des zweiten Tergits, 

die außerordentlich gleichmäßig und dicht körnelig ist (Taf. IV, Fig. 27). 
Länge: 8 mm. 


subspinosa Andre in Ann. Mus. Genova 1904, p. 222. 

Ein Weibchen liegt vor mit der Bezeichnung: Guinea portoghese, 
Rio Casine, 14. 1900 (L. Fea) [M. G.]. 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der fuscipalpis Cam., 
unterscheidet sich aber von ihr dadurch, daß der Kopf ganz schwarz 
ist und daß das vierte Tergit und die folgenden keine hellen Querbinden 
oder Flecken tragen. Auch zu der iricuspis hat diese Art enge Be- 
ziehungen. Die Fühlerhöcker sind aber abgerundet. Der Kopf ist 
nach hinten stärker gewölbt als bei der fuscipalpis, etwa wie bei der 
tricuspis. Der Kiel an den Hinterwinkeln des Kopfes ist nur schwach 
und verläuft gerundet, sodaß die Winkel nicht im geringsten gezähnt 
erscheinen. Die Thoraxseiten konvergieren etwas stärker nach vorn 
als bei der tricuspis, doch nicht so sehr wie bei der /uscipalpis. Im 
übrigen sind die Thoraxseiten und das Propodeum ähnlich gezähnt - 
resp. bedornt wie bei der tricuspis (Taf. I, Fig. 9; Taf. IV, Fig. 28). 


Länge: etwa 7 mm. 


tricuspidoides n. sp. 

Diese Art ist nur durch ein einziges Weibchen vertreten, un 
zwar von Mtoja-Kifaru, Afr. or, (Katona) [M. Bud.]. | 

Die Art hat die gleiche Zeichnungsanordnung wie die L. trieuspis, 
doch sind die Flecken und die Bindenzeichnung aus weißen Haaren 
gebildet. Der Kopf ist mit Ausnahme der Wangen ganz schwarz; 
die Fühlerhöcker und Fühlerwurzel sowie die Oralregion sind 
aufgehellt. Die Fühlerhöcker treten als kleine Hörnchen vor. Der 
Kopf ist stark gewölbt mit hinter den Augen nur schwach bogen- 
förmig konvergierenden Seiten. Die Hinterwinkel erscheinen bei der 
Aufsicht von oben als vorspringende, kleine Zähnchen. Der Thorax 
ist ziemlich gedrungen gebaut. An seinen oberen Seitenkanten stehen 
in der Propodealregion zwei kräftige, etwas nach hinten gekrümmte 
Dornen, von denen jedoch der hintere schon etwas auf den ab- 
schüssigen Teil hinabgerückt ist. Die obere Kante des Mittelsegments 
trägt drei ähnliche Dornen wie bei den vorhergehenden Arten. Die 
Pleuren des Thorax sind teilweise verdunkelt, desgl. die abschüssige 
Fläche des Propodeums (Taf. IV, Fig. 29). 

Länge: etwa 4,5 mm. 


convergens n. sp. 
Ein einzelnes Weibchen liegt vor von N.E. Rhodesia, on road 
Ft. Jameson to Lundazi, 4000 £t., 7.—14. 7.10 (Neave) [Br.M.]. 


- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 69 


Von der sehr ähnlichen vorhergehenden Art unterscheidet sich 
diese in folgenden Punkten: Auf dem zweiten Tergit sind, wenn auch 
nur zerstreut, die Seiten hell behaart. Etwas dichter stehen diese 
Haare seitlich am Apikalrand des gleichen Tergits. Bei’der convergens m. 
konvergieren die Seiten des Kopfes hinter den Augen deutlich und 
fast geradlinig. Die Fühlerhöcker sind etwas länger (Taf. IV, Fig. 30), 

Länge: etwa. 4,5 mm. 

Ein weiteres Exemplar mit der Bezeichnung Nyasaland, btwn. 
Mwera and L. Nyasa, 12.—21. 10. 10 (Neave) [Br. M.] dürfte ebenfalls 
hierhergehören. Diesem Tier .ehlt aber seitlich die helle Behaarung 
auf dem zweiten Tergit, desgl. am Apikalrand. Vielleicht ist hierin 
ein Rassenunterschied zu sehen. 


semirubra n. sp. 


Ein Weibehen mit der Angabe Afr. or. angl. ‚Monts Aberdare, 
de Nyere & Naivasha, Mt. Kinangop vers Est, For&t de Bambous, 
2500—3000 m, 2.1912 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]. 

Kopf und Thorax sind dunkel blutrot; das Abdomen ist schwarz, 
desgleichen Fühler und Beine, am Kopf die Wangen und Schläfen, 
am Thorax Flecken auf den Seitenflächen und der Hinterfläche des 
Propodeums. Die helle Zeichnung des Abdomens beschränkt sich auf 
eine seitlich verschmälerte, blasse Binde auf dem dritten Tergit. 
Auf dem vierten Tergit finden sich zwei sehr schwach angedeutete, 
gleichfarbige Flecken. Der Kopf ist deutlich breiter als der Thorax 
hinten, recht kräftig gebaut. Seine Seiten hinter den Augen sind 
parallel, die Hinterwinkel sind abgerundet und erscheinen in keiner 
Lage gezähnt. Der Hinterrand des Kopfes ist fast gerade, kaum aus- 
gerandet. Die Augen sind vom Hinterrand des Kopfes um etwa das 
Anderthalbfache ihres Längsdurchmessers entfernt. Die Skulptur 
des Kopfes macht besonders auf der Stirn einen längsstreifigen Eindruck, 
da die Zwischenräume zu Längskielen zusammenfließen. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist sehr gestreckt. Der Thorax wird nach hinten 
etwas breiter; auf dem Rücken ist er grob skulptiert, teilweise mit 
Längskielen. Die Vorderwinkel des Pronotums ragen seitlich ein wenig 
zahnförmig vor. _ Unmittelbar dahinter steht ein kleines Zähnchen, 
danach folgen in beträchtlichen Abständen drei ziemlich große Zähne, 
von denen die beiden hinteren sehr weit entfernt sind. Zwischen 
diesen beiden großen Zähnen findet sich noch ein kleines Höckerchen, 
das aber nur sehr undeutlich ist. Die Hinterwinkel selbst tragen ein 
kleines, nach hinten gerichtetes Dörnchen. An der oberen Hinterkante 
des Propodeums stehen drei gut entwickelte Dornen, von denen die 
seitlichen von den Seitenwinkeln deutlich abgerückt sind. Ein 
‚scharfes Dörnchen befindet sich an den hinteren Seitenkanten des 
Propodeums im unteren Drittel. Das zweite Abdominaltergit ist fein 
und dicht punktiert. Die hinteren Tergite erscheinen ziemlich stark 
glänzend (Taf. I, Fig. 10; Taf. IV, Fig. 31). 


Länge: 8,5 mm. 


1. Heft 


70 Dr. H. Bischoff: 


Odontotilla n.g. 
Genotype: bidentata Andre. 


Weibchen: Kleine bis ziemlich große Tiere von ziemlich ge- 
drungenem Bau. 


Der Kopf ist groß und ziemlich gewölbt, etwa von der Breite des 
Thorax. Der Hinterrand ist gerade oder konkav. Die Seiten hinter 
den Augen sind entweder parallelseitig oder konvergieren starz nach 
hinten. Die Hinterwinkel sind mehr oder weniger abgerundet. Die 
Fühlerhöcker sind leicht gerundet. Die Fühlergruben werden oben 
von einem starken bis an die Augen reichenden Kiel eingefaßt. Die 
Wangen sind kürzer als der Abstand der Augen von den Hinterwinkeln. 
Unterseits können die Schläfen mehr oder weniger gewinkelt sein. 
Die Mandibeln verbreitern sich zur Spitze und tragen dort drei Zähne 
oder sie sind zur Spitze verschmälert und tragen dann höchstens ein 
stumpfes Zähnchen in beträchtlicher Entfernung von der Spitze. 
Der Clypeus ist kurz und quer, am Vorderrande leicht ausgerandet 
und daselbst mitunter mit zwei kleinen Zähnchen bewehrt. Die Augen 
sind groß, oval, mehr oder weniger gewölbt. 


Der Thorax ist nach hinten mehr oder weniger deutlich verbreitert, 
im Ganzen von gedrungener Gestalt. Die oberen Seitenkanten sind 
gerandet. Die Vorderwinkel können scharf oder gerundet sein. Die 
Seitenränder selbst sind mehr oder weniger deutlich gehöckert. Ein 
Scutellarschüppchen fehlt. Das Propodeum ist wenigstens an den 
Kanten seiner abschüssigen Fläche gezähnelt. Meist ist auch die obere 
Kante des ziemlich steil gestutzten Propodeums bewehrt, und zwar 
entweder mit einer Reihe von kurzen Dörnchen oder aber mit zwei 
sehr kräftigen, von den Seitenwinkeln abgerückten, gerade nach hinten 
und schräg nach aufwärts gerichteten Dornen. Die Pleuren sind 
konkav ausgehöhlt. Der Scharrkamm der Vorderbeine fehlt oder ist 
nur sehr schwach entwickelt. Mittel- und Hintertibien sind an ihren 
Außenkanten mit Dornen bewehrt. 


Das Abdomen ist ziemlich gedrungen. Das erste Segment ist quer 
gebaut und sitzt breit der Basis des zweiten an. Seine Vorder- und 
Hinterfläche sind unter einem sehr stumpfen Winkel ohne deutliche 
Querkante gegeneinander abgesetzt. Das zweite Segment ist tonnen- 
förmig gebaut. Das letzte Tergit trägt kein eigentliches Pygidialfeld, 
Statt dessen findet sich aber in der gröberen Skulptur ein fast glattes, 
dreieckiges, aber nicht gerandetes Feld. Das zweite Sternit ist ziemlich 
stark gewölbt, an der Basis längsgekielt. 


Der ganze Körper kann schwarz sein. Meist ist der Thorax röt- 
lich; mitunter kann der ganze Vorderkörper rostgelb sein. Die 
Zeichnungsanordnung besteht entweder in einem Fleck cder einer 
unterbrochenen Binde auf dem ersten Tergit; vor dem Apikalrand des 
zweiten Tergits steht ein rundlicher, heller Haarfleck und nnd auf 
folgenden finden sich Querbinden. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 71 


1. Thorax hinten mit zwei kräftigen, langen Dornen; erstes Tergit 
mit einem hellen Mittelfleck 
Thorax entweder hinten mit einer Anzahl von kurzen Dornen 
an der oberen Kante, oder, wenn daselbst ungezähnt, wenigstens 
an den Seitenkanten des Propodeums mit deutlicher Bezahnung; 
erstes Tergit mit zwei hellen Seitenflecken 


2. Binde des dritten Tergits in der Mitte nicht unterbrochen 3. 
Binde des dritten Tergits in der Mitte unterbrochen 5. 

3. Thorax rot; viertes Tergit ohne helle Haare in der Mitte 4. 
Thorax schwarz; viertes Tergit mit heller Behaarung in der Mitte 
katonai 


4. Binde des dritten Tergits weißlich (zentralafrikanische Art) bidentata 
Binde des dritten Eee golden, wenigstens bei frischen Stücken 


(Ostafr.) chrysozon@ 
5. Thorax rot erlangerv 
Thorax schwarz braunsi 
6. Thorax an der oberen Hinterkante deutlich gezähnelt 7: 
Thorax an der oberen Hinterkante ungezähnt, nur an den Seiten 
des abschüssigen Teils mit deutlichen Dornen conjunctordes 
7. Kopf und Thorax dunkel, fast schwarz nigricolor 
Wenigstens der Thorax bedeutend heller 8: 
8. Kopf schwarz eritreana 
Kopf wie der Thorax rostgelb conjuncta 


bidentata Andre in Z. Hym. Dipt., 1905, p. 205; Peringuey in 
Ann. 8. Afr. Mus., 1909, p. 389 (Männchen). 


Von dieser leicht kenntlichen Art liegen mir sechzehn Brenn 
vor, die mehreren verschiedenen Formen angehören. Sehr charakte- 
ristisch ist die Art durch den hinten verbreiterten Thorax, der jeder- 
seits am Mittelsegment je einen kräftigen, etwas von den Außen- 
winkeln nach innen gerückten und nach hinten gerichteten Zahn 
trägt. Auf dem großen, ersten Tergit steht in der Mitte ein runder, 
weißhaariger Fleck am Apikalrand; ein etwas größerer, im 
übrigen ihm ähnlicher Fleck steht dicht vor dem Apikal- 
rande des zweiten Tergits. Das dritte Tergit ist stets von einer 
Binde bedeckt, die in der Mitte gelegentlich unterbrochen sein kann. 
Stets findet sich auf dem vorletzten Tergit helle Behaarung. 
Gelegentlich, und zwar als Rassenmerkmal, tritt auf dem vierten 
Tergis eine helle Behaarung auf. — Der Kopf hat etwa die vordere 
Breite des Thorax. Seine Skulptur ist teilweise deutlich längsstreifig. 
Hinter den Augen ist der Kopf mit fast geraden, nach hinten kon- 
vergierenden Seiten verlängert. An den Fühlern ist das zweite Geißel- 
glied lang und schlank, fast doppelt so lang wie das folgende. Der 
Thorax ist am Vorderrand ziemlich gerade, in der Mitte leicht vor- 
gezogen, mit scharfen, rechteckigen Seitenwinkeln. Nach hinten ver- 
breitert er sich stark. Seine Seiten sind zweimal gehöckert. Die Seiten- 
kanten des Mittelsegments tragen einige Dörnchen. Die obere Kante 
ist zwischen den beiden starken Zähnen niedergedrückt. Au: der 


1. Heft 


72 5 Dr. H. Bischoff: 


Mesonotalregion macht sich eine kräftige, längsstreifige Skulptur ° 
bemerkbar. Mittel- und Hintertibien weisen je eine aus kräftigen 
Dornen gebildete Reihe auf. Das erste Tergit ist groß. Es umfaßt 
becherartig die Basis des zweiten. Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist fein und dicht. Das Pygidium ist glatt und glänzend. 


"bidentata Andre l.c. 


. Als Nominatrasse fasse ich acht Exemplare auf, die mir von 
folgenden Fundorten vorliegen: Road Mlanje to Zomba, 2000—3000 £t., 
6.—7.5.10 (Neave) [Br.M.]; Vy. of S. Rukuru Riv., 3000 ft., 20. 
- —27. 6. 10 (Neave) [Br. M.]; Road btwn. S. Rukuru Vy. and 
Florence-Bay, 4500 ft., 28.—29. 6.10 (Neave) [Br.M.]; Kambove, 
Katanga, 17. 6.07 (Neave) [Br. M.]; Bulawayo, 20. 12. 12 (Arnold); 
Bukama, 10. 10 (Bequaert) [Congo-M.]; Mufungwa, Sampwe, 
1.—6. 12.11 (Bequaert) [Congo-M.]. 

Diese Form besitzt einen roten Thorax. Auf dem vierten Tergit 
fehlt jegliche helle Behaarung in der Mitte und auf dem folgenden 
tritt eine solche nur in der Mitte auf. 

Länge: 7—8 mm. 


subsp. ehrysozona n. subsp. 
Diese neue Subspezies ist durch sechs Weibchen vertreten von: 


Afr. or. angl., Sambourou, Wa-Nyika, 4.05 (Alluaud) [M. P.]; Kib- 
wezi, Wa-Kamba, 12. 04 (Alluaud) [M. P.]; Voi, 1.—4. 04 (Alluaud) 
[M. P.]; Afr. or. angl., Mwatate, Wa- Taita (Alluaud) [M.P.]; 
D.O.-Afrika, Kilimandjaro, Moschi (Merker) [M. B.]. 

Diese Subspecies ist dadurch ausgezeichnet, daß die Binde des 
dritten Tergits, wenigstens bei frischen Stücken, intensiv golden ge- 
färbt ist. Dazu treten auch auf dem vierten Tergit einige, mitunter 
nur sehr spärliche, goldene Haare auf. Die Behaarung der beiden 
letzten Tergite ist mehr silbrig. 

Länge: 6—7 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare von Sambourou 
[M. P.]. 

subsp. katonai n. subsp. | | 

Ein einziges Weibchen liegt mir vor von Afr. or., Shirati, 5. 09 
(Katona) [M. Bu.]. 

Der Thorax ist bei dieser Form schwarz. Die weiße Querbinde 
des dritten Tergits ist seitlich abgekürzt. Auf dem vierten Tergit 
finden sich in der Mitte helle Haare, die aber keinen scharf begrenzten 
Fleck bilden. 

Länge: 6,5 mm. 


subsp. braunsi n. subsp. 

Ein Exemplar von Bisa Timo b. Harrar (Kristensen) [Coll. 
Brauns] liegt vor. Diese Form besitzt wie die vorhergehende einen 
schwarzen Thorax. Zum Unterschied von jener ist aber die Binde 
des dritten Tergits in der Mitte unterbrochen. Da sich an dieser Stelle 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 73 


schwarze Haare, wenn auch nur vereinzelt, befinden, ist an eine event. 
* Unterbrechung durch Abreibung nicht zu denken. Auf dem vierten 
Tergit ist kein heller Fleck vorhanden. = 
Länge: 7,5 mm, 


subsp. erlangeri n. subsp. 

Ein Exemplar aus N. Galla, Ginnir, 17. 3. 01 (v. Erlanger) [M. B.] 
liegt vor. 

Diese Form stimmt durch die unterbrochene Binde des dritten 
Tergits mit der vorhergehenden überein, auch in den sonstigen 
Zeichnungscharakteren, besitzt aber einen blutroten Thoraxrücken. 

Länge: 9 mm. 


conjuneta Klug in Symb. phys., 1829, tab. 4, fig.5; Andr& in 
Rev. ent. France, 1893, p. 217; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 
1905, p.57: Morice u. Szepligeti in Result. Exp. Jagerskiöld,- 
1904, p.1. | 

Diese Art liegt mir ın 15 der Nominatrasse angehörigen Weibchen 
vor. Die Tiere stammen von folgenden Fundorten: Arabia deserta 
(Ehrenberg) [M.B.]; Ambukohl (Ehrenberg) [M.B.,, Typus]; 
Djibouti (Mission du Bourg de Bozas, 1903) [M. P.]; Eritrea, 24. 1. 00 
(Sabarguma) [M. G.]; Allato, 17.3.00 (Sabarguma) [M: G.]; 
Massaua (Tellini) [M. G.]:;: Rhas Gedeni (Tellini) [M. G.]; Mo- 
gadiscio, Benadir, 04 (Mancini)[M. G.]; Assab, 1880 (Doria) [M. G.]; 
Dakar, Cap Vert (Coll. Ballion e coll. Puls) [M. Brüssel]; Port Sudan 
1.5.14 (Ebner) [M. W.]. 

Schon an der Färbung und Zeichnungsanordnung ist diese Art 
ohne weiteres zu erkennen. Kopf und Thorax sind hell rostfarben ; 
das Abdomen ist schwarz. Die Fühler und Beine, seltener die Seiten 
des Kopfes neigen zur Verdunkelung. Auf dem ersten Tergit stehen 
zwei große, quere, silberne Haarflecken, die etwas auf das zweite Tergit 
übergreifen, an dessen Hinterrand sich ein großer, runder, ebenso 
behaarter Fleck befindet. Die folgenden Tergite tragen eine gleiche, 
wenn auch etwas spärlichere Behaarung. — Der Kopf ist ziemlich 
quer, von der Breite des Thorax, mit parallelen Seiten hinter den 
Augen und gerade gestutztem Hinterrand; doch sind die Hinterwinkel 
selbst gerundet. Die untere Schläfenkante bildet einen deutlichen, 
mitunter fast zahnförmigen Winkel. Der Thorax ist fast parallel- 
seitig, höchstens nach hinten schwach erweitert, mit etwas unregel- 
mäßig gekörnelten Seiten; hinten fällt er senkrecht ab und trägt 
daselbst an der oberen Kante, sowie an den Seiten eine Reihe von 
kleinen, aber deutlichen, nach hinten gerichteten Dornen. Das Ab- 
domen macht einen gedrungenen Eindruck, besonders das erste- Seg- 
ment ist quer. Die Seiten des zweiten Tergits divergieren ziemlich 
geradlinig nach hinten, sodaß die größte Breite des Segments kurz 
vor dessen Apikalrand liegt. Hinter dieser breitesten Stelle ist das 
Tergit niedergedrückt. Die Dornenreihe der Mittel- und Hintertibien 
ist kräftig entwickelt. 

Länge: 5—9,5 mm. 


1. Heft 


74 Dr. H. Bischoff: 


f. eritreana n.f£. | 
Sechs Weibchen liegen vor von: Eritrea, Otumlo, Emberemi 


(Tellini) [M. G.]; Massaua (Tellini) [M. G.]; Allato, 17. 3.00 (Sa- 
barguma) [M. G.]; 26. 1.00 (Sabarguma) [M. G.]; Kassala (Fati- 
gati) [M. G.]. 
- — Diese Aberration, die vielleicht in manchen Gegenden auch als 
Lokalrasse auftreten kann, ist gegenüber der Nominatform cha- 
rakterisiert durch den schwarzen Kopf und die dunkel pechbraunen 
Fühler und Beine. ER 
Länge: 6—8 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Stück vom erstgenannten Fundort. 
subsp. nigricolor Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 70. 
Diese wohl als eigene Rasse aufzufassende Form ist durch zwei 
Individuen vertreten von Obock, 1893 (Maindron) [M.P.] und 
Obock (Jousseaume) [M. P.]. Be 
Zu dieser Form leitet bereits die eritreana über. Sie ist durch den 
sehr dunkelroten bis schwarzen Thorax ausgezeichnet. 
Länge: 8,5—9 mm. 


conjunctoides Magretti in Ann. Mus. Genova, 1891, p. 957. 

Der Typus von Gabbon, Somali, 1891 (Briech, Rob.) [M. G.] 
liegt vor. 

Diese wohl am besten als eigene Art aufzufassende Form steht 
der conjuncta Kl. recht nahe. Der ganze Körper ist schwarzbraun bis 
schwarz. Eine lange, graue Behaarung tritt auf den Beinen ziemlich 
auffällig auf. Überhaupt ist über den ganzen Körper die helle Be- 
haarung verbreitet, und zwar in viel reicherem Maße, als dies bei der 
conjuncta der Fallist. Sehr charakteristisch sind an den oberen Winkeln 
des Mittelsegments zwei große, helle, dreieckige Haarflecken. Der 
apikale Mittelfleck des zweiten Tergits ist kleiner. Das dritte Tergit 
ist nicht auf seiner ganzen Fläche hell behaart, sondern in flacher; 
dreieckiger Form, und zwar ist die Spitze des Dreiecks nach vorn 
gerichtet. Angedeutet findet sich diese Behaarungsweise schon bei 
der conjuncta. Der Thorax erscheint nach hinten stärker verbreitert 
als bei jener. An der oberen Kante ist das Mittelsegment nur sehr un- 
deutlich gezähnelt, an den Seiten dagegen viel deutlicher. Das zweite 
Segment erscheint seitlich stärker gerundet. 

Länge: 7 mm. 


Männchen. 


Die hierhergehörigen Männchen sind ungeflügelt. Der Kopf ist 
verhältnismäßig groß, hinter den Augen mit parallelen oder nach 
hinten schwach konvergierenden Seiten stark verlängert. Die Man- 
dibeln sind außen unten gezähnt. Der Olypeus ist kurz. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist etwas länger als das folgende. Der Thorax ist 
in der Mesonotal- und Skutellarregion sehr stark eingeschnürt. Das 
Pronotum ist kräftig entwickelt; seine Vorderwinkel sind meist scharf 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 75 


winklig; an den meist nach hinten konvergierenden Seitenkanten 
kann es einen kleinen zahnförmigen Höcker tragen. Hinten ist es 
sehr tiefausgerandet. Die Tegulae sind als kleine, glänzende Schüppchen 
ausgebildet. Die hintere Grenze des Mesonotums schneidet mit den 
Flügelschüppchen ab. Das Scutellum ist flach und einfach gebaut. 
. Die Propodealregion ist etwa so breit wie das Pronotum. An seiner 
oberen Kante trägt es zwei sehr kräftige, schräg nach aufwärts ge- 
richtete Dornen. Die Beine sind lang und schlank; an den Außen- 
seiten der Hintertibien mit vereinzelten, kräftigen Dornen. Das Ab- 
domen ist ziemlich gedrungen; das erste Sagment ist quer gegen das 
zweite nicht abgesetzt. Das sechste -Sternit ist nicht ausgerandet. 
Die Abdominalzeichnung besteht aus Flecken und Binden. und zwar 
steht am Apikalrand des ersten Tergits und unmittelbar vor dem des 
zweiten ein rundlicher Mittelfleck; auf dem dritten Tergit: findet sich 
eine Binde; auch können auf den hinteren Tergiten helle Haare mehr 
oder weniger dicht auftreten. 


1. Thorax größtenteils hell rostrot bidentata 
Thoraxseiten auch auf dem Rücken an den Rändern geschwärzt 
chrysozona 


| bidentata Andre (Peringuey). 


Drei hierher gehörige Exemplare liegen mir vor von D.O.-Afrika, 
Ukerewe (Conrads) [M. Bud.]; Moschi [M. Bud.]; Zambes: [Br. M.]. 

Die Tiere von den beiden erstgenannten Fundorten gehören 
untereinander zu ein und derselben Rasse. Sie dürften des Fundortes 
wegen zu der chrysozona m. gehören, wenn sie auch nicht die goldige 
Behaarung des dazugehörigen Weibchens besitzen. Der Beschreibung 
nach sind diese Tiere identisch mit der von Peringuey aus Mo- 
zambique, Amatongas, beschriebenen Form. Das dritte Stüc« vom 
Sambesi glaube i,h zur Nominatrasse stellen zu müssen. 

Die Kopfbildung ist ähnlich der des Weibchens, doch sind die 
Seiten hinter den Augen beträchtlich mehr verlängert. Der Clypeus 
ist quer niedergedrücst, am Vorderrand nur undeutlich ausgerandet. 
Die Mandibeln sind außen ungezähnt, tragen aber auf der Mitte ihrer 
Innenseiterr einen kräftigen nach innen gerichteten Zahn. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist verhältnismäßig lang und schlank, bedeutend 
länger als das dritte. Die Thoraxbildung ist wesentlich von der des 
‚ Weibchens verschieden. Flügel fehlen, Tegulae sind aber noch vor- 
handen, was auf einen erst spät erfolgten Flügelverlust hinzudeuten 
scheint, wenn nicht überhaupt die Flügel esrt von dem entwickelten 
Tier abgeworfen werden. Die Mesonotal- und Skutellarregion ist sehr 
stark eingeschnürt, sodaß Pronotum und Mittelsegment seitlich stark 
vortreten, wodurch besonders die auffällige Differenz gegenüber dem 
weiblichen Thorax bedingt ist. Am Propodeum stehen ähnlich wie 
beim Weibchen zwei lange Dornen, die schräg aufwärts gerichtet, 
aber dünner sind. Die Mittel- und Hintertibien sind außen mit ver- 
einzelten, langen Dornen besetzt. Die Zeichnungsanordnurg auf dem 


1. Heft 


76 Dr. H. Bischoff: 


Abdomen ist die gleiche wie beim Weibchen, ohne daß ich jedoch 
bisher darin Rassenunterschiede erkennen kann. Im ganzen machen 
die Männchen einen schlankeren Eindruck, was, abgesehen von der 
Thoraxgestalt, auch auf den gestreckteren Bau des Abdomens zurück- 
zuführen ist. 


subsp. bidentata Andre (Peringuey). 


Hierher dürfte das oben als vom Sambesi stammend erwähnte 
Exemplar gehören. Es ist dadurch vor den anderen zur gleichen Art 
gehörigen Männchen ausgezeichnet, daß es einen ganz roten Thorax 
besitzt, der höchstens vorn am Pronotum ein wenig angedunkelt ist. 
Über die Zeichnungsanordnung läßt sich nach dem einzigen etwas 
abgeriebenen Exemplar nichts sagen. 

Länge: etwa 5 mm. 


subsp. chrysozona m. 


Zu dieser Rasse stelle ich, namentlich wegen der Übereinstimmung 
des Fundortes Moschi mit einem Weibchen dieser Unterart, zwei 
Männchen, von denen das eine von Moschi, das andere von UÜkerewe 
stammt. Bei diesen Tieren sind das Pronotum und der größere Teil 
des Mittelsegments, sowie die ganzen Pleuren und. Sternalpartien 
schwarz. Die silberweiße Behaarung bildet auf dem ersten und zweiten 
Tergit einen mehr oder weniger rundlichen Flcek am resp. vor dem 
Apikalrand des betr. Tergits, sowie eine Binde auf dem dritten; zer- 
streute, helle Härchen finden sich auf der Mitte des fünften und sechsten 
Tergits. Die Fühler sind bei dieser Form normal gebaut, während sie 
bei der Nominatrasse derartig seitlich zusammengedrückt erscheinen, 
daß die einzelnen Glieder nach unten etwas zahnförmig vortreten. Ob 
es sich in diesem Falle vielleicht um eine Quetschung handelt, kann 
nicht mit Sicherheit entschieden werden. 


Liotilla n. g. 
Genotypus: laevis m. 
Die Gattungsdiagnose fällt mit der Diagnose der einzigen bisher 
bekannten Art zusammen. 


laevis n. sp. 


Ein Weibchen dieser recht interessanten Form liegt mir vor von 
Willowmore, Kapland, 25.12.12 (Brauns) [Coll. Brauns]. 

Oberseite einfarbig schwarzbraun, unterseits heller braun; Beine, 
Fühler, Clypeus, Mandibeln mit Ausnahme ihrer Spitze, Analsegment 
blaß gelbbraun. Überall auf dem Körper findet sich eine gräulich 
weiße Behaarung, die auf dem Abdomen sehr lang ist und daselbst 
auch etwas dichter steht, ohne jedoch irgend welche Fransen oder 
eine Bindenzeichnung zu bilden. Kopf und Abdomen erscheinen ge- 
glättet, der Thorax matt. Der Kopf ist ein wenig breiter als der Thorax, 
hinter den Augen geradlinig parallelseitig, etwa um deren halben 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 77 


Längsdurchmesser verlängert. Die Hinterwinkel sind abgerundet, 
und der Hinterrand selbst erscheint ziemlich gerade. Die Wangen 
sind bei der Ansicht von vorn parallel. Die Fühlerhöcker, die wie die 
Fühler blaßgelbbraun sind, sind gerundet. Die Fühler selbst sind 
verhältnismäßig gedrungen gebaut, nur die beiden ersten Geißelglieder 
sind etwas gestreckter. Die Skulptur des Kopfes besteht aus ziemlich 
großen, weitläufig gestellten Punkten. Die Seiten des Prothorax 
convergieren sehr stark nach hinten, sodaß derselbe am Vorderrand 
etwa um ein Drittel breiter ist als hinten. Von der Mesonotalregion ' 
an verlaufen die Seiten ziemlich parallel. Das Propodeum ist nur ganz 
wenig breiter als die Mesonotalregion und verläuft selbst an seinen 
Seitenkanten ziemlich parallelseitig. Der Vorderrand des Pronotums 
ist in der Mitte etwas nach vorn vorgezogen. Irgendwelche Körnelung 
an den Seiten des Thorax oder der oberen Kante der Propodealregion 
fehlt. Nur an der Basis des Propodeums steht jederseits seitlich ein 
kleiner Höcker. Ein Skutellarschüppchen ist nicht ausgebildet. Die 
Skulptur des Thoraxrückens ist grubig runzlig, sodaß derselbe matt 
erscheint. Die Tibialbedornung ist fein. Die Tarsen sind schlank und 
dünn. Das erste Abdominalsegment ist Klein und sitzt als flache 
Scheibe der Basıs des zweiten auf, mit dem es vollkommen verrundet 
ist. Die Skulptur des zweiten Tergits ist ähnlich weitläufig wie die des 
Kopfes, doch sind die einzelnen Punkte etwas feiner. Das Analsegment 
ist glatt und glänzend, ohne ein besonders begrenztes Pygidialfeld. 
(Taf. IV, Fig. 32). 
Länge: 3 mm. 


Liomutilla. 


Da mir diese Gattung mit ihrer einzigen Art, der canariensis Andre 
von den Canarischen Inseln bisher nicht bekannt geworden ist, so sehe 
ich mich genötigt, die Originalbeschreibungen Andres und Garcia 
Mercets wiederzugeben. 

Weibchen: Andre in Z. Hym. Dipt., 1907, p. 340. 

Männchen: Mercet in Bol. Soc. espan., 1913, p. 261. 

- „Femelle. — T&te convexe, plus large que le thorax, & peu pres 
aussi longue que large, tres retrecie derriere les yeux, avec les angles 
posterieurs tres arrondis. -Yeux elliptiques, de grandeur moyenne, 
plus rapproches de l’articulation des mandibules que des angles de 
lP’ocziput; pas d’ocelles; mandibules assez &largies, trident&es au bord 
apical; tubercules antennaires arrondis; se:ond article da funicule 
au moins deux fois aussi long que le troisieme. Thorax & bords lateraux 
parall&les, sans onglet seutellaire, pleures concaves. Abdomen sessile, 
dernier segment dorsal sans aire pygidiale. Tibias intermediaires et 
posterieurs avec les &pines dispos&es sur un seulrang. Corps entierement 
lisse ou presque lisse et tr&s Juisant, depourvu de pubescence et avec 
une pilosit@ tres Eparse. 

Ce genre se rapproche beaucoup de Myrmilla Wesm., mais ıl 
s’en €carte par la forme de sa t&te non quadrangulaire ni transversale, 

1 Heft 


73 Dr. H. Bischoff: 


et par ses teguments lisses et presque glabres, ce qui donne quelque 
ressemblance avec certains Proctotrypides. Il ne comprend, pour le 
moment, que l’espece suivante., | 


canariensis. 


Caput et thorax rufo-testacea, pronoto, mesonoti maculis duabus, 
plagisque pleurarum vagis nigro-brunneis; antennis et pedibus rufo- 
testaceis. Abdomen brunneum, segmento secundo punctis duobus 
eburneis, in disco transverse sitis, ornato. Corpus laeve, nitidum 
segmentis secundo et tertio fimbria alba, laterali, vix conspicua, prae- 
ditis. — Long. 5 mill. 

Tete d’un testace un peu rougeätre, antennes et mandibules 
brunätres, thorax d’un testace rougeätre avec le pronotum d’un brun 
noir, deux taches brunätres mal circonscrites, situees l’une a cöte de 
V’autre sur le disque du mesonotum, et quelques taches noirätres, 
confuses et irr&gulieres, sur les flancs du thorax. Pattes d’un testace 
rougeätre, avec les cuisses un peu plus foncees, &perons d’un jaunätre 
päle. Abdomen brun, passant au rougeätre en dessous; second seg- 
ment orn& sur son disque de deux taches ponctiformes, lisses, d’un 
blanc d’ivoire, situ&es sur une m&me ligne transversale et plus eloignees 
l’une de l’autre que du bord lateral; le bord apical de ce m&me segment 
et celui de troisieme sont cilies lateralement de quelques poils tres 
epars et & peine distinets. Tout le corps lisse ou presque lisse et tres 
luisant. Pas de pubescence, pilosite tr&s Eparse. 

Töte, vue par devant, obconique, tres retr&cie en arriere et longue- 
ment prolongee derriere les yeux; mandibules nettement tridentees 
avec la dent apicale plus longue que les autres; second article du funi- 
cule au moins deux fois aussi long que le troisieme. Thorax peu allonge®, 
subquadrangulaire, a cötes paralleles, ses angles anterieurs obliguement 
tronques, sa face posterieure, en declivite, oblique rejoint sa face 
superieure par une surface arrondie, sans ar&te. Abdomen ovale, tout 
& fait sessile, dernier segment convex, sans aire pygidiale. Pattes avec 
les tibias intermediaires et posterieurs armes de trois & quatre &pines 
disposees sur un seul rang. 


Teneriffe (Iles Canaries), un seul individu recueilli en 1900 par 
M.Ch. Alluaud.“ 


Männchen: ‚„Este genero, descrito por M. Ernesto Andre en 
Z. Hym. Dipt. 1907, aparecia hasta ahora caracterizado para el sexo 
femenino solamente. La eireunstancia de haber recibido de las islas 
Canarias un ejemplar $ que puede referirse, sin duda de ninguna 
clase, & la unica especie hasta ahora conocida del genero (L. canariensis), 
permite completar su caracterizacion en la forma siguiente: 

Liomutilla. Macho. — Alado, liso, lustroso; sin pubescencia, 
con algunos pelos esparcidos por la cabeza, con los angulos 
posteriores redondeados; 0jos grandes, enteros (tal vez con una ligera 
sinuosidad en su borde interno?), proximos a la articulacion de las 
mandibulas; estemas dispuestos en triangulo, los posteriores distantes 
entre si come del estema anterior; mandibulas bastante anchas y 


“ Monographie der Mutilliden Afrikas. 719 


tridentadas en su borde interno, 'cerca del apice; tubereulos 
antenales redondeados; secundo artejo del funieulo tan largo como 
el terzero. Torax como en el genero Myrmilla; tegulas redondeadas. 
Alas anteriores con el estigma pequefio y opaco; celula radial ancha; 
dos celulas cubitales la primera mas de dos veces mayor que la 
sagunda; dos celulas discoidales. Abdomen como en el genero 
Myrmilla; el segundo segmento ventral con ina cresta aguda & 
incurvada hacia atras; septimo segmento ventral, con un ligero 
acultamiento tuberculiforme. Tibias intermedias y posteriores con 
dos espolones. 


L. canariensis Andre. 


Corpus laeve, nitidum, albo-pilosum; capite .et thorace rufo- 
testacea; abdomine brunneo; oculis magnis; ocellis nigris, nitidis; 
antennis brunneis; funiculi artieulis secundo et tertio fere aequales; 
alis hyalinis, cellulis eubitalibus duabus; abdomen sessile, segmento 
ventrali secundo carinato, segmento septimo tuberculo parvo obtuso, 
vix distincto praedito. 


Macho. — A los caracteres genericos deben agrarse los 
siguientes: Cabeza rojizo-amarillenta, con el clipeo, las mandibulas 
y las antenas de color pardo obscuro; estemas muy brillantes, casi. 
negros. Torax rojize-amarillento, con le mesonoto ligeramente mas 
obscuro, y las patas de color pardo intenso. Alas casi hialinas. 
Abdomen pardo; con la base de la cara dorsal de los tres primeros 
anillos, tambien rojizo-amarillenta, Pelos del abdomen y de las 
patas blancos; todos los anillos desprovistos de bandas pubescentes. 
Tampoco se observan sobre ninguno manchas de color blanco. Primer 
segmento del abdomen con un dientecillo en la base a cada lado. 


Longitud. 6 mm. Patria: Isle de Tenerife. 


Observaciones. El unico ejemplar que he visto de esta especie y 
que debro ala atencion de mi buen amigo D. Anatael Cabrera, ha 
sido capturado en el mes de Noviembre de 1911. 


El dimorfismo sexual es muy marcado en esta especie, pues la 
hembra ofrece dos manchas obscuras sobre el disco del mesonoto, 
dos redondeles perfectamente blancos y lucientes sobre el segundo 
anıillo abdominal y una banda de pubescencia plateada sobre el dorso 
del tercer-anillo. (El Sr. Andr& no schala la presencia de esta banda 
en su descripcion de Z. canariensis, a causa, sin duda de haber tenido 
a la vista un ejemplar mal conservado. Yo poseo tres hembras de esta 
especie, en perfecta estado de conversacion, y las tres presentan la 
franja pubescente del tercer anillo dorsal). El macho es alado y no 
presenta bandas pubescentes ni manchas redondeadas claras ni obscuras 
sobre ninguna region del cuerpa.““ 


1. Toft 


80 Dr. H. Bischoff: 


Squamulotilla n.g. 


Genotypus: denticollis m. 


Männchen (zugehörige Weibehen noch unbekannt): Die von 
mir in dieser Gattung vereinigten Formen dürften bei Kenntnis größeren 
Materials und namentlich der zugehörigen Weibchen zum Teil als Ver- 
treter verschiedener weiterer Gattungen aufgefaßt werden. Die Tiere 
stehen der Gattung Myrmilla nahe, unterscheiden sich aber durch das 
zweite Fühlergeißelglied, das gewöhnlich bedeutend kürzer als das 
dritte ist. Allen gemeinsam sind die kleinen, glänzenden, rundlich 
gewölbten Tegulae, sowie die nicht oder nur ganz schwach ausgerandeten 
Augen. Die Tiere sind von schlanker Gestalt. 

Der Kopf ist ziemlich quer, so breit oder etwas breiter als der 
Thorax, hinter den Augen stark verlängert, entweder parallelseitig 
oder mit kräftig konvergierenden Seiten. Die Fühlergruben sind oben 
mehr oder weniger deutlich gerandet. Die Wangen sind kurz. Der 
Clypeus ist kurz, auf der Mitte entweder erhaben oder niedergedrückt, 
am Vorderrande mitunter gezähnelt. Die Mandibeln sind außen un- 
bewehrt, zur Spitze entweder verbreitert oder dort dreimal gezähnt 
oder zugespitzt und dann mit einem kleineren Zähnchen am Innen- 
rande vor der Spitze. Die Augen sind groß, oval, innen nicht oder 
nur schwach ausgerandet. Die Ocellen stehen ziemlich genähert in 
einem annähernd gleichseitigen bis stumpfwinkligen Dreieck. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist meist beträchtlich kürzer als das dritte. 

Der Thorax ist von schlanker Gestalt. Die Seiten des Pronotums 
konvergieren gerundet nach vorn. Sie sind gelegentlich mit einem 
kleinen Zähnchen oder Höcker bewehrt. Das Mesonotum ist einfach 
flach gewölbt. Die Parapsidenfurchen sind deutlich, aber vorn meist 
abgekürzt. Die Tegulae sind klein, rundlich gewölbt, glänzend, nur 
vorn und zwar spärlich beborstet. Das Mesoscutellum ist flach gewölbt, 
ungehöckert und ungekielt. Das Propodeum ist schlank gebaut, nach 
hinten schräg abfallend. Oberseits ist es netzmaschig skulptiert. Einzelne 
Basalmaschen können vergrößert sein. Gelegentlich läuft über seine 
Miite eine feine, kielartig erhabene Längslinie. Die Pleuren sind von 
normalem Bau. Die Beine sind schlank. Mittel- und Hintertibien 
sind an ihren Außenkanten unbewehrt, selten tragen sie vereinzelte 
Dornen. Die Aderung der Vorderflügel ist entweder vollständig oder 
die dritte Cubitalzelle ist an ihrer Außenseite oder wenigstens oben 
offen. Ein zweiter rücklaufender Nerv ist stets entwickelt. Der Basal- 
nerv mündet in beträchtlicher Entfernung vom Grunde des Stigmas 
in die Subcosta. 

Das Abdomen ist von schlanker Gestalt, aber nicht gestielt. 
Die Seiten des ersten Segments konvergieren ziemlich stark nach vorn. 
Gegen die Basis des zweiten ist es nur schwach abgesetzt. Die Seiten- 
furchen des zweiten Tergits sind deutlich entwickelt. Die Sternite 
sind mit Ausnahme des ersten, das gelegentlich einen sehr stark zahn- 
förmig vorspringenden Kiel trägt, unbewehrt. Auf den hinteren Ter- 
giten kann ein feiner, mittlerer Längskiel auftreten. Das Analtergit 


a Li 


Monographie der Mutilliuen Afrikas. si 


ist einfach nach hinten verjüngt und trägt höchstens eine feine, er- 
habene Längslinie. 

Meist schwarze Tiere. Selten ist der Thorax rostgelb, und die 
Beine sind dann blaß gelbbraun. Eine Binden- oder Fleckenzeichnung 
tritt nicht auf. Helle Haare bilden höchstens mehr oder weniger 
deutliche Apikalfransen. Die Flügel sind in verschiedener Stärke 
rauchig getrübt. 


1. Thorax rostgelb, Beine gelbbraun, Körper im übrigen schwarz 


cerinipes 

Ganzer Körper schwarz i 

2. Einzelne Tergite mit feiner, erhabener Längslinie 3, 
Tergite ohne feine, mittlere Längsleiste \ 4. 
3.: Ostafrikanische Art (Kilimandjaro) microphatna 
Westafrikanische Art (N.-Kamerun) denticollis 

4. Seiten des Kopfes gleich hinter den Augen konvergierend; erstes 
Sternit mit sehr kräftigem Zahnkiel acanthogastr@ 
Seiten des Kopfes gleich hinter den Augen nahezu parallelseitig 
jankisiensis 


cerinipes n. sp. 


Ein einziges Männchen dieser höchst auffälligen, an der Färbung 
schon sofort kenntlichen Art liest mir vor mit der Angabe: Uganda 
ne Kokanjero, S. W. of Elgon, 6400 ft., 7.—9. 8.11 (Neave) 
[Br. M.]. | 

Schwarz; der ganze Thorax, mit Ausnahme des geschwärzten 
Prosternums, hell rostrot; Beine blaß gelbbraun, die Tarsenglieder 
mit Ausnahme der hinteren Metatarsen schwarzbraun. Clypeus und 
Mitte der Mandibeln gelbbraun. Weiße Haare finden sich nur sehr 
spärlich. Die Flügel sind gleichmäßig rauchig getrübt. 

Die Art macht einen schlanken Eindruck. Der Kopf hat etwa 
die Breite des Thorax. Hinter den Augen ist er mit nach hinten kon- 
vergierenden Seiten deutlich verlängert. Die Augen sind innen nur 
sehr schwach ausgerandet. Die hinteren Ocellen sind von den Augen 
sehr weit abgerückt, sodaß ihr gegenseitiger Abstand kaum halb so 
viel beträgt wie der von den Facettenaugen. Die Skulptur des Kopfes 


- ist ziemlich fein und dicht, besonders auf der Stirn. Die Fühler sind 


ziemlich schlank. Ihr zweites Geißelglied ist beträchtlich kürzer als 
das dritte. Die Mandibeln sind außen ungezähnt, einfach zugespitzt, 
innen tragen sie etwas vor der Spitze einen kleinen Zahn. Der Clypeus 
ist in der Mitte des Vorderrandes randlich ausgeschnitten und trägt 
jederseits von dieser Ausrandung ein kleines Zähnchen. In die Mitte 
des Ausschnittes ragt noch ein weiteres Zähnchen hinein. Das Meso- 
notum ist ziemlich grob punktiert; die Parapsidenfurchen sind deutlich. 
Das Seutellum ist flach, in der Mitte etwas glänzend. Das Propodeum 
ist weitmaschig, flach netzartig skulptiert, das basale Mittelfeld ist 
langgestreckt. ‚Die Flügeladerung ist dadurch auffällig, daß eine dritte 
Cubitalzelle nicht ausgebildet ist, während ein kräftiger zweiter rück- 


laufender Nerv vorhanden ist. Das zweite Abdominaltergit ist sehr 
Archiv für Naturgeschichte. . 
1920 A 1. 6 


89 Dr. A. Bischoff: 


spärlich und fein punktiert, sodaß es stark glänzend erscheint. 

Der flache Ventralkiel des ersten Sternits ist nach hinten winklig 

vorgezogen. Das siebente und achte Sternit sind unbewehrt; das 

siebente ist fast glatt und glänzend, das achte ist grob punktiert. 
Länge: etwa 9 mm. 


acanthogasitra n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von West-Afrika, Uelleburg, 6.—8. 08 
(Tessmann) [M. B.]. 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der denticollis, doch 
ist sie morphologisch gut zu unterscheiden. Schwarz; eine blasse, 
lange Behaarung findet sich in Form von weitläufigen Apikalfransen 
auf dem zweiten und dritten Tergit. Der Kopf ist hinter den Augen 
beträchtlich verlängert mit stark konvergierendeni Seiten und ab- 
gerundeten Hinterwinkeln. Die Punktierung auf dem Kopf ist ziemlich 
grob und weitläufig. Die Mandibeln sind außen ungezähnt. Die beiden 
ersten Fühlergeißelglieder sind zusammen kürzer als das folgende. 
Die Seiten des Pronotums treten nicht höckerförmig vor. Die Pa- 
rapsidenfurchen sind schwach entwickelt und reichen nach vorn nur 
wenig über die Mitte des Mesonotums hinaus. Die Tegulae sind klein, 
stark gewölbt und glänzend. Die Seiten des Propodeum verlaufen bis 
zu dem plötzlich abfallenden, hinteren Absturz parallel, und kon- 
vergieren erst dahinter. Die Skulptur des Propodeums ist tiefer und 
weitmaschiger als bei der Squ. denticollis. Der zweite Abschnitt 
des Radius ist annähernd so lang wie der dritte. Das erste Ventral- 
segment trägt einen sehr scharfen, langen, nach hinten gerishteten 
Zahn, der bei der denticollis viel schwächer entwickelt ist. Das zweite 
Tergit ist sehr dicht und ziemlich fein punktiert, auf der Mitte der 
Scheibe nicht weitläufiger und ohne geglättete Mittellinie. Das Anal- 
tergit ist vor dem Apikalrand auf einer ziemlich.ausgedehnten, drei- 
eckigen Fläche stark glänzend. Längskiele auf den hinteren Tergiten 
und dem Mittelsegment fehlen. Die Flügel sind an der Basis nur ganz 
schwach aufgehellt. 

Länge: 10 mm. 


microphatna Cameron in Sjöstedt, Kilimandjarc-Meru-Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 220. 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von: Kilimandjaro, Kibonoto 
1000—1200 m, 22. 4. (Sjöstedt) [M. Stockh.]. 

Schwarz, mit reichlicher, grauer Behaarung. Diese Behaarung 
ist dicht auf dem Thorax mit Ausnahme von Mesonotum und Scutellum, 
ferner an den Apikalrändern des zweiten bis fünften Tergits, wo sie 
ziemlich breite Fransen bildet. Im übrigen finden sich aufdem Abdomen 
überall feine, graue Haare zerstreut, besonders auch auf dem größten 
Teil des zweiten Tergits. Der Kopi ist ziemlich groß, hinter den Augen 
stark verlängert mit konvergierenden Schläfen. Der Hinterrand 
ist ziemlich gerundet. Die Augen sind innen nur schwach ausgerandet. 
Das zweite Fühlergeißelglied ist deutlich kürzer als das dritte. Die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 83 


Mandibeln sini an der unteren Außenkante ungezähnt. Die Kopf- 
skulptur ist grob und dicht. Am Pronotum sind die oberen Seitenkanten 
vor der Mitte deutlich gezähnt. Die Tegulae sind ziemlich klein, ohne 
- einen flach abgesetzten oder aufgebogenen Rand. Das Scutellum 
ist flach, höchstens in der Mitte ganz schwach eingesattelt. Das Mittel- 
segment ist flach netzartig skulptiert miö einer undeutlichen, feinen, 
mittleren Längslinie. Die Apikalsporne der unbewehrten Tibien sind 
lang und weiß. Das erste Abdominalsegment ist gegen das zweite 
schwach glockenförmig abgesetzt. Das zweite Tergit ist fein und dicht 
skulptiert, an der Basis deutlich gröber und weitläufiger. Auf dem 
dritten und den folgenden Tergiten findet sich ein mittlerer, feiner 
Längskiel, der auf dem dritten bis sechsten Terg’t auf der apikalen, 
auf dem siebenten aber auf der bassalen Hälfte des betreffenden 
Tergits liegt. Der Kiel des ersten Sternits ist wenig vorgezogen. Die 
Flügel sind bräunlich getrübt; die zweite Cubitalzelle ist verhältnis- 
mäßig klein. 
Länge 10 mm. 


denticollis n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor von N.-Kamerun, Joh.-Albrechts- 
höhe, 14. 7.—17. 8.96 (Conradt) [M. B.]. 

Ganz schwarz; überall zerstreut grau behaart, mit nur schwach 
entwickelten Fransen an den Rändern der Tergite. Die Flügel sind 
schwach gebräunt, im Basaldrittel hyalin. Der Kopf hat ziemlich 
die Breite des Thorax; hinter den Augen sind die Seiten verlängert 
und konvergieren sehr stark; der Hinterrand ist ziemlich gerade. 
Die Mandibeln sind außen ungezähnt. Die Augen sind innen leicht 
ausgebuchtet. Der Clypeus ist in der Mitte der Länge nach gewölbt 
und daselbst etwas punktiert. Das erste und zweite Fühlergeißelglied 
sind zusammengenommen noch nicht so lang wie das dritte. Die 
Prothoraxseiten tragen in der Mitte einen deutlichen, zahnartigen 
Höcker. Vor dem Hinterrand ist das Pronotum leicht eingedrückt, 
sodaß der Hinterrand etwas aufgebogen erscheint. Die Parapsiden- 
furchen des Mesonotums sind tief und durchgehend. Die Tegulae 
sind klein, glänzend, pechbraun. Die zweite Cubitalzelle ist verhältnis- 
mäßig sehr klein. Der zugehörige Abschnitt des Radius beträgt un- 
gefähr nur ein Drittel der Länge des folgenden. Das Propodeum 
fällt schräg nach hinten ab. Seine Seiten, auch schon die des Basal- 
teils konvergieren stark nach hinten. Das Propodeum ist eng und 
ziemlich flach netzmaschig skulptiert, ohne gestrecktes Mittelfeld. 
Das Abdomen ist schlank gestreckt. Das Basalsegment geht in seiner 
Randung fast in das zweite über. Das zweite Tergit ist ziemlich dicht 
punktiert, auf der Mittellinie aber mit Ausnahme der Basis und des 
Apikalrandes glatt. Auf dem vierten und den folgenden Tergiten 
findet sich je ein feiner Mittelkiel, ähnlich wie bei der mierophatna. 
Auch über das Propodeum läuft ein feiner Mittelkiel. 

Länge: etwa 8,5 mm. 


6* 1, Heft 


84 Dr. H. Bischoff: 


Morphologisch ist diese Art am besten durch den hinter den Augen 
weniger stark verlängerten Kopf mit kräftiger konvergierenden Seiten 
von der microphatna zu unterscheiden. 

“ jankisiensis n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von Jankisia, 26. 9.11 (Be- 
quaert) [Congo M.]. | 

Die Art hat manche Beziehungen zu der microphatna Cam., ist 
aber doch morphologisch gut verschieden. — Schwarz; überall mit 
zerstreuter, weißer Behaarung, die an den Segmenträndern etwas 
dichter ist. Der Kopf ist ein wenig breiter. als der Thorax. Hinter 
den Augen ist er stark verlängert, aber mit nur schwach kon- 
vergierenden Seiten. Die Hinterwinkel sind abgerundet. Die Wangen 
sind sehr kurz. Der Clypeus ist quer niedergedrückt und auf der Mitte 
nur schwach erhaben. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied 
kürzer als das dritte. Die Skulptur des Kopfes ist ziemlich fein und 
‘dieht. Die Seiten des Pronotums sind einfach nach vorn verrundet. 
Die Tegulae sind klein, stark gewölbt und glänzend. Die leicht ge- 
trübten Flügel fallen in der Aderung dadurch auf; daß die obere Außen- 
seite der dritten Cubitalzelle fehlt. Die Parapsidenfurchen sind durch- 
gehend wie bei der microphatna Cam. Auch die übrigen Skulptur- 
verhältnisse sind denen der verglichenen Art recht ähnliche, doch 
fehlen die Kiele auf den hinteren Tergiten. Die Skulptur des zweiten 
Tergits ist etwas gröber und viel dichter, letzteres bes. auch an der 
"Basis des Segments. 

Länge: 6 mm. 


Myrmotilla n. g. 


Genotypus: lucası Sich. Rad. 

Weibchen: Diese Gatiung erinnert rech, an Myrmilla, muß 
aber doch wohl wegen des biologisch wichtigen Besitzes eines Scharr- 
kammes an den Vorderbeinen abgetrennt werden. Der die Fühler- 
gruben randende Querkiel reicht nicht ganz so weit nach außen; die 
Mandibeln sind von schlanker, ‘zur Spitze verbreiterter Gestalt. In 
allen übrigen Merkmalen findet sich eine große Übereinstimmung mit 
der Gattung Myrmilla. Zu Liomutilla kann die einzige Art wegen des 
rundlichen Kopfes auch nicht gezogen werden. 


lucasi Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ro:s., 1869, p. 199; 
Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 68; Andre, 1. c., 1899, p. 8; 
Andre in Spec. Hym. Europ., 1899, v. 8, p: 258. 

Ein einziges Exemplar liegt mir vor von Oran [M.B.]. Es ist 
dies der Typus aus Radoszkowskis Sammlung. 

Durch die Andr&’sche Beschreibung ist. diese Art hinreichend 
charäkterisiert, sodaß ich hier auf nähere Angaben verzichten und auf 
die Andr&’schen Arbeiten verweisen kann. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 85 


Nanomutilla. 


Andr& in Ztschr. Hym. Dipt., 1901, p. 325; Spec. Hym. Europ.; 
v.8, 1899, p. 232. 
| Genotypus: vaucheri (Tournier). 

Weibchen: Kleine bis sehr kleine Formen von schlanker bis 
gedrungener Gestalt. 

Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax oder ist ein wenig breiter. 
Von vorn gesehen erscheint er ungefährt so hoch wie breit. Hinter 
den Augen ist er mit konvergierenden Seiten nur wenig verlängert. 
Die, Stirn ist flach gewölbt. Die Fühlerhöcker treten kaum vor. Die 
Fühlergruben sind nur schwach angedeutet, oben meist durch einen 
feinen Kiel begrenzt. Die Länge der Wangen ist meist etwas größer 
als der Abstand der Augen von den Hinterwinkeln. Die Mandibeln 
sind einfach zugespitzt. Die Augen sind groß, oval, ziemlich stark 
gewölbt. Die Fühler sind kräftig gebaut; das zweite Geißelglied ist 
ungefähr so lang wie das dritte oder kürzer. 

Der Thorax ist ziemlich gedrungen, zuweilen (nanula) mit an- 
gedeuteter Segmentierung auf seiner Rückenfläche, die durch ihre 
scharfen Kanten am Vorder- und Seitenrand gerandet erscheint. 
Der Vorderrand ist gerade oder etwas nach vorn vorgezogen; die Vorder- 
winkel erscheinen scharf rechtwinklig. Die Pronotalregion nimmt 
etwa, ein ‚Drittel oder mehr der Seitenlänge des Thoraxrückens ein. 
In der Mesoscutal- und Mesoscutellarregion ist der Thorax etwas 
schmaler als in der Pronotalregion. Seine Seiten verlaufen hier nah>zu 
parallel. In der Propodealregion erweitert sich ler Thorax mit ge- 
rundeten Seiten. Seine Seiten können hier, besonders am abschüssigen 
Teil gezähnelt erscheinen. Das ScutellarscLüppchen ist durch einen 
kleiren Höcker angedeutet oder fehlt. Die Segmentierung der Pleuren 
ist nur schwach. Die Beine sind ziemlich schlank. Der Scharrkamm 
der Vordertarsen ist nur sehr schwach entwickelt. Mittel- und Hinter- 
tibien tragen an ihren Außen’santen einzelne Dornen. 

Das erste Abdominalsegment ist ziemlich stark quer entwickelt 
und sitzt breit, ohne Einschnürung der Basis des zweiten an. Ein 
eigentliches Pygidialfeld fehlt. Der Vorderkörper ist mehr oder weniger 
aufgehellt. Auch das Abdomen kann ganz oder z. T. hell sein. Seiten- 
furchen fehlen am zweiten Tergit und sind höchstens am Sternit 
schwach angedeutet. 

. Die Zeichnung besteht aus einfachen oder nach der Mitte er- 
weiterten Fransenbinden; auch können einzelne Segmente oder selbst 
der ganze Körper hell behaart sein. 

Männchen: Die hierhergehörigen Männchen sind ungeflügelt 
oder geflügelt. Die Seiten des Kopfes konvergieren hinter den Augen 
stark, bei den geflügelten Formen sind die Schläfen, besonders oben 
kaum entwickelt. Die Mardibeln sind außen unten ungezähnt. Der 
Clypeus ist kurz. Das zweite Fühlergeißelglied kann bedeutend kürzer 
als das folgende sein (bei der Zessmannt). Die Augen sind innen nur 
schwach ausgebuchtet. Die Wangen sind kurz. Die Thoraxsegmen- 


1. Heft 


86 Dr. H. Bischoff: 


tierung ist auch bei den ungeflügelten Formen stark ausgebildet. 
Der Hinterrand des Pronotums ist wenig tief ausgerandet, sodaß 
dasselbe kräftig entwickelt erscheint. Der Vorderrand des Pronotums 
ist gerade abgestutzt und mehr oder weniger deutlich gekantet. 
Parapsidenfurchen auf dem Mesonotum fehlen. Tegulae sind auch 
bei den ungeflügelten Formen entwickelt, aber wesentlich kleiner 
als bei den geflügelten Männchen. Bei den unge/lügelten Formen 
ist das Mesonstum hinten sehr stark eingeschnürt. Die Flügeladerung 
ist recht charakteristisch. Es sind nur zwei Cubitalzellen vorhanden, 
von denen die zweite gegen den Radius mehr oder weniger deutlich 
gestielt ist. Die Dorsalfläche des Scutellums ist abgeflacht und liegt 
in einer Ebene mit dem Mesonotum. Nach hinten überragt das Scu- 
tellum lamellenartig oder dornförmig das Postscutellum. Das Pro- 
podeum trägt an seiner Basis bei den geflügelten Formen große Basal- 
felder; bei den ungeflügelten Exemplaren sind diese nicht vorhanden. 
Die Seiten des Mittelsegments tragen meist einzelne Dörnchen. Das 
Abdomen ist ziemlich schlank gebaut; das erste Segment quer bis 
glockenförmig. Eine Seitenfurche findet sich, wenn vorhanden, am 
zweiten Sternit. Das sechste Sternit ist hinten bogenförmig oder 
tief spitzwirklig ausgeschnitten. Die Hintertibien tragen an ihren 
Außenkanten meist vereinzelte Dornen. Die Abdominalzeichnung 
beschränkt sich auf Fransenbinden. 


| Weibchen. 
l. Der ganze Körper blaß gelbbraun; Behaarung des Thorax durch 
verschiedene Lagerung die Segmentierung des Thorax deutlich 


erkennen lassend; sehr kleine Form nanula. 
Körper im ganzen dunkler, wenigstens das Abdomen z. T. schwarz 2 
2. Beine pechbraun erigone. 
Beine rostrot Br = 
3. Kopf schwarz pygmaea. 
Kopf gerötet 4 


4. Letztes Tergit geglättet lissopyga. 


Letztes Tergit mit deutlicher, dichter Punktierung arnoldi. 


Männchen. 
1. Geflügelt 2. 
Ungeflügelt 3. 
2. Thorax schwarz; westafrikanische Art tessmannd 
Thorax rot; südafrikanische Art alata. 
3. Beine schwarz erigone. 
Beine rot gynandra. 
Weibchen. 


erigone Pöringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 5l (Männchen) 
— evadne Peringuey 1. c., 1898, p. 52 (Weibchen); Andre in Z. Hym. 
Dipt., 1902, p. 38. 

Von dieser Art liegen mir zwei Weibchen und drei Männchen 
vor, sämtlich von der Algoa-Bai, 4. 2. 96, 5. 12. 97, 27. 3. 98 (Brauns) 
[M. B.]; [M. W.]. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. . 87 


Ich habe keine Bedenken, die beiden unter verschiedenen Namen 
beschriebenen Geschlechter zu einer Art zusammenzuziehen. Außer 
dem gemeinsamen Vorkommen spricht auch die weitgehende Über- 
einstimmung in der Färbung und in verschiedenen Strukturmerkmalen 
sehr dafür. Ein Zweifel über das Geschlecht der erigone ist bei genauerer 
Untersuchung nicht möglich. Sie ist nicht wie P&ringuey vermutet, 
ein Weibehen mit stark männlichen Charakteren, sondern tatsächlich 
ein Männchen, wie die Zahl der Segmente und der Fühlerglieder ergibt. 
Ein derartiges Versehen läßt auf eine große Flüchtigkeit des Autors 
. schließen, wie sie jain den P&ringuey’schen Mutillidenbeschreibungen 
sich so häufig findet. 

Schwarz; Thorax rostrot. Beine und Fühler, letztere besonders 
an der Wurzel, mehr cder weniger pechbraun. Am Apikalrand des 
ersten und zweiten Tergits findet sich eine silberhaarige Fransenbinde. 
Auch auf den übrigen Segmenten kann eine ebensolche Behaarung, 
besonders in der Mitte, auftreten. Kopf und Thorax sind von ähnlichen 
Härchen bedeckt. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, hinter 
den Augen nur wenig mit konvergierenden Seiten verlängert. Die 
Augen sind verhältnismäßig groß. Die Füblerhöcker sind abgerundet. 
Der ‚Thorax ist hinter der Pronotalregion stark eingeschnürt. Das 
Mittelsegment tritt daher stark vor, sodaß der Thorax hinten breiter 
als vorn ist. Die Trennungsnähte der Thorakalabschnitte sind kaum 
erkennbar. Das Scutellum ist in der Profilansicht durch ein kleines, 
unscheinbares Zähnchen markiert. Die Seiten des Mittelsegments 
erscheinen leicht gehöckert. An den Seitenkanten des abschüssigen 
Teils stehen jederseits kleinere Dornen. Die Vorderwinkel des Pro- 
notums sind scharf rechtwinklig. Kopf und Thorax erscheinen durch 
ihre Skulptur matt. Das erste Segment ist ziemlich stark quer ent- 
wickelt. Das zweite Tergit ist ziemlich fein und weitläufig skulptiert. 
Die flachen Zwischenräume sind stark glänzend. Das Analsegment 
besitzt kein eigentliches Pygidialfeld, ist aber daselbst fein und ziemlich 
dicht punktiert mit deutlichem Glanz. 

Länge: 3—4,5 mm. 


pygmaea n.sp. 


Zwei Weibchen dieser Art liegen vor von Willowmore, 9.5.03 
(Brauns) [M. B.]. 

Die Tiere sind von Brauns als parva Andre bezeichnet worden. 
Nach der Beschreibung jener Art zu urteilen, ist die pygmaea jener 
in der Färbung ähnlich, doch sind wichtige morphologische Unter- 
schiede vorhanden, die eine Identifizierung beider Formen nicht 
zulassen. 

Kopf u. Abdomen schwarz, doch sind die Sternite, die Apikalränder 
der Tergite, sowie die beiden letzten ganz rostbraun. Ebenso gefärbt 
sind die Fühlerhöcker, der Schaft, die Basis der Geißel, der Clypeus, 
der größte Teil der Mandibeln, der Thorax und die Beine. Eine blaß- 
goldige Behaarung findet sich überall auf dem Körper, etwas dichter 
an den Ap:kalrändern der Tergite, auf den hinteren auch wohl in etwas 


1. Heft 


88 Dr. H. Bischoff: 


weiterer Ausdehnung, ohne jedoch Binden zu bilden. Der Kopf ist 
etwas breiter als der Thorax. Die Augen sind sehr groß, aber nicht 
stark gewölbt; sie erreichen die Hinterwinkel des Kopfes, sind aber 
von der Basis der Mandibeln etwas entfernt; der Hinterrand des 
Kopfes ist ziemlich gerade; die Skulptur ist sehr dicht runzlig und matt. 
Der Thorax ist in der Propodealregion seitlich beträchtlich erweitert 
und deutlich breiter als am Pronotum. Die obere Kante des Propo- 
deums ist nicht gedornt, nur ein deutliches Skutellarschüppchen ist 
- vorhanden. An den Seiten des abschüssigen Teils steht ein Dörnchen, 
das aus der übrigen Bedornelung mehr oder weniger auffällig vorragt. 
Das erste Abdominalsegment ist glatt und glänzend, ohne abgegrenztes 
Pygidialfeld. Die Tibien tragen einzelne, feine Dornen. 
Länge: 2,5—3 mm. 


arnoldi n. sp. 


Ein Weibchen, das der breviuscula Andre nahe stehen dürfte, 
liegt mir vor von Bulawayo, S. Rhodesia, 6.12.13 (Arnold) [Coll. 
Arnold]. 


In der Färbung unterscheidet sich diese Art von der mir bisher 
nur der Beschreibung nach bekannten breviuscula dadurch, daß nur 
die Ränder der Abdominalsesmente und die beiden letzten ganz 
bräuniich sind. An den Fühlern sind nur der Schaft und die Basis 
der Geißel rötlich, der Rest ist schwarz. Die blaß goldige Zeichnung 
verteilt sich so, daß das erste und zweite Tergit Apikalfransen tragen. 
Das zweite besitzt außerdem an der Basis einen nach hinten zuge- 
spitzten, gestreckten Mittelfleck; auch seitlich an der Segmentbasis 
finden sich ähnliche, ziemlich dicht stehende, helle Haare. Das dritte 
und vierte Tergit besitzen je einen quer rechteckigen, ziemlich großen 
Mittelfleck; das fünfte ist ganz hell behaart, doch stehen auch hier 
die Haare in der Mitte wesentlich dichter. Auch die anderen Tergite 
sind seitlich zerstreut hell behaart. Wegen dieser charakteristischen 
Zeichnung glaube ich diese Art nicht mit der breviuscula vereinigen 
zu können, wenn sich auch in den morphologischen Verhältnissen 
keine Unterschiede nach der Beschreibung finden lassen. 


Länge: 4,5 mm. 


lissopyga n. sp. 
Ein Weibchen liegt mir vor von Bothaville (Brauns) [M. B.]. 


Vorderkörper und Unterseite des Abdomens rostrot; Rücken 
des Abdomens besonders auf dem zweiten Tergit schwarzbraun. 
Körper hell behaart. Am Apikalrand des ersten Tergits findet 
sich eine blaßgoldige Franse, auf der Basalhälfte des zweiten 
jedenfalls ein Mittelfleck, der aber bei dem einzigen Stück weit ab- 
gerieben ist; am Spitzenrand des gleichen Tergits tritt eine dreieckig 
‚erweiterte Binde auf; die folgenden Tergite sind etwas zerstreuter 
blaß golden behaart. Der Kopf hat etwa die vordere Breite des Thorax. 
Hinter den großen Augen ist er nicht verlärgert. Das Propedeum 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 89 


ist seitlich buchtig erweitert und deutlich breiter als der Prothorax. 
Das erste Segment ist breit, und wenig schmaler als das zweite. Das 
Pygidium ist glatt. 

Länge: 4mm. 


nanula n.sp. 

- Ein Weibchen dieser sehr kleinen Art liegt mir vor von D. S.W. 
Afrıka, Kalahari, Kang-Kakir, 12.04 (L. Schultze) [M. B.]. 

Diese Art steht morphologisch der pygmaea m. sehr nahe. Sie 
ist aber einfarbig gelbbraun und überall silbrig behaart. Sehr charakte- 
ristisch ist die Behaarung des Thorax. Diese ist nämlich auf dem 
Pronotum quergelagert, während sie auf dem Mesonotum in der Längs- 
richtung des Körpers, auf dem Seutellum aber und dahinter wieder 
quer oder etwas schräg liegt. Infolgedessen erscheinen die einzelnen 
Thoraxabschnitte, besonders das Pronotum, auf dem Thoraxrücken 
sehr scharf abgesetzt. Die Propodealregion ist übrigens viel reiner 
weiß behaart. Die Augen sind etwas kleiner und reichen nicht ganz 
so weit nach hinten. 

Länge: 1,75 mm. 
Männchen. 

erigone Peringuey 

Die hierhergehörigen Männchen sind den oben beschriebenen 
Weibchen in Färbung und Zeichnungsanordnung recht ähnlich. Auf 
dem Kopf sind deutliche Ocellen vorhanden. Die Mandibeln sind 
außen ungezähnt und ziemlich stark zugespitzt. Der Clypeus ist 
unterhalb der Fühlerwurzeln kielartig der Länge nach zusammen- 
gedrückt. Das zweite Fühlergeißelglied ist etwas kürzer als das folgende. 
aber deutlich länger als das erste. Der Thorax ist etwas stärker ein- 
geschnürt und seine Segmentnähte sind sichtbar, besonders die zwischen 
Pro- und Mesonotum. Tegulae sind noch vorhanden, was auf einen 
verhältnismäßigjungen Verlust der Flügel schließen läßt. Das Seutellum 
trägt einen in der Profilansicht langen, scharfen, nur schwach auf- 
steigenden, nach hinten gerichteten Zahn, der über die Basis des 
Mittelsegments sich erstreckt. Das sechste Sternit ist üief aus- 
gerandet. Im ganzen sind nur sieben Sternite deutlich. 

Länge: 3—4,5 mm. 


gynandra n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Lichtenburg, Transvaal, 20. 12. 05 
(Brauns) [Coll. Brauns]. Die Art steht der vorhergehenden sehr 
nahe und ist vielleicht nur als Rasse von jener aufzufassen. Die Struktur- 
unterschiede sind geringfügiger Natur. Die Seiten des Kopfes hinter 
den Augen konvergieren störker nach hinten. Die Färbung von Thorax, 
Schenkeln und Schienen ist hell rostrot. Auch die Fühlerwurzeln 
sind wesentlich heller. Am Abdomen tragen alle Segmente helle, 
wenn auch aus zerstreuten Haaren gebildete Apikalbinden. Außerdem 
ist diese Form etwas größer. 

Länge: 6 mm. 


1. Heft 


90 Dr. H. Bischoff: 


alata n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Johannesburg, Transvaal, 2.06 
(Kobrow) [Coll. Brauns). 

Obwohl diese Art geflügelt ist, habe ich kein Bedenken, sie in 
diesen Verwandtschaftskreis zu stellen, da verschiedene morphologische 
Merkmale für ihre Hierher gehörigkeit sprechen. 

Schwarz; Thorax rostrot. An den vier ersten Tergiten finden 
'sich silberweiße, scharf abgesetzte Endfransen. Auch die Behaarung 
des Vorderkörpers ist vorzugsweise hell. Nur die längeren, aufrechten 
Haare sind dunkel. Dagegen sind die drei letzten Tergite ganz schwarz 
behaart. - Höchstens treten auf dem fünften einige eingesprengte, 
zerstreute, weiße Haare auf. 

Der Kopf ist wie bei den Sdihargshendin Arten gleich hinter 
den Augen abgeschrägt, und zwar konvergieren hier die Seiten stark 
nach hinten. Das Pronotum ist hinten nur sehr flach aısgerandet 
und erscheint dadurch, sowie durch seine nach vorn nur schwach 
konvergierenden Seiten kräftig entwickelt. Die Tegulae sind größer 
als bei der erigone und der gynandra. Flügel sind vorhanden. Die 
_ Aderung derselben ist recht charakteristisch. Es sind nur zwei Cubital- 
zellen vorhanden, und zwar ist die zweite deutlich gestielt. Die Radial- 
zelle ist kurz und reicht nur wenig weiter als die zweite Cubitalzelle 
nach außen. Vom Radius läuft eine deutliche Ader, die z. T. eine dritte 
Cubitalzelle nach außen begrenzen würde, zum Flügelrande. Der erste 
rücklaufende Nerv mündet in die Mitte der zweiten Cubitalzelle. Das 
Seutellum ist stärker und breit dreieckig vorgezogen. Das Propodeum 
ist seitlich gerundet erweitert und trägt an seinen oberen Hinter- 
winkeln jederseits ein undeutliches Zähnchen. Das Analtergit ist 
beiderseits von einem flachen, geglätteten, mittleren Längsraum 
kräftiger punktiert. Der Kiel des ersten Sternits ist bei dem einzigen 
vorliegenden Exemplar deutlich dreizähnig. Mittel- und Hintertibien 
tragen an ihren Außenkanten einzelne längere Dornen. Das sechste 
Sternit ist tief winklig ausgeschnitten. 

Länge: 5,5 mm. 


tessmanni n. sp. 


Von dieser sehr interessanten, der alata m. nahestehenden Art 
liegen drei Männchen vor von Spanisch Guinea, Nkolentangan, 11. 07 
bis 5.08 (Tessmann) [M. B.]; Uelleburg, 6.—8. 08 (Tessmann) 
IM. B.]. 

Schwarz; die Abdominalsegmente sind undeutlich hell gefranst. 
Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, auf dem Scheitel stark 
quer, hinter den Augen nicht im geringsten verlängert, sondern un- 
mittelbar dahinter abgestutzt. In der Mitte ist der Scheitel hoch- 
gewölbt. Daselbst stehen die Ozellen sehr gedrängt. Die Facetten- 
augen sind innen nur leicht ausgerandet. Die Wangen sind sehr kurz. Der 
Clypeus ist flach. Die Mandibeln sind unterseits nicht ausgeschnitten. 
Die Fühler sind verhältnismäß:g kurz und dick. Das erste ‚und zweite 
Geißelglied zusammen sind ungefähr so lang wie das dritte. Infolge 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 9| 


der weitläufigen, feinen Punktierung erscheint der Kopf glänzend. 
Der Thorax ist ziemlich lang. Das Prono,um ist vorn gerade gestutzt 
mit einer sehr feinen Linie am Vorderrande. Seine Seiten konvergieren 
schwach nach vorn. Hinten ist es flach bogenförmig ausgerandet. 
DasMesonotum weist nicht die geringsten Spuren von Parapsidenfurchen 
auf. Es ist wie das Pronotum fein und weitläufig punktiert und 
glänzend. Die Mesopleuren lassen, von vorn betrachtet, eine feine 
Längsstreifung und Runzelung erkennen und erscheinen matt. Die 
Tegulae sind klein, stark gewölbt und glänzend. Charakteristisch 
ist die Flügeladerung. Es sind nur zwei Cubitalzellen vorhanden. 
Ein dritter Cubitalquernerv ist auch nicht andeutungsweise vor- 
handen, während der zweite rücklaufende Nerv deutlich ist. Der 
erste und zweite Cubitalquernerv vereinigen sich am Radius in einem 
einzigen Punkte oder die zweite Cubitalzelle ist gestielt. Die obere 
Seite der dritten Cubitalzelle ist vorhanden und erstreckt sich als 
feine Ader gelegentlich fast bis zum Flügelrand. Das Scutellum ist 
fein und dicht punktiert. Seine Seiten konvergieren stark nach hinten. 
Die Rückenfläche ragt lamellenartig über die senkrechte Hinterfläche 
des Skutellums hinüber. Das Propodeum ist ziemlich parallelseitig 
mit abgerundeten Hinterwinkeln. Die Rückenfläche ist ziemlich 
weitmaschig, aber sehr flach skulptiert mit einem langen Mittelfeld. 
Eine Grenze gegen die abschüssige Hinterfläche fehlt. Die senkrechte 
‘ Fläche ist mit etwas weniger weiten Maschen bedeckt. Das erste 
Segment des Abdomens ist ziemlich glockenförmig, hinten fast so 
breit wie die Basis des zweiten. Das Abdomen ist glatt und glänzend, 
mit nur spärlicher, feiner Punktierung. Der Ventralkiel des ersten 
Segments ist nur schwach entwickelt. Das sechste Sternit ist sehr 
tief dreieckig ausgeschnitten. Ein achtes Sternit ist nicht ausgebildet. 
Länge: 5—6 mm. 


Unbekannt gebliebene Arten. 


vaucheri Tournier in Ann. Soc. ent. France, 1895, Bull. p. #7. 

„Weibchen. Länge: 1,5 mm. Die kleinste bekannte Mutillide. 
Schwarz; Beine und Fühler rötlich gelbbraun, die Schenkel, besonders 
die hinteren dunkler, bräunlich; Hüften, Trochanter und letztes 
Abdominalsegment rostrot. Der Körper ist schlank und gestreckt, 
der Kopf ist breiter als der Thorax, ein wenig niedergedrückt; der 
Thorax ist wenigstens doppelt so lang wie breit. Das Abdomen ist 
wie bei der M. hitoralis Petag. gebildet mit entwickelterem ersten 
Segment. Diese kleine Art hat einen sehr dicht und fein punktierten 
Kopf und Thorax, wodurch die Oberfläche fast matt erscheint, die 
außerdem von einer mäßig dichten, niederliegenden, feinen Behaarung 
bedeckt wird. Der Thorax ist gestreckt, doppelt so lang wie breit, 
seitlich fast parallel, mit einem feinen, mittleren Längskiel; der Hinter- 
rand ist gestutzt und trägt an jeder Seite einen zugespitzten, kurz 
dornförmigen Fortsatz. Das Abdomen ist fein und dicht punktiert, 
wie Thorax und Kopf bedeckt mit einer feinen, grauen, ziemlich 


1. Heft 


92 Dr. H. Bischoff: 


langen, aber wenig dichten, ein. wenig aufgerichteten Behaarung. 
Diese Behaarung bildet an den Segmenträndern durch ihre Dichte 
schmale, helle, wenig deutlich begrenzte Binden. 

Diese interessante, kleine Art wurde in der Umgebung von Tanger 
(Marokko) von Vaucher entdeckt. Sobald man das Männchen kennt, 
wird man wahrscheinlich eine besondere Gruppe aufstellen können.“ 


mierosoma Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 326. 


Weibchen: ‚„Nigra, mandibulis, tuberculis antennalibus, antennis 
pedibusque pallide ferrugineis. Mut. (Nanon.) Vaucheri Tourn. simillima; 
differt funiculi articulis medis transversis, carinaque longitudinali 
thoracis obsoleta, postice bifurcata. Long. 2 mm.“ 

Männchen: ‚Corpus nigrum, antennis (apice excepto), pedibus, 
tegulis, segmentorum abdominalium margine apicali segmentoque 
ultimo toto pallide ferrugineis. Totum corpus pubescentia grisea 
vestitum, alis subhyalinis, nervis brunneis. Long. 4,5 mm.‘ 

Weibchen: ‚So ähnlich der paläarktischen Art in Bezug auf Farbe, 
Skulptur und Behaarung, daß ich nur auf die Beschreibung der N. 
vaucheri in meiner Monographie hinweisen kann. Mandibeln, Fühler- 
höcker, Fühler, Beine und letztes Abdominalsegment sind heller 
rostfarben, fast gelbbraun; die Schenkel sind nicht gebräunt; die 
Fühler sind kräftiger, mit deutlich querem zweiten und dritten Geißel- 
glied, während sie bei der vaucherı fast ebenso lang wie breit sind. 
Der Mittelkiel, der bei der letztgenannten Art über die ganze Länge 
des Thorax verläuft und hinten in ein sehr kleines Zähnchen endigt, - 
ist hier recht undeutlich, mit Ausnahme in geringer Entfernung vom 
Hinterrand, wo er sich in zwei kleine, divergierende Kiele zu spalten 
scheint, die in zwei sehr kleine, undeutliche Zähne auslaufen. 

Ob es sich bei der Ähnlichkeit im Aussehen in Wirklichkeit um 
eine andere Art oder bloß um eine Varietät der vaucheri handelt, wird 
sich erst nach Entdeckung des Männchens der letztgenannten Art 
vielleicht entscheiden lassen.“ 

Männchen: ..Ganz schwarz; Fühler mit Ausnahme der gebräunten 
Spitze, Mandibeln, Flügelschüppehen und Füße heller rostfarben 
als beim Weibchen; der Hinterrand aller Abdominalsegmente und das 
ganze letzte Segment mehr oder weniger rotbraun. Der ganze Körper 
ist ziemlich reichlich, mäßig lang, unregelmäßig, gelblich grau, seidig, 
an den Rändern der Abdominalsegmente etwas dichter, fast fransen- 
artig behaart. Eine mäßige Behaarung von bräunlich gelber Färbung 
bedeckt Kopf, Thorax und erstes Abdominalsegment. Beine mit 
weißlichen, wenig reichlichen Haaren; Sporne blaß. Kopf quer, 
schmaler vorn, hinten gerundet, hinter den Augen nicht verlängert, 
wegen der reichlichen Behaarung ist die Skulptur undeutlich. Augen 
nicht ausgerandet, groß, nach vorn konvergierend, fast die Einlenkung 
der Mandibeln berührend und den größeren Teil der Seiten des Kopfes 
einnehmend; die beiden ersten Fühlergeißelglieder fast gleich lang, 
das zweite viel kürzer als das dritte. Thorax mit einer Skulptur, die 
wegen der diehten Behaarung kaum wahrnehmbar ist; er erscheint 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 1403 - 


ziemlich stark punktiert, mit netzartig skulptierter, abschüssiger 
Hinterfläche des Metathorax. Pronotum vorn geradlinig, hinten 
regelmäßig, bogenförmig ausgerandet. Scutellum ziemlich flach, 
dreieckig, hinten zugespitzt; Flügelschüppchen klein, konvex, gerundet, 
glatt und glänzend. Metanotum mit kurzer Basalfläche und hinten 
fast senkrecht abfallend. Abdomen oval, vollkommen sitzend. Erstes 
‘Segment kurz, wenig dicht behaart, unten mit einem vorspringenden 
Kiel ausgestattet. Punktierung des zweiten Segments wie die des 
ersten, die folgenden feiner punktiert. Diese Punktierung ist überall 
einfach, mit wenig erhabenen Zwischenräumen. Flügel ziemlich 
hyalin mit braunen Adern, in einer wie bei den Untergattungscharakteren 
angegebenen Anordnung. Radial- und Üubitalnerv sind verlängert 
und werden fein gegen den Flügelrand. Die Schienen sind auf ihrer 
Außenkante nicht dornig. 

Ein Männchen und ein Weibchen dieser kleinen Art wurden 
getrennt gefangen von. Dr. H. Brauns in Willowmore (Kapland).‘“ 


Apterotilla n. g. 


Genotypus: bambata (Per.). 

. Diese Gattung ist bisher nur in dem flügellosen männlichen 
Geschlecht bekannt. | 

Der Kopf ist etwas schmaler als der Thorax; hinter den Augen 
konvergieren seine Seiten; die Hinterwinkel sind verrundet. Der Ab- 
stand der Augen von den Hinterwinkeln ist ungefähr von der Wangen- 
länge. Die Stirn ist einfach flach gewölbt ohne besondere Aus- 
zeichnungen. Die Fühlergruben sind oben nicht gerandet. Die 
Wangen sind verhältnismäßig lang. Der Clypeus ist auf der Mitte 
der Länge nach dachförmig erhaben. Die Mandibeln sind einfach 
sichelförmig gekrümmt ohne Bewehrung an ihrer unteren Außen- 
kante. Die Augen sind ziemlich groß, oval, ziemlich stark gewölbt, 
ohne Ausrandung an ihrer Innenseite. Die flachstehenden Ocellen 
sind klein, aber deutlich. Der Fühlerschaft ist leicht gebogen; das 
zweite Geißelglied hat etwa die Länge des dritten. 

Der Thorax ist oberseits deutlich segmentiert, in der Pronotal- 
region am breitesten. Das Mesonotum ist kurz, hinten schneidet es 
mit dem Hinterrande der kleinen, gewölbten, glänzenden Tegulae, 
die sich unmittelbar an die Hinterecken des tief ausgerandeten Pro- 
notums anschließen, ab. Das gleichmäß'g grob netzmaschig skulptierte 
Propodeum ist hinten steil gestutzt. Diese Felderung ist ziemlich 
gleichmäßig, jedenfalls sind keine vergrößerten Basalfelder, Längs- 
furchen oder Längskiele auf der horizontalen Fläche des Mittelsegments 
entwickelt. Die Mesopleuren sind ziemlich stark erhaben, im übrigen 
sind die Pleuren konkav. Die Beine sind kräftig, ohne besondere 
Auszeichnungen. Mittel- und Hintertibien sind außen bedornt. 

Das Abdomen ist von ziemlich schlanker Gestalt. Das erste 
Segment ist schwach gegen das zweite abgesetzt, mit stark nach vorn 


1. Heft 


54 Dr. H. Bischoff: 


konvergierenden Seiten. Das siebente Sternit ist ziemlich kurz und 
quer, hinten fast gerade abgestutzt. Die Sternite sind mit Ausnahme 
des ersten, das den gewöhnlichen Kiel trägt, unbewehrt. 

Bei der einzigen Art ist der Thorax rot. Auf dem zweiten Tergit 
stehen nebeneinander zwei rundliche, helle Haarflecken, das dritte 
und vierte tragen durchgehende Binden; doch werden alle diese 
Zeichnungselemente aus nicht besonders dichter, heller Behaarung 
gebildet. 


bambata Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 400. 
Von diesem flügellosen Männchen liegt mir ein einziges Exemplar 


vor mit der Angabe: Kapland (Mund) [M. B.]. 

Schwarz; Thorax rostrot. Fühler und Beine pechbraun; Tarsen 
und teilweise auch die Schienen heller. Auf dem zweiten Tergit finden 
sich aus wenig dichter Behaarung gebildet zwei weißliche Flecken 
auf der Mitte der Scheibe nebeneinander. Das dritte und vierte Tergit 
sind dorsal überall so behaart. Lange, schwarze Borsten sind auf den 
dorsalen Flächen von Kopf und Thorax weit verbreitet. - Der Kopf 
ist etwas schmaler als der Thorax, hinter den Augen mit stark kon- 
vergierenden Seiten. Die Wangen sind ziemlich so lang wie der Abstand 
der Augen von den Hinterwinkeln. Die hinteren Ocellen sind von ein- 
ander nicht ganz so weit entfernt wie von den Facettenaugen. Die 
Mandibeln sind außen unten ungezähnt. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist kaum länger als das dritte. Der Clypeus ist flach, längs der Mitte 
dachförmig erhaben. Der Prothorax ist ziemlich breit und auch lang. 
Das Mesonotum paßt halbkreisförmigin die Ausrandung des Pronotums 
und ist ziemlich kurz; die Tegulae sind schwach entwickelt. Flügel 
fehlen ganz. Die Scutellarregion ist leider durch die Nadel zerstört. 
Das Propodeum ist nach hinten etwas gerundet erweitert. Seine 
Skulptur ist auf der Dorsalfläche sehr weitmaschig, auf der Hinter- 
fläche ist sie wesentlich feiner. Das erste Abdominalsegment ist leicht 
glockig gegen das zweite abgesetzt. Das zweite Tergit ist ziemlich 
grob punktiert mit deutlicher, langskielig ausgebildeter Skulptur. 

Länge: 7 mm. 

Diese Art kann wegen des Baues der letzten Sternite nicht in die 
Verwandtschaft der erigone gestellt werden, hat aber auch wegen des 
kleinen Kopfes keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu der br- 
dentata. 


Pseudophotopsis. 


Andre in Mem. Soc. Zool. France, 1896, p. 266. 

— Agama Radoszkowski (nec Blake) in Horae Soc. ent. Ross., 
1885, p. 37. 

— Alloneurion Ashmead in J.N. York ent. Soc., 1899, p. 59. 

Im Jahre 1885 wurden von Radoszkowski die Arten caucasica, 
komarovi, askabadensis, caspica und kokpet’ca als zu der Gattung 
Agama Blake gehörig beschrieben, einer Gattung, mit der aber jene 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 95 


Tiere nichts zu tun haben. Der Gattungsname Agama Bl. wurde 
aber späterhin von Blake selbst (1886) als bereits vergeben in Pho- 
topsis umgewandelt. Andre, der den Irrtum Radoszkowskis er- 
kannte, gab jener Gruppe paläarkticcher Arten, zu der er noch die 
obliterata Sm. hinzufügte und zu der außerdem die radoszkowskii Mor. 
gehört, den Gattungsnamen Pseudophotopsis. Ashmead schuf dann 
in Unkenntnis der Andr&’schen Arbeit das Genus Alloneurion mit 
der kokpetica als Typus. 

Weibchen: Als Weibchen der Agama caspica beschrieb Radosz- 
kowski in Horae 1887 p. 99 eine Form, die mir in dem Typus vorliegt. 
Dieses Weibchen ist dem der Z’phut smma incerta Rad. so außerordentlich 
ähnlich, daß es Andre für die gleiche Art hielt. Ob dieses Tier überhaupt 
eine Pseudophotopsis und nicht eine echte Ephutomma ist, muß noch, 
da bisher keine weiteren zur Gattung Pseudophotopsis gestellten 
Weibchen bekannt sind, dahingestell, bleiben. Die Gattungen Pseudo- 
photopsis und Ephutomma stehen sich aber so nahe, daß es immerhin 
denkbar wäre, daß das vorliegende Weibchen tatsächlich hierher 
gehört. Es wäre dann allerdings zu erwägen, ob man nicht die Gattung 
Ephutomma besser als Untergattung zu Pseudophotopsis stellen würde, 
zumal generische Unterschiede nur im männlichen Geschlecht vor- 
handen zu sein scheinen. 

Männchen: Diese Männchen ähneln denen der Gattung Ephu- 
tomma, sind aber doch durch eine Reihe von morphologischen Merkmalen 
Sub von ihnen verschieden. Die Augen sind innen gewöhnlich schwächer 
ausgerandet. Das Ocellarfeld ist kaum erhaben. Der mittlere der 
drei Zähne an der Spitze der Mandibeln ist meist schwächer. Die 
Fühlergruben sind oben nicht gerandet. Das zweite Fübhlergeißelglied 
ist im allgemeinen so lang oder nur wenig kürzer als das dritte. Das 
Metatergum ist meist mit zwei spitzen Dornen bewehrt. Die Schräg- 
furche auf den Mesopleuren ist gewöhnlich viel undeutlicher oder 
fehlt auch ganz. Das Propodeum besitzt an seiner Basis entweder 
ein von Kielen eingefaßtes Längsfeld oder eine Längsfurche. Mittel- 
und Hintertibien oder nur die letzteren sind an ihren Außenseiten 
‚häufig bedornt. Die Tegulae sind klein, rundlich gewölbt, hinten 
nicht aufgebogen. Die Hinterflügel besitzen einen kleinen, aber deutlich 
abgeschnürten Basallappen. Das Pterostigma ist in seiner ganzen 
Ausdehnung chitinisiert, nicht zellenförmig. Der dritte Cubitalquernerv 
und zweite rücklaufende Nerv sind weitgehend erloschen, sodaß die 
hierhergehörigen Formen nur zwei Cubital- und eine Discoidazlelle 
zu besitzen scheinen. Der die Cubitalzelle des Hinterflügels nach außen 
begrenzende Aderstamm ist in oder unter der Mitte gebrochen, nicht 
oberhalb derselben, und entsendet von dort eine kurze Längsader. 
Der obere Teil der die Cubitalzelle begrenzenden Ader ist an seiner 
Basis meist deutlich gekrümmt. 

Das Abdomen, namentlich das erste Segment ist schlanker gebaut 
und setzt sich leicht glo.kenförmig gegen das zweite ab. 

Der ganze Körper ist meist schokoladenbraun, das Abdomen 
mitunter in einiger Ausdehnung geschwärzt. Die helle Behaarung 


1, Heft 


96 Dr. H. Bischoff: 


ist meist sehr locker, kaum fransenbildend. Die Flügel sind hyalın 
oder auf ihrer ganzen .Flä:he bräunlich wolkig getrübt. 


Männchen. 

1. Metatergum unbewehrt oder höchstens mit zwei angedeuteten 
Höckern EpR 
Metatergum bewehrt 

2. Hintere Abdominalsegmente gelbbraun, mit goldiger Behaarung 5 
Hintere Segmente nicht wesentlich heller als das übrige Abdomen; 
Behaarung graulich weiß 4 


3. Erstes Tergit mit goldiger Apikalfranse kassalina 
Erstes Tergit weiß gefranst semvaurata 

4. Beine schwarz ; 
Beine und Fühler mehr oder weniger braun; aa hyalın 8. 

5. Thorax schwarz ruspoli 
Thorax mehr oder weniger gerötet 

6. Fühler hell kokpetica 
Fühler schwarz 7, 


7. Thorax hell rot; Flügel wenig getrübt; schlanke Form rufothoracica 

Thorax dunkelrot; Flügel auf der Apikalhälfte stark gebräunt 

jumata 

8. Abdomen ganz schwarz, auch ventral maura 

Abdomen mindestens ventral und auf dem ersten Segment auf- 
gehellt 


9, Vorderkörper und Abdomen von gleicher Färbung 10. 
Vorderkörper deutlich heller als das Abdomen; Flügeladerung 

. und Stigma blaß; schlanke Form caucasica 
10. Stigma und Aderung sehr blaß gelblich similis 
Stigma und Aderung viel dunkler, meist schwarzbraun L1. 

11. Schläfen stark entwickelt; ihre Seiten nach hinten schwach 
konvergent binghami 
Seiten des Kopfes hinter den Augen stark konvergent 12. 

12. Scheitel verdunkelt; Stigma ziemlich hell askhabadensis 
Scheitel nicht verdunkelt; Stigma schwarzbraun komarowi 


similis n. sp. 

Eine der Ephutomma pallipes m. sehr ähnliche Art, die in einem 
einzigen Exemplar aus Sennar (Hartmann) [M. B.] vorliegt. 

Diese Art ist ohne Zweifel eine echte Pseudophotopsis. 
Sie besitzt die für jene Gattung charakteristische Flügeladerung, 
Augengestalt usw. Der Kopf ist hinter den Augen ein wenig nach 
hinten vorgezogen. Das Metatergum ist zweimal spitz gezähnt. 
Das erste Abdominalsegrrent hat eine schlankere Gestalt als bei der 
E. pallipes. Auch die Radialzelle ist gestreckter als bei jener, 
und der zweite rücklaufende Nerv, sowie die dritte Oubitalzelle sind 
kaum zu erkennen. In der Färbung stimmt diese Art mit der pallipes 
überein, doch ist das Abdomen etwas heller. 


Länge: 6,5 mm. 


Monographie der Mutillideri Afrikas. 97 


komarowi Rad. askhabadensis Radoszkowski in Horae Soc. ent. * 


Ross., 1885, p. 39; Andre in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 21. 

Obwohl diese Form nicht in die Fauna Afrikas gehört, so seien 
hier doch einige Bemerkungen über sie gestattet. Auf Grund des 
Typus, sowie zweier weiterer Exemplare aus der Radoszkowski’schen 
Sammlung [M.B.] komme ich zu der Ansicht, daß die betr. Rasse 
keineswegs mit der komarowe Rad. synonym ist, wie Andr& dies 
angibt, sondern als eigene Subspecies zu ihr zu stellen ist. Außer der 
wesentlich geringeren Größe unterscheiden sich die hierher gehörigen 
Tiere dadurch, daß der Kopf nach hinten etwas mehr, wenn auch 
nur schwach vorgezogen ist, durch den stets verdunkelten Scheitel, 
der bei der komarowi gleichfarbig mit dem übrigen Kopfe ist, und durch 
das hellbraune Stigma gegenüber dem schwarzbraunen bei der Nominat- 
form. Vielleicht sind diese Tiere von der komarowi sogar spezifisch 
verschieden. Sie ähneln recht der caucasica Rad., aber bei dieser ist der 
Kopf wesentlich stärker nach hinten verlängert, weshalb ich diese 
auch als eigene Spezies auffasse. Außerdem ist bei der caucasica statt 
des verdunkelten Scheitels ein dunkler Ocellarfleck vorhanden. 


binghami n. sp. : 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe Perso-Baluch. Frontier 
(Col. Me. Mahon) [M. B.]. 


Diese ebenfalls nicht der afrikanischen Fauna angehörige Art 
mag in diesem Zusammenhange mit ihren nächstverwandten Formen 
erwähnt werden. Das Tier ist der Nominatform der komarowi recht 
ähnlich. Es stimmt in der Färbung mit ihr überein. Der Kopf ist aber 
nach hinten deutlich stärker verlängert und die Seiten sind nach hinten 
viel schwächer konvergent. Das Stigma ist gelbbraun; die es ein- 
fassenden Adern sind dunkler. Die Gestalt des Kopfes ist der der cau- 
casica ähnlich. Die binghami ist aber. wesentlich größer, der dunkle 
Scheitelfleck fehlt, und außerdem ist das ganze Tier einfarbig dunkel- 
braun. 

Länge: 14,5 mm. 


caspiea Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1885, p. 39; 
l. e., 1887, p. 99; Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 22. 


Zu dieser Art mag erwähnt werden, daß bei dem Typus die Zähnchen 
des Metatergums nicht vollständig fehlen, sondern nur wesentlich 
schwächer als bei den andern hierhergehörigen Arten ausgebildet sind, 
sodaß sie leicht übersehen werden können. Das zu dieser Art gestellte 
Weibchen ist übrigens nicht, wie An dr & angibt, mit dem der Ephutomma 
incerta Rad. identisch, sondern sicherlich spezifisch verschieden. Die 
Ähnlichkeit der beiden Formen ist aber eine recht große. Außer der 
beträchtlich helleren Körperfärbung ist dieses Weibchen weiter dadurch 
unterschieden, daß der Kopf hinter den Augen etwas weiter vorgezogen 
ist und hinten mehr gerundet und nicht so quer erscheint. Die Augen 
sind verhältnismäßig etwas kleiner. Ob dieses Weibchen tatsächlich 
zu der caspica gehört, kann vorläufig noch nicht mit Sicherheit ent- 

Archiv ftir Naturgeschichte = 
1920. A. 1. 7 1. Heft 


98 Dr. H, Bischoff: 


schieden werden, da andere Weibchen, die event. zu Pseudophotopsis 
gehören könnten, bisher nicht bekannt sind. Bei den nahen Beziehungen 
von Pseudophotopsis und Ephutomma, die besonders durch die weiter 
hinten beschriebene EZ. palliıpes hervortreten und die Selbständigkeit 
beider Gattungen in Zweifel ziehen lassen, ist eine große Ähnlichkeit 
der Weibchen beider Gattungen zu erwarten. 


kokpetica Radoszkowski maura n. subsp. 

Diese neue Form ist: durch ein Männchen vertreten von Tunis, 
Gabes (Weiß, 1906) [M. P.];. Sie steht der kokpetica Rad. so nahe, 
daß ich an ihrer Berechtigung als eigener Art einigen Zweifel habe 
und sie vorläufig als Subspezies zu jener stelle. Sie ist von ihr durch 
die nicht gebräunten Flügel und durch rote Beine verschieden. 

Länge: etwa 12 mm. 


kokpetica Rad. rufothoraeiea n. subsp. 

Ein Exemplar aus Helouan, Aegypten (Rolle) [M. Bud.] liegt vor. 

Dieses Tier unterscheidet sich immerhin recht erheblich von der 
Nominatform, gleichwohl, glaube ich, es noch zu der kokpetica Rad., 
namentlich wegen der Übereinstimmung in der Gestalt des Kopfes 
stellen zu können. Die Färbung ist schwarz, einschl. Beine und Fühler; 
der Thorax ist dunkelrot; die Tegulae sind schwarzbraun, die Flügel 
höchstens leicht gelblich bebräunt. Die Skulpturverhältnisse sind sehr 
ähnliche. 

Länge: 11 mm. 


fumata n. sp. 

Diese neue Art ist durch drei Exemplare von folgenden Fund- 
orten vertreten: Near Sfax, Tunis, 3. 04 (de Boerio) [Br. M.]; 
Kairouan ‘(Santschi,) [M: P.]; Kairouan [Coll. Schulth.]. 

Diese Art erinnert recht an die vorhergehende, ist aber im ganzen, 
besonders im Thorax gedrungener gebaut. Der Kopf ist hinter den 
Augen stärker und mehr parallelseitig verlängert und durch starke und 
dichte Punktierung fast matt. Die Skulptur des zweiten Tergits ist 
wesentlich gröber. Die Flügel sind auf der Apikalhälfte viel stärker 
verdunkelt. Der Körper ist, abgesehen von dem düsterroten Thorax, 
schwarz; Die Behaarung ist grau; die Tibialsporne sind blaßbraun. 

Länge: 12,5—13 mm. P 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 


ruspolii Magretti in Ann. Mus. Genova 1898, p. 41. 
Der Typus liegt mir ohne nähere Fundortsangabe [M. G.] als das 


einzige bisher bekannte Exemplar vor. 

Diese Art ist vor allen anderen der Gattung durch die ganz schwarze 
Färbung des Körpers ausgezeichnet; nur das Analsegment ist ein wenig 
aufgehellt. Die Flügel sind schwarzbraun getrübt. Die Behaarung 
ist grau. Sie steht in der Mitte des Apikalrandes des ersten Tergits etwas 
dichter, sodaß dort ein kleiner, dreieckiger Fleck gebildet wird. Der 
Kopf ist hinter den Augen stark verlängert, seine Seiten konvergieren 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 99 


nach hinten nur schwach. Er ist grob und rauh skulptiert und er- 
scheint daher fast matt. Auch die Skulptur des Thorax, besonders 
des Mittelsegments ist grob. Die Metatergaldörnchen sind kräftig 
entwickelt. Das zweite Tergit ist fein und weitläufig punktiert. Die 
Zwischenräume sind glänzend. 

Länge: 14 mm. 


kassalina Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p.42; Bull. 
Soc. ent. Ital. 1905, p. 41. 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von Kassala (Fatigati)[M. @.]. 
- — Diese Artist an der Färbung sofort zu erkennen. Schwarz; Thorax 
düster rot; das dritte und die folgenden Apikalsegmente gelbbraun. 
Diese hellen Segmente, sowie der Apikalrand des ersten und zweiten 
Tergits sind goldig behaart, wodurch die Art ein sehr charakteristisches 
Aussehen erhält. Übrigens sind auch Clypeus, Fühlerschaft und 
Fühlerhöcker dunkelrot. Der Kopf ist hinter den Augen mit nur wenig 
konvergierenden Seiten verlängert. Seine grobe Skulptur läßt besonders 
neben den hinteren Ocellen glatte Flächen frei. Die Metatergalzähnchen 
sind kräftig entwickelt. Die Punkte auf dem zweiten Tergit stehen 
ziemlich dicht und sind etwas länglich. Die Flügel sind ziemlich stark 
bräunlich getrübt. 

Länge: Etwa 13 mm. 


f. semiaurata n. £. 


Ein Männchen liegt vor von Eritraea, Arafalı [M. G.]. 

Von der Nominattorm ist dieses Tier lediglich dadurch unter- 
schieden, daß das erste Tergit hinten rein silberweiß gefranst ist, und 
daß das Mittelsegment dorsal seitlich, sowie auf den Pleuren ver- 
dunkelt ist. 

Ob diese Form als eigene Subspecies aufzufassen sein wird, kann 
erst reicheres Material lehren. 

Länge: etwa 13 mm. 


Trieceholabioides. 


Radoszkowski in Horae Soe. ent. Ross., 1885, p. 31. 

Genotypus: pedunculata Kl. = semistriata Kl. 

Weibchen: Mittelgroße, schlanke Tiere. Kopf etwas schmaler 
als die breiteste Stelle des Thorax, von vorn gesehen ungefähr so lang 
wie breit, hinter den Augen wenig verlängert; Hinterrand gerade 
oder gerundet; Hinterwinkel nicht ausgebildet; Wangen gestreckt 
und ziemlich parallel. Die Punktierung des Kopfes ist zerstreut bis 
dicht. Der Scheitel ist hinter den Augen bedeutend weniger verlängert 
als die Wangenlänge beträgt. Die Stirn ist flach gewölbt, über der 
Fühlereinlenkung ohrartigerweitert. Die Fühlergruben sind oben nur un- 
deutlich gerandet, und diese Randung bleibt von den Augen weit ent- 
fernt. Der Clypeus ist kurz und quer, einfach oder mit einem scharfen, 


7* 1 Heft 


100 Dr. H, Bischoff: 


vorspringenden Längskiel bewehrt. Die Mandibeln sind fast .gerade, 
kaum gekrümmt, einfach zugespitzt. Die Augen sind verhältnismäßig 
groß, oval, nicht ausgerandet, fein fazettiert, von der Basis der Man- 
dibeln weiter als vom Hinterrande des Kopfes entfernt. Ocellen fehlen. 
Die Fühler sind ziemlich gestreckt. Ihr leicht gebogener, nicht gefurchter 
oder gekielter Schaft inseriert unter den Stirnerweiterungen. Das erste 
Geißelglied ist ziemlich kurz, das zweite so lang oder etwas länger als 
das dritte. Das vierte ist am dieksten; zu ihm hin werden die einzelnen 
Glieder stärker, die folgenden werden wieder schwächer. Die vorderen 
Seitenränder des Mundloches der Kopfkapsel sind kielig gerandet, 
sodaß in der Profilansicht an ihrer Umbiegungsstelle ein stumpf- 
winkliger Zahn stehen kann. 

Der Thorax ist nach vorn und hinten verengt, und zwar nach 
hinten stärker als nach vorn. Eine Segmentierung auf seinem Rücken 
ist nicht zu erkennen, sondern nur an den Seitenkanten durch mehr 
oder weniger deutliche Vorsprünge angedeutet. Die Skulptur des 
Thoraxrückens ist flachgrubig, hinten sehr körnig; aus ihr hebt sich 
deutlich ein Scutellarschüppchen ab. Die abschüssige Hinterfläche 
ist viel weitläufiger und feiner skulptiert bis glatt und kann längs- 
gekielt sein. Der Vorderrand des Thorax ist mehr oder weniger deut- 
lich kielig gerandet; die Vorderwinkel treten kaum stumpfwinklig 
vor. Die Pronotalregion wird hinten durch einen kleinen, schwieligen 
Höcker, seitlich mit stärker einspringendem Hinterrande begrenzt, 
an dem die Tegulae noch angedeutet sein können. Eine stärkere Er- 
weiterung der Thoraxseiten findet sich in der Mesonotalregion. Die 
Pleuren sind durch Kiel und Furchen mehr oder weniger deutlich ge- 
gliedert. Die Seiten des Mittelsegments sind außerdem gelegentlich 
tief gefurcht. Die Beine sind ziemlich kräftig gebaut. Das Basal- 
glied der Vordertarsen ist für die Putzvorrichtung tief halbkreisförmig 
ausgeschnitten und gekrümmt, während der Sporn der Vorderschienen 
fast gerade ist. Ein Scharrkamm, aus verbreiterten Anhängen ge- 
bildet, ist an den Vordertarsen entwickelt. Mittel- und Hintertibien 
besitzen je zwei schwach gefiederte Endsporne. Außerdem sind sie 
an ihren Außenseiten zweireihig und an ihrer Spitze, wie auch die 
einzelnen Tarsenglieder, mit kräftigen Dornen besetzt. Die Klauen- 
glieder sind einfach, ungezähnt. s 

Das Abdomen ist länglich oval, sitzend. Seine größte Breite 
liegt am zweiten Segment. Nach hinten ist es ziemlich stark verjüngt. 
Das erste Segment ist klein, wesentlich schmaler als das zweite und 
gegen dieses schwach ohne hintere Einschnürung abgesetzt. An der 
Basis ist es jederseits etwas erweitert. Parallel zum Seitenrande und 
unweit von diesem findet sich auf dem zweiten Tergit eine feine, mit 
dichteren Haaren ausgefüllte Furche. Das Pygidium ist an den Seiten 
deutlich gerandet, besitzt also ein breiteres Pygidialfeld, dessen Hinter- 
rand gerundet ist. Es ist fein körnelig skulptiert. Die Skulptur des 
Abdomens ist auf den übrigen Tergiten eine feine Punktierung bis 
sehr kräftige Kielung, unterseits eine mehr oder weniger starke 
Purktierung. Ein Kiel am ersten Sternit ist nur schwach entwickelt, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 101 


Der Vorderkörper und die letzten Segmente des Abdomens sind 
meist hellbräunlich, die mittleren Segmente dunkler bis schwarz. 
Eine Flecken- oder Bindenzeichnung fehlt. Höchstens bilden lange, 
blasse Haare an den Apikalrändern der Abdominalsegmente Fransen. 
Im Übrigen ist eine helle, lange Behaarung auf dem Körper überall 
mehr oder weniger dicht verbreitet. 

Männchen: Mittelgroß, schlank gebaut. Der Kopf mit den Augen 
‚ist fast so breit oder so breit wie der Thorax, hinter den Augen mit 
konvergierenden Seiten deutlich verlängert. Seine Hinterwinkel-sind 
verrundet. Meist.ist der Kopf ausgedehnt geglättet, in seltenen Fällen 
rauh und dicht skulptiert (andre). Die Wangen sind sehr kurz. Der 
in der Mitte nach vorn vorgezogene Clypeus ist dort mitunter in zwei 
Spitzen ausgezogen. Längs der Mitte ist er häufig gebuckelt. Der 
Spitzenzahn der Mandibeln ist verlängert. Außerdem sind die Man- 
dibeln an der Spitze verbreitert und daselbst zweimal gezähnt. An 
ihrer unteren Außenkante tragen sie einen kräftigen, stumpfen Zahn 
hinter dem sie zur Spitze hin buchtig ausgerandet erscheinen. Die 
Augen sind groß, rundlich, stark gewölbt, innen höchstens ganz leicht 
ausgerandet. Ihre Fazettierung ist meist nur schwach angedeutet, 
sodaß sie fast glatt erscheinen. Auch die Ocellen sind groß und stark 
gewölbt; neben ihnen ist die Stirn mehr oder weniger deutlich einge- 
drückt. Sie selbst stehen auf einem etwas erhöhten Feld. Der Fühler- 
schaft ist unter einer. ohrförmigen Erweiterung der Stirn auf einem 
kleinen Zapfen eingelenkt. Die Fühlergruben sind oben nur sehr un- 
deutlich in geringer Ausdehnung gerandet. Zwischen den Fühler- 
sruben unterhalb der Fühlereinlenkung ist die Stirn gekielt. Der 
Fühlerschaft ist zylindrisch, leicht gexrümmt, unterseits kräftig der 
Länge nach gekielt. Das erste Geißelglied ist kurz, etwa von ein Drittel 
der Länge des folgenden. Das zweite Geißelglied kann an seinem 
Grunde einen mehr oder weniger deutlich abgesetzten Ring tragen, 
der ein überzähliges Glied vortäuschen kann (thisbe). Das dritte 
Geißelglied ist etwa so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen. 
Die folgenden nehmen allmählich an Länge ab. 

Der Thorax ist ziemlich gestreckt. Die Vorderwinkel des Pro- 
notums sind verrundet. Das Mesoscutum besitzt deutliche, durch- 
gehende Parapsidenfurchen. Andere Furchen fehlen. Seine äußeren 
Hinterwinkel sind aufgebogen. Die Mesopleuren sind durch tiefe, 
schräg von vorn unten nach hinten oben verlaufende Furchen von 
nicht scharfer Begrenzung geteilt. Das Mesoseutellum ist einfach ge- 
baut. mit flach erhabenem Mittelteil. Davor ist es grubig vertieft 
und durch eine Queriurche, die sich seitlich auf den niedergedrückten 
Teil fortsetzt, geteilt. Auch der Mittelteil des Metatergums ist 
etwas erhaben und kann zwei mehr oder weniger deutliche Längs- 
kielchen tragen. Die niedergedrückten Metapleuren sind durch eine 
feine Linie in eine obere und untere Hälfte geteilt. Ihre hintere Ab- 
grenzung gegen das Propodeum ist nicht scharf. Das ziemlich gestreckte 
Mittelsegment trägt keine besonderen Auszeichnungen. Es ist ein- 
fach maschig skulptiert, nur sind die drei mittleren Basalmaschen 


l. Heft 


102 Dr. H. Bischoff: 


etwas vergrößert und die mittlere von ihnen ist etwas in der Längs- 
richtung gestreckt. Die Beine sind schlank gebaut ohne besondere 
Auszeichnungen an Hüften und Trochantern. Das gestreckte Basal- 
glied der Vordertarsen ist vor der Putzvorrichtung gekrümmt. Die 
Ausrandung selbst ist tief halbkreisförmig. Der Putzdorn ist leicht 
gebogen und mit einer häutigen Erweiterung versehen. Die Klauen 
sämtlicher Beine sind einfach. Mittel- und Hintertibien besitzen je 
zwei kräftige Endsporne. Schenkel und Tibien besitzen außer der 
feinen, anliegenden Behaarung kräftige, lange, abstehende Borsten. 
Die Tegulae sind klein, glatt und glänzend, am Hinterrande sind sie 
nicht aufgebogen. Die Flügel sind meist kyalin, mit leichter, gelblicher 
Trübung und einer außerhalb der Radialzelle gelegenen Verdunkelung. 
Die dritte Cubitalzelle ist unten offen und eine zweite Diskoidalzelle 
fehlt. Das Pterostigma ist als dunkler chitinisierte Partie stets deut- 
lich. Ein Basallappen an den Hinterflügeln fehlt. 

Das Abdomen ist langgestreckt, gestielt. Die Skulptur ist meist 
fein und weitläufig, selten bildet sie auf dem zweiten Tergit kräftige 
Längskiele (andrei). Das erste Segment ist sehr gestreckt, nach hinten 
etwas verbreitert und bildet den Hinterleibsstiel. Hinten ist es nicht 
knotig eingeschnürt, sondern höchstens leicht verengt. Das Tergit 
ist nur wenig von der Artikulation mit dem Propodeum abgerückt. 
Das erste Sternit ist längs der Mittellinie schwach höckerig gekielt. 
Die übrigen Segmente sind einfach gebaut. Die Seitenfurchen des 
zweiten Tergits sind fein. 

Vorderkörper, Fühler und Beine, und das erste Abdominalsegment 
sind meist gelbbraun ; der Rest des Abdomens ist schwarzbraun oder blaß 
wie der Vorderkörper, gelegentlich dann mit verdunkelter Binde 
am Apikalrand des zweiten Segments und ganz verdunkeltem drittem 
Segment. Selten sind Kopf, Fühler, Beine, Pronotum und das ganze 
Abdomen schwarz, wobei der Rest des Thorax rötlich ist (andre:). 
Die Behaarung ist im allgemeinen spärlich und hell; Binden bildet 
sie niemals. 

Weibchen. 
1. Zweites Tergit gleichmäßig fein skulptiert, ohne Längskiele 
aegyptiaca 

Zweites Tergit mit Längskielen 2. 
2. Längskiele nur auf der Basalhälfte des Tergits (nordafrikanische 


Art) semäistriata 
Fast ganz durchlaufend& Längskiele auf dem zweiten Tergit 
carınıjera 
Männchen. 


1. Abdomen ganz oder größtenteils mehr oder weniger hell bräunlich 2. 
Abdomen größtenteils gesch wärzt 4. 
2. Drittes Tergit schwarz, zweites mit geschwärzter a, 
Ihrsbe 

Abdomen einfarbig 
3. Sehr blaß gelbbraun, mit schwacher Punktierung an der Basis 
des zweiten Tergits vida. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 103 


Dunkler bräunlich, im ganzen gedrungener, mit diehterer und 
sröberer Punktierung auf der Basis des zweiten Tergits. testacea 
4. Beine von der Färbung des Thorax, auch die Schenkel 5. 
Beine dunkler als der Thorax, wenigstens die Schenkel. ganz 
pechbraun 10. 
Die Fläche der Radialzelle sehr klein, kaum größer als das Ptero- 
stigma; Hinterschenkel gegen die Spitze hin verdunkelt nodosa 
Radialzelle größer; Hinterschenkel ganz hell 6. 
6. Radialzelle kurz; am Vorderrand vom distalen Ende des Stigmas 
an gemessen nicht länger als das Stigma selbst 2 
Radialzelle größer 8. 
7. Flügel außerhalb der Radialzella stark gebräunt verdunkelt 
semele 
Flügel nur mit einem weniger dunklen Wisch außerhalb der 
Radialzelle pallidior 
8. Pterostigma dunkelbraun stigmalica 
Pterostigma hell br 
9. Vorderrand der Radialzelle etwa dreimal so lang wie das ver- 
hältnismäßig kleine Pterostigma Gruppe der semistriata 
Vorderrand der Radialzelle nur wenig länger als das große Ptero- 
stigma semistriataeformis 
10. Zweites Tergit mit sehr kräftiger, längsstreifiger Skulptur andrei 
Zweites Tergit nicht mit durchgehenden Längskielen; viel 
schwächer skulptiert signatipennis 


thisbe Pöringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1898, p. 86. 


Von dieser vorzugsweise in Südwestafrika verbreiteten Art liegen 
mir 14 männliche Exemplare von folgenden Fundorten vor: D.S.W.- 
Afrıka (Range) [M.B.]; Windhoek (Techow) [M.B.]; Outyo 
(Langheld) [M.B.]; Okahandja (Casper) [M.B.]; Spitzkoppe, 
11.4. 12 (Püschel) [M. B.]; Damaraland (de Vylder) [M. Stockh.]; 
Capland (Drege) [M. B.]; [Kap. M.]. 

Eine an der Färbung bereits leicht kenntliche Ar!. Gelbbraun; 
das zweite Tergit ist an seinem Apikalrand, das dritte auf seiner ganzen 
Oberfläche schwarz. Die Flügel sind blaßgelblich getrübt. Vor der 
Spitzen besitzen sie einen dunklen Fleck, der nur selten ganz in die 
Spitze hineinreicht. Am wenigsten scharf ist dieser Fleck bei dem 
Exemplar aus dem Kapland [M. B.] ausgebildet. Übrigens ist auch 
der Apikalrand des ersten Tergits meist leicht geschwärzt. Da eine 
Verwechselung mit anderen Arten ausgeschlossen ist, kann ich hier 
auf die Angabe der morphologischen Kennzeichen verzichten. Ob 
in den geringen Verschiedenheiten des Flügelspitzenflecks irgend 
wel:he Rasseneigentümlichkeiten zu erkennen sind, kanr auf Grund 
des vorliegenden Materials noch nicht entschieden werden. 


Länge: 7—14 mm. 


livida Andre in D. ent. Z., 1909, Beih., p. 123; in L. S;hultze, 
Forschungsreise, Jena, Denkschr., 14, p. 72. 


Qu 


1. Heft 


104 Dr. H. Bischoff: 


- Von dieser Art liegen mir sieben Exemplare vor von D.S.W.-Afrika, 
Rooikbank, 5. 05 (L. Schutze) [M. B.]; Gr. Namaland (L. Schultze) 
IM. B.]: Usakos, 26.4. 11 (Michaelsen) [M. Hamb.]; Bushmanland 
[Kap. M.]. 

. Die Art steht der vorhergehenden recht nahe, ist aber leicht 
von ihr zu unterscheiden. Die Färbung ist viel blasser, und die schwarze 
Zeichnung des Abdomens fehlt gänzlich. Der Flügelfleck ist weniger 
scharf markiert. Die erste und zweite Cubitalquerader treffen am 
Radialnerv selbst oder schon etwas vorher in einem Punkte zusammen, 
wodurch dann die zweite Cubitalzelle gestielt erscheinen kann, was 
bei ihisbe Per. nicht der Fall ist. 

Länge: 8&—10 mm. 


testacea n. sp. 

- Ein Männchen von D.S.W.-Afrika, Spitzkoppe, 9.1.12 (Püschel) 
[M. B.] liegt vor. 

Die Art hat sebr enge Beziehungen zu der lvida, ist aber doch gut 
von ihr zu unterscheiden. Der ganze Körper ist einfarbig gelbbraun, 
aber nicht so blaß wie bei jener. Das erste Abdominalsegment ist nach 
hinten mehr eingeschnürt ; der übrige Teil des Abdomens ist gedrungener 
gebaut. Vor allem ist aber diese Art auf dem ersten und zweiten Tergit 
gröber skulptiert. Von der thisbe ist sie außer durch die Färbung 
auch durch die Flügeladerung und Skulptur der beiden ersten Tergite 
verschieden. 

Länge: Etwa 7 mm. 


semistriata Klugin Symb. Phys., 1829, tab. 4, fig. 9. 

— pedunculata Klug, 1. c., tab. 5, fig. 10. 

— gegyptiaca Badoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1876, p. 138. 

— asiatica Radoszkowski, 1. c., 1885, p. 36. 

Andre in Ann. Mus. Genova, 1897, p. 284; Ann. Soc. ent. Fr., 
1898, p. 70; Z. Hym. Dipt. 1901,, p.284; Magretti in Bull. Soc. 
ent. Ital., 1905, p. 39; Ann. Mus. Genova, 1898, p. 42 u. 599; Fox 
in Proc. Ac. Philadelphia, 1896, p. 547; Zavattariin Ann. Mus. Napoli, 
90 32. 

Über 30 Männchen und 5 Weibchen dieser „Arten“ liegen mir 
vor, daranter von allen vier Formen die Typen. Auf Grund dieses 
Materials komme ich zu der Ansicht, daß die beiden bisher anerkannten 
Arten semistriata und aegyptiaca als solche nicht aufrecht erhalten 
werden können. Die Skulpturmerkmale, auf Grund deren man die 
beiden Arten trennen zu dürfen glaubte, sind von so geringer Konstanz 
— eine Erscheinung, die übrigens bei blassen Wüstenformen durch- 
aus nicht selten ist —, daß sich alle Übergänge auffinden lassen. Nur 
in der Färbung treten hier noch Unterschiede auf, die eine Berechtigung 
beider Formen als geographischer Rassen anerkennen lassen. Im 
weiblichen Geschlecht scheinen die morphologischen Unterschiede, 
soweit sich auf Grund der wenigen Stücke erkennen läßt, durchgreifen-. 
der zu sein. 


- 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 105 


Aufgestellt ist die Art von Klug auf ein aus Aegypten, Bir Lebue 
(Ehrenberg) [M. B.] stammendes Exemplar. Als Männchen hierzu 
dürften drei Exemplare gehören, die die Typen der pedunculata Klug 
darstellen, und aus der Arabischen Wüste (Ehrenberg) [M.B.] 
stammen, außerdem vier weitere Exemplare von El Obeid, 1.—5. 3. 14 
(Ebner) [M. W.] und Um Ramad Nubbaka, 16. 3. 14 (Ebner) [M. W.] 
Diesen eine nördliche Rasse darstellenden Exemplaren steht eine andere 
Form gegenüber, deren Hauptverbreitungsgebiet Eritrea, Abyssinien 
und Somaliland ist. Hierher gehören ein Weibchen und 23 Männchen 
von folgenden Fundorten: Lugh, 2.94 (Ruspoli) [M.G.]; Lugh, 
11.—12. 95 -(Bottego) [M. G.]; De Matagoi a. Lugh, 11. 9% 
(Bottego) [M. G.]; Assab, 12. 84 (Frasca) [M. G.]; Assab, 11. 3. 70 
(Beccari) [M.G.]; Weibchen: Arafalı [M.G.]; Ras Ghedem 
(Tellini) [M. G.]; Kassala (Fatigati) [M. G.]; Ogaden, 18. 2. 93 
(Ruspoli)[M. G.]; Somalia, Dolo, 3.—4. 11 (Citerni) [M. G.]; Obock 
(Maindron) [M.P.]; S. Galla, Darassum, 8.4.01 (v. Erlanger) 
[M.B.]; 8. Galla, Bia, 28.4.01 (v. Erlanger) [M.B.]; Somali, 
Damaso, 13.—15.5.01 (v.Erlanger) [M.B.]; Somali, Wante, 
16. 5.01 (v. Erlanger) [M. B.]; Somali, Bohotle (Appleton) [Br.M.]; 
Port Sudan, 1.5. 14 (Ebner) [M. W.]. 

Diese beiden Rassen, von denen die erstere als die typische sem»- 
striata Kl. zu bezeichnen ist, die zweite aber neu benannt werden 
muß, — ich nenne sie subsp. peduneulatoides —, unterscheiden sich 
nur in der Färbung, und zwar ist die typische Form die blassere, was 
übrigens auch für die Weibchen gilt. Mit Sicherheit sind diese beiden 
Rassen nur in der Gegenüberstellung zu erkennen, da die Färbungs- 
differenz eine recht geringe ist. Bei einzelnen Tieren wird der Fundort 
ausschlaggebend sein müssen. Die Skulptur beider Rassen ist auf dem 
zweiten Tergit auf der Basalhälfte eine ziemlich kräftige und besteht 
aus länglichen Grübchen, deren Zwischenräume im allgemeinen Längs- 
kielchen sind, doch trifft dies durchaus nicht für alle Stücke zu. Als 
subsp. dentierus bezeichne ich ein Männchen, das mir von Eritrea 
(Saatı) [M. G.] vorliegt. Diese Form gleicht der pedunculatoides m. 
in der Färbung, ist aber dadurch ausgezeichnet, daß die Mittelschenkel 
an ihrer Basis je einen sehr kräftigen, lappenartig vorgezogenen Zahn 
tragen. Bei der sonstigen großen Übereinstimmung mit den vorher- 
gehenden Rassen kann ich mich nicht entschließen. diese Form als 
eine eigene Art hinzustellen. Während bei den drei bisher erwähnten 
Rassen der dritte Abschnitt des Radius, der durch die zweite und 
dritte Cubitalquerader begrenzt wird, der bei weitem längste war, und 
fast ebenso lang war wie die beiden ersten zusammen, ist dies bei 
einem kleinen Männchen, das aus Tig’amaiin-en-tisita, 25.—30. 4. 14 
(v. Geyr) [M. B.] stammt, nicht der Fall. Bei dieser Form, die wohl, 
wenn mir auch bisher erst ein Exemplar vorliegt, als eigene Rasse 
aufzufassen ist, sind die drei Abschnitte des Radius annähernd gleich 
lang. Die Radialzelle selbst ist etwas kürzer. Die Skulptur des zweiten 
Tergits ist bei dieser Form etwas feiner, doch wird größeres Material 
wohl eine nicht unerhebliche Variabilität erkennen lassen. Außerdem 


1. Heft 


106 Dr. H. Bischoff: 


ist diese Form durch die blaß strohgelben Fühler, deren Färbung 
stark mit der des Kopfes kontrastiert, ausgezeichnet. Auch die Beine 
sind bei ihr recht blaß. Diese Subspecies mag den Namen pallidi- 
cornis führen. Was die unter dem Namen aegyptiaca Rad. beschriebene 
Form anbelangt, so soll diese das Weibchen zu der asiatica Bad. sein, 
die Radoszkowski aus Transcaspien beschrieben hat. Ob diese 
Zusammenziehung der Geschlechter eine richtige ist, vermag ich 
nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Männchen, die den transkaspischen 
Stücken völlig gleichen, sind mir bisher aus Aegypten nicht bekannt 
geworden. Ein Exemplar aus Ambukol (Ehrenberg) [M. B.] ähnelt 
dieser Form noch am meisten, zeigt aber doch bereits rechte Anklänge 
an die pedunculata. Auf Grund dieses einzigen, im übrigen recht 
wenig charakteristischen Stückes halte ich die Aufstellung einer neuen 
Rasse vorläufig für gewagt. Das aegyptiaca-Weibchen liegt in drei 
Exemplaren vor von Aegypten (C. Bra) [M.B. Typus]; Askhabad 
[M. B.]. Das dritte Stück aus Aegypten (Habelmann) [M. B.] ist 
dadurch besonders ausgezeichnet, daß der Thoraxrücken und das 
zweite Abdominaltergit wie poliert glänzen. Im übrigen sind diese 
Weibchen dem der semistriata in der Färbung außerordentlich ähnlich, 
doch sind die hinteren Segmente ein wenig blasser und es fehlt die 
längsstreifige Skulptur auf der Basis des zweiten Tergits. Die als aszatıca 
Rad. bezeichneten Männchen sind in drei Exemplaren vertreten aus 
Transkaspien [M.B. Typen] und aus Transcaspien, Sandsteppen 
am unteren Amu Darja (Wolowodo)[M.B.]. Ein weiteres Exemplar, 
das die Bezeichnung trägt: Egypt. (Natterer 1858) [M. B.] aus der 
Radoszkowski’schen Sammlung stammend, ist so schlecht er- 
halten, daß sich nicht einmal seine Hierhergehörigkeit mit Bestimmt- 
heit behaupten läßt. Charakteristisch für diese Männchen ist außer 
der blassen Färbung, die noch etwas blasser als bei der typischen 
pedunculata Kl. ist, das Fehlen einer groben, längsgrubigen Skulptur 
auf der Basis des zweiten Tergits. Allerdings finden sich auch unter 
den Exemplaren der pedunculatoides und der pedunculata selbst Stücke, 
deren Skulptur ähnlich schwach ist. Aus Persien und Sikkım sind 
mir ebenfalls noch nahe verwandte Formen bekannt, auf deren Be- 
schreibung ich aber hier verzichte. 


‚semistriataeformis n. sp. 


- Ein einziges Männchen aus dem Kapland (Dre&ge)[M. B.]liegt vor. 
Die Art steh; der semistriata sehr nahe, unterscheidet sich aber 
durch die viel weniger gestreckte Radialzelle, worin ich einen spezi- 
fischen Unterschied vermute. Die Färbung des Vorderkörpers und des 
ersten Abdominalsegments stimmt ziemlich mit der der aus Somaliland 
stammenden semistriata-Stücke überein, ist also ein wenig dunkler 
als bei den ägyptischen und arabischen Tieren. Am Apikalrand des 
ersten Tergits findet sich eine schmale, dunkelbraune Binde. 
Länge: 10,5 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 107 


stigmatica n. sp. 
Ein Männchen aus S.W.-Afrika (Meyer) [M. B.] liegt vor. 


Dieses Tier ist der vorhergenheden Art sehr ähnlich, unterscheidet 
sich aber in folgenden Punkten: Das Pterostigma ist nicht wie bei der 
vorhergehenden gelbbraun, sondern dunkelpechbraun; auch die 
Adern sind etwas dunkel gefärbt; außerdem ist der Ventralkiel des 
ersten Sternits wesentlich gröber gezähnelt. — am stärksten von 
allen bisher beschriebenen T'richolabioides-Arten. Diese Form kann 
vielleicht als Rasse zu der semele Per. gestellt werden. 

Länge: 10 mm. 


semele Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p.86; Andre in 
Z. Hym. Dipt., 1901, p. 285. 


Vier Exemplare [Kap-M.] und D.8.W.-Afrika, Karibib, 23.26. 4. 
11 (Michaelsen) [M. Hamb.] liegen vor. 


Die Art ähnelt in der Färbung sehr der ägyptischen semistriata Kl. 
resp. dem als pedunculata Kl. dazu beschriebenen Männchen. Die Radial- 
zelle ist aber kaum halb so lang; das Pterostigma und die Flügel- 
trübung dunkler. Das Abdomen ist infolge schwacher und weitläufiger 
Punktierung glänzender. Die kurze Radialzelle läßt die Art sofort 
erkennen. Auf die fehlerhafte Beschreibung der Flügeladerung bei 
Peringuey hat bereits Andr& hingewiesen. 

Länge: 7,5—11 mm. 


semele pallidior n. subsp. 


Ein Männchen aus D.S.W.-Afrika, Walfischbai (L. Schultze) 
[M. B.] ist vorhanden. Diese Form steht der Nominatform nahe, 
unterscheidet sich aber durch den blasseren Vorderkörper, blasseres 
Pterostigma und den viel kleineren, fast gelbbraunen Wisch unter- 
halb der Radialzelle. Ich glaube, diese Form als eigene Rasse und 
nicht als bloße Aberration auffassen zu müssen. 

Länge: 8 mm. 


nodosa n.sp. 


Ein Exemplar aus Windhoek (Techow) [M. B.] liegt vor. 


Diese Art ist morphologisch gut charakterisiert. Vorderkörper 
inkl. Fühler und Beine gelbbraun; Hinterschenkel, besonders gegen 
die Spitze hin, stärker verdunkelt. Das erste Abdominalsegment 
ist gelbbraun, aber oben auf der hinteren Hälfte geschwärzt. Der Rest 
des Abdomens ist schwarz. Die Flügel sind blaß gelbbraun getönt; 
sie besitzen vor der Spitze außerhalb der Radialzelle einen dunkelen 
Wisch. Der Hinterleibsstiel ist apikal viel stärker angeschwollen 
als dies bei den vorhergehenden der Fall ist. Er macht daher einen 
etwas kürzeren Eindruck. Das zweite Tergit ist gleichmäßig fein 
und ziemlich dicht punktiert; Längskiele treten nicht auf. Die Radial- 
zelle ist sehr klein; ihre Fläche ist nicht größer als das Pterostigma. 
Längs des Costalrandes erreicht sie kaum die Länge des Stigmas. 


1. Heft 


108 Dr. H. Bischoff: 


Auch das kurze zweite Fühlergeißelglicd ist recht charakteristisch; 
es ist weniger als halb so lang wie das folgende. 
Länge: 7 mm. 


signatipennis Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 285. 


Ein Männchen, das ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegt 
vor von Montagu (Purcell) [Kap. M.). 

In der Andr&’schen Beschreibung dieser Art dürfte ein Irrtum 
bezüglich der Flügeladerung unterlaufen sein. Es heißt dort nämlich: 
„‚trois cellules cubitales fermees et deux nervures recurrentes, regue 
V’une vers la base de la premiere cellule cubitale et ’autre au milieu 
de la seconde cubitale.‘“ Eine derartige Aderungskombination ist 
überhaupt nicht denkbar. Ich vermute daher, daß Andre irrtümlicher- 
weise den Basalnerv für die erste rücklaufende Ader gehalten hat, und 
dementsprechend den ersten rücklaufenden Nerv als ‚‚seconde nervure 
recurrente“ bezeichnet. 

Diese Art ähnelt der vorhergehenden in der Färbung, unter- 
scheidet sich aber durch den auf Stirn und Scheitel verdunkelten 
Kopf, sowie durch die dunkleren Beine. Morphologisch sind beide 
Arten gut zu trennen. Der Kopf ist bei der signatipennis Andre nach 
hinten viel stärker vorgezogen, ähnlich wie bei der folgenden Art. 
Das zweite Fühlergeißelglied ist verhältnismäßig etwas länger und 
entspricht darin dem der andrei m. Die Vorderwinkel des Pronotums 
‚sind nicht so stark verrundet. Die Radialzelle ist wesentlich größer 
als die vom Pterostigma bedeckte Fläche. Das erste Abdominalsegment 
ist viel schlanker und von dem normalen Gattungstyp. Die Skulptur 
des zweiten Tergits besteht aus kräftigen, länglichen Grübchen, deren 
Zwischenräume kurze Längskiele sind. 

Länge: 9mm. Der Typus maß nach Andre 11 mm. 


andre n. sp. 


Diese neue Art ist durch zwei Männchen vertreten mit den An- 
gaben: Transvaal (Bachmann) [M. B.] und Westl. Kapland, Hope- 
fieldt (Bachmann) [M. B.]. 

Von der vorhergehenden, der diese Art in der Gestalt des Kopfes 
sehr ähnelt, unterscheidet sie sich in verschiedenen Punkten. Was 
zunächst die Färbung anbelangt, so ist der ganze Kopf, einschließlich _ 
der Fühler dunkel pechbraun. Auch die ganzen Beine und das Pro- 
notum sind so gefärbt. Das Abdomen ist schwarz mit Ausnahme der 
wie bei der signatipennis Andre aufgehellten Basis. Die Flügel sind 
nicht gelblich getrübt, sondern vollkommen hyalin mit einem schärfer 
abgesetzten dunklen Fleck außerhalb der Radialzelle. Die Punktierung 
des Kopfes ist viel gröber und deutlicher. Der Mittelteil des Clypeus 
ist bedeutend weniger unterhalb der Fühler vorgezogen und der Olypeus 
selbst erscheint an der Spitze in der Mitte nur stumpflappig zweimal 
vorgezogen, nicht scharf gezähnt. Die Vorderwinkel des Pronotums 
sind stärker verrundet, ähnlich wie bei der nodosa m. Das Abdomen 
ist wesentlich gedrungener gebaut — vom zweiten Segment an. Auch 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 109 


seine Skulptur ist viel stärker und besteht auf dem zweiten Tergit 
zum großen Teile aus kräftigen Längskielen, die sich auf etwa drei 
Fünftel der Segmentlänge erstrecken. Zwischen den Kielen finden 
sich große längliche Grübchen. Vor dem Hinterrand des Tergits 
ist die Skulptur etwas feiner. 

Länge: Etwa 10 mm. } 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Transvaal [M. B.]. 


carinifera n.sp. 


Ein Weibchen aus D.S.W.-Afrika, Windhuk, 29. 4.—8. 5. 
(Michaelsen) [M. Hamb.] liegt vor. : 

Vielleicht ist diese Art identisch mit der von Andre in Z. Hym. 
Dipt., 1901, p. 284 als semistriata Kl. aufgefaßten Form. Ich halte 
es für gänzlich ausgeschlossen, daß die echte semistriata Kl. in Süd- 
afrika vorkommt. Die Kielung auf dem zweiten Tergit ist auch ganz 
wesentlich von der der semistriata Kl. nach der Andre&’schen Be- 
schreibung verschieden. Bei- der vorliegenden Form sind Kopf und 
Thorax, einschl. der Beine und Fühler, sowie die drei letzten Abdominal- 
segmente gelbbraun. Der Kopf ist hinter den Augen nur wenig ver- 
längert und dann geradlinig, während er bei der semistriata Kl. deut- 
lich gerundet ist. Der Clypeus ist längs seiner Mitte mit einem kräftig, 
nasenartig vorspringenden Kiel bewehrt. Die Punktierung ist grob 
und tief. Der Thorax ist auf der vorderen Hälfte wesentlich gröber 
und tiefer punktiert und besonders seitlich and hinten stark gekörnelt. 
Das zweite Tergit wird auf vier Fünftel seiner Länge hin von sehr 
kräftigen Kielen (etwa 18) durchzogen. | 

Länge: 7,5 mm. 


Dasylabroides. 


Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 307; Andre in Gen. Ins. 

Weibehen: Kleine bis mittelgroße Formen. 

Der Kopf ist annähernd so breit wie der Thorax, gelegentlich 
etwas schmaler oder auch breiter. Bei großköpfigen Formen ist er 
verhältnismäßig etwas stärker gewölbt als bei kleinköpfigeren. Er 
ist meist grubig skulptiert und matt, seltener zerstreuter punktiert 
mit glänzenden Zwischenräumen (aleis). Hinter den Augen ist der 
Scheitel mit parallelen oder nach hinten konvergierexden Seiten 
verlängert; mitunter verbreitert sich aber auch der Kopf etwas nach 
hinten. Selten sind die Augen von der Wurzel der Mandibeln und den 
Hinterwinkeln des Kopfes gleichweit entfernt. Für gewöhnlich sind 
sie den ersteren genähert. Die Fühlergruben sind oben gerandet oder 
auch ungerandet, mitunter nur schwach angedeutet. Ihre oberen 
Außenwinkel sind gegen die Augen hin häufig blaß gelb chitinisiert. 
Die Fühlerhöcker sind ziemlich kräftig entwickelt. Der Clypeus ist 
breit und flach, nur längs der Mitte bucklig bis kielförmig erhaben 
und daselbst gröber skulptiert und behaart. Die Mandibeln sind nur 


1. Heft 


110 Dr. H. Bischoff: 


schwach gekrümmt, einfach zugespitzt, gewöhnlich mit einem kleinen 
Zähnchen an ihrer Innenseite. Auf der Basalhälfte sind sie oberseits 
häufig gefurcht. Ihre obere Außenkante kann ein wenig winklig bis 
zahnförmig vortreten (alcis). Die Augen sind ziemlich klein, oval, 
flach; Ocellen fehlen. Der Fühlerschaft ist deutlich gebogen, unter- 
seits gekantet, nicht deutlich gekielt oder gefurcht. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist meist beträchtlich länger als das dritte, selten nur so 
lang wie dieses. / 


Der Thorax ist sowohl nach vorn, wie nach hinten verengt, doch 
nach hinten stärker. Er ist oberseits grob und disht grubig skulptiert. 
Auf seiner Rückenfläche ist eine Segmentierung nicht zu erkennen, 
höchstens ist die Naht zwischen Pro- und Mesonotum angedeutet. An 
den oberen Seitenkanten der Pronotalregion kann ein kleines Höckerchen 
auftreten. Die Mesopleuren treten stark vor und sind grubig skulptiert, 
während die übrigen Pleuren konkav und glatt sind. Auch ein von 
oben nach unten verlaufender Kiel ist auf den Mesopleuren mehr oder 
weniger deutlich ausgebildet. Die oberen Seitenkanten treten in der 
Mesonotalregion mehr oder weniger kräftig winklig vor. Die Meta- 
pleuren sind gegen das Mittelsegment scharf abgesetzt, undeutlich 
nur bei rubra, aleis, eumenis und deren Formen. Ein Seutellarschüppchen 
kann sehwach angedeutet sein. Der hintere Absturz ist steil. Die 
Beine sind kräftig gebaut. Die Vordertarsen tragen einen kräftigen 
Scharrkamm. Die Mittel- und Hintertibien sind an ihrer Außenseite 
mit einer doppelten Reihe von Dornen bewehrt, desgleichen an ihren 
Spitzen kräftig bedornt. Die Sporne der Mittel- und Hintertibien 
sind gesägt bis gefiedert. : 

Das Abdomen ist länglich oval, mehr oder weniger dicht längs- 
grubig punktiert. Das erste Segment ist quer, nicht gestielt, der 
Basis des zweiten breit angefügt, nicht oder nur ganz schwach abgesetzt. 
Seine Basalwinkel treten jederseits deutlich vor. Das erste Sternit 
kann mehr oder weniger vorgezogen gekielt sein. An der Basis des 
zweiten Sternits kann ein kleiner Längskiel oder Längshöcker auf- 
treten. Das letzte Tergit trägt ein deutlich begrenztes Pygidialfeld, 
dessen Hinterrand häufig zweimal gebuchtet erscheint. Es ist längs- 
streifig skulptiert. Häufig bildet die Streifung, durch die es matt 
erscheint, ellipsenförmige Bögen. Selten ist das Pygidialfeld sehr 
fein und weitläufig, längsstreifig und geglättet (aleıs). 

Der Vorderkörper ist teilweise oder ganz rostrot, selten dunkel; 
gelegentlich ist er sehr dicht blaß goldig, wollig behaart. Mitunter 
ist auch das zweite Abdominalsegment rostrot. Die helle Haarzeichnung 
des Abdomens tritt nicht in Form von Flecken auf, höchstens in 
Form von unterbrochenen Binden, die dann einen mehr oder weniger 
fleckenartigen Eindruck machen können. Bei der rostroten rubra 
tragen das erste und der breite, geschwärzte Apikalteil des zweiten 
Tergit eine Längslinie von blassen Haaren. 

Männchen: Mittelgroße bis große Formen von schlanker Gestalt 
und mit einem lang gestielten ersten Abdominalsegment, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. #11 


Der Kopf ist groß, von der Breite des Thorax oder etwas schmaler. 
Er ist gewöhnlich rauh skulptiert. Von vorn gesehen erscheint er 
meist etwas quer, selten quadratisch oder etwas länger als breit. Der 
Scheitel ist hinter den Augen gewöhnlich stark verlängert mit paral- 
lelen gerundeten oder gewinkelten Seiten. Die Hinterwinkel selbst 
sind mehr oder weniger abgerundet. Die Stirn ist gleichmäßig flach 
gewölbt, gelegentlich neben den Augen tief eingesattelt und daselbst 
andersartig skulptiert. Die ohrförmigen Erweiterungen über den 
Fühlerwurzeln sind nicht besonders stark, zum Teil nur schwach 
entwickelt. Die Fühlergruben sind tief eingedrückt, aber oben nicht 
kielig begrenzt, und reichen bis dicht an die Augen. Die Wangen 
sind gewöhnlich viel kürzer als die Entfernung der Augen von den 
Hinterwinkeln des Kopfes. Unterhalb der Fühlerwurzeln ist die Stirn 
und weiterhin der Clypeus mit einem Längskiel versehen, der vorn 
häufig eine Grube einschließt. Die Mandibeln sind ziemlich breit, 
am Spitzenrande mehr oder weniger deutlich dreimal gezähnt und 
tragen in ihrem Basaldrittel an der unteren Außenkante einen zahn- 
artigen Höcker. Die Augen sind oval, ziemlich gewölbt, am Innen- 
rande nicht ausgeschnitten. Die Ocellen sind klein. Der Fühlerschaft 
ist leicht gebogen, unterseits besonders gegen die Spitze hin scharf 
gekielt. Das erste und zweite Geißelglied zusammen sind meist kürzer 
als das dritte. 

Der Thorax ist meist von ziemlich schlanker Gestalt. Die oberen 
Seitenkanten des Pronotums sind mitunter seitlich scharf gezähnt. 
Auch die Vorderwinkel, die gewöhnlich abgerundet sind, können 
gelegentlich scharf vorragen. Die Parapsidenfurchen des Mesonotums 
sind deutlich. Die Tegulae sind klein, gewölbt und glänzend, am Rande 
nicht oder nur ganz schwach aufgebogen. Das Mesoscutellum 
ist unbewehrt; an seinem Vorderrande findet sich eine deutliche 
Quergrube, die zwei vordere Seitenlappen abtrennt. Das Metatergum 
ist normal gebaut und trägt mitunter kleine Längskielchen. Das 
Propodeum fällt nach hinten meist wenig steil ab. Es ist einfach 
maschig skulptiert ohne Kiele oder Furchen; seine mittleren Basal- 
maschen sind kaum wesentlich erweitert und gestreckt. Die Beine 
sind meist einfach und schlank gebaut. Die Sporne der Mittel- und 
Hintertibien sind weder gefiedert noch gesägt, sondern besitzen glatte 
Ränder. Das Basalglied der Hintertarsen ist gelegentlich in auffälliger 
Form verbreitert. Die Radialzelle ist kurz und an der Spitze mehr 
oder weniger abgerundet. Drei Cubital- und zwei Discoidalzellen 
können vorhanden sein. Die dritte Cubitalzelle ist häufig außen zum 
Teil offen; auch der zweite rücklaufende Nerv kann fehlen. Der erste 
und zweite Cubitalquernerv sind an der Radialader gelegentlich bis 
zur Berührung genähert. 

Das Abdomen ist im allgemeinen schlank gebaut, dicht und etwas 
längsgrubig punktiert. Das erste Segment ist meist lang stielförmig 
und gegen das zweite knotig abgesetzt. Das Tergit ist gegenüber 
dem Sternit kaum nach hinten verschoben. Bei der maja ist das erste 
Segment zwar auch knotenförmig, aber dabei stark quer und nach 


1. Test, 


112 Dr. H. Bischoff: 


vorn nicht in einen Stiel ausgezogen. Die Basalwinkel treten deutlich 
etwas zahnförmig vor. Das erste Sternit ist mehr oder weniger deutlich 
gekielt. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind von dichter Be- 
haarung ausgefüllt; dem zweiten Sternit fehlen die in der Gattung 
Stencmutilla auftretenden, mit dichter Behaarung ausgefüllten Längs- 
gruben. Das letzte Sternit kann mit zwei kleinen Kielchen bewehrt 
sein. Das siebente Tergit ist hinten gerundet and trägt häufig zwei 
mehr oder weniger tiefe Längsgruben, zwischen denen ein glatter 
Längsraum bestehen bleibt. 
Der Vorderkörper ist mehr oder weniger rot gezeichnet, das 
Abdomen schwarz. Eine Fleckenzeichnung tritt nicht auf, wohl aber 
Fransenbinden an den Apikalrändern einzelner Segmente. 


Weibchen. 
1. Kopf, Thorax, erstes und zweites Tergit hell rostrot; erstes und 
zweites Tergit hinten schwarz rubra. 
Zweites Tergit stets ganz schwarz 2. 


2. Die Haariransenbinde des ersten Tergits in der Mitte schräg 
nach außen gescheitelt, wodurch zwei mehr oder weniger deutlich 
getrennte Flecken entstehen 18. 
Die Fransenbinde des ersten Tergits in der Mitte nicht unter- 
brochen; die Haare in der Mitte gerade nach hinten gerichtet 3. 

3. Vorderkörper blaßgoldig, dicht und lang wollig behaart, sodaß 
dadurch die Grundfarbe von Kopf und Thorax fast verdeckt 
wird (n.o.afr. Art) cuneatifor mis. 
Vorderkörper viel weitläufiger behaart | 

4. Pygidialfeld stark glänzend, höchstens nit außerordentlich 
feiner, weitläufiger Streifung, meist kaum begrenzt 5. 


Pysidialfeld infolge ziemlich dichter Skulptur matt 8. 
5. Kopf groß, weitläufig punktiert, mit flachen, glänzenden Zwischen- 
räumen; Thorax verhältnismäßig sehr schlank alecis. 
Kopf infolge dichter, rauher Punktierung matt 6. 
6. Thorax sehr schlank; Kopf schwarz natalensıs. 


Thorax gedrungener; Kopf rot oder schwarz . 
Kleine Art; alle Tergite mit hellen Fransenbinden; Kopf klein, 
wie der Thorax, Fühler und Beine hell rostrot kalaharıca. 
Größere Art; nur das 1.—3. Tergit mit hellen Fransenbinden; 
Kopf verhältnismäßig viel größer, schwarz; Thorax düster rot; 
Fühler und Beine schwarz. (Diese Art ist eine Stenomutilla mit 
verhältnismäßig kurzem, ersten Abdominalsegment) siehe bei 


I 


Stenomutilla baueis. 
8. Nur.die drei ersten Tergite mit hellen Fransenbinden 9, 
Alle Tergite mit: Ausnahme des letzten mit hellen Binden 15. 
9. Kopf groß, von der Breite des Thorax oder breiter 10. 
Kopf schmaler als der Thorax; dieser mit nach vorn stark kon- 
vergierenden Seiten capensis. 
10. Der ganze Kopf und Thorax hell rostrot ruberata. 


Wenigstens der Thorax an den Seiten oder der Kopf mehr oder 
weniger schwarz 11; 


TE; 
ER caffra) 


12. 
13. 


14. 
15. 
16. 
‚17. 


18. 
19. 


20. 
21. 


22. 
23. 


24. 


25. 
26. 
27. 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 1. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 113 


Kopf verhältnismäßig groß, etwas breiter als der Thorax; zweites 
Füblergeißelglied beträchtlich länger als das dritte (Formen der 
12. 


Kopf verhältnismäßig kleiner, von der Breite des Thorax; zweites 
Fühlergeißelglied nur wenig länger als das dritte lythia. 
Thorax sehr hell rostrot; Fühler und Beine hell gelbbraun, 

höchstens die Schenkel pechbraun fulvithoracica. 
Thorax viel dunkler rot; Fühler und Beine höchstens pechbraun 13. 
Kopf oberseits ganz rot; Thorax an den Seiten hinten geschwärzt 


caffra. 
Kopf oberseits mehr oder weniger ausgedehnt schwarz 14. 
Kopf ganz schwarz nigriceps. 
Kopf mit dunkelroter Scheitelmakel vertrcahs. 
Kleine Art mit verhältnismäßig kleinem Kopf eumenis. 
Größere, kräftigere Formen i 16. 
Kopf verhältnismäßig klein, schmaler als der Thorax cassiope. 
Kopf mindestens von der Breite des Thorax 17. 
Kopf so breit wie der Thorax, schwarz; dieser hellrot 
willowmorensis. 


Kopf breiter als der Thorax, wie dieser oberseits rot quenqueeincta. 
Scheitel jederseits neben den Augen mit einem großen, drei- 
eckigen, aus silbernen Haaren gebildeten Fleck 19, 
Scheitel ohne seitliche Haarflecken, höchstens mit zerstreuter, 
heller Behaarung 20. 


Thorax rot neavei. 
Thorax schwarz luangwana. 
Das zweite und die folgenden Tergite mit hellen Endfransen nortia. 
Helle Endfransen nicht an allen Tergiten 21. 
Kopf schwarz, höchstens mit einem verschwommenen, ‘dunkel 
roten Scheitelfleck 22. 
Kopf rot 25. 
Binde des zweiten Tergits in der Mitte unterbrochen 23. 


Binde des zweiten Tergits in der Mitte nicht unterbrochen 24. 
Thorax ganz rot; Spitze des Abdomens schwarz behaart zdia. 
Pleuren zum Teil geschwärzt; letztes Tergit lang hell behaart 


neavesformis. 

Thoraxseiten gleichmäßig gerundet katonga. 
Thorax an seiner breitesten Stelle mit einem kräftigen ne 
atona. 

Binde des zweiten Tergits in der Mitte weit unterbrochen alluaud:. 
Binde des zweiten Tergits nicht unterbrochen 26. 
"Britisch-Ostafrikanische Art orientalis. 
Südwest-Afrikanische Arten 27. 

Kopf und Thorax, einschl. Fühler hell rostrot; Beine wenig 
ruficeps. 

Kopf voın und seitlich verdunkelt; Fühler und Beine pechbraun 
| ar schultzei. 


8 1. Heft 


114 


14. 


15. 


16. 


Dr. H. Bischoff: 
Männchen. 
Hintere Metatarsen normal, lang eylindrisch 3. 
Hintere Metatarsen verbreitert und auf der Außenseite mulden- 
artig ausgehöhlt 2. 


Hintere Metatarsen gegen das Ende verschmälert metatarsalis. 
Hintere Metatarsen am Ende stark dreieckig erweitert vorgezogen 


procne. 
Erstes Tergit vorn in einen Stiel ausgezogen, lang und gestreckt 4. 
Erstes Segment breit, vorn nicht stielartig verlängert maja. 
Pronotum jederseits mit einem starken Seitenzahn 5. 


Pronotum an den Seiten höchstens mit einem schwachen Höcker 6. 


Einsattelung der Stirn neben den Augen tief, mit streifiger Skulptur 
und Punkten in den Zwischenräumen alcithoe. 
Einsattelung der Stirn neben den Augen flacher, die Augen 
daher weniger vortretend und einfach punktiert ilythia. 
Kopf vorn und auf dem Scheitel gerötet; Thoraxrücken dunkel- 
rot bechuana. 
Kopf ganz schwarz y 
Fühler gelbbraun bis rostbraun 8. 
Fühler schwarz oder höchstens pechbraun 9. 
Thorax schlank, oberseits hell rostrot; Mittelsegment flach und 
weitmaschig skulptiert alcıs. 


Thorax, namentlich das Mittelsegment viel gedrungener gebaut; 
Obersaie schwarz, nur das Messen sehr dunkel rot. Mittel- 


segment tief und 'weitmaschig skulptiert thaba. 
Erster und zweiter Cubitalquernerv am Radius sehr genähert 
und sich fast in einem Punkte berührend eumenis. 
Erster und zweiter Cubitalguernerv am Radius mit deutlichem 
Zwischenraum 10. 
Der ganze Thorax einschließlich Mittelsegment rot 14; 
Der Thorax teilweise schwarz 14. 
. Analsegment seitlich hell behaart neavei. 
Analsegment ganz schwarz behaart 12. 
. Mesonotum mit kräftigen schwarzen Borsten 13. 
Mesonotum mit viel feinerer, blasser Behaarung byblis. 
Erstes Tergit mit weißer Franse; zweites infolge nicht allzu 
dichter Skulptur mit schwachem Glanz katonga. 
Erstes Tergit ohne weiße Franse; zweites außerordentlich dicht 
skulptiert, matt, ohne jeden Glanz caffra. 
Letztes Tergit ganz flach, feinkörnelig und matt alluaudı. 


Letztes Tergit anders skulptiert und meist teilweise glatt 15. 
Der vorn verbreiterte Längskiel des Clypeus schließt ein glattes, 


gut begrenztes Grübchen ein prilyra. 
Das Grübchen des Clypeuskiels viel schwächer und weniger 
deutlich begrenzt 16. 
Flügelsaum sehr tief schwarzbraun abgesetzt 1% 


Flügelsaum blaß bräunlich, Basalhälfte der Flügel auch ein 
wenig gebräunt 19, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 115 


17. Pleuren, gelegentlich auch das Pronotum in weiter Ausdehnung 


gesch wärzt 18. 

Pleuren nicht geschwärzt, das Analsegment mindestens teil- 

weise rot analis. 

18. Kopf hinter den Augen parallelseitig rubromediata. 
Seiten des Kopfes hinter den Augen leicht konvergierend 

luangwana. 

19. Pronotum schwarz egeria. 

Pronotum rot simillima. 


Weibchen und Männchen. 


capensis Saussure in Reise der Novara, 1868, p. 107, tab. fig. 64; 
Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 309; Saussure in Ann. Soc. ent. 
France, 1867, p. 357. 

Diese Art ist außer dem typischen Exemplar vom Cap b. sp. 
(Novara-Reise, 1857—1858) [M. W.]noch durch fünf weitere Exemplare 
vertreten von Darling, 10.05 [Kap M.]. 

Schwarz; Thoraxrücken, und bei dem Typus auch ein Scheitelfleck 
dunkel blutrot. Der ganze Körper ist ziemlich glänzend. Auf dem 
ersten Tergit findet sich eine nach hinten dreieckig vorgezogene Binde 
aus silberweißer Behaarung, auf dem zweiten und dritten Tergit 
eine in der Mitte kaum erweiterte Binde aus gleichfarbigen Haaren 
am Apikalrand. Ebensolche Haare stehen an den hinteren Außen- 
winkeln des vierten Tergits. Der Kopf ist recht grob, unregelmäßig 
skulptiert, der Thoraxrücken noch gröber, aber fast netzartig, mit 
stark erhabenen Zwischenräumen. Der Grund der Gruben ist 
glänzend. Die Thoraxseiten mit Ausnahme des Mesoepisternalkiels, 
der grob skulptiert ist, sind fast spiegelnd. Das zweite Tergit ist 
stark längskielig skulptiert. Der Kopf ist dicht hinter den Augen 
gerundet verengt. Der Abstand derselben von den Hinterwinkeln 
ist so groß wie die Wangenlänge oder der Längsdurchmesser der Augen 
selbst. Die Wangen sind parallel und nach vorn nicht verengt. Der 
Kopf ist nicht ganz so breit wie der Thorax an seiner breitesten Stelle. 
Diese ist verhältnismäßig weit nach hinten gerückt, sodaß der Thorax 
deutlich hexagonal erscheint (Taf. I, Fig. 42; Taf. IV, Fig. 33). 

Länge: 6—8 mm. 


aleithoe Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 83. 


= athis Peringuey 1.c., p. 84. 

Von dieser überaus charakteristischen Art liegen mir zwei Männchen 
vor, der Typus der alcithoe Per. von Stellenbosch [Kap M.] und der 
der athis Per. von Kapstadt [Kap M.). 

Es ist mir völlig unverständlich, wie der Autor dieser morphologisch 
interessanten Art es fertig bringen konnte, kurz nach der Beschreibung 
der alcithoe gleich auf der nächsten Seite seiner Arbeit ein Synonym 
zu schäffen und zwar led’glich auf ein etwas nachgedunkeltes Exemplar 
hin. Von der athis behauptete Peringuey ‚no other South African 
species known ‘to me with long pedieulate basal abdominal segment 


S+ 1. Heft 


116 Dr. H. Bischoff: 


has the prothorax rounded in front and aculeate laterally as the 
present“, und eine Seite vorher weist eine andere Art genau die gleiche 
Bildung auf. Weiter soll alcithoe ‚„‚tibiae spinsse“ und athis ‚„‚wibiae 
w'thout spines““ besitzen. Diese langen Dornen brechen aber leicht 
ab und ihre Spuren sind auch noch bei der athis zu erkennen. 

Die Art ist schwarz gefärbt; Mesonotum und Scutellum sind 
dunkel rot. Die Flügel sind bräunlich getrübt mit scharf abgesetztem, 
breitem, dunkleren Saume. Am Apikalrand des zweiten und auf 
dem dritten Tergit findet sich eine weiße Behaarung bei der aleithoe, 
eine etwas mehr gelbliche bei der athis, sodaß man eventuell 
den Namen athis zur Bezeichnung einer Aberration gebrauchen 
könnte.. Lange helle Haare finden sich zerstreut an den Seiten des 
Körpers, besonders des Thorax, der ersten drei Abdominalsegmente 
und auf den Beinen. Der Kopf ist verhältnismäßig breit, von der 
größten Thoraxbreite, hinter den Augen plötzlich schräg verengt, 
daher mit nur kurzem Scheitel, und hinten gerade abgestutzt. Die 
Stirn erscheint bei der Aufsicht auf den Scheitel von oben neben 
den Augen eingedrückt, sodaß diese höchst auffällig vortreten. Die 
Eindrücke neben den Augen sind bei der Ansicht von vorn querrunzlig 
gestreift. Die Wangen sind parallel, lang, aber doch deutlich kürzer 
als der Längsdurchmesser der Augen. Die Mandibeln sind gegen 
die Spitze hin stark verbreitert. Die beiden unteren Zähne sind 
stärker vorgezogen. Am unteren Außenrande sind die Mandibeln 
im Basalteil ss;hwach gezähnt.. Sehr charakteristisch ist ein kleiner, 

zahnartiger Höcker an den Seiten des Pronotums (Taf. IV, Fig. 34). 
| Leider liegt mir bei der Niederschrift nicht mehr ein Exemplar 
vor aus dem Stockholmer Museum vom Cap b. sp. (de Vylder), das 
ich mit demi.1. Namen spinigera versehen hatte. Trotz der wesentlich 
kleineren Gestalt dieses Tieres (6,5 mm) und trotz seines auch geröteten 
Postscutellums bin ich jetzt nach Kenntnis der Peringuey’schen 
Stücke der Ansicht, daß es sich hier nur um ein sehr kleines Stück 
der alcithoe Per. handelt. NE 

Länge: 6,5—11,5 mm. Pr, 

Es ist leicht möglich, daß diese Tiere die Männchen zu der capensis 
Sauss. sind. | 


eumenis Gribodo in Boll. Soc. ent. Ital. 1884, p. 282; Andre in 
2. Hym. Dipt..1903, p.84. 

taygete Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 61. 

Von hierher gehörigen Männchen liegen mir drei Exemplare 
vor, sämtlich von der Algoa Bai (Brauns), und zwar von folgenden 
Daten und aus den nachstehend genannten Museen: 22..1. 96 [M. W.]; 
12. 11.96 [Kap M.]; 22. 11.96 [M. B.]. 

Morphologisch ist diese Art am einfachsten dadurch charakterisiert, 
daß der erste und zweite Cubitalquernerv sich an der Radialader in 
einem einzigen Punkte berühren. Bei keiner anderen Dasylabroides- 
Art ist mir diese Eigentümlichkeit bisher begegnet. Auch die Färbung 
ist ziemlich charakteristisch. Der Thorax ist hell rostrot mit Ausnahme 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 117 


des schwarzen Mittelsegments, der Sternalpartieen und der ange- 
dunkelten, unteren Teile der Pleuren. Auch der ganze übrige Körper 
ist schwarz. .Blasse Apikalfransen finden sich am zweiten und dritten 
Tergit. Diese Haare stehen größtenteils ziemlich aufgerichtet. 

Länge: 6—7 mm. 

Als Weibchen zu dieser Art beschrieb Andre eine kleine, aus 
dem Kapland stammende Dasylabroides-Art, die ich in mehreren 
mir vorliegenden Stücken wiedererkenne. Sehr ähnlich ist ihr die 
Brachymutılla gynandromorpha Andre, doch durch die Gattungs- 
charaktere sofort zu erkennen. Diese Weibchen sind in der Färbung 
von der Peringuey’schen taygete wohl zu unterscheiden. Irgend- 
welche morphologischen Unterschiede kann ich nicht finden, sodaß 
ich an der Artberechtigung der taygete einigen Zweifel habe, zumal 
sich auch Übergangsstücke bezüglich der Beinfärbung finden. Die 
Tiere stammen auch teilweise von den gleichen Fundorten. Gleichwohl 
ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß diese beiden Formen 
auch lokal als Rassen auftreten können. Die 14 vorliegenden Weibchen 
tragen folgende Bezeichnungen: Algoa Bai, 22.1.; 4.2.; 1.11.96 
(Brauns) [M. Hamb.]; [M. W.]; Willowmore, 10.1.1900; 1.1.01 
(Brauns) [M. B.]; Uitenhage, 10.1. 97 [M. W.]; Dunbrody (O’Neil) 
[Kap M.]; Cape Col., Mossel Bay [Kap M.]. 

Schwarz; Thorax mehr oder weniger hell rostfarben ; Fühlerhöcker, 
Fühler und Beine können teilweise oder ganz rostfarben sein. Eine 
helle Behaarung findet sich spärlich, fransenartig am Hinterrand 
des ersten Tergits, in Form einer Apikalbinde auf dem zweiten Tergit, 
und die folgenden Tergite mit Ausnahme des Pygidialfeldes sind 
größtenteils so behaart. Der Kopf ist verhältnismäßig klein, schmaler 
als der Thorax. Dieser ist nach vorn schwach, nach hinten s.ärker 
verengt. Das Pygidialfeld ist deutlich längsstreifig skulptiert mit 
fein gekörnelten Zwischenräumen (Taf. I, Fig. 44; Taf. IV, Fig. 35). 

Länge: 4—7 mm. | 

Die dunkler gefärbten Stücke sind als die faygete Per. zu be- 
zeichnen 


philyra Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 82. 


Der Typus des Männchens liegt mir vor. Nach der Original- 
beschreibung soll diese Form von Stellenbosch und Port Elizabeth 
stammen. Bei dem vorliegenden Exemplar fehlt eine Fundortsangabe. 
Durch die Färbung erinnert diese Art recht an die eumenis Grib., 
doch sind bei ihr außer den bei jener Art geschwärzten Teilen die ganzen 
Pleuralpartieen des Thorax schwarz. Morphologisch ist sie in der 
Flügeladerung dadurch verschieden, daß die erste und zweite 
Cubitalquerader an der Radialzelle weit von einander getrennt münden, 
sodaß ihr Abstand fast doppelt so.groß erscheint, wie der folgende 
Abschnitt des Radius, der von der zweiten und dritten Cubitalquerader 
begrenzt wird. Außerdem ist die Gestalt des Thorax etwas gedrungener. 
Ein weiterer wichtiger Unterschied, auch von der folgenden Art, 
hiegt im Clypeus. Während nämlich bei dem eumenis-Männchen ein 


1. Heft 


118 Dr. H. Bischoff: 


Kiel über jenen hinabläuft bis zum Vorderrand, findet sich bei der 
philyra zwar auch ein ähnlicher Kiel, doch gabelt sich derselbe nach 
vorn und schließt dadurch ein rundliches Grübchen ein. ° Ferner ist 
die Punktierung des Kopfes eöwas gröber. Das letzte Tergit ist jeder- 
seits stark grubig eingedrückt. 

Länge: etwa 10 mm. 


egeria Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus. 1898, p. 83. 


Das typische Exemplar liegt mir vor von Kapstadt [Kap M.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden sowohl wie auch der eumenis 
außerordentlich nahe, ist aber von beiden sicher spezifisch verschieden. 
In der Thoraxfärbung ist sie der vorhergehenden ähnlich, doch ist 
bei ihr noch das Pronotum geschwärzt. In der Flügeladerung stimmt 
sie mit der philyra überein, doch ist die Clypeusbildung die der eumenis 
Grib. Die Skulptur des Kopfes ist ähnlich wie bei der eumenis, doch 
eher ein wenig weitläufiger. Das Mesonotum ist vorn verhältnismäßig 
weitläufig punktiert mit glatten, stark glänzenden Zwischenräumen. 
Die Tegulae sind bei dem einzigen vorliegenden Stück pechbraun, 
doch mögen in dieser Färbung wohl individuelle Unterschiede vor- 
kommen. Die Eindrücke auf dem letzten Tergit sind viel schwächer. 

Länge: etwa 7,5 mm. 

simillima n. sp. 

Ein Männchen liegt vor mit der Angabe Kapland (Krebs) [M. B.]. 

Die Art ist den vorhergehenden verhältnismäßig ähnlich, besonders 
der philyra Per. Der einzige Färbungsunterschied besteht darin, 
daß bei der neuen Art der obere Teil der Mesopleuren unterhalb der 
Flügelschüppchen gerötet ist. Die Flügeladerung ist die gleiche. Auch 
der Kiel des Clypeus gabelt sich, jedoch schon von der Basis an und 
schließt vorn nur eine schwache Vertiefung. keine rundliche Grube 
ein. In dieser Vertiefung findet sich eine feine Punktierung. Wesent- 
lich verschieden ist die Bildung des oberen Analsegments. Während 
bei der philyra die daselbst befindlichen Seitengruben groß und tief 
sind, und zwischen sich einen ziemlich glatten, schmalen Kiel bestehen 
lassen, sind die betreffenden Gruben bei der simillima klein, und zwischen 
ihnen ist das Analsegment abgeflacht und glänzend poliert. Nur basal 
finden sich an den Seiteneindrücken große und tiefe Punktgrübchen. 

Länge: etwa 9 mm. 

Von Andr& war dieses Exemplar als capensis Sauss. bezeichnet 
worden. 


kalaharica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von D.S. W. Afrika, Kalaharı, Kank- 
Kakir, 12.04 (L. Schultze) [M. B.]. 

Diese Art ähnelt der eumenis Grib., besitzt aber die Zeichnungs- 
verteilung des von mir zu der ilythia Per. gestellten Männchens. 
Kopf, Thorax, Fühler und Beine sind hell rostrot. Das erste 
Abdominalsegment ist stärker quer entwickelt. Der Thorax 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 119 


ist gedrungen sechseckig. Seine Seiten konvergieren. nach 
hinten kaum stärker als nach vorn. Die größte Breite desselben 
liegt nur wenig vor der Mitte. Es ist möglich, daß bei frischen 
Stücken dieser Art auch die hinteren Abdominalsegmente hell behaart 
sind. Dafür zu sprechen scheint mir die Aufhellung der Apikalränder 
der betreffenden Segnente. Sie wäre aber auch dann leicht durch 
die Gestalt des Thorax und ersten Abdominalsegments von der eumenis 
Grib. zu unterscheiden. Das Pygidialfeld ist glatt und glänzend ohne 
Streifung (Taf. IV, Fig. 36). 
Länge: etwa 4,5 mm. 


natalensis n. sp. 


Eine der eumenis Grib. sehr nahe stehende Art liegt mir von 
Pieter Maritzburg, Natal, (Weitzacker) [M. G.] vor. 
Auch mit der ilythia hat diese Art re;hte Ähnlichkeit, ist aber 
von jener dur:h den etwas kleineren Kopf und schlankeren Thorax 
zu unterscheiden. Die natalensis ist besonders der eumenis f. taygete 
Per. ähnlich, unterscheidet sich aber zunächst dadurch, daß das 
vierte bis sechste Tergit nicht hell behaart sind, sondern schwarz 
erscheinen. Der Thorax ist hell rostrot.. Fühler und Beine sind: 
schwärzlich pechbraun. Der Kopf ist etwas größer als bei der Zaygete, 
der Thorax deutlich schlanker, und das Pygidialfeld feiner gestreift 
und glänzender, sodaß diese Form hierdurch hinreichend charak- 
terisiert sein dürfte-(Taf. IV, Fig. 37). 
Länge: etwa 6 mm. 


caffra Kohl in Verh. Ges. Wien 1882, p. 480, tab. 23, fig. 9; 
Andre in Z. Hym. Dipt. 1903, p. 82. 

— byblis Peringuey (ex parte) in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 82. 

— dice Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 365. 

— ? hylaeus Gribodo in Mem. Ac. Bologna, 1897, p. 364. 

Von dieser in der Kopffärbung recht variablen Art liegen mir 
19 weibliche Individuen vor, die z. T. bestimmt sind als caffra Kohl, 
taygete Per., inconspicua Sm. Vorläufig halte ich eine Identifizierung 
dieser Form mit der inconspicua Sm. nicht für berechtigt, zumal 
Smith angibt, daß bei seiner Art nur das erste und dritte Tergit 
helle Haare tragen sollen. Bei dem Wert, den Smith auf Zeichnungs- 
merkmale legte und der bei den Mutilliden auch innerhalb gewisser 
Grenzen durchaus berechtigt ist, hätte er sicher einer hellen Apikal- 
franse am zweiten Tergit Erwähnung getan. Falls tatsächlich die 
inconspicua Sm. mit einer Form der vorliegenden Art identisch sein 
sollte, so hätte dieser Name alsdann aus Prioritätsgründen in erster 
Linie Geltung. Von der taygete Per. liegen mir von Peringuey 
selbst bestimmte Exemplare vor, wonach keine Berechtigung vorhanden 
ist, jene Art auf Individuen der caffra Kohl zu beziehen. 

Die von mir vorläufig zur Nominatrasse der caffra gestellten 
Weibchen stammen von folgenden Fundorten: Caffraria (Winthem) 
[M. W.]; Algoa Bai, 15. 11. 97; 15.1. und 1.2.98 (Brauns) [M. W.]; 


1. Heft 


120 Dr. H. Bischoff: 


Port Alfred, 20. 12.97 (O’Neil) [M. W.]; Kapland (Drege) [M. B.]; 
Algoa Bai (Brauns) [M. B.]; OÖ. Tanganyika, Kombe-Unyanaembe, 
12.—14. 11.99 (Glauning) [M. B.]; Algoa Bai, 1.2., 21.3., 3. 4. 96 
(Brauns) [M. Hamb.]; Dunbrody (O’Neil) [Kap M.]; Kap (Pe- 
ringuey) [Kap M.]. 

Charakteristisch für die Art ist der verhältnismäßig große Kopf, 
der kaum schmäler als der Thorax an seiner breitesten Stelle ist. 
Die Skulptur auf ihm ist grob und gedrängt. Für die Nominatrasse 
ist die Anordnung der weißen Haare auf dem Abdomen, eine Apikal- 
fransenbinde am ersten und zweiten Tergit, sowie eine aus verhältnis- 
mäßig weitläufigen Haaren gebildete Binde auf dem dritten charakte- 
ristisch, sowie der rostrote Thorax, der nur bei dem typischen Exemplar 
auf Meso- und Metapleuren und den Pleuralpartieen des Mittelsegments 
geschwärzt ist. Wie schon erwähnt, ist die Farbe des Kopfes sehr 
variabel. Ganz schwarz, höchstens mit kleinem, dunkelrotem Scheitel- 
fleck ist er bei den Stücken von der Algoa Bai, die deswegen vielleicht 
noch am ehesten als eigene Rasse angesprochen werden dürften. Ich - 
bezeichne diese Stücke als £. nigrieeps n. f. Etwas weitere Ausdehnung 
gewinnt der Scheitelfleck bei dem Exemplar vom Tanganyika und 
bei Stücken aus Dunbrody: f. vertiealis n.f. Der ganze Scheitel und 
das Gesicht bis hinunter zu den Fühlerhöckern inkl. sind gerötet 
bei dem Typus der caffra Kohl und den Exemplaren vom Kapland “ 
(Dr&ge)[M. B.], Kap (Peringuey) und Dunbrody (O’Neil) [Kap M.], 
die auch mit Ausnahme des Typus einen ganz roten Thorax besitzen: 
f. ruberata n.{. (Taf. I, Fig. 43; Taf. IV, Fig. 38). 

Das Abdomen ist stets schwarz, und die Beine sind mehr oder 
weniger schwarzbraun. 

Länge: 5—10,5 mm. 

Sieben männliche Exemplare liegen mir vor von; Kapland (Krebs) 
[M. B.]; Algoa Bai, 25. 12. 96, 3. 1. 97 (Brauns) [M. W.]; [M. Hamb.]; 
[Kap M.]; Dunbrody [Kap M.]; Queenstown (Wales) [Br. M.]. 

Das Exemplar von Dunbrody ist von Peringuey als dice Per., 
eines der Stücke von der Algoabai als byblis.Per. bezeichnet. An 
der Zugehörigkeit dieser Männchen zu caffra Kohl habe ich keinen 
Zweifel. 

Schwarz; Thorax einfarbig hell rostrot, nur die Sternalpartieen 
sind schwarz; auch der Stiel des ersten Tergits ist meist mehr oder 
weniger weit ausgedehnt rostrot. Gelegentlich findet sich auch ein 
dunkelroter Scheitelfleek. Die Flügel sind bräunlich getrübt. mit 
breit abgesetztem, dunklerem Saum. Charakteristisch für die Art 
ist der gedrungene Thorax. Das Pronotum erscheint vorn fast gerade 
abgestutzt mit nur wenig abgerundeten Winkeln. Das Mittelsegment 
ist kurz und gedrungen. Helle Apikalfransen finden sich am zweiten 
und dritten Tergit; dieselben sind recht lang und können dadurch 
Binden auf dem dritten und vierten Tergit vortäuschen. Lange weiße 
Haare sind überall auf dem Abdomen verbreitet mit Ausnahme der 
letzten drei oder vier Tergite. Das letzte Tergit selbst ist jederseits 
grubig eingedrückt, sodaß nur ein mittlerer Längswulst bestehen 


Monographie der Mntilliden Afrikas, 121 


bleibt. Der erste und zweite Cubitalquernerv sind am Radius einander 
soweit genähert, daß ihr Abstand daselbst nicht oder nur wenig größer 
ist als der des zweiten und dritten Cubitalquernerv. 

Länge: 6—9 mm. 


subsp. fulvithoraeiea n. subsp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Kapland (Drege) [M. B.]. 

Diese Form steht morphologisch der caffra Kohl so nahe, daß 
ich mich nicht für berechtigt halte, auf sie eine neue Art aufzustellen. 
Als Unterart der caffra Kohl ist sie aber sehr gut charakterisiert. 
Sie unterscheidet sich von jener durch den rostgelben Thorax, der 
wesentlich heller als bei der Nominatrasse der caffra ist. Der Kopf 
ist bei dem einzigen Exemplar tief schwarz; die Fühler sind ganz 
rotbraur, während bei der typischen caffra zum mindesten der Schaft 
stärker verdunkelt ist. Von der gleichen Farbe sind auch Tibien und 
Tarsen aller Beine. Die helle Behaarung auf dem Abdomen ist blaß 
goldig und nicht weiß. 

Länge: 7 mm. 


subsp. quinqueeineta n. subsp. 


Ein einziges Weibchen dieser leicht kenntlichen Form liegt vor 
von Capland, Hanover [Kap. M.]. 

Diese neue Unterart ähnelt bezüglich der Färbung von Kopf 
und Thorax am meisten der typischen caffra, unterscheidet sich aber, 
abgesehen von der beträchtlicheren Größe, dadur:h, daß die ersten 
fünf Abdominalsegmente wohlentwickelte, etwas gelblich getönte 
Fransenbinden besitzen. Bei oberflächlicher Betrachtung hat diese 
Form eine gewisse Ähnlichkeit mit der cassiope Per., als welche sie 
auch bezeichnet ist, unterscheidet sich aber durch den wesentlich 
größeren Kopf, den sie mit der caffra gemeinsam hat. Auch die willow- 
morensis Andre dürfte ihr ähnlich sein, doch soll diese Art einen noch 
größeren Kopf als die caffra besitzen, und außerdem soll ihr Pygidial- 
feld feiner und unregelmäßiger gestreift sein als bei jener Art, was 
aber für die guinquecineta nicht zutrifft. 

Länge: 13 mm. 


ilythia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 55. 

— latona Peringuey (ex parte) in l.c., 1898, p. 54. 

Diese Art ist durch sechs weibliche Exemplare und ein 
Männchen vertreten von Kalkbay [Kap M.]; Rondeb. [Kap M.]; . 
Stellenbosch [Kap M.]; Capland (Drege) [M. B.]; Shilouvane (Junod) 
[Coll. Schulth.]. 

Von diesen Tieren sind die von den beiden erstgenannten Fund- 
orten stammenden Stücke von Peringuey selbst als ılythia bezeichnet 
worden. Das Stück von Stellenboseb trägt vom gleichen Autor die 
Bezeichnung latona, hat aber nichts mit der latona Per. (s. unten) 
zu tun. Das Exemplar [M. B.] hat Andre& als aleis Per. bestimmt, 
ein Irrtum, der*bei der ungenauen Diagnose der Art wohl zu verstehen 


1. Heft 


122 Dr. H. Bischoff: 


ist. Die Art steht der caffra Kohl sehr nahe, ist aber durch den etwas 
kleineren Kopf und gröbere Skulptur auf demselben wohl als spezifisch 
verschieden aufzufassen. Schwarz mit rostrotem Thoraxrücken. 

Bei dem Stück [M. B.] ist der ganze Thorax hell gefärbt; der Scheitel 
ist bei diesem Exemplar ebenso wie bei dem Stück aus Stellenbosch 
gerötet. Diese beiden Exemplare haben auch eine schwächere und 
etwas gedrängtere Punktierung auf dem Kopfe. Die weiße Binde 
auf dem dritten Tergit schwankt etwas in dem Grad ihrer Ausdehnung. 

Bei der Verschiedenheit der einzelnen hier erwähnten Individuen 
untereinander ist es leicht möglich, daß ich verschiedene Rassen 
durcheinander gebracht habe. Erst ein größeres Material wird hier 
sichere Schlüsse gestatten. 

Länge: 7—8,5 mm. 

Als Männchen zu der «lythia Per. hat der Autor ein mir aus Con- 
stantia (Purcell) [Kap M.] vorliegendes Stück bezeichnet. Ich habe 
einigen Zweifel an der Hierhergehörigkeit dieses Männchens, wozu 
mich besonders die Kopfskulptur desselben veranlaßt. Außerdem 
ist dieses Männchen wesentlich von dem der caffra verschieden bei 
der nahen Verwandtschaft der Weibehen. Ich bin der Ansicht, daß 
das angebliche zlythia-Männchen wegen der groben und dabei weit- 
läufigen Punktierung des Kopfes viel eher zu der aleis Per. gehören 
dürfte. Schwarz; der ganze Thoraxrücken inkl. Mittelsegment, teil- 
weise auch die oberen Teile der Pleuren und der Stiel des ersten Ab- 
dominalsegments hell rostrot. Die Mandibeln sind bräunlich, die 
Fühler und Beine pechbraun bis schwarz. Die Flügel sind leicht 
bräunlich getrübt mit breitem, dunklerem Saum. An Apikalrand 
des ersten Tergits fehlt eine helle Franse, dagegen besitzen das zweite 
und dritte eine solche. Fine zerstreute, helle Behaarung findet sich 
mit Ausnahme der letzien Tergite überall auf dem Körper. Der Kopf 
ist stark glänzend, weitläufig und grob punktiert. Die Wangen sind 
nur kurz, etwa ein Drittel des Längsdurchmessers der Augen. Hinter 
den Augen konvergieren die Seiten des Kopfes leicht. Der Thorax 
ist schlank, ziemlich glänzend, mit nach hinten stark verjüngtem 
Miütelsegment. An den Flügeln ist die dritte Cubitalzelle unten offen, 
ein zweiter rücklaufender Nerv ist nicht vorhanden. Das zweite Glied 
der Fühlergeißel ist weniger als zwei Drittel so lang wie das folgende. 
Das Abdomen ist verhältnismäßig schlank. 

Länge: etwa 7 mm. 

Vie] wahrscheinlicher dürfte folgendes Männchen, das leider 
keine nähere Fundortsbezeichnung. trägt, aber zweifellos aus dem 
Kapland stammt, hierhergehören. 

Das Männchen steht durch den breiten Kopf und das Zähnchen 
an den Seiten des Pronotums der aleıthoe Per. sehr nahe. In der Färbung 
unterscheidet es sich zunächst dadurch, daß Pro- und Mesonotum, 
sowie das Scutellum und Metatergum, desgl. die oberen Teile der 
Mesopleuren rostrot sind. Die Flügeltrübung ist etwas schwächer. 
Die Aderung stimmt ziemlich überein. Wichtige morphologische 
Unterschiede liegen in der Bildung des Kopfes. Während bei der 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 123 


aleithoe Per. die Seiten des Kopfes hinter den Augen zunächst di- 
vergieren und erst dann plötzlich, fast winklig abgesetzt konvergieren, 
verlaufen sie hier zunächst auf eine kurze Strecke parallel 
und konvergieren weniger plötzlich. Die Augen springen, von oben 
gesehen, nur schwach nach vorn vor, da die Einsattlung der Stirn 
neben ihnen nur schwach ist. Eine Querrunzelung fehlt an dieser 
Stelle und die Punktierung ist dort ziemlich weitläufig. Die Mandibeln 
sind nur durch schmale Wangen von den Augen getrennt. Das Pronotal- 
zähnchen ist ähnlich wie bei der aleıthoe Per. vorhanden. Behaarung 
und Bindenanordnung gleichen denen der verglichenen Art. 
Länge: 8 mm. 


thaba Peringuey (?) 


Der Typus dieser Art liegt mir von Kapstadt [Kap M.]vor. Leider 
fehlen dem einzigen Stück sämtliche Flügel. 

Die Art steht der von mir als aleis Per.-Männchen aufgefaßten 
Form sehr nahe, ist aber doch morphologisch gut zu unterscheiden. 
Schwarz; Scheibe des Mesonotums sehr dunkelrot, fast schwarz, 
sodaß das ganze Tier einen sehr düsteren Eindruck macht. Die Beine 
sind pechbraun und die Fühler fast rostfarben. Der Thorax ist be- 
deutend gedrungener als bei dem vorhergehenden Männchen gebaut, 
und auch das erste Segment ist nach hinten stärker erweitert. 

Länge: Etwa 7 mm. 


willowmorensis Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 88. 


Ein von Andre selbst bestimmtes Weibchen liegt mir aus dem 
Kapland (Drege) [M. B.] vor. 

Schwarz; Thorax oberseits hell rostfarben. Bei dem Typus sollen 
auch noch die Fühlerhöcker und eine Scheitelmakel (in der kurzen 
Artdiagnose heißt es „‚macula vertieis“, in der ausführlicheren Be- 
schreibung dagegen, wohl infolge eines Druckfehlers ‚‚une assez grande 
tache sur le ventre‘‘), sowie das Pygidialfeld aufgehellt sein. Bei dem 
vorligenden Stück ist höchstens das Pygidialfeld etwas bräunlich. Am 
Hinterrand ist das erste Tergit besonders in der Mitte breit blaßgolden 
gebändert. Die Binde des zweiten Tergits ist ebenfalls blaßgolden, aber 
etwas schmaler. Auch alle folgenden Tergite mit Ausnahme des letzten 
sind apikal ebenso gebändert. Goldige Haare stehen, wenn auch nicht 
so dicht, auch auf der Basalhälfte des dritten und der folgenden Seg- 
mente, sodaß das ganze Abdomen vom Apikalrand des zweiten Ter- 
gits an goldig behaart erscheint. Die Behaarung der Beine und der 
Ventralsegmente ist blasser und spärlicher, außerdem länger. Der 
Kopf ist groß, hinter den Augen parallelseitig verlängert, ziemlich 
von der Breite des Thorax. Die Mittel- und Hintertibien sollen bei 
dem Typus zwei Reihen von kräftigen Dornen gehabt haben. Diese 
Dornen scheinen aber leicht abzubrechen, denn bei dem vorliegenden 
Stück weist die rechte Hintertibie nur noch zwei, die linke dagegen 
gar keine Dornen mehr auf, obwohl die längere und kürzere Behaarung 
daselbst gut erhalten ist. Etwas kräftigere Grübchen scheinen aber 


1. Heft 


124 Dr, H, Bischoff: 


die Lage der Dornen anzudeuten. Das Pygidialfeld kann als fein 
divergierend gestreift bezeichnet werden. 

Länge: 10 mm (die des Typus betrug 8 mm). 

Die von Andre als Männ:hen zu der willowmorensis beschriebene 
Form ist mir bisher nicht bekannt geworden. Nach der Beschreibung 
dürfte dieses Männchen mit der maja Per. nahe verwandt sein. Ab- 
gesehen von der Färbung unterscheiden sich die mir vorliegenden 
maja-Exemplare dadursh von der Beschreibung der willowmorensis 
daß der erste rücklaufende Nerv in die Mitte der zweiten Cubital- 
zelle mündet und nicht davor; ferner sind die Mittel- und Hintertibien 
unbedornt, doch können diese Dornen leicht abbrechen, sodaß ihr 
Fehlen nur ein scheinbares ist. Die Originalbeschreibung des willow- 
. morensis-Männchens lautet: 

„Corps noir, avec le miliea des mandibules, les tubercules an- 
tennaires, Je mesonotum, le scutellum et parfois partie du pronotum 
d’un rouge sombre; funicule des antennes, &caillettes et tarses d’un 
brun plus ou moins rougeätre. Les trois premiers segiments de l’ab- 
domen assez densement cilies, ä& leur bord posterieur, de poils blancs, 
formant sur le second et troisieme segments des bor lures bien dessin&es 
qui se voient egalement sur les segments ventraux; dessus de la t£te, 
du mesonotum, du second segment abdominal et des quatre derniers 
segments herisse de poils noirs, le reste du corps herisse de poils 
blanchätres; pattes &parsement herissees de poils blancs melanges 
de bruns; @perons noirs. 

Tete quadrangulaire, plus large que longue et & peine plus etroite 
que le thorax, densement punctuße-reticulee; elle est assez longuement 
prolongee derriere les yeux, avec le bord posterieur & peine arque 
et les anglestres arrondis. Yeux de grandeur moyenne, voisins de l’arti- 
eulation des mandibules; ocelles petits, les posterieurs plus rapproches 
entre eux que des yeux. Mandibules trident&es au :ommet, la dent 
interne &tant la plus forte; elles sont en outre munies d’un petit denti- 
cule vers le milieu de leur borl externe. Antennes aves le second 
article du funicale beau:oup plus court que le troisitme. Thorax 
(va en dessus) subquadrangulaire, un peu plus &troit en arriere qu’en 
avant; pronotum presque rectiligene & son bord anterieur avec les 
angles arrondis, largement &chanere en arc & son bord posterieur, 
fortemen‘ ponetue-reticule; mesonotum avec les sillons entiers et 
distincts, fortement p.netae-retieule ainsi que le scutellum qui est 
plan et quadrangulaire; metanotum obliquement tronque en arriere, 
densement ride-reticule; ecaillettes petites, arrondies, lisses eö lui- 
santes. Abdomen nettement petiole, mais avec le premier segment 
plus eourt que :hez la plupart des autres especes du genre; la tige 
articulaire eylindrique n’est pas plus longue que large et la partie 
renflöe du segment est plutöt un peu rlus large que longue, bien plus 
etroite en avant, & peine contractee en arriere et affeetant (vue d’en 
haut) une forme triargulaire. L’ensemble du segment est evidemment 
plus court que le segment suivant et se rapproche de la forme de :eluı 
de: Stenomutilla. Le premier segment est fortement ponstue-retieule 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 125 


en dessa;, muni en dessous d’une carene basse et peu distincte, second 
segment assez finement e, peu densement ponctue, luisant, encore 
plus &parsement ponctu@ en dessous; les segments suivants finement 
ponctues. Ailes subhyalines & la base, enfumees au sommet, stigma 
et nervures bruns; cellule radiale subacuminee, premiere nervure 
r&:>urrente regu avant le milieu Je la seconde cellule zubitale, seconde 
resurrente aboutissant apres le milieu de la troisitme cellule eubitale. 
Pattes avec les tibias intermediaires et posterieure: distinetement 
epineux sur leur tranche externe. 

Willowmore (Le Cap); une femelle et deux mäles dont l’un a 
‚&t6 trouve accoupl& avec la femelle par le M. le Dr. Brauns & qui 
je dois le communication de ces exemplaires. 

Le mäle se fait remarquer par le brievite relative de son premier 
segment abdominal; il offre de m&me mode de coloraiion et d’ornemen- 
mentation que ceux de alcithoe Per. et egeria Per. qui me sont restes 
inconnus, mais l’auteur dit du premier que ses tibias sont inermes, 
et le second est trop suceinetement decrit pour pouvoir ötre reconnu.‘“ 


maja Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 81. 


Außer dem Typus von der Algoa-Bay, 20.12.96 (Brauns)[KapM.] 
liegt ein weiteres Exemplar vor von der Algoa-Bay, 1. 11. 96 (Brauns) 
[M. W.]. 

Diese Art steht morphologisch der vorhergehenden nahe und ist 
nach der P&ringuey’schen Beschreibung zu erkennen. Schwarz; 
der Thorax mit Ausnahme des Mittelsegments und der Pleuren rot. Der 
Kopf ist groß, hinter den Augen parallelseitig verlängert, etwas quer; 
die Augen zeigen eine leichte Ausrandung. Die Antennen sind kräftig 
gebaut. Der Thorax ist ziemlich gedrungen. Die Vorderwinkel des 
Pronotums sind gut entwickelt. Die Tegulae sind klein und glänzend. 
Die Flügel haben einen etwas dunkleren Saum, sind im übrigen leicht 
graulich getrübt. Das erste Abdominalsegment ist hinten sehr breit 
knotenförmig, nicht abgesetzt gestielt; über seinen Rücken verläuft 
eine Querreihe von aufrechten, etwas hakenförmig nach hinten ge- 
krümmten, langen grauen Haaren. Das erste Segment ist grob und 
sehr dicht, das zweite noch etwas gröber, aber nicht ganz so dicht, 
rundlich punktiert. An seinem Apikalrand besitzt es, wie auch das 
dritte Tergit, eine weiße Endfranse (Taf. IV, Fig. 39). 

Länge: 7—8 mm. 


metatarsalis n. sp. 
Ein Exemplar mit der Bezeichnung Kapland (Krebs) [M. B.] 


liegt vor als procne Per. bestimmt; ein weiteres stammt von N. Natal, 
Krantzkloof Howick, 2.—3.08 (Junod) [Coll. Schulth.]. , 

In Färbung und Zeichnung stimmt diese Art mit der procne Per. 
gut überein. Auch der Metatarsus der Hinterbeineist stark verbreitert, 
doch sagt Peringuey ausdrücklich: „basal joint of hind tarsi broadly 
dilated, compressed, sinuate inwardly and truncate diagonally at 
apex.‘‘ Von einer Einwärtskrümmung ist aber bei dem vorliegenden 


1. Heft 


126 Dr. H. Bischoff: 


Stück nichts zu erkennen, während diese bei der folgenden Art sehr 
deutlich ist. Bei jener ist nämlich das basale Tarsenglied der Hinterbeine 
an seiner Spitze dreieckig erweitert, wodurch der Eindruck einer 
Krümmung des betreffenden Gliedes nach innen hervorgerufen wird, 
was aber hier nicht der Fall ist. Der Metatarsus der Hinterbeine ist 
bei der vorliegenden Form auf der Außenseite ausgehöhlt, während 
er auf der Innenseite braun sammetartig behaart ist, und so ganz auf- 
fällig an Bienenmetatarsen erinnert. Die Flügel sind übrigens bei 
dieser Art blaßbraun, während sie bei der folgenden dunkelbraun 
sind. Außerdem ist die Skulptur des zweiten Tergits etwas kräftiger 
und die Abdominalbinden sind nicht unterbrochen (Taf. IV, Fig. 40). 

Länge: 15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das erstgenannte Stü:k. 


proene Peringuey in Ann. $8.Afr. Mus., 1898, p.84; Bingham 
in Tr. ent. Soc. London 1911, p. 545 als beroe Per. 


Diese schon durch ihreGröße auffälligeArt ist durch sechs Männchen 
vertreten, die von folgenden Fundorten stammen: Salısbury [Kap M.]; 
Salisbury. 12.99 (Marshall) [Br.M.]; Matabeleland, 1.04 (Mar- 
shall) [Br.M.]; Krugersdorp (Thomasset) [Br.M.]; Plumtree 
[Coll. Arnold]; Matoppo, S.Rhodesia, 4. 12.11 [Coll. Arnold]. 

Schwarz; Thorax rot. Das Abdomen trägt an den Hinterrändern 
der ersten drei Tergite silberne bis blaßgoldene Binden, die in der 
Mitte leicht unterbrochen sein können. Die Flügel sind dunkelbraun. 
Charakteristisch für die Art ist die eigenartige Gestalt des hinteren 
Metatarsus. Dieser ist nämlich stark verbreitert, flachgedrückt, an 
seinem distalen Ende wesentlich breiter als die Tibie, auf der Außen- 
seite stark ausgehöhlt und dicht vor dem Ende plötzlich nach innen 
und unten erweitert gekrümmt. Die hinteren Trochanter sind lappen- 
artig erweitert, die Hinterscherkel an der Basis besonders platt- 
gedrückt, etwas ausgehöhlt und glänzend. Diese Merkmale genügen, 
um die Art mit Sicherheit zu erkennen. Der Kopi ist groß, hinter 
‚ den Augen stark verlängert mit nach hinten sehr leicht divergierenden 
Seiten; die Wangenlänge ist eine beträchtliche und fast so lang wie 
das dritte Geißelglied. Die Skulptur des zweiten Tergits ist verhältnis- 
mäßig recht fein und weitläufig (Taf. IV, Fig. 41). 

Länge: 16—20 mm. 

Ich bin der Ansicht, daß das von Bingham als Stenomut, beroe 
Per. beschriebene Männchen hierher gehört. Dass dieses Tier keine 
Stenomutilla sein kann, geht aus der Angabe über die Tegulae hervor. . 
Die abgeilachten und dreieckig erweiterten Basalglieder treffen ebenso 
wie die anderen von Bingham angegebenen Merkmale auf die procne 
Per. zu. Auch der Clypeus ist bei dieser Art niedergedrückt und be- 
sitzt einen Längskiel. Schließlich stimmt auch das Vorkommen überein. 

Als Fundorte werden von Peringuey angegeben: Transvaal, 
Klerkesdorp; Zambesia, Salisbury; von Bingham: Natal, Lake 
Umkomaas (G. Leigh); Rhodesia, Mashonaland, Salisbury, 5000 ft. 
(Marshall); East Loangwa, Petauke, 2400 ft. (Neave). SL: 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 197 


cuneatiformis Magretti in Ann. Maus. Genova 1891, p. 953. 

Die drei typischen Exemplare dieser außerordentli:h charakte- 
ristischen Art liegen mir vor von Gabbon, 1891 (Robeechi) [M. G.]; 
Obbia, 1. 6. 21 (Robez:chi) [M. G.]; Wabi, 1891 (Robeechi)[M. G.]. 

Schwarz; Thoraxrücken rötlich; an den Beinen mindestens die 
Tarsen pechbraun. Sehr auffällig ist für diese Art eine lange, dichte, 
wollige, blaßgoldene Behaarung auf Kopf und Thoraxrücken, die die 
Grundskulptur fast völlig verdeckt. Auf dem Pleuralkiel stehen 
wesentlich längere, steife Haare von gleicher Farbe. Die Abdominal- 
zeichnung wird gebildet aus blaßgoldigen, verhältnismäßig breiten 
Binden an den Apikalrändern des ersten bis fünften Tergits. Die Binde 
des ersten Tergits kann leicht unterbrochen erscheinen; die des zweiten 
ist in der Mitte dreieckig nach vorn erweitert. Diese Erweiterung geht 
bei dem S;ück aus Wabi in einen parallelseitigen, schmalen Haar- 
streifen über, der die Basis dieses Tergits erreicht. Das gleiche Exemplar 
ist weiter dadurch auffällig, daß auf dem vierten und fünften Tergit 
die hellen Binden mehr oder weniger verschwunden sind. Die Beine 
und Sternite sind ebenfalls blaß behaart, letztere auch mit deutlichen, 
apikalen Fransenbinden. Im übrigen sind am Körper überall lange 
blasse Haare vorhanden, besonders auch auf den Seiten des Abdomens. 
Das zweite Tergit ist außerdem von halbaufstehenden, schwarzbraunen 
Haaren bedeckt. 

Der Kopf hat etwa die vordere Breite des Thorax. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist länger als das dritte. Die vorderen Thoraxwinkel 
erscheinen rechteckig. An seiner breitesten Stelle tritt der Thorax 
ziemlich stark höcker- oder zahnartig vor. Das Pygidialfeld ist von 
feinen, bogenförmig verlaufenden Linien bedeckt, deren Bogen nach 
hinten offen sind (Taf. I, Fig. 45; Taf. IV, Fig. 42). 

Länge: 12 mm. 


bechuana Peringuey (? nomen nudum). 


Das typische Männchen dieser Art liegt mir vor von Morokeweng, 
Betchuanaland jKap M.). 

Schwarz; Thoraxrücken düster rot, desgleichen die Pleuren unter- 
halb der Flügelwurzeln, sowie ein Scheitelfleck, ein Fleck vor den Augen 
auf den Wangen, die Spitze des Fühlerschaftes, die Wurzeln der Geißel 
sowie die Basis des ersten Abdominalsegments. Die Wangen sind teil- 
weise gelbbraun aufgehellt. Eine helle apikale Fransenbinde findet 
sich am Endrand des ersten und zweiten Tergits. Das dritte Tergit 
ist ganz hell behaart. Eine aufrechte helle Behaarung ist auf dem 
ganzen Körper zerstreut mit Ausnahme der hinteren Tergite. Die 
Wangen sind ziemlich lang, etwa von der Länge des Augenlöngsdurch- 
messers. Die Entfernung von den Hinterwinkeln betiägt ungefähr ebenso 
viel. Hinter den Augen konvergieren die Seiten des Kopfes zunächst 
nu" wenig. Die Hinte winkel selbst sind abgerundet. Das Gesicht ist 
über der Mandibelbasis jederseits stark niedergedrückt. Unterhalb 
der Fühlerwurzeln trägt es zwischen den beiden tiefen Gruben einen 
kräftigen Längskiel, der sich nach vorn gabelt und eine große. flache 


1. Heft 


128 Dr. H. Bischoff: 


Grube einschließt. Am Vorderrand dieser Grube steht eine zungen- 
förmige, abstehende Lamelle, die die Mandibeln überragt. Das zweite 
Fühlergeißelgliel ist etwas kürzer als das folgende. Die Behaarung 
der Beine ist teils anliegend, teils abstehend weiß. Die Endsporne der 
Tibien sind schwarz. Die Skulptur ist im ganzen ziemlich grob und 
dicht. Sie besteht auf dem zweitenTergit aus etwas länglichen Grübchen. 
Sehr auffällig ist eine dichte, weiße, senkrecht abstehende, lange Be- 
haarung auf dem ersten Sternit. Das zweite Sternit ist übrigens ziem- 
lich starx aufgehellt und verhältnismäßig dicht hell behaart. Leider 
fehlen dem eirizigen Exemplar die Flügel. 
Länge: 11 mm. 


aleis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 53. 

Diese leicht kenntliche Art ist durch vier Weib.hen vertreten 
von Stellenbosch [Kap M.]; Muizenb. [Kap M.]; Cap b. sp. (de Vylder) 
[M. Stockh.]; Caffraria (Wahlberg) [M. Stockh.].. Die Exemplare 
von den beiden ersten Fundorten sind von P&ringuey selbst bestimmt. 

Ganz schwarz oder auf Kopf und Thorax rötlich aufgehellt. Die 
Unterseite ist stets etwas heller. Beine und Fühler neigen zur Bräunung. 
Weiße Haarfransen finden sich am Apikalrand des ersten und zweiten 
Tergits und seitlich am dritten; die des zweiten nehmen einen fast 
bindenartigen Charakter an. Der Kopt ist verhältnismäßig groß, 
breiter als der Thorax, hinter den Augen parallelseitig verlängert, 
mit leicht abgerundeten Hinterwinkeln. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist deutlich länger als das dritte, das erste ist verhältnismäßig ge- 
streckt. Die Skulptur des Kopies ist dadurch sehr auffällig, daß die 
groben Punkte weitläufig gestellt sind; die Zwischenräume erscheinen 
abgeflacht und glänzend. Der Thorax ist im vorderen Drittel parallel- 
seitig mit scharfen Vorderwinkeln und hinter dem ersten Drittel 
geradlinig nach hinten verengt. Die Punktierung hat vorn etwa die 
Stärke wie auf dem Kopf, nur stehen die einzelnen Punkte viel dichter; 
auf der hinteren abschüssigen Fläche ist die Skulptur sehr grob netz- 
maschig. Das zweite Tergit ist dicht und fein, länglich grubig punktiert. 
Die Zwischenräume bilden feine Längskielchen. Das Pygidialfeld 
ist stark glänzend und sehr fein, ziemlich weitläufig längsgestreift. 
Die einzelnen Streifen erlöschen bereits in einiger Entfernung vor 
der Spitze. Die Bewehrung der Beine ist verhältnismäßig stark 
(Taf. IV, Fig. 43). 

Länge: etwa 5 mm. 

NB. Das Exemplar aus Caffraria [M. Stockh.] war von mir mit 
dem i.1. Namen wahlbergi versehen worden. Es liegt mir leider bei der 
Niederschrift dieser Zeilen nicht mehr vor. Nach den darüber ge- 
machten Notizen kann aber kein Zweifel an seiner Identität mit der 
alcıs Per. bestehen. 

eassiope Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 62. 

Außer dem typischen Exemplar von Namaqua, Bushmanland 
[Kap M.] liegt ein weiteres Weibchen aus D. S. W. Afr., Kanus b, 
K’hoop, 5.13 (Thomsen) [M. Hamb.] vor. | 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 139 


Kopf und Thorax sind rostfarben, das Abdomen schwarz; Fühler 
und Beine mehr oder weniger rostfarben bis pechbraun. Die helle 
Behaarung des Abdomens ist blaß gelb. Sie bildet auf dem ersten 
Tergit eine breite Binde, auf dem zweiten eine etwas schmalere, die 
in der Mitte durch etwas weitläufigere Haare verbreitert erscheint. 
Die folgenden Tergite sind mit Ausnahme des letzten in ihrer ganzen 
Ausdehnung hell behaart. Eine anliegende, blasse Behaarung findet 
sich zerstreut auf der Oberseite des Kopfes und dem Thoraxrücken. 
An denselben Stellen ist die aufrechte Behaarung dunkel. Eine helle 
aufrechte Behaarung tritt außerdem auch auf dem Hinterkopf, den 
Seiten von Kopf und Thorax, den Beinen, der Basis des Abdomens; 
den hinteren Seginenten und auf der Unterseite des Abdomens auf, wo 
sie-an den Endrändern der Sternite Fransen bildet. Der Kopf ist 
verhältnismäßig klein, schmaler als der Thorax, dessen größte Breite 
dicht vor der Mitte liegt. Dort ist der Thorax seitlich höckerartig 
vorgezogen. Kopf und Thorax sind ziemlich grob punktiert, die 
Zwischenräume glänzend. Das zweite Tergit ist, soweit dies unter 
der dichten Behaarung zu erkennen ist, mit etwas länglichen Punkten 
bedeckt. Das Pygidialfeld ist dicht divergierend längsstreifig skulptiert. 
Mittel- und Hintertibien sind sehr kräftig bedornt (Taf. IV, Fig. 44). 

Länge: 10—12 mm. 


byblis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 82. 


- Außer einem von Peringuey selbst als byblis bezeichneten 
Stück von. Dunbrody (O’Neil) [Kap M.] liegt mir noch ein weiteres 
vor von Caffraria (Winthem) [M. W.]. 

Diese Art ist der caffra Kohl im männlichem Geschlecht außer- 
ordentlich ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser besonders durch 
den etwas schlankeren Thorax, dessen Pronotum vorn mehr gerundet 
und dessen Mittelsegment schlanker ist, weniger steil abfällt und nach 
hinten sich mehr verjüngt. Der Abstand des ersten und zweiten 
Cubitalquernerven an der Radialader ist im Verhältnis zu dem des 
zweiten und dritten Cubitalquernerven daselbst größer als bei der 
caffra. ‘Ob dieses letzte Merkmal aber konstant ist, kann nicht mit 
Sicherheit entschieden werden, da schon bei den beiden vorliegenden 
Stücken sich hierin geringfügige Unterschiede zeigen. Die Skulptur 
ist im übrigen der der caffra Kohl sehr ähnlich. 

Länge: 7”—8 mm. az: 

./ latona subsp. ueavei Andre in Ann. Soc. ent. Belg. 1909, p. 99. 

Außer dem Typus von Bankeya, 10. 07 (Neav e) [Congo M.] liegen 
mir noch zahlreiche Individuen von folgenden Fundorten vor: Ka- 
lumba-Kilwa, 8.07 (Neave) [Congo M.]; Kibombo, 2.11.10 (Be- 
quaert) [Congo M.]; Kongolo, 30.1.11 (Bequaert) [Congo M.]; 
Bukama, 16.5.11 (Bequaert) [Congo M.; Männchen]; Kitompo- 
Fungwe (Bequaert) [Congo M.]; Bunkeya-Kambove, 9.07 (Neave) 
[Congo M.]; Plumtree, Rhodesia, 22. 9. 06 [Kap M.]; Umtali [Kap M.]; 
Springvale, Rhodesia, 27. 12. 11 [Coll. Arnold]. Die Tiere von den 


Archiv für Naturgeschichte 
20. Al. 9 1. Heft 


130 Dr. H. Bischoff: 


nun folgenden Fundorten befinden sich im British Museum und sind 
sämtlich von Neave gesammelt. Central Angoniland, Lilongwe Dist., 
. 4000-5000 f£t., 28. 5.—2. 6. 10; N. E. Rhodesia, on road Ft. Jameson 
to Lundazi, 4000 ft., 7.—14. 6.10; Nyasaland, Vy. of S. Rukuru R., 
3000 £t., 20.—27.6.10; btwn. 8. Rukuru Vy. and Florence Bay, 
28.—29. 6. 1910, 4500 ft.; Vy. of N. Rukuru, Karonga Dist., 2000 
— 4000 f£t., 15.—18.7.10; N.E. Rhodesia, Upper Luangwa R., 
27.7.—13. 8.10; Niamadzı R., near Nawalia, 2000 ft., 17.—22. 8. 10; 
Mid. Luangwa R., 1800 ft., 23.—31. 8. 10; Luangwa to Petauke, 14. 
—17.9.10; G.E.Afr., Usangu Dist., 3500—4500 f£t., 29. 11:— 
—15. 12.10; Mt. Mlanje, 27.12.12; Kambove, Katanga, 150-200 
miles w. of Kambove, 3500—4500 ft., 26. 9. 07. 

‚ Schwarz; Thorax von sehr düster rot bis rostrot variierend. Die 
helle Abdominalzeichnung verteilt sich folgendermaßen: Auf dem 
ersten Tergit steht jederseits an dessen Apikalrand ein silberner Fleck. 
Das zweite Tergit trägt eine ebensolehe Apikalbinde, die in der Mitte 
breit dreieckig erweitert ist und seitlich abgekürzt sein kann, sodaß 
nur ein Mittelfleck übrig bleibt. Auf den beiden folgenden Tergiten 
treten seitlich an den Hinterwinkeln silberne Fransen auf, und eine 
nicht unterbrochene Binde bedeckt den größten Teil des fünften 
Tergits. Die helle Behaarung ist durchaus nicht immer rein weiß, 
sondern kann auch leicht gelblich getönt sein. Auf dem Scheitel 
jederseits neben und hinter den Augen befindet sich ein aus zerstreuten 
silbrigen Haaren gebildeter, ziemlich dreieckiger Fleck, von wechselnder 
Größe. Diese Flecken sind bei kleineren Individuen meist weniger 
deutlich, bei größeren können sie sich oben auf dem Scheitel berühren. 
Der Kopf ist kräftig entwickelt und erreicht fast die größte Breite 
des Thorax, die dicht hinter dessen Vorderrand gelegen ist. Der Kopf 
erscheint nach hinten etwas verbreitert (Taf. I, Fig. 46; Taf. IV, Fig. 45). 

Länge der Weibehen: 6—11,5 mm. 

Männchen. Als Typus des bisher unbeschriebenen Männchens 
bezeichne ich das Exemplar von Bukama [Congo M.]. 

Schwarz; der ganze Thorax ist düster rot bis rostrot. Die Tegulae 
sind schwarz. An den Endrändern der ersten drei Abdominaltergite 
finden sich silbergraue Fransen. Lange, aufrechte, weiße Haare sind 
überall auf dem Kopf zerstreut, an dem Vorderrand des Pronotums, 
am Scutellum, Mittelsegment, an den Seiten des Thorax und auf den 
Beinen, weiter auf dem ersten Tergit, dorsal auf der Basis des zweiten 
Segments, auf dem dritten Tergit und besonders seitlich am vierten. 
Auch das Analsegment ist bei den beiden Exemplaren aus dem Kongo- 
Staat, also auch bei dem Typus, weiß behaart, während es bei allen 
übrigen Männchen keine Spur von weißen Haaren aufzuweisen hat. 
Der Kopf ist kräftig entwickelt, nach-hinten etwas verbreitert. Seine 
Skulptur ist deutlich feiner als die des Mesonotums. Das zweite Tergit 
ist fein punktiert, und die Punkte sind kaum längsgestreckt; die 
Zwischenräume bilden höchstens schwache, kurze Kielchen. Das 
zweite Sternit ist bei den beiden Stücken aus dem Kongo-Staat auf 
der Mitte der Scheibe poliert und unpunktiert, und zwar ın beträcht- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 131 


licher Ausdehnung. Die Flügel sind graubraun getrübt, in einem Falle 
stark geschwärzt, und besitzen einen breiten, scharf abgesetzten 
dunkleren Saum, der innen etwa durch die Mitte der dritten Cubital- 
zelle läuft, sich im übrigen aber außerhalb der geschlossenen Zellen 
befindet. Ein zweiter rücklaufender Nerv ist auch nicht andeutungs- 
weise vorhanden. 


Länge der Männchen: 8—14 mm. 
v subsp. analis n. subsp. 


Hierher gehören sämtliche in der Zeit vom 7.—14. 6. 10 gefangenen 
Männchen, ferner die Exemplare von Mt. Mlanje, 27.12.12 (Neave) 
[Br. M.]; 150—200 miles w. of Kambove, 26. 9. 07 (Neave) [Br. M.]; 
Lilongwe Distr., 28. 5.—2. 6. 10 (Neave) [Br. M.]. 


Von der neavei unterscheidet sich diese als geographische Rasse 
aufzufassende Form dadurch, daß das Analsegment schwarz und nicht 
weiß behaart ist, sowie durch eine dichtere Skulptur auf dem zweiten 
Sternit, die keine große, glatte Mittelfläche freiläßt. 


Als Typus bezeichne ich ein zwischen Ft. Jameson und Lundazı 
gefangenes Exemplar. Die hierzu gehörigen Weibchen kann ich bisher 
nicht von der neavei trennen. 


subsp. luangwana n. subsp. 


Hierher gehören die Stücke vom oberen und mittleren Luangwa 
(27. 7.—13.8.; -23.—31. 8.), Niamadzi, near Nawalia, 17.—22. 8. 10; 
und weiter ein zwischen Luangwa und Petauke am 14.—17.9. 10 
gesammeltes Männchen. Diese Form, die wohl als eigene Rasse auf- 
gefaßt werden kann ähnelt der vorhergehenden sehr, unterscheidet 
sich aber im männlichen Geschlecht durch das geschwärzte Mittel- 
segment und die größtenteils schwarzen Pleuren. Die Weibchen 
zeichnen sich durch den geschwärzten Thorax aus. Als Typus des 
Weibehens bezeichne ich ein Exemplar vom oberen Luangwa, als den 
des Männchens ein Stück vom gleichen Fundort. 


latona latona Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 54. 


. Der Typus dieser Art liegt mir von Transvaal, Klerksdorp [Kap 
M.] vor. 

Mit der caffra Kohl, zu der Peringuey diese Art als Synonym 
setzen will, hat dieselbe nichts zu tun. Vielmehr ist sie wegen des 
gescheitelten Doppelfleckes auf dem ersten Tergit mit der neaver 
Andr& und der nortia Per. verwandt. Am nächsten steht ihr wegen 
des dunkelroten Scheitels die I. schultzei; sie unterscheidet sich aber . 
von jener dadurch, daß die Apikalfranse des dritten Tergits nur 
seitlich angedeutet ist, nicht aber durchgeht. Von der ruficeps ist sie 
durch‘ den viel dunkleren Thorax und den größtenteils schwarzen 
Kopf leicht zu unterscheiden. Sehr ähnlich ist ihr auch die katonga, 
doch besitzt diese einen heller roten Thorax; der Kopf ist verhältnis- 
mäßig etwas kleiner und die Thoraxseiten sind an der breitesten 


9* 1. TTeft 


133 WB Blechere 


Stelle kaum gehöckert, während sie bei der latona dort einen kräftigen 
Höcker tragen. 
Länge: 8—10,5 mm. 


subsp. schultzei n. subsp. 


Durch drei Weibchen ist diese neue Form vertreten, Sn zwar 
von Betchuanaland-Prot., Kalahari, Bonce Pfanne, 1..05 (L. Schultze) 
[MB.1;:2D2.8.:W. Afrika, Paulinenhof, 30km ö. Windhuk, 18.5. 11 
(Michaelsen) [M. Hamb. 1; Brakwater, 20km n. Windhuk, "a8, 5.11 
(Michaelsen) [M. Hamb.]. 

Diese Form ähnelt dem neavei-Weibchen naht: unterschaigi 
sich aber in folgenden Punkten: Der Kopf ist auf dem Scheitel mehr 
oder weniger weit rötlich aufgehellt, die Behaarung daselbst mehr 
verteilt, sodaß keine dreieckigen, silbernen Flecken daselbst auftreten; 
der Thorax ist etwas heller, die helle Behaarung des Abdomens geht 
mehr ins gelbliche über und bildet auf dem zweiten Tergit eine voll- 
ständige Endfranse. Auch die Apikalfranse des dritten Tergits erstreckt 
sich weiter gegen die Mitte hin. Die Binde auf dem fünften Tergit 
ist bei dem Typus dieser Form in der Mitteundeutlich, bei den anderen 
Stücken deutlicher. 

Länge: 7,5— 10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das klar aus der Kalaharı. 


subsp. ruficeps n. subsp. 


Diese Form ist durch ein Weibchen vertreten von D. S. W. Afrika, 
Farm Okosongomingo am Kl. Waterberg, 7.—8. 1912 (Thomsen) 
[M. Hamb.]. 

Sie dürfte wohl nur als Aberration der vorhergehenden aufgefaßt 
werden. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, daß Kopf und 
Thorax hellrot sind. Die Franse auf dem dritten Tergit ist nicht dur.h- 
gehend und in der Mitte weit unterbrochen. Auch an den Beinen 
und Fühlerwurzeln ist die rötliche Färbu.ıg etwas mehr ausgedehnt, 

Länge: 6,5 mm. 

Ein "zweites, wesentlich größeres Weibchen (ll mm) stammt 
aus Douglas, Kapland [Kap M.]. Ob es zur gleichen Form gehört, 
mag noch dahingestellt bleiben. Es unterscheidet sich, abgesehen 
von der viel beträchtlicheren Größe, durch die viel gelblichere Be- 
haarung der Abdominalsegmente. 


Subsp. orientalis n. subsp. 


Drei Weibchen’ liegen vor, und zwar mit den Da 
Afr. or. angl., Voi, 600 m, 3.1911 (Alluaud et Jeannel; Stat. 60) 
[M. P.]; Brit. E E. Afr. ‚ Mkunumbi, coast of mainland, 24. 2. 12 ((Neave) 

[Br.M.]; Afr. or. Moschi, Fl. Rau (Katona) [M. Bud.]. 
. Diese Unterart, die unter den verwandten Formen noch. am 
ehesten den Rang einer eigenen Spezies verdienen dürfte, zeichnet 
sich gegenüber der neavei durch feinere Skulptur von Kopf und Thorax 
aus. Die Zwischenräume sind glänzender, und der Vorderkörper, 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas. | 133 


der bei der neavei matt ist, besitzt daher hier einen gewissen Glanz. 
Kopt und Thorax sind dunkel blutrot gefärbt, doch kann das Gesicht - 
über den Fühlerwurzeln etwas angedunkelt sein. Fühler und Beine 
sind pechbraun. Die Zeichnung des Abdomens stimmt überein. Die 
Apikalfransen auf dem dritten und vierten Tergit sind nur dicht 
neben den Hinterwinkeln ausgebildet. 

Länge: etwa 7 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Voi. 


Subsp. katonga Peringuey (? nomen nudum) 


Von dieser der neavei und besonders auch der latona sehr ähnlichen 
Form liegen mir außer einem von Peringuey selbst als katonga be- 
zeichneten Männchen aus -Salisbury [Kap M.] noch ein weiteres 
Männchen vom gleichen Fundort 11.99 (Marshall) [Br. M.] sowie 
ein Weibchen vom Lesapi Riv., Mashonaland, 3.11. 97 (Marshall) 
[Br. M.] vor. 

Das Weibchen ist bisher noch unbekannt gewesen. Bezüglich 
der Unterschiede von der typischen latona ist das Gesagte zu ver- 
gleichen. Charakteristisch ist für beide Geschlechter zum Unterschied 
von der neaver die wesentlich heller rostrote Thoraxfärbung. Außer- 
dem ist das Männchen auf den Tergiten etwas feiner und weitläufiger 
punktiert, sowie dichter und länger aufrecht grau behaart. 

Länge der Männchen: 10—13 mm; der Weibchen: 6,5 mm. 


nortia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 441. 


Diese Art ist durch drei Exemplare vertreten, darunter ein von 
Peringuey selbst bestimmtes Stück. Die Tiere tragen die Bezeich- 
nungen: Rhodesia (Pillans, 1898) [Kap M.]; Springvale, S. Rhodesia, 
25. 12. 12 (Arnold) [Coll. Arnold]. 


Ich halte diese Form kaum für spezifisch verschieden von der 
latcna Per., da sich irgend welche durchgreifenden Struktur- oder 
Skulpturmerkmale nicht finden lassen. Als charakteristisches Zeichnungs- 
merkmal ist die helle Behaarung der Segmentränder hinzustellen. 
- Auf dem ersten Tergit ist die helle Apikalbinde wie bei der neaver 
in zwei schräggestellte Flecken aufgelöst, zum Unterschied von der 
cassiope Per., das zweite bis fünfte Tergit tragen Apikalfransen, die 
auf dem zweiten und fünften Tergit deutlich breiter sind als auf dem 
dritten und vierten. Der Thorax erscheint bei frischen Stücken von 
fast der gleichen Färbung wie bei der schultzei (Taf. I, Fig. 47): 

Länge: 9—11,5 mm. 


alluaudi n.sp. 


Zwei Weibehen und ein Männchen liegen mir vor, die sämtlich 
die Bezeichnung tragen: Afr. or. angl., Naivasha, Rift Valley, 12. 04 
(Alluaud) [M. P.], sowie ein weiteres Exemplar aus Kikuyu [M. @.]. 
Diese Art söeht der latona sehr nahe, unterscheidet sich aber im 
weiblichen Geschlecht durch den etwas gedrungeneren Thorax mit 


1. Heft 


134 Dr. H. Bischoff: 


stärker vortretenden Seitenhöckern; außerdem ist die Apikalbinde 
des zweiten und fünften Tergits in der Mitte unterbrochen. 

Schwarz; Kopf und Thorax oberseits dunkelrot. Am Spitzenrand 
des ersten Tergits findet sich jederseits ein weißer Haarfleck; auf dem : 
zweiten Tergit ist die Apikalbinde in der Mitte unterbrochen. 
Zeichnungsverteilung und Thoraxgestalt lassen diese Art leicht erkennen 
(Taf. I, Fig. 48). Er 

Das Männchen ist ebenfalls dem bestimmter latona-Formen sehr . 
ähnlich. Schwarz; Mesonotum und Scutellum rot, doch kommt die 
Art auch sicher mit rotem Pronotum vor, da sich auf ihm schon 
bei dem einzigen vorliegenden Stück jederseits ein roter Fleck hinten 
befindet. Unterschiede gegenüber den latona-Männchen sind folgende: 
Der Kopf ist nach hinten stärker verengt. Die gelblich-weiße Behaarung 
auf denı zweiten und dritten Tergit hat einen mehr bindenartigen 
Charakter und ist nicht gekrümmt, halbaufgerichtet, wie dies bei der 
latona der Fall zu sein pflegt, sondern liegt an. 

Länge der Weibehen: 8—9 mm; der Männchen: 8,5 mm. 

Als Typus des Weibchens bezeichne ich das größere Exemplar 
[M. P.], als Typus des Männchens das einzige Exemplar. 


idia Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1899, p. 360. 

— dalila Peringuey in l.c., 1909, p. 392. 

Fünf hierhergehörige Weibchen liegen mir vor von: N. Transvaal 
[KapM.; Peringuey det.]; . Salisbury, Mashonaland. 4.99 (Mar- 
shall) [Br. M.]; Nyasaland, Vy. of Rukuru R., 3000 ft., 20.—27. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]; 2. 95 (Coryndon)[M. G.]. Der Typus stammte von 
Zambesia, ? Saliısbury (Marshall). 

Die Art ist leicht kenntlich. Schwarz; Thorax rostrot. Das erste 
und zweite Tergit besitzen eine in der Mitte unterbrochene Apikalbinde 
aus gelblich-weißen Haaren. Das dritte Tergit ist nur weiter seitlich 
am Hinterrand so behaart. Die übrigen Tergite sind schwarz behaart. 
Das zweite und dritte Sternit haben deutliche, helle Apikalfransen. 
Die größte Breite des Thorax liegt verhältnismäßig weit hinten, und 
an dieser Stelle ist der Thorax seitlich gehöckert. Dahinter ist er zu- 
nächst eingebuchtet und dann geradlinig nach hinten verjüngt. Der 
Kopf ist hinter den Augen parallelseitig verlängert; das zweite Fühler- 
geißelglied ist wesentlich länger als das dritte. Die Dornen an Mittel- 
und Hintertibien sind sehr kräftig (Taf. I, Fig. 49; Taf. IV, Fig. 46). 

Länge: 12—13,5 mm. 

Das Exemplar aus Nyasaland zeichnet sich durch einen dunkleren 
Thorax und eine mehr gelbliche Tönung der Binden aus. Es dürfte 
wohl der Vertreter einer eigenen Rasse sein. Es ist nicht ausgeschlossen, 
daß zu dieser Art die procne Per. als Männchen gehört. 


f. neaveiformis n. £. 
Ein Weibchen mit der Angabe: N.W.shore ofL. Nyasa, fm. Florence 
Bay to Karonga, 1650 ft., 30. 6.—6. 7.1910 (Neave) [Br.M.]. Ob 
ein weiteres Exemplar aus D.S.W.Afrika, Farm Okosongomingo am 
Kl. Waterberg; 7.—8. 12 (Thomsenr)[M. Hamb.] hierher gehört, läßt 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 135 


sich nach dem einzigen, außerdem verschmutzten Exemplar nicht 
mit Sicherheit entscheiden. Der Fundort scheint dagegen zu sprechen. 

Diese Form unterscheidet sich von der Nominatform durch dunkler 
roten Thorax und eine helle Binde auf dem fünften Tergit, wie bei der 
neaver Andre, von der sie aber wegen der Thoraxgestalt zu trennen ist. 
Außerdem sind die hellen Haarflecken des ersten Tergits seitlich nicht 
bindenartig ausgezogen. 

Länge: 12,5 mm. 


rubromediata n.sp. - | 


Ein Männchen aus Mikindani, 2.—4. 1911 (Grote)[M. B.]liegt vor. 

Diese Art steht der neavei nahe, und erinnert in der Färbung an 
die alcithoe Per. und athis Per., ist aber von beiden morphologisch gut 
zu trennen. Schwarz; Mesonotum, Scutellum und Metanotum, so- 
wie ein Fleck unter den Flügelwurzeln rot. An den Apikalrändern 
der ersten drei Tergite finden sich schmale, silberne, bindenartige 
Fransen. Der Kopf ist hinter den Augen parallelseitig verlängert, 
und zwar etwa um den Längsdurchmesser der Augen. Die Wangen 
sind kurz. Ihre Länge beträgt noch nicht die Dicke eines Fühlergliedes. 
Das erste und zweite Geißelglied zusammen haben etwa die Länge des 
dritten. Der Kopf ist gleichmäßig dicht und ziemlich grob punktiert. 
Ähnlich, wenn auch etwas unregelmäßiger, ist die Skulptur des Thorax. 
Das Mittelsegment ist sehr grob und regelmäßig netzartig skulptiert. 
Die Flügel sind über die Basalhälfte hinaus fast hyalin, nur leicht 
getrübt, dann aber plötzlich dunkel gesäumt. Der dritte Cubitalquer- 
nerv und der zweite rücklaufende Nerv sind fein, aber deutlich aus- 
gebildet. Mittel- und Hintertibien sind unbedornt. Das erste Ab- 
dominalsegment ist lang; das zweite ist fein punktiert, unterseits 
sröber, doch auf der niedergedrückten Mitte unpunktiert. Eine 
graue Apikalfranse findet sich am zweiten und etwas schwächer auch 
am dritten Sternit. 

Länge: 11,5 mm. 


rubra Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 65. 


Diese durch ihre Färbung höchst auffällige und isoliert stehende 
Art liegt mir in zwei Weibchen aus dem Kapland (Drege) [M. B.] 
als Typen vor. 

Die Färbung erinnert recht an die der M. imitatrix Sm., die aber 
durch die Thoraxgestalt ohne weiteres von ihr zu unterscheiden ist. 

Rostfarben; Fühler und Beine schwarz, doch sind Schienen 
und Tarsen heller. Das erste Tergit ist mit Ausnahme seiner Basis 
schwarz, das zweite hat am Apikalrand eine breite Binde von schwarzer 
Grundfarbe, das zweite Sternit eine schmalere. Die folgenden Segmente 
sind ganz schwarz. Die Apikalhälfte des dritten Tergits, sowie das 
ganze vierte und fünfte sind blaßgold'g behaart. Auf den schwarzen 
Partien des ersten und zweiten Tergits findet sich eine anliegende, 
schwarze Beharrung, desgleichen auf der Basis des dritten. Eine 
gräuliche Behaarung tritt auf den Beinen auf, ferner auf den Ventral- 


1. Heft 


136 Dr. H. Bischoff: 


segmenten, wo sie lange Wimperreihen bildet, und an den Seiten des 
Abdomens. Die rostfarbenen Teile sind spärlich gelblich behaart 
Die Skulptur ist recht grob. An der charakteristischen Färbung ist 
die Art innerhalb der Gatturg stets leicht wiederzuerkennen 
(Taf. I, Fig. 50; Taf. IV, Fig. 47). 

Länge: 6,5—7 mm. 


celaeno Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., Vol. 3, 1855, p. 22. 


Diese Art kann ich nicht mit Sicherheit deuten. Ich gebe deshalb 
die Originalbeschreibung wieder. 

„Female. Length 5 lins. — Black, head an thorax covered with 
large confluent punctures; the vertex, cheeks, a spot before the eyes 
and the flagellum ferruginosus, the latter dusky above. The thorax 
and apikal joints ofthe tarsi ferruginous; the legs have a pale glittering 
pubescence. Abdomen longitudinally rugose, and having a thinly 
scattered black pubescence; all the segments have a fringe of glittering 
yellowish-white pubescence. 

Hab. Interior of South Africa.‘ 

Ein angeblich mit dem Typus verglichenes Exemplar liegt mir vom 
Cap [Kap M.] vor. Diese Form-würde, falls die Vergleichung richtig 
ist, zu der caffra Kohl gehören, resp. die caffra müßte wegen der Priorität 
als besondere Rasse hierhergestellt werden. Der Erhaltungszustand des 
einzigen Individuums ist aber ein recht schlechter, sodaß daraufhin 
der Vergleich schon nicht mit Sicherheit zu :ühren gewesen wäre. 
Außerdem sagt Smith von seiner Art, daß sämtliche Segmente hell 
gefranst sein sollen. Das trifft zwar auch für die vorliegende Form zu, 
doch sind bei ihr die Binden des dritten und der folgenden Tergite 
in der Mitte weit unterbrochen, was aber nicht etwa auf die Abreibung 
zurückzuführen ist, eine Eigentümlichkeit, die Smith sicherlich 
angegeben haben würde. Ich habe also starken Zweifel an der richtigen 
Identifizierung dieser Art durch Peringuey. 


Brachymuitilla. 


Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 287. 

Andre in Gen. Ins. 1903, p. 20. 

Genotypus: androgyna Andre. 

Weibchen: Kleine bis mittelgroße Tiere. 

Der Kopf ist etwas schmaler als der Thorax, selten viel we 
Er ist dicht grubig skulptiert und auf Stirn und Scheitel abstehend und 
anliegend behaart. Hinter den Augen sind die Schläfen deutlich ver- 
längert, mehr oder weniger parallel oder nach hinten gerundet kon- 
vergierend. Die Hinterwinkel sind abgerundet. Der Hinterrand ist 
nur leicht nach hinten vorgezogen. Die Wangen sind lang und parallel. 
Von vorn gesehen erscheint der Kopf etwas quer bis quadratisch. 
Er ist ziemlich stark gewölbt. Die Fühlergruben sind schwach und 
werden oben nicht durch Kiele begrenzt, sordern gehen eirfach in die 


Monographie der Mutilliden Afrikas 137 


Wölbung der Stirn über. Der Clypeus ist kurz, quer und flach. Die 
Mandibeln sind lang, schwach gekrümmt und einfach zugespitzt. 
Die Augen sind meist ziemlich klein, oval, flach, innen nicht ausgerandet, 
von der Basis der Mandibeln und den Hinterwinkeln des Kopfes ungefähr 
gleich weit entfernt oder den letzteren etwas mehr genähert. Die ohr- 
förmige Erweiterung der Stirn über den Fühlerwurzeln ist deutlich. Der 
Fühlerschaft ist stark gekrümmt, gegen die Spitze nicht erweitert und 
unterseits höchstens im Apikalteil ein wenig gekielt. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist so lang oder etwas länger als das dritte, selten ein wenig 
kürzer. Im ganzen machen die Fühler einen schlanken Eindruck. 

‘ Der Thorax ist meist etwas länger als breit, selten annähernd 
quadratisch, nach hinten etwas verschmälert. Im allgemeinen ist er 
auf seiner Rückenfläche dicht skulptiert und daselbst außer einer 
schwächeren, anliegenden Behaarung mit langen, kräftigen, abstehenden 
Borsten besetzt. Eine Segmentierung ist dorsal nicht angedeutet. 
Auch fehlt ein Scutellarschüppchen. Der hintere Absturz ist steil. 
Die Mesopleuren treten stark vor und sind rauh skulptiert und lang 
behaart; im übrigen sind die Pleuren mehr konkav und geglättet. 
Die Pleuralnähte sind undeutlich. Die Beine sind schlank gebaut. 
Die Vordertarsen sind mit einem aus verbreiterten, abgestumpften 
Anhängen gebildeten Scharrkamm versehen. Mittel- und Hintertibien 
sind an ihren Außenseiten kräftig bedornt. Ihre beiden Endsporne sind 

esägt. 

s Das Abdomen ist länglich oval mit der größten Breite am zweiten 
Segment. Es ist besonders auf dem zweiten Segment meist ziemlich 
grob längsgrubig und kielig skulptiert. Das erste Segment ist fast 
immer kurz und quer und mit der Basis des zweiten Tergits breit und 
ohne Einschnürung verbunden. Nur bei der pandora ist es weniger 
‚stark quer und gegen das zweite leicht abgesetzt. Der Kiel des ersten 
Sternits kann mehr oder weniger stark vorgezogen sein. Auch an der 
Basis des zweiten Sternits kann ein Lärgskiel auftreten (pandora). 
Das letzte Tergit ist an den Seiten und der Spitze fein gerandet (bei der 
pandora aber nur sehr undeutlich), wodurch ein Pygidialfeld abge- 
grenzt wird, das durch eine feine Körnelung und mehr oder weniger 
deutliche ellipsenförmige Streifung matt ist. 

Der Vorderkörper ist mehr oder weniger hell, meist auch der 
Kopf rostrot, desgleichen Fühler und Beine. Das Abdomen ist dunkel, 
gegen die Spitze aber besonders unterseits aufgehellt. Die Zeichnung 
besteht aus Fransen von weißlicher bis blaßgoldiger Behaarung. Ge- 
legentlich bedecken diese Binden auch ganze Tergite, doch treten auch 
selbst Flecken auf, wie bei der pandora. Die Kenntnis des zugehörigen 
Männchens wird erst die Entscheidung ermöglichen. ob die pandora, 
die in vieler Hinsicht von den übrigen Vertretern der Gattung abweicht, 
weiter in ’hr zu belassen ist. 

Männchen: Die Männchen sind im allgemeinen den Weibchen 
recht ähnlich und wie diese flügellos. Die 13-gliedrigen Fühler sind 
etwas schlanker gebaut. Ocellen fehlen wie bei den Weibehen. Die 
Mandibeln sird an der Spitze ein oder zweimal gezähnt. Die Beine sind 


1 Heft 


138 Dr. H. Bischoff: 


schwächer bewehrt, Das Analtergit trägt dicht vor dem niedergedrückten 
Apikalrand in der Mitte zwei kleine, aber deutliche und stark er- 
habene Kielchen; das letzte Sternit ist häufg ausgerandet und mehr 
oder weniger lappig vorgezogen oder einfach verrundet. Das zweite 


Tergit und Sternit können, mitunter aber nur schwach, Seitenfurchen 


tragen. 
Männchen und Weibchen. 


l. Zweites Tergit mit Basalfleck und zwei großen, quergestellten, 
seitlichen Flecken auf der vorderen Hälfte, Apikalrand schwarz 
behaart, drittes Tergit mit einem großen, queren Fleck pandora 
Zweites Tergit höchstens mit heller Apikalfranse 2 


2. Kopf dunkler als der Thorax 3. 
Kopf von der Farbe des Thorax D. 

3. Kopf weitläufig und sehr grob punktiert, Thorax quadratisch 
quadraticollis 

Kopf dicht und viel feiner punktiert, Thorax gestreckter 4, 

4. Beine und Fühlerwurzel pechbraun gynandromorpha 
Beine und Fühlerschaft hell rostrot fulwipes 


5. Erstes Tergit ohne helle Endfranse, zweites mit grober, aus läng- 
lichen Grübchen bestehender Skulptur und deutlich kielartigen 
Zwischenräumen scabrosa 
Erstes Tergit mit heller Endfranse, zweites viel feiner skulptiert 6. 

6. Fühlerschaft schwarz, Stirn mit zerstreuten, großen Grübchen 

matuta 
Fühlerschaft hell, Stirn dichter und viel feiner skulptiert Tu 
7. Thoraxseiten nach hinten sehr stark konvergierend, Kopf viel 


schmaler als der Thorax vorn peringueyi 
Thorax nach hinten viel weniger verjüngt, Kopf kaum schmäler 
als der Thorax vorn 8. 
8. Thorax fast quadratisch, nicht länger als vorn breit namand 
Thorax gestreckter 9. 


9. Thoraxseiten hinter den Höckern stark eingebuchtet, die Höcker 
seitlich deutl'ch vortretend, Thorax hinten deutlich schmaler 


als vorn melete 
Thoraxseiten hinter den Höckern schwach eingebuchtet, hinten 
so breit wie vorn androgyna 


“androgyna Andre in Z. Hym. Dipt., 1901. p. 287. 
Ein Männchen liegt mir vor von Willowmore (Brauns) [M. B.]. 


Kopf, Thorax, Fühler und Beine rostrot, Abdomen schwarz 
mit blaßgoldigen Fransenbinden auf dem ersten und zweiten Tergit; 
die folgenden Tergite sind auf ihrer ganzen Fläche blaßgolden behaart. 


Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Das zweite Fühlergeißel- 


glied ist ein wenig kürzer als das dritte. Der Thorax ist vorn und hinten 
gleichbreit; seine Seiten verlaufen hinter dem Seitenhöcker gerade 
und parallel. Er ist nicht ganz anderthalbral so lang wie breit. Der 
ganze Vorderkörper ist zerstreut, aufrecht, lang und blaß behaart. 


a N Me ee re ne 


PIETTINE 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 139 


Die Skulptur des Kopfes ist ziemlich dicht. Das Abdomen ist fein und 
dicht punktiert (Taf. IV, Fig. 48). 

Länge: 7 mm. 

Die Originalbeschreibung des mir unbekannt gebliebenen Weibchens 
lautet: 

„Ferrugines, abdomine nigro, segmentis quinque primis pilis 
sericeis, pallidis, dense fimbriatis. Caput et thorax reticulato-punctata; 
area pygidialis subtiliter et dense punctato-rugosa. Long 6 mm. 

Tete, mandibules, antennes, thorax, pattes et extr&me base 
du premier segment abdominal ferrugineux; sommct des mandibules 
et derniers articles du funieule plus ou moins rembrunis. Abdomen 
noir, sommet des premier et second segments et la presque totalıte des 
trois suivantes cilies de long poils d’un jaune päle soyeux, assez serres, 
qui ferment presque une veritable bande sur les segments trois ä cinque. 
Tout le corps eparsement herisse en outre de longs poils päles; les 
uns sont appliques ä sa surface et dont les autres sont plus ou moins 

es; pattes pareimonieusement herissees de longs poils blanchätres 

Tete quadrangulaire, ä peine plus large que longue et sensiblement 
plus Etroite que le thorax, ses bords lateraux bresque droits, ses angles 
posterieurs tr&s arrondis; sa surface est fortement ponctuee-reticulee 
et mediocrement luisante. Yeux assez petits, en ovale court. peu 
convexes, situes vers le milieu des bords lateraux et ä peu pres aussi 
eloignes de l’articulation des mandibules que des angles posterieurs; 
pas d’ocelles; tubereules antennaires arrondis; ar&tes frontales indi- 
stinetes; mandibules assez €troites, acuminees au sommet; premier 
article du funicule des antennes & peine plus court que le second qui 
lui-m&me est & peu pres egal au troisitme. Thorax court, trapezoidal, 
son bord anterieur rectiligne avec les angles arrondis; il est tres faible- 
ment retreci en avant sur le tiers de sa longueur, puis, & partir de la, 
il se retreeit plus fortement en arriere oü il est bien plus etroit qu’ä 
sa partie anterieure; ses bords lateraux sont tr&s faiblement sinues 
et indistinctement cereneles; la suture pro-mesonotale parait, sous 
certains incidences, marqu&e par une tres faible ligne un peu careni- 
forme. Le metanotum est presque perpendiculairement trongue en 
arriere; mais sans ar@te entre ses faces basale et posterieure et sans 
onglet scutellaire. La surface du thorax est densement et fortement 
ponctuee-reticulee, la face declive du metanotum est beaucoup plus 
superficiellement ridee, et les me&sopleures ainsi que les metapleures 
sont lisses et tr&s Juisantes. Abdomen ovale, tout & fait sessile; premier 
segment court, convexe; aussi large que le suivant avec lequel il s’ar- 
tieule sans ressaut, assez densement ponctue en dessus, charge en 
dessous d’une car&ne faiblement &chaneree; second segment tres 
densement ride-ponetu& en dessus, superficiellement ponctue® en dessous; 
les segments suivants finement ponctues. Aire pygidiale faiblement 
convexe, mate, tr&s densement et finement ridee-ponctuee. Tibias 
intermediaires et posterieurs armes d’epines disposees sur deux rangs; 
eperons blanchätres.‘ 

1. Heft 


140 Dr. H. Bischoff: 


melete Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 61. 


Der Typus dieser Art liegt vor von Beaufort West, Caplond 
(Purcell) [KapM.]. Ein weiteres Männchen stammt von Willow- 
ınore, 1.10,99 (Brauns) [M. W.]. 

“Diese Form ist von ‚P&ringuey als Weibchen beschrieben worden. 
Sieben deutliche Tergite und 13 Fühlerglieder sind aber vorhanden, 
sodaß an dem Geschlecht des Typus kein Zweifel bestehen kann. Die 
Art ist mit der androgyna Andre sehr nahe verwandt. Sie unterscheidet 
sich vom Männchen dieser Art dadurch, daß die Färbung von Kopf, 
Thorax und Beinen ein blasses Gelbbraun und nicht rostrot ist. Die 
Seitenhöcker des Thorax treten kräftiger vor, und dahinter ist der 
Thorax etwas kräftiger ausgebuchtet. Hinter dieser Ausbuchtung 
konvergieren die Seiten stärker. nach hinten. Die Sternite und auch die 
hinteren Tergite sind wie bei der androgyna etwas aufgehellt. Das 
zweite und dritte Fühlerglied sind annähernd gleichlang (Taf. IV, Fig.49). 

Länge: 7/mm. 

Bei der nahen Verwandtschaft der beiden vorhergehenden Arten 
untereinander bin ich mir nieht ganz im Klaren darüber, ob die von 
mir als androgyna gedeutete Form tatsächlich mit dieser Art identisch 
ist, oder ob, was mir noch wahrscheinlicher scheint, die androgyna 
ein Synonym zu der melete Peringuey ist. Im letzteren Falle müßte 
dann späterhin, wenn die Verhältnisse die Berichtigung notwendig 
machen, die von mir als androgyna aufgefaßte Form einen anderen 
Namen erhalten. Der Name melete würde vor androgyna die Pri- 
orität haben. - 


matuta Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1899, p. 440. 

Der Typus des Weibchens dieser Art liegt mir leider in sehr 
schlechtem Erhaltungszustand vor von D.S.W.-Afrika, Salem, 8. 6. 99 
(Dr. Lasker) [Kap M.]. 

Kopf, Thorax und Beine rostrot, Abdomen schwarz. Auch ur 
Fühlerschaft ist schwarz, das zweite Glied aufgehellt und das dritte 
wieder schwarz. Die übrigen Glieder fehlen, sodaß über ihre Färbung 
nichts gesagt werden kann. Das Abdomen trägt am Apikalrand des 
ersten Tergits einen queren, blaßgoldigen Mittelfleck; das zweite 
Tergit besitzt eine gleichfarbige, schmale Binde am Spitzenrand, 
die in der Mitte nach vorn dreieckig erweitert ist. Das dritte Tergit 
ist ganz von einer gleichfarbigen Behaarung bedeckt. Da die hinteren 
Segmente weit eingezogen sind, können über ihre Färbung keine An- 
gaben gemacht werden. Die morphologischen Verhältnisse, nament- 
lich auch die Thoraxgestalt scheinen denen der melete recht ähnlich 
zu sein. Der mehrfach von der Nadel durchlöcherte, durch Grünspan 
auseinandergesprengte Thorax läßt aber keine genaueren Angaben 
mehr zu, sodaß ich hier die P&ringuey’schen Angaben wiedergeben 
muß. Danach ist der „Thorax quadratisch, fast genau so breit wielang, 
vorn und am hinteren Absturz gestutzt; die Seiten sind nicht ge- 
körnelt, bedeckt ist er mit breiten und tiefen Gruben, aber mit nicht 
netzförmigen Zwischenräumen; der Apikalteil des Absturzes ist etwas 


Monographie der Mutilliden Afrikas.- 141 


gekielt; die Naht zwischen Pro- und Mesothorax ist deutlich; besetzt 
ist er mit spärlichen, sehr langen, gräulichen und weißen Haaren.“ 
Die Gestalt der Hintertibien ist keulenförmig, ähnlich wie bei der 
melete Per. Die Skulptur der Stirn besteht aus deutlich isolierten 
Grübchen. Das Pygidium ist sehr fein und sehr dicht punktiert. 
Länge: 7 mm, 


namana n.sp. 
.. Ein Weibehen liegt vor von KI.-Namaland, Steinkopf 
(L, Schultze) [M. B.]. 

Diese Art ähnelt in Färbung und Zeichnung recht der androgyna, 
als die sie auch von Andre bestimmt ist. An den Fühlern sind aller- 
dings nur der Schaft und die beiden ersten Geißelglieder rostbraun, 
der Rest ist schwarz. Die anliegende Behaarung des Kopfes ist gold- 
gelb. Eine aufrechte dunkle Behaarung findet sich zerstreut auf der 
Vorderseite des Kopfes und auf dem Thoraxrü.ken, während die auf- 
rechte Behaarung bei jener Art nur blaß ist. Der Thorax ist fast qua- 
dratisch, hinten steil abgestutzt und seitlich hinter den etwas vor- 
tretenden Höckern nur schwach eingebuchtet. Hinter dieser Ein- 
buchtung verlaufen diese Seiten annähernd parallel. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist etwa so lang wie das dritte und deutlich länger als das 
erste. Das Pygidialfeld ist fein körnelig skulptiert; die Skulptur 
bildet mehr oder weniger .deutliche, feine Längsrunzeln, auf der 
Mitte in Form von geschlossenen Ellipsen, seitlich vereinigen sich 
die Runzeln nach hinten nicht (Taf. IV, Fig. 50). 

Länge: Etwa 6,5 mm. 


peringueyi n. sp. 

. Ein Weibchen liegt vor von Prieska, 10. 82 [Kap M.]. 

‘ Die Art ähnelt in der Färbung sehr der matuta Per., doch sind 
die Fühlerschäfte rostrot, und auch das erste Segment des Abdomens, 
sowie die Sternite sind rostrot. Der Kopf ist verhältnismäßig klein. 
Er ist bedeutend schmaler als der Thorax vorn, wodurch diese Art 
von allen bisher bekannten unterschieden ist. Der Thorax ist kaum 
länger als vorn breit, nach hinten ist er sehr stark verjüngt, und zwar 
konvergieren seine Seiten geradlinig ohne vortretenden Seitenhöcker, 
eine Eigentümlichkeit, die in dieser Artengruppe nur ihr allein zu- 
kommt (vielleicht noch der matuta Per.). Der Thoraxrücken ist mit 
zerstreuten schwarzen Haaren besetzt, auch die Vorderseite des Kopfes 
weist eine schwarze Behaarung auf. Die Grenzlinie zwischen Pro- 
und Mesonotum ist nur schwach angedeutet. Die Punktierung des 
Kopfes ist ziemlich fein und dicht. Die ersten drei Glieder der Fühler- 
geißel sind kurz und an Länge nur wenig voneinander verschieden, 
Leider sind die hinteren Segmente des Abdomens stark eingezogen, 
sodaß sich deren Zeichnung nicht erkennen läßt, doch scheinen sie 
blaßgoldig behaart zu sein. Das erste und zweite Tergit tragen je eine 
blaßgoldige Fransenbinde, von denen die erstere nach hinten, die auf 
dem zweiten Tergit nach vorn dreieckig erweitert ist (Taf. IV, Fig. 51), 

Länge: Etwa 5 mm. 
1. Nett 


142 ’ Dr. H. Bischoff: 


scabrosa n. sp. 


Ein Weibchen dieser leicht kenntlichen Art liegt vor vom Kap- 
land (Drege) [M. B.]. 

Das Stück ist von Andre als B. androgyna bestimmt. 

Eine zerstreute, aufrechte, dunkle Behaarung findet sich überall 
auf Kopf und Thorax und auf dem zweiten Tergit.. Die Art ähnelt in 
der Färbung recht der androgyna, doch sind an den Fühlern nur der 
Schaft, das erste und mehr oder weniger auch das zweite Geißelglied 
rostrot. Eine helle Apikalfranse am ersten Tergit fehlt, und zwar ist 
dies keinesfalls auf Abreibung zurückzuführen. Der Kopf hat die 
vordere Breite des Thorax. Die Skulptur von Kopf und Thorax und ' 
der beiden ersten Abdominaltergite ist recht grob, besonders fällt dies 
auf dem Abdomen auf. Sie besteht auf den beiden ersten Tergiten - 
aus großen, länglichen Grübchen, deren Zwischenräume starke Kiele 
bilden. Die Seiten des ziemlich schlanken Thorax konvergieren hinter 
den deutlich vortretenden Seitenhöckern nach einer buchtigen Ein- 
engung hinter denselben ziemlich stark nach hinten, sodaß der Thorax 
vorn bedeutend breiter erscheint. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
wenig kürzer als das dritte. Das Pygidialfeld ist ähnlich fein runzel- 
streifig skulptiert wie bei der namana m. (Taf. IV, Fig. 52). 

Länge: Etwa 5 mm. 


gynandromorpha Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 305. 
Fünf Exemplare, Männchen und Weibchen, liegen vor, und zwar 


von Willowmore, Kapland, 15.5.03 (Brauns) [M.B.]; [M. W.]; 
Uitenhage, Dunbrody (O’Neil) [Kap M.]. 

Schwarz; Thorax, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze rost- 
farben. Beine und Fühlerwurzel sind pechbraun. Der Apikalrand der 
ersten vier Tergite ist mit hellen Fransenbinden ausgestattet. Die 
Unterschiede von der androgyna bestehen in dem schlankeren Thorax, 
ohne Pro-Mesonotallinie, dem schwarzen Kopf und der auf die vier 
Basalsegmente des Abdomens beschränkten Bindenzeichnung (Taf. IV, 
Fig. 53). 

Länge: 6—7 mm. 

Bei einem weiteren Männchen von Willowmore, 1.5. 12 (Brauns) 
[M. B.] sind Fühlerwurzel und Beine hell rostrot. Ich nenne diese 
auffällige Form f. fulvipes n.f. 


quadraticollis n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Willowmore, Kapland (Brauns) [Coll. 
Brauns)]. g 

Schwarz bis dunkel braun; Thorax und Unterseite des Abdomens 
heller. Am Apikalrand des zweiten Tergits findet sich eine deutliche 
Franse; am ersten und dritten ist eine solche höchstens undeutlich 
vorhanden. Morphologisch ist diese Art leicht kenntlich. Der Kopf 
ist etwas schmaler als der Thorax; hinter den Augen ist er etwas parallel- 
seitig verlängert und dann gerundet. Die Augen sind verhältnismäßig 
klein. Der Kopf ist tief und grob weitläufig punköiert und ziemlich 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 143 


glänzend. Der Thorax ist sehr kurz, so lang wie breit. Sein Vorder- 
und Hinterrand sind gleichlang; die Seiten sind auf der vorderen 
Hälfte flach gerundet erweitert, dahinter verlaufen sie parallel. Die 
Skulptur des Thoraxrückens ist fast noch gröber als die des Kopfes 
und vor allem gedrängter. Die Beine haben ziemlich die Färbung 
des Thorax, die Schenkel jedoch sind pechbraun. Das erste Abdominal- 
segment ist als flache, quere Scheibe entwickelt. Das Abdomen macht 
im Ganzen einen ziemlich plumpen Eindruck. Das glänzende Py- 
gidium läßt auf der Apikalhälfte eine feine, deutliche Punktierung 
erkennen (Taf. IV, Fig. 54). 


Länge: Etwa 3,5 mm. 


pandora Peringuey (? nomen nudum) 


Das typische Exemplar dieser durch die Zeichnungsanordnung 
isoliert dastehenden Art liegt mir vor von Ookiep [Kap M.]. 


Kopf, Thorax, Fühler, Beine hell rostbraun, die Fühler etwas 
gegen die Spitze verdunkelt. In der Verteilung der Zeichnungselemente 
erinnert diese Art an manche Dasylabris-Formen. An der Basis des 
zweiten Tergits findet sich ein kleiner, schmaler Mittelfleck. Weit. 
seitlich steht jederseits ein großer, querer Fleck, gleichfalls blaß- 
golden, der vom Hinterrand des Segments um seine eigene Länge 
entfernt ist, während die großen Flecken des zweiten Tergits bei den 
Dasylabris-Arten dem Hinterrand genähert sind. Das dritte Tergit 
trägt eine Apikalfranse und einen queren, rechteckigen Fleck in der 
Mitte, der etwas breiter ist als der Abstand der großen Flecke des 
zweiten Tergits. Das vierte und fünfte Tergit sind ganz hell behaart. 
Der Kopf ist deutlich schmaler als der Thorax vorn, hinter den Augen 
ein wenig parallelseitig verlängert. Auch die Wangen sind parallel- 
seitig. Der Abstand der Augen von den Mandibelwurzeln und den 
Hinterwinkeln des Kopfes ist ungefähr gleichgroß. Die Mandibeln 
sind nur schwach gebogen. Die Fühler machen einen ziemlich schlanken 
Eindruck. Das zweite Geißelglied ist deutlich länger als das dritte; 
auch das erste Geißelglied ist gestreckt und etwas mehr als halb so lang 
wie das folgende. Der Thorax ist am Vorderrand fast gerade, seine 
Seiten divergieren zunächst bis zu den Hinterwinkeln des Pronotums, 
alsdann konvergieren sie und verlaufen späterhin parallel. Mittel- 
und Hintertibien besitzen je eine Doppelreihe von kräftigen Dornen. 
Kopf und Thoraxrücken sind ziemlich grob und dicht punktiert, 
wenig glänzend, lang und aufrecht bräunlich, außerdem anliegend 
und blaßgolden behaart. Auch die Seiten von Thorax und Abdomen, 
sowie die Beine sind teilweise außerordentlich lang behaart. Das erste 
Abdominalsegment ist klein, das zweite läßt auf seiner Basalhälfte 
eine grobe, aus kurzen Längskielchen bestehende Skulptur erkennen. 
Das Pygidialfeld ist seitlich kaum begrenzt. Die Skulptur desselben 
ist auf der Apikalhälfte sehr dicht und sehr fein körnig, auf der Basal- 
hälfte bildet sie halbe nach vorn offene Ellipsen, deren Streifung gleich- 
falle sehr feinkörnig erscheint (Taf. IV, Fig. 55). 


1, Heft 


144 Dr. H. Bischoff: 


Länge: 8 mm. 2 

Bezüglich der Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Brachy- 
mutilla habe ich einige Bedenken. Erst die Kenntnis des Männchens 
wird eine sichere Entscheidung ermöglichen. 


Cystomutilla.. 


Andröin Mem. Soc. zool. France, v. 9, 1896, p. 263, — Spec. Er 
Europ., v. 8, 1902, p. 377. — Gen. Ins., v. 11, 1903, p. a. 
Genotypus: ruftceps Sm. 

Der Gattung Dasylabroides in beiden Geschlechtern ganz außer- 
ordentlich nahe stehend, sodaß eine generische Abtrennung der Gattung 
Dasylabroides wohl kaum nötig gewesen wäre. Als Gattungscharaktere 
würden für das Weibchen die etwas ‚kleineren, gewölbteren Augen 
in Frage kommen. 

Das Männchen ist mir bisher nicht bekannt geworden. Nach 
Beschreibung und Abbildung steht es aber ebenfalls der Gattung 
Dasylabroides außerordentlich nahe. Nach Andr&s Beschreibung 
dürfte der einzige Unterschied darin liegen, daß die Mandibeln außen 
ungezähnt sind; doch läßt sich auch schon bei Dasylabroides mitunter 
eine Reduktion dieses äußeren Mandibularzahnes feststellen. Der aus 
der Beschreibung sich ergebende Unterschied in der Flügeladerung 
ist nicht durchgreifend, da auch hier bei Dasylabroides sich die ver- 
schiedensten Übergänge nachweisen lassen. 


ruficeps Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., v.3, 1855, p. » 
nom. nov. für 

— erythrocephala Coquebert (nec Fabricius) in Icon.. Ins, v. 9, 
1801,,1..16,8..11, 

— erythrocephala H. Lucas (nee Latreille) in Explor. Algier, v. 

1849, p. 298, t. 16, £. 6. 

= erythrocephala Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869, p. 167. 

Bezüglich der Beschreibung dieser Art sei auf Andre vr 
Hym. Europ., 1902, v. 8, p. 378 verwiesen. 


Ephutomma. 


Ashmead in J. N. York ent. Soc., 1899, p. 52-53. 

Andre in Gen. Ins., 1903, v. 11, p. 19. 

Genotypus: incerta (Rad.). 

Die Gattung Ephutomma wurde von Ashmead auf die M. incerta 
Rad. aufgestellt, und zwar reihte Ashmead, dem Vertreter dieser 
Gattung offensichtlich nicht aus eigener Anschauung bekannt waren; 
dieselbe in seine Familie der Myrmosidae wegen der beim Weibchen 
sichtbaren Thoraxsegmentierung ein. „Dieser Irrtum wurde von Andre& 
bereits richtiggestellt. 


TUE EC BEWNE 


- Monographie der Mutilliden Afrikas, > 145 


Weibchen: Mittelgroße bis große Formen von kräftigem Körper- 
bau. — Der Kopf ist schmaler als der besonders vorn erweiterte Thorax. 
Er ist auf Stirn und Scheitel ziemlich stark gewölbt, am schwächsten 
bei der önceria. Hinter den Augen sind seine Seiten meist deutlich, 
meist etwas konvergierend verlängert, kaum verlängert aber bei der 
genannten Art, die auch durch ihre großen Augen und andere Merk- 
male eine Sonderstellung innerhalb der Gattung einnimmt. Die Wangen 
sind kürzer als der Abstand der Augen von den Hinterwinkeln, worin 
wieder die öncerta eine Ausnahme macht. Die Skulptur der Vorder- 
seite des Kopfes ist im allgemeinen grob rauhrunzlig.- Die Fühler- 
gruben sind oben unscharf begrenzt ohne deutlichen Einfassungskiel. 
Die Stirn ist über den Fühlerwurzeln nicht deutlich ohrartig erweitert. 
Unterhalb und zwischen den Fühlerwurzeln ist sie mehr oder weniger 
kräftig längsgekielt. Der Clypeus ist kurz und quer. In der Mitte 
seines Vorderrandes ist er häufig vorgezogen. Die Mandibeln sind kräftig, 
gerade, einfach zugespitzt und an ihrem unteren Außenrande etwa 
auf ein Drittel ihrer Länge von der Basis an kräftig gezähnt. An ihrem 
oberen Innenrande tritt ein kleines Zähnchen auf, das aber wohl durch 
Abnutzung schwinden kann. Die Augen sind groß, oval, ziemlich 
flach gewölbt, nicht ausgerandet, ziemlich glänzend; sehr groß sind 
die Augen bei der incerta Rad. Ocellen sind vorhanden. Dieselben sind 
klein, stehen in einem stumpfwinkligen Dreieck und fallen in der 
groben Skulptur wenig auf. Der Fühlerschaft ist etwas zusammen- 
gedrückt, leicht gebogen. Das erste Geißelglied ist kurz, das zweite 
etwas kürzer bis etwas länger als das dritte. Die übrigen Glieder 
nehmen allmählig an Länge ab. 

Der Thorax ist hinten bedeutend schmaler als vorn, und zwar 
infolge einer starken Verbreiterung der Pronotalregion. In der Meso- 
scutalregion ist er gerundet eingeschnürt und in der Propodealregion 
wieder etwas verbreitert. Er ist oberseits mehr oder weniger rauh 
runzlig. Seine Segmentierung ist verhältnismäßig deutlich. Be- 
sonders ist die Naht zwischen Pronotum und Mesonotum und die zwischen 
letzterem und dem hinteren Abschnitt des Thorax deutlich. Die Meso- 
scutellarregion ist von der Propodealregion kaum abgeschnürt. Der 
Prothorax ist seitlich stark verbreitert. Seine Vorderwinkel sind ver- 


‘ rundet, seine Hinterwinkel treten scharf abgesetzt vor. Hinten ist 


er sehr tief bogenförmig ausgerandet. Die Mesoscutalnaht verläuft 
gerade und kann in der Gegend der Hinterwinkel etwas aufgebogen 
sein. Die Mesopleuren sind schmal, flach, parallelseitig, am Vorder- 
rande gekantet und meist mit sehr langen Borsten besetzt, hinten 
durch eine deutlich niedergedrückte Furche begrenzt. Die Ränder 
verlaufen meist geradlinig, selten etwas geschweift. Die Skulptur ist 
meist sehr fein und undeutlich, gelegentlich sind sie auch ganz glänzend 
oder selten grob in der Längsrichtung des Körpers gerunzelt. Eine 
Trennung in Episternen und Epimeren ist nicht ausgeprägt. Der die 
Mesoseutellar- und Propodealregion umfassende Abschnitt verbreitert 
sich etwas nach hinten, ist im übrigen einfach gebaut ohne besondere 


Auszeichnungen, höchstens mit einer kräftigen Längsfurche. Der 
Archiv für Naturgeschichte 
1820. A. 1. 10 1. Heft 


146 Dr. H. Bischoff: 


hintere Absturz ist ziemlich steil. Die Stigmen der Propodealregion 
liegen dicht hinter der Quernaht, etwas seitlich und schräg gestellt. 
Die Beine sind einfach gebaut, ziemlich kräftig. An den Vordertarsen 
ist ein kräftiger Scharrkamm entwickelt. Die Ausrandung des ersten 
Tarsengliedes der Vorderbeine ist tief, halbkreisförmig. Mittel- und 
Hintertibien sind an ihren Außenkanten mit starren Borsten bewehrt. 
Die Klauen sind einfach, ungezähnt. Apikalsporne der Mittel- und 
Hintertibien sind fein gefiedert. 

Das Abdomen ist länglich oval. Seine größte Breite liegt etwa in 
der Mitte des zweiten Segmentes. Es ist ziemlich fein und meist zer- 
streut punktiert. Das erste Segment ist quer und geht dorsal ohne 
Einschnürung in die Wölbung des zweiten über. An der Basis ist es 
jederseits ziemlich stark erweitert. Der Kiel des ersten Sternits ist 
mehr oder weniger deutlich vorgezogen. Ein Pygidialfeld ist auf dem 
sechsten Tergit durch die Skulptur angedeutet, aber seitlich nicht 
scharf begrenzt. Das sechste Sternit trägt jederseits einen kleinen 
Zahnhöcker vor der Spitze. 

Die Färbung kann ganz schwarz oder kastanienbraun sein, oder 
der Thorax und gelegentlich auch der Kopf sind mehr oder weniger 
hell rostrot. Fühler und Beine sind schwarz, selten heller braun. Die 
abstehende Behaarung des Körpers ist meist hell, seltener auf dem 
Thorax und den Tergiten schwarz. Die helle Behaarung des Körpers 
ist meist weißlich, seltener golden. Sie bildet gewöhnlich an den 
Endrändern der einzelnen Tergite breite Fransenbinden. Gelegentlich 
findet sich am Apikalrand des ersten Tergits ein weit auf die Basis 
des zweiten übergreifender weißer Haarfleck. In diesem Falle sind 
die Binden an den Apikalrändern des zweiten bis vierten Tergits in 
der Mitte dichter und nach den Seiten hin stark verschmälert (somalica 
Magr.). Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind mit heller Be- 
haarung ausgefüllt. 

Männchen: Mittelgroße Formen, meist ziemlich gedrungen 
gebaut, seltener schlanker (sangunicollis). — Kopf von der Breite 
des Thorax, selten schmaler, gelegentlich aber breiter. Hinter den Augen 
ist er gewöhnlich mit schwach konvergierenden Seiten verlängert. 
Selten konvergieren seine Seiten stark gleich hinter den Augen. Er 
ist nicht besonders stark gewölbt. Seine Skulptur ist meist flach und 
wenig dicht, sodaß er häufig etwas glänzend erscheint. Die Hinter- 
winkel sind verrundet. Das Feld, auf dem die Ocellen stehen, ist etwas 
erhaben. Neben den Ocellen ist die Stirn niedergedrückt. Die ohr-. 
förmigen Erweiterungen über den Fühlerwurzeln sind nicht besonders 
stark. Die Fühlergruben sind tief eingedrückt und oben deutlich kiel- 
förmig, stark gebogen, bis dicht an die Augen gerandet. Zwischen 
und etwas unterhalb der Fühlerwurzeln trägt die Stirn meist einen 
deutlichen, kurzen Längskiel. Der Augenabstand von der Wurzel 
der Mandibeln ist sehr kurz. Der Clypeus ist kurz und quer. Die 
Mandibeln sind an ihrer oberen Innenkante gebogen gekielt und auf 
der dadurch entstehenden oberen Fläche geglättet. An der unteren 
Kante tragen sie im Basaldrittel einen kräftigen, etwas abgestumpften 


Monographie der Mutilliden Afrikas: 147 


Zahn, vor dem sie unten gegen die Spitze hin buchtig ausgeschnitten 
sind. Die Spitze selbst ist wieder etwas verbreitert und trägt drei 
kräftige Zähne. Selten ist der mittlere von ihnen schwach ausgebildet 
oder fehlt. Die Augen sind groß, oval, nicht besonders stark gewölbt, 
der Mandibelbasis stark genähert und an ihrer Innenseite deutlich 
ausgebuchtet. Die Ocellen sind groß und stark gewölbt. Der Fühler- 
schaft ist gekrümmt und unterseits stark gekielt. Die beiden ersten 
Geißelglieder sind kurz, das dritte ist bedeutend länger als diese beiden 
zusammen. \ 

Der Thorax macht im allgemeinen einen ziemlich gedrungenen 
Eindruck. Auf den vorderen Abschnitten ist er meist ziemlich zerstreut 
und flachgrubig skulptiert, auf dem Mesoscutellum meist etwas dichter. 
Das Propodeum ist größtenteils netzmaschig skulptiert. Das Pro- 
notum ist ziemlich kurz, am gestrecktesten bei der sanguinicollis, 
hinten buchtig breit ausgerandet. Seine Vorderwinkel sind ziemlich 
abgerundet. Vor dem Hinterrande des umgeschlagenen Seitenteiles 
ist es meist etwas niedergedrückt. Die oberen Seitenkanten erscheinen 
meist etwas gewinkelt. Das Mesoscutum besitzt durchgehende oder 
höchstens vorn verschwindende Parapsidenfurchen. Auf seinen Seiten- 
feldern finden sich häufig von den etwas aufgebogenen Hinterwinkeln. 
ausgehende, nach vorn stark verkürzte, schwach angedeutete Furchen. 
Die Mesopleuren sind stark gewölbt und durch eine schräg von unten 
vorn nach hinten oben verlaufende, unscharf begrenzte Furche ge- 
teilt. Das Mesoscutellum ist quer geteilt in einen kurzen Basalabschnitt 
mit kräftiger Quergrube und kleinen Seitenfeldern und in einen flachen, 
hinteren Teil, der keine besonderen Auszeichnungen trägt, und seitlich 
von dem es stark niedergedrückt ist. Das Metatergum ist in gleicher 
Breite wie das Mesoscutellum in der Mitte etwas gewölbt und kann 
dort zwei kleine Höcker tragen. Die Metapleuren sind ziemlich stark 
niedergedrückt und durch eine Trennungsnaht in zwei Hälften geteilt. 
Das Propodeum ist meist ziemlich kurz, am gestrecktesten bei der 
sanguinicollis. An der Basis ist es schwach oder überhaupt nicht ein- 
gezogen. Seine oberen Seitenkanten verlaufen meist leicht nach hinten 
konvergierend, häufig dabei etwas geschweift, selten konvergieren 
sie stärker (incerta). Seine Skulptur ist meist flach netzmaschig, selten 
grobgrubig (incerta). Die auf der Mittellinie gelegenen Felder ver- 
schmelzen auf der Rückenfläche häufig zu einem größeren Längsfeld. 
Die Trennungslinie gegen die Metapleuren ist durch Kiele und Furchen 
ziemlich scharf. Das Mesosternum ist hinter den Vorderhüften stark 
niedergedrückt. Die Beine sind einfach gebaut. Das erste Glied der 
Vordertarsen is für die Putzvorrichtung stark ausgerandet. Die 
Sporne der Mittel- und Hintertibien sind einfach. Eine Bedornung 
an den Tibien tritt nicht auf. Die Tegulae sind ziemlich groß, gegen 
den hinteren Innenwinkel erweitert und etwas aufgebogen und kaum 
skulptiert. Die Flügeladerung ist vollständig. Das Pterostigma ist 
klein, zellenförmig, selten in ganzer Ausdehnung dunkler chitinisiert; 
die Radialzelle ziemlich kurz. Die dritte Cubitalzelle sendei eine 
Längsader gegen den Außenrand, die jedoch weit vor jenem erlischt. 


10* 1.Heft 


148 Dr. H. Bischoff‘: 


Das Abdomen ist in der Gestalt dem der Weibchen ähnlich. Det 
Kiel des ersten Sternits ist meist ziemlich scharf. Das Analsegment 
ist einfach gebaut, häufig am Hinterrande quer abgestutzt. Ventral 
sind gewöhnlich nur sieben Sternite sichtbar, das eigentliche siebente 
Sternit ist meiss verborgen. Die Punktierung ist gewöhnlich fein 
und weitläufig, mit glatten, flachen Zwischenräumen, sodaß das 
Abdomen ziemlich glänzend erscheint. 


‚Gewöhnlich ist Ger ganze Vorderkörper einschließlich Fühler und 
Beine mehr oder weniger hell gelbbraun bis rostrot. Selten sind die Beine 
schwarz. Gelegentlich ist auch der ganze Körper dunkel kastanien- 
braun oder einfarbig gelbbraun. Eine Fleckenzeichnung tritt auf den 
Abdomen nicht auf. Helle Apikalfransen finden sich meist am zweiten 
und den folgenden Segmenten. Die Flügel sind gewöhnlich fast hyalin 
mit leichter bräunlicher Trübung. Außerhalb der Radialzelle findet 
sich ein dunkler Fleck oder der ganze Saum ist außerhalb der ge- 
schlossenen Zellen in mehr oder weniger weitem Umfange verdunkelt. 


Weibchen. 


1. Ganz schwarz; erstes Tergit mit einem scharf abgesetzten, 
mitleren Apikalfleck aus weißen Haaren; zweites Tergit stark 
glänzend somalica 
Thorax mehr oder. weniger duakelrot, selten ganz schwarz; erstes 
Tergit stets mit durchgehender, heller Apikalfranse 

2. Abdominalbehaarung golden 3. 
Abdominalbehaarung weißlich 4. 

3. Außer der goldigen Fransenbehaarung noch ziemlich dichte, 
lang abstehende, ebenso gefärbte Haare besonders auf den binteren 


Segmenten aurea 
Die abstehende Behaarung viel spärlicher und kürzer geyri 

4. Pronotum verhältnismäßig schmal; Thorax schlank, doppelt so 
lang wie seine größte Breite (syrische Art) syriaca 
Thorax viel gedrungener gebaut, namentlich der Frothorax, 
seitlich sehr weit vortretend 5. 

5. Hintere Segmente außer der längeren weißen, auch mit deutlicher 
schwarzer Behaarung 6. 
Hintere Segmente nur weißlich behaart 7, 

6. Kopf schwarz oder nur dunkel gerötet; Thorax ziemlich dunkelrot 
continua 

Kopf und Thorax hell blutrot ferruginata 

7. Der ganze Körper kastanienbraun; die helle Behaarung' rein 
weiß (turkestanische Art) ‚incerta 
Abdomen schwarz, Thorax mehr oder weniger rot; die helle 
Behaarung weniger rein weiß 8. 

8. Kleinere Form mit etwas schlankerem Thorax biskrensis 


Größere Form mit gedrungererem Thorax aegyptiaca 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 149 


Männchen. 
1. Ganzer Körper einfarbig hell gelbbraun testacea 
Mindestens das Abdomen dunkel 2 
2. Der Vorderkörper dunkel; erstes Abdominalsegment gegen das 
zweite deutlich abgesetzt (turkestanische Arten) 3. 
Der Vorderkörper heller als das Abdomen; erstes Segment gegen 
das zweite nicht abgesetzt 4. 
3. Flügel mit scharf abgesetzter, breiter, dunkler Außenrandbinde 


incerta 
Flügel nur mit verdunkeltem Fleck am Costalrand außerhalb 


der Radialzelle anceps 

4. Pterostigma zellenförmig 5. 
Pterostigma in ganzer Ausdehnung chitinisiert pallipes 

5. Das mittlere, basale Längsfeld der horizontalen Fläche des Mittel- 
segments hinten durch eine deutliche Querleiste, die mehr oder 
weniger lamellenartig absteht, begrenzt aurea 
Das mittlere Basalfeld hinten nicht oder nur sehr undeutlich . 
begrenzt 6. 


> 


Kopf groß, von der Breite des Thorax; Sporne der Hintertibien 
weiß (mesopotamische und persiche Art) es 
Kopf etwas schmaler als der Thorax; Sporne der Hintertibien 


- braun 
7. Flügel am Costalrand außerhalb der Radialzelle mit dunklem 
Fleck | quinquedentata 


Flügel mit breit abgesetztem, verdunkeltem Saum mesopotamica 
Erstes Tergit gelbbraun, in der Färbung scharf gegen das zweite 
abgesetzt, Beine gelbbraun (der aurea sehr ähnlich) geyri 
Erstes Tergit dunkel oder nur leicht gerötet, Beine schwarz- 
braun. . 

Zweites Tergit weitläufig.punktiert; schlanke Art sangwimieollis 


Zweites Tergit dichter und feiner punktiert; gedrungene Art 
| semirubra 


” 


= 


pallipes n. sp. 


Fünf Exemplare aus Sennar (Hartmann) [M. B.] liegen vor. 
Diese Art bildet in verschiedener Hinsicht den Übergang zu der Gattung 
Pseudophotopsis. Der Mittelzahn der Mandibelspitze fehlt. Was die 
Flügeladerung anbelangt; so ist die Radialzelle weniger gestreckt, 
als dies bei Pseudophotopsis-Arten der Fall ist. Die dritte Cubitalzelle 
und der zweite rücklaufende Nerv sind nur ganz schwach angedeutet. 
Das Pterostigma ist nicht zellenförmig, sondern auf seiner ganzen 
Flächs verdunkelt. Das zweite Glied der Fühlergeißel ist fast so lang 
wie das dritte. Das Postseutellum ist ungezähnt. Auffallend ist die 
Gestalt des Kopfes. Dieser ist nämlich hinter den Augen unmittelbar 
abgerundet, besitzt also keine Schläfen. Kopf und Thorax sind gelb- 
braun, die Fühler und Beine viel blasser gefärbt. Das Abdomen ist 


1. Heft 


150 Dr. H, Bischoff: 


braun. Die Behaarung ist lang und grau, an den Apikalrändern der 
Segmente dichter, ohne aber deutliche Binden zu bilden. Das Ptero- 
stigma ist gelbbraun. 


Länge: 8,5—9,5 mm. 
continua Fabricius in Syst. Piez. 1804. p. 430 


— subcontinua BRadoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p. 178; Andre in Ann. Soc. ent. France 1898, p. 11; 1. c., 1899, p. 18; 
Magretti in Bull. Soc. ent. Ital. 1905, p. 37; Andr& in Ann. Mus. 
Genova 1904, p. 221; Magretti in Ann. Mus. Napoli 1905, p. 3; 
Lepeletier in Hist. nat. Hym. III, 1845, p. 606. 


Außer dem typischen Exemplar der subcontinua Rad. von Guinea 
(Bocande) [M. B.] ist die Nominatrasse durch 14 weitere Weibchen 
vertreten, und zwar von N. Nigeria, Ilah, 5.07 (Bingham) [M. B.]; 
N. Nigeria, llorin, 2. 5. 12: (Scott) [Br. M.]; Senegal Kayes 
(de Zeltner) [M.P.]; Guinea Portoghese, Bolama, 6.—12. 1898 
(Fea) [M. G.]; Dahomey, Plat de Zaguanado et Ketou, region forest, 
des Nollis, d’Adjd-Ouere Ilemon (Ducorps, 1910) [M.P.]; Moyen 
Chari, Ft. Archambault, Boungoul, Ba-Kare, 4.—6. 04 (Mission Chari- 
Tehad; Dr. De&corse) [M. P.]; Region de Zinder, Sultanat du Dama- ' 
gherim, Dungass, 9.10 (Mission Tilho, Gaillard) [M.P.]; Senegal 
[Coll. Schulth.]. 


Ohne Zweifel ist diese Form als Nominatrasse zu bezeichnen. Der 
Fabricius’sche Typus stammte aus Guinea, und dain Guinea sich keine 
weitere Rasse £‘ndet, dürfte die Identität dieser Form mit der continua 
F. gesichert sein. Die subcontinua Rad. ist nach dem Typus hierzu 
synonym. Die Färbung der hierhergehörigen Formen, der Andre keinen 
Wert beilegen zu dürfen glaubte, stellt sich bei Durchsicht eines größeren 
Materials innerhalb gewisser Grenzen als ein charakteristisches Rassen- 
kennzeichen heraus. Die vorliegende Rasse ist folgendermaßen gekenn- 
zeichnet: Schwarz, Thorax rot. Der Kopf kann mehr oder weniger 
besonders bei kleineren Individuen, gerötet sein. An den Apikal- 
rändern der Tergite, wie auch der Sternite finden sich schmutzigweiße 
Haarbinden. Vor den andern zur gleichen Rasse gehörigen Arten zeichnet 
sich diese dadurch aus, daß sich auf dem Thoraxrücken eine kurze 
aufrechte, bräunliche Behaarung findet. An den Seiten der Tergite ist 
keine oder nur eine spärliche, längere, hellgraue Behaarung vorhanden. 
Die Behaarung auf den Dorsalsegmenten ist außerdem kürzer. Auf 
den hinteren Tergiten tritt außerhalb der weißen Fransenbinden noch 
eine schwarze, aufrechte, wenn auch kurze Behaarung auf. Die helle 
Behaarung der Beine ist deutlich kürzer als bei den anderen Rassen. 
Die Mesonotalquerfurche kann in ihrer Lage mehr oder weniger weit 
nach vorn oder hinten verschoben sein, ohne daß sich auf Grund des 
vorliegenden Materials hierin besondere Rassencharaktere erkennen 
lassen. 


Länge: 12—-17 mm. 


Mouographie der Mutillideu Afrikas. 151 


subsp. aegyptiaca n. subsp. | 

Diese Form ist vertreten durch fünf Exemplare von folgenden 
Fundorten: Aegypten (Ehrenberg) [M.B.]; Egypt (Wakeling) 
[Br.M.]; Egypte, Cairo (Magretti) [M.G.]; Mokkatam-Wüste 
bei Kairo, 4. 2. 14 (Ebner)[M. W.]. 
Diese Rasse steht der Nominatform am nächsten und zeichnet 

sich vor jener dadurch aus, daß die Behaarung des Thoraxrückens 

hellgrau ist. Die gesamte Behaarung ist länger. Auf den hinteren Ter- 
giten treten keine schwarzen Haare auf, oder nur ganz spärlich. Die 
Färbung von Kopf und Thorax schwankt von düsterrot bis schwarz. 

Länge: 12—15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Ehrenberg[M. B.]. 


subsp. biskrensis Andr& in Spec. Hym. Europ., Vol. 8, p. 143. 


Als zu dieser Form gehörig fasse ich zwei Tiere auf, die die Be- 
zeichnung tragen: Aegypten, in arena- Rha Eltin in solo pr. Gizeh 
(Ehrenberg) [M.B.] und ‚in arena pr. Saccharam (Ehrenberg) 
[M. B.]. 

Trifft meine Deutung dieser Tiere zu, so läßt sich die biskrensis 
nicht als eigene Art aufrecht erhalten, sondern höchstens als Rasse 
der continua. Diese Form steht der subsp. aegyptiaca m. außerordentlich 
nahe, unterscheidet sich aber durch den vorhältnismäßig etwas 
schlankeren Kopf und Thorax. Außerdem sind Kopf, Fühler und 
Beine rot. 

Länge: 12mm (nach Andr& 13—14 mm). 


subsp. ferruginata n. subsp. 


Ein Weibchen aus Togo, Mangu (Thierry) [M. B.] liegt vor. 

Von der sehr ähnlichen Nominatform unterscheidet sich diese 
Form durch hell rostroten Kopf und Thorax. Ich glaube, daß diese 
Färbungseigentümlichkeit ein Rassenkennzeichen sein wird und nicht 
eine bloße Aberration darstellt. 

Länge: 17 mm. 


subsp. aurea Klug in Symb. Phys. 1829, tab. 4, fig. 13. 


? — bicolor Olivier in Encyel. Möth. Ins., 1811, Vol. 8, p. 57. 

? = dichroa Sichel und Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869, p.300, tab. 11, fie. 7 

? = quinquedentata Morawitz in Horae Soc. ent. Ross., 1890, 
p- 638. 

Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p.6; Magretti in Bull. 
Soc. ent. Ital., 1905, p.37 u. 38; Radoszkowski in Horae Soc. 
ent. Ross. 1876, p. 138. 

Was zunächst das Weibchen dieser Rasse anbelangt, so liegen mir 
außer den Klug’schen Typen noch 14 weitere Individuen vor, und 
zwar von Abyssinien (Ehrenberg) [M. B.]; Arabische Wüste 
(Ehrenberg) [M. B.]; Djibouti (Coutriere, 1897) [M. P.]; (Main- 
dron) [M.P.]; Eritrea, Massaua (Tellini) [M. G.]; Saati, 2. 1900 


1. Hett 


152 Dr. H. Bischoff: 


ii 


.— 


(Belli) [M. G.]; Ghirda, 7.93 (Ragazzi) [M. G.]; Amphila, 3. 92 
(Ragazzi) [M. G.]; Gr. Dalach, 2. 92 (Ragazzi) [M. G.]; Kassala 
(Fatigati) [M.G.]; Assaorta, 21.—22.7.02 (Rolandi) [M. G.]; 
Somalıland (Bury) [Br. M.]. 

Eine im weiblichen Geschlecht schon an der Färbung leicht kennt- 
liche Rasse. Die Binden der Abdominalsegmente sind bei dieser Form 
goldig gefärbt; auch die übrige Behaarung des Abdomens ist blaß- 
golden. Die aufrechte Behaarung des Thorax ist weißlichgrau. Die 
abstehende Behaarung aller Körperteile ist sehr lang. Die Chitin- 
färbung von Kopf und Thorax schwankt zwischen schwarz und düster 
rot. — Länge: 10,5—20 mm. : 

Von Männchen, die ich als hierhergehörig auffasse, liegen mir 
13 Exemplare von folgenden Fundorten vor: Helouan (Rolle, 5.) 
[M. @.]; Port Sudan, 1.5.14 (Ebner) [M. W.]; Obock [M. Brüssel]; 
Obock (Maindron 1893), [M. P.]; Massaua (Benani, 1870) IM. G.]; 
Massaua (Ragazzi, 1892) [M.G.]; Saati, 4.1900 (Belli) [M. G.]; 
er Dissei (Ragazzi) [M. G.]; Somaliland, Bohotle (Appleton) 
[Br. M.]. 

Möglicherweise sind diese Tiere mit der bicolor Ol. identisch. 
Die aures müßte dann diesen Namen erhalten. Ohne Kenntnis des 
Typus der bicolor Ol. ist aber bei der kurzen Originalbeschreibung eine 
sichere Deutung nicht möglich. Die dichroa Sich. Rad., die als synonym 
zu der bicolor Ol. gestellt wird, dürfte eine andere Art sein und eher 
zu der sanguwinicollis Kl. gehören. Auch die quinquedentata Mor. ist 
meiner Ansicht nach eine spezifisch verschiedene Form. Wenn ich 
die vorliegenden Stücke zu der aurea Kl. als Männchen stelle, so liegen die 
Gründe dafür in dem gleichen Fundortsgebiet. Bei der nahen Ver- 
wandtschaft der Gattungen Ephutomma und Pseudophotopsis ist es. 
nicht ausgeschlossen, daß auch eine der zu der Gattung Pseudophotopsis 
gestellten Arten als hierhergehöriges Männchen in Frage kommt 
Am wahrscheinlichsten wäre dann die Ps. kassalina, für die außer dem 
Fundort auch noch eine gewisse durch die goldige Behaarung bedingte 
Aehnlichkeit sprechen würde. 

Die Männchen von den obigen Fundorten sind durch folgende 
Angaben gekennzeichnet: Kopf, Thorax, Fühler und Beine, sowie 
das erste Abdominalsegment, letzteres zum mindesten teilweise, sind 
blaß gelbbraun. Die Flügel sind größtenteils hell, besitzen aber einen 
breiten, verdunkelten Saum. Die Behaarung der einzelnen Tergite 
ist lang und grau und bildet keine deutlichen Fransen. Die Tibialsporne 
sind braun. Das mittlere Basalfeld des Mittelsegments ist etwas ge- 
streckt und hinten durch eine kurze, in der Mitte etwas ausgerandete 
Lamelle begrenzt. 

“ Länge: 8—13 mm. 


subsp. geyri n. subsp. 


Ein Weibchen und zehn, vermutlich hierzu gehörige Männchen 
liegen vor, und zwar von folgenden Fundorten: SO-Algerien, Ravis, 
15.—17.4.14 (v. Geyr) [M.B.]; Tig’amaiir-en-tisita,. 25.—80. 4. 14 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 155 


{v. Geyr) [M.B.]; Gara Djenoun, 10.—14.3.14 (v. Geyr) [M. B.]; 
Chartum (Hartmann) [M. B.]. 

Das Weibchen ist dem der vorhergehenden Form ganz außer- 
‚ordentlich ähnlich, aber der ganze Körper ist viel kürzer und spärlicher 
behaart. Das zweite Tergit erscheint fast kahl, und infolgedessen 
ist die etwas gröbere Punktierung viel deutlicher. Auch erscheint 
dies Segment viel glänzender. 

Länge: Etwa 11 mm. 

Die von mir hierhergestellten Männchen sind ebenfalls denen 
der vorhergehenden Art ganz außerordentlich ähnlich, unterscheiden 
sich aber morphologisch konstant dadurch, daß das mittlere Basalfeld 
des Mittelsegments nicht durch eine Lamelle gerandet ist. Außerdem 
weist auch beim Männchen das zweite Tergit einen stärkeren Glanz auf. 

Länge: 9—11 mm. 

Als Typus des Weibchens bezeichne ich das einzige vorliegende 
Stück; als den des Männchens eines der Exemplare von Ravis. 


quinquedentata Morawitz in Horae Soc. ent. Ross., 1890, p. 638. 


Wenn meine Deutung dieser Art, die übrigens bisher nicht der 
afrikanischen Fauna angehört, richtig ist, so gehört hierher ein mir aus 
Persien, Fao, 10. 90 (Bingham) [M. B.] vorliegendes Tier. 

Diese Art ähnelt in der Färbung sehr den beiden vorhergehenden 
Männchen, unterscheidet sich aber durch den bedeutend größeren 
Kopf. Die Flügel sind nicht längs des ganzen Saumes verdunkelt, 
sondern besitzen nur einen dunkleren Fleck am Costalrand außer- 
halb der Radialzelle. Die Tibialsporne sind weißlich. Das mittlere 
Längsfeld des Mittelsegments ist hinten zwar umrandet, aber nicht 
durch eine Lamelle begrenzt. 

Länge: 10 mm. 


subsp. mesopotamica n. subsp. 


Ein Männchen liegt mir vor von Teklekberg, Zentral-Meso- 
potamien, 14.7.13 (v. Oppenheim) [M. B.]. 

Diese Form ist von der Nominatrasse nur dadurch unterschieden, 
daß die Flügel längs des ganzen Außensaumes eine verdunkelte Binde 
tragen, und daß die Färbung des Vorderkörpers etwas heller ist. 

Länge: 10 mm. 


 semirubra n. sp. 


” zo Männchen liegt vor von Tripolis, Kedua (Quedenfeldt) 
IM. B.]. 

Diese Art ähnelt sehr den von mir zu den continua-Formen ge- 
stellten Männchen, unterscheidet sich aber durch die wesentlich ge- 
drungenere Gestalt. Das Basalfeld des Mittelsegments ist hinten nicht 
lamellenartig umrandet. Der ganze Vorderkörper, einschließlich 
der Fühler, ist viel dunkler rostrot. Die unteren Partien der Pleuren 
und die Sternite des Thorax sind geschwärzt. Die Beine sind schwarz, 
die Tibialsporre blaß. Der Flügelsaum ist dunkler gebräunt. 


1 Heft 


154 Dr. H, Bischoff: 


Ein zweites Exemplar aus Tunisie, Gabes (Weiß 1906), [M. P.] 
unterscheidet sich durch die etwas längere, horizontale Fläche des 
Mittelsegments, das hinten übrigens weniger steil gestutzt ist. Ich 
nenne diese Form, die wohl als eigene Subspecies aufzufassen sein 
dürfte, gabesiana n. subsp. Das Basalfeld des Mittelsegments ist bei 
beiden Formen nur andeutungsweise vorhanden. 

Länge: 12 mm. 


testacea Klug in Symb. Phys. 1829, tab. 5, fig. 4. 
? = chlorotica Gribodo in Ann. Mus. Genova 1881, p. 391. 


Von cieser an der Färbung sehr leicht kenntlichen Form liegen 
mir die vier typsichen Exemplare Klug’s mit der Angabe vor: 
Arabische Wüste (Ehrenberg) [M.B.). 

Diese Art ist zweifellos eine echte Ephutomma. 

Die testacea Kl. ist sehr leicht kenntlich an der einfarbig blaß 
gelbbraunen Färbung des ganzen Körpers. Die Flügel besitzen außer- 
halb der Radialzelle einen dunkleren Wisch. Eine Verwechselung 
mit irgendeiner der bisher beschriebenen Formen ist nicht möglich. 
Der äußere Zahn der Mandibeln ist klein und scharf. Das mittlere 
Längsfeld des Mittelsegments ist hinten durch eine mitten ausgerandete 
Lamelle begrenzt. 

Für synonym hierzu, glaube ich, die chlorotica Grib. auffassen 
zu müssen. Diese Form stammt aus dem Yemen. 

Ich würde diese Form event. als Männchen zu der aurea Kl. stellen, 
da bei einem Individuum des Weibchens auch der Fundort: Arab. 
Wüste angegeben wird, doch scheint mir die oben vorgenommene 
Deutung wahrscheinlicher, da mehrere Fundorte übereinstimmen. 


sanguinicollis Klug in Symb. Phys. 1829, tab. 4, fig. 8. 


Das einzige, zugleich typische Stück, das mir vorliegt, stammt 
von Tscheile Lachterie, in deserto juxta frutices (Ehrenberg) [M. B.]. 

Auch diese schlanke Art mit dem verhältnismäßig kleinen Kopfe 
ist leicht kenntlich. Der Kopf ist auf dem Scheitel rötlich; der ganze 
Thorax mit Ausnahme einer leichten, seitlichen Verdunkelung am 
Mittelsegment hellrot. Die Mesopleuren sind über den Hüften, die 
Metapleuren in ihrer ganzen Ausdehnung pechbraun. Fühler und 
Beine sind pechbraun, das Abdomen ist schwarz, mit langer grauer 
Behaarung auf diesem, ohne jedoch Binden zu bilden. Die Flügel 
sind fast völlig hyalin, höchstens mit ganz schwach verdunkeltem 
Saume. Die mittlere Basalfläche des Mittelsegments ist scharf um- 
randet, aber hinten nicht lamellenartig umgrenzt. Der Zahn an der 
Außenseite der Mandibeln ist lappenförmig vorgezogen. 

Länge: 10 mm. 


somaliea Magretti in Ann. Mus. Genova, 1892, p. 951. 


Außer dem typischen Exemplar von Wuorandi, 2.7.01 (Ro- 
becchi) [M. G.] ist diese leicht kenntliche Art noch durch ein weiteres 
Exemplar vertreten, das leider keine näheren Angaben trägt [M. B.]. 


Monographie der Mutiliiden Afrikas. 155 


Die Art ist einfarbig schwarz. Weiß behaart ist ein Mittelfleck am 
Apikalrand des ersten Tergits, der weit auf die Basis des zweiten 
übergreift. Außerdem findet sich eine weiße Apikalbinde an dem 
Apikalrand des zweiten Tergits und schmalere, mit in der Mitte etwas 
anders gelagerter Behaarung auf den folgenden Tergiten. Auch das 
letzte Tergit ist seitlich weiß behaart. Der Kopf ist verhältnismäßig 
schmaler als bei den andern Formen der Gattung. Die Punktierung 
des zweiten Tergits ist verhältnismäßig sehr weitläufig und fein, 
sodaß dieses ziemlich stark glänzt. 

Länge: 15—17 mm. 

Was die verschiedenen turkestanischen Arten anbelangt, so steht 
zunächst die elongata Rad. der sanguinicollis Kl. so außerordentlich 
nahe, daß sie wohl kaum als eigene Species aufrecht erhalten werden 
kann. Sie unterscheidet sich lediglich durch den ganz roten Thorax, 
den auf dem Scheitel weniger oder überhaupt nicht aufgehellten Kopf, 
sowie die hellen Fühler. Die elongata scheint sehr weit verbreitet zu 
sein, denn mir liegt ein Stück aus Salzkammergut, Berchtesgaden vor. 
Das Exemplar ist von Gerstäcker gesammelt, an eine unrichtige 
Bezeichnung also nicht zu denken. 


Sehr nahe miteinander verwandt und von Andre nur als Varietäten 
einer Art aufgefaßt, sind die incerta Rad., sowie die anceps Rad. Ich 
pflichte hierin vollkommen der Andr&’schen Ansicht bei. DieMännchen 
zeichnen sich vor anderen der gleichen Gattung angehörigen Formen 
dadurch aus, daß das erste Abdominalsegment hinten etwas ein- 
geschnrürt ist und gegen das zweite abgesetzt erscheint. Im übrigen 
kann an ihrer Gattungszugehörigkeit kein Zweifel bestehen. Bei den 
zugehörigen Weibchen ist die Thoraxsegmentierung schwach aus- 
gebildet. 


Tropidotilla n. g. 


Genotypus: Littoralis (Petgn.). : 
Der Gattung Pyenotilla in beiden Geschlechtern recht ähnlich. 


Weibchen: Bei den beiden bisher hierherzustellenden Arten 
kann ich keinen wesentlichen morphologischen Unterschied gegen- 
über der Gattung Pyenotilla feststellen. Dagegen ist das Auftreten von 
Fransenbinden an sämtlichen Abdominalsegmenten charakteristisch. 
Das gut ausgeprägte Pygidialfeld ist körnelig skulptiert. 

Der Vorderkörper ist mehr oder weniger ausgedehnt hell gefärbt. 


Männchen: Die Männchen haben habituell ebenfalls eine große 
Ähnlichkeit mit der Gattung Pyenotilla, sind aber morphologisch 
gut zu unterscheiden. Di& Seiten des ersten Segments konvergieren 
mehr gerundet nach vorn. Das letzte Tergit ist nach hinten meist 
weniger stark verjüngt. Auf dem letzten Sternit findet sich ein mittlerer 
Längskiel, der als zahnartiger Höcker vortreten kann. Der Kiel 
ist mitunter nur als feine, glatte Linie angedeutet. Häufig sind vor 
dem Apikalrard des zweiten Sternits zwei kleine Höcker oder 


1. Heft 


156 Dr. H. Bischoff: 


Zähnchen vorhanden. Die Mandibeln können an der Basis nach 
unten stark dreieckig erweitert sein. 

Die Abdominalzeichnung tritt höchstens in Form von Apikal- 
fransen auf. 


Weibchen. 


1. Erstes Tergit auf der Grenze zwischen horizontalem und vorderem, 
abschüssigem Teil mit einer kielartigen Querreihe von Höckern 


Fimbriata 
Die Grenze zwischen. dem horizontalen und abschüssigen Teil 
des ersten Tergits einfach gerundet hittoralis 
Männchen. BER 
1. Abdomen schwarz 2. 
Zweites Segment rot 5. 
2. -Kopf und Thorax hell rostrot frontalis 
Kopf schwarz; am Thorax höchstens Propodeum und Tegulae 
rostrot : 
3. Thorax ganz schwarz milmili 
Propodeum rot 4. 
4. Propodeum kurz und steil abfallend; Thorax sehr. gedrungen 
bellii 
Propodeum viel gestreckter; Thorax schlanker carinulifera 

5. Mandibeln an der Basis nach unten stark dreieckig erweitert 
SUNgUENSIS. 
. Mandibeln von normaler Gestalt Iittoralis 

Weibchen. 


littoralis Petagna in Spec. Ins. Oalabr., 1786, p. 33. 


Bezüglich dieser gut bekannten, im Mittelmeergebiet häufigen 
und weitverbreiteten, mit einer Anzahl ihrer Formen auch in Nord- 
afrika von Marokko bis Aegypten vorkommenden Art sei verwiesen 
auf Andr& in Spec. Hym. Eur., 1899, v.3, p. 247 ff. und p. 325 ff. 

Die von Andre hierhergestellte fimbriata Klug ist, wie ich auf 
Grund der Kenntnis des Typus entscheiden kann, keine Varietät der 
Iittoralis, sondern nichts anderes als die cristigera Andre, die nun- 
mehr als synonym zu der fimbriata Kl. zu stellen ist. 


fimbriata Klug in Symb. phys., 1828, t. 4, £. 3. 

—= cristigera Andre in Rev. Ent. franc., 1893, p. 219; Magretti. 
in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 57. 

Diese Art liegt mir außer den beiden typischen Exemplaren 
Klug’s aus Aegypten (Ehrenberg) [M. B.] und Arabia felix (Ehren- 
berg) [M. B.] noch vor von Eritrea, Allato, 17. 3.00 (Sabarguma) 
[M. G.]: Gomod, 1. 00 (Belli) [M. G.]; Assab, 07 (Katona)[M. Bud.]; 
Obock, 11.6. 96 (Jousseaume) [M.P.]., 

Durch die Kenntnis des Typus bin ich in der Lage, die Klug’sche 
Art mit Sicherheit zu erkennen. In der Originalbeschreibung seiner 
cristigera weist Andre schon auf die Ähnlichkeit hin, die seine Art 


Mouograpliie der Mutillideu Afrikas, 157 


mit der ıhm in natura unbekannten fümbriata Kl. haben dürfte. Der 
Unterschied gegenüber der Klug’schen Abbildung und Beschreibung 
sollte darin bestehen, daß die cristigera schlanker als die fimbriata 
sei, und daß die cristigera auf dem ersten Tergit einen deutlichen Quer- 
kiel besäße. Die Abbildung bei Klug ist aber nicht ganz korrekt 
und der Querkiel des ersten Tergits ist auch beidem Typus der fümbriata 
gut entwickelt. 

Die Art erinnert oberflächlich an die lttoralis Petgn., ist aber schon 
an der verschiedenen Färbung sofort zu erkennen. Kopf, einschließlich 
der Fühler, Thorax und Beine sind hell rostgelb. Die Tergite tragen 
wie bei der littoralis helle Fransen oder Binden, doch ist die Apikal- 
binde des ersten Tergits in der Mitte nicht geteilt. Auffallend ist 
diese Form besonders durch den Besitz eines höckerigen Querkiels 
auf dem ersten Tergit, die besonders auf dem zweiten Tergit grobe 
Skulptur aus Längsgrübchen und Kielen, das im ganzen stärker quer 
entwickelte erste Tergit und die gestrecktere Gestalt des zweiten. 


Länge: 4,5—7,5 mm, 


Männchen. 


bellii Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1906, v. 37, p. 67, £.9 u. 10. 


Das typische Männchen dieser Art liegt mir vor von Eritrea, 
Saati, 3.01 (Belli) [M. G.]. 


Schwarz; Tegulae gelbbraun; Metanotum und Propodeum, sowie 
das erste Sternit rostrot; Mandibelmitte, Fühler mit Ausnahme des 
Schaftes und die Tarsen braunrot. Die Flügel sind hyalin, nur der 
Saum außerhalb der geschlossenen Zellen, höchstens ein wenig in diese 
hineinreichend, ist gebräunt; die Hinterflügel sind in etwas weiterem 
Umfange getrübt. Kopf, Thorax, ausgenommen das Propodeum, 
und Beine sind überall lang weißlich behaart. Die ersten fünf Tergite 
tragen weiße Apikalfransen, die beiden folgenden sind unregelmäßig 
mit zerstreuten hellen Borsten besetzt. Der Kopf mit den Augen ist 
etwa so breit wie der Thorax vorn. Hinter den Augen ist er nur schwach 
verlängert und am Hinterrande ziemlich gerade. Neben den Ocellen 
verlaufen deutliche Längskiele. Das erste Fühlergeißelglied ist sehr 
kurz, kaum halb so lang wie das folgende, das seinerseits kürzer als 
breit ist. Das dritte Glied ist etwa zweieinhalbmal so lang wie das 
zweite. Die Pronotalseiten sind ziemlich lang und konvergieren deutlich 
nach vorn. Der Vorderrand des Pronotums ist gerade gestutzt. Das 
Mesonotum ist grob punktiert. Das ziemlich stark gewölbte Scutellum 
ist dadurch auffällig, daß es hinten der Länge nach eingesattelt ist, 
wodurch es daselbst in zwei schwach gerundeten Höckern vorzutreten 
scheint. Die Tegulae sind verhältnismäßig groß, nach hinten nieder- 
gedrückt. Das ohne Ausbildung einer Dorsalfläche steil abfallende 
Propodeum ist sehr weitmaschig, flach netzartig skulptiert. Am 
Abdomen ist das zweite Tergit ziemlich grob und weitläufig skulptiert. 
Die Punktierur g der folger.den Tergite ist feiner. Vor dem Hinterrand 


2, Hett 


158 Dr. H. Bischoff: 


des zweiten Sternits steht jederseits seitlich ein quergestellter Kiel, 
der in einen kleinen Zahn ausgezogen ist. Die Punktierung der hinteren 
Tergite ist feiner, auf den hinteren Sterniten finden sich nur an den 
Apikalrändern Punkte. Das letzte Tergit ist ähnlich skulptiert wie 
bei der carinukifera; das letzte Sternit ist auf der Mitte der Länge nach 
gekielt, und dieser Kiel ist scharf stumpfwinklig vorgezogen. 

Länge: 10,5 mm. 

Die Art ist wesentlich gedrungener gebaut als die carinulıfera. 


carinulifera n. sp. 


Zwei Männchen dieser auffälligen Art liegen vor von Metemma, 
24. 3.83 [M. G.]. 


Diese Art erinnert durch das rote Propodeum an die vorhergehende. 
Schwarz; Propodeum rot; Fühler, Beine, Tegulae und erstes 
Abdominalsegment mehr oder weniger bräunlich. Alle Abdominal- 
segmente sind an den Apikalrändern ziemlich lang silbern gefranst. 
Die Flügel sind hyalin mit gelblicher Tönung gegen die Spitze hin. 
Ihr Außenrand ist etwas stärker verdunkelt. Die Adern sind bräunlich. 
Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Hinter den Augen ist er 
nach hinten mit schwach konvergierenden Seiten ein wenig verlängert. 
Auf dem Scheitel ist er ziemlich glänzend und trägt zwei Längskiele 
innen neben den hinteren Ocellen, die allerdings nur bei bestimmter 
Beleuchtung gut sichtbar sind, ähnlich wie bei der bellii. Die Ocellen 
stehen einander näher als den Augen. An den Fühlern ist das dritte 
Geißelglied wesentlich länger als das erste und zweite zusammen 
und auch deutlich länger als das vierte. Das zweite Geißelglied ist 
nur wenig länger als das erste. Die Fühler machen im Ganzen einen 
schlanken Eindruck. Der Thorax ist vorn ziemlich geradlinig abge- 
stutzt. Er ist ziemlich grob punktiert, die Zwischenräume sind glänzend. 
Die Parapsidenfurchen sind nur auf der hinteren Hälfte des Mesonotums 
deutlich. Auffällig ist die Struktur des Scutellums. Dieses ist am Hinter- 
rand etwas lamellenartig vorgezogen. Dieser Vorsprung ist in der 
Mitte halbkreisförmig ausgerandet. Das Propodeum ist flach netz- 
maschig skulptiert. Die drei Basalabschnitte des Radius sind ziemlich 
gleichlang. Das Stigma ist zellenförmig, am Grunde nicht im mindesten 
verdunkelt. Das erste Segment ist etwas quer; das zweite ist weit- 
läufig ziemlich stark punktiert, die folgenden etwas feiner. Der Kiel 
des ersten Sternits ist kräftig zahnförmig vorgezogen. Das zweite 
Sternit ist jederseits dicht vor dem Apikalrand und ziemlich weit nach 
außen dornförmig gezähnt. Das Pygidium ist hinten gerade gestutzt 
und gerandet, doch reicht diese Raridung seitlich ziemlich weit nach 
vorn. Auf der Scheibe ist es länglich, grob, zusammenfließend skulptiert. 
Das letzte Sternit besitzt einen kräftigen, kielartigen Zahn. 


Länge: 6 mm. 
Als Typus bezeichne ich das besser erhaltene Exemplar. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 153 


“milmili Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 40. 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von Milmil, 1.93 (Ruspolı) 
[M. G.]. | 

Die Art steht der bellvi Magr. sehr nahe, unterscheidet sich aber 
zunächst in der Färbung durch den ganz schwarzen Körper, an dem 
nur die Mandibelmitte hellbraun und die Apikalhälfte der Tegulae 
fast hyalin ist. Charakteristische morphologische Unterschiede liegen 
in der Gestalt des Scutellums. Während dasselbe bei der bellii Magr. 
nach hinten gerundet abfällt und dort sattelförmig eingedrückt ist, 
ist es bei der malmali Magr. hinten steil gestutzt und an der oberen 
Kante in zwei horizontale, lappenförmige Vorsprünge ausgezogen, 
wodurch es an das der carinulifera erinnert. Außerdem ist das Scutellum 
viel schwächer quer entwickelt. Die Zähnchen vor dem Apikalrand 
des zweiten Sternits treten viel schwächer hervor. 

Länge: 8 mm. 

Drei weitere Männchen, die auch hierhergehören dürften, liegen 
vor von Afrika (Stordy) [Br.M.] und Mufungwa, 20.10.11 (Be- 
quaert) [Congo M.].; Aegypt. Sudan, Holzstation vor Kosli, 21. 4. 14 
(Ebner) [M. W.]. 

In den Skulpturmerkmalen stimmen diese Tiere mit dem Typus 
überein, nur ist bei dem Exemplar [Br. M.] der Kopf stärker geglättet. 
Die Tegulae sind bei dem Congo-Tier ganz schwarz, höchstens mit 
schwach aufgehellter Spitze, bei dem anderen Exemplar sind die 
Tegulae am Apikalrand gebräunt. Bei dem Sudan-Tier sind Fühler- 
schaft und Wurzelglieder der Geißel etwas aufgehellt. 


sunguensis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Mozambique, Prov. 
de Gorongoza, Tendos du Sungoue, 40 m. alt., 10. 07 (Vasse) [M. P.]. 

Schwarz; zweites Segment rot, am Apikalrand geschwärzt. Leider 
ist das einzige Stück ziemlich stark abgerieben, sodaß die Angaben 
über die Behaarung nur unvollständig sein können. Eine dichte, helle 
Behaarung findet sich auf dem Vorderkopf, den Mesopleuren, dem 
Propedeum und in Form von Frarsen mindestens auf dem zweiten 
bis fünften Tergit. Der Kopf hat etwa die vordere Breite des Pro- 
notums. Seine Seiten hinter den Augen erscheinen von oben gesehen 
ziemlich parallel, der Hinterrand gerade; doch sind die Hinterwinkel 
abgerundet. Die Wangen sind nur wenig länger als das erste und 
deutlich kürzer als das zweite Fühlergeißelglied. Die Mandibeln sind 
außen an der Basis unmittelbar distal von der Einlenkungsstelle 
winklig gezähnt, doch nicht so stark wie bei der P.basidens. Das zweite 
und fünfte Fühlergeißelglied sind ungefähr gleichlang, ebenso das 
dritte und vierte untereinander. Das zweite und fünfte Glied sind 
kürzer als das dritte und vierte. Der Vorderrand des Pronotums ist 
schwach gerundet. Seine Seitenränder verlaufen leicht gekrümmt 
konvergierend nach vorn. Das Scutellum ist ähnlich gebaut wie bei 
der bellii, doch hinten nicht ganz so stark niedergedrückt. Das Pro- 
podeum ist hinten steiler abgestutzt. Die Flügel sind blaß bräunlich 


ı Haft 


160 Dr. H. Bischoff: 


getrübt. Das erste Segment sitzt breit und flach dem zweiten An. 
Das zweite Sternit ist vor dem Apikalrand weder gekielt, noch gezähnt. 
Die Punktierung des Abdomens ist zerstreut. Das letzte Tergit ist 
dicht und rauh runzlig skulptiert, am Hinterrand gerade abgestutzt, 
während bei der ihr in mancher Hinsicht sonst ähnlichen P. basidens 
seine Seiten nach hinten viel stärker konvergieren, die Spitze zu- 
gerundet und auch die Skulpturverhältnisse ganz andere sind. Das 
letzte Sternit trägt ein deutliches, kräftiges Zähnchen mitten auf 
seiner Scheibe. 
Länge: Etwa 8 mm. 


frontalis Klug in Symb. phys., 1829, t.4, f£.2; Magrettiin Ann. 
Mus. Genova 1884, p. 552. 


Von dieser charakteristischen Art liegt mir als einziges Exemplar 
das typische Männchen vor mit der Angabe: Ägypten (Ehren- 
berg) [M. B.]. 

Schwarz; Vorderkörper einschl. Fühler und Beine gelbbraun, 
doch ist ein großer Fleck auf der Stirn, der von den Fühlerhöckern 
bis zu den hinteren Ocellen reicht, schwarz, desgleichen die Sternal- 
partieen des Thorax. Der ganze Körper ist überall zerstreut hell 
behaart, doch besitzen das erste bis fünfte Tergit dichtere End- 
fransen. Die Art steht morphologisch der bellii am nächsten, unter- 
scheidet sich aber durch das gestrecktere Propodeum und die etwas 
dichtere Skulptur des zweiten Tergits. 

Länge: etwa 8 mm. 

Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieses Männchen zu der fümbriata 
Kl. gehört. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, dann müßte aus 
Prioritätsgründen der Name des Weibchens dem des Männchens 
weichen. 

Spinulotilla n. g. 

Genotypus: M. peringueyi (Andre). 

Weibchen: Die hierhergehörigen Arten ähneln zum Teil habituell 
und in der Färbung kleinen Exemplaren der Pyenotilla pygidialıs, 
andererseits aber auch der Trispilotilla multispina, gehören jedoch 
wegen verschiedener morphologischer Eigentümlichkeiten in eine 
andere Gattung. 

Der Kopf mit den Augen ist so breit oder breiter als der Thorax. 
Hinter den Augen ist er entweder parallelseitig verlängert und dann 
gerundet verengt. oder er besitzt gleich von den Augen an konver- 
gierende Seiten. Die Augen selbst sind ziemlich groß; ihr Abstand von 
den Hinterwinkeln des Kopfes beträgt etwas weniger als der Längs- 
durchmesser der Augen; der Abstand von der Wurzel der Mandibeln 
ist kürzer. Unterhalb der Fühlerwurzeln stehen auf dem Ulypeus 
eine Querlamelle oder zwei kleine, zahnförmige Höckerchen, vor 
denen der Clypeus niedergedrückt ist. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist ziemlich schlank und gestreckt. Der Thorax ist parallelseitig. Das 
Pronotum tritt seitlich kavm vor: An den Seiten des Mesonotums 


Archiv für Naturgeschichte 86. Jahrg. 1920. Abt. A. Heft 1. 


Bas - N 


Verbreitung der Gattung 


Dolichomutilla. 
Srklarung derZetchen: 
© gUWingensis A sycoraxc x Ca7SORL 
o seutdhifera Aa Aibonoloerses x livingstonts 
+ heterodonta D /ugra 


Dr. H. Bischoff: Monographie der Mutilliden Afrikas. 


ARCHIV 


FÜR | 


_ NATURGESCHICHTE, 


GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, 
FORTGESETZT VON 
W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, 


EB. VON MARTENS, F. HILGENDORF, 
W. WELTNER UND E. STRAND. 


— - en 


SECHSUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 


1920 
Abteilung A. 
2. Heft. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


£ EMBRIK STRAND 


(BERLIN). 


—_— en 7 I 


NICOLAISCHE 
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER 


Berlin. 


Inhaltsverzeiechnis. 


Seite 
Bischoff. Monographie der Mutilliden Afrikas. (Fortsetzung ans Heft 
1920, A 1, enthaltend die Gattungen Spinulotilla n. g. bis incl. An- 


fang von Dolichomüutilla, die im Heft 1920, A. 3 fortgesetzt werden 


wird) 160 - 320 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 161 


befindet sich meist ein starker Höcker, etwa in der Gegend, in der beim 
männlichen Thorax die Tegulae liegen würde. Dahinter können die 
Seiten noch etwas unregelmäßig gehöckert sein. An den Seitenkanten 
des Propodeums, besonders an dessen abschüssiger Fläche, befinden. 
sich meist deutliche Höcker, die mehr oder weniger zahnförmig bis 
dornförmig sind. Ein Scutellarschüppchen fehlt oder ist nur sehr 
schwach angedeutet. Die Skulptur des Thorax ist ziemlich grob, die 
des Propodeums grob und weitmaschig. Mittel- und Hintertibien sind 
meist deutlich und lang bedornt. Das erste Abdominalsegment ist 
klein, nicht besonders quer entwickelt, gegen das zweite schwach 
abgesetzt. Das letzte Tergit trägt ein deutliches Pygidialfeld, dessen 
‚ungerandeter Mittelteil mehr oder weniger lappenförmig vorgezogen 
ist. Die Skulptur des Pygidialfeldes besteht aus deutlichen, bogigen 
Querrunzeln bis gegen die Spitze hin (braunsi-tricuspidocarinulata- 
spinosa) selten ist es ganz glatt (bolamana). Die Abdominalzeichnung 
besteht entweder aus.einer in der Mitte nach hinten erweiterten oder 
nur fleckenartig ausgebildeten Apikalfranse am ersten Tergit, einer 
schmalen, ia der Mitte nicht erweiterten, mitunter aber daselbst 
unterbrochenen Franse am Apikalrand des zweiten und einer in der 
Mitte mehr oder weniger unterbrochenen Binde auf dem dritten Tergit, 
die auch seitlich abgekürzt sein kann; oder es findet sich nur auf dem 
dritten Tergit eine in der Mitte unterbrochene Binde. 

Männchen: Mittelgroße, schlanke bis gedrungener gebaute Arten. 

Der Kopf ist meist ziemlich klein. Er erscheint von vorn gesehen 
meist etwas quer. Die Hinterwinkel sind verrundet. Hinter den Augen 
konvergieren die Seiten des Scheitels gewöhnlich ziemlich stark. Der 
Hinterrand selbst ist in der Mitte gewöhnlich etwas nach hinten vor- 
gezogen. Die Entfernung der Augen vom Hinterrand ist entweder 
ebenso lang oder etwas länger als die Wangen. Die Fühlergruben er- 
strecken sich weit nach oben und sind daselbst deutlich gerandet. 
Der Clypeus ist vorn abgeflacht, niedergedrückt, mitunter mit einem 
grubigen Eindruck. Er kann etwas vorgestreckt sein. Die Mandibeln 
sind außen unbewehrt. Die Augen sind innen tief ausgerandet. Die 
Stellung der Ocellen ist verschieden; meist stehen sie flach in einem 
gleichschenkligen Dreieck. Das zweite Fühlergeißelglied hat un- 
gefähr die Länge des dritten. Einzelne der Basalglieder können unter- 
seits blaß elfenbeinweiß, aufgehellt sein. Der Schaft ist ziemlich 
stark gebogen, vorn mehr oder weniger scharf gekantet. 

Der Thorax ist von normaler Gestalt. Die Seiten des Pronotums 
können ziemlich stark nach vorn konvergieren. Die Parapsidenfurchen 
des Mesoscutums erreichen den Vorderrand nicht. Das Mesoscutellum 
ist einfach gewölbt ohne Höcker oder Kiel. Die Seiten des Propodeums 
sind leicht gerundet; es ist deutlich und einfach maschig skulptiert. 
Die stark gewölbten Mesopleuren sind durch eine mehr oder weniger 
tiefe Furche in eine obere und untere Hälfte geteilt. Die Beine sind 
schlank, Mittel- und Hintertibien außen unbedornt. Die gebräunten, 
an der Basis leicht aufgehellten Vorderflügel besitzen drei Cubital- 
und zwei Diskoidalzellen. 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 2. 11 2. Heft 


162 Dr. H. Bischoff: 


' Das erste Abdominalsegment ist meist klein, ziemlich schlank, 
gegen das zweite kaum abgesetzt, leicht glockig. Der Kiel des ersten 
Sternits kann tief ausgerandet sein. Die Seitenfurchen des zweiten 
Tergits sind deutlich. Das letzte Tergit trägt einen mehr oder weniger 
geglätteten Längswulst; das siebente und achte Stermit sind mit 
meist etwas quergestellten, bogigen Wülsten ausgestattet, von denen 
die auf dem achten Sternit gelegentlich an den Seitenrand verlagert 

sein können. 


Färbung und Zeichnungsanordnung sind mannigfaltig, sodaß auf 
die Artbeschreibungen verwiesen werden muß. 


Weibchen. 


1. Zweites Tergit grob und dicht punktiert; Zwischenräume zwischen 
den Punkten nur schmal, fast kielartig; südafrikanische Art brauns:. 
Zweites Tergit viel feiner skulptiert 2. 

2. Binde des dritten und Apikalfranse des zweiten Tergits seitlich 
stark abgekürzt; Franse des zweiten Tergits in der Mitte unter- 

3. 


brochen 

Binde des dritten und, wenn vorhanden, Apikalfranse des zweiten 

Tergits seitlich nicht abgekürzt 4. 
3. Thoraxseiten ganz rot kifaruana. 

Thoraxseiten geschwärzt spinosa. 


4. Binde des dritten Tergits deutlich unterbrochen; eine Apikal- 
franse am zweiten Tergit fehlt; Thorax hinten unbewehrt 


tricuspidocarinulata. 

Binde des dritten Tergits nicht unterbrochen; Apikalfranse 

‘ am zweiten Tergit vorhanden 5. 
5. Thorax sehr schlank, hinten an den Seiten nicht bewehrt; Pygidial- 
feld glatt bolamana. 
Thorax viel gedrungener, hinten bewehrt; Pygidialfeld gerunzelt 
pseudopygidialis. 


Männchen. 


1, Abdomen ganz schwarz oder mehr oder we ausgedehnt 
gerötet mit weißlicher Behaarung 2. 
Abdomen ganz gelbbraun, höchstens das letzte Segment DS 
schwärzt; Behaarung des Abdomens golden 

2. Thoraxrücken mit Ausnahme der Tegulae und des ee 
rot; der Wulst des achten Sternits ist als durchlaufender Quer- 
wulst ausgebildet. Abdomen ganz schwarz; drittes und viertes 
Tergit mit weißen, in der Mitte schmal unterbrochenen Binden 

transversiceps. 
"Thorax ganz schwarz 

3. Zweites Tergit am Apikalrand fast bindenartig, mitunter aller- 
dings zerstreut hell behaart 4. 
Zweites Tergit am Apikalrand ‚höchstens mit schmaler, heller 
Franse 9, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 163 


4. Zweites Tergit auf der vorderen Hälfte mit zwei seitlichen, meist 
etwas schräg gestellten Flecken, gelegentlich nur an der Basis 
etwas dichter, fleckenartig hell behaart 5. 
Zweites Tergit auf der Basalhälfte ohne fleckenartige Behaarung; 
auch die Apikalbinde undeutlich; die ersten zwei bis drei Ab- 
dominalsegmente rötlich 206. 

5. Zweites Tergit mehr oder weniger ausgedehnt geschwärzt; zweites 
Sternit stets rot } 
Zweites Tergit ganz rötlich, seine Flecken stets groß und scharf 
begrenzt 7: 

6. Zweites Tergit nur auf der Mitte geschwärzt, seitlich in mehr 
oder weniger weiter Ausdehnung rot; Flecken des zweiten Tergits 
nicht scharf begrenzt, nur an der Basis durch etwas dichtere, 


helle Behaarung angedeutet quadrituberculata. 
Zweites Tergit ganz schwarz; die großen, hellen Seitenflecken 
scharf begrenzt frater. 


7. Propodeum auf seiner ganzen Dorsalfläche dicht, weiß behaart 8. 
Propodeum nur an der Basis in geringer Ausdehnung flecken- 


artig hell behaart tanganyıkana. 

8. Zweites Tergit längs der Mitte der Scheibe in weiter Ausdehnung 
unpunktiert kifaruana. 
Zweites Tergit auf der Mitte überall, wenn auch zerstreut punktiert 

| dokana. 

9. Zweites Fühlergeißelglied an der Basis aufgehellt 10. 
Zweites Fühlergeißelglied ganz schwarz bolamana. 
10. Drittes Tergit, mit einer weit unterbrochenen, kurzen, aus dichten, 
weißen Haaren gebildeten Binde peringueyv. 


Drittes Tergit nicht mit einer scharf abgesetzten Binde 10 
11. Zweites Tergit seitlich fein und zerstreut punktiert 


maculicormis. 

Zweites Tergit seitlich grob und dicht punktiertt annulicornıs. 

12, Behaarung des Thorax intensiv goldgelb aureocincta. 
Behaarung des Thorax schmutzig weiß sennae. 


Weibchen. 
braunsi n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Or. Fr. Staat, Kroonstadt (Brauns) 
[Coll. Brauns). 

Ausgezeichnet ist diese Art durch die grobe Skulptur des zweiten 
Tergits, die aus länglichen Gruben besteht, deren Zwischenräume 
auch seitlich schmaler als die Gruben selbst und nicht abgeflacht 
sind. Der Thorax ist ziemlich hell rot; der Kopf ist auf dem Scheitel 
sehr düster gerötet. Die Abdominalzeichnung ist etwas goldig getönt, 
desgleichen die anliegende Behaarung auf Kopf und Thorax. Die 
in der Mitte nicht unterbrochene Franse des zweiten und die Binde 
des dritten Tergits sind seitlich nicht abgekürzt. Ob die Binde des 
dritten Tergits in der Mitte unterbrochen ist, kann nicht mit Sicherheit 


11* 9, Heft 


164 Dr. H. Bischoff: 


entschieden werden, da dieselbe bei dem einzigen Exemplar auf der 
Mitte etwas abgerieben ist. Die Ränder des Pygidialfeldes sind hell ° 
gewimpert. 
Länge: 8 mm. 
pseudopygidialis n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Morogoro, D. O. Afrika (Schmitt) 
[M. W.] und Mocambique, Prov. de Gorongoza, Tendos du mueuE 
et Riv. Vunduzi, Alt. 40 m., 8.07 (Vasse) [M.P.]. 


Der vorhergehenden sehr ähnlich, aber durch eine viel feinere 
Abdominalskulptur ausgezeichnet. Seitlich sind die Zwischenräume 
zwischen den kleineren länglichen Gruben viel breiter, völlig abgeflacht 
und geglättet. Der Thorax ist dunkler rot und der Kopf ganz schwarz. 
Die Fühlerhöcker können ein wenig aufgehellt sein. Die Anordnung 
der hellen Zeichnung des Abdomens ist die gleiche wie bei der vorher- 
gehenden Art, doch ist die Färbung derselben etwas reiner weiß. Bei 
dem besser erhaltenen, von Mocambique stammenden Exemplar ist 
die Binde des dritten Tergits kaum unterbrochen; das Stück aus 
Morogoro ist etwas abgerieben, sodaß über die eventu elle Unterbrechung 
der Binde des dritten Tergits keine Angaben gemacht werden können. 
Seitlich sind weder die Franse des zweiten, noch die Binde des dritten 
Tergits abgekürzt (Taf. IV, Fig. 56). 

Länge: 8&—9 mm. 


Als Typus bezeichne ich das größere, aus Morogoro stammende 
Exemplar. 


spinosa n. sp. 


. Ein Weibchen liegt vor von Harrar (Mission du Bourg de Bozas, 
1903) [M. P.]. 


Diese Art ist von der vorhergehenden vielleicht spezifisch nicht 
zu trennen, unterscheidet sich aber in der Färbung leicht durch die 
größtenteils geschwärzten Pleuren des Thorax. Auch die Hinterfläche 
des Propodeums ist ausgedehnt geschwärzt. Die Apikalfranse des 
zweiten und die Binde des dritten Tergits sind in der Mitte weit unter- 
brochen und seitlich stark abgekürzt. Die Dornen an den hinteren 
Seitenkanten des Propodeums sind etwas kürzer, breiter und stumpfer. 
Die mittlere Unterbrechung der Apikalfranse des zweiten Tergits 
wird durch schwarze Borsten ausgefüllt, die wegen ihrer nach hinten 
konvergierenden Lagerung diese Unterbrechung winklig erscheinen 
lassen. Die Skulptur des zweiten Tergits ist dichter. (Taf. 2, Fig. 140). 


Länge: etwa 6,5 mm. 


kifaruana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Afr. or., Mto-ja-Kifaru (Katona) 
IM. Bud.]. Dieses Weibchen wurde mit dem zugehörigen Männchen 
in copula gefangen. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 165 


Die Art entspricht in der Zeichnung ganz der spinosa, ist aber 
durch morphologische Merkmale und die Thoraxfärbung gut zu unter- 
scheiden. 

Der Thorax ist lebhafter rot, seine Pleuren sind nicht verdunkelt. 
Die Punktierung des zweiten Tergits ist viel weitläufiger und läßt 
besonders auf der Mitte verflachte, glänzende Zwischenräume frei, 
die teilweise größer als die einzelnen Punkte sind, während die spinosa 
auf dem zweiten Tergit sehr dicht punktiert ist, besonders auf der 
Mitte. Durch diese ziemlich weitläufige Punktierung; sowie durch 
die etwas gröbere Thoraxskulptur erinnert die Art mehr an die pseudo- 
pygidialis, von der sie sich aber durch die weit unterbrochene und 
seitlich stark abgekürzte, helle Franse und Binde auf dem zweiten 
resp. dritten Tergit unterscheidet. Die pseudopygidialis besitzt aber 
auf dem zweiten Sternit auf der Apikalhälfte einen mehr oder weniger 


‘deutlichen Längskiel, der hinten in ein kleines Zähnchen endet, ähnlich 


auch die braunsi, während ein solches der kifaruana und spinosa fehlt. 
Länge: 6,5 mm. 


trieuspidocarinulata Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1906, 
p-. #8, £.1. 


Der Typus dieser schon an der Zeichnung leicht kenntlichen Art 
liegt mir vor von Eritrea, 24. 1. 00 (Sabarguma) [M. G.]. Ein weiteres ° 


“ Weibchen trägt die Bezeichnung Eritrea, Asmara [M. Bud.]. 


Schwarz; Thorax rostrot mit gelegentlich teilweise geschwärzten 
Pleuren. Gerötet sind weiter die Fühlerhöcker, Mitte der Mandibeln, 
Spitze des Fühlerschaftes und Wurzel der Geißel, gelegentlich auch 
Hüften und Schenkelringe, sowie die Basis und Ventralseite des ersten 
Abdominalsegments. Die Beine sind mehr oder weniger pechbraun 
bis schwarz. Die helle Zeichnung des Abdomens beschränkt sich 
lediglich auf eine in der Mitte unterbrochene, weiße Binde des dritten 
Tergits. Eine helle Behaarung ist im übrigen überall auf dem Körper 
verstreut, etwas dichter nur um das Pygidialfeld. Der Kopf ist ein 
wenig breiter als der Thorax, hinter den Augen rur schwach verlängert. 
In der von Magretti gegebenen Abbildung dieser Art ist die Thorax- 
gestalt ungenau wiedergegeben. Dort erscheinen die Seiten konvex, 
während sie in Wirklichkeit hinter der etwas erweiterten. nach vorn 
gerundet verengten Pronotalregion zunächst parallel verlaufen und 
sich dann nach einem kleinen Höcker in der Propodealregion wieder 
erweitern. Das Pronotum ist nach vorn ziemlich stark vorgezogen 
und seine Seiten erscheinen etwas gehöckert. Hinten ist der Thorax 
ein wenig breiter als vorn. Die Skulptur der Propodealregion ist 
wesentlich gröber als die des übrigen Thorax. An den Fühlern ist 
das zweite Geißelglied etwa doppelt so lang wie das dritte. Die Mittel- 
und Hintertibien sind an ihren Außenseiten kräftig bedornt. Das 
zweite Tergit ist fein und weitläufig punktiert; die Zwischenräume 
sind flach und glänzend. Infolgedessen erscheint das betreffende 
Tergit, zumal die Behaarung spärlich ist, deutlich glänzend. Ihren 
Namen führt diese Art daher, daß bei de.n Typus der Kiel des ersten 


2. Hefi 


166 Dr. H. Bischoff: 


Sternits schwach dreispitzig erscheint, ein Merkmal, auf das aber 
kein weiterer Wert gelegt werden darf, da grade die Beschaffenheit 
dieses Kiels häufig individuellen Verschiedenheiten unterworfen ist. 
Das Pygidialfeld ist flach bogig gerunzelt, sodaß die Runzeln längs 
der Mitte fast quer zu verlaufen scheinen (Taf. 2, Fig. 141; Taf. IV, Fig.57). 

Länge: 5—7,5 mm. 

Das größere Exemplar unterscheidet sich von dem Typus durch 
etwas dunkleren Thorax mit unten geschwärzten Pleuren, durch 
schwarze Hüften, Trochanter und Beine, sowie durch das verdunkelte 
erste Abdominalsegment. 

Die Art ähnelt oberflächlich der bolamana, unterscheidet sich aber 
leicht durch die Thoraxgestalt, die Bedornung der Tibie, das gerunzelte 
Pygidium usw. 


bolamana Andr& in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 223. 


Die Typen beider Geschlechter liegen mir vor von Guinea porto- 
ghese, Bolama, 6.—12. 99 (Fea) [M. G.]. H 

Das Weibchen hat oberflächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit 
dem der tricuspidocarinulata Magr., hat aber morphologisch nichts 
mit jener Art zu tun. Schwarz; Thorax rot mit teilweise verdunkelten 
Pleuren. Am Abdomen tragen das erste und zweite Tergit je eine 
- sehr schmale, weißliche Franse, das dritte wird von einer gleichfarbigen 
in der Mitte kaum unterbrochenen Binde bedeckt. Sehr auffällig ist 
diese Art durch den langen, schlanken Thorax, dessen Gestalt noch 
schlanker ist als bei der Dolichom. quineensis. Der Kopf ist bedeutend 
breiter als der Thorax, hinter den Augen mit stark konvergierenden 
Seiten. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied sehr gestreckt 
und länger als die beiden folgenden zusammen. Kopf und Thorax 
sind ziemlich fein und dicht punktiert; nur in der Propodealregion 
ist der Thorax wesentlich stärker grubig skulptiert. Die Seitenhöcker 
des Thorax sind nur schwach angedeutet. Ein Scutellarhäkchen ist 
schwer sichtbar. Das Analsegment ist glatt und glänzend, ohne deutlich 
begrenztes Pygidialfeld. Die Tibien sind an ihren Außenseiten un- 
bedornt (Taf. 2, Fig. 142; Taf. IV, Fig. 58). 

Länge: etwa 5,5 mm. 


peringueyi Andre (Bingham) in T'r. ent. Soc. London, 1911, p. 532. 


Von den hierhergehörigen Weibchen liegt mir nur ein Exemplar 
in stark verstümmeltem Zustande vor (Kopf und Thoraxseiten fehlen). 
Ich sehe mich daher genötigt, die Bingham’sche Beschreibung des 
auffällig gezeichneten, leicht kenntlichen Tieres wiederzugeben. 

„Schwarz; Mandibeln vorn in der Mitte, Fühlerhöcker, Spitze 
des Schaftes und der Thorax oben und an den Seiten rot; Kopf, Thorax 
und Abdomen aufrecht schwarz behaart, das Abdomen auch mit 
kurzer, niederliegender, schwarzer Pubescenz und weißhaarigen 
Apikalbinden an den drei Basalsegmenten, von denen die Binden 
auf dem zweiten und dritten Tergit in der Mitte weit unterbrochen 
sind. Kopf nicht breiter als der Thorax vorn, quer rechteckig, konvex 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 167 


auf der Stirn, hinten sehr schwach gekrümmt, fein und dicht punktiert; 
Mandibeln scharf zugespitzt mit einem kleinen Praeapikalzahn an 
ihrem inneren Rande; Clypeus vorn gerundet, flach mit einem kleinen, 
glänzenden Höcker an der Basis. Fühler: zweites Geißelglied doppelt 
so lang wie das dritte, drittes und viertes ziemlich gleich lang; Auge 
gerundet, konvex; der Scheitel gebogen, Seiten des Kopfes hinter 
den Augen gut entwickelt. Thorax länglich, vorn breiter als hinten, 
seine Seiten schwach gekörnelt, oben dicht und rauh punktiert, die 
Punkte zu Längsrunzeln oder kleinen Gruben zusammenfließend, 
hinten schräg abfallend; die Seiten des Mittelsegments gekielt; Pleuren 
glatt, Beine glänzend, Mittel- und Hintertibien mit einer einzelnen 
Reihe von kurzen, entfernten Dornen; Sporne- kurz, gelblichweiß. 
Abdomen sitzend, Ventralkiel des ersten Segments wie beim Männchen 
schwach ausgerandet. Sechstes Segment konvex ohne Pygidialfeld. 
Länge: 8 mm.“ 


Männchen. 

aureoeineta Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 555, t. 1, f. 10. 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von Metemma, 24. 3. 83 [M. G.]. 

Dieses Tier ähnelt oberflächlich recht der T. harrarensis, gehört 
aber wegen der ganz verschiedenen morphologischen Verhältnisse in 
eine andere Gruppe. Was zunächst die Färbung anbelangt, so ist 
die Thorakalbehaarung auf Pronotum, der Basis des Mesonotums, 
dem ganzen Scutellum. und in weitem Umfang auf der Basis des Pro- 
podeums intensiv golden. Das Analsegment ist geschwärzt. Der bei 
der harrarensis bräunlich gelb getönte Teil der Flügel ist hier nur leicht 
gräulich getrübt. Die unterseits ungezähnten Mandibeln, sowie das 
abgeflachte Scutellum lassen die Hierhergehörigkeit der aureocinct« 
erkennen. Die mittlere glatte Längsschwiele des Pygidiums ist stärker 
gewulstet. Die Sculptur des Mesonotums ist bei weitem nicht so ge- 
drängt wie bei der harrarensis und erscheint daher nicht runzlig. Sehr 
nahe steht diese Art morphologisch der sennae, von der sie sich aber 
durch die goldige Behaarung auf Scheitel und Thorax unterscheidet. 
Außerdem ist die Sculptur des zweiten Tergits seitlich viel dichter. 

Länge: 9 mm. 


sennae Magretti in Boll. Soc. ent. Ital. 1906, v. 37, p. 73. 


Der Typus liegt mir vor von Eritrea, Adi Ugri, 7. 01 (Tellini) [M. G.]; 
a weiteres Exemplar trägt die Bezeichnung: Kor Saua, 14.9. 83 
[M.G.]. 

Vorderkörper schwarz; Abdomen rostfarben. Kopf und Thorax 
sind mit Ausnahme des Mesonotums überall weißlich behaart. Diese 
Behaarung’ist dichter auf Stirn, Gesicht, Schläfen, den Seiten des 
Pronotums, den Mesopleuren und der Basis des Mittelsegments. Auf 
dem Abdomen tritt eine goldige Behaarung auf in Form von breiten, 
in der Mitte kaum unterbrochenen Apikalbinden auf dem zweiten 
und den folgenden Tergiten. Am Apikalrand des ersten Tergits findet 
sich eine schmale Franse, an der Basis des zweiten stehen zwei große, 


2. IIeft 


168 Dr. H. Bischoff: 


ebenfalls goldige, schräg ovale Flecken. Die Sternite sind grau behaart. 
Die Flügel sind gleichmäßig blaß bräunlich getrübt. Der Kopf ist 
hinter den Augen schwach gerundet erweitert. Die Wangen haben 
etwa die Länge des zweiten Fühlergeißelgliedes. Dieses ist etwa so 
lang wie das dritte. Die Stirn ist beiderseits von den Ocellen etwas 
geglättet und zerstreuter punktiert. Auch vorn am Pronotum ist die 
Punktierung weitläufig. Das Scutellum ist kaum bucklig gewölbt, 
fast flach, grob punktiert. Das Mittelsegment ist ziemlich grob, netz- 
artig sculptiert. Die Punktierung des Abdomens ist fein und weitläufig, 
besonders weitläufig auf der Mitte des zweiten Tergits. Das Pygidium 
besitzt einen glatten, breiten Längswulst. Der Kiel des ersten Sternits 
ist in der Mitte ausgebuchtet. Das siebente und achte Sternit tragen 
die für diese Gattung charakteristischen, bogenförmigen Querwülste. 
Länge: 8—10 mm. 


annulicornis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Kapiri, 9. 12 (Miss. Agric.) [Congo M.]. 

Diese Art hat enge Beziehungen zu der maculicornis m. In der 
Färbung unterscheidet sie sich von jener zunächst dadurch, dass die 
beiden ersten Abdominalsegmente düsterrot sind. Eine aufstehende, 
helle Behaarung befindet sich bei dieser Art auch auf den oberen 
Partieen des Kopfes mit Ausnahme des bes. in der Mitte dunkel be- 
haarten Scheitels, ferner hinten am Scutellum und auf dem ganzen 
Propodeum. Auf dem Abdomen sind Andeutungen von Apikalbinden 
vorhanden, doch sind diese infolge von Verschmutzung bei dem 
einzigen vorliegenden Exemplar nicht deutlich zu erkennen. Sicher 
sind solche Apikalbinden auf dem zweiten und dritten Tergit vor- 
handen. Sie scheinen aus quergelagerten Härchen gebildet zu werden. 
Die Flügel sind tief braunschwarz getrübt. Die Bildung von Clypeus 
und Fühlern ist die gleiche wie bei der maculicornis, namentlich findet 
sich auch der helle Ring an der Basis des zweiten Geißelgliedes. Der 
Thorax ist im Ganzen gedrungener gebaut, das Propodeum etwas 
kürzer und weniger glänzend. Das Abdomen ist namentlich auf der 
Basis des zweiten Tergits viel gröber und dichter punktiert. Die letzten 
Abdominalsegmente sind bei dem einzigen Exemplar leider stark ver- 
schmutzt, sodaß über die Lage und Gestalt der Wülste auf den Sterniten 
und des Pygidialfeldes keine Angaben gemacht werden können. 

Länge: 15 mm. 


maeculicornis n. sp. 


Vier Männchen dieser leicht kenntlichen Art liegen vor von Nyasa- 
land, Mlanje, 7.1., 10. 5., 13. 6.13 (Neave) [Br. M.]. 

Schwarz; das zweite und dritte Abdominalsegment lebhaft rot, 
meist auch der Apikalteil des ersten. Untergesicht, Mesopleuren, Beine 
und Seiten des Abdomens weiß behaart; die übrige Behaarung ist 
schwarz. Auf dem Abdomen findet sich nicht die geringste Andeutung 
einer Bindenzeichnung. Die Flügel sind sehr dunkel schwarzbraun 
mit starkem, vielettem Glarz. Der verhältnismäßig kleine Kopf ist 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 169 


hinter den Augen stark verjüngt. Der Mittelteil des Olypeus ist vor- 
gewölbt und oben dreieckig, davor quer rechteckig eingedrückt. Die 
auf diese Weise entstehenden beiden Gruben sind durch einen Quer- 
kiel getrennt. Das zweite Fühlergeißelglied ist ein wenig kürzer als 
das dritte. An seiner Basis ist das Chitin blaß weißlich gelb, fast durch- 
scheinend; von diesem hellen Basalring ausgehend ist die eine Seite 
des Gliedes bis auf zwei Drittel der Länge aufgehellt. Der Kopf ist 
im übrigen ziemlich gleichmäßig grob und dicht punktiert. Die 
Punktierung des Thoraxrückens ist ähnlich dicht. Die Tegulae sind 
vereinzelt punktiert, ohne parallel zum Rande verlaufende Riefen. 
Das Scutellum ist flach gewölbt. Das Propodeum ist verhältnismäßig 
schlank, von der Basis nach hinten ziemlich stark verjüngt und leicht 
gewölbt abfallend, sodaß eine besondere Rücken- und Hinterfläche 
nicht zu unterscheiden ist. Seine Sculptur besteht aus ziemlich großen. 
rundlichen Maschen auf glänzendem Grunde. Die Mesopleuren sind 
grob grubig gerunzelt. Die Endsporne der Tibien sind gelblichweiß, 
die der einzelnen Tarsenglieder gelbbraun.. Das schlank gebaute Ab- 
domen ist spärlich punktiert und stark glänzend, besonders auf dem 
‘zweiten Tergit. Das Analsegment ist seitlich etwas gröber sculptiert. 
Der glatte, mittlere Längsraum ist gegen die Spitze hin etwas stärker 
gewölbt. Das letzte Sternit ist wulstig gerandet, was dadurch zu 
stande kommt, das die normalerweise quergelagerten Wülste etwas 
schräger gestellt und mehr dem Rande genähert sind. Die Wülste des 
siebenten Sternits sind nur schwach entwickelt. Das sechste Sternit 
trägt jederseits einen kleinen, schwieligen Höcker. 
Länge: 10—11 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom 7.1.13. 


peringueyi Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 23 (Männchen); 
Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911. p. 532 (Weibchen). 


Vier Männchen liegen mir vor von Kapland (Krebs) [M. B.]; 
Sunday Riv. (O’Neil) [M. W.]; Malvern, Natal, 22. 12.02 [Kap M.; 
Pärchen in copula). { 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der charaxus Sm.. 
was bereits von Andre erwähnt wird. Das Exemplar [M. B.] war auch 
als charazus bestimmt, und zwar, worauf ein Vermerk Gerstäckers 
hinweist, durch Vergleichen mit der Type. Daß hier ein Versehen 
vorgekommen sein muß, kann als sicher angenommen werden, und 

die charazus Sm. ist sicher gedeutet. 
| Schwarz: die ersten beiden Abdominalsegmente rostbraun; doch 
ist das erste Segment auf der Scheibe und besonders basal meist stark 
verdunkelt. Das dritte Tergit ist an der Basis gelegentlich gerötet. 
Auf ihm findet sich am Apikalrand eine in der Mitte weit unterbrochene, 
weiße Binde, die höchstens ein Drittel der Segmentlänge einnimmt. 
Die Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. Der Kopf ıst 
etwas schmaler als der Thorax; hinter den Augen ist er leicht gerundet. 
Kopf und: Thorax sind unregelmäßig und grob rauh sculptiert. Das 
Seutellum ist flach gewölbt. Das Mittelsegment besitzt eine grob- 


2, Heft 


170 Dr. H. Bischoff: 


netzartige Sculptur. Ein basales Längsfeld fehlt völlig. Das Abdomen 
ist in weiter Ausdehnung nur schwach sculptiert und glänzend. Die 
Höcker des siebenten Sternits sind deutlich, die des achten sind nicht 
ausgebildet. An den Fühlern ist wie bei den beiden vorhergehenden 
Arten die Basis des zweiten Geißelgliedes ringförmig aufgehellt, doch 
nicht ganz so stark wie bei den beiden erwähnten Arten. Der mittlere, 
glatte Längswulst des Pygidiums ist sehr breit verflacht und glänzend. 
Länge: 13—15 mm. 


bolamana Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 223. 


Ein Männchen liegt vor. Dieses Tier ist mit dem unter gleichem 
Namen beschriebenen Weibchen in copula gefangen worden. 

Schwarz; die ersten drei Abdominalsegmente rotbraun. Eine 
feine, anliegende weißlich-graue Behaarung bedeckt mit seidigem 
Glanze den ganzen Kopf mit Ausnahme eines quer über die Stirn durch 
die Ocellen verlaufenden Bandes von dunklen, aufrechten Borsten. 
Auf der Mitte der Stirn unterhalb dieses Bandes ist die Behaarung 
reiner weiß. Am Hinterrand des Pronotums bildet sie eine undeutliche, 
schmutzig gelbbraune Binde. Auf den Mesopleuren ist die helle Be- 
haarung wieder etwas deutlicher. Die helle Behaarung der vorderen 
Segmente ist etwas mehr gelblich getönt und tritt in Form von wenig 
hervortretenden Endfransen auf. Eine Bindenbildung fehlt. Im 
übrigen ist die helle Behaarung über das ganze Abdomen zerstreut 
und tritt auch auf dem letzten Tergit auf. Schwarz ist die Behaarung 
auf dem Mesonotum und auf der Rückenfläche des Scutellums. Die 
Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist an der Basis nicht aufgehellt. Die allgemeinen morpho- 
logischen Verhältnisse stimmen mit denen der übrigen Arten der 
Gattung überein. Der Scheitel ist neben den hinteren Ocellen in ziem- 
lich weitem Umfang poliert und geglättet. Die Punktierung des 
zweiten Tergits ist auf der Mitte recht weitläufig., Die Querwülste 
der beiden letzten Sternite sind schräg gestellt und deutlich. 

Länge: 10 mm. 

Andre hat diese Art ganz irrtümlicherweise in die Gattung 
Dolichomutilla gestellt, mit der sie auch nicht das geringste zu tun hat. 


tanganyikana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor vom Tanganyika-See (Reichard) [M. B.). 

Diese Art steht morphologisch den vorhergehenden nahe, unter- 
scheidet sich aber schon in der Färbung ganz wesentlich von ihnen. 
Schwarz, die beiden ersten Abdominalsegmente rot. Eine dichte, 
weiße Behaarung findet sich auf der Stirn als Fleck, der sich vom 
vorderen Ocellus bis zu den Fühlerwurzeln erstreckt, ferner auf dem 
Untergesicht und den Schläfen. Auf dem Pronotum steht jederseits 
ein großer, weißer Fleck vor den Flügelschüppchen. Die Mesopleuren 
sind dicht weiß behaart, desgl. die Basis des Propodeams in beträcht- 
licher Ausdehnung. Am Endrand des ersten Tergits findet sich eine 
dichte Endfranse; auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 171 


zwei große, schräg gestellte, weiße Haarflecken. Am Apikalrand des 
gleichen, wie auch des folgenden Tergits stehen Binden, die aus voll- 
‚kommen quergelagerten Haaren gebildet werden. Diese beiden Binden 
sind in der Mitte winklig unterbrochen, die auf dem dritten aber wesent- 
lich weiter. Auch auf den beiden folgenden Tergiten treten Andeutungen 
von solchen Binden auf. Mesonotum, Scutellum, Tegulae und Anal- 
segment sind schwarz behaart, im übrigen ist die Behaarung weiß. 
Der Clypeus ist breit niedergedrückt, am Endrand aber etwas auf- 
gebogen und glänzend. Die Tegulae sind zerstreut punktiert ohne 
Riefen parallel zum Außenrande. An der Basis des Propodeums findet 
sich ein etwa dreieckiges Basalfeld, das ein wenig größer ist als die 
angrenzenden Maschenfelder, soweit sich dies unter der dichten Bee- 
haarung überhaupt erkennen läßt. Das Pygidium trägt einen deutlichen, 
glatten Längswulst, der etwas vorgewölbt ist, sich nach hinten ver- 
flacht und in der Punktierung verschwindet. Die letzten Sternite 
sind wie bei der quadrituberculata gebildet. Die Flügel sind blaß 
bräunlich getrübt mit dunklerem Saume und hellerer Basis. 
Länge: c. 11 mm. 


kifaruana n. sp... 


Ein Männchen liegt, mit dem dazugehörigen Weibchen in copula 
gefangen, vor von Afr. or., Mto-ja-Kifaru, 12. 04 (Katona) IM. Bud.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden außerordentlich nahe und 
unterscheidet sich morphologisch hauptsächlich durch die etwas ge- 
drungenere Thoraxgestalt und die im ganzen beträchtlichere Größe. 
Auch die Färbung ist sehrähnlich. Der weiße Fleck auf dem Propodeum 
ist etwas stärker entwickelt, die Binden auf dem vierten und fünften 
Tergit sind deutlicher ausgebildet und die Flügel sind ein wenig heller. 
Die Scheibe des zweiten Tergits ist im weitem Umfang geglättet, 
während sie bei der vorhergehenden daselbst, wenn auch zerstreut, 
punktiert ist. 

Länge: c. 15 mm. 


dokana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Doka, 31. 3. 83 [M. G.]. 

Diese Art ähnelt außerordentlich der vorhergehenden, ist aber 
auf der Mitte des zweiten Tergits überall zerstreut punktiert, darin 
mit der tanganyıkana übereinstimmend. Von dieser unterscheidet 
sie sich aber durch die viel helleren Flügel und den ausgedehnteren 
Propodealfleck. Außerdem ist auch das dritte Tergit rot. Die helle 
Haarzeichnung des Abdomens ist nicht ganz so rein weiß, wie bei 
den beiden vorhergehenden Arten. 

Länge: c. 12 mm. 


206 Peringuey in Ann. $. Afr. Mus. 1901, p. 131. 
Ein Männchen liegt vor von Kapland (Drege) [M. B.]. 


Ob diese Form mit der 206 Per. identisch ist, ist nicht sicher zu 
entscheiden. Immerhin scheint sie ihr recht rahe zu stehen. Schwarz; 


2, Heft 


172 Dr, H. Bischoff: 


die beiden ersten Segmente und das dritte Sternit sind rot. Die helle 
Behaarung steht dicht nur auf der Mitte der Stirn, dem Untergesicht 


und den Schläfen, sowie etwas gelblicher getönt in Form von End-. 


{ransen oder Fransenbinden, die in der Mitte kaum unterbrochen sind 
und aus mehr oder weniger deutlich quergelagerter und dazwischen 
in der Längsrichtung gestellter, heller Behaarung gebildet werden, 
auf den ersten fünf Abdominaltergiten. Auf der Hinterfläche des 
Seutellums stehen ziemlich dicht lange, etwas nach aufwärts gekrümmte, 
helle Haare. Schwarz ist die Behaarung nur auf dem Mesonotum, 
der Rückenfläche des Scutellums und den Flügelschüppchen, sowie auf 
den beiden letzten Tergiten. Im übrigen ist eine helle Behaarung 
über den ganzen Körper zerstreut. Die Flügel sind gleichmäßig dunkel- 
braun getrübt, an der Basis kaum heller. Der Clypeus ist vorn breit 
und flach niedergedrückt glänzend. Die Mardibeln sind außen un- 
bewehrt. Zweites und drittes Fühlergeißelglied sind an Länge kaum 
verschieden. Scutellum und Tegulae sind von der gleichen Bildung 
wie bei den anderen Arten dieser Gruppe. Auch bei dieser Art ist nur 
ein kleines, dreieckiges Maschenfeld an der Basis des Propodeums 
etwas erweitert, dessen Spitzenteil hier ziemlich parallelseitig ver- 
läuft. Auch die Sculpturverhältnisse des Abdomens sind recht ähn- 
liche. Der glatte Längsraum des Analsegments ist kaum für sich ge- 


wölbt. Die Beschaffenheit der letzten Sternite stimmt mit der der 


vorhergehenden Arten überein. 
Länge: 11,5 mm. 
quadritubereulata n. sp. 


Vier Männchen liegen vor von Nyasaland, Mlanje, 29.1., 3. 2., 
5.3.. 7.3.13 (Neave) [Br. M.]. 
Diese Art ähnelt durch die düstere Färbung und Bindenzeichnung 


der quadrifasciata, unterscheidet sich aber abgesehen von einigen . 


Färbungsdifferenzen leicht durch verschiedene Sculpturmerkmale. 

Ganz schwarz; nur die Seiten des zweiten Tergitsund das zugehörige 
Sternit rot. Eine weiße Haarzeichnung findet sich auf dem Abdomen in 
Gestalt von Apikalbinden auf dem zweiten bis fünften Tergit, die aus 
quergelagerten Haaren gebildet werden, sowie einer hellen Endfranse 
am ersten Tergit. Außerdem ist die helle Behaarung auf Kopf und 
Prothorax, sowie bei kleineren Exemplaren auch auf den beiden letzten 
Tergiten weiter ausgebreitet und verdrängt mehr cder weniger die 
dunkle Behaarung. Der Kopf ist hinter den Augen weniger verlängert 


und stärker verengt. Der Ulypeus ist vorn flach niedergedrückt und. 


nicht vorgezogen. Die Mandibeln sind außen ungezähnt. Das zweite 
Fühlerglied ist normal gebaut und wie die übrigen tomentiert. Die 
Thoraxgestalt gleicht der der guadrifasciata und auch die Sceulptur- 
verhältnisse sind recht ähnliche. Die Tegulae sind auch auf der ge- 

buckelten Partie überall punktiert, ohne Riefen parallel zum Rande, 
während sie bei jener Art nur solche Riefen tragen. Die Andeutung 
eines Längskiel auf den Seutellum fehlt. ‘Das Propodeum ist be- 
sorders an seiner Basis sehr weitmaschig sculptiert. Das siebente 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 173 


Sternit trägt jederseits ein bogenförmiges, kleines Querhöckerchen, 
dem ein ähnlicher Querwulst an der Basis des achten Sternits genähert 
ist. In der Profilansicht erscheinen diese als zwei kleine, nach hinten 
gerichtete Leisten. Das Pygidium ist vor dem Spitzenrande überall 
dicht punktiert. Sein Längswulst, der stark geglättet ist, erreicht 
den Apikalrand nicht. Die Flügel sind an der Basis nicht aufgehellt. 

Länge: 8—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte Exemplar (vom 7. 3.). 


frater n. sp. 


Ein Männchen liegt mir vor von N.E. Rhodesia, Mid. Luangwa 
Vy., 2000 ft., 14.—16. 8.00 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden nahe, ist aber schon an der 
Färbung leicht zu unterscheiden. Das zweite Tergit ist auch schwarz, 
das zugehörige Sternit rot. Eine sehr dichte, weiße Behaarung fir.det 
sich auf dem Untergesicht, auf der Stirn, jederseits auf dem Pronotum, 
auf den unteren Partieen der Mesopleuren, als größerer Fleck auf der 
Basalfläche des Propodeums, in Form einer Apikalfranse am ersten 
Tergit, in Form von ebenfalls aus quergelagerten Haaren gebildeten, 
etwas unterbrochenen Apikalbinden auf dem zweiten bis fünften 
Tergit. Zwei große, helle, etwas quergestellte Flecken finden sich auf 
der Basalhälfte des zweiten Tergits. Vorherrschend schwarz ist die 
Behaarung auf dem Mesonotum und dem letzten Tergit. Morpho- 
logisch ist diese Art von der vorhergehenden kaum zu trennen. Sie 
macht allerdings einen etwas gedrungeneren Eindruck. 

Länge: 12 mm. 


transversiceps n. Sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Port. E. Afrika, Ruo Valley, 2000 ft., 
9. 4. 13 (Neave) [Br. M.]. 

Eine an der Färbung innerhalb dieser Gruppe leicht kenntliche 
Art. Schwarz; Thoraxrücken rot; Tegulae und Propodeum schwarz. 
Eine dichte, weiße Behaarung bildet auf dem dritten und vierten 
Tergit kaum unterbrochene Binden. Hell behaart sind das Unter- 
gesicht, die Schläfen, das Pronotum vorn, die Seiten des Thorax 
und die Beine. Auch an den Seiten des Scutellums, an der 
Basis des Abdomens, besonders auch auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits, sowie an dessen Seiten und den Sterniten finden sich zer- 
streute, helle Haare. Auf Stirn und Scheitel, sowie auf den roten 
Thoraxpartien finden sich schwarze Borsten. Auch das zweite Tergit 
ist auf der hinteren Hälfte, das vierte und die folgenden ganz schwarz 
behaart. Die Flügel sind bräunlich getrübt, im Basalteil etwas auf- 
gehellt. Der Kopf ist etwa so breit wie der Thorax, hinter den Augen 
schwach verlängert und flach maschig sculptiert. Die Thoraxsculptur 
ist flacher und gröber. Die Tegulae sind zerstreut punktiert, am Rande 
kaum gestreift. Das Propodeum ist weitmaschig, kräftig seulptiert. 
Das zweite Tergit ist ziemlich zerstreut punktiert, auf der Mitte der 
Scheibe in weiterem Umfang geglättet. Der Längswulst des Pygidiums 


2. Ieft 


174 Dr. H. Bisehoff: 


erlischt vor dem glatten Apikalrand desselben. Der Kiel des ersten 
Sternits ist in der Mitte sehr tief ausgerandet, sodaß er in zwei Zähne 
ausgezogen erscheint. Das siebente Sternit ist auf seiner ganzen Breite 
vor dem Apikalrand quergewulstet; das achte Sternit trägt auf seiner 
Mitte einen großen, bogenförmigen Querwulst, dessen konkave Seite 
gegen die Basis gerichtet ist. 

Länge: 8—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


Areotilla n. g. 


Genotypus: areolata m. 

Die bisher nur im männlichen Geschlecht bekannte Gattung ist 
durch das nach Ichneumonidenart gefelderte Propodeum, das quer- 
gebaute erste Abdominalsegment, die gestielte zweite Cubitalzelle, 
die großen Tegulae, sowie besonders auch durch den Mangel von 
Seitenfurchen des zweiten Tergits und Sternits charakterisiert. Auch 
die behaarten Augen dürften als Gattungsmerkmal, wenn sie auch in 
der Beschreibung der marshalli nicht erwähnt werden, in Frage kommen. 

Im übrigen sei auf die beiden folgenden Artdiagnosen verwiesen, 
aus denen sich die weiteren Charaktere ergeben. 


marshalli Andre in Z. Hym. Dipt. 1903, p. 139. 


„Schwarz; Spitze der Flügelschüppchen und Mitte der Mandibeln 
rostfarben. Kopf ziemlich gerundet; Augen ausgerandet; Mandibeln 
außen nicht gezähnt. Thorax ziemlich oval; Flügelschüppchen groß; 
Scutellum ziemlich flach, etwas dreieckig; Basalteil des Metanotums 
mit fünf von scharfen Kielen eingefaßten Feldern versehen. Abdomen 
sitzend; Apikalrand der Segmente spärlich weiß gewimpert. Flügel 
gebräunt, mit drei Cubitalzellen, die dritte undeutlich; die zweite 
Cubitalzelle gegen die Radialader hin kurz gestielt. Beine unbewehrt; 
Sporne weiß. 

Länge: 9 mm. 

Körper ganz schwarz; Mitte der Mandibeln und Spitze der Flügel- 
schüppchen düster rostfarben; Basalfläche des Metanotums mit feiner, 


weißer, wenig dichter Pubescenz; alle Abdominalsegmente am Apikal- . 


rand spärlich weiß bewimpert; unterseits sind die Segmente zwei bis 
sechs ähnlich bewimpert. Eine weißliche oder bräunliche Behaarung 
ist kurz und spärlich über Kopf und Thorax zerstreut; Beine ziemlich 
reichlich und ziemlich kurz weiß behaart; Sporne weiß. — Kopf quer 
elliptisch, ein wenig schmaler als die breiteste Stelle des Thorax, hinten 
mit gerundeten Winkeln geschweift, ziemlich stark, aber oberflächlich 
und wenig dicht punktiert. Augen groß, nierenförmig, innen deutlich 
ausgerandet, nahe der Mandibeleinlenkung. Ocellen mäßig groß, die 
hinteren einander viel mehr genähert als den Augen. Mandibeln an 
der Spitze dreimal gezähnt, am Außenrande unbewehrt. Fühler kurz 
und kräftig, das zweite Geißelglied fast so lang wie das dritte. Thorax 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 175 


oval, vorn und hinten gestutzt; Pronotum vorn viel schmaler als hinten, 
sein Vorderrand geradlinig mit gut entwickelten Winkeln, sein Hinter- 
rand tief bogenförmig ausgerandet; es ist stark, aber spärlich punktiert 
wie auch das Mesonotum, Scutellum und Tegulae; Mesonotum durch- 
zogen von zwei tiefen, ganzen, mittleren Längsfurchen; Scutellum 
wenig konvex, an der Spitze winklig, abgerundet; Flügelschüppchen 
sehr groß, verlängert, an ihrem Innenrande stark geschweift, ihr Außen- 
rand nicht aufgebogen. Metanotum hinten deutlich gestutzt; der 
Rand der Abstutzung durch einen scharfen Kiel begrenzt; seine Basal- 
fläche ist in fünf Felder, ein mittleres und vier seitliche, geteilt, 
alle durch scharfe Kiele begrenzt; das Mittelfeld ist verlängert, hinten 
schmaler; die Seitenfelder sind unregelmäßig viereckig. Der Grund 
dieser Felder ist flach und seine Sculptur ist infolge der feinen, ihn 
bedeckenden Behaarung undeutlich. Abdomen länglich oval, sitzend; 
erstes Segment hinten fast so breit wie die Basis des zweiten, oberseits 
spärlich punktiert, ventral mit einem flachen und wenig ausgeprägten 
Kiel; zweites Segment sehr fein und spärlich punktiert wie auch die 
folgenden, das letzte mit einer stärkeren und dichteren Punktierung. 
Flügel gebräunt; Stigma klein und undeutlich, wie die Adern schwarz- 
braun; Radialzelle von mittlerer Größe; distal zugespitzt; drei Cubital- 
zellen, von denen die letzte schwach angedeutet und die zweite kurz, 
aber deutlich gestielt ist. Der erste rücklaufende Nerv mündet gegen 
die Mitte der zweiten Cubitalzelle, der zweite, fast undeutliche, gegen 
das Ende der dritten Cubitalzelle. Tibien an der Außenkante unbewehrt. 


Ein einziges Exemplar von Marshall am Mount Chirinda in Gaza- 
land gefangen und mir von Dr. Brauns übersandt. 


Dies Männchen ist sehr bemerkenswert durch sein gefeldertes 
Metanotum und durch die gestielte, zweite Cubitalzellee Es muß 
wahrscheinlich, wenn das Weibchen bekannt sein wird, den Typus einer 
besonderen Gattung bilden. “ 


arecolata n. sp. 


Ein einziges Männchen dieser neuen, zweifellos der marshallı 
Per. sehr nahestehenden Art liegt mir vor von: Plat. River, Trans- 
vaal, 1. 2. 03 [Coll. Brauns]. 


Sie unterscheidet sich nach der w.edergegebenen Beschreibung 
der marshalli in folgenden Punkten: Die Tegulae sind ganz 
rostfarben. Die hinteren, in Grübchen stehenden Ocellen sind von 
einander viel weiter entfernt als von den Augen. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist wesentlich kürzer als das dritte. Das Mittelfeld des 
Propodeums wird nach hinten nicht schmaler, die hinteren Seiten- 
felder sind deutlich fünfeckig. Außerdem sind bei dieser Art — eine 
Eigentümlichkeit, die bei der marshalli vielleicht nur übersehen ist — 
auch die Augen dicht abstehend behaart. 


Länge: c. 8 mm. 


2. Heft 


176 Dr. H, Bischoff: 


Rhopalomutilla. 


Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 323. 

Genotypus: clavicornis Andre. 

Weibchen: Kleine Tiere von ziemlich gedrungenem Körperbau. 
Der Kopf ist ziemlich groß, annähernd von der Breite des Thorax, 
stark gewölbt, dicht punktiert. Der Hinterrand des Scheitels erscheint 
von oben gesehen ziemlich gerade; bei der Ansicht von vorn erscheint 
der Scheitel in der Mitte mehr oder weniger stärker erhaben und nach 
den Seiten abfallend. Die Hinterwinkel sind verrundet. Die Seiten 
hinter den Augen konvergieren leicht gerundet. Die Stirn ist stark 
gewölbt. Die Erweiterungen der Stirn über den Fühlerwurzeln sind 
nur schwach; die Fühlergruben selbst sind oben und seitlich nicht 
gerandet. Die Wangen erscheinen von vorn gesehen ziemlich parallel- 
seitig. Der Clypeus ist sehr stark verkürzt. Die Mandibeln sind lang, 
einfach sichelförmig zugespitzt, an ihrem unteren Rande nicht gezähnt 
und weit vor der Spitze gekreuzt. Die ziemlich grob fazettierten 
Augen sind klein und von den Hinterwinkeln weit abgerückt, der 
Basis der Mandibeln genähert. Ocellen fehlen. Der Fühlerschaft 
ist stark gekrümmt, die Geißel dick, u. z. sind die einzelnen Glieder 
bedeutend breiter als lang; nur das letzte Geißelglied ist etwas ge- 
streckter. 

Die Gestalt des Thorax ist sehr charakteristisch. Eine Segmen- 
tierung seiner Rückenfläche ist nicht zu erkennen. Der Vorderrand 
ist gerade oder mehr oder weniger nach vorn gerundet vorgezogen. 
Die Vorderwinkel treten etwas vor. Dahinter sind die Seiten in der 
Pronotalregion konkav geschwungen erweitert, und in einem ähn- 
lichen Bogen auch in der Mesoscutalregion verbreitert. Dahinter 
springen die Seiten in starkem Bogen gegen die Propodealregion ein, 
um sich zum Hinterrande wieder etwas zu erweitern. Die Rücken- 
fläche ist vorn ziemlich gewölbt und fällt in der Propodealregion 
schräg nach hinten ab. Das Mesoscutellum kann mehr oder weniger 
gehöckert erscheinen. Die oberen Hinterwinkel des Propodeums sind 
dornartig gezähnt. Die Sculptur ist längsgrubig bis längsrissig. Die 
Pleuralnähte sind sehr undeutlich. Die Beine sind kräftig, die Tarsen- 
mit Ausnahme der Klauenglieder etwas erweitert. Die Klauen selbst 
sind sehr dünn. Mittel- und Hintertibien sind an ihren Außenseiten 
mit kräftigen Dornen bewehrt. Die Endsporne sind gezähnelt. Der 
Scharrkamm der Vorderbeine ist schwach und wird aus kurzen, dicht 
stehenden Borsten gebildet. 

Das Abdomen ist ziemlich zylindrisch, nach hinten aber stark 
verjüngt. Das erste Segment ist groß, glockenförmig, ungestielt, 
hinten nicht eingeschnürt, sondern mit breiter Spitze an der Basis 
des zweiten Segments ansitzend, das selbst nur wenig breiter ist. Das 
erste Segment ist an seinem Hinterrande ungefähr doppelt so breit, 
wie seine Mittellinie auf der hinteren horizontalen Hälfte lang. ist. 
Das zweite Segment ist ziemlich zylindrisch mit leicht gerundeten 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 177 


Seiten; hinten ist es ungefähr ebenso breit wie das erste. Eine Seiten- 
furche am zweiten Tergit und Sternit fehlt. Der besonders stark ge- 
wölbte und durch eine Furche abgesetzte Basalteil ist mit kräftigen 
Querrunzeln ausgestattet. Das letzte Tergit besitzt ein seitliches 
Pygidialfeld, das mehr oder weniger deutlich längsrunzlig oder längs- 
kielig sculptiert ist. 

Die Färbung ist mehr oder weniger dunkelbraun; die Endränder 
der einzelnen Segmente, sowie Fühler und Beine können aufgehellt 
sein. Die helle Behaarung ist nur sehr spärlich und bildet keine be- 
stimmte Zeichnung, höchstens ist sie in Form von undeutlichen Apikal- 
fransen entwickelt. 

Männchen: Mittelgroße Tiere von ziemlich schlanker Gestalt, 
Der Kopf ist nur wenig schmaler als der Thorax. Seine Gestalt ist 
recht charakteristisch. Bei der Ansicht von vorn erscheint der Scheitel 
entweder pyramidenförmig emporgezogen, oder der Kopf ist hinten 
in ganzer Breite emporgezogen und der Hinterkopf fällt dahinter 
steil ab. Die Stirn ist flach gewölbt. Die Erweiterungen über den 
Fühlerwurzeln sind nur schwach. Die Fühlergruben sind tief, aber 
oben nicht durch Kiele begrenzt. Die Wangen sind kurz. Der Clypeus 
ist stark niedergedrückt, aber unterhalb der Fühlerwurzeln tritt seine 
Mitte dreieckig stark vor, sodaß diese Erhebung gegenüber der übrigen 
Wölbung des Kopfes nicht tiefer gelegen ist. An seinem Vorderrande 
ist der Clypeus mehrmals gezähnt, doch ist dies nur bei geöffneten 
Mandibeln deutlich. Die Mandibeln sind einfach, außen unbewehrt, 
an der Spitze zwei oder dreimal gezähnt, auf der Außenseite etwas 
gefurcht. Die Augen sind groß, stark gewölbt, innen tief ausgerandet. 
Die Ocellen stehen gedrängt. Der Fühlerschaft ist leicht gekrümmt; 
das zweite Geißelglied ist kürzer als das dritte. 

Der Thorax ist ziemlich schlank. Entsprechend dem hinteren 
Absturz des Kopfes ist das Pronotum vorn steil gestutzt und geglättet. 
Die Vorderwinkel selbst treten nicht deutlich vor, sondern sind etwas 
verrundet. Das Mesoscutum ist flach gewölbt, ohne oder mit Parapsiden- 
furchen. Seine Hinterwinkel sind kaum aufgebogen. Die Tegulae sind 
ziemlich klein und deutlich punktgrubig sculptiert. _Die Mesopleuren 
treten ziemlich stark vor und können durch eine Furche mehr oder 
weniger deutlich geteilt sein. Das Mesoscutellum ist entweder einfach 
gewölbt oder mit einer höckrigen Spitze versehen. Die Quergrube 
ist nur kurz; die vorderen Seitenteile sind aber deutlich abgeschnürt. 
Die Metapleuren sind im Gegensatz zu den stark sculptierten Meso- 
pleuren glatt und glänzend oder wenigstens nur sehr fein sculptiert. 
Die Rückenfläche des Propodeums neigt sich leicht nach hinten. Der 
hintere Absturz ist viel steiler. Auf der Rückenfläche finden sich einige 
durch Kiele markierte Felder, die teilweise grob gerunzelt sein können. 
Die Propodealstigmen sind groß und liegen direkt am Seitenrand an 
der Basis. Die Beine sind lang und schlank gebaut. Das erste Glied 
sämtlicher Tarsen ist sehr gestreckt und nur wenig kürzer als die fol- 
genden zusammen. Die Endsporne der Mittel- und Hintertibien sind 
fast glatt; die Klauen sämtlicher Beine tragen einen kräftigen Basal- 

Archiv a ee 19 9.Heit 


178 - Dr. H. Bischoff: 


zahn. Mittel- und Hinterschienen sind an ihren Außenkanten leicht 
bedornt. Die Flügeladerung ist normal. Der zweite rücklaufende 
Nerv und der dritte Cubitalquernerv sind interstitial und verlaufen 
abgesehen von dem unteren gekrümmten Abschnitt des dritten Cubital- 
quernerv in einer geraden Linie. Der Parallelnerv läuft bis zum Flügel- 
rande. Ein Basallappen der Hinterflügel fehlt. 


Das Abdominalsegment ist mehr oder weniger deutlich gestielt, 
nach hinten etwas eingezogen. bedeutend schmaler als die Basis des 
zweiten, und dadurch knotenförmig erscheinend. Das erste Tergit ist 
von der Basis kaum abgerückt. Das erste Sternit ist undeutlich höckerig 
gekielt. Seitenfurchen am zweiten Tergit sind nicht entwickelt, auch 
am Sternit fehlen sie, das zweite Sternit ist an der Basis stark gewölbt, 
und die übrigen Tergite sind einfach gebaut. Das letzte ist hinten mehr 
oder weniger gerundet und kann eine glatte Mittellinie besitzen. Durch 
eine weitgehende, mittlere Längsaufspaltung des siebenten und Re- 
duktion des achten Sternits liegt der Genitalapparat in weitem Um- 
fange frei. 


Ganz schwarz oder mit ausgedehnt gerötetem Thorax. Apikal- 
sporne der Mittel- und Hintertibien sind blaß; die Flügel gräulich 
bis bräunlich getrübt. Weiße, mehr oder weniger abstehende Apikal- 
fransen bilden die Zeichnung des Abdomens. 


Weibchen. 

1. Thorax hinten auf dem eingeschnürten Teil oberseits streifig 
sculptiert clamicornis. 
Thorax auf dem eingeschnürten Teil oberseits grob netzmaschig, 
runzlig sculptiert mlanjeana. 

Männchen. 


1. Scutellum stark gebuckelt, mit scharfer Spitze, oder, wenn ohne 
Spitze, Thoraxrücken größtenteils rot 2. 
Scutellum nicht zugespitzt, weniger gewölbt, Thorax stets 


schwarz 5. 
2. Scutellum mit scharfer Spitze 3. 
Scutellum stark gebuckelt; Thoraxrücken mit Ausnahme des 
Mittelsegments rot anguliceps. 


3. Thoraxrücken mit Ausnahme des Mittelsegments rot tongaana. 
Thorax ganz schwarz 


4. Flügel gleichmäßig gebräunt conifera. 
Flügel mit aufgehellter Basis basalis. 

5. Mitte des Scheitels hinter den Ocellen deutlich über die übrige 
Scheitelfläche erhaben; der Scheitel erscheint dadurch bei der 
Ansicht von vorn dreieckig emporgezogen eristigera. 
Scheitel, von vorn gesehen, nicht dreieckig emporgezogen 6. 

6.. Scheitel mit scharfem Querkiel carinaticeps. 


Scheitel ohne scharfen Querkiel 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 179 


7. Flügel schwach gebräunt, auf der Basalhälfte größtenteils hyalin 


clavicornis. 
Flügel an der Basis nur wenig aufgehellt, im übrigen stark gebräunt; 
größere Form mlanjeana. 


j Männchen und Weibchen. 
/ elavicornis Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 323. 

= punctinoda Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
Vol. 2, 8: 7, p. 226, 

Zehn Männchen und ein Weibchen liegen von folgenden Fundorten 
vor: Salisbury, 1. 00 (Marshall) [Br. M.]; Mufunga, 18.12.11 (Be- 
quaert) [Congo M.]; Kikondja, 28. 2.11 (Bequaert) [Congo M.]; Ka- 
senga, 6.2.12 (Bequaert) [Congo M.]; Lukonzolwa, 2.1.12 (Be- 
quaert) [Congo M.; Männchen und Weibchen]; G. E. Afrika, Rd. to 
Kilossa, Usagara Dist., 1500—2500 ft., 22.—26. 12. 10 (Neave) 
[Br. M.]; Usangu Dist., 3500—4500 ft., 29. 11. —15.12. 10 (Neave) 
[Br. M.]; Kilimandjaro, Kibonoto, Kulturzone, 1300—1900 m, 
4.—11.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.; Typen der punctinoda]; Port. E. 
Africa, Ruo Valley, 2000 ft., 9.4.13 (Neave) [Br. M.]; Shilouvane, 
N, Transvaal (Junod.) [Coll. Schulth.]. 

Männchen. — Ganz schwarz mit spärlicher grauer Behaarung, 
die an den Apikalrändern der Abdominaltergite schmale Fransen 
bildet. Das Scutellum ist flach. Hinter den Augen ist der Kopf mit 
schwach convergierenden Seiten verlängert, seine obere Kante ist 
gerade, ohne aber zugeschärft zu sein. Die Flügel sind nur schwach 
getrübt, gegen die Spitze hin dunkler werdend, mit etwas abgesetztem 
dunklerem Saum (Taf. IV, Fig. 59). 

Länge: 6—10 mm. 

Weibchen. — Zu der vorzüglichen Beschreibung des Weibchens 
habe ich nur Weniges hinzuzufügen. Die Epistompartie ist stark 
verkürzt. Die vor den Augen parallelseitigen Wangen sind außen 
rechtwinklig gewinkelt. Die Mandibeln sind stark und lang, sichel- 
förmig, unterseits ungezähnt. Sie kreuzen sich weit vor den Spitzen. 
Bzgl. des Pygidialfeldes mag erwähnt werden, daß dieses bei den vor- 
liegenden Weibchen deutlich und grob gestreift ist, während Andre 
von seinem T'ypus sagt: ‚‚presque lisse et uisante‘“, so daß die Möglichkeit 
nicht ausgeschlossen scheint, daß es sich bei der vorliegenden Form 
um eine andere Art handelt. Immerhin ist aber auch denkbar, daß 
bei der Kleinheit des Objektes Andr& in der Beschreibung ein Irrtum 
unterlaufen ist. 

Länge: 3,5 —4,5 mm. 

Fünf weitere Männchen stammen von Mlanje, 10.2., 28. 2., 
7.3.13 (Neave) [Br. M.]; Port. E. Afr., Ruo Vy., 2000 ft., 9.4.13 
(Neave) [Br. M.]; Mocambique, Vall&e du Pungoue, Guenguere (Vasse) 
[M. P.]. Diese Tiere, über deren Berechtigung als eigener Art oder 
Rasse ich einigen Zweifel habe, leiten durch die etwas größere Gestalt 
zur folgenden Form über. Die Flügel sind wie bei der Nominatform 


12% 2, Heft 


180 Dr. H. Bischoff: 


getrübt. Die Punktierung des zweiten Tergits ist feiner und gleich- 
mäßiger verteilt. 

Irgendwelche durchgreifenden Rassecharaktere zwischen den 
Tieren von den oben genannten ostafrikanischen Fundorten einer- 
seits und den Fundorten aus dem ee andererseits konnte 
ich nicht feststellen. 


subsp. mlanjeana n. subsp. 


Neun Männchen und ein Weibchen liegen vor von Mlanje, 6.—13. 1. 
und 25. 2. (Neave) [Br. M.]. 

Die Männchen sind denen der Nominatrasse recht ähnlich, aber 
durchschnittlich größer. Außerdem sind die Flügel stärker verdunkelt, 
sodaß nur die Medial- und Submedialzelle hyalin sind. Das zweite 
Tergit erscheint an der Basis etwas stärker niedergedrückt. e 

Länge: S—11 mm. 

Das Weibchen ist ebenfalls dem der Nominatform recht ähnlich, 
etwas größer und dunkler. Kopf und Thorax sind schwarz. Die Sculptur 
des Thorax ist auch hinten nicht streifig, sondern grubig (Taf. IV, 
Fig. 60). 

Länge: 5,5 mm. 

Als Typen bezeichne ich das Männchen und das Weibchen vom 
25.2. 13. 


earinaticeps n. sp. 


‘Em einzelnes Männchen von D.O. Afrika, Kihniro, 15. 1. 06 
(Schröder) [M.B.] liegt vor. 

Diese Art hat im Habitus mit der vorhergehenden eine große 
Ähnlichkeit, zeichnet sich aber dadurch aus, daß der ganze Scheitel 
einen kräftigen, scharfen Querkiel besitzt, der nach hinten steil ab- 
fällt. Im übrigen ist die Ähnlichkeit eine sehr große. 


Länge: 7,5 mm. 


eristata Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911,-p. 536. 


Acht Männchen, die ich für diese aus Salisbury beschriebene Art 
halte, liegen mir vor von N. Rhodesia. Jeira Gorge, 3. und 5. 12.10 
(Silverlock) [Br. M.]; Mogambique, Vallee dü Pungous, Guengu£re, 
2.06 Se [M. P.]; Brit. E. Afrıka, Mtito Andei, 2500 ft. 26.—28. 3.11 
(N eave) [Br. M.]. 

Falls meine Deutung richtig ist, so zeichnet sich diese Art da- 
durch aus, daß der Scheitel auf der Mitte hinter den Öcellen etwas 
über die übrige Scheitelfläche erhoben ist und von vorn gesehen drei- 
eckig emporgezogen erscheint, doch ist die Spitze dieses Vorsprungs 
abgestutzt. Im Gegensatz dazu verläuft der Scheitelkiel bei der 
vorhergehenden Art über die ganze Breite des Scheitels horizontal. 
Im übrigen sind Sceulptur. Färbung und Behaarung denen der typischen 
clavicornis Andre recht ähnliche (Taf. IV, Fig. 61). 

Länge: 7—9 mm. 


PN‘ 


Ba a 


2 da 


a 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 181 


Das Vorkommen dieser Art in Brit. O. Afrika ist immerhin recht 
auffällig. Geringe Abweichungen gegenüber den anderen Exemplaren 
dürften vielleicht Rassencharaktere sein, doch läßt sich dies vor- 
läufig auf Grund des einzigen Stückes aus Brit. O. Afrika nicht mit 
Sicherheit entscheiden. 


conifera n. sp. 


‘ Zwei Männchen liegen vor von D. O. Afrika, Amboni, 27. 11.05 
(Schröder) [M. B.] und G.E. Afrika, Usangu Dist., 3500-4500. ft., 
29. 11.—15. 12.10 (Neave) [Br. M.]. 

Einfarbig schwarz, mit spärlicher, grauer Behaarung, die an 
den Apikalrändern der Segmente Fransen bildet. Die Flügel sind 
schwarzbraun getrübt, bei dem Stück aus Usangu an der Basis hyalin. 
Die Sculpturverhältaisse sind recht charakteristisch. Der Kopf 
steigt hinter den Augen stark auf. sodaß die Scheitelmitte fast recht- 
winklig emporgezogen scheint. Das Mesonotum ist stark längsfurchig 
seulptiert und runzlig. Das Scutellam ist kegelförmig zugespitzt und 
fällt nach hinten steil ab. Das zweite Tergit ist fein und weitläufig 
punktiert und glänzend (Taf. IV, Fig. 62). 

° Länge: 10—11 mm. & i 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Amboni. Wegen der starken 
basalen Aufhellung der Flügel, die-möglicherweise einen Rassenmerk- 
mal darstellten, nenne ich das aus Usangu stammende Exemplar 
f. basalis n. f. | 


tongaana Peringuey in Ann. S. Agr. Mus, 1909, p. 386. 


Ein Männchen vom typischen Fundort Amatongas, Port. E. Afr., 
1.05 (Sheppard) [M. B.] liegt vor. 

Schwarz: Thoraxrücken und Tegulae, ausgenommen das Mittel- 
segment, rot. Auch die Scheitelspitze kann etwas gerötet sein. Die 
Flügel sind gleichmäßig gebräunt. Kopf und Scutellum sind ähnlich 
denen der conifera m. gebildet. Auch die Sculptur des Mittelsegments ıst 
ähnlich. Die Längsfurchung des Mesonotums ist schwächer. Das 
Abdomen ist etwas gedrungener gebaut. Die Punktierung des zweiten 
Tergits ist etwas gröber und dichter. Die Apikalfransen machen 
durch ihre Dichte einen mehr bindenartigen Eindruck (Taf. IV, Fig. 63). 

Länge: 10—12 mm. 


angulieeps Andr& in Bull. Soc. ent. France, 1897, p. 17. 


15 Männchen liegen vor von der Delagoabai (Monteiro) [M. Brüssel, 
Typus]; (Heine) [M.B.]; [Br. M.]; Rikatla, Delagoa (Juncd) [Coll. 
Schulth.]: Tembe, Delagoa, 1. 14 (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Art ist der vorhergehenden in Färbungs- und Sculptur- 
verhältnissen recht ähnlich, unterscheidet sich aber in folgenden 
Punkten. Die Flügel sind nur gegen die Spitzen hin gebräunt mit 
deutlicher abgesetztem Saume. Die Scheitelerhebung ist schärfer 
und spitzer. Das Scutellum ist nicht scharf konisch. sondern mehr 

2 Heft 


182 Dr. H. Bischoff: 


gebuckelt. Die Apikalfransen der einzelnen Tergite sind nicht ganz 
so dicht, und die Punktierung des zweiten Tergits ist flacher (Taf. IV, 
Fig. 64). 

Länge: 6,5—1l1 mm. 

Zwei der Tiere von Rikatla sind als Typen der Rhopalom. junodi 
Andre bezeichnet. Eine Art dieses Namens ist von Andre aber über- 
haupt nicht beschrieben worden, und die Tiere stammen außerdem 
mit der ebenfalls von der Delagoabai stammenden anguliceps Andre 
überein. 


Pycnotilla n. g. 


Genotypus: barbara (L.). 

Diese Gattung ähnelt in beiden Geschlechtern sehr der Gattung 
Mutilla. 

Weibchen: Die Weibchen besitzen zum Unterschied von der 
Gattung Mutilla ein seitlich gut begrenztes Pygidialfeld (nur bei 
der pygidialis ist es etwas schwächer begrenzt). Der Kopf ist meist 
verhältnismäßig kleiner (Ausnahmen: zulu, parca und elmira). Das 
erste Segment ist meist nicht so stark quer entwickelt wie bei jener 
Gattung. 

Männchen: Die Männchen ähneln noch mehr denen der ver- 
“glichenen Gattung, unterscheiden sich aber dadurch, daß das Anal- 
tergit nach hinten stark verjüngt, seitlich mehr oder weniger deutlich 
wulstig begrenzt und streifig sculptiert ist. Das erste Segment ist 
nicht ganz so quer entwickelt. Sehr selten sind die Mandibeln an ihrer 
Basis unten dreieckig erweitert. 


Weibchen. 


1. Zeichnungsanordnung ähnlich wie bei der paläarktischen sinuata 
Ol., d.h. ein Apikalfleck auf dem ersten, zwei Mittelflecke auf - 
dem zweiten Tergit. Am Apikalrand dieses Tergits kann sich 
ein Mittelfleck oder eine Fransenbinde, die in der Mitte etwas 
erweitert ist, befinden. Das dritte Tergit trägt eine durch- 
gehende Binde; die folgenden Tergite können schwarz oder hell 
behaart sein oder Mittelflecke besitzen. Sehr selten fehlen die 
beiden Mittelflecke des zweiten Tergits, dann aber besitzen das 


vierte und fünfte je einen Mittelfleck 2. 
Zeichnungsanordnung anders; zweites Tergit niemals mit zwei 
Mittelflecken, höchstens mit sehr großen Seitenflecken 30. 
2. Drittes und folgende Tergite mit hellen Mittelflecken 3 


Wenigstens das dritte Tergit mit durchgehender heller Binde 10. 

‘3. Der ganze Vorderkörper sehr grob grubig sculptiert; zweites 
Tergit mit kräftigen Längsgruben und Kielen meridiooceidentalis. 
Namentlich das zweite Tergit viel schwächer sculptiert, seine 
Sr zum großen Teil von der dichten Behaarung 
verdeckt 


10. 


11, 


12. 


13. 


14. 


16. 


17. 


18. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 183 


Thorax hell rostrot | clarior. 

Thorax viel dunkler rot bis schwarz 5. 

Stirn und Scheitel mit einer auffallend diehteren Behaarung 

längs der Mitte verticifera. 

Stirn und Scheitel längs der Mitte kaum dichter behaart 6. 

Thorax verhältnismäßig schlank clausi. 
. Thorax gedrungener - 
Thorax ganz schwarz 8. 

Thorax mehr oder weniger dunkel rot 9. 
Kopf und Thorax nur sehr zerstreut mit hellen Borsten besetzt 
ganalina. 

Kopf und Thorax deutlich dichter hell behaart wabonina. 
Thorax sehr düster rot; zentral-afrikanische Form agave. 
Thorax meist heller; ostafrikanische Form penetrata. 
Kopf sehr groß, bedeutend breiter als der längsrippig sculptierte 
Thorax; mitunter fehlen die beiden Mittelflecke des zweiten 
. Tergits 28. 
Kopf nur wenig breiter als der Thorax; dieser nur selten längs- 
streifig sculptiert IE 

Viertes Tergit stets ohne helle Zeichnung, höchstens mit zerstreuten 
hellen Haaren 12. 
Außer den drei ersten Tergiten auch noch mindestens das vierte 
mit heller Zeichnung 26. 
Kopf wie der Thorax rot; Körper überall mit sehr langen, ab- 
‚stehenden Haaren (mediterrane Art) sinuata. 
Kopf dunkler als der Thorax oder wie dieser schwarz 13. 
Thorax verhältnismäßig kurz und gedrungen, nach hinten breiter 
werdend, oberseits hell rostrot 14. 
Thorax etwas schlanker, parallelseitig oder sogar nach hinten 
ein wenig verjüngt 15. 

Auch die Pleuren einfarbig hell rostrot trispilota. 
Pleuren unten geschwärzt, meist auch etwas die hintere Fläche 
des Mittelsegments unten straba. 

Zweites Tergit mit kräftiger, längsstreifiger Sculptur; auch auf 


der Apikalhälfte ist die Sculptur nicht durch eine dichtere Be- 
haarung verdeckt; Thorax hell gelbbraun, nach hinten ein wenig 


_ verschmälert arsinoe. 
Zweites Tergit weniger kräftig sculptiert: Sculptur teilweise 
durch die Behaarung verdeckt; Thorax dunkler 16. 
Zeichnung des Abdomens intensiv golden; "Thorax verhältnis- 
mäßig schlank, einfarbig rot kondowensis. 
Zeichnung des Abdomens weiß bis gelblich weiß, nicht intensiv 
golden 17. 
Fünftes Tergit mit heller Binde 18. 
Fünftes Tergit ohne helle Binde, höchstens mit zerstreuten, hellen 
Haaren 1% 
Thorax sehr düster rot, fast schwarz angonina. 


Thorax lebhaft rot incerta und lualabana. 
2, Heft 


184 
19. 
20. 


21. 
22. 
23. 


24. 


25. 
26. 


27. 


28. 
29. 


29a. 


30. 


31. 


Dr. H. Bischoff: 
Thorax fast schwarz, sehr düsterrot | melanotica. 
Wenigstens der Thoraxrücken etwas heller rot 2. 20. 
Pleuren größtenteils verdunkelt ar: 
Pleuren höchstens in geringer Ausdehnung : am den Hüften ver- 
dunkelt 22. 
Nur der Thoraxrücken gerötet en ische Form) andromeda. 


Auch die oberen Partieen der Pleuren gerötet (ostafrikanische 


Form) kikuyana. 
Auf dem fünften Tergit zerstreute, helle, anliegende Härchen 

ertlı. 
Fünftes Tergit mit schwarzer, anliegender Behaarung 23. 
Analtergit am oberen Rande des Pygidialfeldes mit langer, dichter, 
heller Behaarung bequaerti. 
"Analtergit an der Basis dunkel behaart 24. 


Thoraxrücken mit deutlichen, nach hinten divergierenden Längs- 
rippen, die mitunter mit einander verschmelzen katangana. 
Thoraxsceulptur ohne besonders hervortretende Längskiele; die 
Zwischenräume zwischen den einzelnen Gruben bilden ein unregel- 
mäßiges Maschenwerk 25. 
Thorax hellrostrot (südwest-afrikanische Form) puescheli. 
Thorax etwas dunkler hecate. 
Kopf wie der Thorax rot; Abdominalzeichnung aus silbernen 
Haaren gebildet; die ganzen hinteren Segmente silbern behaart; 
Grundbehaarung kastanienbraun rufoguttata. 
Kopf schwarz; wenigstens der Thoraxrücken rot; Abdominal- 
zeichnung mindestens zum Teil aus goldenen Haaren gebildet 27. 
Zeichnung des Abdomens rotgolden; fünftes und sechstes Tergit 
schwarz behaart; nur der Thoraxrücken von roter Grundfarbe 

ansıfera. 
Zeichnung des Abdomens blaßgolden; drittes bis sechstes Tergit 
silbern, in der Mitte etwas mehr golden behaart; der ganze Thorax 


rot nyikana. 
Große Arten (12—16 mm); Fühler sehr schlank 29, 
Kleinere Art (11 mm); Fühler gedrungener elmira. 
Mittelflecke des zweiten. Tergits vorhanden 29a. 
Mittelflecke des zweiten Tergits fehlen immaculata. 


Apikalfranse des zweiten Tergits seitlich weit unterbrochen, 
sodaß ein isoliertes Mittelfleck bestehen bleibt; Kopfskulptur 


‚feiner und die Zwischenräume geglättet crudelis. 
Apikalfranse des zweiten Tergits am ganzen Hinterrande entlang 
laufend, Skulptur des Kopfes rauh zulu. 
Drittes Tergit mit einer in der Mitte weit unterbrochenen Binde; 
Kopf verhältnismäßig kleiner 40. 
Drittes Tergit mit durchgehender oder auch in drei Flecken auf- 
gelöster Binde; Kopf groß 31. 


Erstes Tergit mit drei hellen Flecken oder nur mit Mittelfleck 
oder mit Binde a 


36. 
37. 


38. 


39. 


40. 
A. 


42. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 185 


Erstes Tergit nur an den Seiten mit hellen Flecken; Augen ver- 
hältrismäßig klein 39. 


. Erstes Tergit mit durchgehender Binde 33, 


Erstes Tergit mit drei Flecken oder nur einem Mittelfleck 35. 


3. Kopf ganz schwarz; die Pleuren des Thorax in weiter Ausdehnun g 
geschwärzt 34. 
Kopf gerötet, desgl. die Pleuren zum größten Teil electra. 
Ocellen vorhanden (sec. Peringuey) . glauce. 
Ocellen fehlen | callirhoe. 


Augen ziemlich groß, von den Hinterwinkeln des Kopfes etwa 
um ihren Längsdurchmesser entfernt; Mittelfleck des ersten 
Tergits groß, Seitenflecken klein robecchii. 
Augen klein, von den Hinterwinkeln des Kopfes um mehr als 
ihren Längsdurchmesser entfernt; Mittelfleck des ersten Tergits 


nicht oder wenig größer als die Seitenflecken 36. 
Kopf schwarz 37. 
Kopf größtenteils gerötet 38. 
Thoraxrücken von schwarzer Grundfarbe barbara. 
Thoraxrücken gerötet decoratifrons. 
Fühler und Beine schwarz brutia. 
Fühler und Beine rot (bisher richt aus N. Afrika bekannt ge- 
worden cypria. 
Thorax von roter Grundfarbe maroccana. 
Thorax von schwarzer Grundfarbe novemguttata. 
Erstes Tergit mit großem, zweites mit sehr großem rotgoldenem 

Apikalfleck; Thorax hinten ziemlich parallel ae 
Abdominalzeichnung weißlich 41. 
Erstes Tergit mit drei getrennten, hellen Flecken _ 42. 


Erstes Tergit mit durchgehender, häufig in der Mitte fleckenartig 
erweiterter Franse 44. 
Seiten des Thorax nach hinten stark konvergierend 
idoneaeformis. 
Seiten des Thorax hinter der Pronotalregion fast parallel 43. 


. Der ganze Thorax hell rostrot idonea. 


Thoraxrücken dunkelrot; Pleuren noch stärker verdunkelt 
temporalis. 

Thoraxseiten hinter der Pronotalregion ziemlich parallel 45. 

Thoraxseiten nach hinten deutlich verjüngt boliwari. 


. Zweites Tergit in der Mitte des Apikalrandes mit starker, flecken- 


artiger Erweiterung der Endfranse idoneaemorpha. 
Zweites Tergit mit einfacher, schmaler Endfranse 46. 


. Thorax ziemlich dunkelrot; helle Haarzeichnung des Abdomens 


etwas gelblich getönt Pygidialıs. 


Thorax heller; helle Haarzeichnung des Abdomens rein weiß 


schroedert. 
2, Heft 


186 


Seh 


10. 


11. 


12. 


13. 


14. 


‚ Mediterrane Formen 


. Dr. H. Bischoff: 


Männchen. 


Ib 


Äthiopische und kapländische Formen 
Zweites Sternit ungehöckert; Pygidium höchstens mit an- 

gedeuteten Kielen 52 
Zweites Sternit mit zwei kleinen Höckerchen; Pygidium mit 
durchlaufenden Kielen : 


Thorax ganz schwarz 4. 
Thorax wenigstens auf dem Rücken ausgedehnt gerötet 5. 
Viertes Tergit ohne helle Binde barbara. 
Viertes Tergit bindenartig oder fleckenförmig hell behaart 
pervittata, 
Apikalflecken des ersten und zweiten Tergits deutlich getrennt 
brutia. 
Erstes und zweites Tergit mit durchgehenden Apikalbinden 
torosa. 
Thoraxrücken ausgedehnt gerötet maroccana. 
Thorax ganz schwarz novemqultata. 


Die Abdominalzeichnung besteht aus durchgehenden Fransen- 
binden auf dem ersten und zweiten Tergit, sowie einer in der 
Mitte nicht unterbrochenen Binde des dritten Tergits 8. 
Abdominalzeichnung anders angeordnet 12. 
Pygidialfeld im Spitzenteil fein und dicht längsstreifig skulptiert 9. 
Pygidialfeld im Spitzenteil unregelmäßig grubig skulptiert 10. 
Pronotum schwarz oder wenigstens weit ausgedehnt verdunkelt 


metella. 
Pronotum ganz rostrot salisburyensis. 
Pygidium hinten seitlich durch starke, glatte Längswulste be- 
grenzt marcella. 
Pygidium seitlich nicht begrenzt 1: 
Pygidium breit, hinten in der Mitte mit glattem, wulstartigem 
Längskiel vassei. 


Pygidium viel schmaler, ohne Längskiel vor der Spitze _citernii. 
Zweites Tergit mit zwei runden, weißen Haarflecken auf der 


Scheibe; Thorax ganz schwarz basidens. 
Zweites Tergit ohne Flecken auf der Scheibe, Thorax ausgedehnt 
gerötet 13. 
Drittes Tergit mit durchgehender, heller Binde; hintere Tergite 
ohne Mittelflecken Fugitiva. 
Drittes bis fünftes Tergit mit hellem Mittelfleck 14. 


Zweites Tergit am Apikalrand mit deutlichem Mittelfleck und 
undeutlicheren Seitenflecken; Flügel verhältnismäßig kurz 
brachyptera. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit durchgehender Franse; Flügel 
normal penetrata. 


Monographie der.Mutilliden Afrikas. 187 


Weibchen. 


penetrata penetrata Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 193; 
Grandidier, Hist. Madagaskar, tab.7, fig. 6; Andre in Ann. Mus. 
Genova, 1897, p. 281; Magretti in l.c. 1898, p. 595; Magretti, 1. c. 
1895, p. 164. 

— malagassa Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 256; 
in Grandidier, Hist. Madagaskar, p. 272, tab. 17, fig. 35. 

— quadriornata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru 
Exped., Vol.2, Abt. 8:7, p. 202. 

Diese Form ist mit 23 weiblichen Individuen von folgenden Fund- 
orten vertreten: Madagaskar [M.B.; Typus der malagassa Sauss]. 
(Diese Fundortsbezeichnung ist sicher falsch und es dürfte hier wahr- 
scheinlich ein ähnliches Versehen in der Bezeichnung vorgekommen 
sein, wie bei verschiedenen, anderen Arten, als deren Sammler Hilde- 
brandt in Frage kommt. Nun ist aber auch die Smith’sche penetrata 
als madagassische Art beschrieben. Es ist daher recht wahrscheinlich, 
daß der Smith’sche Typus aus der gleichen Ausbeute stammte und 
ebenfalls mit der falschen Angabe versehen war, was übrigens wohl 
auch für die D. guitats Sm. der Fall sein dürfte. Die echten mada- 
gassischen Arten sind so charakteristisch infolge von Konvergenz- 
erscheinungen, daß sie stets als solche zu erkennen sind.) Die weiteren 
Fundorte für diese Form sind Dint, Harrar, 5.—6. 04 (Citerni) [M. G.]; 
Scioa, Let Maretia, 9.—10. 79 (Antinori) [M. G.]; Abyssinie, Provinces 
equatoriales, Gofa Basketo Dime (Mission du Bourg de Bozas, 1904) 
[M.P.]; Benadir, Mogadiscio, 6.—7.08 (Pantano) [M. G.]; Engl. 
O. Afr. [M. G.]; Afr. or. angl., Pori: Mbuyuni, 1110 m, 3: 1912, St. 63 
(Alluaud et Jeannel) [M. P.]; Naivasha, Rift Valley, 12. 04 (Alluaud) 
[M. P.]; District de Wa-Taita, Mwatato, 10.09 (Alluaud) [M.P.]; 
Boura, Wa-Taita, 1.04 (Alluaud) [M.P.]; Brit. E. Afr., Makindu, 
3300 ft., 5.—7. 4.11 (Neave) [Br. M.]; Kilimandjaro, (Harmoncourt) 
[M. W.]; Kilimandjaro, Zone des cultures, Kilema, 1400—1500 m, 
9.09 (Alluaud) [M.P.]; Kilimandjaro, 1.11 (Sjöstedt) [M. Stockh., . 
Typus der quadriornata Cam.]; Kisoumou, Victoria Nyanza; 9. 04 
(Alluaud) [M.P.]; Victoria Nyanza (Uhl, 1896) [M. B.]; Usambara 
(Weise) [M. B.]; Tanga (v. Roden) [M. B.]; Tanga, Hinterland 
(Heinsen) [M..B.]; Taita (Hildebrandt) [M. B.). 

Die Art ist mit ihren verschiedenen Rassen an der Anordnung 
der Zeichnungselemente leicht zu erkennen. Auf dem ersten und 
dritten bis fünften Tergit findet sich je ein Mittelfleck; ein eben solcher 
steht am Apikalrand des zweiten Tergits; außerdem befinden sich auf 
der Scheibe des gleichen Tergits ein wenig hinter der Mitte zwei runde 
weiße Flecken. Diese Zeichnung kehrt auch bei den verschiedenen 
Rassen wieder. — Schwarz; der Thorax ist auf seinem Rücken dunkel 
blutrot. Der Kopf kann auf seinem Scheitel tief dunkelrot (penetrata 
bis schwarz (malagassa) sein. Einen Rassenunterschied kann ich hierin 
nicht finden, höchstens als Aberrationen könnten die beiden Be- 
nennungen erhalten bleiben. Der Kopf ist bei dieser Art höchstens 

2. Heft 


158 Dr. H. Bischoff: 


schwach breiter als der Thorax, der vorn auf eine kurze Strecke hin 
etwas breiter abgesetzt ist. Die Skulptur des Thoraxrückens ist bei 
der Nominatform eine ziemlich netzrunzlige, doch sind meist bereits 
deutliche Spuren einer beginnenden Längskielung bemerkbar. 
(Taf. I Fig. 70.) 


Länge: 7--10 mm. 


subsp. gananina Magretti in Ann. Mus. Genova, 1895, p. 164. 


— fortistriolata Cameron in este, Kilimandjaro-Meru Exped., 
Vol. 9, p. 202. 


Diese Form liegt mir in 20 we von folgenden Fundosien 
vor: Somali, Basso Ganana, 7.—8. 93 (Bottego) [M. G.; Typus der 
gananına Maer.]; Taveta-Meru (Höhnel) [M. W.]; Sambourou, Wa- 
Nyika (Alluaud, 1904) [M. P.]; Aft. or., Shirati (Katona) [M.: Bud.]; 
Mombasa (Alluaud) [M..P.]; Bura, 1050 m, St. 61, 3.12 (Alluaud et 
Jeannel) [M. P.]; Brit. E. Afrika, Uchweni Forest near Witu, 25.— 
27.2.12 (Neave) [Br.M.]; Ussoga, 5.—8. 94 (Neumann) [M. B.]; 
Kibwezi (Scheffler) [M. B.]; Bisa Timo b. Harrar (Kristensen) [Coll. 
Brauns]; Bihawana, Ugoge, 3. 14 [Coll. Schulth.]. 


Diese Tiere sind als eine ganz schwarze Rasse der penetrata Sm. 
aufzufassen, von der sie spezifisch kaum abzutrennen sein dürften. 
Die Fleckenzeichnung ist die gleiche. Bei den größeren Individuen 
dieser Rasse ist der Kopf verhältnismäßig größer als bei den kleineren, 
auch macht sich bei ihnen eine deutlichere Längsstreifung in der 
Thoraxskulptur bemerkbar. Bei den Exemplaren von den beiden erst- 
genannten Fundorten machen Kopf und Thorax einen weniger glän- 
zenden, mehr stumpfen Eindruck. Bei einem Exemplar aus Mombasa 
fehlt der weiße Haarfleck auf dem dritten Tergit, was bei dem sonstigen 
guten Erhaltungszustand dieses Exemplares sicher nicht auf Ab- 
reibung zurückg@führt werden kann. 


Länge: 8—13 mm. 
subsp. wabonina n. subsp. 


Zwei Weibchen vertreten diese neue Form aus Waboniland 
[M. W.]. 

-Die Tiere sind mittelgroßen Stücken der vorhergehenden e 
ähnlich, unterscheiden sich aber dadurch, daß in den Gruben auf Kopf 
und Thorax einzelne, lange, anliegende, helle Borsten sich befinden 
zwischen denen zerstreut schwarze Borsten aufragen. 

Länge: 10 mm. 


subsp. elarior n. subsp. 


Fünf hierhergehörige Weibchen liegen von folgenden Fundorten 
vor: Voi, 1.—-4.04 (Alluaud) [M.P.]; Riviere Voi, 1.04 (Alluaud) 
[M.P.]; Wa-Taita, Mwatato, 1.4.04 (Alluaud) [M. P.]; Taveta, 
750 m, 3.12 (Alluaud’ et Jeannel) [M. P.]. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 189 


Diese Form zeichnet sich vor allen zur gleichen Art gehörigen 
Rassen dadurch aus, daß der ganze Thorax hell rostrot ist. Die Thorax- 
skulptur ist kaum deutlich längsrunzlig. Etwas abweichend ist eines 
der Exemplare aus Voi gefärbt, bei dem die Seiten des Thorax und 
die hintere Fläche des Mittelsegments geschwärzt sind. Auch der 
Thoraxrücken ist bei ihm etwas mehr verdunkelt, und die Flecken 
auf dem zweiten Tergit sind kleiner. Trotz der verschiedenen Färbung 
halte ich dieses Tier als zur gleichen Rasse gehörig. Größe und Habitus 
stimmen gut damit überein. Das betr. Individuum kann höchstens 
als Aberration dazu aufgefaßt werden. 

Länge: 9,5—10,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein helles Exemplar aus Voi. 


ers agave Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 76. 


Eine Form, die ich für die agave Per. halte, liegt mir in 37 Exem- 
plaren vor von Central Angoniland, Lilongwe Dist., 4000—-5000 ft., 
28. 5. —2.6. 10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft., . 
3.—5. 6. 10; on read Ft. Jameson to Lundazı, 4000 ft., 7.—14. 6. 10; 
Nyasaland, Mombera Dist., 4000 ft., 15.—19. 6. 10; Vy. o£ S. Rukuru 
R., 3000 ft., 20.—27.6.10; Rd. btwn. S. Rukuru Vy. and Florence 
Bay, 4500 ft., 28.—29. 6. 10; Karonga, 7.—11. 7.10; Valley of N. Ru- 
kuru, Karonga Dist., 2000—4000 ft., 15.—18. 7. 10; Upper Luangwa 
Riv., 27. 7.—13: 8. 10; Niamadzi Rıv., nr. Nawalıa, 2000 ft., 17.—22. 8. 
10; nr. Petauke, 2500 ft., 18.—20. 9. 10; Ft. Jameson to Dowa, 4000 
—4500 f£t., 4.—9. 9. 10. Alle Stücke von den bisher genannten Fund- 
orten sind von Neave gesammelt und befinden sich im Brit. Museum. 
N. Rhodesia, Kafue Conf., 30.5. 10 (Silverlock) [Br. M.]; Bunkeya, 
10.07 (Neave) [Congo M.]; Kambove-Lukafu, 4. 07 (Neave) [Congo 
M.]; Lebombo, Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Ausgezeichnet ist diese Form durch den verhältnismäßig düster- 
roten Thoraxrücken; doch kann derselbe auch in Ausnahmefällen 
fast blutrot sein. Die Skulptur des Thorax ist einigen Schwankungen 
unterworfen, insofern als sie bei manchen Individuen deutlich längs- 
kielig erscheint, während sie bei anderen dagegen unregelmäßig netz- 
tunzlig ist. Dazwischen sind alle Übergänge vorhanden. Die agave 
ist besonders der Nominatform der penetrata ganz außerordentlich 
ähnlich, und ist als geographische Rasse durch den etwas düsteren 
Thorax und den stets schwarzen Kopf ausgezeichnet, sowie auch durch 
eine durchschnittlich etwas größere Gestalt. 

Jänge: 10--12,5 mm. 


subsp. vertieifera n. subsp. 


Mit diesem Namen bezeichne ich eine mir in drei Exemplaren 
vorliegende Form, die von folgenden Fundorten stammt: Da Sancurar 
aglı Amarr, 2.—4. 96 (Bottego) [M. G.]; Lugh, 11.-—12. 95 (Bottego) 
[M. G:]; Voi, 4. 04 (Alluaud) [M. P.]. 

Diese Form, die mir mit dunkelrotem Thorax von den beiden 
erstgenannten Fundorten, mit schwarzem Thorax aber aus Voi vor- 


2. Meft 


190 ee Dr. H. Bischoff: 


liegt, ist dadurch ausgezeichnet, daß sich längs der Mitte von Stirn 
und Gesicht eine dichtere und längere, silberweiße, in der Längs- 
richtung scharf gescheitelte Behaarung findet. Ob dieses Merkmal 
von Konstanz sein wird, kann erst größeres Material lehren. 

Länge: 8,5—9,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Lugh. 


subsp. meridio-oceidentalis n. subsp. 


Schwarz; mit dunkel blutrotem Thorax, dessen Pleuren unten 
leicht geschwärzt sind. Die Zeichnungsverteilung ist die normale, 
Die Skulptur auf Kopf und Thorax ist auffallend grob netzrunzlig, 
nicht längskielig auf dem Dorsum; sehr grob ist auch die Skulptur 
auf dem zweiten Tergit, wodurch sich diese neue Form am meisten 
von den verwandten Rassen unterscheidet. Ob die geringere Größe 
ein konstantes Merkmal ist, kann auf Grund des einzigen Exemplares 
nicht entschieden werden. 

Länge: 6,5 mm. 


subsp. clausi n. subsp. 


Diese neue Unterart ist durch vier Weibchen von folgenden Fund- 
orten vertreten: Kilimatinde, 1.10.07 und 4.08 (Claus) [M. B.]; 
Mpapua (Lademann) [M. B.]; Bagamoyo, 22. 12. 91 (Steudel) [M. B.]. 

Eine ganz schwarze Form, die sich durch den verhältnismäßig 
weniger breiten Kopf und etwas schlankeren Thorax unterscheidet. 
Vielleicht kann diese Form auch als eigene Art aufgefaßt werden. Das 
Exemplar aus Bagamoyo zeichnet sich durch etwas größere Gestalt, 
größere und mehr gelblich getönte Flecken aus. 

Länge: 10—12,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Claus, 4. 08 gesammelte Exemplar. 


sinuata Olivier in Encycl. meth. Ins., 1811, Vol. 8, p. 58. 


Auf eine Beschreibung dieser gut bekannten, größten palä- 
arktischen Art kann ich verzichten. Verbreitet ist diese Form in 
Syrien, Persien, dem Kaukasus usw. Von afrikanischen Fundorten 
werden die Pyramiden und Marokko angegeben. Die dunkle Aberration 
araratica Rad. (Horae Soc. ent. Ross. 1891, p. 507) scheint bisher 
nicht aus Afrika bekannt geworden zu sein (Taf. I, Fig. 71). 

Dieser Art steht die andromeda Per. nahe. Zu unterscheiden ist 
die sinuata aber stets durch die viel größere und gedrungenere Gestalt, 
den bedeutend kräftiger entwickelten Kopf und die außergewöhnlich 
lange, aufrechte Behaarung. 


trispilota Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross. 1869, p. 238. 

— obtusa Smith in Descriptions new Hym., 1879, p. 189. 

= artemis Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 75. 

Neun Weibchen liegen mir von folgenden Fundorten vor: Lac 
N’Gami [M. W., Typus der trispilota Sich. Rad.]; Caffraria (Krebs) 
[M. B.] und [M. W.]; Südafrika, Holub [M. W.]; Kapland (Lichten- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 191 


stein) [M. B.]; Sunday River (O’Neil) [M. B.] und [M. Hamb.]; Algoa 
Bai, 22. 10. 96 und 20. 4. 97 (Brauns) [M. W.]. 

Leicht kenntlich ist diese Art an der Zeichnungsverteilung. Auf 
dem ersten Tergit findet sich ein apikaler Mittelfleck; auf dem zweiten 
stehen zwei runde Flecken mitten auf der Scheibe und ein kleinerer 
am Apikalrand. Das dritte Tergit ist in seiner ganzen Ausdehnung hell 
behaart. Zum Unterschiede von andern ähnlich gezeichneten Arten 
ist der Thorax sehr gedrungen gebaut und nach hinten deutlich ver- 
breitert. Seine hintere Breite ist ungefähr gleich der Länge. Die 
_ Skulptur des Thoraxrückens neigt entschieden zur Bildung von Längs- 
kielen. Bei der Nominatform der trispilota ist der Thorax hell rostrot. 
Die Pleuren sind aber mindestens unten verdunkelt. Am Kopf kann 
der Scheitel rötlich aufgehellt sein (Taf. I, Fig. 71). 

Länge: 8—11 mm. 

Ich bin der Ansicht, daß die obtusa Sm. hierzu synonym ist. Die 
Beschreibung paßt gut auf die irisprlota, nur erwähnt Smith den 
kleinen Apikalfleck des zweiten Tergits nicht. 


subsp. straba Gerstäcker in Arch. Naturg., 1870, p. 353; Stadel- 
mann in Hymenopt. O. Afrikas, 1897, p. 49. 

— costata Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges. 1896, p. 256; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 274, tab. 18, fig. 28. 

Diese Rasse ist durch 14 Weibchen mit folgenden Angaben ver- 
treten: Afr. or. angl., Sambourou, Wa-Nyika, 4. 04 (Alluaud) [M. P.]; 
N’di (Hildebrandt) [M. B.]; Madagaskar [M. B., Typen der costat« 
Sauss.; die Fundortsbezeichnung ist sicher falsch, vgl. das oben bei 
der »peneirata Gesagte]; D. O. Afrika, Mittlerer Rufu, 7.—8. 02 
(Schillings) [M. B.]; O. Afrika, Jipe-See (v. d. Decken) [M. B., Typus 
der straba Gerstäcker]; N. W. Rhodesia, Mlanje, 6.2.13 (Neave) 
[Br. M.]; Rhodesia, Redbank, 6.4. [Coll. Arnold]. 

Diese Rasse steht der vorhergehenden sehr nahe, zeichnet sich 
aber durch den hell rostroten, auf den Pleuren nicht verdunkelten 
Thorax aus. Die Binde des dritten Tergits ist hier in der Mitte etwas 
dreieckig nach hinten vorgezogen, und auf dem vierten Tergit tritt 
häufig noch ein kleiner, hellbehaarter Mittelfleck auf. 

Die beiden Exemplare von den zwei letztgenannten Fundorten 
sind vielleicht Repräsentanten einer eigenen Rasse. Bei diesen Stücken 
ist der Thorax im Ganzen dunkle. 

Die Abbildung dieser Art in Grandidier, Madagaskar, ist ungenau. 
Es fehlt z. B. die Binde des dritten Tergits (Taf. I, Fig. 71; Taf. IV, 
Fig. 65). 

Länge: 9,5—12,6 mm. 


andromeda andromeda P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 74. 


Die Nominatrasse dieser Art ist mir bisher in zwei Weibchen aus 
Caffraria (Krebs) [M. B.] bekannt geworden und Cape (Smith coll. 
prs. by Mrs. Farran White) [Br. M.]. 

Von der sehr ähnlichen subsp. ertla unterscheidet sich diese 
Form dadurch. daß der Thoraxrücken hell rostrot ist, während die 


2, Heft 


192 Dr. H. Bischoff: 


Pleuren in weiter Ausdehnung geschwärzt erscheinen. Da Peringuey 
von der andromeda ausdrücklich angibt „black with the upper part 
of the thorax red‘, so dürfte diese Form wohl als identisch mit der 
andromeda aufzufassen sein (Taf. I, Fig. 71). 


Länge: 10,5—12 mm. 


‘ subsp. hecate Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 74. 


Diese Rasse ist in vier Exemplaren von folgenden Fundorten 
vertreten: Mozambique, Vallee du Revoue, env. d’Andrade, 4.—5. 05 
(Vasse) [M. P.]; Bunkeya-Lukafu, 10. 07 (Neave) [Congo M.]; Nyasa- 
land, btwn. Mvera and L. Nyasa, 12.—21. 10.10 (Neave) [Br.M.]; 
Kalengwe, 16.9. 11 (Bequaert) [Congo M.]. 


Beschrieben ist die hecate vom Umfuli River. Falls meine Deutung 
richtig ist, gehört sie in die nächste Verwandschaft der andromeda Per. 
zu der sie als Rasse zu stellen wäre. Die vorliegenden Tiere sind der 
kikuyana sehr ähnlich, aber durch die mehr weiße Behaarung der 
Flecken und Binden ausgezeichnet. Außerdem ist der ganze Thorax rot. 


Länge: 9—12 mm. 
Subsp. ertli n. subsp. 


Drei Exemplare liegen vor von Dar-es-Salaam (Ertl) [M. W.]; 
O. Afrika (Höhnel) [M. W.]; Rhodesia, Bulawayo, 8. 12. 12 (Arnold) 
[Coll. Arnold]. 


Von der ihr sehr ähnlichen vorhergehenden unterscheidet sich 
diese Form durch den viel heller rostroten Thorax. 

Länge: 10—10,5 mm. 

Als Typus: bezeichne ich das von Ertl gesammelte Exemplar. 


subsp. arsinoö Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 74; Ma- 
gretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1905, p. 51; Mercet in Boll. Labor. Portiei 
1916 p. 348. 


Zwei Exemplare liegen mir vor von Caffraria (Wahlb.)[M. Stockh. ], 
desgl. ein Weibchen von Capland (Lichtenstein]) [M. B.]. Mercet 
erwähnt diese Form von St. Baul de Loanda, Angola, 24. 2. 12. 


Die drei mir vorliegenden Exemplare halte ich für die aus Transvaal 
beschriebene arsinoe Per. Die von P&ringuey gegenüber der hecate 
angegebenen Skulpturunterschiede dürften kaum haltbar sein. Die 
Runzelung des Thorax ist zu veränderlich, desgleichen die damit in 
Zusammenhang stehende Bedornelung am oberen Rande des Mittel- 
segments. Falls meine Deutung dieser Form richtig ist, würde sich 
die arsinoe von der hecate durch die blasse, gelbrote Thoraxfärbung 
unterscheiden. | SEN 

Länge: 9,5—-10,5 mm. 


Die Mercet’sche Angabe dürfte sich, wenn überhaupt auf diese 
Art, so doch sicher auf eine andere Subspecies beziehen. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 193 


subsp. puescheli n. subsp. 

Ein Exemplar dieser interessanten Form liegt mir vor von D. S. W. 
Afrika, 11.5.12 (Pueschel) [M. B.]. 

Diese Form steht besonders der erzli in der Thoraxfärbung sehr 
nahe. Die runden Mittelflecken auf dem zweiten Tergit sind aber 
‘verhältnismäßig kleiner und außerdem ist diese Form wesentlich 
größer. 

Länge: 15,5 mm. 


subsp. ansifera Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 78. 


Von dieser Rasse liegen mir drei Weibchen vor und zwar von 
Capland (Dre&ge) [M. B.] und [M. W.]. Das Wiener Exemplar stammt 
aus der Collektion Winthem. Es trägt von Klug’s Hand den i.l. 
Namen capensis. 

Diese Form ist sehr auffällig durch die intensiv goldenen Flecken 
und Binden des Abdomens. Die Flecken sind außerdem größer. Auch 
auf dem vierten Tergit tritt häufig eine helle Binde auf. (Taf. 1, Fig. 72). 

Länge: 10—12 mm. 


subsp. melanotica n. subsp. 


Diese Form liegt mir in sieben Exemplaren von folgenden Fund- 
orten vor: Durban, 1902 (Muir) [Br. M.]; Nyasaland, btwn. Ft. Man- 
goche and Chikala Boma, about 4000 ft., 20.—25. 3.10 (Neave) 
[Br.M.]; On road Ft. Jameson to Lundazi, 4000 f£t., 7.—14.7. 10 
(Neave) [Br.M.]; Upper Luangwa Riv., 27.7.—13.8.10 (Neave) 
[Br. M.]; Kigonsera (Ertl) [Coll. Schulth.]. 

Ganz schwarz, auch der Thorax. Die weiße Zeichnung des Ab- 
domens findet sich in folgender Verteilung; am Hinterrand des ersten 
Tergits steht ein weißhaariger Mittelfleck, ein ebensolcher am Apikal- 
rand und zwei weitere auf der Scheibe des zweiten Tergits; das dritte 
ist in seiner ganzen Ausdehnung hell behaart. Am Pygidium kann 
seitlich eine helle Behaarung auftreten. Der Thorax ist parallelseitig, 
ziemlich gedrungen und kommt in seiner Breite der größten Breite 
des Kopfes gleich. | 

Länge: 9—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom erstgenannten Fundort. 


subsp. kikuyana n. subsp. 


Diese neue Form ist durch fünf Weibchen von folgenden Fund- 
orten vertreten: Voi, 600 m, St. 60, 3.11. (Alluaud et Jeanne) 
[M. P.]; Afr. or. angl., Bassin de l’Athi. r&g. Kikouyou, Tshania- 
Kamiti, 11.09 (Alluaud) [M.P.]; Dai Badditu a Dime, 6.—7. 96 
(Bottego) [M. G.]; Adi Ugri, 7.01 (Andreini) [M. G.]. 

Der Thorax ist dunkelrot, an den Seiten etwas geschwärzt; die 
Flecken und Bindenzeichnung des Abdomens blaßgolden. 

Länge: 8,5—13,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere der beiden Exemplare aus 
Kikuyu. 


Archiv Du nareeechichte 13 9. Heft 


194 Dr. H. Bischoff: 


subsp. kondowensis n. subsp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Kondowe to Karonga, 6. 96 
(A. Whyte) [Br. M.]. 

Diese Rasse ist durch die intensiv goldige Behaarung der Ab- 
dominalflecken und Binden leicht kenntlich. Außerdem unterscheidet 
sie sich von der vorhergehenden durch den ganz roten Thorax, der 
seitlich nicht geschwärzt ist, sowie durch etwas gröbere Skulptur 
des zweiten Tergits. Der Gesamteindruck ist ein etwas schlankerer. 


Länge: 11 mm. 


angonina n. sp. 


Diese neue Art ist durch fünf Weibchen vertreten, von denen 
drei zur Nominatrasse gehören, während zwei weitere Vertreter einer 
besonderen Unterart sind. Die Fundorte für die Nominatrasse sind 
Central Angoniland, Lilongwe Dist. 4000—5000 ft., 28. 5.—2. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, on road Ft. Jameson to Lundazi, 
4000 £t., 7.—14. 6.10 (Neave) [Br.M.]; Upper Luangwa R., 27.7. 
bis 13. 8.10 (Neave) [Br. M.]. 


Die Art steht der andromeda sehr nahe, sodaß man an ihrer eigenen 
Berechtigung vielleicht einigen Zweifel haben kann. Die Zeichnungs- 
anordnung stimmt auf den ersten drei Tergiten mit der der vorher- 
gehenden Art überein. Außerdem tritt aber noch eine weiße Binde 
auf dem fünften Tergit auf, und auch das sechste ist hell behaart. 
An den Seiten des vierten Tergits finden sich ebenfalls helle Haare. 
Die Tibialsporne sind weiß, während sie bei den andromeda-Formen 
schwarz sind. Im übrigen ist die Übereinstimmung eine recht große. 
Die Nominatform der angonina zeichnet sich durch einen sehr düster 
roten Thorax mit noch mehr geschwärzten Seiten aus. 


Länge: 9,5—11,5 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Stück aus Angoniland. 


subsp. lualabana n. subsp. 


Zwei Weibchen v»m Lualaba R., 2500—4000 ft., 29. 6. 07 (Neave) 
[Br. M.] und von Kambove, Katanga, 4000—5000 ft., 3. 4. 07 (Neave) 
[Br. M.] liegen vor. 

Von der Nominatform unterscheidet sich diese Rasse durch den 
hell rostroten Thorax. Die Streifung des zweiten Tergits auf dessen 
Basalhälfte ist vielleicht noch etwas regelmäßiger als bei jener. 

Länge: 10,5—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom Lualaba. 

Ein Weibchen aus Dar-es-Salaam [Coll. Schulth.] unterscheidet 
sich dadurch, daß auch auf der Mitte des vierten Tergits helle Haare 
auftreten. Ich bezeichne dieses Stück, das wohl einer eigenen Sub- 
species angehören dürfte, als subsp. incerta. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas, 195 


’ katangana n. sp. 
Ein Weibchen aus Katanga (Bequaert) [Congo M.] liegt vor. 
Dieses Exemplar, das ich als Vertreter einer eigenen Art aufzu- 
fassen geneigt bin, ähnelt sehr der andromeda hecate Per. In Zeichnung 
und Färbung stimmen beide Formen auffallend überein. Morphologisch 
ist aber der wichtige Unterschied vorhanden, daß der Kopf hinter 
den Augen viel stärker verlängert und verbreitert ist. Die Skulptur 
des Thoraxrückens ist viel mehr in Form von Längskielen ausgeprägt. 
Die Fühler sind verhältnismäßig schlanker. 
Länge: 14 mm. 
”bequaerfi n. sp. 
Eine neue, nur durch ein einzelnes Exemplar vertretene Art. 
Das Tier stammt aus Mufungwa, 11.12.07 (Bequaert) [Congo M.]. 
„Der vorhergehenden recht nahe stehend unterscheidet sich diese 
Art von jener zunächst dadurch, daß das Analsegment an der Basis 
hell behaart ist. Ferner sind die Fühler deutlich dicker und der Thorax 
ist gedrungener. Die Skulptur des Thorax ist ähnlich der der katangana. 
(Taf. IV, Fig. 66). 
Länge: 13,5 mm. 


elmira Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 365. 


Ein Weibchen, das ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegt 
mir vor mit der Angabe (Marshall coll.) [Br. M.]. Der Typus der elmira 
Per. stammte von Salisbury, Zambesi (Marshall). Es ist leicht 
möglich, daß das Stück aus dem British Museum vom gleichen Fund- 
ort herrührt. 

Schwarz; der ganze Thorax rostrot; Beine, Fühlerschaft, Mandibel- 
mitte pechbraun; desgl. auch teilweise die Sternite. Am Apikalrand 
des ersten und des zweiten Tergits findet sich ein weißer Mittelfleck, 
auf der Scheibe des zweiten steht jederseits ein von der Mittellinie 
und dem Seitenrand gleichweit entfernter, kleiner, runder, weißer 
Haarfleck; das dritte Tergit ist von einer, durchgehenden, weißen 
Binde bedeckt. Weiße Haare fassen auch seitlich das Pygidialfeld 
ein und sind auch sonst auf dem Körper, besonders auf den Sterniten, 

weit verbreitet. Eine schwarze Behaarung findet sich auf dem zweiten, 
sowie dem vierten und fünften Tergit. Der Kopf ist groß, breiter 
als der Thorax; hinter den Augen und in der Schläfenregion ist er sehr 
stark entwickelt, sodaß er nach unten kräftig erweitert erscheint. 
Die Fühlerhöcker sind abgerundet. Die Augen sind ziemlich klein 
und flach, um mehr als ihrem Längsdurchmesser von den Hinter- 
winkeln, und um weniger als ihren halben Durchmesser von der Basis 
der Mandibeln entfernt. Der Kopf ist grob runzlig skulptiert. Der 
Thorax ist vorn deutlich etwas breiter als hinten. Seine Seiten ver- 
laufen ziemlich geradlinig, doch deutlich gekörnelt; in der Pronotal- 
region finden sich jederseits zwei deutliche Zähne. Die Skulptur des 
Thoraxrückens ist kräftig durchgehend längsstreifig, in der Mitte 
mit parallel verlaufenden Kielen. Die Kiele enden hinten in Form 


13* 9, Heft 


196 Dr. H. Bischoff: 


von kleinen Zähnen, sodaß die obere Kante des Propodeums, bei 

schräger Aufsicht von vorn, etwas bedornt erscheint. Die Mittel- und 

Hintertibien tragen je zwei Reihen von kräftigen Dornen. Das zweite 

Tergit ist deutlich längsstreifig skulptiert. Das Pygidialfeld ist von 

Längsrunzeln bedeckt, die etwas vor der Spitze erlöschen. Von dort 

ab ist das Pygidialfeld fein gekörnelt. 
Länge: 11 mm. 


crudelis Smith im Descript. new Hym., 1879, p. 194. 

— parca Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 76. 

Von dieser Art liegt mir ein Weibchen vor von Kapland (Kade) 
[M. B.]; es trägt den i. 1. Namen capitata Klug und hydropica. Gerst. 

Die abdominale Zeichnungsanordnung stimmt fast mit der der 
sinuata Ol. überein, doch sind die beiden Flecken auf dem zweiten 
Tergit viel kleiner und die Apikalfranse desselben Tergits ist an. den 
Hinterwinkeln etwas mehr ausgedehnt. Scheitel und Hinterkopf 
sowie der Thoraxrücken sind rostrot. Die Beine, Unterseite des Ab- 
domens, der Rest des Kopfes und die Fühler sind mehr oder weniger 
pechbraun. Die Färbung der blassen Behaarung des Abdomens ist 
fast silbern, kaum gelblich getönt, doch dürfte bei frischen Stücken 
dieselbe wohl goldiger erscheinen. Der Kopf ist sehr groß und breit 
(5,5 mm), während der Thorax eine mittlere Breite von etwa 3 mm 
besitzt. Die Augen sind im Vergleich zum Kopf sehr klein. Von ihrem 
oberen Rande verlaufen zwei breite, ziemlich tiefe, nach hinten kon- 
vergierende Gruben bis zum höchsten Punkt des Scheitel. Zwei 
deutliche, aus der übrigen Punktierung sich abhebende Grübchen 
geben die Lage der hinteren Ocellen an. Zwischen den Fühleren läuft 
nach oben eine deutliche Längsfurche. Die Punktierung des Kopfes 
ist grob und tief, aber mit glatten und glänzenden Zwischenräumen. 
Der Thoraxrücken ist ziemlich quadratisch; doch ist er in der Pronotal- 
region etwas verbreitert. Er trägt eine Anzahl paralleler, teilweise 
anastomosierender Längskiele, die seitlich allerdings viel unregel- 
mäßiger verlaufen. Die obere Kante des Propodeums erscheint etwas 
gezähnelt. Das Pygidialfeld ist längsrunzlig gestreift (Taf. IV, Fig. 67). 

Länge: 14mm (nach P&ringuey: 12—16,5 mm). 

Daß die erudelis Smith mit dieser Art und nicht mit der zulu 
Kohl synonym ist, glaube ich daraus schließen zu können, daß das 
zweite Tergit am Apikalrand nur einen Fleck und keine Binde trägt. 


zulu Kohl in Verh. Ges. Wien, 1882, p. 475. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor mit der handschriftlichen Angabe 
von Klug Afr. austr., Drege [M. W.]. Ein weiteres Exemplar [M. B.] 
trägt die gleiche Bezeichnung. 

. Der vorhergehenden sehr ähnlich ist diese Art dadurch ausge- 
zeichnet, daß das zweite Tergit am Apikalrand eine durchgehende, 
goldige Fransenbinde trägt, die in der Mitte nach vorn dreieckig vor- 
gezogen ist.. Morphologisch sind beide Arten dadurch zu unterscheiden, 
daß der Thorax im Verhältnis zum Kopf etwas schmaler ist. Die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 197 


Seitenfurchen und hinteren Grübchen auf Kopf und Scheitel sind 
viel undeutlicher. Die Zwischenräume zwischen den Punkten auf dem 
Kopfe sind nicht so abgeflacht. Infolgedessen erscheint derselbe 
etwas rauher. Die Gestalt von Kopf und Thorax ist ähnlich. Die Zahl 
der Kiele auf dem Thoraxrücken ist übrigens einigen Schwankungen 
unterworfen. Das Pygidialfeld ist etwas feiner, im übrigen aber ähnlich 
skulptiert (Taf. I, Fig. 72). 

Länge: 12—16,5 mm. 


immaculata n. sp. 


Ein einziges Weibchen dieser auffälligen, interessanten Art liegt 
vor von Bihawana, Ugogo, 3.14 (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Art ist an der Zeichnung bereits leicht kenntlich. Schwarz; 
Thorax einfarbig rot. Das erste und zweite Tergit besitzen auf der 
Mitte ihres Apikalrandes je einen aus gelblichweißer Behaarung ge- 
bildeten Fleck, das dritte eine gleichfarbige, nicht unterbrochene Binde 
und das vierte und fünfte je einen kleinen Mittelfleck. Mittelflecke 
auf der Scheibe des zweiten Tergits fehlen. Schläfen, Wangen, Beine 
und Unterseiten des Abdomens sind weißlich behaart. 

Morphologisch steht diese Art der zulu Kohl am nächsten, doch 
ist der Kopf verhältnismäßig etwas kleiner. Das zweite Fühlergeißel- 
glied ist weniger gestreckt. Die Kopfskulptur ist kräftiger. Der Thorax 
ist ähnlich stark gerippt wie bei der crudelis Sm. Das zweite Tergit 
‘ist bis weit nach hinten kräftig und dicht längskielig skulptiert. Das 
Pygidialfeld trägt kräftige unregelmäßige Längsrunzeln. 

Länge: 12 mm. 


rufoguttata Magretti in Ann. Mus. Genova, 1892, p: 956. 


Diese leicht kenntliche Art ist mir bisher nur in dem einzigen 
typischen Exemplar bekannt geworden aus Ogaden, 22.8.91 (Ro- 
becchi) [M. G.]. 

Von der robecchii Magr., der diese Art ähnelt, ebenso wie der 
barbara, unterscheidet sie sich, abgesehen von der Zeichnung, durch 
den Kopf, der hinten viel weniger quer und nicht ausgerandet ist; 
von der barbara durch den bedeutend kürzeren Kopf. Thorax und Ober- 
seite des Kopfes sind rostrot; Abdomen, Beine und Fühler, abgesehen 
von der Spitze ihres Schaftes und der Vorderseite der Geißel, sind. 
schwarz. Scheitel und Thorax sind blaß gelblich behaart. Die Flecken 
und Binden des Abdomens sind silbern. Auf dem ersten Segment 
befindet sich ein großer Mittelfleck; seitlich davon ist das Tergit 
rotbraun behaart. Das zweite Tergit besitzt jederseits einen großen, 
rundlich ovalen, etwas längsgestreckten Fleck, und einen etwas kleineren 
apikalen. Auch die Außenwinkel des zweiten Tergits sind hell gefranst. 
Das dritte Tergit besitzt auf seiner Mitte einen silberner: Fleck, das 
vierte und fünfte sind in ihrer ganzen Ausdehnung silbern behaart, 
desgleichen die. Seiten des sechsten. Das erste bis dritte Tergit sind 
außerhalb der silbernen Zeichnung rotbraun behaart. Diese Behaarung 
ist auf dem zweiten Tergit verhältnismäßig dünn, sodaß darunter 


2. Heft 


198 Dr. H. Bischoff: 


eine ziemlich grobe, längsstreifige Skulptur sichtbar wird. Die Ränder 
der Ventralsegmente sind blaß gefranst (Taf. II, Fig. 73; Taf. IV, 
Fig. 68). 

Länge: 8 mm. 

nyikana n. sp. 

Ein Weibchen dieser charakteristischen Art liegt vor von Afr. 
or. angl., Samburu, Wa-Nyika, 4. 04 {Alluaud) [M.P.]. 


Schwarz; Thoraxrücken rot. Die Verteilung der Zeichnungs-' 
elemente auf dem Abdomen ist die gleiche wie bei der robecchüi Magr., 


doch sind die Flecken auf dem zweiten Tergit wesentlich kleiner, 
aber größer als bei der kikuyana, und auf dem dritten Tergit stehen 
seitlich überall zerstreute helle Haare. Die Haarzeichnung auf den 
drei vorderen Abdominalsegmenten ist gelbgolden, auf den hinteren 
blasser. Auch morpholögisch steht diese Art bereits der robecchii 
sehr nahe, doch ist sie von jener ganz wesentlich dadurch unterschieden, 
daß das Pronotum seitlich nur schwach und nicht sehr stark vor- 


gezogen erscheint. Die lange, zottige, goldene Behaarung, die bei der 


robecchii Magr. Kopf, Thorax und Beine dicht bekleidet, fehlt bei der 
vorliegenden Art. Statt dessen findet sich bei ihr eine kurze, anliegende, 
sehr weitläufige, helle Behaarung, auf den Beinen dichter, untermischt 
mit längeren, abstehenden, dunklen Borsten auf Kopf und Thorax- 
rücken. Der Kopf hat die vordere Breite des Thorax; hinter den Augen 
ist er ziemlich parallelseitig um deren Längsdurchmesser verlängert. 
Er ist dicht grubig skulptiert. Der Thorax ist kaum länger als breit; 
das Pronotum ist nur schwach erweitert, dahinter verlaufen die Seiten 
parallel mit nur zwei kleinen, seitlichen Höckern; der Thoraxrücken 
ist grob grubig punktiert, die Zwischenräume bilden teilweise, besonders 
auf der Mitte, fast parallel verlaufende Längskiele, wodurch das Pro- 
podeum an der oberen Kante etwas gehöckert erscheint. Mittel- und 
Hintertibien besitzen eine doppelte Dornenreihe.e Das Pygidialfeld 
ist unregelmäßig längsrunzlig, vor der Spitze glatter (Taf. II, Fig. 74). 
Taf. IV, Fig. 69). 
Länge: 7,5 mm. 


barbara Linne in Syst. Nat. 1758, Vol. 1, p. 583. 
Diese Art ist mit ihren verschiedenen Varietäten im Mediterran- 
gebiet so weit verbreitet und allgemein bekannt, daß ich hier auf eine 


Beschreibung verzichten kann. Dasselbe gilt auch von den folgenden 
Formen (Taf. II, Fig. 75): 


„var.“ decoratifrons Costa in Fauna Napoli, Mutill. 1860, p. 31. 

Eines der vorliegenden Stücke dieser Form trägt die Bezeichnung: 
Bocksburg, Transvaal, 3.99 (Marley) [Br.M.]. Dieser Fundorts- 
angabe dürfte wohl ein Irrtum zugrunde liegen. 

„var.“ brutia Petagna in Specim. Ins. Calabr., 1876, p. 33. 

„var.“ sericeiventris Costa Ann. Mus. Napoli, 1862, Vol. 2, p. 130. 

.‚var.“ torosa Costa Fauna Napoli, Mutill. 1860, p. 22. 

‚‚var.““ pervittata Andre in Spec. Hym. Europ. 1902, p. 339. 


& Aa ee es u u he Te Be u un 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 199 


robeechii Magretti in Ann. Mus. Genova, 1892, p. 952. 


Die beiden typischen Exemplare dieser interessanten Art aus 
"Webi [M. G.] liegen mir vor. Weitere Stücke scheinen bisher nicht 
bekannt geworden zu sein. 

Die Art steht der barbara L. sehr nahe, unterscheidet sich aber 
durch die etwas verschiedene Fleckenzeichnung, die sich aber auf 
dasselbe Grundschema ohne Schwierigkeiten zurückführen läßt. 
Schwarz; Kopf und Thorax sind rostfarben, doch kann die Färbung 
des Kopfes auch mehr in ein dunkleres Braun übergehen. Der Habitus 
ist ganz der der barbara L.. doch ist der Kopf hinter den Augen weniger 
verlängert. Kopf und Thorax sind anliegend und abstehend lang, 
‚goldig behaart. Die Flecken des Abdomens sind ebenso goldig behaart 
und verteilen sich folgendermaßen: Auf dem ersten Tergit befindet 
sich ein großer Mittelfleck, und seitlich in den Außenwinkeln je ein 
kleinerer Fleck. Die bei barbara L. vorhandenen drei Apikalflecken 
des zweiten Tergits sind bei der robecchii Mag. im Verhältnis zu jener 
Art wesentlich vergrößert; der mittlere von ihnen erreicht die Mitte 
der Segmentlänge, die seitlichen den Vorderrand des Tergits. Die drei 
Flecken des dritten Tergits haben ungefähr dieselbe Gestalt wie bei 
der barbara, Tergit vier und fünf sind auf ihrer ganzen Fläche und 
Tergit sechs ist an seinen Seitenrändern goldig behaart. Auch die 
Unterseite des Körpers und die Beine sind golden behaart (Taf. II, 
Fig. 76; Taf. IV, Fig. 70). 

Länge: 12—14 mm. 


maroccana Olivier in Encyel. m&th. Ins., 1811, Vol. 8, p.58 und 
Ent. Month. Mag., 1899, p. 227. 

„var.“ novemguttata Klug in Waltl, Reise Tirol, 1835, p. 91. 

Diese Art ist mit der f. novemguttata Kl. im Mediterrangebiet 
weit verbreitet, sodaß ich hier auf eine Beschreibung verzichten kann, 
da sie gut bekannt ist. Sie liegt mir von folgenden nordafrikanischen 
Fundorten vor: Tripolis, Kedua (Quedenfeldt) [M. B.];; Tunisie, 
Ile se (Weiß, 1910) [M. P.]; Tunis, near Sfax, 3.04 (Boerio) 
[Br. M.). 

Auch aus Ägypten ist diese Art bekannt geworden (Taf. II, Fie. 77). 

Länge des Weibchens: 7—12 mm; des Männchens: 11—13 mm. 


raffrayi Radoskowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, p. 138; 
Andre in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 39. | 

Das einzige vorliegende Exemplar aus Abyssinien (Raffray) 
[M. B.], das aus der Radoszkowski’schen Sammlung stammt, kann 
wohl als Typus der Art aufgefaßt werden. Diese Art steht der barbara 
L. morphologisch nahe, unterscheidet sich aber durch den nach hinten 
etwas weniger verlärfgerten Kopf mit den etwas stärker abgerundeten 
Hinterwinkeln. Außerdem ist die Skulptur von Kopf und Thcerax 
wesentlich gröber. Die Zeichnung läßt sich trotz der scheinbaren, 
großen Verschiedenheit doch auf dasselbe Grundschema zurückführen. 
Schwarz; Stirn und Scheitel, sowie der ganze Thorax düster blutrot. 


2. Heft 


200 Dr. H,. Bischoff: 


Am Kopf tritt jederseits hinter den Augen ein weißer Haarfleck auf 
den Schläfer auf. Auch die Mundpartie ist etwas dichter weiß behaart. 
Im übrigen finden sich helle Haare am Kopf überall zerstreut, spärlich 
auf dem Thoraxrücken, an den Beinen, auf der Unterseite des Ab- 
domens, an dessen Seiten usw. Sehr auffällig sind zwei intensiv goldige 
Flecken, ein großer runder auf dem ersten, ein noch größerer, ebenfalls 
runder auf dem zweiten Tergit, der vom Apikalrand des Tergits bis 
über die Mitte nach vorn reicht. In den Außenecken des ersten Tergits 
findet sich eine gelblich-weiße Behaarung, desgleichen eine schmale 
Seitenfranse am Apikalrand des zweiten Tergits, und eine in der Mitte 
breit unterbrochene Binde auf dem dritten. Die beiden letzten Tergite 
sind weiß behaart (Taf. II, Fig. 78; Taf. IV, Fig. 71). 


Länge: etwa 10 mm. 


idonea Andr& in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 341. 


Mercet in Bol. Labor. Portici, X, 1916, p. 350. 


Als hierher gehörig fasse ich ein Weibchen auf, das mir von Eritrea, 
Keren [M. Bud.] vorliegt. Die Art dürfte danach eine transsudanische 
Verbreitung besitzen, da der Typus vom Senegal (Dakar) beschrieben 
wurde. Eine ähnliche Art mit der Angabe: Mauritanie, Guimi (Chudeau, 
1911) [M. P.] halte ich für spezifisch verschieden, daAndre den Thorax 
der idonea als „assez court‘“ bezeichnet, das Exemplar aus Marocco 
aber einen verhältnismäßig schlanken Thorax besitzt. Die Form aus 
Eritrea hingegen stimmt gut mit der Diagnose der Andr&’schen 
idonea überein. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, daß dies Stück ° 
bei dem verschiedenen Vorkommen als Vertreter einer eigenen geo- 
graphischen Rasse aufzufassen sein dürfte. Da mir aber bisher kein 
typisches Exemplar der idonea vom Senegal bekannt geworden, bin 
ich vorläufig nicht in der Lage eine neue Rasse auf das einzige In- 
dividuum hin aufzustellen. 


Schwarz; nach Andre und Mercet soll Kopf und Thorax bei dem 
Typus resp. dem Mercet’schen Stück aus Dakar düsterrot gewesen 
sein, während bei dem Stück aus Eritrea nur Stirn und Scheitel gerötet 
sind, worin vielleicht ein Rassenunterschied gesehen werden könnte. 
Thorax rot. Das erste Tergit trägt einen großen mittleren und zwei 
kleinere seitliche Flecken. Das zweite Tergit besitzt am Apikalrand 
einen großen, viereckigen, weißen Haarfleck; das dritte wird von einer 
in der Mitte weit unterbrochenen Binde bedeckt, deren Unterbrechung 
so weit ist, daß der Apikalfleck des zweiten Tergits gerade in diese 
Unterbrechung hinein passen würde. Weiter seitlich trägt das zweite 
Tergit am Spitzenrande eine deutliche, helle Franse. Das fünfte Teıgit 
wird von einer hellen Binde bedeckt. Der Kopf ist deutlich schmaler als 
der Thorax. Dieser ist in der Pronotalregion breit, dahinter etwas 
abgesetzt, und wird nach hinten ganz allmählich schmäler. Kopf 
und Thorax sind grob skulptiert, der Thorax aber viel gröber als der 
Kopf. Das schwach umrardete Pygidialfeld ist undeutlich gerunzelt; 
nach Mercet soll es längsrissig sein (Taf. II, Fig. 79; Taf. IV, Fig. 72). 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 201 


Zwei weitere Exemplare, die ich als subsp. temporalis bezeichne, 
tragen die Bezeichnungen: Abyssinien, Busika, 5.11.11 [Br. M.]; 
Rahanuin, 11.1911 (Citerni) [M.G.]. Diese Form unterscheidet 
sich von dem Stück aus Eritrea dadurch, daß Kopf und Thorax viel ' 
dunkeler rot sind, letzterer ist außerdem auf den ganzen Pleuren 
geschwärzt. Die Binde des dritten Tergits ist noch weiter unterbrochen. 
Das Pygidialfeld ist noch schwächer gerunzelt. Auf den Schläfen 
findet sich ferner ein aus dichter weißer Behaarung gebildeter Fleck. 

Länge: 9—12 mm. 

Nachträglich ist mir ein Weibchen vom Senegal [Coll. Schulth.] 
bekannt geworden, das mit den Beschreibungen von Andr& und 
Mercet übereinstimmt. Das Pygidialfeld ist unregelmäßig längsrunzlig. 


idoneaeformis n. Sp. 
x» Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Mauritanie, Guimi 
(Chudeau 1911) [M.P.]. In der Färbung unterscheidet sich diese 
im allgemeinen der vorhergehenden recht ähnliche Art dadurch, daß 
der Kopf ganz rot ist. Das zweite Tergit trägt am Apikalrand außer 
dem großen Mittelfleck, eine durchgehende, helle Franse. Morpho- 
logisch ist diese Art von der vorhergehenden dadurch verschieden, 
daß der Thorax viel schlanker gebaut ist und sich nach hinten stärker 
verjüngt (Taf. II, Fig. 80; Taf. IV, Fig. 73). 

Länge: 11 mm. 


- 


idoneaemorpha n. sp. 

Vier Weibchen liegen vor von Congo franc., env. de Brazzaville 
(Roubaud et Weiss, 8) [M. P.]; Congo [M. Brüssel]; Moyen Chari, 
Ft. Archambault, Boungoul, Ba Kare, 3.04 (Mission Chari-Tchad, 
Decorse) [M. P.]. 

Diese Art unterscheidet sich morphologisch von der ähnlichen 
vorhergehenden durch den Kopf, der etwas größer, fast von der vor- 
deren Breite des Thorax und hinter den Augen mehr parallelseitig ist. 
Auch in der Zeichnung finden sich einige Unterschiede. Das Basal- 
tergit trägt eine Apikalfranse, die in der Mitte nach vora und hinten 
fleckenartig vorgezogen ist. Das zweite Tergit ist am Apikalrand 
schmal hell gefranst mit einem ähnlichen Mittelfleck daselbst wie bei 
den beiden vorhergehenden Arten. Auch das Band auf dem dritten 
Tergit ist in der Mitte weit unterbrochen, und das fünfte Tergit trägt 
eine durchgehende Binde. Die Seiter des Thorax verlaufen hinter 
der erweiterten Pronotalregion fast parallelseitig. Die Art hat in der 
Zeichnungsanordnung eine gewisse Ähnlichkeit mit manchen Formen 
aus der Verwandtschaft der M. scahbroforeolata, besonders ders ubsp. 
kalaharica. Der schärfer abgesetzte Fleck am Apikalrand des zweiten 
Tergits läßt die idoneuemorpha schon durch die Zeichnung charakterisiert 
erscheinen. Morphologisch ist diese Art an dem kleineren, hinter den 
Augen weniger verlängerten Kopf, dem hinten viel schlankeren Thorax 
und der schwächeren Skulptur zu unterscheiden (Taf. II, Fig. 82; 
Taf. IV, Fig. 75). 


Länge: 10---11 ram. 
2, Heft 


202 Dr. H. Bischoff: 


bolivari Mercet in Boll. Labor. Portici, X, 1916, p. 349. 


Von dieser der idoneaemorpha nahe stehenden Art liegt mir ein 
Weibchen vor mit der Angabe: Badagri, S. Nigeria, 1. 2. 10 
(I. Simpson) [Br. M.]. Typischer Fundort ist Lagos, Nigeria. 

Diese Form gleicht den vorhergehenden in der Färbung und 
Zeichnung völlig, unterscheidet sich aber dadurch, daß der Thorax 
nach hinten viel stärker verjüngt ist, sodaß er hinten nur halb so breit 
ist wie vorn. Seine Seiten konvergieren von der Basis der Mesonotal- 
region an (Taf. II, Fig. 81; Taf. IV, Fig. 74). 

Länge: 10 mm. 


callirhoe Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus. 1898, p. 56. 


Zwei als glauce Per. bestimmte Weibchen liegen mir vor, die ich 
aber für die callrhoe Per. zu halten geneigt bin. Die Tiere stammen 
von: Kapland, Willowmore, 10. 11.06 (Brauns) [M. B.] und Sunday 
River (O’Neil) [M.W.]. : 

Peringuey betont ausdrücklich als Hauptunterschied der 
glauce von der. callirhoe, daß die erste Ocellen besitzen soll, die der 
callirhoe fehlen, und die ich bei keinem der beiden Exemplare an- 
gedeutet finde. Falls sich freilich hier io der P&ringuey’schen Be- 
schreibung ein Irrtum finden sollte, was ich nicht für ausgeschlossen 
halte, und vielleicht irgendwelche Skulpturverhältnisse des Kopfes 
den Anschein von Ocellen erwecken, würden freilich auf Grund der 
anderen Merkmale, die erwähnten beiden Tiere zu der glauce Per. 
gehören. 


Schwarz; Oberseite des Thorax rot. Das erste Tergit ist auf der 
hinteren Hälfte größtenteils hell behaart, und zwar greift die helle 
Behaarung auf die Basis des zweiten Tergits dreieckig über. Auf 
diesem befindet sich am Apikalrand ein großer, dreieckiger, mit der . 
Spitze nach vorn gerichteter, ebenfalls blaßgoldiger Fleck, der etwa 
ein Drittel der Segmentlänge erreicht. Das dritte Tergit ist in seiner 
ganzen Ausdehnung blaßgolden behaart. Der Kopf erreicht nicht 
ganz die Breite des Thorax. Er ist grob netzartig skulptiert, hinter 
den Augen nur wenig und ziemlich gerundet verlängert; seine aufrechte 
Behaarung ist schwarz. Die dorsale Skulptur des Kopfes ist deutlich 
sröber als die des Kopfes; die Zwischenräume zwischen den Gruben 
sind stark erhaben und lassen in der Längsrichtung des Thorax einen 
ziemlich geradlinigen Verlauf erkennen. Die aufrechte Thoraxbehaarung 
ist schwarz. Der Thorax selbst ist vorn etwas breiter, dann leicht 
eingeschnürt und verläuft von dort ab parallelseitig nach hinten. 
An den Beinen ist die Tibialbedornung gut entwickelt. Das erste 
und zweite Tergit gehen glatt, ohne Absetzung ineinander über. Das 
zweite Tergit ist oberseits längsgrubig und -kielig skulptiert. Auf 
dem Analsegment ist ein Pyeidialfeld vorhanden, das an seiner Basis 
unregelmäßige Längsrunzeln trägt, im übrigen aber dicht körneiig 
skulptiert ist. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 203 


Das Exemplar vom Sunday River ist kleiner als das aus Willow- 
more und ist durch den verhältnismäßig kürzeren Thorax mit noch 
gröberer Skulptur vielleicht als Rassenmerkmal ausgezeichnet. 

Länge: 7—11,5 mm. 


glauce Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 56. 


Die Originaldiagnose dieser mir bisher unbekannt gebliebenen 
Art lautet: „Female. — Ölosely allied to callirkoe; the shape of the 
head and the thorax is similar, but owing to the intervals between 
the foveae being less raised and narrower, and also more wavy and not 
at all longitudinall, both seen to bee less deeply and more narrowly 
foveate; the head has two distinetly ocelli; the shape of the abdumen 
ıs similar, and so is the disposition cf the silky bands, bat the one on 
the first segment is reduced to a narrower apical fringe; tibiae with a 
double row of spines: ventral carina as in the preceding (callirhoe) 
species. — Bit for the presence of the ccelli and the narrower band 
on the first abdominal segment, it would be difficult to distinguish 
from electra. 

Length: 10 mm. 

Hab. Cape Colony (Carnarvaron, Port Elizabeth). “ 


eleetra Peringuey in Ann. S. Afr. S. Mus. 1898, p. 57. 


Eine den vorhergehenden sehr ähnliche Art, die mir in zwei 
Exemplaren von Kuisip (Wahlberg) [M. Stockh.] vorliegt. 

Diese Form ist schon an der Färbung durch den auf Stirn und 
Scheitel größtenteils roten Kopf, sowie den nur auf den Sternalpartieen 
geschwärzten Thorax leicht kenntlich. Die helle Behaarung auf dem 
ersten Tergit nimmt den vorderen Teil nicht mit ein; der dreieckige, 
am Apikalrand des zweiten Tergits entspringende Fleck reicht weiter 
nach vorn, bis fast zur Mitte. Öcellen sind nicht vorhanden. 

Länge: 10—12 mm. 


! 


pygidialis Gerstäcker in Arch. Naturg. 1870, p. 353; Stadelmann, 
Hymenopt. O. Afrikas 1897, p. 49. 


—= grantella Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
Vol. 2, 8:7, p. 201. 


Drei Exemplare der Nominatform liegen mir vor von O. Afrika, 
zwischen Moschi und Jipesee (v. d. Decken) [M.B.; Typen der py- 
gidialis|; Kilimandjaro, Kibonoto, 1300—1900 m, 11.5. (Sjöstedt) 
[M. B. Stockh., Typus der grantella]. _ 

Schwarz; Thorax dunkelrot. Am Apikalrand des ersten und zweiten 
Tergits findet sich je eine schmale, aber dichte, helle Fransenbinde; 
das dritte Tergit ist von einer in der Mitte weit unterbrochenen, 
seitlich leicht abgekürzten Binde bedeckt; auch das Analsegment 
ist hell behaart. 

Der Kopf ist verhältnismäßig schwach entwickelt, nur ganz 
wenig breiter als der Thorax. Der Abstand der Augen von den Hinter- 
winkeln des Kopfes beträgt etwa drei Viertel von deren Längs- 


2. Heft 


204 .. Dr. H. Bischoff: 


durchmesser; ihr Abstand von der Basis der Mandibeln ist noch etwas 
geringer. Der Thorax ist fast_parallelseitig, vorn nicht abgesetzt 
erweitert. Die Thoraxskulptur neigt zu einer Längsstreifung. Das 
Pygidialfeld ist schwach begrenzt und in weiter Ausdehnung geglättet 
(Taf. I, Fig. 52; Taf. IV, Fig. 76). 

Länge: etwa 10 mm. 


subsp. schroederi n. subsp. 


Vier Weibchen dieser gutbegrenzten Rasse, deren Vorkommen 
übrigens recht charakteristisch ist, liegen mir vor von Amani, 11.08 
(Schröder) [M. B.]; Usagara Dist., Rd. to Kilossa, 22.—26. 12. 10, 
1500-2500 £t., (Neave)[Br. M.]; Uluguru Berge, 11.—12. 96 (Goetze) 
[M. B.]; Parumbira, 10.93 (Bumiller) [M. B.]. Diese Rasse folst 
also den Gebirgszügen von NO nach SW. Sie unterscheidet sich von 
der Nominatrasse durch den gleichmäßig viel helleren — hell rost- 
roten — Thorax. Die blasse Behaarung des Abdomens ist mehr weißlich 
und hat kaum eine gelbliche Tönung, wie das bei der typischen »y- 
yidialis der Fall ist. Außerdem wird die Binde des dritten Tergits 
nach den Seiten hin kaum undichter, erscheint also seitlich nicht 
abgekürzt. Der Thorax ist etwas schlanker. 


Länge: 10—12,5 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Stück aus Amani. 


Männchen. 


meiella Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 343. 


Ein Männchen, das ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegt 
mir vor aus Salisbury (G. A. K. Marshall) [M. B.]. 


Diese Art ähnelt oberflächlich recht der marcella. Der Haupt- 
unterschied in der Färbung liegt darin, daß auch das Pronotum ver- 
dunkelt bis geschwärzt ist. Die Skulptur des zweiten Tergits ist feiner. 
Die Flügel sind nicht ganz so stark gebräunt. Ferner sollnach Andre 
die Apikalfranse des zweiten Tergits aus spärlicheren Haaren bestehen 
und weniger den Eindruck einer Binde machen. ein Unterschied, 
den ich an der Hand des mir vorliegenden Materials, vorausgesetzt, 
daß meine Deutung richtig ist, nicht durchaus bestätigt finde. Ein 
weiterer, wichtiger Unterschied liegt in der Skulptur des Pygidiums,. 
das im Spitzenteil fein längsstreifig skulptiert ist, während es bei 
der marcella daselbst grob grubig ist und einen kleinen, mehr oder 
weniger deutlichen Mittelhöcker erkennen läßt. 


Länge: 10—11 mm. 
f. salisburiensis n. 1. 
Ein Männchen aus Salisbury (Marshall) [Br. M.] liegt vor. 


Diese Form stimmt gut mit der Nominatform überein, zeichnet 
sich aber durch den roten Prothorax vor jener aus, Ich glaube nicht, 


. 
ULLI U 0 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 305 


‚daß diese Form als eigene Rasse aufzufassen ist, zumal sie mit der echten 
metella zusammen vorzukommen scheint. 
Länge: 11 mm. 


marcella Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 345. 


Diese Art ist durch drei Männchen vertreten von Salısbury, 1. 00 
a 11.03 (Marshall) [Br. M.] und Transvaal, Lydenburg (Wilms) 
[M. B.]. 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem’Männchen der 
scabrofoveolata. Sie unterscheidet sich aber durch den einfarbig 
schwarzen Hinterleib, der nicht den geringsten bläulichen Schimmer 
besitzt, weiter durch die nicht unterbrochene Binde des dritten Tergits. 
Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind gleich lang. Schließlich 
sind die Sporne der Hintertibien schwarzbraun und nicht weiß. Die 
Gestalt des Thorax ist übrigens etwas gedrungener und erinnert mehr 
andieder M.purpurata Sm. als der M. scabrofoveolata Rad. Die Skulptur 
des zweiten Tergits ist feiner und gleichmäßiger. Vorallem ist aber das 
Pygidium gleichmäßig flach und nicht auf der Mitte quer eingedrückt. 
Es ist überall grubig, teilweise runzlig skulptiert. Hinten ist es seitlich 
dieckwulstig gerandet, ähnlich wie bei der metella, und läßt daselbst 
einen ziemlich deutlichen Mittelhöcker resp. einen geglätteten Längs- 
wulst erkennen. 

Länge: 9,5—12 mm. 


vassei n. Sp. 


Ein Männchen aus Mogambique, Vallee du Pungoue, Gueng£re, 
2.06 (Vasse) [M.P.] liest vor. 

Auch diese Art ähnelt der marcella. Das Abdomen ist ganz schwarz, 
ohne jeden blauen Schimmer. Außer dem Thoraxrücken ist auch die 
obere Hälfte der Mesopleuren gerötet. Kopf und Mittelsegment sind 
schwarz. Auf dem ersten und zweiten Tergit findet sich eine apikale 
Fransenbinde, das dritte Tergit ist ganz hell behaart. Die Sporne der 
Hintertibien sind weiß. Die Skulpturverhältnisse sind denen der 
metella recht ähnliche, besonders bezüglich der Abdominalpunktierung. 
Das Analsegment ist jedoch zum Apikalrand weniger stark 
verjüngt, hinten breiter und gerade abgestutzt und nicht mit einem 
mittleren, glatten Längskiel ausgestattet; seitlich ist es nicht wulstig 
gerandet. 

Länge: 12—13 mm. 


eiternii Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 596. 


Diese Art ist bisher nur durch den Typus vertreten, der die Be- 

zeichnung trägt: Da Sancurar agli Amarr, 2.—4. 96 (Bottego) [M.G.]. 
: Schwarz; Thoraxrücken und Tegulae rostrot, Propodeum schwarz. 
Die ersten drei Abdominaltergite tragen am Apikalrand helle, Fransen- 
binden. Der Kopf hat dieselbe Breite wie der Thorax vorn, ist hinten 
geradlinig. hinter den Augen parallelseitig verlängert. Die Augen- 
ausrandung ist klein. Die Punktierung des Kopfes ist grob und tief. 


2 Heft 


206 Dr. H. Bischoff: 


Über die Stirn verläuft eine tiefe Furche von dem vorderen Ocellus 
bis zur Fühlerwurzel. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind 
annähernd gleich lang, das vierte ist etwas länger. Mesonotum und 
Scutellum sind grob punktiert, das Pronotum etwas feiner. Das Pro- 
podeum ist ziemlich kurz und fällt hinten fast senkrecht ab. Das 
erste Abdominalsegment ist breit der Basis des zweiten angefügt. 
Das zweite Tergit ist grob und weitläufig punktiert. Das Pygidialfeld 
ist sehr grob, grubig skulptiert, verhältnismäßig stark nach hinten 
verschmälert, hinten nur ganz schwach und seitlich überhaupt nicht 
gerandet. Die von Magretti erwähnten beiden rostbraunen Dornen 
am Analsegment sind weiter nichts als die vorragenden Forcepsspitzen. 
Die Tibialendsporne sind schwarzbraun. Die Flügel sind leicht 
bräunlich getrübt, an der Basis hyalin. 
Länge: 7 mm. 


[ basidens n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Bezeichnung: Katanga, 1.2.12 
(Bequaert) [Congo M.|. 

Eine bereits an der Zeichnung leicht kenntliche Art. Ganz schwarz. 
Eine dunkle Behaarung findet sich nur auf dem Mesonotum, der 
Rückenfläche des Scutellums, den Flügelschüppchen und dem Anal- 
segment. Der Kopf ist überall, mit Ausnahme der Ocellarregion, 
dicht und lang gelblichweiß behaart, etwas reiner weiß auf den Schläfen. 
und unteren Gesichtspartieen. Eine gelblich weiß getönte Behaarung 
findet sich auch auf dem Pronotum dicht und lang abstehend, desgleichen 
hinten am Scutellum und zerstreuter auf dem Propodeum. Auf Meso- 
pleuren und Beinen sind die Haare reiner weiß. Die gelblichweiße 
Behaarung bildet auf dem ersten bis fünften Tergit deutliche End- 
fransen, auf dem zweiten außerdem ziemlich weit seitlich zwei große, 
runde Haarflecken, die vom Vorder- und Hinterrand ziemlich gleich- 
weit entfernt sind. Die rein weiße Behaarung findet sich auf dem 
Abdomen mehr seitlich und unterseits, Die Flügel sind bräunlich- 
getrübt mit etwas hellerer Basis. — Der Kopf ist nur wenig breiter 
als der Vorderrand des Pronotums. Hinter den Augen ist er ziemlich 
geradlinig parallelseitig verlängert. Die Augen sind tief ausgerandet. 
Die Wangen sind kürzer als das zweite Geißelglied. Die Mandibeln 
sind an ihrem Außenrande unmittelbar. vor ihrer Einlenkungsstelle 
stark winklig, fast zahnartig erweitert. An den Fühlern sind das 
zweite, dritte und vierte Geißelglied kurz, untereinander ziemlich 
gleich lang, das zweite ein wenig kürzer; das fünfte Geißelglied ist 
länger als jedes der vorhergehenden. Der Vorderrand des Pronotums 
ist fast gerade, die Seitenränder sind schwach gebogen. Sie konver- 
gieren nur wenig nach vorn. Bei der Aufsicht von oben sieht man ein 
kleines Höckerchen auf etwa ein Drittel ihrer Länge von vorn. Die 
Tegulae sind sehr groß und namentlich an ihrer Spitze stark nach 
innen verbreitert. Sie sind mit Ausnahme ihres aufgebogenen Hinter- 
randes rauh punktiert. Die Parapsidenfurchen des stark skulptierten 
Mesonotums reichen nach vorn nur etwa bis zur Mitte. Das Scutellum 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 07 


erscheint auf der Mitte schwach eingesattelt. Auf dem kurz abfallenden 
Mittelsegment finden sich an der Basis nur einige etwas größere Netz- 
maschen; ein längeres Mittelfeld fehlt. Das erste Abdominalsegment 
sitzt kurz und breit dem zweiten an. Das zweite Tergit ist gleich- 
mäßig, ziemlich grob zerstreut punktiert. Die Punkte auf den folgenden 
Tergiten sind viel feiner. Das letzte Tergit ist grob und längsrunzlig 
bis grubig skulptiert; die Runzeln fließen nach hinten in ziemlich 
kräftige, parallele Längsstreifen zusammen. Die Seitenränder des 
Pygidiums sind etwas aufgebogen. Das letzte Sternit ist seitlich fein 
gekielt gerandet und auf der Scheibe ziemlich grob und dicht punktiert. 
Länge: etwa 11 mm. 


fugitiva Andre in L. Schultze, Forschungsreise, 1909, p. 77. 


Der Typus dieser von Andre als Varietät der barbara beschriebenen 
Form liegt mir vor von D.S.W.Afrika, Aar b. Kubub, 3.04 
(L. Schultze) IM. B.]. 

Dieses Männchen ähnelt in der Tat außerordentlich dem der 
barbara ghiliani Spin., ist aber andrerseits doch auch morphologisch 
so weit verschieden, daß es sicher einer besonderen Art angehören 
muß. Schwarz; Pronotum, Mesonotum und Scutellum, sowie ein Teil 
des Propodeums dunkel rostrot. Der Hinterrand des Scutellums 
und das Postscutellum sind schwarz. Die Anordnung der Abdominal- 
zeichnung ist ganz die gleiche wie bei der ghilian:, d.h. eine Apikal- 
binde am ersten Tergit, eine ähnliche, jederseits weit unterbrochene, 
wcdurch ein kleiner Mittelfleck und quere Seitenflecken entstehen, 
am zweiten, sowie eine Binde, die das ganze dritte Tergit bedeckt. 
- Die Tegulae sind pechbraun mit geschwärztem Hinterrand. Die 
morphologischen Unterschiede sind folgende: Kopf und Thorax sind 
wesentlich gröber skulptiert; die Parapsidenfurchen sind viel tiefer; 
das Scutellum ist hinten deutlicher eingedrückt; das Pygidium ist 
seitlich hinten deutlich gerandet; das zweite Sternit ist auf der Scheibe 
nicht gleichmäßig gewölbt, sondern in weiter Ausdehnung flach nieder- 
gedrückt und mit einem Längskiel, der.nach hinten schwächer wird, 
daselbst versehen; der Hinterrand dieses Eindrucks läuft fast parallel 
zum Apikalrand des Sternits und ist als feine, erhabene Linie abgesetzt. 

Länge: 15 mm. 


penetrata Smith 


Als hierhergehöriges, noch unbeschriebenes Männchen fasse ich 
eine Form auf, die mir in einem einzigen männlichen Exemplar aus 
D.O. Afrika, Tabora (Wintgens) [M. B.1 vorliegt. 

Die Vermutung, daß es sich bei dem vorliegenden Stück um das 
Männchen zu oben angegebener Art handelt, wird besonders durch 
die Ähnlichkeit in der Zeichnungsanordnung gestützt. 

Schwarz; nur Mesonotum, Scutellum und Postscutellum sind rot. 
Die Tegulae besitzen breite, blaß durchscheinende Ränder. Die helle 
Zeichnung verteilt sich folgendermaßen: Am Hinterrand des ersten 
und zweiten Tergits findet sich eine Apikalbinde, die durch eine leichte 


2. Heft 


| 208 Dr. H. Bischoff: 


mittlere Verbreiterung auf dem zweiten Tergit die Lage des Apikal- 
flecks angibt. Das dritte bis fünfte Tergit besitzen je einen hellen 
Mittelfleck; auf dem dritten tritt noch jederseits ein Seitenfleck dazu. 
Die beiden letzten Tergite tragen keine helle Behaarung. Der Kopf 
ist hinter den Augen um etwas mehr als deren halben Längsdurch- 
messer verlängert. Der Hinterrand ist ziemlich gerade, doch sind 
die Hinterwinkel deutlich abgerundet. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist mehr als doppelt so lang wie das erste und etwas länger als das 
folgende. Die Augen sind schwach ausgerandet. Die Skulptur des 
Kopfes ist grob und rauh. Der Thorax macht durch das gestutzte, 
kurze Mittelsegment eine gedrungenenn Eindruck. Am Vorderrand 
des Pronotums hat er etwa die Breite des Kopfes. Er ist dort gerade 
und seine Seitenwinkel sind abgerundet. Die Flügel sind leicht bräunlich 
getrübt. Die Hinterbeine haben schwarzbraune Sporne. Das Abdomen 
ist gedrungen gebaut. Die Skulptur des zweiten Tergits ist rauh; sie 
besteht aus großen, länglichen Grübehen. Das Analtergit besitzt 
einen verflachten, ziemlich breit abgesetzten und etwas aufgebogenen, 
geglätteten Apikalrand; seine Randung erstreckt sich auch z. T. auf 
die Seiten des Pygidiums. 


Länge: 11 mm. 


brachyptera n. sp. 


Ein einzelnes Männchen aus Usambara, Derema \Conradt) 
[M. B.] liegt vor. 


Diese Form ist sofort an den stark verkürzten Flügeln, wie sie 
in ähnlicher Ausbildung bisher bei keiner andern Art bekannt geworden 
sind, leicht kenntlich, gehört aber zweifellos in die Verwandtschaft 
der penetrata. 


Schwarz. Pronotum, Mesonotum, Scutellum, Metanotum (Post- 
scutellum, nicht Propodeum) rostrot; Fühler unterseits und Mitte 
der Mandibeln bräunlich. Die schwarze Färbung des Körpers geht 
vielfach in Braun über. Eine dichte, weiße Behaarung findet sich als 
Apikalbinde am ersten Tergit, daselbst auch seitlich, ferner als Mittel- 
fleck am Spitzenrand der vier folgenden Tergite; weiter besitzen das 
zweite bis vierte Tergit weit seitlich eine mehr oder weniger deutliche 
Apikalfranse. Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Hinter den 
Augen ist er.deutlich verlängert mit stark gerundeten Hinterwinkeln. 
Das zweite und dritte Geißelglied sind ziemlich gleich lang, das vierte 
ist etwas länger. Die Skulptur des Kopfes ist grob, teilweise fast 
maschig.. Der Thorax ist, besonders auf dem Mesonotum, noch gröber 
De Die Seiten des Pronotums konvergieren deutlich nach vorn. 

ie Tegulae sind ziemlich glatt, mit einigen groben Punkten besetzt. 
Das Propodeum ist dorsal kurz und fällt steil ab. Die Flügel sind auf- 
fallend kurz. Bei angelegtem Abdomen erreichen sie noch nicht den 
Hinterrand des zweiten Tergits. Das zweite Tergit ist dicht mit ziemlich 
länglichen Punkten besetzt. Auf dem zweiten Sternit sind die Punkte 
gröber; im übrigen trägt es weiter keine besonderen Auszeichnungen, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 209 


Das Pygidium ist hinten gerade gestutzt. Seine Seiten sind deutlich 
gekielt. Mit Ausnahme einer kleinen Fläche an der Spitze ist es sehr 
grob grubig skulptiert, dem der penetrata recht ähnlich. Die Apikal- 
sporne sind blab. 

Länge: 8,5 mm. 


Mutilla, 


Linn@ in Syst. nat. 1758, p. 343. 
—= Barymutila Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 334. 


Im Jahre 1901 stellte Andr& auf die pythia Sm. und stupida Gerst. 
die Gattung Barymutilla auf. Eine Anzahl weiterer Arten wurde 
späterhin von ihm dazugestellt; auch die barbara. Dabei war es Andre 
aber entgangen, daß keine prinzipiellen Unterschiede zwischen der 
Artengruppe, in die man die europaea stellen muß und seiner Gattung 
Barymutilia vorhanden sind. Als Typus für die Gattung Mutilla 
stelle ich die europaea L. hin. Diese Art ist von Linne zwar nicht als 
die erste. in seiner Gattung Mutilla aufgeführt, genügt aber voll und 
ganz den Anforderungen, die nach der Änderung des $30 der Nomen- 
klaturregeln (Zool. Anz., 1910, p. 445) an einen nachträglich auf- 
zustellenden Gattungstyp zu stellen sind. Wollte man die erste als 
Mutilla beschriebene Form als Genotypus wählen, so müßte man auf 
die oceidentalis zurückgreifen. Da auf diese aber die artenıeiche 
Gattung Ephuta aufgestellt worden ist, so würden die sich daraus 
ergebenden nomenklatorischen Umänderungen geeignet sein, große 
Verwirrungen anzurichten. ; 

Die Einziehung der barbara in die Gattung Barymutüla war ein 
Mißgriff Andres. Die barbara besitzt nämlich ein gut ausgebildetes 
Pygidialfeld, was mit der für die Gattung Barymutilla gegebenen 
Diagnose geradezu in Widerspruch steht. : 

Weibchen: Die hierhersehörigen Weibchen sind besonders durch 
den verhältnismäßig großen Kopf mit den weit nach vorn gerückten 
Augen ausgezeichnet. Der Kopf ist meist beträchtlich breiter als der 
Thorax. Dieser kann parallelseitig oder nach hinten verjüngt sein. 

Das zweite Fühlergeißelglied ist meist deutlich etwas länger als das 
folgende. Das erste Abdominalsegment sitzt breit der Basis des zweiten 
an. Das Analtergit ist seitlich nicht gerandet, besitzt also keine be- 
grenztes Pygidialield. 

Männchen: Der Kopf ist ziemlich quer, aber nicht breiter als der 
gedrungene Thorax. Die Mandibeln sind außen unten ungezähnt. 
Die Augen sind deutlich ausgerandet. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist nicht länger als das dritte. Die Tegulae sind verhälinismäßig groß. 
Dar Scutellum ist nicht gekielt oder gehöckert. sondern einfach gewölbt 
und höchstens hinten etwas eingedrückt. Die Flügel besitzen drei 
Cubital- und zwei Discoidalzellen. An der Subcosta ist der Basalnerv 
“ dem Pterostigma genähert. Das Propodeum ist meist kurz. Das erste 
Abdominalsegment ist quer entwickelt und sitzt breit der Basis des 


zweiten an, ähnlich wie bei den Weibchen. Das letzte Tergit ist nach 
Archiv für Naturgeschichte. 
1920. A. 2. 14 2. Heft 


210 


Dr. HA. Bischoff: 


hinten kaum verschmälert, mitunter seitlich etwas erweitert. auf der 
Mitte häufig mit querer Depression oder nach hinten schräg ab- 
fallend. 


Bezüglich der Zeichnungsanordnung der Weibchen sei auf die 


schematischen Figuren verwiesen. 


a 


6. 


Weibchen. 


Thorax parallelseitig oder höchstens ganz schwach nach hinten 
verengt, dann aber nicht mit einem isolierten, hellen Haarfleck 
auf der Mitte des Apikalrandes des zweiten Tergits 
Thorax nach hinten sehr deutlich verjüngt, wenn etwas schwächer, 
dann mit einem hellen Haarfleck in der Mitte des Apikalrandes 
des zweiten Tergits 21: 
Erstes Tergit mit einer hellen Fransenbinde 3. 
Erstes Tergit mit zwei seitlichen hellen Haarflecken, die allerdings 
bei einer mediterranen Art (guunguemaculata) in der Mitte stehen 
und bis zur Berührung genähert sind; zweites Tergit am Apikal- 
rand mit zwei genäherten Flecken T. 
Zweites Tergit mit einer in der Mitte unterbrochenen Apikal- 
binde (mediterrane Arten) 4. 
Zweites Tergit mit durchlaufender, in der Mitte erweiterter Apikal- 
franse (südafrikanische Arten) D. 
Gedrungenere Form mit gröberer Punktierung und dunkler Bein- 
behaarung europaea. 
Schlankere Form mit dichter, heller Beinbehaarung marginata. 
Kopf in weiter Ausdehnung gerötet scabrofoveolata. 
Kopf schwarz 
Endfranse des 2. Tergits in der Mitte nach vorn schwach drei- 
eckig erweitert, meist schwächer als bei der scabrofoveolatu 
penicillata. 
Die Endfranse des zweiten Tergits im ganzen schwächer, die 
mittlere Erweiterung aber viel kräftiger und fast einen isolierten 
Fleck bildend kalaharica. 


.. Thorax sehr gedrungen, seine Vorderwinkel nicht zahnartig vor- 


tretend; Kopf nur wenig breiter als der Thorax 8. 
Thorax viel schlanker, seine Vorderwinkel meist als spitze Zähnchen 
vorgezogen; Kopf im Verhältnis zum Thorax bedeutend größer 
(wie bei der mediterranen guinguemaculata); die Apikalfranse des 
zweiten Tergits bildet entweder zwei große, dreieckige, vo 
stellte oder zwei rundliche Flecken ü 
Die in der Mitte weit unterbrochene Fransenbinde des Ber 
Tergits gegen die Mitte hin nur schwach erweitert, dort 
höchstens halb so lang wie die Binde des dritten Tergits 9: 
Die Fransenbinde des zweiten Tergits zur Mitte stark erweitert, 
so lang wie die Binde des dritten Tergits, seitlich häufig abgekürzt, 
sodaß dann nur zwei große Flecken stehen bleiben 13. 
Binde des dritten Tergits seitlich stark abgekürzt 10, 


14. 


14a. 


15. 


16. 
17. 


18. 


19. 


20. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 211 


Binde des dritten Tergits den Seitenrand des Tergits fast er- 
reichend 11, 


% 


Thorax schwarz olrata. 
Thorax düster rot | radovae. 
. Thorax schwarz melanotica. 
Thorax gerötet 12. 
. Thorax düster rot Dythia. 
Thorax hell rostrot usambarensis. 


. Binde des zweiten Tergits zur Mitte jederseits stark dreieckig 
4. 


erweitert 1 

Binde des zweiten Tergits seitlich abgekürzt, sodaß zwei isolierte, 
quadratische bis runde Flecken am Apikalrande des zweiten 
Tergits bestehen bleiben 15. 
Zweites Sternit mit drei sehr kräftigen Zähnen mit breiter Basis, 
von denen die seitlichen fast senkrecht nach unten gerichtet 


sind triodon. 
Zähne des zweiten Tergits viel schwächer, die seitlichen wie der 
mittlere etwas nach hinten gerichtet 14a. 
Binde des dritten Tergits seitlich abgekürzt bitriangulifera. 


Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt delagoicola. 
Augen verhältnismäßig groß, von den Hinterwinkeln des Kopfes 
um wenig mehr als ihren eigenen Längsdurchmesser entfernt 

bilunata. 
Augen um fast das Doppelte ihres eigenen T.ängsdurchmessers 
von den Hinterwinkeln des Kopfes entfernt 16. 
Thorax dunkelrot clytemnestraelormis. 
Thorax hell rostrot dasya. 
Kopf und Thorax, einschließlich Fühler und Beine hell rostgelb; 
Flecken des ersten Tergits bis zur Berührung genähert (mediterrane 
Art) quinquemaculata. 
Fühler und Beine stets schwarz; Vorderkörper dunkler 18, 
Vorderwinkel des Thorax als kräftige Zähnchen schräg nach vorn 
vorgezogen; Apikalflecken des zweiten Tergits nach außen stark 
verschmälert und nicht ven der Apikalfranse getrennt, Binde 
des dritten Tergits, kurz nach außen nicht abgekürzt, Kopf 
stets schwarz parallela. 
Vorderwinkel des Thorax viel schwächer; Apikalflecken des zweiten 
Tergits von der Apikalfranse, die meist nur an den Hinterwinkeln 
deutlich ausgeprägt ist, getrennt und für sich gerundet, Kopf 
schwarz oder z. T. gerötet 19. 
Binde des dritten Tergits seitlich stark abgekürzt, sodaß das 
dritte Tergit nur zwei quadratische Flecken trägt mniszechi. 
Binde des dritten Tergits den Seitenrand fast erreichend 20. 
Vorderwinkel des Thorax abgeschrägt; Kopf mehr oder weniger 


gerötet senegalensis. 
Vorderwinkel des Thorax scharf winklig; Kopf schwarz 
transıens, 


14* 2, Leit 


24. 
25. 


Dr. H. Bischoff: 


Apikalrand des zweiten Tergits mit einem deutlichen, wenn 


auch meist kleinen Mittelfleck 38. 
Apikalrand des zweiten Tergits nie mit einem Mittelfleck 22. 
Erstes Tergit mit einer durchgehenden, ‘nicht unterbrochenen 


- Binde 31. 
. Ersies Tergit mit zwei getrennten Flecken (vel. auch die porosı- 


cöollis Fairm.) 23. 


. Flecken des zweiten Tergits sehr groß, wie die as ersten und 
‘ dritten. bräunlich golden, vom Apikalrand nach vorn bis über 


die Mitte hinausreichend; Thorax sehr dunkel rot, ziemlich ge- 
drungen auromaculata. 
Zeichnung. des zweiten ers anders; helle Behaarung weiß bis 
gelblichweiß 24. 


Fünftes Tergit mit heller Behaarung 25. 
Fünftes Tergit dunkel behaart - 26. 
Fünftes Tergit mit zwei getrennten hellen Flecken radamae. 
Fünftes Tergit mit einem großen, queren Mittelfleck oder wohl 
auch ganz hell behaart radamaeformıs. 
Zweites Tergit mit schmaler, undeutlicher, in der Mitte nicht 
‚unterbrochener Franse 30. 
Zweites Tergit mit deutlicher, in der Mitte unterbrochener und 
mehr oder weniger fleckenartig erweiterter Apikalbinde 27. 
Apikalflecken des zweiten Tergits seitlich allmählich in die Franse 
verschmälert diselena. 
Apikalflecken des zweiten Tergits schärfer abgesetzt A. 
Thorax einfarbig hell rostrot ..... germamica. 
Thorax dınkelrot bis schwarz ’ 2 
.. Thorax ganz schwarz .  migrithorar. 
Thorax düster rot basiornata und obsceurior 


.. Thorax schlank, nach hinten geradlinig verengt, schwarz 


alticola. 


.. Thorax gedrungen, ler der Mitte stark eingeschnürt, düster 


rot cepheus. 


.. Thoraxseiten von den Seitenzähnchen des Pronotums an nach 


hinten konkav buchtig verengt porosicollis 
Thorax erst hinter der Mitte plötzlich buchtig verengt . 32. 


. Thorax gedrungen, wie der ganze übrige Körper schwarz bonina. 


Thorax schlanker, Abdomen mehr oder weniger cylindrisch 33. 
Kopf und Thorax einfarbig hell rostrot, einschließlich Fühler 


und Beine; sehr schlanke Art cylindrica. 
Wenigstens der. Kopf dunkel, 34. 
Thoraxrücken und Kopf schwarz, Pleuren und Beine gelbbraun 
notomelaena. 
. Anders gefärbt; 3. 
Thorax schwarz mit äufkekoter Mescriokalreniei fucata. 
“Wenigstens der. Thoraxrücken heller rot _ Be} 


.. Binde des dritten Tergits in der Mitte unterbrochen nairobiana. 


Binde des dritten Tergits nicht unterbrechen 37, 


10. 


Il: 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 913 


Der ganze Thorax rostrot inconspicud, 
Pleuren und Mittelsegment geschwärzt aglae. 
Thorax ganz schwarz 3% . Wnava. 
Thorax r0t 0 


Thoraxseiten nach hinten schwach en. Whorax hell rostrot 40. 
Thorax nach hinten stärker verengt, Thorax dunkler rot ‘matopoa. 
Südwest-afrikanische Form ein Be ‚ astarte; 
Öst-alrikanische Form .. „ orientalis. 


Männchen. 


Analtergit nach hinten nicht verschmälert; die Seiten desselben 
am Hinterrand Dunn vortretend; zweites. „Sternit 


. bewehrt- 2, 


Analtergit nach hinten mehr oder weniger verschihälert, am 
Apikalrand deutlich schmaler als an ER Basis; zweites, Sternit 


einfach : Bas: Er HEN 
Thorax ganz schwarz er 
Thorax größtenteils gerötet 4. 
Abdomi.alzeichnung deutlich gelblich getönt; aufrechte Behaarung 
auf Stirn und Scheitel gräulichweiß melanotica. 
Abdominalzeichnung rein weiß; aufrechte Behaaring auf Stirn 
und Scheitel schwarz r . „albratı. 
Kopf und Thorax mit reichlicher, anliegender, heller Grund- 
behaarung; Tegulae ganz hell behaart 5 1SEMYy1d. 
Kopf und Thorax höchstens mit ganz 'spärlicher, heller. Grund- 
behaarung; Tegulae schwarz behaart : grandiceps. 
Abdomen schwarz, mitunter mit blauem Schimmer eder auch 
ganz blau 6, 
Mindestens das zweite Tergit bräunlich gefärbt "16 


Pygidium gegen die Spitze hin mit einem sehr tiefen Eindruck, 


‚der bis an den Apikalrand reicht und hinten seitlich von Kielen 


begrenzt wird; Thorax einschließlich Propodeum einfarbig hell 
rostrot Matopoa. 
Pygidium ander skulptiert, meist das Propodeum ganz schwarz 7. 

.8 


‚ Mediterrane Formen 


Aethiopische oder kapländische Formen 10. 
Kopf gelbbraun, desgleichen das Propodeum, sowie Fühler. und 
Beine quwinquemaculata, 
Kopf schwarz 2 
Thoraxrücken in weiter Ausdehnung rot ... europaea. 
Theraxrücken ganz- schwarz  .. notomelas. 
Drittes Tergit von einer mehr oder weniger unterbrochenen Binde 
bedeckt : LV; 
Drittes Tergit nur fransenartig bewimpert: ° 15. 


Zweites Tergit mit durchgehender, schmaler Aöikiffchee 12. 
Zweites Tergit mit einer in der Mitte unterbrochenen Apikal; 
binde i salisbur yana. 


2, Heft 


214 Dr. H. Bischoff: 


12. Apikalfranse des zweiten Tergits seitlich schwach erweitert 

pulchricolorata. 
Apikalfranse des zweiten Tergits überall gleichbreit 13. 
13. Zweites Tergit verhältnismäßig grob skulptiert; kapländische Art 
scabrofoveolata. 
Zweites Tergit dentlich feiner skulptiert 14. 
14. Vorderrand des Pronotums seitlich nach unten lappenförmig 
vorgezogen mashonana. 
Vorderrand des Pronotums seitlich nach unten nicht vorgezogen 
purpurata. 
15. Mesonotum und Scutellum gerötet; Propodealregion auf der 
horizontalen Fläche dicht weißfilzig behaart wesmaeli. 
Vorderkörper und Abdomen lebhaft blau gefärbt coerulea. 
16. Die drei letzten Fühlerglieder kurz, zusammen nicht länger als 
das vorhergehende anomalicornss. 
Die drei letzten Fühlerglieder zusammen annähernd doppelt so 
lang wie das vorhergehende Glied #7 
17. Scutellum an der Basis mit deutlicher, geglätteter Längsgrube; 
Propodealregion auf der Basalfläche dicht weißfilzig behaart; 
Pygidium mit einem glatten, breiten, mittleren Längskiel und 

zwei schräg nach den Außenwinkeln verlaufenden Seitenkielen 
atrocyanea. 
Scutellum an der Basis ohne Längsgrube; Propodealregion auf 
der Basalfläche höchstens in geringer Ausdehnung in der Mitte 
hell behaart; Pygidium nur mit deutlichem mittlerem Längs- 
kiel, die Seitenkiele sind undeutlich oder fehlen ganz 18. 
18. Die ersten drei Abdominalsegmente ganz gelbbraun brunnea. 
Nur das zweite Tergit auf der Mitte gelbbraun, am Vorder- und 
Hinterrande breit geschwärzt; das zweite Sternit in weiterer 
Ausdehnung hell gefärbt brunnescens. 


Weibchen. 


europaea Linn& in Syst. nat., 1758, p. 583. 

Diese allbekannte Art wird, wenn auch spärlich in Nord-Afrika 
angetroffen. Da sie zur Genüge klargestellt ist, kann ich auf eine Be- 
schreibung verzichten. Die Formen laevigata Sich. Rad., saltensis Rad. 
und notomelas Andr& sind bisher nicht aus Nordafrika bekannt geworden 
(Taf. I, Fig. 51). 


marginata Baer in Bull. Soc. nat. Moscou 1901, p. 334. 


Diese, mit der vorhergehenden häufig verwechselte Art scheint 
in Nord-Afrika nicht vorzukommen, obwohl sie in S. Europa weit 
verbreitet ist. Da sie aber aus Spanien, leider ohne nähere Angaben 
bekannt geworden ist, so ist es nicht ausgeschlossen, daß sie auch 
noch in Nord-Afrika gefunden wird. Mir liegt zwar ein Weibchen mit 
der Angabe Senegal [M. Brüssel] vor, doch habe ich an dieser Fund- 
ortsangabe einigen Zweifel. 


i 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 215 


Übrigens scheint mir die Beziehung der von Baer 1848 be- 
schriebenen Form auf diese Art nicht ganz korrekt. Nach der von 
Baer gegebenen Abbildung dürfte seine Art viel wahrscheinlicher ein 
Synonym zu der europaea sein, wofür besonders der im Verhältnis zum 
Thorax zu schmale Kopf spricht. — Beiläufig mag erwähnt werden, 
daß mir ein Exemplar der f. monstrosa Andre aus Glatz (Schilsky) 
[M. B.] vorliegt. 


seabrofoveolata Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869, P. 180, tab. 7, fig. 6; Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 345. 


— tecmessa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 58. 


Die Originaldiagnose des Weibchens lautet: Nigra; capite thora- 
ceque scabro-foveolatis, obscure sanguineis; abdomine varioloso 
striato, segmentorum 1—3 fascia interrupta, anoque, albis. 

Tete forte, un peu allongee, fortement variolee en dessus, en 
dessous rouge, tres fonc&e; antennes foncees, rapprochees, parsemees 
de poils argentes. Yeux petits, arrondis. Üorselet carre, un peu 
&trangl& au milieu, profondement variole, en dessus rouge, en dessous 
noir; premier segment arm& de petites dents et carene, son bord 
posterieur aiusi que celui des deuxieme et troisietme segments, portant 
une bande de poils blanc d’argent, celle du second moins large. L’anus 
et tous les segments en dessous cilies de poils blancs. Pattes noires, 
parseme£es de poils argentes; les &pines des jambes a deux rangs. Long. 
12 mm. — L’Afrique occidentale. — Coll. Radoszkowski. 

Mit dieser Originalbeschreibung ‘der scabrofovealata steht die 
Abbildung in Widerspruch. Bei ihr ist die Binde des dritten Tergits 
in der Mitte unterbrochen gezeichnet und die des zweiten Tergits in 
der Mitte nach vorn vorgezogen. Nach der Abbildung glaube ich in 
dieser Art die tecmessa Peringuey wiederzuerkennen. Der als West- 
afrika angegebene Fundort würde freilich damit in Widerspruch 
stehen, doch kommen an anderen Stellen in der gleichen Monographie 
ähnliche Fundortsfehler vor, sodaß darauf kein Wert gelegt werden 
kann. 

Diese Art ist durch sieben Weibchen vertreten von folgenden 
Fundorten: Capland (Krebs) [M. B.]; C. b. sp. (Gueimar?) [M. B.]; 
Algoabei (Brauns) [M. B.]; Algoabai, 6. 7.96 (Brauns) [M. W.]; Afr. 
austr. (Drege) [M. W.] mit dem Klug’schen nom. i. 1. bucida; Caffraria 
[M. W.]; Uitenhage, 16. 10.96 (Brauns) [M. W.]. 

Schwarz; Oberseite des Kopfes und Thoraxrücken dunkelrot. 
Die helle Haarzeichnung verteilt sich folgendermaßen: eine gelblich- 
weiße Apikalbinde am ersten Tergit, eine ebensolche auf dem zweiten, 
die aber in der Mitte nach vorn dreieckig vorgezogen ist, eine breit 
unterbrochene Binde auf dem dritten Tergit und das Analsegment. 

Der Kopf ist verhältnismäßig groß, breiter als der Thorax; die 
Augen sind klein, um mehr als ihren eigenen Längsdurchmesser von 
der Basis der Mandibeln entfernt, von den abgerundeten Hinterecken 
des Kopfes noch beträchtlich weiter. Die Skulptur des Kopfes ist grob. 
Der Thorax ist ziemlich parallelseitig, doch ist er vorn auf eine kurze 


2. Heft 


216 Dr. H. Bischoff:. 


Strecke deutlich verbreitet. Sein Rücken ist sehr grob runzelig 
skulptiert. Die Bewehrung der Hintertibien besteht aus einer doppelten 
Dornenreihe. Das zweite en ist längskielig skulptiert (Taf. ], 
Fig. 53; Taf. IV, Fig.77). 

Länge: 8-12 mm. 


subsp. penicillata Andre in Ann. Soc. ent. France 1894, p. 676; 
Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 11; Bull. Soc. Vard. nat., 
1899, p. 256. 


— callisto Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 57. 


Diese ursprünglich von der Delagoabai beschriebene Form, die 
ich nur als Rasse der scabrofoveolata auffassen kann, ist durch sieben 
Exemplare mit folgenden Angaben vertreten: Rikatla, Delagoa (Juncd) 
[Coll. Schulth.]; Port Natal (Coll. Smith) [Br. M.]; Howick, Natal 
[Br. M.]; Kapland (Krebs) [M. B.]; Afr. austr. (Drege) [M. WE 
letztere von Klug mit dem i. 1. Namen dorsalis bezeichnet. 

Von der Nominatform unterscheidet sich diese Rasse durch den 
in weiter Ausdehnung verdunkelten bis ganz schwarzen Kopf. Die 
Thoraxskulptur macht einen etwas schwächeren Eindurck und der 
gelbliche Ton der Bindenzeichnung ist weniger ausgeprägt. Der Kopt 
soll nach P&ringuey bei der callisto etwas kleiner sein, doch kann 
hier verschiedene Präparation leicht eine Täuschung hervorrufen. 

Länge: 9—12 mm. 


subsp. kalaharica n. subsp. 


Ein als penicillata Andre bestimmtes Weibchen liegt vor von 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela-Kakir, 10.11.04 (L. 
Schultze) [M. B.]. 

Diese Form, die bei größerem Material wohl keinen Zweifel an ihrer 

Berechtigung als eigene Rasse wird aufkommen lassen, ist der vorher- 
gehenden recht ähnlich. Sie unterscheidet sich von jener durch den 
intensiver roten Thorax, die spärlichere Franse am Apikalrand des 
zweiten Tergits und durch die daselbst befindliche, TEntd. größere, 
ovale Erweiterung derselben. 

Länge: 9 mm. 


pythia melanotica n. subsp. 
Diese Form liegt mir in fünf Exemplaren von folgenden Fund- 


orten vor: Mikindani, 2.—4. 11 (Grote) [M. B.]; Lirdi [M. B.]; Bari- 
kiwa, Donde Geb. (Schroeder) [M. Hamb.]; Kigonsera (Ertl.) [M. W.]; 
Kigonsera [Coll. Schulth.]. 

Diese Tiere sind charakterisiert durch den schwarzen Thorax, eine 
schmale, in der Mitte unterbrechene Apikalbirde auf dem zweiten 
Tergit und eine breite, in der Mitte ebenfalls unterbrochene, seitlich 
nicht abgekürzte Binde auf dem dritten Tergit (Taf. I, Fig. 54; Taf. IV, 
Fig. 78). 

Lärge: 14—18 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück ars Mikir.dani. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 917 


subsp. atrata n. subsp. 


Diese der vorhergehenden recht ähnliche Rasse ist vertreten 
durch neun Exemplare mit folgenden Angaben: Harrar (Felter) [M. G.]; 
Harrar [M. Bud.]; Coromma (Ruspoli) [M. G.]; Kilimatinde, 1. 10. 07 
(Claus) [M. B.]; Tabora-Kilimatinde-Itura, 10. 05 (Trefurth) [M. B.]; 
Ussoga, 5.—8. 94 (Neumann) [M.B.]; Tanganyikasee (Reichard) 
[M. B.]; O. Afrika (Baumann) [M. W.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 
3800 ft., 3.—5. 6. 1910 (Neave) [Br. M.]. 

Von der vorhergehenden ist diese Rasse dadurch verschieden, 
daß die Binde des dritten Tergits, wohl auch die des zweiten seitlich 
abgekürzt ist, wodurch die Flecken des dritten Tergits einen fast 
quadratischen bis rundlichen Eindruck machen. Der Thorax ist bei 
dieser Form ebenfalls schwarz. Möglicherweise kann die abessinische 
Form als eigene Unterrasse aufgefasst werden, da sie im Durchschnitt 
wesentlich kleiner ist als die Tiere von südlicheren Fundorten. Aller- 
dings ist auch das Rhodesia-Exemplar klein (Taf. I, Fig. 55). 

Länge der größeren Exemplare: 16—19 mm, der kleineren Stücke: 
11,5—12,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das aus Kilimatinde stammende Exemplar. 


subsp. pythia Smith in Catalog Hym. Brit. Mus. 1855, Vol. 3, p. 18. 


Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 335; Andr& in Bull. Soc. 

Vaud. Nat., 1899, p. 257; Buysson in Ann. Soc. ent. France,. 1897, 
p. 356; Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 38; Radoszkowski in 
J. Ac. Lisboa, 1889, p. 218. 
“ Die Nominatrasse ist durch 13 Exemplare von folgenden Fund- 
orten vertreten: D. O. Afrika, Songea (Philipps) [M. B.]; N. O. Nyassa- 
see, Panumbira, 10.93 (Bumüller) [M. B.]; Mocambique, Vallee du 
Revoue, env. d’Ardrada, 4.—5.05 (Vasse) [M.P.]; Central Angoni- 
land, Lilongwe Distr.. 4000—5000 ft., 28. 5. —2.6. 10 (Neave) [Br. M.]; 
N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft., 3.—6. 6. 10 (Neave) [Br. M.]; 
Blantyre, Nyasalard (Old) [Br. M.]; Salisbury, 7. 98 (Marshall) [Br. M.]; 
Ukami (Staudinger) [M. G.]. 

Diese Form ist schwarz und besitzt einen düsterroten Thorax, 
stimmt aber im übrigen mit der pythia melanotica überein. Ich halte 
diese Form für die von Smith als pythia beschriebene, wofür mir die 
Angabe zu sprechen scheint ‚the three basel segments have on their 
apical margins a fascia of glittering yellowish-white pubescence“. 
Außerdem ist diese Form die am weitesten rach Süden vordringerde 
Rasse. Freilich liegt mir bisher kein Exemplar vom typischen Fund- 
ort Port Natal vor, sodaß immerhin die Form aus Natal ncch eine 
eigene Rasse sein könnte (Taf. I, Fig. 54). 

Die Stücke aus Ukami haben einen etwas helleren Thorax und 
leiten dadurch zu der folgerden Form über. 

Länge: 11,5—19 mm. 

Nach Andre (in Zschr. Hym. Dipt., 1901, p. 335) ist die pythia 
Smith mit der celelia Per., Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 443 (Weibchen) 
und der cecilia Perirguey. Arr. 8. Afr. Mus. 1901, p. 132 synonym. 


2. Heft, 


218 Dr. H. Bischoff: 


Nach der Peringuey’schen Beschreiburg kann ich auch keinen Unter- 
schied zwischen der elelia Per. und der pythia Sm. finden. Die pythia 
ist mir außerdem auch aus Salisbury bekannt geworden. 


subsp. radovae Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges. 1891, p. 256; 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 264, tab. 18, fig. 31. 


Diese in der Färbung und besonders auch in der Größe recht 
variable Form liegt mir in 32 weiblichen Exemplaren vor. Synonym 
hierzu sind die M. siöstedti Cameron und tkomsoni Cameron, beide 
beschrieben in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped. II, 8:7, p. 209. 

Die Fundortsangabe der typischen Exemplare „Madagaskar“ 
ist sicher falsch. Es handelt sich hier um dieselbe irrtümliche Be- 
zeichrung, wie wir sie auch bei verschiedenen anderen Arten finden, 
2.B. Dasylabrıs inflata, Odontomutılla Jracta, Barymutilla radamae. 
Alle diese Formen stammen aus der Hildebrand’schen Ausbeute und 
sind jedenfalls in Brit. ©. Afrika gesammelt. 

Außer von dem fraglichen Fundort Madagaskar stammen die 
vorliegenden Stücke von folgenden Fundorten: Kibwezi, Wa-Kamba, 
12.03 {Alluaud) [M. P.]; Kibwezi (Scheffler) [M. B.]; Distr. de Wa- 
Taita, Mwatate, 9.09 (Allaaud) [M. P.]; Nairobi, For&t, Wa-Kikuyu 
et Massai, 8.04 (Alluaud) [M. P.]; Nairobi (Suffert) [M. B.]; Pori, 
Mbuyuni, 1110 m, 3. 1912 (Alluaud et Jeannel) [M. P.]; Kitui (Hilde- 
brandt) [M. B.]; Brit. E. Afr., (Pichard) [Br. M.]; Engl. O. Afrika 
[M. G.]: ee Kibonoto, 1000—-1300 m ( Sjöstedt) [M. Stockh., 
Typus der thomsoni Cameron]; Be, aro, zone des cultures, Kilema, 
1.04 (Alluaud) [M. P.]; Tanga (Reden) [M. B.]; W. Usambara ( (Buch- 
sn [M. B.]; Shirati. 2.09 (Katona) IM. Bud.]; Ukerewe ( (Conzade) 
'M. B.]; [M. Bud.]; D. O. Afrika, Nyangao IM. W.1:D. 0. Afrika, 
Aruscha, 11.04 ( (Abel) [M. B.]; Lukuledi (Ertl) [M. W.] Bukoba- 
Usumbura (Grauer) [M. W.]; Lamu [M. W.]; O. Afrika, Tanga 
(Böhm) IM. B.]; Ubena-Langenburg, nördl. des Nyassasees, 4. 
(Götze) [M. B.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft. 3.—6.6.10 
ıNeave) [Br. M.]; Lufira R., Katanga, 3500 ft., 26.7.07 (Neave) 
[Br. M.]. 

Diese Form ist der oben von mir als px ythia Sm. gedeuteten recht 
ähnlich; die Binde auf dem dritten Tergit ist aber seitlich abgekürzt, 
wie bei der pythia atrata m. Die Pleuren sind meist größtenteils ge- 
schwärzt, und das dunkle Rost des Thoraxrückens kann noch weiter 
reduziert werden bis auf einen Mittelfleck (Taf. I, Fig. 55). 

Länge: 9,5—-18 mm. 

Leider lag mir bei der kritischen Bearheitung der pythia-Rassen 
der Cameron’sche Typus der sjöstedtı nicht mehr vor, wohl aber ein 
Stück, das ich mit der Type verglichen und als gut damit überein- 
stimmend bezeichnet hatte. 

Die nun folgenden p yihia-Rassen zeichnen sich dadurch aus, daß 
sich am Spitzenrand des zweiien Tergits zwei rundliche Flecken be- 
finden, oder daß die Apikalbinde neben der mittleren Unterbrechung 
jederseits stark erweitert ist. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 219 


‘subsp. bitriangulifera n. subsp. 

Diese neue Subspezies ist durch sieben Exemplare von folgenden 
Fundorten vertreten: Kiwu See (Kandt) [M.B.]: Mpala (Storms) 
[M. Brüssel]; Kasenga-Kalumba, 8. 07 \Neave) [Congo M.]; N. E. Rho- 
desia, Ibika, 12. 04 (Harger) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jamesun, 
3800 ft., 3.—6. 6. 10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jameson 
to Dowa, 4000—5000 ft., 4.9. 10. 10 (Neave) [Br. M.]; Central Angoni- 
land, Lilongwe Distr., 28. 5.—2. 6.10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Form besitzt einen düsterroten Thorax, eine seitlich ab- 
gekürzte, in der Mitte unterbrochene Binde auf dem dritten Tergit. 
Die Binde des zweiten Tergits ist zur Mitte hin jederseits von der Unter- 
brechung dreieckig erweitert. Die Erweiterung erscheint nicht als 
scharf abgesetzter Fleck im Gegensatz zu der folgenden Form 
(Taf. I, Fig. 56). 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom Kiwu-See. 


subsp. delagoicola n. subsp. 


Sieben Weibchen liegen vor von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. 
Schulth.] und Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Der vorhergehend sehr nahe stehend, aber durch den etwas heller 
roten Thorax, sowie die seitlich nicht abgekürzte Binde des dritten 
Tergits ausgezeichnet. 

Länge: 11—15 mm. 


subsp. triodon Stadelmann in Ost-Afr. Hymenopt., 1897, p. 50. 


Außer dem Typus von O. Afrika, Kafuro, 4. 3. 91 (Stuhlmann) 
[M. B.] liegen noch zwei weitere Exemplare vor von Uganda Prot., 
Sauthern Toro, Mbarara, Ft. Portal-Road, 3800-4200 ft., 22.—24. 10. 
11 (Neave) [Br.M.]; G. E. Afrika, Usangu Dist., 29. 11.—15. 12. 10; 
3500—4500 ft., (Neave) [Br. M.]. 

Diese Form unterscheidet sich von der sehr nahe stehenden vorher- 
gehenden durch die wesentlich längeren, kräftigeren und senkrecht 
nach unten gerichteten Zähne des zweiten Sternits (Taf. I, Fig. 56). 

Länge: 13—16 mm. 


"subsp. elytemnestraeformis n. subsp. 


Diese Form liegt mir in 18 weiblichen Individuen von folgenden 
Fundorten vor: D. O. Afrika (Trefurth) [M. B.]; Kigonsera (Ertl) 
[Coll. Schulth.]; Central Angoniland, Lilongwe Distr., 4000-5000 ft., 
28. 5.—2. 6. 10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, on road Ft. Jameson 
to Lundazi R., 7.—14. 6.10 (Neave) [Br.M.]; N. E. Rhodesia, nr. 
Petauke, 2400 ft., 18.—20. 9. 10 (Neave) [Br. M.]; Ft. Jameson, 3800 ft., 
3.—6. 6.10 (Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Mombera Dist., 4000 ft., 
15.—19. 6.10 (Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Valley of N. Rukuru, 
Karonga Dist., 2000—-4000 ft., 15.—18. 7. 10 (Neave) [Br. M.]; Nyasa- 
land, Road Mlanje to Zomba, 2000—3000 ft., 6.—7.5.10 (Neave) 
[Br. M.]; Kotakota (Old) [Br. M.]; Zumbo [M. G.]; Kitompo, Fungwe, 
18. 6. 11 (Boquaert) [Congo M.]. 


2. Heft 


220 Dr. H. Bischoff: 


Diese Form steht wiederum der vorhergehenden ganz außer- 
ordentlich nahe, ist aber dadurch ausgezeichnet, daß am Apikalrand 
des zweiten Tergits zwei ziemlich runde Flecken stehen, die mit dem 
Seitenrand des Segments höchstens durch eine ganz schmale Apikal- 
binde verbunden sind. Im übrigen stimmt diese Form mit der bitri- 
angulifera überein. 

Länge: 11—15 mm. 


' subsp. dasya Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 450; tab. 8, 
fig. 9. | 

— clytemnestra Peringuey 1. c. 1899, p. 360. 

= comparata var. offecla Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, 
p- 950. 

Diese der vorhergehenden recht ähnliche Form ist durch 
11 Weibchen vertreten, darunter vier Stück vom typischen Fundort 
Salisbury u. z., vom 2. 99, 12. 99, 11.00 (G. A. K. Marshall) [Br. M.]; 
[M. B.]; Josamaganga [Coll. Schulth.]; Zomba, 13.2.10 (Neave) 
[Br. M.]; Lualaba R., 2500—3500 ft., 26.5: 07 -(Neave) [Br. M.]; 
Bulawayo, 24.3., 15.3.1914, 11.11.12 (Arnold) [Coll. Arnold]; 8. 
Rhodesia, Khami (Arnold) [Coll. Arnold]. 

Von der clytemnestraeformis unterscheidet sich diese Form durch 
den viel heller roten Thorax, der nach hinten nur sehr schwach. ver- 
jüngt ist, sowie durch die seitlich weiter ausgezogenen Flecken des 
1. Tergits und die seitlich nicht abgekürzte Binde des 3. Tergits 
(Taf. I, Fig. 57). 

Länge: 9—18 mm. 

Andre hält die dasya für eine bloße Form der stupida, ein In- 
tum, der ohne Kenntnis der Typen dieser Art leicht möglich war. 
Sie hat aber mit jener nichts zu tun und gehört in den engeren Formen- 
kreis der pythia. Das Vorhandensein oder Fehlen eines Ventralkieles 
auf dem zweiten Sternit spielt für die Systematik dieser Gruppe keine 
große Rolle, da derselbe bei größeren Stücken verhältnismäßig kräftiger 
‚ entwickelt zu sein pflegt, als dies bei kleineren Exemplaren der Fall ist. 


'bilunata Gerstäcker in Monber. Ak. Berlin, 1857, p. 511; Peters 
Reise nach Mozambique, Zool. 5, pl. 488, tab. 31, fig. 8. 


= stupida Gerstäcker in v. d. Decken, Reise O. Afrika, 1873, 
p. 340; Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 336; Andıe in Ann. Mus. 
Genova, 1896, p. 37; Magretti, 1. c., 1898, p. 38; Magretti in Bull. Soc. 
ent. Ital., 1905, p- 44; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 6. 

Diese Art liegt mir nur in den beiden typischen Stücken vor mit 
der Angabe: Mozambique (Peters) [M. B.]. 

Diese Art steht der pythia nahe, ist aber im Vergleich mit jener 
durch den verhältnismäßig kleineren Kopf und die wesentlich größeren 
Augen zu unterscheiden. Der Kopf besitzt immerhin noch die Breite 
des Thorax. In der Zeichnung stimmt diese Art mit der clytemnestra 
Per. überein, d.h. die Apikalflecken des zweiten Tergits sid ab- 
gerundet, der Apikalrar d ist nach außen hin schwach gefranst; die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 92] 


Binde des dritten Tergits ist in der Mitte unterbrochen, seitlich aber 
nicht abgekürzt. Die Flecken des ersten Tergits erstrecken sich weit 
nach außen. Die Thoraxfarbe ist bei dem größeren Exemplar sehr 
dunkel rot, bei dem kleineren viel heller (Taf. I, Fig. 58). 

Länge: 11—14 mm. | 

quinquemaculata Oyrillo in Ent. Neap. Spec., 1787, p. 5. 

—= quadrinotata Klug in Symb. Phys., 1829, tab. 4, fig. 4. 

Diese Art liegt mir aus Nordafrika in einem männlichen und vier 
weiblichen Individuen vor. Die Weibchen sind die Typen der Klug- 
schen quadrinotata, von Ehrenberg in Ägypten [M. B.] gesammelt. 
Da diese Art als weitverbreitete, mediterrane Form gut bekannt 
ist, kann ich hier auf eine Beschreibung verzichten. Die Art steht 
der mniszechi Rad. recht nahe; von dieser ist sie am leichtesten durch 
die eng zusammenstehenden Flecken des ersten Tergits zu unter- 
scheiden, sowie durch den viel helleren Kopf und die etwas kräftigeren 
Beine (Taf. I, Fig. 59). 

Länge der Weibchen: 10—16 mm. 


„var “ melanaria Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 5; 
in Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, p. 74. 


Von dieser mir bisher unbekannt gebliebenen Form gebe ich im 
Folgenden die Originalbeschreibung wieder, wie sie von Andr& an der 
zweiten Stelle gegeben wird. 

„Femelle. — T&te entierement noire, ä peine un peu rougeätre sur 
les cötes, ornee en dessus d’une grande tache de pubescence d’un 
jaune soyeux qui occupe la presque totalit& du front et du vertex; 
thorax d’un brun noir, tres fonce, un peu rougeätre en dessus et revetu 
sur le dos d’une pubescence analogue a celle de la t&te, mais moins 
abondante. La bande posterieure du premier segment est moins ma- 
culiforme et plus &tendue que chez le type. Le second segment est 
orne au sommet non de deux taches, mais d’une large bande, plus 
etroite sur les cötes, anguleusement &chancr&e au milieu de sa partie 
anterieure; le troisieme segment est entierement rev&tu de pubescence 
d’un jaune soyeux, comme celle des autres segments, formant une 
bande non ou tres indistinetement interrompue en son milieu; antennes 
et pattes d’un brun.un peu rougeätre. Long. 18 mill. 

Cette variete a ete decrite par moi d’apres un seul exemplaire 
appartenant au Museum de Paris et ne portant pas d’etiquette de 
patrie. J’ai cependant certaines raisons de croire qu’il doit provenir 
d’Egypte.“ / | 
-  mniszechi Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1876; tab. 3, 
fig. 7a und b; Andre in Ann. Mus. Genova, 1896, p. 37; Andre in 
Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 39; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 
1905, p. 44. 
 - Diese leicht kenntliche Art liegt mir in der typischen Form in 
16 Exemplaren von folgenden Fundorten vor: Somali, 3.—4. 11 (Ci- 

2. Heft 


292 Dr. H. Bischoff: 


terni) [M. G.]; Abyssinia (Raffray) [M. B.]; Abyssinia, Tadesca Malka 
(Kovacs) [M. Bud.]; Adi Ugri [Coll. Schulth.]; Eritrea, Asmara, 
Cheren (Tellini) [M. G.]; 1900 (Turati) [M. G.]; Ansaba, 1870 (Beccari) 
[M. G.]; Ghinda, 1900 (Belli) [M. G.]; Coatit (Ganelli) [M. G.]; Eritrea 
(Braschi) [M. G.]; Egypten [M. G.]; Soudan, nr. Shendi, 2.—3. 01 
(Rothschild and Wollaston) [Br. M.]; Soudan &gyptien, Prov. de 
Sennar, 2. 07 (Alluaud) [M. P.]. 

Schwarz; Thorax dunkelrot. Auch der Kopf ist auf seiner Ober- 
seite in mehr oder weniger weiter Ausdehnung gerötet. Die weiße 
Zeichnung auf dem Abdomen verteilt sich folgendermaßen: Auf den 
drei ersten Tergiten finden sich je zwei weiße Haarflecken. Die auf 
dem zweiten Tergit stehen isoliert am Apikalrande und sind rund. 
Neben den weiter nach außen gerückten Flecken auf dem dritten Tergit 
kann seitlich noch eine weiße Behaarung auftreten, sodaß fast der 
Eindruck einer seitlich nicht abgekürzten Binde hervorgerufen wird. 
Der Kopf ist bei dieser Art auffallend groß. Die Thoraxseiten sind 
parallel. Die Beine sind verhältnismäßig schlank und dünn (Taf. I, 
Fig. 57; Taf. IV, Fig. 79). 

Länge: 7,5—15 mm. 

Ob das einzige von Raffray gesammelte, vorliegende Stück mit 
dem Typus identisch ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Das betr. 
Individuum trägt keinen alten Originalzettel, wie es etwa bei der an 
der gleichen Stelle beschriebenen raffrays der Fall ist. 


subsp. senegalensis n. subsp. 


Drei Weibchen liegen vor von: Senegal (Mion) [M. B.] und Senegal, 
Dakar, 1906 (Melou) [M.P.]. 

Die Binde des dritten Tergits ist bei dieser Form, die durch den 
teilweise geröteten Kopf noch der typischen mniszechi recht ähnlich 
ist, seitlich nicht abgekürzt. Die Pronotalregion ist nach vorn vor den 
deutlichen Seitenzähnchen ziemlich stark verengt, sodaß die Vorder- 
winkel des Thorax abgeschrägt erscheinen, was für die typische mniszecht 
und auch für die transiens m. nicht zutrifft (Taf. I, Fig. 58). 

Länge: 12—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exempar von Senegal (Mion) [M. B.]. 


transiens n. sp. 


Ein Weibchen von Togo, Misahöhe, 18. 4. 94 (Baumann) [M. B.] 
liegt vor. 

Dieses Tier war von Andr& zu den Typen der parallela gestellt 
worden. Es ist aber gut von jener Art abzutrennen, und hat nähere 
Beziehungen zu der mniszechi Rad. Schwarz, auch der Kopf; der 
Thorax ist dunkelrot. Der Kopf hat dieselbe Größe wie bei der mniszech:. 
Auch die Thoraxgestalt ist recht ähnlich. Seine Vorderwinkel sind 
nach vorn weder schräg noch dornförmig vorgezogen. Vorn ist der 
Thorax deutlich verbreitert, auf eine kurze Strecke hin, wie dies eben- 
falls bei der mniszechi der Fall ist. Dahinter verlaufen die Seiten deut- 
lich parallel. Auf der Mitte des Rückens ist eine leichte Streifung 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 2923 


vorhanden. Auch die Abdominalzeichnung stimmt mit der der 
mmniszechi überein. Es befinden sich also auf dem zweiten Tergit zwei 
rundliche Apikalflecken, die bei der parallela Andre dreieckig nach 
außen hin erweitert sind. Die Fühler sind etwas dicker als bei der 
mniszechi Rad. (Taf. I, Fig. 57; Taf. IV, Fig. 80). 

Länge: 16,5 mm. 


parallela Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 70. 


Diese Art ist mit der mniszechi Rad. nahe verwandt, aber doch 
gut von ihr zu unterscheiden und jedenfalls als eigene Spezies aufzu- 
fassen. Sie ist durch sieben weibliche Individuen von folgenden Fund- 
orten vertreten: D. O. Afrika, Kwa Kitoto, Ende März 94 (0. Neu- 
mann) [M. B.]; Französisch Ouganda, Central, 12. 09 (Alluaud) [M. P.]; 
Entebbe, 16. 11.12 (Gowdey) [Br. M.]; Moyen Chari, Fort Archam- 
bault, Bakare ou Boungoul, 6. 04 (Mission Chari-Tchad, Dr. Decorse) 
[M. P.]; Kamerun, 12. 4. 12 (Waibel) [M. B.]. 

Bei der Beschreibung dieser Art wurden vom Autor außer dem 
Exemplar aus Kwa Kitoto noch zwei weitere Individuen aus Bagamoyo 
und Togo als hierzugehörig aufgefaßt. Meiner Ansicht nach handelt 
es sich aber bei den drei erwähnten Exemplaren um ebenso viele.ge- 
trennte Formen. Als Typus fasse ich das Stück von dem erstgenannten 
Fundort auf, das auch zugleich den Originalzettel von Andre trägt. 

Schwarz; Thorax düsterrot. Auf dem Apikalrand des ersten Tergits 
finden sich zwei helle, seitlich etwas vorgezogene Haarflecken; die 
Hälften der mitten unterbrochenen Apikalbinde des zweiten Tergits 
sind zur Mitte hin gleichmäßig dreieckig erweitert, und nicht flecken- 
artig abgesetzt; die Binde des dritten Tergits ist mitten weit unter- 
brochen und seitlich nicht abgekürzt und bedeckt die Segmentlänge 
nur zum Teil. Die Schläfen sind teilweise anliegend hell behaart u. z. 
ziemlich dicht. Der Kopf ist so groß oder fast größer als bei der 
mmiszechi. Der Thorax ist etwas feiner skulptiert, verhältnismäßig 
schlanker und gestreckter, die Vorderwinkel ragen stärker dornartig 
vor. Die Beine sind dicker, und auch die Bedornung ist zahlreicher 
und kräftiger. Diese Merkmale genügen, um die parallela Andre von 
der mniszechi Rad. als gut getrennte Art aufzufassen (Taf. I, Fig. 60; 
Taf. IV, Fig. 81). 

Länge: 12—17 mm. 


auromaculata Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 71. 


Eine durch ihre Zeichnung leicht kenntliche Art. Zwei Weibchen 
liegen vor von Somaliland, Gobwin, 8. 7. 01 (v. Erlanger) [M. B. Typus]; 
OÖ. Afrika, Waboniland [M. W.'. 

Schwarz, Thorax sehr düsterrot bis schwarz. Auf dem im all- 
gemeinen schwarz behaarten Abdomen findet sich eine intensiv goldene 
Zeichnung mit bräunlichem Schimmer in folgender Anordnung. Auf 
dem ersten Tergit tritt jederseits ein großer Fleck auf, der auf die Basis 
des zweiten übergreift. Auf diesem befinden sich zwei vom Hinter- 
rand bis beträchtlich über die Mitte nach vorn reichende, große Flecken 


2. Heft 


224 Dr. H. Bischoff: 


von ziemlich gestreckter Gestalt. Das dritte Tergit wird von einer 
ebenso gefärbten, in der Mitte unterbrochenen, seitlich abgekürzten 
Binde bedeckt, deren mittlere Unterbrechung von der gleichen Breite 
ist wie der Abstand der Flecken auf dem zweiten Tergit. Das Anal- 
segment ist weiß behaart. Der Kopf ist deutlich breiter als der Thorax, 
hinter den Augen um etwa den Durchmesser der ziemlich großen Augen 
verlängert. Die Hinterwinkel sind abgerundet, und der Kopf ist hinten 
gerade. Die Skulptur ist eine ziemlich grobe Punktierung. Der Thorax 
ist nach hir:ten deutlich verschmälert. Die Vorderwinkel treten schwach 
spitz hervor. Er ist wesentlich gröber als der Kopf skulptiert.. Das 
Abdomen ist ziemlich gestreckt (Taf. I, Fig. 61; Taf. IV, Fig. 82). 
Länge: 9—10.mm. 


radamae Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 256; Gran- 
didier, Hist. nat. Madagaskar, p. 259, tab. 18, fig. 33. 


Die Nominatform der radamae liegt mir außer im den beiden 
typischen Exemplaren noch in 12 weiteren Stücken vor. Die Art 
gehört zu den irrtümlich als aus Madagaskar stammend beschriebenen 
(s. b. pythia radovae), die vermutlich aber von Hildebrandt in 
Britisch O. Afrika gesammelt wurden. Die weiteren Exemplare tragen 
folgende Fundortsangaben: Somali, Hanole, 2.7.01 (v. Erlanger) 
[M. B.]; Zanzibar (nicht Insel) (Hildebrandt) [M. B.]; Brit. O. Afrika 
(Hübner) [M.B.]; D. OÖ. Afrika, Mpapua (Lademann) [M. B.]; Ost 
Afrika, Waboniland [M. W.]; O. Afrika, Wange [M. W.]; Afr. or. 
angl., Mwatate, Wa-Taita, 4.04 (Alluaud) [M.P.]; Benad'r, Basso 
Giuba, Giumbo, 7. 90 (Ferrari) [M. G.]; G. E. Africa, Vy. Ruaha R., 
18.21.12. 10 (Neave) .[Br. M.]; Br. E. Afr.;, Tsaro. Biv., 18.595 
(Bayer) [Congo M.]; Bihawana, Ugogo [Coll. Schulth.]. 

Die Art ist leicht kenntlich. Der Kopf ist groß, bedeutend breiter 
als der Thorax, wenigstens bei den größeren Stücken. Der Thorax 
ist gestreckt und nach hinten stark verjüngt. Das Abdomen ist ver- 
hältnismäßig schlank, wie überhaupt bei den Formen mit nach hinten 
stark verjüngten Thorax. Bei der Nominatform ist der ganze Körper 
schwarz. Die weiße Haarzeichnung des Abdomens verteilt sich 
folgendermaßen: auf dem Tergit steht jederseits ziemlich weit außen 
ein kleiner weißer Fleck; am Apikalrand des zweiten findet sich auf 
eine kurze Strecke hin eine schmale, silberne Endfanse, gerade vor 
einem silberweißen, ziemlich. quadratischen Apikalfleck auf dem 
dritten Tergit. Auf dem fünften Tergit stehen zwei kleinere, weiße 
Haarflecken, und das letzte ist auf seiner Scheibe hell behaart. 

. An dieser eigenartigen Zeichnung, bes. an den beiden Flecken 
auf dem fünften Segment ist die Art sofort zu erkennen (Taf. I, Fig. 62; 
Taf. IV, Fig. 83). 

Länge: 9—16 mm. 


radamaeformis n. sp. 


Sechs Weibchen dieser mit der vorhergehenden nahe verwandten 
und vielleicht spezifisch kaum von ihr zu trennenden Form liegen mir 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 295 


vor von Obbia, 1. 6. 91 (Robeechi) [M. G.]; Milmil, 1891 (Robecchi) 
[M. G.]; Deserto di Banas, 7. 93 (Ruspoli) [M. G.]; Eritrea, Cheren, 
1894 (Derchi) [M. G.]; Eritrea, Ghinda, Saati (Tellini) [M. G.]; ein 
weiteres Exemplar [M. G.] trägt keine näheren Angaben. 

Schwarz; der Thorax ist bei den Stücken von den drei erst- 
genannten Fundorten schwarz, bei den übrigen Exemplaren ist sein 
Rücken, sowie der obere Teil der Pleuren dunkelrot. Auch der Scheitel 
neigt etwas zur Rötung. Ob diese beiden, an der Thoraxfärbung zu 
unterscheidenden Formen als getrennte Rassen aufgefaßt werden dürfen, 
läßt sich nach dem spärlichen Material nicht entscheiden. An der 
Zeichnung ist die Form leicht zu erkennen. Auf dem ersten Fergit 
steht jederseits ein großer, ziemlich quadratischer Fleck aus weißen 
Haaren, auf derselben gerade nach hinten verlängerten Linie, also im 
gleichen Abstand von der Mittellinie, findet sich ein ebensolcher, weißer 
Fleck am Apikalrand des zweiten Tergits. Ein ähnlicher, kaum 
kleinerer Fleck steht, deutlich weiter nach außen gerückt, auf dem 
dritten Tergit. Das fünfte und sechste Tergit sind im Gegensatz zu 
der radamae ganz weiß behaart. Diese Zeichnungsanordnung ist 
bei allen sechs Tieren übereinstimmend, sodaß diese Form danach gut 
von der radamae getrennt werden kann. Eine Ventralbewehrung des 
zweiten Sternits ist nicht vorhanden (Taf. I, Fig. 63). 

Länge: 8&—15 mm. 

Die Art hat namentlich bei den Stücken mit gerötetem Scheitel 
eine gewisse Ähnlichkeit mit der aus dem gleichen Gebiet kommenden 
mniszechi Rad. Sie ist aber ohne weiteres durch den stets nach hinten 
deutlich verjüngten Thorax gegenüber dem parallelseitigen der mniszechv 
und durch die helle Behaarung auf dem fünften Tergit zu unterscheiden. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Obbia. Be 


diselena Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p. 248; Andre in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 38; Zavattari in 
Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 6. 


Die westafrikanische Nominatrasse liegt mir im sechs Weibchen, 
darunter der Typus, von folgenden Fundorten vor: Senegal [M. B., 
Typus], Gambia [Br. M.]; Togo, Bismarekburg, 11.—16. 12. 92, 25. 
bis 28.1. 93, 26.—31.1.93 (Conradt) [M. B.]; Kamerun, Kanjang 
6.5.09 (Riggenbach) [M.B.]. 

Der Kopf ist bei dieser Art im Verhältnis zum Thorax groß, doch 
nicht so stark, wie bei der mniszechi Rad., - Der Thorax ist nach hinten 
beträchtlich verengt, wie bei der radamae Sauss., mit der sie überhaupt 
eine große Ähnlichkeit hat und nahe verwandt ist. Sie ist aber ohne 
weiteres dadurch zu unterscheiden, daß das fünfte Tergit keine helle 
Behaarung trägt. Das Abdomen ist ähnlich schlank gebaut wie bei 
jener Art. Auf dem ersten Tergit findet sich bei der Nominatform 
jederseits ein großer, dreieckiger Fleck, auf dem dritten eine in der 
Mitte nur schmal unterbrochene Binde, die seitlich nicht abgekürzt ist, 
Am Apikalrand des zweiten Tergits stehen zwei kleine, schmale Fleckehen 


«Der Thorax ist dunkel rostrot. Das letzte Tergit ist hell behaart. Bei 
Archiv fiir Naturgeschichte. e 
1920. A. 2 15 2. Heft 


226 Dr. H. Bischoff: 


dem Exemplar aus Kamerun, das vielleicht als Vertreter einer eigenen 
Rasse aufgefaßt werden kann, sind die Flecke auf dem zweiten Tergit _ 
wesentlich größer und mehr dreieckig nach außen vorgezogen. 


Ein weiteres Exemplar aus Eritrea, Ghinda [M. G.] ist von der 
westafrikanischen Rasse nicht verschieden. Man darf daher für diese 
Art wohl eine transsudanische Verbreitung annehmen, wenn auch 
vorläufig noch Stücke aus dem Sudan nicht bekannt sind (Taf. I, 
Fig. 64). 

Länge: 8,5—12,5 mm. 


subsp. germanica n. subsp. 


Zwölf Weibchen liegen mir mit folgenden Fundortsangaben vor: 
O. Afrika [M. B.]; D. O. Afrika (Regner) [M.B.]; Tanga, 14. 11. 03 
(Thiel) [M.B.]; Amani 2.12.05 (Schröder) [M.B.]; Zanzibar 
(Hildebrandt) [M. B.]; Enguru Geb., Zanzibar [M. W.]; Bagamoyo 
(Fischer) [M.B.]; Bagamoyo, 22.11 (Steudel) [M.B.]; Forstst. 
Msalla (Brandenburg) [M. B.]; Uhehe (Dempwolif) [M. B.]. 

Diese Rasse ist leicht kenntlich an dem hell rostroten Thorax. 
Die Zeichnungsanordnung ist die für die Art charakteristische. Die 
Apikalflecken des zweiten Tergits sind größer als bei der Nominat- 
form, abgerundet und nach außen nicht vorgezogen. Die Binde auf 
dem dritten Tergit ist in der Mitte weiter als bei der Nominatform 
unterbrochen. Der Thorax macht einen etwas schlankeren Eindruck 
(Taf. I, Fig. 58). 

Länge: 9,5—17 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Bag (Fischer) 
[M.B.]. Das Exemplar aus Bagamoyo (Steudel) ist eine der Para- 
typen der parallela Andr& gewesen, mit der diese Form aber nicht 
das geringste zu tun hat. 


subsp. basiornata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
Vol:2, 8:7, p. 207. 

= spekei Cameron, 1. c., p. 207. 

= leucoura Cameron, |. € p. 208. 

—= albicauda Cameron, |. €: p- 208. 


Diese Rasse, für die Cameron nicht weniger als vier Synonyme 
auf zwei Seiten geschaffen hat, ist der vorhergehenden sehr ähnlich. 
Vertreten ist sie durch 13 weibliche Exemplare von folgenden Fund- 
orten: Abyssinie, Provinces equatoriales, Gofa, Basketo, Dime er 
du Bourg de Bozas, 1903) [M. P.]; Abyssinien, Zegi Tsana, 5.—6. 02 
(Degen) [Br. M.]; Kibonoto, 13.11 (Sjöstedt) [M. Stockh.; Typus 
der leucoura Cam.]; Kibonoto, Kulturzone, 12.5. (Sjöstedt) [M. 
Stockh.; Typen der basiornata und albicauda Cam.]; Kilimandjaro, 
Obstgartensteppe (Sjöstedt) [M. Stockh.; Typus der spekei]; Kili- 
mandjaro, Kiboscho, 3. 04 (Alluaud) [M. P.]; Kilimandjaro, zone des 
cultures, Kiboscho, 1400 mm, 2.04 (Alluaud) [M.P.]; Afr. or., 
Shirati, 3.09 und 5.09 (Katona) [M. Bud.]; Dar-es-Salaam (Stuhl. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 227 


mann) [M.B.]; D. O. Afrika (Dempwolff) [M. B.]; Dar-es-Salaam 
(H. Mayer) [M. W.). 


‘ Diese wohl als eigene geographische Rasse aufzufassende Form 
steht der vorhergehenden außerordentlich nahe und unterscheidet 
sich von ihr lediglich durch den wesentlich dunkleren Thorax. Die 
Stücke aus Abyssinien und vom Kilimandjaro, im ganzen sechs 
Exemplare, haben untereinander die gleiche Thoraxfärbung, die um 
eine Kleinigkeit heller ist als bei den anderen Exemplaren. Man wird 
daher die vorliegende Rasse wohl noch in zwei weitere Unterrassen 
aufspalten können. Die Thoraxgestalt ist etwas variabel, insofern 
als der Thorax bei den größeren Exemplaren nach hinten schwächer 
verenigt ist als bei den kleineren Stücken, wodurch Cameron ver- 
anlaßt wurde, die beiden ‚‚Arten‘ basiornata und spekei aufzustellen 
(Taf. I, Fig. 58). 

Länge: 10—15 mm. 


Ein sehr kleines Exemplar (7 mm) liegt vor von Bassin inf. de 
Zambeze, Vallee du Muzin, de 1000 & 1120 m d’Alt. (Vasse) [M. P.]. 
Dieses Exemplar zeichnet sich durch die Färbung des Thorax aus, 
der fast noch heller ist als bei der germansca. Diese Form dürfte wohl 
einer eigenen geographischen Subspecies angehören, doch kann erst 
größeres Material diese Frage sicher entscheiden. 


V subsp. obseurior n. subsp. 


Zwanzig weibliche Exemplare liegen von folgenden Fundorten 
vor: Tanganyika-See (Reichard) [M.B.]; D.O. Afrika, Bombo 
[Coll. Schulth.]: Bihawana [Coll. Schulth.]; Salisbury (Marshall) 
[Br. M.]; Central Angoniland, Dedza Dist., 4000-5000 f£t., 21.—27. 10 
(Neave) [Br. M.]; Ft. Jameson, 3800 ft, 3-6. 6. 10 (Neave) 
[Br. M.]; Nyasaland, Mombers Dist., 4000 ft, 15.—19. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]; Vy. of S. Rukurue Riv., 3000 ft., 20.—27. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Karonga, 7.—11.7.10 (Neave) [Br. 
M.]; Valley of N. Rukuru, Karonga Dist., 2000-4000 ft., 15.—18. 
7, 10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Luwumbu Valley, Upper 
Luangwa, 2500—3500 ft., 19.—26. 7. 10 (Neave) [Br. M.]; Ft. 
Jameson to Dowa, 2000—4500 ft., 4.—9.10.10 (Neave) [Br. M.]; 
Mt. Mlanje, 31. 12. 12.; 10.1. 13; 15.1. 13 (Neave) [Br. M.]; Luanza 
(de Pa&li) [Congo M.]; S. E. Katanga, 4000 ft., 4. —7. 12. 07 (Neave) 
[Br. M.]; Lofoi (Versick) [Congo M.]; Ouganda, Prov. d’Ouny»ro, 
Region de Mubende, 12.09 (Alluaud) [M.F.]; Shilouvane [Coll. 
Schulth.]. 


Diese Form ähnelt sehr der basiornata Cam., zeichnet sich aber 
durchweg durch einen noch dunkler roten Thorax aus. Ich glaube, 
daraufhin diese auch geographisch getrennte Rasse aufstellen zu können. 
Die Gestalt des Thorax ist je nach der Größe individuellen Schwan- 
kungen unterworfen. Bei größeren Stücken ist der Thorax verhältnis- 
mäßig kräftiger und nach hinten schwächer verengt. ‘ Gleichzeitig 
pflegt der Thorax bei ihnen auch noch etwas dunkler, fast schwarz 


15* 2, Heft 


228 Dr. H. Bischoff: 


zu sein (Stücke aus Karonga und von Mt. Mlanje, 10.1.13) (Taf. I, 
Fig. 58). 

Länge: 8,5—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom See. 

Bei dem Stück aus Uganda ist auch der Scheitel etwas gerötet. 
Vielleicht ist darin noch ein besonderes Rassenmerkmal zu sehen, 
‘was freilich nach dem einzelnen Individuum nicht mit Sicherheit zu 
entscheiden ist. 


subsp. nigrithorax n. subsp. 


Ein Weibchen aus Lindi, 4. 09 [M. G.] liegt vor. 

Dieses Exemplar ist durch den ganz schwarzen Thorax ausge- 
zeichnet, wie sich dieser häufiger bei Rassen aus dem gleichen Gebiet 
findet, sodaß ich mich für berechtigt halte, diese Form von Lindi 
als besondere Rasse aufzufassen (Taf. ], nn 58). 

Länge: 12,5 mm. 


-gepheus Smith i in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. ‚18: Kohl, 
Ber. Hamburg. Wiss. Anstalt, 1893, p. 11; Zavattari in Ann. Mus. 
Napoli, Nr. 9, 1910, p. 6. 

- = comparata Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 191; Bingham 
in Ann. nat. Hist., 1902, p. 340. 


Zwei Weibchen liegen mir vor aus Port Natal [Br. M.]. Beide 
Stücke sind von Meade Waldo mit den Typen der. genannten Arten 
verglichen und je mit einer von ihnen als übereinstimmend bezeichnet 
worden. Da ich nun nach diesen Stücken keinen Unterschied zwischen 
den beiden Smith’schen Arten feststellen kann, sehe ich mich genötigt, 
sie zu einander synonym zu setzen. Als älterer Name hat cepheus 
zu gelten. 

Die Art steht der diselena nahe, ist aber doch gut von ihr zu 
unterscheiden, besonders durch die Thoraxgestalt. Dieser ist nämlich 
von gedrungenerer Gestalt und stärker als bei irgend einer der diselena- 
Formen hinter der Mitte plötzlich eingebuchtet. Außerdem ist die 
Zeichnungsanordnung beträchtlich verschieden, insofern nämlich als 
am Apikalrand des zweiten Tergits keine Flecken stehen. Statt dessen 
ist der Rand sehr schmal, in der Mitte undeutlich oder überhaupt 
nicht -gefranst. Auf dem ersten Tergit steht jederseits ein gelblich- 
weißer Fleck, auf dem dritten eine ebensolche, in der Mitte unter- 
brochene, seitlich nicht abgekürzte Binde. Auch das Analsegment 
ist hell behaart, Kopf und Abdomen sind schwarz, der Thorax düster rot 
(Taf. I, Fig. 65; Taf. IV, Fig. 84). 

- „ Länge; 11 mm. 

Ein Stück aus D. S. W. Afrika ist kleiner als die beiden anderen 

(9 mm). Vielleicht ist hierin ein Rassenunterschied zu sehen. 


fucata Kohl in Verh. Ges. Wien, 1882, p. 483, tab. 23, fig. 14. 


Als einziges Exemplar liegt mir das typische Weibchen dieser Art 
von Caffraria (Winthem) [M. Wı] vor. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 229 


Diese Art ist schon an der Färbung leicht kenntlich. Schwarz; 
Mandibeln, Fühler, Beine und Mitte der Mesonotalregion rötlich- 
braun. Die Apikalränder des ersten und zweiten Tergits tragen je 
eine schmale, das dritte Terigt eine breite, gelblichweiße Binde. Der 
Kopf ist ziemlich groß, ein wenig breiter als der Thorax vorn. Hinter 
den ovalen Augen ist er fast um deren Längsdurchmesser verlängert 
und parallelseitig.. Die Wangenlänge beträgt etwas mehr als den 
halben Längsdurchmesser der Augen. Der Thorax ist von vorn bis 
weit über die Hälfte seiner Länge parallelseitig, mit nur schwacher 
Absetzung der Mesonotalregion. Dahinter ist er plötzlich buchtig, 
stark verengt, um alsdann wieder parallelseitig weiter zu verlaufen. 
Kopf- und Thoraxskulptur ist runzlig und grob. Ein Scutellar- 
schüppchen ist nicht angedeutet. Das Abdomen ist ziemlich schlank. 
Das erste Segment sitzt verhältnismäßig breit an der Basis des 
zweiten an. Diese weist eine deutlich längsstreifige und grubige 
Skulptur auf. Das Analsegment ist deutlich punktiert (Taf. I, Fig. 66; 
Taf. V, Fig. 85). | Fe 

Länge: 8 mm. 


inconspiecua Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 191. 


Ein mit dem Typus verglichenes weibliches Exemplar liegt mir von 
Port Natal [Br. M.] vor. 

Die Art steht morphologisch der vorhergehenden sehr nahe, 
unterscheidet sich aber dadurch, daß der Thorax in seinen vorderen 
zwei Dritteln nicht so parallelseitig, sondern etwas konvex vorgewölbt 
erscheint, was besonders durch die nach hinten divergierenden Seiten 
der Pronotalregion bewirkt wird. Auch die Spulptur ist etwas feiner. 
In der Färbung unterscheidet sich diese Art von der fucata Kohl durch 
den ganz rostroten Thorax. Fühler und Beine sind schwarz. Die 
Zeichnungsanordnung auf dem Abdomen ist die gleiche, doch ist 
die Apikalfranse des zweiten Tergits noch schmaler, sodaß sie Smith 
bei der Beschreibung seiner Art übersah, und die Binde des dritten 
Tergits ist in der Mitte kaum unterbrochen (Taf. I, Fig. 66; Taf. V, 
- Fig. 86). 

Länge: etwa 8 mm. 


f. aglae Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 59. 


Ein Weibchen dieser Form liegt mir vor von Kapland, Algoabai, 
28. 10. 96 (Brauns)[M. W.]. Der Typus stammte von Port Elizabeth. 

Diese Form steht der inconspicua sehr nahe und ist von ihr wohl 
kaum als besondere Rasse abzutrennen. Sie ist dadurch ausgezeichnet, 
daß die Pleuren und das ganze Propodeum, auch dorsal, schwarz sind. 
Der Fühlerschaft, sowie die Beine sind pechbraun. Nach der Pe&- 
ringuey’schen Beschreibung soll die aglae mit ganz rotem und mehr 
oder weniger geschwärztem Thorax vorkommen. Stücke mit rotem 
Thorax würden die typische inconspicua darstellen. Die Thorax- 
seiten sollen ziemlich geradlinig von vorn nach hinten konvergieren. 
Dies trifft jedoch richt für das vorliegende Exemplar zu. Da aber 


2. Neft 


230 Dr. H. Bischoff: 


das vorliegende Stück von Brauns selbst determiniert ist, so glaube 
ich eher, daß in der Peringuey’schen Beschreibung sich ein Versehen 
findet. 


eylindrica n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von 8. Afrika (Drege) [M. B.]. 

Diese Art hat viele Ähnlichkeiten mit der inconspicua Sm., ist 
aber auch morphologisch gut zu unterscheiden. Kopf und Thorax, 
Fühler und Beine hell rostrot. Das erste und zweite Tergit tragen 
je eine schmale, blaßgoldige Apikalbinde, das dritte ist ganz von 
einer gleichfarbigen Binde bedeckt. Der Kopf ist hinter den Augen 
um mehr als deren Längsdurchmesser verlängert; der Thorax ist 
schlanker. Das Abdomen ist sehr auffällig zylindrisch gebaut. Das 
zweite Segment ist besonders langgestreckt, mit geradlinigen Seiten, 
die nach hinten nur sehr schwach divergieren, während sie bei der 
inconspicua und der aglae noch eine schwache Krümmung aufweisen 
(Taf. I, Fig. 67). | 

Länge: 6 mm. 


notomelaena n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor von Afr. or. all, Kilimandjaro, 
Kiboscho, 3.04 (Alluaud) [M.P.]. on 

Die Art ist morphologisch der vorhergehenden ähnlich, namentlich 
in Bezug auf die Gestalt von Kopf und Thorax. Das zweite Abdominal- 
segment ist jedoch seitlich nicht so geradlinig und besonders nach vorn 
deutlich verengt. Auch das erste Segment ist viel weniger quer ent- 
wickelt. Am Kopf sind die Augen etwas stärker gewölbt. Die Skulptur 
von Kopf und Thorax ist viel gröber. Sehr auffällig ist diese Art durch 
die Färbung. Kopf, Thoraxrücken und Abdomen mit Ausnahme der 
teilweise pechbraunen Sternite tief schwarz. Mandibeln, Fühler- 
höcker, Schaft und Geißelwurzel rötlich braun; die Pleuren mit Aus- 
nahme einer schmalen, oberen Kante, die Ventralpartieen des Thorax 
und der größere Teil des hinteren Absturzes, sowie die ganzen Beine 
hell pechbraun. Spärliche, blaß gelbliche getönte Härchen bilden 
eine Apikalbinde am ersten. Tergit. Ähnliche Haare bedecken, ab- 
gesehen von einer mittleren Unterbrechung: ganz das dritte Tergit. 
Am Spitzenrand des zweiten, Tergits bilden ebenso gefärbte Haare 
eine Wimperfranse. Auch auf den übrigen Teilen des Abdomens 
finden sich, wenn auch viel zerstreuter, helle Haare, teils anliegend, 
teils zerstreut (Taf. I, Fig. 66; Taf. V, Fig. 87). 

Länge: 6,5 mm. 


nairobiana n. sp. 


Diese neue Art ist durch ein Weibchen vertreten mit der Angabe: 
Afr. or. angl., Nairobi, Wa-Kikuyu et Mäsai, 8. 04 (Alluaud) [M. P.]. 
Die Art ist ebenfalls mit den vorhergehenden verwandt. Sie unter- 
scheidet sich aber durch die gedrungenere Gestalt. Der Kopf ist im 
Verhältnis zum Thorax wesentlich größer und deutlich breiter als 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 231 


dieser. Die Seiten der Pronotalregion divergieren deutlich nach hinten. 
In der Mesonotalregion konvergieren sie mit leichter Einbuchtung 
nach hinten. Dahinter ist die Propodealregion plötzlich stark ver- 
jüngt abgesetzt und parallelseitig. Das zweite Segment ist seitlich 
etwas mehr vorgewölbt. Die Färbung der Art ist schwarz, mit rotem 
Thoraxrücken. Am Apikalrand des ersten Tergits findet sich eine 
helle Spitzenbinde; das dritte Tergit ist mit Ausnahme einer mittleren 
Unterbrechung hell behaart. Das zweite Tergit dürfte eine blasse 
Wimperreihe aufweisen, doch ist dieselbe bei dem einzigen vorliegenden 
Individuum größtenteils abgerieben (Taf. I, Fig. 66; Taf. V, ei 88). 
Länge: 7,5 mm. 


astarte Smith in Catalog. Ben Brit. Mus., 1855, Vol. 3, p. 22. 


Von dieser Form liegen mir dreizehn Exemplare vor, darunter 
ein Exemplar aus der Smith’schen Kollektion, das mit dem Typus 
verglichen wurde Die Tiere stammen von folgenden Fundorten: 
D.S. W. Afrika, 1901 (Lübbert) [M. B.]; S. W. Afrika-Mission [M. B.]; 
S. W. Afrika (Langheld) [M. B.]; Otjosondu (Casper) [M.B.]; 
Windhuk (Heller) [M. B.]; Okahandja, 10. 03 (L. Schultze) [M. B.]; 
Okahandja (Fock) [M. Hamb.]; Swakopmund (Klein) [M. Hamb.]; 
een coll. by Mrs. Farran White) [Br. M.]; S. Rho- 
desia, Plumtree, 21.1. 12 a) [Coll. Arnold]. . 

Schwarz; Thorax hell rostrot. Auf dem ersten Tergit befinden 
sich zwei größere, weiße Flecken jederseits. Ein kleiner, weißer, drei- 
eckiger Fleck tritt am Apikalrand des zweiten Tergits in der Mitte auf. 
Dieser Fleck ist gelegentlich abgerieben, wie es wohl auch bei der 
Smith’schen Type der Fall gewesen sein dürfte, da er von Smith in 
der Beschreibung nicht erwähnt wird. Die in der Mitte breit unter- 
brochene Binde des dritten Tergits erreicht den Seitenrand des Tergits. 
Der Thorax ist nach hinten nur sehr schwach verengt, fast parallel- 
seitig, wodurch diese Art gut von der matopoa Per. zu unterscheiden ist. 

Länge: 13—20 mm. 


subsp. orientalis n. subsp. 


Sechs Weibehen dieser ostafrikanischen Rasse, die von den S. W. 
afrikanischen Stücken nur schwer zu trennen ist, liegen mir mit 
folgenden Fundortsangaben vor: Usambara (F. Fischer) [M. B.]; 
Usambara (Weise) [M. B.]; Dar-es-Salaam (Pachinger, 1898) [M. W.]; 
Dar-es-Salaam (Ertl) [M. W.]; Pongue, Usegua (Stuhlmann) [M. Hamb.] 
Sansibar (Hildebrandt) [M. B.]. 

Die Form steht der Nominatrasse sehr nahe, unterscheidet sich 
aber durch den im allgemeinen etwas dunkleren Thorax. Der Thorax 
ist meist etwas schlanker, und der Mittelfleck am Apikalrand des 
zweiten Tergits etwas orößer und schärfer begrenzt (Taf. V, Fig. 89). 

Das Stück aus Pongue ist besonders klein (11,5 mm). 

Länge: 11,5—19 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Usambara (Fischer) 
[M. B.]. das sich durch den dunkelsten Thorax auszeichnet. 


2. Heft 


232 Dr. H. Bischoff: 


subsp. matopoa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 445. 

Diese Rasse ist mit zehn von folgenden Fundorten vorliegenden 
Stücken vertreten: Sambesi Ufer, 4. 06 (Seiner) [M. B.]; S. O. Afrika 
(Schenk) [M.B.]; S. Afrika (Penther) [M. W.]; Rikatla, Delagoa 
(Junod) [Coll. Schulth.]; Lebombo, Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Ausgezeichnet ist diese Form vor der vorhergehenden durch den 
nach hinten stark verjüngten Thorax. Das Exemplar mit der Be- 
zeichnung $. O. Afrika ist durch den viel lebhafter roten Thorax auf- 
fällig (Taf. I, Fig. 68). 

Länge: 15,5—18,5 mm. 


subsp. ignava Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 197; Andre 
in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 257. 


Sieben Weibchen liegen vor von: D. O. Afrika, Mikindani (Grote) 
[M. B.]; D. O. Afrika (Reimer, 1897) [M. W.]; L. Nyassa [M. B.]; 
Nyasaland, btwn. Mvera and L. Nyasa, 19.—21. 10. 11 (Neave) [Br. 
M.]; N. E' Rhodesia, Mid.-Luangwa Valley, 1800—3000 ft., 23.—31. 
8.10 (Neave) [Br. M.]; Kigonsera (Ertl) [Coll. Schulth.]. 

Von der sehr ähnlichen vorhergehenden lediglich durch den ganz 
schwarzen Thorax verschieden. 

Länge: 15—19 mm. | 


alticola Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 226, 


Die beiden typischen Exemplare von Is. $. Thome, Ribeira Palma, 
8.00 (Fea) [M. G.] liegen vor. Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit 
mit der porosicollis Fairm., ist aber leicht von ihr zu unterscheiden. 


Schwarz, ohne en Schimmer. Kopf und Thorax sind 
zerstreut, anliegend, gelblich behaart. Auf dem ersten Tergit findet 
sich jederseits ein großer, blaß goldiger Fleck, avf dem zweiten tritt 
jederseits, etwas vor der Mitte eine blaßgoldige, zerstreute Behaarung 
auf, desgl. als in der Mitte unterbrochene Franse am Apikalrard des 
gleichen Tergits., Das dritte Tergit wird von einer gleichfarbigen, 
ebenfalls in der Mitte unterbrochenen Binde bedeckt, und das Aral- 
segment ist hellgoldig behaart. 

Der Kopf ist groß und hat etwa dieselbe Gestalt wie bei der poros:- 
collis. Die Fühler sind gedrungen gebaut. Auch der Thorax besitzt 
eine ähnliche Gestalt, ist aber ebenfalls gröber punktiert. Seitlich 
steht jederseits vor der Mitte ein kleines, aber deutliches Zähnchen. 
Die Gestalt des Abdomens stimmt bei beiden Arten fast überein. Die 
Skulptur des zweiten Tergits ist wesentlich verschieden; sie ist bei der 
alticola viel gröber und besteht aus flachen, länglichen Punkten. Nur 
dicht vor dem Hirterrand ist sie fen. Die Behaarung der Hinter- 
tibien ist die gleiche. Die Apikalsporne sind ebenfalls weiß (Taf. I, 
Fig. 54). 

Länge: 10,5—11 mm. 


“porosicollis Fairmaire in Thomson, Arch. Ent. 1858, Vol. 2, p. 263, 
tab. 10, fig. 3; Ardre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 249. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 233 


Die porosicollis Fairm. ist nach der kurzen Diagnose und der 
mißlungenen Abbildung nicht ohne weiteres zu deuten. Die Überein- 
stimmungen im Fundort und in den Zeichnungseigentümlichkeiten 
bringen mich zu der Ansicht, daß die vorliegenden Stücke mit der 
Fairmaire’schen Art identisch sird, eine Auffassung, in der ich mich 
Andre anschließe. 

Acht Weibchen liegen vor, u. z. von folgenden Fundorten: Kame- 
run, Akoafım (Tessmann) [M. B.]; S. O0. Kamerun, Lolodorf, 8. 6. 
— 30.7. 95 (Conradt) [M. B.]; Uelleburg, 6.—8. 08 (Tessmann) [M. B.]; 
Congo fr., Kuilu [M. Bud.]; Congo franc., Fernand-Vaz, 9.—10. 02 
(Fea) [M. G.]; S. Kamerun, Molardje (Funck) [Coll. Brauns]; Kibombo, 
2. 11. 10 (Bequaert) [Congo M.]; Kamerun [M. B.]. 

Schwarz, mit einem mehr oder weniger deutlichen, blauen 
Schimmer. Weißliche bis gelbliche Binden finden sich am Apikalrand des 
ersten und auf dem dritten Tergit. Das zweite besitzt am Apikalrande 
eine ebenso gefärbte, schmale Endfrarse. Auch das Pygidium ist hell 
behaart. Selten ist die Franse des zweiten Tergits bindenartig er- 
weitert, und dann besonders bei größeren Stücken. Der Kopf ist 
groß, hinter den Augen fast noch um deren Längsdurchmesser ver- 
längert. Die Hinterwinkel sind abgerundet. Die Skulptur ist sehr dicht 
und besteht aus länglichen Punkten, deren Zwischenräume leicht 
zusammenfließen. Die Fühler sind. verhältnismäßig kurz und dick. 
Der Thorax ist nach hinten deutlich verjüngt. Dicht hinter dem 
etwas vorgezogenen Vorderrand sind die Seiten stumpfwinklig er- 
weitert. Die Skulptur des Thorax ist gröber als die des Kopfes. Auf 
dem vorderen Teil sind die Maschen deutlich in der Längsrichtung 
gestreckt, auf der Propcedealregion dagegen sind sie viel größer und 
lassen keine Längsstreckung erkennen. Über den Thoraxrücken ver- 
läuft ein deutlicher Mittelkiel. Das erste Abdeminalsegment ist leicht 
gegen das zweite abgesetzt. Die Punktierurg des zweiten Tergits ist 
fein .und sehr dicht. Die Tibien sind an ihrer Außenseite bedornt 
(Taf. I, Fig. 69). 

Länge: 8—13 mm. 

Bei dem Exemplar vom letztgenannten Fundort ist die Binde 
des ersten Tergits in der Mitte unterbrochen, worin diese Form mit 
der Abbildung (]. c.) übereinstimmt. 

Als Männchen hierzu könnte vielleicht die mocsaryi Andre in 
Term. Füzetek. 1896; p. 20 gehören, 


bonina n. sp. 


Ein Weibchen liegt mir ver von O. Afrika, Waboniland [M. W.]. 

Die Art ährelt kleineren Exemplaren der porosicollis sehr, ist 
aber wesehtlich gedrurgener gebaut. Der Thorax ist auf zwei Drittel 
seiner Länge parallelseitig und dann plötzlich eingeschnürt verengt. 
Die Skulptur des Thoraxrückens ist gleichmäßig grubig und die 
Zwischenräume neigen nicht zur Bildung von Längskielen (Taf. I, 
Fig. 67). 

Länge: 7 mm. 


2. Heft 


2934 Dr. H. Bischoff: 


ducetis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 363. 

Die Art, die in die Nähe der inconspicua gehören dürfte, ist mir 
bisher nicht bekannt geworden. Ich sehe mich daher genötigt, die 
Originalbeschreibung wiederzugeben. Dieselbe lautet in der Über- 
setzung: Schwarz; Fühler mit Ausnahme des schwarzen Basalgliedes 
schwach rötlich; Thorax rot; alle Abdominalsegmente mit einem 
schmalen, seidigen, weißen Band gefranst. Kopf etwas schmaler als 
der Thorax vorn, dicht grubig punktiert, sehr kurz behaart, Augen 
klein, weit vorn stehend, Wangen unten vorspringend, Außenseiten 
hinten gerundet. Thorax vorn gestutzt, parallel oder fast parallel 
auf die Hälfte seiner Länge, und gleichmäßig verschmälert von dort 
zum hinteren Absturz, der halb so breit ist, wie der Thorax vorn. Vorder- 
und Seitenränder runzlig, die des Absturzes seitlich gesägt, ziemlich 
dicht gelblich behaart und sehr dicht grubig punktiert. Abdomen 
länglich, sitzend, erstes Segment an der Basis scharf gezähnt, sehr 
kurz gestielt, stark verbreitert unmittelbar von der Basis an, ziemlich 
quer wegen der geraden Seiten; zweites Segment länglich oval; beide 
sind mit tiefen und rauhen Punkten dicht besetzt; Tibien mit einer 
doppelten Dornenreihe; Sporne rötlich. 

Länge: 7 mm. . 

Nahe verwandt mit der aglae Per.; Skulptur, Zeichnung und 
Gestalt des Abdomens sind nahezu identisch; aber die Gestalt des 
Thorax ist verschieden. Er ist nicht so länglich, sondern mehr parallel 
fast auf die Hälfte seiner Länge und von dort nur nach hinten ver- 
. schmälert. Der Außenrand ist deutlich runzlig, was bei der aglae nicht 
der Fall ist. 

Kapland, Port Elizabeth (Brauns). 


Männchen. 


pythia melanotica n. subsp. 

Als Männchen zu dieser oben im weiblichen Geschlecht be- 
schriebenen Form glaube ich, ein Tier stellen zu müssen, das mir aus 
D. O. Afrika, Kamoga (Müller) [M. B.] vorliegt. 

Ganz schwarz; auf den ersten drei Tergiten finden sich in der Mitte 
weit unterbrochene, gelblich getönte Binden, von denen die auf dem 
zweiten Tergit einen mehr fransenartigen Charakter besitzt. Eine 
aufrechte, zerstreute, helle Behaarung befindet sich auf Kopf, Thorax- 
seiten, Beinen, und Unterseite des Abdomens, Postscutellum und Pro- 
podealregion. Die aufrechte Behaarung auf Pro- und Mesonotum, 
Scutellum, Außenseite des Fühlerschaftes und der Tibien, sowie auf 
den vier letzten Segmenten ist schwarz. Der Kopf ist deutlich schmaler 
als die Durchschnittsbreite des Thorax. Auf Stirn und Scheitel ist er 
gleichmäßig grob runzlig skulptiert. Der Clypeus ist nach vorn stark 
doppelhöckrig vorgezogen und däselbst schwarz behaart. Das zweite 
und dritte Glied der Fühlergeißel sind annähernd gleichlang, das vierte 
ist etwas länger. Der Abstand der Augen von den Hinterwinkeln des 
Kopfes ist etwa so groß wie deren Längsdurchmesser, der Abstand 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 235 


von den Mandibeln beträgt noch nicht die Hälfte des Längsdurchmessers 
der Augen. Der Thoraxrücken ist fast noch gröber als der Kopf 

skulptiert. Die Seiten der Pronotalregion konvergieren deutlich ge- 
rundet nach vorn und tragen auf der Mitte ihrer Länge ein kleines, 
nach hinten winklig vortretendes Zähnchen. Das Scutellum ist hinten 
der Länge nach deutlich eingedrückt. Das Propodeum ist ziemlich 
kurz und trägt an seiner Basis ein hinten hochgekantetes, glattes Feld. 
Das erste Abdominalsegment ist quer und sitzt breit der Basis des 
zweiten an. Das zweite Tergit ist überall dicht punktiert und auf der 
Mitte etwas geglättet. Das zweite Sternit trägt einen sehr kräftigen, 
mittleren Längskiel, der in einen bogenförmig nach hinten gekrümmten 
Zahn ausgezogen ist. Seitlich finden sich auf dem gleichen Sternit 
zwei etwas schwächere Kiele. Das Pygidium ist auf der Basalhälfte 
grubig eingedrückt und fällt gegen die Spitze hin ziemlich stark ab. 
Die hinteren Seitenwinkel treten etwas flügelförmig vor. Die Basal- 
grube setzt sich als mittlerer Längseindruck auch auf die Apikalhälfte 
fort. Die Apikalsporne der Tibien sind weiß. 

Länge: 15 mm. 


subsp. atrata n. subsp. 


Zwei Männchen, die jedenfalls zu dem unter dem gleichen Namen 
oben beschriebenen Weibchen gehören dürften, liegen mir vor von 
Abyssinien, Dire Daoua [M. B.] und Abyssinia [M. Bud.]. 

Von der ihr morphologisch sehr ähnlichen vorhergehenden unter- 
scheidet sich diese Form durch die reiner weiße Färbung der Ab- 
dominalzeichnung, sowie dadurch, daß die aufrechte Behaarung des 
Kopfes auf Stirn und Scheitel dunkel ist. Das basale Mittelfeld des 
Propodeums ist kaum angedeutet und vor allem hinten nicht hoch- 
kantig gerandet. Die Vertiefung auf der Basalhälfte des Analtergits 
ist weniger deutlich und auf der hinteren abschüssigen Fläche ist dies 
Tergit in weiter Ausdehnung geglättet. Die Form ist im ganzen etwas 
kleiner. 

Länge: 11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. B.]. 


grandiceps n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Afr. Or., Lamu [M. Bud.] und 
Ikutha [M. Bud.]. 

Schwarz; Pronotum, Mesonotum, Scutellum, Tegulae, oberer 
Teil der Mesopleuren dunkel rot. Am Apikalrand des ersten Tergits 
findet sich eine in der Mitte breit unterbrochene, gelblich-weiße Binde, 
eine ähnliche an dem des zweiten; das dritte ist von einer in der Mitte 
nicht ganz so weit unterbrochenen Binde bedeckt. Der Kopf ist stark 
entwickelt. Hinter den Augen sind die Kopfseiten parallel; die Hinter- 
winkel sind kaum abgerundet. Das zweite und dritte Glied der Fühler- 
geißel sind ungefähr gleichlang. Die Skulptur des Kopfes ist runzlig 
rauh. Ähnlich ist auch die Skulptur des Thorax. An den Seiten des 
Pronotums findet sich ein kleiner Vorsprung etwa in der Mitte. Das 


2, Heft 


236 Dr. H. Bischoff: 


Scutellum ist in der Mitte hinten eingedrückt. Die Tegulae sind ziem- 
lich weitläufig punktiert. und glänzend. Das Propodeum hat nur eine 
sehr kurze Dorsalfläche, und ist hinten steil gestutzt. Seine Skulptur 
ist flach grubig. An der hinteren Kante der dorsalen Fläche steht ein 
nach oben ragendes, kleines Zäpfchen, als hintere Grenze des Basal- 
feldes. Die Flügel sind schwarzbraun mit violettem Schimmer, an der 
Basis hyalin. Die Skulptur des zweiten Tergits ist ziemlich fein. Das 
zweite Sternit trägt einen großen, hakenförmigen Zahn auf der Mitte, 
seine Seitenkiele sind schwächer. Das Pygidium ist ziemlich kurz 
und quer, an der Basis flach grubig vertieft. Der Clypeus ist ähnlich 
gebaut wie bei der melanotica. Eine schwarze, aufrechte Behaarurg 
findet sich am Vorderkörper auf der Stirn (der Scheitel ist schwarz 
behaart) und auf dem Thoraxrücken, doch sind Metanotum und Pro- 
podeum hell behaart. Fühlerschaft und Tibien sind nur hell behaart. 
Die Tegulae sind ganz schwarz behaart. Bei der ihr sehr ähnlichen 
semyra dagegen ist die helle Behaarung auf dem Vorderkörper viel 
reicher, bes. auch auf den Flügelschüppchen. 

Länge: 12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Lamu. 


semyra Cameron in SjÖöstedt, Kilimandjaro- Meru- Exped., v.2, 
Abt. 8, p. 210. 


Außer dem Typus von Meru, Nieder, Ngare na nyuki, (Siöstaedt) 
IM. Stockh.] ist mir noch ein weiteres Exemplar bekannt geworden, 
das die Bezeichnung trägt: Uganda Prot., Eastern Mbale Distr., 
S. of Elgon, 3700—-3900 ft., some forest., 2.—-3. 8.11 (Neave)[Br. M.]. 

Diese Art ist der grandiceps ganz außerordentlich ähnlich, unter- 
scheidet sich aber in der Färbung bereits darin, daß die Tegulae hell 
behaart sind, und daß im ganzen avf dem Vorderkörper die helle 
Behaarung viel weiter verbreitet ist. Morphologisch unterscheiden 
sich beide Formen dadurch, daß bei der grandiceps der Eindruck auf 
der Basalhälfte des Pygidiims etwas tiefer ist und auf den schräg 
niedergedrückten Apikalteil hinüberreicht, während dies bei der 
semyra nicht der Fall ist. 

Länge: 13—17 mm. 


matopoa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 


Ein von Andre als matopa Per. bezeichnetes Mänrchen liegt 
mir vor von D. 8. W. Afrıka (Lübbert) [M. B.]. 

Schwarz; Thorax, einschließlich Tegulae, hell rostrot; Abdomen 
mit violettem, hinten mehr blauem Schimmer. Das erste Tergit trägt 
eine schmale, io der Mitte etwas unterbrochene gelblichweiße Bir de. 
Das zweite Tergit hat eine sehr schmale, helle Apikalfranse, die seitlich 
etwas breiter ist. Das dritte Tergit wird von einer breiten, in der Mitte 
unterbrochenen Binde bedeckt mit einer deutlichen, schmalen Apikal- 
franse auf dem unterbrochenen Teil. Die Flügel sird stark gebräunt 
mit hyaliner Basis. Der Kopf iss ziemlich groß; hinter den Augen 
sind die Seiten parallel, aber etwas gerundet. Die Skulptur des Kopfes 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 237 


ist grubig rauh. Das zweite Fühlergeißelglied ist ein wenig kürzer 
als das dritte. Die Skulptur des Thorax ist ziemlich rauh. Die Tegulae 
sind verhältnismäßig fein, weitläufig punktiert und glänzend. Das 
 Scutellum ist hinten ein wenig eingedrückt. Das Propodeum besitzt 
eine kurze, aber deutliche Basalfläche mit einem Mittelfeld, das durch 
einen feinen Längskiel geteilt ist. Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist dicht und ziemlich fein. Der Ventralkiel des ersten Segments 
trägt einen deutlichen Zahn. Das zweite Sternit ist unbewehrt. Das 
Pygidium ist auf dem Apikalteil tief grubig eingedrückt, und jeder- 
seits ist diese Grube von einem Kiel eingefaßt. 
Länge: etwa 16 mm. 


quinquemaeulata Cyrillo. 


Da diese im mediterranen Gebiet weit verbreitete Art’ zur Genüge 
bekannt ist, kann ich hier auf eine Beschreibung des Männchens ver- 
zichten. 


salisburyana Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 141, 


- Dieses Männchen ist unter den Formen der scabrofoveolata-Gruppe 
am leichtesten durch die Bindenzeichnung zu erkennen. Der Vorder- 
körper ist mit Ausnahme des Thoraxrückens und der Tegulae rot; 
das Mittelsegment ist schwarz, kann aber auch einen bläulichen 
Schimmer haben. Das Abdomen ist deutlich blau gefärbt. Auf dem 
ersten bis dritten Tergit finden sich weißliche Binden. Die Apiıkal- 
binde des zweiten Tergits und die Binde des dritten sind in der Mitte 
weit unterbrochen, doch sind auf beiden Tergiten die Bindenabschnitte 
durch Fransen verburden. 

Der Kopf hat etwa die Breite wie der Thorax vorn. Er ist hinter 
den Augen etwa noch um deren längeren Halbmesser verlängert und 
hinten ziemlich gerade. Stirn und Scheitel sind grob punktiert. “Die 
Augen sind an der Innenseite nur schwach ausgebuchtet. Der Vorder- 
rand des Fronotums ist gerade; die Vorderwinkel können, von oben 
gesehen, seitlich scharf vortreten. Das Mittelsegment ist kurz; seine 
Hinterwinkel sind abgerundet. Das Abdomen ist gedrungen gebaut. 
Die Skulptur des zweiten Tergits ist fein und ziemlich dicht. Die Art 
ist an der Ausbildung der Binden leicht kenntlich. Sie ist vielleicht 
mit der scabrofoveolata ‚var.‘ cyaneidorsis Andre identisch. 

Länge: 11—12,5 mm. 


pulehrieolorata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped,, 
v.2, Abt. 8, p. 222. 


Der Typus liegt vor mit der Angabe: Kilimandjaro, Kıibonoto, 
Nieder, 3.1. (Sjöstedt) [M. Stockh.). 

Kopf schwarz; Abdomen und Mittelsegment violett; Thorax, 
einschließlich Tegulae, rostrot, mit Ausnahme der Sternalpartieen, 
des unteren "Teils der Mesopleuren und der Metapleuren. Am ersten 
Tergit findet sich eine silberne Apikalfranse, eine ebensolche auf dem 
zweiten Tergit, die seitlich kaum breiter ist, und auf dem dritten 


2, Heft 


238 Dr. H. Bischeff: 


eine in der Mitte weit unterbrochene Binde. Die Flügel sind schwarz- 
braun getrübt, an der Basis aber aufgehellt. Die Art ähnelt in der 
Färbung ganz außerordentlich der salisburyana. Der Thorax ist aber 
bei der pulchricolorata Cam. etwas schlanker, besonders das Pronotum 
erscheint mehr vorgezogen, und der Kopf ist nicht ganz so quer, Bei 
der Ähnlichkeit beider Formen dürfte es schwer fallen, die eine ohne 
Kenntnis der anderen mit Sicherheit zu bestimmen. Man wird in 
diesem Falle daher am besten den Fundort berücksichtigen müssen. 
Die seitlich sehr schmal erweiterte Apikalbinde des zweiten Tergits 
kann vielleicht noch als der am leichtesten erkennbare Unterschied 
der pulchricolorata von der salisburyana zur Entscheidung heran- 
gezogen werden. Doch kann dieser Unterschied möglicherweise durch 
individuelle Verschiedenheiten hinfällig werden. 
Länge: 12,5 mm. 


seabrofoveolata Sichel-Radoszkowski. 


Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 58 (Männchen); Andre 
in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 342 (Männchen). 

Ein Männchen, das ich für hierhergehörig halte, stammt vom 
Kapland (Krebs) [M. Bel 

Diese Form steht, falls meine Deutung richtig ist, der purpurata 
Sm. sehr nahe. Sie unterscheidet sich aber von ihr durch das deutlich 
mehr nach hinten verlängerte Mittelsegment, den infolgedessen weniger 
gedrungenen Thorax, durch den hinter den Augen etwas stärker 
verlängerten Kopf und vor allem durch gröbere Skulptur des zweiten 
Tergits. Außerdem ist die Färbung des Thorax heller, das Abdomen 
besitzt einen nicht ganz so starken violetten Schimmer, und die Binde 
des dritten Tergits ist in der Mitte mehr oder weniger dreieckig unter- 
brochen. Die vorderen Seitenkanten des Pronotums sind nach unten 
etwas gerundet vorgezogen. Der glatte Längsraum auf der Apikal- 
hälfte des Pygidiums ist abgeflacht und nicht gewölbt. 

Länge: 10—11 mm. 


mashonana n. sp. 


Ein Männchen aus Mashonaland, Mazoe, 12.05 (G. A. K. Mar- 
shall) [Br. M.] liegt vor. 

Schwarz; Dorsalpartieen des Thorax, einschl. Tegulae, rot: das 
Mittelsegment ist schwarz. Das Abdomen hat einen leichten blauen 
Schimmer. Die beiden ersten Abdominaltergite haben eine helle 
Fransenbinde, das dritte trägt eine ebensolche Binde, die in der Mitte 
unterbrochen ist, was bei dem vorliegenden Exemplar aber vielleicht 
auf Abreibung zurückzuführen sein dürfte. Die Flügel sind dunkel- 
braun getrübt, und besitzen eine hyaline Basis. Die hintersten 
Schienensporne sind weiß. — Die Art hat eine große Ähnlichkeit 
mit der scabrofoveolata. Sie unterscheidet sich aber in folgenden 
Punkten. Der Vorderrand des Prothorax erscheint etwas tiefer ein- 
gebuchtet, sodaß also seine Seitenwinkel etwas nach vorn vortreten. 
Außerdem ist die vordere Seitenkante des Thorax stärker und deutlich 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 339 


lappenförmig vorgezogen. Die Punktierung des zweiten Tergits ist 
wesentlich feiner, aber doch gröber als bei der purpurata Sm. Der 
glatte Längsraum vor der abgeschrägten Spitzenfläche des Pygidiums 
ist deutlich wulstartig erhöht, während er bei der scabrofoveolat« 
abgeflacht ist. 

Länge: etwa 10 mm. 


purpurata Smith in Deescript. new Hym., 1879, p. 190. 


Ein Metatopotypus dieser Art liegt mir aus dem British Museum 
vor, sodaß ich in der Lage bin, diese von Peringuey falsch ge- 
deutete Form richtig zu erkennen. Dieses Exemplar stammt von Port 
Natal [Br. M.];: zwei weitere von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. 
Schulth.]. 

Kopf, Fühler, Beine, Meso- und Metapleuren, sowie das Mittel- 
segment schwarz; der Thoraxrücken ist dunkelrostrot. Das Abdomen 
besitzt einen kräftigen, violetten Glanz. Die Flügel sind schwarzbraun 
getrübt und haben eine in geringer Ausdehnung helle Basis. Das erste 
und zweite Tergit tragen eine schmale, helle Fransenbinde, die auf dem 
zweiten Tergit in der Mitte nicht dreieckig unterbrochen ist, was auch 
Smith sicherlich bei dem Wert den er auf Färbungsmerkmale legte, 
angegeben haben würde. Das dritte Tergit ist in seiner ganzen Aus- 
dehnung hell behaart. Eine mittlere Unterbrechung macht sich auch 
weder auf dem ersten noch auf dem dritten Tergit bemerkbar. 

Der Kopt ist hinter den verhältnismäßig großen Augen nur wenig 
verlängert und fast gerade abgestutzt, wobei seine Seiten hinter den 
Augen nicht konvergieren. Die Fühler sind viel dicker als bei der 
Peringuey’schen Art. Während bei dieser Art das dritte Geißel- 
glied mindestens das Zweieinhalbfache des vorhergehenden Gliedes 
beträgt, ist dieses bei der echten purpurata Sm. höchstens anderthalb- 
mal so lang wie das zweite Geißelglied. Der Thorax ist gedrungen 
gebaut; sein Vorderrand ist gerade. Das Mittelsegment ist kurz und. 
hinten steil gestutzt. Die Skulptur des letzteren ist grob netzartig, 
weitmaschig. 

Länge: 11 mm. 


wesmaeli n. sp. 


Ein Exemplar liegt mir vor mit der Angabe: Senegal (Coll. Wes- 
mael) [M. Brüssel]. 

Andre, dem dies Exemplar ebenfalls vorgelegen hat, hat auf 
einem unter diesem Stück steckenden Zettel vermerkt: „espece pTo- 
bablement indienne et non africaine“. Ich kann der Auffassung 
Andres nicht beipflichten, umsomehr als verwandte Formen aus dem 
indischen Faunengebiet bisher überhaupt nicht bekannt geworden 
sind. Die Art hat enge Beziehungen zu der europaea. 

Schwarz: Abdomen mit bläulichem Schimmer; Mesonotum und 
Basis des Scutellums rostrot. Das erste Tergit trägt eine helle Apikal- 
binde, das zweite eine ähnliche, in der Mitte schmaler werdende. Auf 
dem dritten Tergit befindet sich eine ähnliche, kurze Fransenbinde, 


2, Heft 


940 Dr. H. Bischoff: 


die aber bei dem vorliegenden Typus in der Mitte durch Abreibung weit 
unterbrochen ist. Die hinteren Tergite haben eine blasse, zerstreute 
Behaarung. Auf der Stira und dem Untergesicht findet sich eine 
ziemlich dichte, weiße Behaarung, und die Dorsalfläche des Propo- 
deums ist von einem dichten, weißen Filz bedeckt. Die Flügel sind 
dunkelbraun. Morphologisch steht diese Art der europaea sehr nahe. 
Die Skulptur ist durchweg gröber. Namentlich fällt dies auf dem 
Mesonotum und Scutellum auf, die bei der europaea z. T. glatt und 
glänzend sind, während sie bei der wesmaeli gerunzelt erscheinen. 
Das letzte Tergit trägt auf dem schräg abgestutzten Ende drei kurze 
Längskiele, zwei nach hinten divergierende seitliche, zwischen denen 
die Spitzenfläche geglättet ist, und einen auf dieser Fläche befindlichen, 
mittleren Längskiel. 


Länge: 16 mm. 
“Z 3 
eoerulea n. sp. - 


Von dieser prächtig gefärbten Art liegt ein Männchen vor von 
Belg. Kongo, Duma, Ubangi Distr. (Innerafrika-Exped. Herzog Adolf 
Friedrich zu Mecklenburg, 1910/11; (Schubotz) [M!Hamb.]. 


Lebhaft blau, besonders auf dem Abdomen. Die Flügel sind ° 
bräunlich getrübt mit hyalıner Basis. Das erste Tergit trägt eine 
ziemlich breite, weiße Apikalfranse; auch die beiden folgenden 
Tergite besitzen eine solche, aber besonders nach der Mitte hin wesentlich 
schmalere. Der Kopf ist etwa so breit wie der Thorax, hinter den Augen 
parallelseitig verlängert mit kaum abgerundeten Hinterwinkeln. 
Der Hinterrand ist etwas nach hinten vorgezogen. Der Clypeus ist 
in der Mitte ziemlich hoch gewölbt. Die unten ungezähnten Mandibeln 
sind verhältnismäßig breit. An den Fühlern sind das zweite und dritte 
Geißelglied ungefähr gleich kurz; sie sind zusammen kaum länger 
als das folgende Glied. Die Punktierung des Kopfes ist dicht und rauh. 
Der Vorderrand des Pronotums ist gerade. Die Skulptur des Thorax 
ist gröber als die des Kopfes. Die Tegulae sind fein und ziemlich 
weitläufig punktiert und glänzend. Das Propodeum ist etwas schlanker, 
als der Thorax, mit gut entwickelter Dorsalfläche, daselbst grob und 
weitmaschig skulptiert, hinten steil gestutzt. Die Beine sind’ weiß 
behaart. Ayf dem’oberen Teil der Stirn, dem Scheitel, sowie auf Pro- 
und Mesonotum, Scutellum und Flügelschüppchen findet sich eine 
schwärzliche Behaarung. Die Punktierung des ersten Tergits ist etwas 
stärker als die des folgenden. Es sitzt der Basis des zweiten Tergits 
breit an. Dieses ist ziemlich grob und weitläufig punktiert. Auf den 
folgenden Segmenten ist die Skulptur feiner und dichter. Das Py- 
gidium ist auf der Mitte ziemlich stark, quer niedergedrückt, dahinter 
sehr grob skulptiert. Der Kiel des ersten Sternits ist nach vorn vor- 
gezogen. An der Basis des zweiten Sternits befinden sich zwei stumpf- 
winklig nach hinten konvergierende Kiele, die ein erhabenes, drei- 
eckiges Basalfeld begrenzen. Ar 


Länge: 11 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 941 


atrocyanea Magretti in Boll. Soc. ent. Firence, 1906, v. 37, 
BP. 8:13, 


Als einziges Exemplar liegt mir von dieser Art der Typus vor, 
mit der Angabe: Eritrea, Adı Ugri, 7.01 (Andreini) [M. G.]. 

Kopf ünd Thorax schwarz und, wie die Beine, mit bläulichem 
bis violettem Schimmer. Abdomen mit blaugrünem bis violettem 
Glanz, zweites Segment rostbraun gefärbt. Die Vorderflügel sind 
größtenteils hyalin, doch am Außenrand und in der Radialzelle stärker 
gebräunt. Eine schwarze Behaarung findet sich auf dem Mesonotum und 
Scutellum und den letzten Abdominalsegmenten. Die im übrigen 
auf dem Körper reichlich auftretende helle Behaarung ist besonders 
dicht auf dem Untergesicht, den Schläfen hinter den Augen, dem 
Pronotum, auf der Basalfläche des Propodeums, auf den Mesopleuren 
und in Form von Fransen an den Apikalrändern der Abdominal- 
segmente. 


Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Er ist dicht und rauh 
runzlig skulptiert. Hinter den Augen verlaufen seine Seiten gerad- 
linig und ziemlich parallel nach hinten. Der Hinterrand selbst ist 
gerade. Die Augen sind der Mandibelbasis viel mehr genähert als den 
Hinterwinkeln. An der Innenseite sind sie deutlich ausgerandet. Die 
Fühler sind ziemlich schlank gebaut; das erste Geißelglied ist kurz; 
das zweite und dritte sind von annähernd gleicher Länge; das vierte 
ist etwa so lang wie das erste und zweite zusammen. Die Mandibeln 
sind außen unbewehrt, an der Spitze ziemlich breit. Der Thorax ist 
ziemlich gedrungen gebaut, am Vorderrand des Pronotums breiter 
als an der oberen Kante des Propodeums. Das Pronotum ist vorn 
geradlinig. Die Parapsidenfurchen des Mesonotums sind deutlich, 
nach vom abgekürzt. Das Mesonotum ist gröber als Kopf und Pro- 
notum skulptiert. Die Tegulae sind groß, hinten aufgebogen und fein 
punktiert. Das Scutellum ist flach, läßt aber an seiner Basis einen 
ziemlich undeutlichen Längseindruck erkennen. Die Stärke seiner 
Punktierung ist etwa die gleiche wie die des Mesonotums, doch stehen 
die Punkte etwas dichter. Das Propodeum besitzt auf seiner ziemlich 
kurzen Dorsalfläche ein etwa quadratisches, glatte s Mittelfeld, das durch 
die dichte, silberweiße Behaarung auf der Basis des Propodeums 
verdeckt ist. Im übrigen ist die Skulptur des Mittelsegments grob 
netzartig. Die weißbehaarten Beine sind außen unbedornt. Die End- 
sporne der Tibien sind weiß. Die Ränder der Abdominaltergite tragen 
weiße, schmale Fransen. Das erste Segment hat etwa die Breite der 
Basis des zweiten; sein Ventralkiel ist gegen die Basis etwas zahn- 
förmig vorgezogen. Das zweite Tergit ist überall fein und dicht punktiert. 
Die Skulptur des zweiten Sternits ist grob und weitläufig; es trägt 
einen deutlichen, kräftigen, mittleren Längswulst. Das letzte Tergit 
ist rauh runzlig skulptiert und mit einem sehr deutlichen, glatten, 
breiten, mittleren Längskiel ausgestattet, an dessen Basis es ein wenig 
eingedrückt erscheint. Seitlich verlaufen daselbst zwei feinere Kiele. 

Länge: 9 mm. 


Archir ftir Naturgeschichte 
1920. A. 2. 16 2. Her 


942 Dr. H. Bischoff: 


brunnea n. Sp. 

Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Ilorin, N. Nigeria, 2. 12 
(Scott Macfie) [Br.M.). 

Diese Art steht der atrocyanea sehr nahe, unterscheidet sich aber 
morphologisch durch das Fehlen eines basalen Längseindrucks auf 
dem Scutellum. Die Seitenkiele des Pygidiums, die bei der atrocyanea 
deutlich ausgebildet sind und von der Basis des mittleren Längswulstes 
nach hinten divergieren, sind nicht vorhanden. Die Skulptur des 
zweiten Tergits ist etwas weitläufiger, auch der Kopf ist etwas zer- 
streuter punktiert. In der Färbung ist sie von jener dadurch verschieden, 
daß die ersten drei Abdominalsegmente gelbbraun gefärbt sind. Die 
helle Behaarung auf dem Kopf ist weiter ausgedehnt, dagegen die 
auf der Basalfläche des Propcedeums etwas mehr reduziert. Über die 
Färbung der Flügel kann nichts gesagt werden, da dieselben dem 
einzigen Exemplar fehlen. 

Länge: 11 m. 


brunneseens n. sp. 

Diese Art ist durch ein Männchen vertreten von Dahomey, Plat. 
de Zaguanado et Ketou, Region forest des hollis, d’Adia-Ouere@ Illemon 
(Ducorps, 1910) [M. P.]. 

Den vorhergehenden nahestehend, aber schon in der Färbung 
leicht daran kenntlich, daß nur das’zweite Tergit auf der Mitte seiner 
Scheibe gebräunt ist, während es am Vorder- und Hinterrand in weiter 
Ausdehnung geschwärzt ist. Das zweite Sternit ist größtenteils gelb- 
braun. Die Flügel sind gleichmäßig bräunlich getrübt, nur an der 
Basis etwas aufgehellt. Scutellum und Pygidium sind wie bei der 
brunnea gebaut. Eine dichte, weiße Behaarung auf der Basis des Pro- 
podeums fehlt. Während der Kopf bei der brunnea besonders neben 
den Ocellen und der Thorax infolge weitläufigerer Punktierung deutlich 
glänzend erscheint, ist er bei der vorliegenden Art ähnlich wie bei 
der atrocyanea ohne Glanz, im ganzen auch weniger lebhaft blau gefärbt, 
wodurch er ebenfalls mehr an den der atrocyanea erinnert. 

Länge: 10 mm. 


anomalicornis n. sp. 


Ein Männchen, das der atrocyanea Magr. recht ähnelt, liegt mir 
vor von Bohotle, Somaliland (Appleton) |Br. M.]. 

In der Färbung unterscheidet sich diese Art von der atrocyanea da- 
durch, daß das ganze Abdomen dunkelbraun gefärbt ist mit schwachem 
violetten Schimmer. Morphologisch ist sie durch die eigentümlichen 
Längenverhältnisse der einzelnen Fühlerglieder charakterisiert, die 
mir von keiner anderen ‚Mutillide bisher bekannt geworden sind. 
Die Fühler sind sehr schlank. Das erste Geißelglied ist sehr kurz, 
scheibenförmig; die Länge des zweiten beträgt etwa ein Drittel der 
Länge des folgenden; das vierte ist so lang wie die drei vorhergehenden 
zusammen, eher ein wenig länger; die folgenden Glieder nehmen 
bis zum neunten allmählich an Länge ab, sodaß das neunte etwa die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 243 


_. 


Länge des dritten Geißelgliedes besitzt; die letzten drei Glieder sind 
außerordentlich kurz und erreichen zusammen kaum zwei Drittel 
der Länge des neunten Geißelgliedes. Angelegt würden die Fühler 
nach hinten über das Propodeum hinausreichen. 

Länge: 10 mm. 


Hadrotilla n. g. 


Genotypus: helle Per. 

Die Gattungsdiagnose fällt mit der Diagnose der einzigen bisher 
bekannten Art zusammen. | 

helle Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 58, t. 8, £.5. 

Zwei Weibchen dieser interessanten Art liegen vor vom Kapland 
(Kade) [M. B.], sowie ein Männchen vom Kapland (Dr£ge) [M. B.]. 

Schwarz; Oberseite von Kopf und Thorax rostrot. Die Sternite 
sind mehr oder weniger rotbraun und die Beine pechbraun. Am Apikal- 
rand des ersten und zweiten Tergits finden sich je eine schmale, weiße 
Binde, von denen die auf dem ersten Tergit gegen die Mitte hin ver- 
schmälert, die auf dem zweiten dagegen dreieckig verbreitert ist. 
Das dritte Tergit trägt eine viel breitere Binde, die in der Mitte weit 
“unterbrochen ist. Auch das Analsegment ist hell behaart. Eine weiße 
Behaarung findet sich außerdem an den Seiten des Kopfes, in der 
Öralregion, an den Fühlern, sowie auf den Beinen und der Unter- 
seite des Abdomens. 

Der Kopf ist außerordentlich groß, von der Breite des zweiten 
Abdominalsegmentes. Hinter den kleinen Augen ist er weit verlängert 
um das 21/,fache des Augenlängsdurchmessers. Die Seiten kon- 
vergieren etwas nach hinten. Die Augen sind verhältnismäßig klein 
und flach, beträchtlich von der Basis der Mandibeln entfernt. Die 
Mandibeln tragen auf ihrer oberen Innenkante etwas proximal von der 
Mitte einen senkrecht aufstehenden, kräftigen Zahn, und an der unteren 
Kante einen. wesentlich größeren, schräg nach vorn gerichteten Zahn, 
der mehr distal gestellt ist, scdaß sie dadurch tief gegabelt erscheinen. 
Der Fühlerschaft ist sehr lang und dünn, unterseits etwas gekantet. 
Die Fühler sind bei verhältnismäßig geringer Dicke dünn und schlank, 
ihr 2. Geißelglied ist sehr lang, etwa dreimal so lang wie das folgende. 
Stirn und Scheitel weisen eine ziemlich flache, aber doch starke Punk- 
tierung auf. Die Zwischenräume zwischen den Punkten glänzen stark. 
Die Erweiterungen der Stirn über den Fühlerwurzeln tragen einen 
kleinen Höcker. Die Fühlergruben sind ziemlich flach, oben von 
einem feinen Kiel begrenzt. Der Clypeus ist sehr kurz und quer, vorn 
breit ausgerandet. Hinten ist der Kopf ziemlich gerade. Der Thorax 
ist wesentlich schmaler als der Kopf. Seine Vorderwinkel sind stark 
zahnartig vorgezogen und zugespitzt. Seine größte Breite liegt an 
dieser Stelle. Der Vorderrand verläuft ziemlich gerade, nur schwach 
buchtig nach vorn vorgezogen. Die Seiten konvergieren von den 
Vorderwinkeln zunächst auf etwa ein Viertel der Thoraxlänge stark. 
Alsdann verlaufen sie etwas wellig und gekörnelt, aber im ganzen 


16* 2. Heft 


244 Dr. H. Bischoff: 


doch parallel nach hinten. Die Skulptur des Thoraxrückens ist 
wesentlich gröber und dichter als die des Kopfes. Die Pleuren sind fast 
glatt und glänzend, und nur an den Seiten des Propodeums ist eine 
deutlichere Punktierung und Körnelung sichtbar. Die Beine tragen 
kräftige Dornenreihen. Das erste Abdominalsegment ist kurz und 
quer, das zweite tonnenförmig. Seine Skulptur ist als fein zu be- 
zeichnen. Das zweite Tergit trägt deutliche Seitenfurchen. Das zweite 
Sternit ist etwa auf drei Viertel seiner Länge, von der Basis an ge- 
rechnet, flach und eben, nach vorn niedergedrückt. Hinter dieser 
Fläche verläuft ein mehr oder weniger kräftiger Querwulst parallel 
zum Apikalrand des Segments, der hinter diesem Wulst stark nieder- 
gedrückt erscheint. Ein Pygidialfeld fehlt. 

Länge: 15—17 mm. 

Männchen: Schwarz; Mesonotum, Skutellum und Tegulae rost- 
rot; Abdomen mit violettem Schimmer. Auf den drei ersten Tergiten 
des Abdomens finden sich in der Mitte weit unterbrochene Fransen- 
binden, von denen die auf dem dritten Tergit etwas breiter ist. Die 
Binden machen bei dem einzigen vorliegenden Stück einen etwas 
abgeriebenen Eindruck. Peringuey gibt an, daß dieselben denen 
des Weibchens gleichen sollen. Die Flügel sind in ihrem Basaldritte] 
hyalin, im übrigen gebräunt. Der Kopf hat etwa die Breite wie das 
Pronotum vorn. Auf dem Scheitel erscheint er stark quer; sein Hinter- 
rand ist gerade. Die Mandibeln sind breit, stumpf zugespitzt, an der 
unteren Kante ungezähnt. Der Clypeus ist auf dem erhabenen Mittel- 
teil überall dicht und rurzlig punktiert. Die Wangen sind ziemlich 
lang. Das zweite Fühlergeißelglied ist nur wenig kürzer als das dritte. 
Das Pronotum ist vorn ebenfalls gerade abgestutzt und sehr quer. 
Die Vorderwinkel sind scharf als solche markiert und nicht abgerundet. 
In der Mitte erscheint es infolge der tiefen, winkligen Ausbuchturg 
seines Hinterran.des sehr kurz. Die Tegulae sind recht groß und reichen 
etwas über den Hinterrand des Mesonotums hinaus. Auf der Hinter- 
hälfte des Mesonotums sind die Parapsidenfurchen deutlich. Die 
Punkte sind ziemlich groß, die Zwischenräume glänzen. Sehr auf- 
fallend ist das Mittelsegment gestaltet. Es ist nämlich so kurz, daß 
der Thorax unmittelbar hinter dem Scutellum senkrecht abstürzt, 
es also keine Dorsalfläche besitzt. Die etwas vortreter.den Seitenwinkel 
sind runzlig netzartig skulptiert; etwas feiner ist dies auch auf der 
senkrechten Fläche des Mittelsegments der Fall, die im übrigen von 
einer feinen, erhabenen Mittellinie durchlaufen wird, die oben in ein 
deutliches Zähnchen endet. Von den Flügeln mag erwähnt werden, 
daß die dritte Cubitalzelle ein fast regelmäßiges Sechseck bildet, nur 
der zweite Cubitalquernerv ist etwas gebogen. Radialnerv und Basal- 
nerv sind von der Basis des zellenförmigen Pterostignas gleichweit 
entfernt. Der Thorax erscheint infolge des verkürzten Mittelsegmerts 
in der Aufsicht fast quadratisch. Auch das Abdomen ist recht gedrungen 
gebaut. Seine Dorsalskulptur ist fein. nur auf dem Epipygium ist sie 
grob. Dasselbe ist am Apikalrand in der Mitte, außerdem auch seitlich 
winklig vorgezogen und über seine Mitte verläuft ein kräftiger Kiel, 


N 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 945 


Der Kiel des ersten Sternits ist in einen mit seiner Spitze nach vorn 
“gerichteten kräftigen Höcker ausgezogen; das zweite Sternit ist ähnlich 
wie beim Weibchen flach gedrückt, trägt aber auf der Mitte des Quer- 
wulstes einen starken, spitzen, senkrecht abstehenden Zahn. 
(Peringuey sagt von dem Kiel des ersten Sternits: ventral carina 
of first sement produced in a long, bifid process.) Das letzte Sternit 
ist unbewehrt, etwas eingedrückt und dicht grob punktiert (Taf. V, 
Fig. 90). 

Länge: etwa 15 mm. 


Odontomutilla. 


Ashmead in J. N. York ent. Soc., 1899, p. 55 u. 58. 

Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 329. 

— Radoszkowskius Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 327 u. 
328 (Genotypus: simplieifascia Rad.). 

— Peringueya Ashmead 1. c. p. 327 (erinnys Per. 3, euterpe 
Per. 2). 

Genotypus: saussurei Sich. Rad. 

Ashmead gibt in seinen Tabellen als Genotypus eine von ihm mit 
dem i. 1. Namen abottis belegte Art an. Andr& hat durch Ashmead 
das Männchen der ‚‚abottis“‘ übermittelt erhalten und in ihm die saussurei 
Sich. Rad. wiedererkannt, sodaß hiernach die letztere Art als Geno- 
typus zu gelten hat. 

Weibchen: Mittelgroße bis sehr große Formen von charakte- 
ristischer Körpergestalt. Der Kopf ist verhältnismäßig klein, schmaler 
als der Thorax, grob skulptiert. Der Scheitel ist breit und quer; gegen 
das Hinterhaupt fällt er ziemlich steil ab. Sein Hinterrand ist ziemlich 
gerade; die Seiten hinter den Augen sind deutlich verlängert und z. T. 
konvergieren sie etwas nach hinten oder verlaufen parallel. Die Hinter- 
winkel treten bei der Aufsicht gewöhnlich scheinbar etwas zahnförmig 
vor. An den Seiten des Kopfes verlaufen an den Hinterwinkeln Kiele, 
die nach außen gebogen sind und dadurch die Hinterwinkel gezähnt 
erscheinen lassen. Die Stirn ist leicht gewölbt. Die ohrförmigen Er- 
weiterungen über den Fühlerwurzeln sind nur schwach entwickelt. 
Die Fühlergruben werden oben von starken Kielen eingefaßt und reichen 
fast bis an die Augen. Die Wangen sind etwas verlängert, ziemlich 
so lang wie die Schläfen hinter den Augen, parallelseitig oder leicht 
nach vorn konvergierend. Zwischen den Fühlern und unterhalb der- 
selben ist die Stirn bucklig gewölbt. Der Clypeus ist kurz und quer. 
Die kräftigen Mandibeln sind leicht gebogen, einfach zugespitzt, selten 
an der Innenseite vor der Spitze mit einem kleinen, stumpfen Zähnchen 
bewehrt. Die Augen sind ziemlich groß, oval, an den Innenrändern 
nicht ausgerandet. Ocellen fehlen. Die Fühler sind kräftig und ge- 
drungen gebaut. Der Schaft ist deutlich gebogen, unterseits kaum 
gekielt. Die Ränder des Mundloches der Kopfkapsel sind meist scharf 
kielförmig gerandet. 


9, lieft 


246 Dr. H. Bischoff: 


Der Thorax ist nach hinten und meist auch nach vorn verengt. 
Vorder- und Hinterrand sind meist ziemlich gerade. Seine Rücken- 
skulptur ist mehr oder weniger grubig, teilweise längskielig. Seine 
Segmentierung ist nur noch andeutungsweise zu erkennen. Die oberen 
Thoraxkanten sind mehrfach deutlich gehöckert. Die Pro-Mesonotal- 
grenze ist daselbst durch die an ihrem Vorderrand mehr oder weniger 
gewulstet vortretenden Stigmen angedeutet. Die Vorderwinkel des 
Thorax können zahnförmig vortreten. In der Mesoscutalregion findet 
sich ein kräftiger, vortretender Seitenhöcker als obere Erweiterung 
des Mesopleuralwulstes. Dahinter sind die konvergierenden Thorax- 
seiten mehr oder weniger höckerig gezähnt. Die Propodealstigmen 
sind wiederum sehr deutlich. Die Hinterwinkel des Thorax können 
kräftig zahnförmig nach hinten vortreten. Dann erscheint der Hinter- 
rand des Thorax zwischen ihnen konkav. Die Pleuren sind ziemlich 
konkav und glänzend, nur die Mesopleuren sind stärker erhaben und 
runzlig rauh skulptiert. Die Begrenzung zwischen den einzelnen 
Thoraxabschnitten ist seitlich deutlich, auch meist die zwischen Meta- 
pleuren und Propodeum. Die Propleuren sind vorn deutlich gekielt. 
Die Beine sind von kräftigem, gedrungenem Bau. Der Grabkamm 
der Vorderbeine ist kurz, aber kräftig. Mittel- und Hinterschienen 
und Tarsen sind kräftig bedornt. Die Apikalsporne sind nur sehr fein 
gezähnelt. Die Beborstung der Tarsensohlen ist ziemlich dicht, 
mitunter fast bürstenartig. 

' Das Abdomen ist ziemlich gedrungen bis schlank gebaut. Seine 
Skulptur ist auf den Tergiten meist fein, doch kann das zweite Tergit 
auch sehr grob grubig skulptiert sein. Das erste Segment ist kurz 
und quer, gegen das zweite nur schwach abgesetzt. Die Grenze zwischen 
seiner vorderen abschüssigen und der hinteren horizontalen Fläche 
ist oft scharf. Das zweite Segment ist gewöhnlich von tonnenförmiger 
Gestalt mit deutlicher, seitlicher Tomentfurche. Ein Pygidialfeld 
ist nicht entwickelt. 

Das Abdomen ist schwarz. _der Vorderkörper meist mehr oder 
weniger ausgedehnt rostrot gefärbt. Einzelne Arten fallen durch eine 
außerordentlich kräftige Beborstung des ganzen Körpers auf. Die 
Zeichnungsanordnung besteht aus meist unterbrochener, weißen 
Haarbinden, selten aus ununterbrochenen goldig roten. Freie Flecken 
auf der’Scheibe des zweiten Tergits treten nicht auf, höchstens kleine, 
isolierte Flecken am Apikalrand desselben. Mitunter bleibt die Binde 
des dritten Tergits sowohl vom Apikalrand, wie auch von der frei- 
liegenden Basis entfernt. 

Männchen: Mittelgroße bis sehr große, meist ziemlich schlanke 
Formen. 

Der Kopf ist von ähnlicher Gestalt wie beim Weibchen, doch 
erscheinen seine Hinterwinkel infolge von höchs5eas ganz schwacher 
Kielung kaum gezähnt. Die Randung der Fühlergrube ist schwächer. 
Die Augen sind tief ausgerandet. Die Ocellen sind deutlich. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist kürzer als das dritte, während es bei den Weibchen 
etwas länger zu sein pflegt. Sehr charakteristisch ist der Thorax, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 247 


besonders das Propodeum gebaut. Der Vorderrand des Pronotums 
ist gerade, oder leicht konvex. Die vorderen Seitenwinkel sind meist 
abgeschrägt und treten kaum vor. Der Hinterrand des Pronotums 
ist tief bogenförmig bis winklig ausgerandet. Auf dem Mesoscutum 
sind die Parapsidenfurchen höchstens andeutungsweise vorhanden. 
Die Tegulae sind groß, am Hinterrande breit aufgebogen. Das Meso- 
seutellum ist plattenartig erweitert. Die vorderen Seitenfelder und 
die Basalgrube sind auf Kosten dieser Erweiterung eingeengt; außerdem 
erstreckt sich die Platte nach hinten z. T. über das Metatergum, das 
dadurch mehr oder weniger versteckt liegt. Die Seiten der Scutellar- 
platte sind bogenförmig gerundet; hinten in der Mitte ist sie mehr 
oder weniger niedergedrückt und die hinteren Seitenwinkel vreten 
mehr oder weniger lappenförmig vor. Die Propodealregion ist kräftig 
entwickelt. Ihre Seiten können parallel, mehr oder weniger gerundet 
oder nach hinten divergent sein. In der grobmaschigen Skulptur 
sind die mittleren Basaltelder stärker vergrößert. Die oberen Hinter- 
winkel des Propodeums sind entweder stumpfwinklig oder treten 
stumpf höckrig bis lappenförmig, selten zahnförmig vor. Die Pleuren 
sind in weiterer Ausdehnung als beim Weibchen rauh skulptiert. 
Die Beine sind kräftig gebaut. "Mittel- und Hintertibien tragen an ihren 
Außenseiten höchstens vereinzelte, kräftige Dornen. Die Radialzelle 
des Vorderflügels ist an der Spitze breit abgerundet. Es sind nur zwei 
Cubitalzellen vorhanden; die dritte ist zwar angedeutet, aber außen 
offen. Ein zweiter rücklaufender Nerv fehlt. Die Hinterflügel haben 
keinen Basallappen. 

Das Abdomen ist von ähnlichen Bau- und Skulpturverhältnissen 
wie beim Weibchen, doch ist das zweite Segment von etwas gedrungener 
Gestalt. Seine Seitenfurche ist deutlich. Von den acht Sterniten 
sind gewöhnlich nur sieben deuvlich sichtbar, da das siebente nur 
‚kurz ist und größtenteils von dem sechsten verborgen wird. Das 
zweite Sternit trägt mitunter einen Längskiel, der hinten zahnartig 
enden kann. Das achte Sternit ist häufig mit einem Kielhöcker aus- 
gestattet. 

Die Färbungsverhältnisse sind ähnlich wie beim Weibchen, doch 
kommen auch Formen vor mit einförmig schwarzem oder rostfarbenem 
Abdomen ohne jede helle Bindenzeichnung. Die Flügel sind schwarz- 
braun getrübt, höchstens mit etwas aufgehellter Basıs. 

Als Genotypaus für Peringueya bezeichnet Ashmeadim männlichen 
Geschlecht die erinnys Per., während als Weibchen die phocia Per. 
= euterpe Per. hierhergestellt wird, die überhaupt nichts mis Odonto- 
 mutilla zu tun hat. 


Weibchen. 
1. Hinterwinkel des Thoraxrückens mit je einem nach hinten ge 
richteten Dorn; Kopf klein 2, 
Hinterwinkel des Thorax unbewehrt 5 


2, Drittes Abdominaltergit mit zwei silbrig weißen, den Seitenrand 
nicht erreichenden Flecken; Thorax schwarz oder sehr dunkel rot 
argenteogultata. 


2. Heft 


248 


19, 


20. 


Dr. H. Bischoff: 


Drittes Tergit mit einer in der Mitte unterbrochenen Birde 3. 
Vorderwinkel des Thorax erscheinen bei der Aufsicht etwas nach 
vorn vorgezogen aegrota. 
Vorderrand des Thorax gerade 4. 
Binden- und Fleckerzeichnung des Abdoemens weiß; Thorax sehr 


gedrungen crassithorax. 
Zeichnung blaß golden, Thorax viel schlanker spinigera. 
Binde des dritten Tergits durchgehend cder nur sehr schwach 
unterbrochen 6. 


Binde des dritten Tergits in der Mitte weit unterbrochen, Se 
es sind nur zwei helle Flecken vorhanden 

Durchlaufende rotgoldige Binden am Apikalrand des ersten und 
zweiten, sowie auf dem dritten Tergit [ulvovittaia. 
Eine durchgehende weiße Binde auf dem dritten Tergit mocgqwer ysi. 
Apikalrand des zweiten Tergits mit heller Zeichnung 8. 
Apikalrand des zweiten Tergits ohne Flecken .oder Binden 18. 
Apikalrand des zweiten Tergits mit einer in der Mitte unter- 
brochenen Binde 

Apikalrand des zweiten Tergits jederseits mit einem hellen Haar- 


fleck 11, 
Kleine Art (”—8 mm) parva. 
Größere Formen (11—16 mm) 10, 
Wustafrikanische Art .saussurei. 
Östafrikanische Art microcephale. 
. Kopf ganz oder größtenteils rot 12. 
Kopf schwarz 14. 
Helle Behaarung des Abdomens gelblich; sehr große, gedrungene, 
langhaarige Art peonderosa. 
Helle Behaarung des Abdomens weiß; kleinere Formen 13. 
Letztes Tergit mit angedeutetem Pygidialfeld ovala. 
Letztes Tergit ohne Andeuturg eines Pygidiälfeldes ovataeformis. 
. Erstes Tergit ohne helle Haarflecken 15. 
Erstes Tergit mit hellen Haarflecken 17. 
Ein heller Fleck im Chitin erstreckt sich vom inneren unteren 
Augenwirkel zu den Fühlerhöckern 16. 
Nur unmittelbar am inneren, unteren Augenwinkel ist das Chitin 
aufgehellt andromache. 
Thorax verhältnismäßig schlank ocularis. 
Thorax gedrungen laticollis. 
Große Art mit schwarzem Thorax somalica. 
Kleine Art mit rotem Thorax: inwersa. 
Viertes Abdeminaltergit mit zwei reifen Haarflecken 19. 
Viertes Abdomiralsegment ohne Zeichnung 22. 
Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt 20. 
Binde des dritten Segments seitlich abgekürzt und nır in Form. 
von zwei Flecken ausgebildet ugandana. 
Thorax schwarz kotakotana. 


Thorax rot 21. 


21. 


22. 


sl. 


32. 


33. 


34. 


30. 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas. - 249 


Apikalfranse des ersten Tergits seitlich abgekürzt calida. 
Apikalfranse des ersten Tergits zum Seitenrar de verlängert 
occidentalis. 
Erstes Abdominaltergit ohre weiße Flecken; Stirn neben den 
inneren, unteren Augenwinkeln etwas aufgehellt unifasciata. 
Erstes Tergit weiß gezeichnet 23. 
Thorax schwarz er 2 
Mindestens der Thoraxrücken rot 25. 


. Thorax verhältnismäßig kurz urd gedrungen; kleinere Form nigrita 


Thorax verhältnismäßig schlank; große Form lukulediana. 
Die in der Mitte unterbrochene Binde des dritten Tergits ist 
seitlich abgekürzt und mehr oder weniger fleckenartig entwickelt 26 
Die Bindenhälften des dritten Tergits erreichen den Seitenrand 27. 


Thorax einfarbig hell rostrot fracta. 
Thorax nur auf dem Rücken rot; Pleuren und die hintere ab- 
fallende Fläche schwarz quadrimaculata. 


. Flecken des ersten Tergits seitlich bindenartig ausgezogen 28. 
32. 


Flecken des ersten Tergits seitlich abgekürzt 


Thorax einfarbig restrot 29. 
Thorax mindestens auf der hinteren Fläche z. T. geschwärzt 31. 
. Zweites Tergit mit feiner Grundskulptur mazxıma. 
Zweites Tergit mit grober Punktierung 30. 


Basalfläche des ersten Tergits scharf gegen die Apikalfläche ab- 
gesetzt und fast unter einem rechten Winkel dazu stehend 


} bifasciata. 
Erstes Tergit nach vorn sanfter abfallend chione var. 
Skulptur des zweiten Tergits ziemlich grob; südafrikanische 
Form notata. 


Skulptur des zweiten Tergits viel feiner; ostafrikanische Form 
zimrada (amarna). 

Die aufrechte, abstehende Behaarurg am ganzen Körper gelbbraun 
Tulvopilosa. 

Die aufrechte, abstehende Behaarurg schwarz und weiß 33. 
Die Binde des dritten Tergits ist schmal urd bleibt beträchtlich 

vom Apikalrand entferr.t; Pleuren und hintere Fläche des Thorax 
ausgedehnt geschwärzt tomyris. 
Die Binde des dritten Tergits läuft direkt am Apikalrand entlar g 34. 

Pleuren und hintere Thoraxfläche in weiter Ausdehnung geschwärzt 


tisiphone. 
Pleuren und hintere Thoraxfläche höchstens etwas an den Hüften 
geschwärzt 35. 
Thorax nach hinten sehr stark verjüngt (west- urd zentralafrık. 
Arten) 36. 
Thorax nach hinten viel schwächer verjür gt 38. 
Thorax verhältnismäßig fein skulptiert (Art von Seregambien 
und Port. Guinea) disparimaculata. 
Thorax gröber skulptiert 1.37, 


2, Heft 


40. 
41. 


Ss 


Dr. H. Bischoff: 


. Ziemlich dicht, lang abstehend behaart an den Körperseiten und 


Beinen; Grundskulptur des zweiten Segments grob loangwana. 
Viel spärlicher behaart; zweites Tergit mit feiner Grundskulptur 


kameruna. 

Thorax von schlanker Gestalt 39. 
Thorax von gedrungener Gestalt 41. 
Thorax nach hinten allmählich verjüngt, hinten deutlich schmaler 
als vorn 40. 
Thorax nach hinten nicht verjüngt; hinten ebenso breit wie vorn 
togoana. 

Große, schlanke Art - kenyana. 
Kleine, gedrungenere Art horrida. 


Thoraxseiten nach vorn und hinten ziemlich gleichmäßig stark 
gerundet; Skutellarzähnchen verhältnismäßig schwach entwickelt; 

Thorax hell rostrot; Skulptur fein usambarica 
Thoraxstiten viel weniger gerundet 

Thorax nach hinten nur schwach, ziemlich geradlinig verjüngt 43. 


Thorax nach hinten leicht gerundet verjüngt chione. 
. Thorax fast quadratisch, mit deutlich parallelstreifiger Skulptur 
(kleine Art) voiensis. 
- Thorax beträchtlich länger als breit, un regelmäßig gerunzelt 44. 
Thorax hellrostrot (zentral- und südafrik. Art) umtalina. 
Thorax dunkelrot (ostafrikanische Art) mackayi. 
Männchen. 
Abdomen ohne helle Flecken- oder ae 2. 
Abdomen mit heller Haarzeichnung 6. 
Abdomen einfarbig schwarz; zweites und letztes Sternit ohne 
kielartiges Zähnchen . alrata. 
Abdomen ganz oder zum größten Teil braun 8. 
Zweites und letztes Sternit ohne kielartiges Höckerchen 4. 
Zweites und letztes Sternit mit kielartigem Höckerchen 5. 


Abdomen kastanienbraun, an der Basis und in weitem Umfang 
am Apikalteil geschwärzt; Behaarun 8 des Abdomens größtenteils- 
schwarz compta. 
Abdomen hell rostfarben, nur in geringer Ausdehnung an Basis 
und Spitze verdunkelt; Behaarung des Abdomens größtenteils 


“ weißlich rhua. 


Abdomen dunkel rostfarben, höchstens an der Basis etwas ge- 
schwärzt; Behaarung dunkel; Prothorax dunkel rostrot _tellini. 
Abdomen hell rostfarben, nur das Basalsegment geschwätzt. 
Behaarung goldgelb; T'horaxrücken, mit Ausnahme des Mittel- 


segments, einschließlich der Tegulae rostrot tessmanm. 
Thorax einfarbig schwarz 

Thorax ganz oder wenigstens z. T. rot 11. 
Mindestens das dritte Tergit mit einer durchgehenden, weißen 
Binde u 


Drittes Tergit mit einer unterbrochenen Binde 8. 


TED UBS 


10. 


11, 


25. 


26. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 251 


Bir.de des dritten Segments seitlich abgekürzt argenteoguttata. 
Binde des dritten Tergits seitlich richt abgekürzt lukulediana. 


Nur das dritte Tergit mit weißer Binde 10. 
Drittes und viertes Tergit mit durchgehender, weißer Binde 
bizonata. 
Apikalrard des ersten Tergits jederseits mit einem kleinen, weißen 
Haarfleck; letztes Sternit flach mocquersyiV. 
Apikalran.d des ersten Tergits ohne Haarflecken; letztes Sternit 
mit zwei schrägen, wulstigen Höckern tangana. 


Apikalrand des zweiten Tergits mit einer hellen Haarzeichnung 12. 
Apikalrand des zweiten Tergits ohne helle Binden oder Flecken- 


zeichnung 18. 
Thorax einfarbig rostrot 13. 
Thorax z. T. schwarz 16. 
.. Letztes Sternit mit höckerartigem Zähnchen saussurei. 
Letztes Sternit ganz flach 14. 
Bindenzeichnung goldgelb delagoensis. 
Bindenzeichnung weißlich 15. 
Thorax hell rostfarben clymeneis. 
Thorax rostrot rufithoracica. 
Letztes Sternit auf der glatten Basalhälfte mit drei deutlichen 
Höckerchen 17: 
Letztes Sternit auf der punktierten Apikalhälfte mit einem 
zahnförmigen Längskiel microcephala. 
Mittelsegment, von oben gesehen, mit völlig parallelen Seiten 
andromache. 
Mittelsegment mit schwach divergierenden Seiten parva. 


Viertes Tergit mit hellen Flecken cder unterbrechener Birde 19. 
Viertes Tergit nicht mit heller Flecken- cder Bindenzeichnung 23. 
Der ganze Thorax, einschließlich Mittelsegment, rot dessimilıs. 


Mittelsegment ganz oder größtenteils schwarz 20. 
Zweites Tergit grob skulptiert 21. 
Zweites Tergit fein skulptiert 22. 
Binderzeichnurg des Abdcemers rein weiß kalahariea. 
Bindeı. zeichnung des Abdemers gelblich natalensıs. 
Zweites urd letztes Sternit mit eirem starken Zahn calıda. 
Zweites und letztes Sterrit unbewehrt marshallı. 
Zweites Tergit sehr grob skulptiert 24, 
Zweites Tergit viel feiner skulptiert 26. 
Scheitel gerötet tomyris. 
Scheitel schwarz 25. 
Seiten des Mittelsegments nach hinten stark divergierend und 
vorgezogen; größere Art tisiphonella. 
Seiten des Mittelsegments nur schwach divergierend; kleinere Art 

chionella. 
Haarzeichnung des Abdomens rein weiß 21, 
Haarzeichnung des Abdomens gräulich chirindana. 


2 Heft 


259 Dr. H. Bischoff: 


27. Apikalrand des ersten Tergits jederseits mit einem bis an den 


Seitenrand ausgezogenen Fleck mazxima. 

Erstes Tergit jederseits mit einem seitlich nicht ausgezogenen 

Haarfleck  alienata. 
Weibchen. 


argenteoguttata- Gruppe. 


argenteoguttata Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 331. 


Drei weibliche Exemplare liegen vor von Somali, Salakle, 8. 6. 01 
und Solole, 11.6.01 (v. Erlanger) [M.B.] und Ostafrika, Ikutha 
[M. W.]. 

Ganz schwarz, doch kann der Thoraxrücken auch düsterrot sein. 
Über den ganzen Körper zerstreut firdet sich eine aufrecht stehende, 
sehr lange, schwarze Behaarung, die nur auf den hellen Abdominal- 
flecken, ausserdem seitlich und unterseits durch eine weisse ersetzt 
wird. Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax sehr klein.. Der letztere 
ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass seine oberen Hinterwinkel 
stark zahnartig nach hinten vorgezogen sind. Auch die Vorderwinkel 
treten etwas nach vorn vor. Im übr’gen ist der Thorax gedrungen 
gebaut, seitlich vor der Mitte stark höckerartig erweivert, nach hinten 
etwas mehr als rach vorn verergt. Die weisse Haarzeichnung auf dem 
Abdomen verteilt sich folgendermassen: Auf dem ersten und dritten 
Tergit findet sich jederseits ein weisser Haarfleck; ausserdem ist das 
Analsegment hell behaaıt (Taf. II, Fig. 84; Taf. V, Fig. 91). 

Länge: 14—17 mm. 


aegrota Cameron in Mem. Manchest. Soc., 1898, No. 2, p:239 


Ein von Meade Waldo mit dem Cameron’schen Typus verglicher es 
Stück liegt vor aus Salisbury, 11.99 (G. A. K. Marshall) |Br. M.]; 
ein zweites Exemplar stammt ebenfalls von Salisbury, 2. 95 (Coryndon) 
IM. G.]; ein drittes aus Transvaal [M. G.]. 

Die Art steht der argenteoguttata Andre nahe bes. durch die Aus- 
bildung der hinteren Thorakaldornen, ist jedoch morphologisch gut 
von ihr zu trennen. Der Thorax ist etwas schlanker gebaut und der 
Kopf im Verhältnis zum Thorax etwas größer. Die lange Behaarung 
ist nur spärlich vorhanden. In der Färbung unterscheidet sie sich 
von ihr durch den ganz roten Thorax, sowie die seitlich nicht ab- 
gekürzte Binde des dritten Tergits. 

Einige Irrtümer, die sich in die Cameron’sche Diagnose ein- 
geschlichen haben, mögen hier richtig gestellt werden. Die vorderen 
hellen Haarflecken finden sich nicht auf der Basis des zweiten Seg- 
ments, sondern am Apikalrand des ersten, doch greifen die Haare 
auf das zweite Segment über. Die Grössenangabe: 24—25 mm ist 
wohl als 14—15 mm zu verstehen. Die helle Behaarung des Anal- 
segments scheint Cameron übersehen zu haben (Taf. II, Fig. 85; 
Taf. V, Fig. 92). 

Länge: 14—16 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 953 


crassithorax n. sp. 

Zwei Exemplare aus O. Afrika, Mpapua (Glauning) [M. B.] und 
D. O. Afrika, Bihawana [Coll. Schulth.] liegen vor. 

Diese Art ist in der Färbung und Zeichnungsanordnung der vorher- 
gehenden sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch den viel ge- 
drungeneren Thorax, der dem der argenteoguttata gleicht. Von der 
letztgenannten Art unterscheidet sie sich durch die Färbung und 
deutlich .gröbere Skulptur des zweiten Tergits. Die lange Seiten- 
behaarung des Körpers ist spärlicher entwickelt als bei der argenteo- 
guttata, aber kräftiger als bei der aegrota (Taf. IL, Fig. 85; Taf. V, 
Fig. 3). 

Länge: etwa 15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mpapua. 


spinigera n. sp. 

Ein einziges Exemplar liegt vor von Nyasaland, btwn. Ft. Man- 
goche and Chikala Boma, about 1000 ft., 20.—25. 3. 10 (Neave) | Br. M.]. 

Schwarz; Thorax düster rot. Auf dem ersten Tergit findet sich 
. jederseits ein großer, blaßgoldiger Fleck, an den sich weiter nach außen 
ähnliche, schmale Fransen anschließen. Auf dem dritten Tergit ist 
eine in der Mitte unterbrochene, ebenso gefärbte Haarbinde ausgebildet; 
auch das Pygidium ist so behaart. Seitlich am Körper, auch am vierten 
und fünften Tergit, und unterseits tritt die blaßgoldige Behaarung 
reichlich auf, desgl. an den Beinen. An den Rändern der Sternite ist 
sie recht lang und auch verhältnismäßig dicht. Kopf und Thorax 
sind oberseits ziemlich lang schwarz behaart, doch sind am Hinter- 
rande des Kopfes, dessen Seiten und am Vorderrande des Pronotums 
vereinzelte, silberne Haare eingesprengt. Die Skulptur von Kopf 
und Thorax ist etwas gröber als bei der aegrota. Der Thorax, der 
übrigens dunkler rot als bei der genannten Art ist, besitzt auch eine 
etwas schlankere Gestalt. Die Zähne an den oberen Hinterwinkeln 
des Mittelsegments sind mehr gerade nach hinten als schräg nach 
außen gerichtet (Taf. II, Fig. 85; Taf. V, Fig. 94). 

Länge: 14 mm. 


clotho Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 80. 


Die Originalbeschreibung dieser mir bisher unbekannt gebliebenen 
Art lautet: ‚Kopf, Fühler, Beine und Abdomen schwarz; Thorax 
rostrot, Körper mit langen Haaren besetzt, die etwas gelblich auf 
Kopf und Thorax und unterseits sind, schwarz aber auf dem Rücken 
des Abdomens; Kopf ein Drittel schmaler als der Thorax, gerade 
an den Seiten mit nicht verrundeten Hinterwinkeln; Basis nicht ganz 
gerade; gerunzelt, kurz behaart; Thorax auf der Dorsalfläche ge- 
runzelt mit erhabenen Zwischenräumen, Apikalrand schwach ab- 
fallead von der Mitte zu den Vorderwinkeln, von dort auf etwa ein 
Drittel der Länge seitlich gerade, wo sich ein ansehnlicher, dreieckiger 
Zahn befindet, und schwach verschmälert von dem Submediarzahn 
zu dem hinteren Teil, dessen Winkel sehr lang and dreieckig ist; hinterer 


2, Heft 


254 Dr. H. Bischoff: 


Absturz senkrecht; Abdominalsegmente sehr dicht behaart, nadel- 
rissig, mit Ausnahme des zweiten, das auf zwei Drittel der Länge 
bedeckt ist mit länglichen, schmalen Punkten mit erhabenen Zwischen- 
räumen; die zwei seitlichen Flecken des ersten Segments und das breit 
unterbrochene Band des dritten sind weißlich gelb; das sechste Seg- 
ment ist bedeckt mit dichten, ziemlich gelblichen Haaren; der Ventral- 
kiel des ersten Segments ist scharf, an der Spitze gestutzt; Tibien mit 
einer einzelnen Reihe von Dornen. 
Länge: 19 mm. 


Vom Aussehen der horrida, auch durch die weißen Flecken und 
Binden des Abdomens ähnlich; aber sie ist hinreichend unterschieden 
durch die langen, dreieckigen Hinterwinkel des Thorax; die Intervalle 
der Dorsalrunzlung sind seitlich nicht längsgestreckt, und die Tibien 
haben eine einzige Reihe von Dornen anstatt von zweien. Transvaal 
(ohne nähere Angaben). “ 

Vielleicht ist diese Art synonym mit der aegrota Cam. 


moequerysi- Gruppe. 


mocquerysi Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 670; Term. 
Füzetek, 1896, p. 21. 

Sieben weibliche Tiere liegen vor von Span. Guinea, Alen Benito- 
gebiet, 16.—31. 10.06 (Teßmann) [M.B.]; Oubangoui, Bangoui, 
Mission Chari-Tchad (Dr. Decorse) [M. P.]; Gabun [M. W.]; Ssibanga, 
Gabon (Soyaux) [M. Hamb.]; Congo franc., Kuilu [M. Bud.). 

Die Art ist schon an der Färbung leicht kenntlich. Die Tiere sind ° 
einfarbig schwarz und besitzen auf dem ersten Abdominaltergit zwei 
graugelbliche Haarflecken und auf dem dritten eine ebenso gefärbte 
Binde, die in der Mitte meist nur sehr schwach, unterbrochen ist. Eine 
helle Behaarung tritt außerdem an den Seiten und auf der Unterseite 
des Körpers, auf dem Pygidium, sowie auf den Beinen auf. 

Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax ziemlich groß urd nur 
wenig schmaler als dieser vorn breit ist. Der Thorax ist von vorn nach 
hinten gleichmäßig verjüngt und an den Seiten nur schwach gehöckert. 
Die Skulptur des Thoraxrückens ist gleichmäßig fein, wenig grob 
und bildet vielfach Längsrunzeln (Taf. II, Fig. 86; Taf. V, Fig. 95). 

Länge: 13—15 mm. 


anchietae Radoszkowski in J. Ac. Lisboa, 1881, p. 216. 


Diese Art ist mir bisher nicht bekannt geworden. Es ist leicht 
möglich, daß die mocquerysi ein Synonym zu ihr ist,. doch weicht die 
Beschreibung in einigen Punkten ab. Ich gebe deshalb die Original- 
beschreibung wieder: 

„Nigra, capite varioloso-rugoso, thorace elongato, profunde 
inaequaliter varioloso, abdomine varioloso, segmenti primi fascia, 
tertiique fascia lata interruptis, albidis. Long. 18 mill. 

Kopf schwarz, weniger breit als der Thorax, unregelmäßig gerunzelt, 
auf der Scheitelmitte mit einem Lärgskiel. Thorax schwarz, fast 


Monographie der Mutiliiden Afrikas. 955 


quadratisch, hinten ein wenig verjüngt, tief gerurzelt, jederseits 
mit drei zugespitzten Höckern, von denen der mittlere größer ist. Ab- 
domen schwaız, länglich; erstes Segment mit schwarzen Haaren be- 
deckt, ausgenommen an seinem Apikalrand, der eine weißhaarige, in 
der Mitte unterbrochene Binde trägt; der Rücken des zweiten Segments 
ist fast kahl, gerunzelt; das dritte.mit emer Binde von weißen Haaren, 
die übrigen schwarz behaart. Unterseits tragen alle Segmente lange, 
 weißliche Haare. Beine schwarz mit weißlichen Haaren. 

Humbe (Anchieta).“ 


Julvovittata- Gruppe. 

fulvovittata Andre in Ann. Mus. Genova, 1897, p. 281; Magretti 
in Ann. Mus. Genova 1898 p. 596. 

Von dieser schon durch Zeichnungsanordnung und Färbung 
außerordentlich charakteristischen Art liegen mir außer den beiden 
typischen Exemplaren von Brava, 10.1895 (Bottego) [M. G.] noch 
zwei weitere Stücke vor mit den Angaben: Benadir, Mogadiscio, 6.— 
8.08 (Pantano) [M. G.] und Mogadiscio (Chiesi) [M. G.]. 

Schwarz; an den Apikalrändern der beiden ersten Abdominal- 
tergite finden sich zwei ziemlich breite, in der Mitte nicht unterbrochene 
Binden von dunkel rotgoldiger Färbung. Das ganze dritte Tergit ist 
ebenso behaart. Im übrigen ist der Körper allenthalben schwarz 
behaart, sodaß die Art einen recht düsteren Eindruck macht. Nur auf 
den Beinen tritt eine bräunliche Behaarung auf. Der Kopf ist verhältnis- 
mäßig klein und unterseits auf den Wangen stampf gezähnt. Der 
Thorax besitzt eine recht gedrungene Gestalt; er ist kaum länger als 
breit. Seine Seiten sind leicht gerundet. Die Vorderwinkel treten 
schwach nach vorn vor. Die Höcker an seiner oberen Seitenkante sind 
schwach ausgebildet. Die Rückenskulptur besteht aus ziemlich groben, 
häufig in Form von Längskielen verschmelzenden Runzeln. Das erste 
Abdominalsegment ist dem zweiten flach angefügt, ohne abgesetzt 
zu erscheinen. Das zweite Tergit ist fein längsgrubig punktiert, das 
zugehörige Sternit viel weitläufiger und gröber (Taf. II, Fig. 83; 
Taf. V, Fig. 96). 

Länge: 9—11 mm. 


fracta- Gruppe. 


Die in diese Gruppe gehörigen Formen sind meist von geringer 
Größe. Charakteristisch ist für die Mehrzahl dieser Formen ein 
schlanker Thorax und der im Verhältnis zu ihm ziemlich große Kopf. 
Doch gibt es einzelne Arten, wie z. B. die laticollis m. und vorensıs 
Andre, bei denen die typische Thoraxgestalt nicht vorhanden ist. Das 
Abdomen ist meist von schlanker Gestalt, das erste Segment gegen 
das zweite mehr oder weniger deutlich abgesetzt. Die Zeichnungs- 
anordnung kann recht verschiedenartig sein. Häufig ist das erste 
Segment ungefleckt. Am Apikalrand des zweiten Segments treten 
mitunter weiße Haarflecken auf: das dritte Tergit ist entweder durch 


2. Heft 


9256 Dr. H. Bischoff: 


weiße Flecken oder eine unterbrochene Binde ausgezeichnet. Auch 
auf den beiden letzten Segmenten findet sich bei manchen Formen 
eine helle Behaarung. Charakteristisch sind weiter noch für einige 
hierhergehörige Arten zwei gelbliche Flecken auf dem Gesicht am 
inneren, unteren Augenwinkel, die sich von diesem zum Fühlerhöcker 
hinziehen und nicht etwa aus heller Behaarung bestehen, sondern durch 
Aufhellung des Chitins hervorgerufen werden. 

iracta Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 255; in Gran- 
didier, Hist. Madag., v. 20, p. 264, t. 18, f. 29. 

Außer dem Typus liegen mir noch zwei weitere Exemplare vor. 
Leider ist das typische Stück sehr schlecht erhalten, doch besteht 
nicht der geringste Zweifel an seiner Artidentität mit den beiden 
anderen Stücken. AlsFundort des Typus wird Madagaskar angegeben; 
die beiden anderen Stücke tragen die Bezeichnung Kitui (Hilde- 
brandt) [M. B.] und B. E. Africa, Maziwa Mitatu and Maungu, 14.3. 
—4,4.97 (C. S. Betton) [Br. M.]. | 

Die Fundortsangabe des Typus ist sicher falsch. Es handelt sich 
bei diesem Exemplar offensichtlich um eine nachträgliche Bezettelung. 
Das betr. Stück dürfte aus einer Hildebrandt’schen Ausbeute her- 
rühren, die aus Brit. O. Afrika stammte und nicht aus Madagaskar, 
wo Hildebrandt übrigens auch gesammelt hat. Das gleiche gilt 
auch noch für eine Reihe weiterer, als aus Madagaskar stammend von 
Saussure beschriebener Arten, die sich im Berliner Zoologischen 
Museum befinden. Alle diese Stücke passen auch durchaus nicht in 
den Formenkreis madagassischer Arten hinein, stellen vielmehr Formen 
dar, die mir ohne Ausnahme aus Brit. O. Afrika in verschiedenen 
Sammlungen begegnet sind. Auch an das British Museum dürften 
aus der gleichen Hildebrandt’schen Ausbeute falsch bezeichnete 
Tiere gelangt sein. 

Schwarz; Thorax hell rostrot. Auf dem ersten und dritten Tergit 
finden sich je zwei kleine, runde Flecken aus weißer Behaarung, doch 
sind die Flecken auf dem dritten Tergit beträchtlich größer als die auf 
dem ersten. Auch das fünfte und letzte Tergit sind hell behaart. Die 
Gestalt ist recht schlank. Der Kopf ist verhältnismäßig groß, weniger 
schmal als der Thorax vorn, hinter den Augen geradlinig parallel nach 
hinten verlängert und am Hinterrande gerade abgestutzt. Der Thorax 
ist nach hinten beträchtlich mehr als nach vorne verengt; die größte 
Breite liegt auf etwa ?/, der Länge. Im übrigen verlaufen die Seiten 
leicht gerundet. Das erste Abdominalsegment ist deutlich gegen das 
zweite abgesetzt, dieses selbst von schlanker Gestalt und fein längs- 
kielig skulptiert (Taf. II, Fig. 87, Taf. V, Fig. 97). 

Länge: 8,5—11 mm. 

subsp. rotundicollis Cameron in Sjoestedt, Kilimandjaro-Meru 
Exped., v. 2, 8:7, p. 205. 


Diese als eigene Art von Cameron beschriebene Form liegt mir 
in dem einzigen typischen Exemplar von: Meru Nieder, 24. 11. 
(Sjoestedt) [M. Stockh.] vor. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 2357 


- Sie steht der typischen fracta außerordentlich nahe, doch ist der 
Thorax etwas dunkler rot und ein wenig schlanker. 
Länge: 9 mm. 


subsp. inversa Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 67. 


Der Typus der inversa Andre liegt mir vor vonNdi(Hildebrandt) 
[M. B.]. 

Der Nominatform, sowie auch besonders der subsp. rotundicollis 
durch die Thoraxfärbung außerordentlich ähnlich, unterscheidet sie 
sich von jenen dadurch, daß auf dem Apikalrand des zweiten Ab- 
dominaltergits zwei kleine, helle Flecken vor denen des dritten Tergits 
stehen. Die Flecken des dritten Tergits sind wesentlich größer als 
bei den beiden vorhergehenden und mehr quer rechteckig gestaltet 
Ihr Abstand ist etwa ebenso groß, wie die Entfernung der Apikal- 
flecken des ersten Tergits von einander und geringer als der der Apikal- 
flecken des zweiten Tergits (Taf. II, Fig. 88). 

Länge: etwa 10 mm. 


subsp. andromache Peringuey in Ann. S. Al. Mus,, 1899, p. 359; 
Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 330. 


Ein Exemplar, das ich für die andromache Per. zu halten geneigt 
bin, liegt vor von Salısbury, Mashonaland, 1.1900 (G. A. K. Mar- 
shall) [Br. M.]. Der Fundort des Typus war gleichfalls Salisbury. 

Der vorhergehendvon Form ganz außerordentlich ähnlich, unter- 
scheidet sich das vorliegende Stück dadurch, daß die Flecken des 
ersten Segments fehlen, die des dritten aber seitlich bindenartig aus- 
gezogen sind. Die beiden letzten Segmente sind nicht hell behaart. 
Die Skupltur des zweiten Tergits ist viel rauher und kräftiger Jängs- 
kielig. Auf einige Unterschiede gegenüber der P&ringuey’schen 
Beschreibung mag noch hingewiesen werden. So heißt es dort: ‚‚Second 
and third abdominal segment with a slightly flavescent band fringing 
the former and covering the latter but broadly interrupted in the 
centre‘‘, während bei dem vorliegenden Exemplar keine Endfranse 
am zweiten Tergit vorhanden ist, sondern sich an deren Stelle zwei 
seitlich abgekürzte Flecken befinden. Ein weiterer Unterschied wäre 
der, daß die Behaarung der Stirn schwarzbraun und nicht gräulich ist. 
Auch ist das Exemplar kleiner als der Typus (Taf. II, Fig. 89). 

Länge: 8 (resp. 10) mm. 


subsp. unifasciata n. subsp. 


/ Vier Exemplare liegen mir mit folgenden Angaben vor: N. E. 
Rhodesia, on road Ft. Jameson to Lundazi, 4000 ft., 7.—14. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]; N. Rhodesia, Refunsa, 4. 5. 11 (F. V. Bruce Miller) 
[Br. M.]; N. W. shore of Lake Nyasa. fm. Florence Bay to Karongo, 
1650 ft., 30. 6.—6.7.10 (Neave) [Br.M.]; Elisabethville, 4.5 .12 
(Bequaert) [Congo M.). 

Schwarz mit rotem Thorax. Die helle Zeichnung des Abdomens 
ist reduziert bis auf die Binde des dritten Tergits, die in der Mitte nur 

Archiv für Naturgeschichte 

1920. A.2. 17° 2, Heft 


258 Dr. H. Bischoff: 


ziemlich schmal unterbrochen ist. Die Behaarung auf dem zweiten 
Tergit ist spärlich, sodaß die ziemlich kräftige, aus Längskielchen 
bestehende Skulptur dieses Segments deutlich hervortritt. Auf dem 
letzten Segment findet sich eine recht spärliche, helle Behaarung 
(Taf. II, Fig. 90). 

Länge: 7—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besterhaltene, aus N. Rhodesia stam- 
mende Exemplar. 


subsp. ocularis n. subsp. 

Ein einzelnes Weibchen liegt vor von O. Afrika, Kitui (Hilde- 
brandt) [M. B.]. 

Im Aussehen hat diese Form eine große Ähnlichkeit mit der 
inversa Andre, doch sind die Flecken des ersten Tergits wie auch die 
helle Behaarung des vorletzten geschwunden, dagegen sind die übrigen 
Flecken, besonders die des zweiten Tergits vergrößert. Das zweite 
Tergit ist außerdem viel gröber skulptiert. Auf dem Gesicht findet 
sich jederseits ein vom inneren, unteren Augenwinkel zur Fühlergrube 
sich erstreckender, gelbbrauner Fleck, der nicht etwa durch Behaarung 
gebildet wird, sondern im Chitin selbst liegt (Taf. II, Fig. 89). 

Länge: etwa 10 mm. 


rhodesiaca n. sp. !). 

Ein einziges Weibchen liegt vor von S. Rhodesia, Shiloh, 12:5. 13 
(Arnold) [Coll. Arnold]. 

Diese Art besitzt eine große Ähnlichkeit mit der fracta Saussure 
und kann sehr leicht mit der subsp. ocularis m. verwechselt werden, 
mit der sie die hellen Flecken des Gesichts und die Zeichnungsanordnung 
gemeinsam hat, doch sind die Apikalflecken des zweiten Tergits sehr 
weitgehend reduziert, bis auf einige helle, gedrängt stehende Haare 
mitten vor den Bindenflecken des dritten Tergits, sodaß auch eine Ver- 
wechslung mit der subsp. unifasciata m. denkbar ist. Die Thoraxfärbung 
ist die der fracta Sauss. Die Bindenflecken des dritten Tergits sind 
seitlich kaum abgekürzt. Die beiden letzten Tergite sind nicht hell 
behaart. Das zweite Tergit besitzt die gleichen Skulpturverhältnisse 
wie die ocularis m. Der Thorax ist nach hinten viel weniger ver- 
schmälert und erscheint bedeutend gedrungener, sodaß ich daraufhin 
die rhodesiaca als eigene Art der fracta gegenüber auffasse (Taf. II, 
Fig. 90; Taf. V, Fig. 98). 

Länge: etwa 10,5 mm 


laticollis n. sp. 

Drei Weibchen es vor von D. O. Afrika, Irnga [M. Bud.]; 
Brit. E. Afrika, Kikuyu Escarpement [M. G.]; Brit. E. Africa, Mtito 
Andei, 2500 ft, 26.—28.3.11 (Neave) [Br. M.]. 

Diese neue Art hat in der Zeichnun gsverteilung eine große Ähn- 
lichkeit mit der oeularis m.. und der andromache Per. Auch die blassen 


!) Diese Art hat in die Bestimmungstabelle auf 8.248 keine Aufnahme 
Ben, w rürde aber dort zwischen ocularis und laticollis zu stellen sein. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 959 


Flecken vor den Augen sind vorhanden. Die Flecken am Apikalrand 
des zweiten Segments sind etwas quer entwickelt; die in der Mitte 
weit unterbrochene Binde des dritten Tergits kann seitlich abgekürzt 
sein. Die Skulptur des zweiten Tergits ist die gleiche wie bei der ocu- 
larıs m. Der Thorax ist von noch gedrungenerer Gestalt als bei der 
rhodesiaca m., sodaß diese Art daran leicht kenntlich ist (Taf. II, 
Fig. 89; Taf. 5, Fig. 99). 

Länge: 10—11,5 mm.. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Iringa. 


voiensis Andre in Bull. Mus. Paris, 1907, p. 326. 


Ein von Andre selbst bestimmtes Individuum liegt mir aus Kitui 
(Hildebrandt) [M. B.] vor. Das Exemplar ist übrigens wesentlich 
kleiner als der Typus. 

Schwarz; Thorax rot. Auf dem ersten Tergit findet sich jeder- 
seits ein heller Haarfleck; das dritte trägt eine unterbrochene, weiße 
Binde. Die Art ist den Formen der fracta-Gruppe sehr ähnlich, unter- 
scheidet sich aber durch den fast quadratischen Thorax, der nach 
hinten kaum verengt ist und starke Längskiele trägt. Die Gestalt 
des Kopfes ist die gleiche wie bei der fracta Sauss. Im übrigen sei 
auf die Andre&’sche Beschreibung verwiesen (Taf. II, Fig. 91; Taf. V, 
Fig. 100). 

Länge: 8—12 mm. 

Fundort des Typus ist Voi. 


microcephala- Gruppe. 


Die in diese Gruppe gehörigen Arten, wie disparimaculata Sich. 
Rad., calida Andre, microcephala Andre und Verwandte sind durch 
Gestalt und Skulptur des Thorax im allgemeinen leicht kenntlich. Der 
Thorax ist bei fast allen Arten (Ausnahme: togoana m.) nach hinten 
beträchtlich gerundet verschmälert und besitzt eine verhältnismäßig 
recht feine, gleichmäßige Skulptur Ausnahme: loangwana m.). Auch 
die Skulptur des Abdomens pflegt fein zu sein. Der Kopf ist verhältnis- 
mäßig groß. Im ganzen machen die hierhergehörigen Formen einen 
schlanken Eindruck. 


mierocephala Andre in Ann. Mus. Genova, 1896, p. 103; Bull, 
Soc. ent. Ital., 1906, p. 41. 


Außer dem Typus dieser Art von Eritrea, Cheren, 1894 (Becchi) 
[M. G.] liegen noch 13 Exemplare mit folgenden Bezeichnungen vor: 
Brit. E. Africa, Yala R., $S. edge Kagumga Forest. 4800—5300 ft. 
(Neave) [Br.M.]; Uganda, Entebbe, 2.1912 (Wiggins) [Br.M.]: 
Entebbe, 4.12.12 (Gowdey) [Br.M.]; Uganda, Northern Buddu, 
3800 ft., 16.—18. 9. 11 (Neave) [Br. M.]; W. shore of Victoria Nyanza, 
Buddu, 3700 ft., 19.—-25. 9.11 (Neave) [Br.M.]; Yer Lado Distr., 
Soudan, 16. 2.11 (H. King) [Br. M.]; Haut-Oubangui, Bessou Mission 
& mont de Fort de Possel, Mission-Chari Tchad (Decorse) [M.P.]; 


17* 2. Heft 


260 Dr. H. Bischoff: 


Togo, Bismarckburg, 12.—14. 4.93, 21.—22. 4.93, 14.—30. 6. 93 
(Conradt) [M. B.]; Togo, Misahöhe (Smend) [M. B.]. 

Diese Art ist schon an der Zeichnungsverteilung sofort zu erkennen. 

Schwarz; Thorax rot. Auf dem ersten Abdominaltergit findet 
sich jederseits am Apikalrande ein nicht bindenförmig ausgezogener 
Fleck. Das zweite and dritte Tergit besitzen je eine ziemlich breite, im 
der Mitte unterbrochene Apikalbirde, von denen die auf dem zweiten 
Tergit jederseits neben der Unterbrechung mehr oder weniger flecken- 
artig erweitert ist. Auch das fünfte Tergit trägt eine helle, wenn auch 
lockere Behaarung, und vereinzelte, blasse Haare können auf dem 
letzten Tergit auftreten. Der Kopf ist hinter den Augen parallelseitig, 
geradlinig etwas verlängert und hinten ziemlich gerade abgestutzt, 
sodaß die Hinterwinkel, von oben gesehen, scharf rechtwinklig er- 
scheinen. Die Vorderwinkel des Thorax sind leicht zahnförmig vor- 
gezogen; die Seiten vor der Mitte nur schwach gehöckert, im übrigen 
leicht gerundet. Die Skulptur des Thorax ist verhältnismäßig fein 
und bildet teilweise deutliche Längsrunzeln. Die Skulptur der Tergite 
wird durch die feine, anliegende, schwarze resp. weiße Behaarung 
verdeckt, doch wird sie auf dem vorletzten deutlicher, und das letzte 
Tergit läßt eine grob runzlige Punktierung erkennen. Die Skulptur 
des zweiten Tergits besteht aus feinen, dicht stehenden, länglichen 
Grübchen (Taf. Il, Fig. 92; Taf. V, Fig. 101). 

Länge: 11—16 mm. 

Bei der weiten, transsudanischen Verbreitung der Art sollte man 
die Ausbildung verschiedener Rassen erwarten, doch ist es mir nicht 
gelungen, einen Unterschied zwischen den ost- und westafrikanischen 
microcephala-Weibchen zu finden. 


subsp. parva Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1906, p. 42. 


Von dieser Form, die wohl als eigene Unterart aufzufassen ist. 
liegen mir 16 Exemplare von folgenden Fundorten vor: Eritrea, Ghindi 
(Tellini) IM. G.]; Entebbe, 1908 (Dr. E. Bayon) [M. G.]; Victoria 
Nyanza, Arcip. di Sesse, Buwuma, 1908 Bayon) [M. G.]; Victoria 
Nyanza, Areip. di Sesse, Bugala (Bayon) [M. G.]; Bugala, Sesse, 
L. Victoria, on flower head, 12.8. 12 (Carpenter) [Br. M.]. 

Diese Form unterscheidet sich von der Nominatform lediglich 
durch die kleinere Gestalt. Sie scheint zwar in Eritrea und Ugarda 
mit der Nominatrasse untermischt vorzukommen; dagegen sind sämt- 
liche Stücke, die mir aus Bugala vorliegen (10 Exempl].) ausschließlich 
als zur parva Magr. gehörig zu betrachten, sodaß diese für bestimmte 
Lokalitäten als Rasse konstant zu sein scheint. 

‚Länge: 8 mm. 

calida Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 66. 

Außer dem Typus aus Malange (Pogge) [M. B.] liegen mir noch 
14 weitere Exemplare mit folgenden Angaben vor: Uganda, Mujenje, 


9.1913 (Katona) IM. Bud.]; Tanganyika, Mpala (Öberthür) 
[M. P.]; Udjidji (Horn) [M. W.]; N. E. Rhodesia, Serenje-Distr., 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 261 


about 4500 ft., 16.12.07 (Neave) [Br. M.]; Kassongo [Congo M.]; 
Kasenga (Bequaert) [Congo M.]; Nyangwe, 17.11.10 (Bequaert) 
[Congo M.]; Punga, 15.2. 12 (Bequaert) [Congo M.1; Leopoldville 
(Bequaert) [Congo M.]; Kiem-Kaga ou Kiembaja (Region boisee), 
Mission Chari-Tchad (Decorse) [M. P.]. 


Morphologisch steht diese Art der microcephala Andre außerordent- 
lich nahe, ist aber an der Zeichnungsanordnung ohne weiteres kenntlich. 
Der Thorax ist düster rot. Die Pleuren und Hinterfläche des Thorax ° 
können geschwärzt sein (Exemplar aus Udjidji). Auf dem ersten Ab- 
dominaltergit finden sich zwei helle Haarflecken, die bei der Nominat- 
form seitlich nicht verlängert sind; auf dem dritten Tergit tritt eine 
seitlich nicht abgekürzte, in der Mitte unterbrochene Binde auf; auf 
dem vierten Segment finden sich zwei weiße, rundliche Haarflecken, 
Das letzte Segment trägt auch helle Haare, aber wenig dicht und unter- 
mischt mit dunkleren. Der Typus stammt übrigens aus Malange, also 
Loanda, und nicht, wie in der Originalbeschreibung angegeben wird, 

„Sud de P’Afrique“ (Taf. II, Fig. 93; Taf. V, Fig. 102). 

Länge: 11—13,5 mm. 


subsp. ugandana n. subsp. 


Fünf Exemplare liegen vor mit der Bezeichnung: Uganda Prot., 
btwn. Jinja and Busia or Mbwagöos, E. Busoga, some forest, 28.7. 
—1.8.1911 (Neave) [Br.M.)]. 

Von der Nominatrasse unterscheidet sich diese neue Form da- 
durch, daß die Binde des dritten Abdominaltergits jederseits stark 
abgekürzt ist, sodaß das dritte Segment nur zwei Flecken zu tragen 
scheint. Bei einem der vorliegenden Stücke ist die seitliche Abkürzung 
erst angedeutet. Die Thoraxskulptur ist von der gleichen Stärke wie 
bei der typischen calıda, doch ist seine Gestalt deutlich schlanker 
(Taf. II, Fig. 93). 

Länge: 12—14 mm, 

subsp. oceidentalis n. subsp. 

Zwei Exemplare mit der Angabe Togo, Bismarckburg, 13. 10. 92 
(Gonradt) [M. B.] und Niger (Mission de Gironcourt, 1910) [M. P.]. 

Diese Rasse ist dadurch ausgezeichnet, daß die Flecken des ersten 
Segments seitlich ausgezogen sind und daher bindenartig erscheinen. 
Die Bir.de des dritten Segments ist seitlich nicht abgekürzt. Der Thorax 
ist etwas heller rot und rach hinten nicht ganz so stark verergt. 
Die Thoraxskulptsr ist feiner als bei den vorhergehenden Rassen 
(Taf. II, Fig. 94; Taf. V, Fig. 103). 

Länge: 11—14 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Togo. 


subsp. orientalis n. subsp. 


Zwei Exemplare mit den Fundortsangaben: Kilimandjaro und 
Lindi [M. Bud.] liegen vor. 


2. Heft 


262 Dr. H. Bischoff: 


Die Tiere sind der typischen calida Andr& in Zeichnung und 
Skulptur recht ähnlich, unterscheiden sich aber durch die Thorax- 
gestalt, die mit der der vorhergehenden Form annähernd überein- 
stimmt. Die Thoraxseiten sind hinten geschwärzt. 

Länge: 15 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück aus Lindi. 


subsp. kotakotana n. subsp. 


Drei Weibchen liegen vor mit folgenden Angaben: Nyasaland, 
Kotakota (Dr. Old) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Upper Luangwa R., 
27.7.—13. 8.10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Lr. Luangwa R., 
1600—1800 ft., 4.—13.'9.10 (Neave) [Br. M.]. : 


Von der typischen calida ist diese Form nur durch den ganz 
schwarzen Thorax unterschieden (Taf. II, Fig. 93). 

Länge: 15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Kotakota. 


subsp. kameruna n. subsp. 


Zwei Exemplare aus S. Kamerun, Joko (Schroeder) [M.B.] 
liegen vor. 


Diese neue Form ist gegenüber der typischen calida dadurch aus- 
gezeichnet, daß die Flecken auf dem vierten Tergit fast völlig reduziert 
sind. Nur einzelne helle Haare, die sich leicht der Beobachtung ent- 
ziehen, stehen noch an dieser Stelle. Die kameruna m. kann daher 
leicht mit Formen der disparimaculata verwechselt werden. Charak- 
terisiert ist diese neue Form weiterhin dadurch, dass die Hinterfläche 
des Thorax fast in ihrer ganzen Ausdehnung geschwärzt ist. Im übrigen 
stimmen Thoraxgestalt und Skulptur mit denen der Nominatform 
überein (Taf. II, Fig. 86). 

Länge: 15 mm. 


disparimaeculata Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869, p. 183; Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 10; Ann. Sce. 
ent. France, 1899, p. 35; Ann. Mus. Genova, 1904, p. 223; Magretti 
in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 57. 


Es liegen mir zwei typische Exemplare vom Senegal !M. B.] u. 
[M. W.] vor, außerdem zwei weitere Stücke von Port. Guinea, Rio 
Cassine, 4.00 (Fea) [M. G.]. 


Morphologisch von den vorhergehenden Arten kaum zu trennen, 
ist diese Art durch die Anordnung der Zeichnung ausgezeichnet, die 
aus zwei hellen Haarflecken auf dem ersten Abdomiraltergit und 
einer unterbrochenen, seitlich nicht abgekürzten Birde auf dem dritten 
besteht. Das vorletzte Tergit ist zerstreut urd abstehend hell behaart. 
In Thoraxskulptur und Gestalt erinnert sie besonders an die micro- 
cephala (Taf. Il, Fig. 95; Taf. V, Fig. 104). 

Länge: 11—-12 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 263 


subsp. loangwana n. subsp. 


Von dieser, vielleicht als eigener Art ee ir. Form liegt 
ein einziges Weibchen vor mit der Angabe: Mpeta, Loangwa R., affl. 
of Zamb., B. of rainy’s (Coryndon) [M. G.]. 

Der Körper ist im ganzen etwas schlanker gebaut als bei der 
typischen disparimaculata Rad.-Sich. und die Skulptur von Kopf 
und Thorax ist bedeutend gröber. Auch ist die abstehende Behaarung 
länger und dichter. Das vorletzte Abdommaltergit ist nicht hell behaart, 
wohl aber das letzte. Das vierte Sternit trägt seitlich einen aus dichter, 
weißer Behaarung gebildeten Fleck, der sich deutlich aus der langen, 
hellen Behaarung der Ventralsegmente heraushebt (Taf. II, Fig. 86). 

Länge: 14 mm. 


subsp. horrida Smith in Descript. Hym. Brit. Mus., 1879, 
p. 192; Andre in Not. Leyden Mus., 1909, p. 171; Buysson in Ann. 
S. ent. France, 1897, p. 356. 


Die von Smith gegebene Beschreibung dieser Form ist zur Er- 
kennung nicht ausreichend, vielmehr kann sie auf eine ganze Reihe 
verschiedener Arten bezogen werden. Es liegt mir nun aber ein Exem- 
plar vor, das von Meade- Waldo mit den: Typus im Brit. Mus. verglichen 
ist, sodaß ich daraufhin die verwandtschaftlichen Beziehungen der 
horrida Sm. festlegen kann. 

Die beiden vorliegenden Stücke tragen die Bezeichnungen: G. E. 
Africa, Usangu Distr., 3500—4500 ft., 29. 11.—15. 12.10 (Neave) 
[Br. M.] und Port. E. Africa, Chibababa, Lower Buzi R., 12.06 
(Swynnerton) [Br.M.]. Das Exemplar vom erstgenannten Fundort 
ist das mit dem Typus verglichene. Als typischer Fundort wird Zambesi 
und Nyassasee angegeben. 

Die horrida Sm. hat nahe Beziehungen zu der disparimaculata, 
kann aber vielleicht auch als eigene Art aufgefaßt werden. Sie unter- 
scheidet sich von jener hauptsächlich durch den nach hinten etwas 
weniger stark verengten Thorax. Färbung und Skulptur ist die gleiche 
wie bei der Nominatrasse. Auch die Zeichnung des Abdomens ist 
sehr ähnlich, nur die Flecken des ersten Tergits erscheinen etwas 
mehr quer, sind aber gleichwohl seitlich deutlich abgekürzt (Taf. V, 
Fig. 105). 

Länge: etwa 12 mm. 


togoana n. Sp. 


Ein einziges Exemplar liegt vor von Togo, Bismarckburg, 29. 3. 
—4. 4. 93 (Conradt) [M. B.]. 

Unter den verschiedenen in diese Gruppe gehörigen Formen ist 
die vorliegende wohl noch am ehesten berechtigt, als eigene Art auf- 
\ gefasst zu werden. In der Zeichnungsanordnung des Abdomens stimmt 
sie mit der disparimaculata überein, doch ist die Thoraxgestalt eine 
wesentlich andere. Der Thorax ist nach hinten kaum mehr als nach 
vorn verengt und macht im ganzen einen fast parallelseitigen Eindruck. 
Seine Skapltur ist übrigens ebenso fein wie bei der disparimaculata, 


2. Heft 


264 -Dr. H. Bischoff: 


die Farbe ist aber etwas heller rot, etwa wie bei der culida occidentalis 
(Taf. IL, Fig. 95). 
Länge: etwa ll mm. 


ovata- Gruppe. 


In diese kleine Gruppe von Arten gehören Tiere mit recht ge- 
drungenem Thorax und verhältnismäßig kleinem Kopfe. Außer den 
unterbrochenen Binden resp. Flecken auf dem ersten und dritten 
Abdominaltergit treten noch stets am Apikalrande des zweiten Tergits 
kleine Haarflecken auf. Die Arten scheinen z. T. zur argenteoguttata _ 
nahe Beziehungen zu haben, doch fehlen stets die dornartig ausgezogenen 
Hinterecken des Thoraxrückens. 


ovata Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, p. 184; 
Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 35. 


Außer dem Typus aus Caffraria[M.B.] liegen mir noch vier weitere 
Exemplare vor, von denen eines aus dem Kapland (Krebs) [M. B.] 
stammt und von Gerstäckers Hand den Namen clathrata führt. 
Die beiden anderen Exemplare [M. W.] aus der Winthem’schen 
Sammlung tragen die Bezeichnungen ‚‚caffra Kl. i.1., Caffraria und 
moneta Kl. i.1. Afr. austr. Drege“ (Klugs eigene Handschrift); ein 
fünftes Exemplar stammt aus Kufuru, R. Bomu (Camermann) 
[M. Brüssel]. 

Diese Art ist sehr leicht kenntlich. Kopf und Thorax sind ober- 
seits rot, im übrigen ist der Körper schwarz. Auf dem ersten Segment 
findet sich seitlich eine helle Haarbinde, auf dem zweiten am Apikal- 
rand zwei helle Haarflecken, die etwas weiter auseinander stehen, 
als die Binden auf dem ersten und dritten Tergit unterbrochen sind. 
Kopf, Thorax und zweites Tergit sind sehr grob skulptiert. Der Kopf 
ist im Verhältnis zum Thorax, der ziemlich quadratisch ist, und dessen. 
Seiten leicht gerundet erscheinen, klein «Taf. Il, Fig. 96; Taf. V, 
Fig. 106). 

Länge: etwa 11—14 mm. 


ponderosa n. sp. 


Ein von Gerstäcker mit dem Namen ponderosa und der Typen- 
bezeichnung versehenes Exemplar aus S. Afrika (Drege) [M. B.] 
liegt vor. Die Art scheint aber von Gerstäcker nicht beschrieben 
worden zu sein. 

Oberseite von Kopf und Thorax dunkelrot, der übrige Körper 
schwarz. Der Kopf ist lang abstehend schwarz behaart, an der Mund- 
region hell. Der Thorax ist vorn ebenfalls lang und abstehend schwarz 
behaart, aber nur spärlich (vielleicht abgerieben), hinten mit einigen 
weißen Haaren untermischt. Der Mesopleuralkiel trägt sehr lange, 
gelblichweiße, dicht stehende Haare. An den Beinen finden sich 
zwischen der dunkleren Behaarung auf der Unterseite der Mittel- 
und Hinterschenkel, sowie auf der Außenseite aller Tibien und Tarsen 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 265 


helle Haare. Das Abdomen ist lang und ziemlich anliegend schwarz 
beborstet mit gelblichen Flecken in folgender Anordnung: am Apikal- 
rand des ersten Tergits stehen zwei seitlich kaum abgekürzte, die auf 
das folgende Segment übergreifen, an dessen Hinterrand sich zwei 
dreieckige, nach außen etwas verschmälerte Flecken finden, deren 
Entfernung von einander nur wenig größer ist, als die Unterbrechung der 
Binden des ersten und dritten Segments, das im übrigen mit Ausnahme 
der mittleren dunkelen Behaarung ganz hell behaart ist. Die Skulptur 
ist sehr grob und runzlig. Das Verhältnis der Größe des Kopfes zu der 
des Thorax ist ein ähnliches wie bei der argenteoguttata Andre. Die 
Wangen erscheinen von vorn gesehen annähernd parallel. Der Augen- 
abstand vom Außenwinkel der Wangen beträgt ungefähr die Länge 
des größten Augendurchmesserss. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
etwas länger als das dritte und ziemlich doppelt so lang wie das erste. 
Die Fühler sind verhältnismäßig dünn. Die Schläfen sind an der 
unteren Kante etwas wellig gekielt. Der nach vorn und hinten ver- 
engte Thorax ist etwa so lang wie breit. Seine größte Breite liegt 
vor der Mitte. Die Vorderwinkel sind etwas vorgezogen, die Hinter- 
winkel nicht. Der Seitenhöcker ist ziemlich kräftig entwickelt. Die 
Skulptur des Thoraxrückens ist sehr grob. Die Zwischenräume fließen 
zu unregelmäßigen Runzeln zusammen, Die Pleuren sind fast un- 
punktiert, teilweise glänzend. Die Beine sind kräftig entwickelt und 
verhältnismäßig kurz. Das erste und zweite Abdominaltergit sind, 
soweit durch die dichte Beborstung erkennbar, rauh skulptiert. Die 
Vorder- und Rückenfläche des ersten Tergits bilden einen scharfen 
rechten Winkel miteinander. Das Analtergit ist an der Basis kon- 
vergierend längsstreifig, an der Spitze querrunzlig skulptiert. Das 
erste Sternit trägt einen kräftigen Längskiel; das zweite ist an der 
Basis stark niedergedrückt und sehr rauh skulptiert mit einem vorn 
etwas deutlicheren, nach hinten verschwindenden Längskiel (Taf. II, 
Fig. 96; Taf. V, Fig. 107). 
Länge: 20 mm. 


somalica n. sp. 


Ein Individuum ‚Jiegt mir von Somaliland (G. W. Bury) 
[Br. M.] vor. 

Diese neue Form hat in der Zeichnungsverteilung eine gew isse 
Ähnlichkeit mit der. mierocephala Andre einerseits und der ovata Sich. 
Rad. andererseits. 

Einfarbig schwarz. Eine weiße Fleckenzeichnung findet sich in 
folgender Anordnung: Am Hinterrand vom ersten Tergit steht 
jederseits ein weißer Haarfleck, der auf die Basis des folgenden 
übergreift. Zwei ähnliche Flecken treten auch am Hinterrande des 
folgenden Tergits auf. Zwei größere, etwas quere Flecken sind auf 
dem dritten Tergit vorhanden. Weiter seitlich finden sich auf diesen 
Tergiten helle Haarfransen, die auf eine ehemalige, seitliche Ausziehung 
der Flecken zu Binden hinzuweisen scheinen. Auch auf dem vorletzten 
und letzten Tergit tritt eine weiße Behaarung auf. An den Beinen, 


2. llett 


266 Dr. H. Bischoff: 


den Seiten und der Unterseite des Körpers sind allenthalben längere, 
weiße Haare vorhanden, die an den Endrändern der Sternite Fransen 
bilden. 


Kopf und Thoraxgestalt sind ähnlich wie bei der ovata Sich. Rad., 
doch ist der Kopf hinten etwas mehr gerade und der im ganzen ge- 
strecktere Thorax nach hinten etwas mehr verengt. Am Thorax ist 
die deutliche Grenze des Pronotums gegen das Mesonotum auffällig, 
die durch Querrunzeln angegeben wird. Ähnlich ist auch das Pro- 
podeum gut abgesetzt. Auf dem Mesonotum macht sich eine grobe, 
deutliche Längsrunzlung bemerkbar. Das zweite Tergit ist fein 
skulptiert, mit deutlichen Kielchen bedeckt (Taf. II, Fig. 88; Taf. V, 
Fig. 108). 

Länge: 17 mm. 


ovataeformis n. sp. 


Ein einziges weibliches Exemplar aus Swakopmund (J. Wahl- 
berg) [M. Stockh.] liegt vor. 


Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der ovata Sich. Rad. 


Schwarz; Kopf und Thoraxrücken, teilweise auch die Pleuren 
dunkelrot, gegenüber einem viel helleren Rot bei der ovata Sich. Rad. 
Die Stirn zwischen den Augen ist etwas schwärzlich. Auf dem ersten 
Tergit befinden sich zwei große, weiße Flecken, die auf das zweite 
Segment übergreifen, auf dem zweiten an dessen Apikalrand zwei 
kleinere, die zwischen dem Seitenrand und der Mittellinie ziemlich 
in der Mitte liegen, und auf dem dritten eine in der Mitte unterbrochene 
Binde. Die letzten Tergite sind schwarz behaart. Ventral bilden 
lange, weiße Haare an den Endrändern der Sternite Wimperreihen. 
Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax größer als bei der zum Ver- 
gleich herangezogenen Art. Hinter den Augen ist er ein wenig schwächer 
verlängert. Der Thorax ist im Verhältnis zur Länge schmaler, macht 
also einen schlankeren Eindruck. Nach hinten ist er auch deutlicher 
verengt. Seine Skulptur ist nicht ganz so grob wie bei der ovata, immer- 
hin ist sie im Vergleich zu verschiedenen anderen Arten als grob zu 
bezeichnen. Die Skulptur des zweiten Tergits ist ebenfalls grob längs- 
grubig, doch bei weitem nicht so stark wie bei der ovata. Einige Längs- 
kiele befinden sich besonders seitlich auf dem Analtergit und an der 
Spitze sind undeutliche Querrunzeln vorhanden. 


Länge: 12 mm. 


eimrada- Gruppe. 


Hierher gehören mehrere z. T. recht große, stets schlank gebaute 
Arten. Der Kopf ist verhältnismäßig breit; der Thorax ziemlich lang, 
nach hinten kaum mehr als nach vorn verschmälert; auch das Ab- 
domen, besonders das zweite Segment, ist gestreckt. Die Rücken- 
fläche des ersten Tergits ist deutlich von der Vorderfläche geschieden. 
Die Färbung des Thorax geht von hell rot bis schwarz. Die Zeichnung 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 267 


des Abdomens besteht aus einer unterbrochenen, mitunter seitlich 
abgekürzten Apikalbinde des ersten Tergits und einer ebenfalls in 
der Mitte unterbrochenen Binde des dritten Tergits. 


zimrada Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., v. 2, 
8:7, p. 208. 


Zwei Exemplare liegen vor mit der Angabe: Kilimandjaro, Ki- 
bonoto, Kulturzone, 7.4. und 15.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.]. Diese 
Tiere sind die Typen der zimrada Cam., sowie der amarna Cam. 


Die Binden des ersten und dritten Tergits sind bei dieser Art 
seitlich nicht abgekürzt. Der Thorax ist rostfarben und auf der Hinter- 
fläche, sowie seitlich über den Hüften etwas geschwärzt. Der einzige 
Unterschied zwischen den beiden Exemplaren besteht darin, daß bei 
dem Typus der amarna Cam. die ganze hintere Fläche des Thorax ge- 
schwärzt ist, während dies bei der zöamrada Cam. nur am Grunde der 
Fall ist. Die amarna darf also nur als Aberration aufgefaßt werden, 
zumal beide Formen, wie es scheint, zusammen vorkommen, und 
daher eine Rassenausbildung auf Grundlage der Verbreitung nicht 
in Frage kommt. 

Länge: 15—16 mm. 


f. amarna Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
v. 2,8:7, p. 203. 


Bezüglich dieser Form vergl. das bei der vorhergehenden Gesagte. 


subsp. maxima n. subsp. 


Sieben Exemplare liegen von folgenden Fundorten vor: Sansibar, 
Bondei (Schmidt) [M. B.]; D. O. Afrika, Sisima a. Simifluß, 10 km 
von Tanga, bei den Sigifällen, 12.8.04 (Karasek) [M. B.]; D. O. 
Afrika, Kiemoni, 25. 11.09 (Karasek) [M. B.]; Afr. or. allem., Tanga 
et envir., 4.09 (Alluaud) [M. P.]; Kasanga (Speyer) [M. Hamb.]; 
Usambara, Lewa, 25.9. 88 (Stuhlmann) [M. Hamb.]. 


Diese wohl als geographische Rasse anzusprechende Form ist 
durch den einfarbig hell rostroten Thorax gegenüber der Nominat- 
form ausgezeichnet; außerdem scheint sie im Durchschnitt etwas 
größer zu sein (Taf. II, Fig. 97; Taf. V, Fig. 109). 

Länge: 17—19,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 


subsp. kenyana n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor mit den Angaben: Afr. or. angl., Kenia 
(5. O.), Prairies, 2000 m.. Nyere, 1909 (Alluaud) [M.P.]; Brit. 
E. Afr., N. slopes of Kenya on Embu-Meru Rd., 4500—5000 ft., 
13.—14. 2. 1911 (Neave) [Br. M.]. 

Die vorliegenden Stücke sind der mazima ganz außerordentlich 
ähnlich, zeichnen sich aber dadurch aus, daß die Bindenhälften des 
ersten Segments seitlich abgekürzt sind. Da beide Exemplare aus dem 


2. Helt 


268 Dr. H. Bischoff: 


gleichen Gebiet stammen, kann an ihrer Zugehörigkeit zu einer be- 
sonderen Rasse kein Zweifel bestehen (Taf. Il, Fig. 86). 

Länge: 15,5—17,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. P.]. 


subsp. lukulediana Strand in Ent. Mt., 1917, p. 55. 


Außer den Typen (zwei Männchen und ein Weibchen) liegen mir 
noch vier Weibchen vor von D.O. Afrika, Barikiwa, Donde Geb. 
(Chr. Schröder) [M. Hamb.] und Lindi, 1905 IM G.]. 


Der Thorax ist bei dieser Form ganz schwarz, die Zeichnungs- _ 
anordnung die gleiche wie bei der Nominatrasse. Die Skulptur von 
Kopf und Thorax ist etwas gröber (Taf. II, Fig. 97). 

Länge: 16,5—18 mm. 


Das aus Lindi stammende Exemplar ist von Andre als O. an- 
chietae Rad. bezeichnet. Ich halte jedoch die Tiere für spezifisch 
verschieden. Wegen der Thoraxgestalt, die bei der Radoszkowski- 
schen Art quadratisch sein soll, können die beiden nicht vereinigt 
werden, auch spricht das Vorkommen dagegen. 


_ notata- Gruppe. 


Die hierhergehörigen Formen sind den Vertretern der zimrada- 
Gruppe recht ähnlich, doch sind sie im ganzen gedrungener gebaut, 
häufig auch gröber skulptiert. 


notata Lepeletier in Hist. nat. Hym., 1845, v. 3, p. 600. 


Kohl in Ber. Hamburg. wiss. Anstalt, 1893, p. 11; Radoszkowski 
in Journ. Ac. Lisboa, 1881, p. 218; Stadelmann, Hymenopt. O. Afrik., 
1897, p. 49. 

Diese Form ist nach der Lepeletier’schen Beschreibung kaum 
zu deuten. In der Monographie der altweltlichen Mutilliden haben 
aber Sichel und Radoszkowski die Art auf vier Exemplare hin 
festgelegt. Diese vier Stücke liegen mir vor. Sie verteilen sich auf zwei 
verschiedene Unterarten in je zwei Exemplaren; und zwar ist die eine 
die notata notata Lep., die andere als die notata tomyris Per. aufzufassen. 


Die beiden mir vorliegenden Stücke der Nominatrasse tragen 
die Bezeichnung Capland (Krebs) [M. B.]. 


Der Thorax ist ziemlich hell rostrot, über den Hüften und am 
Grunde der Hinterfläche in geringer Ausdehnung geschwärzt. Das 
erste Segment trägt eine in der Mitte unterbrochene, seitlich nicht 
abgekürzte Apikalbinde; eine ähnliche Binde findet sich auf dem 
dritten Segment. Der Thorax ist ziemlich grob punktiert. Das zweite 
Abdominaltergit ist spärlich behaart und bes'tzt eine recht grobe, 
längsgrubige Skulptur (Taf. II, Fig. 97; Taf. V, Fig. 110). 


Länge: 12—13 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 269 


subsp.bifaseiata n. subsp. 

Vier Weibchen liegen vor mit folgenden Angaben: Windhuk 
(Heller) [M. B.]; Windhuk (Techow) [M. B.]; Okahandja, 10. 03 
(L. Schultze) [M. B.]; Swakopmund (Wahlberg) [M. Stockh.]. 

Diese Form, die wohl als südwestafrikanische Rasse der vorher- 
gehenden aufzufassen ist, besitzt wie jene die auf dem ersten Abdominal- 
tergit seitlich ausgezogenen Flecken, ähnelt ihr überhaupt sehr; unter- 
scheidet sich aber durch den ganz roten, viel gröber skulptierten und 
schlankeren Thorax. Das zweite Tergit ist etwas mehr behaart, zeigt 
aber trotzdem deutlich eine ähnlich grobe Grundskulptur wie bei der 
Nominatrasse. Diese Rasse scheint im Durchschnitt etwas größer 
zu sein (Taf. II, Fig. 97; Taf. V, Fig. 111). 

Länge: etwa 14—17 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Heller bei Windhuk gesammelte 
Exemplar. 


subsp. tisiphone Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1899, p. 78. 


Zwei Exemplare liegen vor, die ich allerdings mit einigem Be- 
denken für die tisöphone Per. halte. Die Tiere tragen die Bezeichnungen: 
Caffraria (dazu von Klug’s Hand die Bemerkung: ‚‚notata Kl. i. 1., 
Afr. austr. Drege) [M. W.]; S. Afrika (Coll. Smith) [Br. M.]. 

Diese Form ähnelt sehr der brfasciata, doch ist die Zeichnung 
des Abdomens mehr gelblich getönt und die Binde des ersten Tergits 
seitlich stark abgekürzt. Der Thorax ist düster rot; seine Pleuren 
und die Hinterfläche sind in weiter Ausdehnung geschwärzt. Die 
Behaarung ist im ganzen etwas dichter und struppiger; die übrigen 
Skulpturverhältnisse sind die gleichen (Taf. II, Fig. 86; Taf. V, Fig. 112). 

Länge: 15—17,5 mm. 


Peringuey gibt von der tisiphone an, daß sie nur eine Reihe 
von Dornen an den Tibien besitzen soll. Ich glaube, daß hier ein 
Beobachtungsfehler vorliegt, da zwischen der langen, kräftigen Be- 
haarung die Dornen leicht übersehen werden können, was bei der 
Peringuey’schen Flüchtigkeit besonders leicht möglich ist. 


subsp. tomyris Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 375. 


Das bisher unbeschriebene Weibchen dieser Form, glaube ich, 
in zehn Exemplaren zu erkennen, die mir mit folgenden Angaben 
vorliegen: Algoa Bay, 21. 7. 96 (Brauns) [M. B.]; Algoa Bay, 1.7. 96- 
und 10. 7. 98 (Brauns) IM. W.]; Algoa Bay, 8. 8. 97 (Brauns) 
[M. Hamb.]; Port Elizabeth [Br. M.]; Afr. merid. [M. W.]; Kapland 
(Krebs) [M. B.]. 


Diese Form steht der tisiphone Per. sehr nahe, unterscheidet 
sich aber in der Färbung dadurch, daß die Pleuren und Hinterfläche 
des Thorax völlig geschwärzt sind, besonders aber durch die Binde 
des dritten Abdominaltergits. Diese zieht sich nämlich nur als ein 
schmales, in der Mitte unterbrochenes Band über das Segment hin, 
wobei sie aber von Basis und Apikalrand beträchtlich entfernt bleibt, 


2. Heft 


270 Dr. H. Bischoff: 


eine Eigentümlichkeit, die keine andere Art mit I Die übrigen 
Zeichnungs- und Skulpturmerkmale sind die gleichen wie bei der 
tisisphone Per. (Taf. Il, Fig. 98; Taf. V, Fig. 113). 


Das Exemplar vom letztgenannten. Fundort stammt aus der 
Radoszkowski’schen Sammlung und trägt den ı.l. Namen 
compar data. 

Länge: 12,5—17,5 mm. 


subsp. mackayi Cameron in S] östedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
v. 2, 8:7, p. 204. 


Außer dem Typus von Meru, Nieder, 2. 12 (Sjöstedt) [M. Stockh.] 
liegen sechs weitere, z. T. in der Größe recht verschiedene Formen 
vor von D. O. Afrika, Kidugala, 2. 03 (Schröder) [M. B.]; Guruiberg, 
N. W.v.Irangi, Anf. 10.93 (Neumann) [M.B.]; Mozambique, . 
Sandacca, 3.03 [M. B.]; Kilimandjaro-Meru-Steppe (Uhlig) [M. B.]; 
Kilimandjaro (Harnoncourt) [M. W.]. 


Morphologisch der vorhergehenden Form sehr ähnlich, doch 
ist die Skulptur im Ganzen feiner. Der Thorax ist weder auf 
den Pleuren, noch auf der Hinterfläche geschwärzt. Die Flecken auf 
dem ersten Segment sind verhältnismäßig groß, und die Binde des 
dritten Tergits erreicht den Apikalrand. In der Thoraxgestalt stimmt 
sie mit der subsp. brfasciata überein (Taf. II, Fig. 86). 


Länge: 11—16 mm. 


subsp. nigrita n. subsp. 


Zehn Exemplare liegen vor von Brit. O. Afr., Kikuyu Escarpement 
[M. G.]; Afr. or. angl., Rift Valley, Col du Longonot, 2140 m, Stat. 
25.12.1911 (Alluaud et Jeannel) [M. P.]; D. O. Afrika, Ufiomi 
(Ertl) [Coll. Ertl]; N. Rhodesia, Gorge, Lusenfwa, 24. 10. 1910 
(Silverlock) [Br.M.]; N.E. Rhodesia, Upper luangwa R., 27.7. 
—13.8.1910 (Neave) [Br.M.]; Lr. Luangwa R.,, 4.—13. 9. 10 
(Neave) [Br. M.]; Near mouth of Lusangazi R., 1.—3. 9. 10 (Neave) 
[Br. M.]. 


Diese Form ist durch den ganz schwarzen Thorax ausgezeichnet 
und daran von allen andern zu unterscheiden. Eine Verwechslung 
mit der zimrada lukulediana ist auch nicht möglich, wegen der viel 
gedrungeneren Thoraxgestalt. Das erste Tergit trägt nur zwei weiße 
Flecken, das dritte eine in der Mitte unterbrochene Binde. Der Unter- 
schied zwischen den Tieren aus Brit. O. Afrika und denen aus Rhodesia 
scheint nicht ganz konstant zu sein. Immerhin ist die Zeichnung bei 
den Stücken aus Rhodesia reiner weiß, und die Binde des dritten Tergits 
neigt bei denen aus O. Afrika zu einer seitlichen Abkürzung. Die Skulp- 
turunterschiede sind sehr gering, wohl auch mehr individueller Natur. 
Allerdings ist das Stück vom oberen Luangwa, zugleich das größte 
der ganzen Reihe auf dem Abdomen viel feiner punktiert. Ich be- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 271 


zeichne vorläufig die Rhodesia- Exemplare als f. rhodesiana m. ; vielleicht 
kann äuf sie später eine eigene Unterasse aufgestellt werden. 


Länge: 8—14 mm. 
Als Typus der nigrita bezeichne ich eines der Stücke von Kikuyu. 


subsp. quadrimaculata n. subsp. 


Hierzu gehören neun, mir von folgenden Fundorten vorliegende 
Exemplare: Abyssinien, Sinir, 2.—3.00 (v. Erlanger) [M. B.]; 
Ngoroine, Anf. 2. 97 (0. Neumann) [M. B.]; Afr. or. angl., Kenia, $. O., 
Distr. de Maranga, Fort Hall (Alluaud) [M. P.]; Kjj abe, Rift "Valley 
orient. (Alluaud, 1904) [M. P.]; Samburu, Wa Nyika, 4. 04 (Alluaud) 
IM.P.]; Uganda Prot., Southern Toro, Mbarara, Ft. Portal Rd., 
3800—4200 ft., 22. 24. 10. 11 (Neave) [Br. M.]; Kikuyu Escarpement 
[M. G.]; Eritrea, Assaorta alta, 5.02 (Andreini) [M. G.]; Etiopia, 
Auasc, 10. 1910 (Citerni) [M. G.]. 


Diese Unterart ist an der Färbung leicht kenntlich, hat aber im 
übrigen eine rechte Ähnlichkeit mit der mackayi. Die Seiten und Hinter- 
fläche des Thorax sind geschwärzt; die Bindenhälften des dritten Ab- 
dominaltergits sind seitlich stark abgekürzt, sodaß dies Segment nur 
zwei Flecken trägt; das gleiche gilt für das erste Tergit (Taf. II, Fig. 86). 

Länge: 12,5—16 mm. 


Bei dem Stück aus Samburu konvergieren die Thoraxseiten etwas 
stärker nach hinten und die Schwärzung der Thoraxseiten ist weniger 
ausgedehnt, sodaß es vielleicht als eigene Form aufgefaßt werden kann. 
Auch die Stücke aus Eritrea und Etiopia könnten wegen ihrer kleinen 
Gestalt und der mehr zur Bildung von Längsrunzeln neigenden Thorax- 
skulptur abgetrennt werden. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Ngoroine. 


subsp. umtalina n. subsp. 


Ein Exemplar aus Umtali, 24.12.01 (Marshall) [Br. M.] liegt 
vor. 


Diese Form erinnert sowohl an manche chione-Formen, wie auch 
an Vertreter der zimrada-Gruppe. Was zunächst die Färbung anbe- 
langt, so ist der Thorax hell rostrot ohne Schwärzung auf den Pleuren 
oder der Hinterfläche. Die Abdominalzeichnung besteht aus zwei 
ziemlich großen Flecken auf dem ersten Segment und einer weit unter- 
brochenen, seitlich nicht abgekürzten Binde auf dem dritten. Die 
Runzen des Thoraxrückens neigen zum Zusammenfließen zu Längs- 
runzeln. Das zweite Tergit ist fein skulptiert. Der Thorax ist etwas 
gestreckter als bei den anderen Arten der notata-Gruppe, wodurch er an 
den der zimrada- Gruppe erinnert, ohne jedoch ganz so gestreckt zu sein, 
wie es dort der Fall ist. Das Abdomen ist jedoch von der gedrungenen, 
für die notata-Gruppe charakteristischen Gestalt (Taf. II, Fig. 86; 
Taf. V, Fig. 114). 


Länge: etwa 14 mm. 


2. Heft 


2372 Dr. H. Bischoff: 


subsp, ehione Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 79. 

37 Individuen liegen vor mit folgenden Fundortsangaben: Mashona- 
land, Salisbury, 2.99, 11. 99, 1.06, 3.06 (Marshall) [Br. M.]; Ar- 
lington, Ft. Salisbury (Coryndon) [M. G.]; Rhodesia, Matopo Hills, 
1.04 (Marshall) [Br. M.]; Transvaal (Coll. Bingham) [M. B.]; Cape 
G. H. [Br. M.]; Port Natal (aus der Coll. Smith, mit der Angabe 
„cepheus Sm.“ [Br. M.]; Mashonaland (Coll. Bingham) [M. B.]; D. S.W.- 
Afrıka (Lübbert)[M. B.]; S.Afrıka (Dr. Penther)[M. W.]; S.Rhodesia, 
Bulawayo, 12. 13 (Arnold) [Coll. Arnold]; S. Rhodesia, Matoppo S$., 
4.12.11 (Arnold) [Coll. Arnold]; S. Rhodesia, Plumtree, 21.1. 12 
(Arnold) [Coll. Arnold]; N. Transvaal, Shilouvane (Junod) [Coll. 
Schulth.]. & - 

Diese Form hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der ostafrikanischen 
mackayiı Cam. Die hierhergestellten Tiere sind durchschnittlich von 
kleinerer Gestalt; der Thorax ist verhältnismäßig kürzer und hellrot, 
selten über den Hüften ein wenig geschwärzt. Die Gestalt des Thorax 
ist allerdings bei kaum zweien dieser Tiere übereinstimmend. Be- 
sonders der Grad der Verjüngung nach hinten ist sehr wechselnd; 
dasselbe gilt auch von der Skulptur. Es ist also immerhin leicht möglich, 
daß ich hier eine Reihe verschiedener Formen zusammengefaßt habe, 
die event. als besondere Formen benannt zu werden verdienten. Die 
Zeichnung des Abdomens ist bei allen Tieren fast einheitlich. Nur bei 
drei Exemplaren sind die Flecken des ersten Tergits etwas mehr quer 
entwickelt. 

Länge: 7—16 mm. 


Da erst reicheres Material die Verwandtschaftsverhältnisse der 
hierhergestellten Formen klären kann, gebe ich im Folgenden eine Über- 
sicht über die Unterscheidungsmöglichkeiten der mir bisher bekannt 
gewordenen Formen. 


1. Die Flecken des ersten Tergits sind seitlich etwas ausgezogen, 
ohne jedoch den Seitenrand des Tergits zu erreichen. Die 
Skulptur des zweiten Tergits ist grob und besteht aus kleinen 
Längskielchen, die von der Behaarung nicht verdeckt werden. 
a) Thorax ohne Neigung zur Bildung von Längsrunzeln, 

hell rostrot. Abdomen schlank. Ohne Fundortsangabe 
[Coll. Arnold]; von Peringuey als tisiphone bestimmt. 
Länge: etwa 11,5 mm. 

b) Thorax mit deutlichen, glänzenden Längsrunzeln, nach 
hinten ein wenig mehr verengt und dunkler rot. Abdomen 
schlank. — Bulawayo, 12. 1913 (Arnold) u. Shilouvane 
[Coll. Schulth.]. Länge: etwa 12,5 mm. 

c) Der Form b ähnlich, aber ohne deutliche Längsrunzeln, 
jedoch mit grober Skulptur. Zweites Abdominalsegment 
bauchiger. — Salisbury, 3. 06 (Marshall). Länge: etwa 
10 mm. 

2. Flecken des ersten Tergits seitlich nicht ausgezogen. | 
d) Zwei Exemplare von Matoppo (Arnold). Ziemlich große 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 273 


Form mit verhältnismäßig feiner Abdominalskulptur und 
hell rotem Thorax. Die Seiten des Kopfes hinter den Augen 
divergieren leicht gerundet nach hinten. Länge: etwa 
14—15 mm. 

e) Das Exemplar von Arlington besitzt gleichfalls eine feine 
Abdominalskulptur, ist aber schlanker gebaut als Form d; 
vor allem ist der über den Hüften geschwärzte Thorax 
nach hinten viel stärker verjüngt. Die Seiten des Kopfes 
divergieren viel weniger nach hinten. Länge: etwa 15,5 mm. 

f) Ein aus Plumtree [Coll. Arnold] vorliegendes Exemplar 
mit ebenfalls feiner Abdominalskulptur ähnelt der Form d 
ganz außerordentlich, aber der Thorax ist etwas düsterer 
rot; die Schläfen sind etwas kürzer,- fast geradlinig, nicht 
gerundet und verlaufen nach hinten leicht konvergierend. 
Länge: etwa 13,5 mm. 

g) Das aus S. Afrika (Penther) [M. W.] stammende Exemplar 
ist der Form d auch recht ähnlich, aber die Schläfen, die 

länger als bei der Form f sind, konvergieren gerundet nach 
hinten. Länge: etwa 15 mm. 

h) Eine feine Abdominalskulptur besitzt auch noch ein Exem- 
plar aus Mashonaland [M. B.], das durch seine kleine Gestalt 
und den sehr hellen Thorax, der allerdings in der Umgebung 
der Hüften geschwärzt ist, auffällt. Die Flecken des ersten 
Tergits sind verhältnismäßig groß. Länge: etwa 8 mm. 

i) Zwei Stücke aus D. S. W. Afrika haben wie die folgenden 
Formen eine grobe Abdominalskulptur. Auch die Punktie- 
rung des Thorax ist grob, und die Zwischenräume neigen 
zur Bildung von Längsrunzeln. Die Farbe des Thorax ist 
mehr blutrot. Sein Vorderrand ist gerade abgestutzt; 
seine Seiten konvergieren beträchtlich nach hinten. Die 
Schläfen sind verhältnismäßig kurz. Länge: etwa 9 mm. 

k) Der vorhergehenden Form ähneln recht zwei Stücke aus 

Transvaal [M. B.] und Port Natal [Br. M.], doch ist diese 

Form wesentlich gedrungener und plumper gebaut. Die 

Bildung von Längsrunzeln auf dem Thorax, der vorn nur 

schwach breiter als hinten ist. ist weniger ausgeprägt. Bei 

dem Exemplar aus Transvaal sind im Gegensatz zu dem 
anderen Stück die Pleuren über den Hüften in geringer 

Ausdehnung geschwärzt. Länge: etwa 10 mm. 

Ein Stück aus Bulawayo [Coll. Arnold] sieht der Form d 

außerordentlich ähnlich, unterscheidet sich aber ohne 

weiteres durch die viel gröbere Skulptur des zweiten Tergits. 

Außerdem sind die Schläfen kürzer und annähernd parallel- 

seitig. Länge: etwa 11 mm. 

Vier Exemplare aus Salisbury und von den Matoppo Hills 

[Br. M.] sind außer der groben Skulptur des zweiten Seg- 

ments dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten des Thorax 


von den vorderen, großen Seitenhöckern an nach hinten 
Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 2. 


— 
— 


3 


15 2. Heft 


274 Dr. H. Bischoff: 


ziemlich stark, geradlinig konvergieren. Die Thoraxskulptur 
neigt besonders vorn zur Bildung von Längsrunzeln. Länge: 
etwa 7—1l1 mm. 

n) Ein Stück vom Kap d. g.H. [Br. M.] ist durch besonders 
gedrungenen Thorax, der kaum länger als breit ist, aus- 
gezeichnet. Nach hinten konvergieren seine Seiten ungefähr 
in dem Maße wie bei der Form k; doch ist er im ganzen 
kürzer. Länge: etwa 9 mm. 


fulvopilosa n. sp. 


Zwei Exemplare liegen vor von Caffraria (Wahlberg)[M. Stockh.]; 
Port Natal [M. G.]. 

Eine leicht kenntliche, kleine Art. Der Thorax ist sehr gedrungen; 
seine Seiten sind stark gerundet; der Vorderrand ist deutlich konkav, 
nach innen eingebuchtet, resp. die Vorderwinkel erscheinen vor- 
gezogen. Die grubige Skulptur des Thorax und zweiten Tergits ist 
recht grob. Die Bindenzeichnung des Abdomens, die mit der typischen 
notata übereinstimmt, ist blaßgolden. Eine lange Behaarung von goldig- 
brauner Färbung befindet sich am Hinterrand des Kopfes, auf den 
Thoraxseiten, den Beinen, am Mittelsegment, an der Basis des Ab- 
domens, an den Seiten desselben und unterseits (Taf. IL, Fig. 97; 
Taf. V, Fig. 115). 

Länge: 8—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. Stockh.]. 


usambarica n. sp. 


Ein einziges Weibchen liest vor von Usambara [M. B.]. 

Diese Art ist an ihrer Thoraxgestalt leicht kenntlich. Der notata 
Lep. nahestehend, unterscheidet sie sich von jener durch den viel 
gedrungeneren Thorax, dessen Seiten sehr stark konvex erscheinen. 
Der Hinterrand ist, von oben gesehen, fast gerade abgestutzt, der 
Vorderrand in der Mitte leicht nach vorn vorgezogen, ähnlich wie bei 
der notata. Lep. Die Skulptur des ganzen Körpers ist verhältnismäßig 
fein. Der Thorax ist einfarbig hell rostrot. Auf dem ersten Tergit, 
dessen Rückenfläche von der Vorderfläche ziemlich scharf abgesetzt 
ist, stehen zwei weiße Flecken. Die Binde des dritten Tergits ist in 
der Mitte unterbrochen und seitlich nicht abgekürzt (Taf. II, Fig. 86). 


Länge: etwa 16 mm. 


Männchen. 


argenteoguttata- Gruppe. 


argenteoguttata Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 331. 

Von dieser auch im männlichen Geschlecht leicht kenntlichen 
Art liegen mir zwei Männchen vor von Brit. O. Afrika [M. G.]. 

Einfarbig schwarz, mit schwarzbraunen, violett schimmernden 
Flügeln. Erstes und drittes Tergit mit ziemlich quadratischen, weißen 


“ 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 375 


Haarflecken; auch die Außenwinkel des dritten Tergits tragen einen 
kleinen, weißen Haarfleck. Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax 
klein, hinter den Augen parallelseitig verlängert. Das Scutellum ist 
flach, hinten deutlich ausgerandet und nur schwach niedergedrückt. 
Das Mittelsegment ist sehr kurz; seine oberen Winkel sind stark zahn- 
förmig vorgezogen. 

Länge: 16—18 mm. 


mocquer ysi- Gruppe. 


V moequerysi Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 670; Term. 
Füzetek 1896, p. 21. 

Sieben Männchen liegen mir vor u. z. von folgenden Fundorten: 
Chutes de Samlie, Riv. N’Gamie (Mocquerys)|M. Brüssel, Typus]; 
Congo Fr., Kuilu [M. Bud.]; Ogoue, Lambaren® (Ellenberger)[M. P.]; 
Urwald Beni, 10. 1910 (Grauer). [M. W.]; Neu Kamerun (Tessmann) 
[M. B.]; Kasai, Kondue, Luja [Congo M.]. 

Die Männchen sind wie die Weibchen einfarbig schwarz. Eine 
helle, blaßgelbliche Behaarung bildet auf dem ersten Abdominal- 
segment jederseits einen kleinen Fleck, der mitunter undeutlich ist, 
gelegentlich aber auch seitlich ausgezogen erscheint wie z. B. bei dem 
Exemplar aus dem Beni- Urwald und der f£. bizonata (s. u.). Auf dem 
dritten Tergit findet sich eine ebenso gefärbte, durchgehende Binde. 
Als morphologisches Unterscheidungsmerkmal gegenüber der sehr 
ähnlichen Zangana m. kommt in Betracht, daß bei dieser letzteren das 
letzte Abdominalsternit zwei kräftige, nach hinten konvergierende 
Kielchen dicht vor dem Apikalrand trägt, während es bei der mocquerysi 
Andr& flach ist und nur die gleichmäßige Punktierung aufweist. 
(Taf. V,. Fig. 116). 

Länge: 10—13,5 mm. 


-£. bizonata n. f. 


Hierunter verstehe ich eine Form, die sich durch den Besitz einer 
weiteren, breiten, nicht unterbrochenen, hellen Binde auf dem vierten 
Tergit auszeichnet. Das eine der Stücke vom Ogou& ist hierherzu- 
stellen. Das kleinere Exemplar aus Neu-Kamerun besitzt auf dem 
vierten Abdominaltergit ziemlich reichlich eingestreute, helle Haare, 
ohne daß diese jedoch eine Binde bilden. 


tangana n. sp. 


Das einzige vorliegende Männchen stammt aus Tanga, Stat. 74, 
4.12 (Alluaud u. Jeannel) [M.P.]. 

Die Art steht der mocquerysi Andr& sehr nahe und ist an der Fär- 
bung kaum zu unterscheiden. Die Flecken des ersten Sternits fehlen 
bei dem einzigen bekannten Stück. Das dritte Tergit trägt eine Binde 
von gleichem Aussehen wie bei jener. Die morphologischen Unter- 
schiede bestehen darin, daß bei der zangana m. die grobe Skulptur des 
Vorderkörpers kräftiger ist und das letzte Sternit auf die bei der vor- 


18* 2. Heft 


276 Dr. H. Bischoff: 


— 


hergehenden Art bereits erwähnte Weise ausgezeichnet ist. Außerdem 
ist das vorliegende Exemplar kleiner. 
Länge: 9 mm. 


fracta- Gruppe. 


fracta andromache Peringuey (Andre ın Z. Hym. Dipt., 1901, 
. 330). x 
n Als Männchen dieser Form glaube ich mit Sicherheit ein Männchen 
ansprechen zu können, das mir von Salisbury, 1900 (Marshall) 
[Br. M.] vorliegt. 

Schwarz; Thorax mit Ausnahme des Mittelsegments und des 
unteren Teiles der Pleuren rot. Die Augenausrandung und die inneren, 
unteren Orbitalränder sind blaß gelbbraun. Dem ersten Tergit fehlt die 
helle Haarzeichnung; auf dem zweiten Tergit findet sich eine in der 
Mitte weit unterbrochene, halle Haarbinde. Die Unterbrechung der 
Binde des dritten Tergits ist auf der hinteren Segmenthälfte mit hellen 
Haaren ausgefüllt, sodaß die Binde den Eindruck erweckt, als ob sie 
durchgehend und nur vorn ausgerandet sei. Diese Art besitzt im 
männlichen Geschlecht eine große Ähnlichkeit mit der microcephala 
parva Magretti, unterscheidet sich aber von jener durch das Fehlen 
des Zahnes auf dem zweiten Sternit und den wesentlich kleineren Zahn- 
höcker des Analsternits, die dichtere Punktierung des zweiten Tergits 
usw. (Taf. V, Fig. 117). 

Länge: etwa 9 mm. 

Die Unterschiede dieses Exemplares gegenüber der Andre’schen 
Beschreibung sind so geringfügige, daß ich diese Form ohne weiteres 
damit identifizieren kann. 


rufithoraeica n. sp. 


Zwei Exemplare liegen mir vor von D. S. W. Afrika (Dinter) 
[M.B.] und Otjosondu (Casper) [M. B.]. 

Nach der P&ringuey’schen Tabelle der Odontomutilla-Männchen 
würde die Determination auf die eunomia Per. führen. Aber ver- 
schiedene Merkmale sprechen dagegen. 

Schwarz; Thorax, einschl. der Pleuren, einfarbig rot, doch kann 
die hintere Fläche des Mittelsegments bereits eine Verdunklung auf- 
weisen. Auf dem ersten Tergit befindet sich jederseits je ein kleiner, 
weißer Haarfleck; der Spitzenrand des zweiten Tergits ist mit einer 
in der Mitte weiten Unterbrechung weiß gebändert. Das dritte Tergit 
ist ebenso behaart, aber in der Mitte nur schwach unterbrochen. Das 
Schildchen ist flach, hinten kaum niedergedrückt. Das Mittelsegment 
ist nur schwach verlängert. Die Hinterwinkel desselben sind schwach, 
‚aber deutlich vorgezogen. Die Skulptur des zweiten Tergits ist nicht 
ganz so stark wie bei der kalaharica m., der diese Form im Habitus 
übrigens recht ähnelt, von der sie aber durch die wesentlich verschiedene 
Zeichnungsanordnung gut zu trennen ist. Ein Ventralkiel oder Zahn 
fehlt auf dem zweiten und letzten Sternit. Der Ventralkiel des ersten 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 977 


Sternits ist deutlich gezähnt. Die inneren, unteren Orbitalränder 
sind schmal gelblich eingefaßt. 
re: 10 mm. 

seminigrita Bischoff in Wiss. Ergeb. Deutsch. Zentral- Afrika!) 
Exped., 1907/08, v.3, p. 215. 

Der Typus liegt mir vor mit; der Bezeichnung: W. v. Albert See, 
Mawambi a. Ituri, 4.08 [M. B.]. 

Diese Form ähnelt in der Zeichnung außerordentlich der andro- 
mache Per., doch ist die Binde auf dem dritten Tergit in der Mitte weit 
unverbrochen. Die Augenausrandung ist ganz schwarz. Die Skulptur 
des zweiten Tergits ist feiner, und das ganze Abdomen macht einen 
gedrungeneren Eindruck. Die Hinterwinkel des Mittelsegments sind 
viel stärker vorgezogen. 

Länge: 10 mm. 


microcephala- Gruppe. 

mierocephala Andre. 

Das bisher noch unbeschriebene Männchen liegt mir in 21 Exem- 
plaren von folgenden Fundorten vor: Entebbe, Uganda, 1.5.; 10. 5.; 
14. 15.5.: VIIL; X.; 16. 12. 12; 5.4; 12. & 15 (Gowdey) [Br. M.]; 
Uganda Prot., Southern Toro, Mbarara, Ft. Portal Rd., 22.—24. 10. 11 
(Neave) [Br. M.]; Germ. E. Africa, Bukoba, 9.—11. 5.12 (Gowdey) 
[Br. M.]; Uganda, Kampala, 9.—11. 6.12 (Gowdey) [Br. M.]. 

Die Färbung dieser Art ist recht einheitlich. Schwarz; Pronotum, 
Mesonotum, Scutellum und Tegulae rot. Weiße, in der Mitte weit 
unterbrochene Haarbinden treten auf den Hinterrändern des zweiten 
Tergits auf. Auch die ganze übrige Behaarung des Körpers ist grauweiß. 
Nur auf dem letzten und vorletzten Sternit finden sich auch schwarze 
Haare, gelegentlich auch auf dem Mesonotum. Der Kopf ist hinter 
den Augen ziemlich parallelseitig verlängert und dann fast rechtwinklig 
gestutzt. Doch ist der Hinterkopf ein wenig nach hinten vorgezogen. 
Die Stirn ist ziemlich dicht weiß behaart. Der Kopf ist, bes. auf dem 
Scheitel, unregelmäßig netzartig gerunzelt. Er ist nur wenig schmaler 
als der Thorax am Vorderrande des Pronotums. Dieses ist vorn fast 
gerade und seitlich in einen kleinen, scharfen, meist gut sichtbaren 
Zahn ausgezogen. Pro- und Mesonotum sind sehr grob skulptiert. 
Die Tegulae besitzen übrigens gewöhnlich auf dem wie poliert glänzenden 
Basalteil eine Verdunkelung. Die Vorderflügel sind sehr dunkel und 
nur an der Basis etwas heller. Ähnlich grob ist auch die Skulptur des 
Sceutellums, dessen Seitenbogen etwas angedunkelt sind. Das Mittel. 
segment ist kurz und sehr grob netzartig skulptiert. Die Hinterwinkel 
sind auffällig stark Jappenartig vorgezogen. Auch die Pleuren sind grob 
und dicht punktiert, wenn sie auch an einigen Stellen Glättungen auf- 
zuweisen haben. Eine etwas dichtere und kürzere Behaarung bildet oben 
auf den Mesopleuren dicht unterhalb der Flügelwurzeln einen weißen 
Fleck. Die Punkte auf den Abdominaltergiten sind flach; die auf dem 


1) Diese Art ist in der Bestimmungstabelle übersehen worden. Sie reiht 
sich, wie aus der Beschreibung ersichtlich, unmittelbar bei der andromache ein. 


2. Heft 


278 Dr. H. Bischoff: 


‘ 


zweiten Segment sind ziemlich groß, aber weitläufig, hinten auf dem 
zweiten Tergit sind sie wesentlich kleiner. Das zweite Sternit ist 
stark punktiert und hinter der Mitte längshöckerartig erhaben. Der 
Kiel des ersten Sternits ist deutlich gezähnt. Das letzte Sternit besitzt 
einen kleinen Höcker in der Mitte (Taf. V, Fig. 118). 

Länge: 12—14 mm. 


\/subsp. parva Magretti. 


Als Männchen zu dieser Rasse fasse ich drei Stücke auf, die mir 
von folgenden Fundorten vorliegen: Entebbe, 3.11.09 u. 16. 12. 09 
(Gowdey) [Br.M.] und Vieux Kassongo, 18.12.10 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Die Tiere unterscheiden sich von den Männchen der Nominatform 
durch geringere Größe, spärlichere helle Behaarung und schärfer ab- 
gesetzte Binden. Die Mesopleuren sind oben etwas gerötet. Die oberen 
Hinterecken des Thorax sind weniger kräftig vorgezogen. Die Skulptur 
der Abdominaltergite ist etwas gröber. Der Kiel des zweiten Sternits 
ist etwas kräftiger und der Höckerzahn des letzten Sternits bedeutend 
stärker. 

Länge: 7—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das kleinere Exemplar von Entebbe. 


saussurei Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p. 299; Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 16. 


Diese Form glaube ich in einem Exemplar wiederzuerkennen, 
das mir aus Togo, Bismarksburg, 26.—29. 3.93 (Conradt) [M.B.] 
vorliegt, von Andre als andromache Per. bestimmt. 

Die Art ist dem von mir als microcephala-Männchen beschriebenen 
Tier außerordentlich nahe verwandt und vielleicht nur als eine west- 
liche Rasse desselben aufzufassen, umsomehr als auch Weibchen der 
microcephala Andre aus Togo bekannt geworden sind, ohne daß ich 
jedoch bei diesen besondere Rasseneigentümlichkeiten finden konnte. 
Sollte sich ein solches Verwandtschaftsverhältnis als richtig heraus- 
stellen, so muß der Name microcephala Andre gegenüber dem älteren 
saussurei zurücktreten und nur für die östliche Rasse in Geltung bleiben. 

Die Abdominalzeichnung der saussurei und der microcephala ist 
sehr charakteristisch und stimmt bei beiden Formen überein. Der 
Hauptunterschied liegt darin, daß bei der saussurei Sich. Rad. fast 
der ganze Thorax rot ist. Bei dem einzigen vorliegenden Männchen 
sind die Seiten des Mittelsegments an dessen Basis oben etwas an- 
gedunkelt. Auf dem Abdomen macht sich bes. auf den hinteren Seg- 
menten ein Zurücktreten der hellen Behaarung bemerkbar. 

Länge: etwa 12,5 mm. 


calida Andre. 


Als Männchen zur calida fasse ich sieben Tiere auf, die mir von 
folgenden Fundorten vorliegen: Nyangwe, 17.11. u. 21.11. 1910 
(Bequaert) [Congo M.]; Kapiri, 9.1912 (Miss. Agrie.) [Congo M.]; 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 2379 


N. E. Rhodesia, Serenje Distr., c. 4500 ft., 28. 12. 07 (Neave) 
[Br. M.]; Nyasaland, Mlanje, 9. 1.13 (Neave) [Br. M.]; Uganda Prot., 
Southern Toro, Mbarara, Ft. Portal Rd., 3800—4200 ft., 22.—24. 10. 11 
(Neave) [Br. M.]; Brit. E. Afr., Kuja Valley, $. Kavirondo, 4000 ft, 
30.4.—1.5.11 (Neave) [Br.M.]. 

Es ist mir nicht möglich, bei diesen Männchen trotz der ver- 
schiedenen Fundorte Rassenunterschiede zu finden. Nur auf Grund 
größeren Materials kann hier eine sichere Entscheidung getroffen 
werden. Es ist leicht möglich, daß diese Form mit der erinnys Per. 
identisch ist, deren Name dann als der ältere für die calida Andre 
einzutreten hätte. Der einzige Unterschied, den ich nach der Be- 
schreibung zwischen der erinnys Per. und den hierhergestellten Tieren 
finde, ist die Gestalt der hellen Flecken auf dem ersten Abdominal- 
tergit, die bei der erinnys quadratisch sein sollen, während sie bei der 
vorliegenden Form schmal und quer 'sind. 

Schwarz; Thorax z. T. rot. Bei dem Exemplar aus Brit. O. Afrika 
sind die ganzen Thoraxseiten, das Pronotum und Mittelsegment ge- 
schwärzt; bei den Stücken aus Mlanje und Uganda ist das Pronotum 
rot und nur auf der unteren Hälfte seiner umgeschlagenen Seiten 
schwarz; der Vorderrand der Mesopleuren ist in geringer Ausdehnung 
gerötet; bei den Stücken aus N. O. Rhodesia und Kapiri erstreckt 
sich die Rötung auf die ganzen Seiten des Pronotums, sowie in viel 
weiterer Ausdehnung auf die vordere Hälfte der Mesopleuren; bei den 
beiden Exemplaren von Nyangwe ist der ganze Thorax einschl. Mittel- 
segment rot. Es ist leicht möglich, daß diese Färbungsdifferenzen 
Rassencharaktre darstellen, doch lassen sich die sich daraus ergebenden 
Rassen der Männchen nicht mit denen der Weibchen in Überein- 
stimmung bringen. Ich verzichte deshalb vorläufig darauf, diese 
Formen getrennt zu benennen. Auf dem ersten Abdominalsegment 
findet sich jederseits ein kleiner, weißer Haarfleck, der in seiner Aus- 
dehnung etwas schwankt. Das dritte und vierte Tergit tragen je eine 
in der Mitte unterbrochene Binde. Das Mittelsegment ist verhältnis- 
mäßig kurz; seine seitliche lappenartige Erweiterung ist nicht be- 
sonders stark. Das Scutellum ist flach, am Hinterrande nicht nieder- 
gedrückt. Die Punktierung des zweiten Tergits ist fein mit Ausnahme 
auf den Seiten; die Zwischenräume sind glatt und glänzend, und 
besonders die Mitte der Scheibe ist sehr weitläufig punktiert. Auf dem 
zweiten Sternit findet sich dicht vor dem Spitzenrand ein kräftiger, 
hakenförmig nach hinten gerichteter Zahn, und auch das letzte Sternit 
trägt einen ziemlich großen kielförmigen Höcker, der in der Beschrei- 
'bung der erinnys nicht erwähnt wird, Peringuey aber wohl kaum 
entgangen wäre. 

Länge: 11,5—19 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom 17. 11. 10 aus Nyangwe. 


dissimilis Andr& in Ann, Soc. ent. France, 1898, p. 17. 


Ein Stück liegt vor von Togo, Misahöhe, 13.5. 9 (Baumann) 
[M..B.]. 


2. Heft 


280 Dr. H. Bischoff: 


Diese Form, die von Andre als Varietät der saussurei hingestellt 
wird, dürfte jedenfalls das Männchen zu der Zogoana sein. Das einzige 
vorliegende Stück ist von Andre& selbst als dissimilis Andre bestimmt. 
Andre erwähnt aber in seiner Beschreibung nichts von dem kräftigen 
Zahn des zweiten Sternits, der diese Form von der saussurei sicherlich 
spezifisch trennt; oder aber eshatihm zum Vergleich nicht die echte 
saussurei vorgelegen. Eine sichere Entscheidung ist aber ohne den 
Typus nicht möglich. Ich sehe mich deshalb veranlaßt, auf Grund der 
Andre&’schen Determination das vorliegende Stück mit der dissimilis 
für identisch zu halten. Die Art ist dem calida-Männchen sehr 
ähnlich, aber doch gut von ihm zu unterscheiden. Schwarz; Thorax 
einfarbig rot, nur die Sternalpartieen sind leicht geschwärzt. Die 
Zeichnung des Abdomens stimmt mit der der calida überein, doch sind 
die Flecken auf dem ersten Tergit größer und seitlich ausgezogen, 
wodurch sich diese Form, ganz abgesehen von dem verschiedenen Vor- 
kommen und den sonstigen Unterschieden, von der erinnys Per. unter- 
scheidet. Der Thorax ist bedeutend länger als bei der calida. Besonders 
das Mittelsegment ist verlängert und seine Seiten sind parallel bis in 
die Spitzen der oberen Erweiterungen. Die Bewehrung der Sternite 
ist die gleiche wie bei der calida. Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist wesentlich gröber, und die Mitte der Scheibe des zweiten Tergits 
ist in geringerem Umfange poliert (Taf. V, Fig. 119 und 120). 

Länge: etwa 13,5 mm. 


zimrada- Gruppe. 


zimrada maxima n. subsp. 


Als Männchen hierzu glaube ich eine Reihe von 8 Stücken stellen 
zu können, die mir von folgenden Fundorten vorliegen: D. O. Afrika, 
Hinterland Nguru, 8.06 (Rohrbeck) [M. B.]; Morogora (Institut 
Amani) IM. B.]; G. E. Afr., Vy. Ruaha R., 18.—21. 12. 10 (Neave) 
[Br. M.]; Rd. to Kilossa, Usagara Distr., 1500-2560 ft:, 21.—26. 12. 
1910 (Neave) [Br. M.]; Brit. E. Afrika, Kibwezi, 3000 ft., 2.4. 4. 11 
(Neave) [Br. M.]; Afr. or., Uruguru (Bloyet, 1885) [M. P.]; Madona, 
12.07 (Neave) [Congo M.]. 

Schwarz; Thorax hell rostrot mit Ausnahme des Mittelsegments 
und der unteren Teile der Pleuren, sowie der Sternalpartien. Die 
Bindenzeichnung des Abdomens ist schneeweiß, u. z. bildet sie auf 
dem abgesetzten Hinterrand des ersten Segments eine unterbrochene, 
weiße Binde, die sich weit nach außen erstreckt; auch auf dem drtten 
Tergit befindet sich eine seitlich nicht abgekürzte, in der Mitte unter- 
brochene Binde. Am Pronotum treten die Vorderwinkel ein wenig 
zahnartig nach außen vor. Die oberen Hinterwinkel des Mittelsegments 
sind kräftig lappenförmig nach hinten vorgezogen. Das Mittelsegment 
selbst ist grob netzartig skulptiert. Das Scutellum ist hinten nur wenig 
niedergedrückt. die Seiten sind nach hinten und innen ziemlich kräftig 
lappig vorgezogen und überragen die zwischen ihnen befindlichen, beiden 
Mittellappen deutlich. Das erste Abdominalsegment ist gegen das 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 281 


zweite deutlich abgesetzt. Das zweite Tergit ist ziemlich grob, aber 
bes. auf der Scheibe weitläufig punktiert (Taf. V, Fig. 121). 

Länge: 14—16,5 mm. 

Als Typus 2 bezeichne ich das Exemplar von Nguru. 

Die Form ist an ihrer gestreckten Gestalt sehr leicht kenntlich. 
Das Exemplar aus Uruguru wurde von Andre in Ann. Soc. ent. France 
1898, p. 17 als Varietät der westafrikanischen saussurei Sich. Rad. 
aufgefaßt. Eines der beiden Stücke aus Kibwezi stimmt nach einer 
Angabe Meade Waldos mit dem Typus der angulata Sm. überein, 
eine Auffassung, die ich nicht zu teilen vermag, da die angulata Sm. 
eine kapländische Art ist, außerdem auch gegenüber der Be 
Beschreibung Unterschiede vorhanden sind. 


subsp. Iukulediana Strand in Ent. Mitt., 1917, p. 35. 


Die beiden typischen Exemplare liegen vor von Lukuledi (Hintz) 
[M. Dahlem). 

Von der vorhergehenden durch ganz schwarzen Thorax rassen- 
mäßig verschieden. Auch die Skulptur ist teilweise etwas gröber. 

Länge: etwa 15 mm. 


notata- Gruppe. 


notata subsp. tomyris Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 375. 


Vier Exemplare liegen mir vor von den Fundorten: Caffraria 
' (Krebs) [M. B.]; Caffraria [M. W.]; Algoa Bai, 31.3. 97 (Brauns) 
[M. B.]; Algoa Bai, 24.3. 97 (Brauns) [M. w.] 

Das Stück aus Caffraria IM. B.] ist von Gerstä cker als notata 
Lep. var. bezeichnet; das Exemplar aus Caffraria [M. W.] stammt 
aus der Coll. Winthen und trägt den handschriftlichen Vermerk von 
Klug hottentota 1.1. 


Schwarz; Pro- und Mesonotum einschl. der Tegulae, Scutellum 
und Postscutellum, außerdem ein Scheitelfleck rot. Auf dem ersten 
Tergit findet sich eine schmale, auf dem dritten eine breitere, gelblich 
weiße Binde, die in der Mitte weit unterbrochen sind. Die Skulptur 
ist besonders auf dem Abdomen eine recht grobe. Der Thorax ist sehr 
gedrungen gebaut. Auffällig ist, daß die Hinterwinkel des Propodeums 
kaum vorgezogen sind. Dieses erscheint daher von der Seite gesehen, 
stumpfwinklig gestutzt. Die feinkielige Skulptur des zweiten Tergits 
neigt zur Bildung von Längsrunzeln. Das zweite Sternit ist grob 
punktiert, an der Basis aber beiderseits niedergedrückt und geglättet. 
(Taf. V, Fig. 122). 

Länge: 11—14 mm. 


Ein Exemplar von Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.] besitzt 
einen schwarzen Scheitel. 


2, Heft 


282 Dr. H. Bischoff: 


subsp. tisiphonella n. subsp. 

Zwei Exemplare dieser Form, die vielleicht das Männchen der 
tisiphone Per. darstellt, liegen vor von: Kapland (Krebs) [M. B.] und 
Grahamstown (Schönland) [M. B.]. 

Diese Form ist der tomyris Per. sehr ähnlich, aber doch wesentlich 
in der Gestalt des Mittelsegments von jener verschieden. Dieses ist 
nämlich nach hinten deutlich erweitert, u. z. so, daß seine Seiten bei 
der Ansicht von oben nach hinten gebuchtet erweitert und sein Hinter- 
rand ausgebuchtet erscheinen. Im übrigen zeigen beide Formen eine 
große Übereinstimmung (Taf. V, Fig. 123). 

Länge: 13,5—15,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Krebs gefangene Exemplar. 


subsp. kalahariea n. subsp. 


Sechs Exemplare liegen vor mit den Bezeichnungen: Betschuana- 
land, Kalahari, Severelela-Kakir, 10.—11.04 u. Kooa-Sekuma (L. 
Schultze) [M. B.]; Bulawayo, 26.12.12 (Arnold) [Coll. Arnold]; 
ohne Fundortsangabe (Marshall) [Br. M.]; Delagoa, Rikatla (Junod) 
[Coll. Schulth.]; N. Transvaal, Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Schwarz; Pronotum, Mesonotum, Scutellum und Postscutellum, 
sowie der oberste Teil der Mesopleuren hell rot. Auf dem ersten Segment 
findet sich jederseits ein kleiner, weißer Apikalfleck, auf dem dritten 
eine in der Mitte weit unterbrochene Binde, und auf dem vierten Tergit 
tritt weiter außen ein weißer Haarfleck auf. Kopf und Thorax sind 
grob skulptiert. Das Mittelsegment ist kurz und steil und hinten weit- 
läufig netzartig skulptiert. Die Skulptur auf den Außenseiten desselben 
ist nur wenig feiner. Das zweite Tergit ist auf den vorderen drei Vierteln 
sehr grob längsgrubig punktiert. Die Zwischenräume glänzen stark. 
Der Kiel des ersten Sternits ist stumpf vorgezogen. Ein Mittelkiel 
auf der hinteren Hälfte des zweiten Sternits ist nicht vorhanden. 

Länge: etwa ll mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom erstgenannten Fundort. 

Bei einem Stück aus Shilouvane ist das Pronotum vorn geschwärzt. 
Bei dem Exemplar [Br. M.] sind die Flecken auf dem vierten Tergit 
etwas mehr quer und machen einen bindenartigen Eindruck. Das Gleiche 
gilt für die Stücke von den beiden letztgenannten Fundorten. Das 
Stück aus Bulawayo besitzt ein nicht ganz so steil gestutztes Propo- 
deum. Die Tiere [M. B.] sind von Andr& in dem Bericht über die 
L. Schultze’sche Forschungsreise als tomyris Per. bezeichnet. 

Die zugehörigen Weibchen scheinen bisher nicht bekannt zu sein. 


chionella n. sp. 


Drei Männchen liegen vor von Kapland (Krebs) [M. B.] und 
Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Der tisiphonella m. sehr ähnlich, aber durch das Propodeum ab- 
weichend. Von der tomyris unterscheidet sie sich aber durch wesentlich 
schlankere Gestalt. Bei dem Stück [Coll. Schulth.] ist die Skulptur 
des zweiten Tergits nicht ganz so grob und die Binde des dritten Tergits 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 283 


ist durchgehend, aber vorn in der Mitte ausgerandet. Dieses Tier 
dürfte jedenfalls eine besondere Art darstellen, zumal auch der Thorax 
etwas gedrungener ist (Taf. V, Fig. 124). 

Länge: 10—12 mm. 


clymeneis Peringuey in Ann. $. Afr. Mus. 1899, p. 375. 


Drei Männchen, die ich zu dieser Art zu stellen geneigt bin, liegen 
vor mit den Angaben: Bulawayo, 1. 1912 [Coll. Arnold] und N. Trans- 
vaal, Shilouvane [Coll. Schulth.]. 

Diese Form ist schon an der Färbung sehr leicht kenntlich. 
Schwarz; Thorax hell rostrot. Nach der P&ringuey’schen Beschrei- 
bung soll die hintere, senkrechte Fläche des Propodeums dunkel sein, 
was jedoch nur für Stück aus Shilouvane zutrifft. Bei dem Exemplar 
von Bulawayo ist der ganze Thorax rot, während bei dem zweiten 
Stück von Shilouvane das Mittelsegment ganz schwarz ist. Am Apikal- 
rand des ersten Tergits findet sich jederseits ein kleiner, weißer Haar- 
fleck, am Apikalrande des zweiten eine in der Mitte weit unterbrochene, 
auf dem dritten eine in der Mitte nur schwach unterbrochene Binde. 
Die Flügel sind dunkel braun mit hyalinem Basaldrittel. Die Hinter- 
winkel des von oben gesehen fast parallelseitigen Mittelsegments 
sind lappenartig ausgezogen. Die Seiten des Kopfes hinter den 
Augen konvergieren leicht nach hinten. Das zweite Abdominaltergit 
ist grob und dicht längsgrubig punktiert. Das zugehörige Sternit 
ist an der Basis niedergedrückt und läßt einen sich zur Spitze 
verflachenden Längskiel erkennen (Taf. V, Fig. 125). 

Länge: etwa 13 mm. 

Der Typus der Art stammte aus Salisbury. 


Trotz der abweichenden Zeichnungsanordnung auf dem Abdomen 
ähnelt diese Art noch am meisten den Vertretern der notata- Gruppe, 
weshalb ich sie auch dorthin stelle. 


compta- Gruppe. 


compta Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 468. 


Von dieser leicht kenntlichen Art liegen mir 18 Exemplare vor 
von folgenden Fundorten: Nyasaland, Mlanje, 14.4, 17.4, 23. 4., 
10. 5., 19. 5.13 (Neave) [Br. M.]; Port. E. Afr., Vy. of Kola R., nr. 
E. Mt. Chiperone, 1500—2000 ft., 1.—6.4.13 (Neave) [Br. M.]; 
Nyassaland, Chwomo, 400 ft., 17.—20. 4.10 (Neave) [Br.M.]; N. 
Nyasa, Bundi, Fuliwa, 13. 5.09 (Davey) [Br. M.]. 

Schwarz; Abdomen düster kastanienrotbraun. Das erste Segment 
ist geschwärzt, und die letzten können auch häufig angedunkelt sein. 
Der Kopf ist deutlich schmaler als der Thorax, hinter den Augen 
parallelseitig verlängert und hinten gestutzt, sodaß die Hinterwinkel 
bei der Ansicht von oben scharfwinklig erscheinen. Fr ist wie Pro-, 
Mesothorax und Mesoscutellum stark und rauh gerunzelt. Die großen 
Tegulae sind glänzend und weitläufig punktiert. Die Flügel sind in 


2 Heft 


284 Dr. H. Bischoff: f 


ihrer ganzen Ausdehnung stark verdunkelt. Das Mittelsegment ist 
ziemlich kurz, glänzend und grob netzartig skulptiert. Die oberen 
Hinterwinkel sind kräftig vorgezogen. Das zweite Tergit ist grob und 
auch ziemlich dicht punktiert. Binden oder Flecke fehlen auf dem 
Abdomen, dagegen finden sich einige spärliche, helle Fransenhaare an 
den Endrändern des zweiten bis fünften Segments, besonders seitlich. 
Die Behaarung der Oralregion, der Beine und der Seiten des Abdomens, 
sowie der Sternite in mehr oder weniger weitem Umfange ist weißlich 
(Taf. V, Fig. 126). 

Länge: 9—12 mm (Typus: 13 mm). 

Der Typus stammte aus Transvaal. 


subsp. rhua Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 548. 


Ein Exemplar liegt mir vom typischen Fundort: Mashonaland, 
Salisbury, 11.03 (Marshall) [Br. M.] vor. 

Der einzige Unterschied, den ich gegenüber der Nominatform 
finden kann, ist der, daß der Hinterleib hell rostfarben ist. Da diese 
Färbung bei den beiden aus Salisbury stammenden Stücken auftritt, 
"so ist wohl die Annahme gerechtfertigt, daß es sich hier um eine Lokal- 
rasse handelt. 
Länge: etwa 12 mm. 


subsp. atrata n. subsp. 


Diese neue Rasse liegt mir in 8 Exemplaren vor von G. E. Afr., 
Usangu Distr., 29. 11.—15. 12. 10, 3500—4500 ft. (Neave) [Br. M.]; 
N. E. Rhodesia, on rd. #t. Jameson to Lundazi, 4000 ft., 7. —14. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]. 

Diese Rasse unterscheidet sich von den vorhergehenden durch 
beträchtlichere Größe und einfarbig schwarzen Körper. 

Länge: 14—15 mm. 

Als Type bezeichne ich eines der Stücke aus D. O. Afrika. 


tellini Magretti in Boll. Soc. ent. Firence, 1906, p. 42. 


Diese Art, die der vorhergehenden sehr nahe steht, ist in den 
beiden typischen Exemplaren vertreten, die aus Adi Ugr', Eritrea, 
8.01 (Andreini) [M.G.] und Asmara, Cheren (Tellini) [M. G.] 


stammen. 


In der Färbung ist diese Art der compta rhua Bingh. sehr ähnlich, 
unterscheidet sich aber durch das dunkelrote Pronotum, die etwas 
gröbere Skulptur des Mesonotums, das flache, in der Mitte kaum nieder- 
gedrückte Mesoscutellum, das etwas längere Mittelsegment und be- 
sonders durch die deutlicher vorgezogenen Hinterwinkel desselben. 
Die Punktierung des Abdomens, bes. auf dem zweiten Tergit macht 
einen etwas feineren Eindruck. Das zweite und letzte Sternit tragen 
je einen deutlichen kielartigen Höcker. Das Abdomen ist ganz rost- 
braun. Die Flügel sind dunkelbraun, auf der Basalhälfte etwas heller. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 285 


subsp. tessmanni n. subsp. 

Ein Männchen dieser sehr auffälligen Form liegt mir vor von Neu 
Kamerun (Tessmann) [M.B.] 

Morphologisch der Nominatrasse sehr ähnlich, unterscheidet 
sie sich von jener leicht in der Färbung. Am Thorax sind nämlich 
Pro- und Mesonotum, Tegulae und Mesoscutellum, letzteres allerdings 

_mit Ausnahme des Randes düsterrot. Die unteren Partieen der um- 
geschlagenen Seiten des Pronotums sind geschwärzt. Die Behaarung 
des Vorderkörpers ist größtenteils dunkel, doch findet sich ein dicht 
weißlich behaarter Fleck unterhalb der Tegulae auf den oberen Partieen 
der Mesopleuren. Auf Wangen, Stirn und Beinen findet sich gleich- 
falls eine helle Behaarung. Das Abdomen ist hell gelbbraun mit einer 
bräunlichgoldenen Behaarung. Nur das Basalsegment ist auf seiner 
Vorderfläche geschwärzt. 

Länge: 11 mm. 


delagoensis- Gruppe. 


Die folgenden Arten gehören einer systematischen Gruppe an, 
über deren zugehörige Weibchen vorläufig noch keine Klarheit herrscht. 
Gemeinsam ist allen hierhergehörigen Formen ein verhältnismäßig 
flaches Abdomen mit wenig grober Punktierung. Als häufigste 
Zeichnungselemente treten auf dem dritten und vierten Abdominal- 
tergit unterbrochene Binden auf, doch macht hiervon die delagoensis 
eine Ausnahme, bei der sich am Apikalrand des zweiten und auf dem 
dritten Tergit je eine Binde findet, die schmal, resp. überhaupt nicht 
unterbrochen ist. 


delagoensis n. sp. 


Ein Exemplar von der Delagoa Bai (R. Monteiro) [M. B.] liegt vor. 

Diese Form steht möglicherweise der eunomia Per. nahe, von der 
sie sich nach der Beschreibung in der Färbung unterscheiden dürfte. 
Während Peringuey in seiner Tabelle der Odontomutilla-Männchen 
seine eunomia den „thorax wholly red‘ besitzen läßt, sagt er in der 
ausführlicheren Beschreibung: ‚„black-; pro- and mesothorax, scu- 
tellum, and tegulae red.“ Da Peringuey das Mittelsegment stets 
als Metathorax auffaßt bei seiner absoluten Kenntnislosigkeit auf 
vergleichend morphologischem Gebiet in der Hymenopterenkunde, 
so kann man hier im Zweifel sein, ob das Propodeum schwarz oder 
rot sein soll. 

Schwarz, auch das Mittelsegment. Pronotum, Mesonotum, Scu- 
tellum und Mesothorax, wie die Tegulae, ein Fleck oben auf den 
Mesopleuren und die Propleuren sind rot. Die Bindenzeichnung des 
Abdomens ist ockergelb. Auf dem ersten Tergit findet sich eine 
schmale, in der Mitte unterbrochene Binde, auch die am Apikalrand 
des zweiten ist schmal, in der Mitte aber breit unterbrochen, das dritte 
Tergit ist von gleicher Behaarung ganz bedeckt; diese Behaarung 
ist vorn in der Mitte des Tergits etwas ausgerandet, hinten kaum 


2. Heft 


256 Dr. H. Bischoff: 


unterbrochen. Gleichfarbige Endfransen sind am zweiten und dritten 
Sternit ausgebildet. Die abstehende, längere Behaarung unten seitlich 
am Kopf, am Mittelsegment und an den Schenkeln ist etwas blasser. 
Der Kopf ist hinter den Augen zunächst geradlinig, dann gerundet 
verengt; das zweite Fühlergeißelglied ist kurz und besitzt etwa ein 
Drittel der Länge des folgenden. Das Pronotum ist vorn ziemlich 
gerade. Das Mesoscutellum ist hinten sehr stark niedergedrückt; die 
Seitenhaken desselben sind dagegen nur schwach nach abwärts ge- 
krümmt, sodaß dieselben also stark vorragen. Die oberen Hinterwinkel 
des Mittelsegments sind zwar kräftig entwickelt, aber kaum vorgezogen. 
Die Skulptur des Mittelsegments ist grob netzartig. Das Abdomen 
ist besonders auf dem zweiten Tergit stark glänzend; die großen 
länglichen Gruben auf der Basalhälfte des zweiten Tergits sind ziemlich 
flach, die hintere Hälfte des Tergits ist in der Mitte nur sehr spärlich 
und fein punktiert, seitlich ist die Skulptur wesentlich gröber. Die Be- 
haarung auf Kopf und Thoraxrücken und den Seiten desselben, sowie 
auf dem größten Teil des Abdomens ist schwarz. 
Länge: 13,5 mm. 


natalensis n. sp. 


Ein leider recht defektes Exemplar liegt vor von Port Natal 
[.Br. M.]. 

Diese Form ist der delagoensis in vielen Beziehungen recht ähnlich. 
Skulptur- und Strukturverhältnisse stimmen fast überein, doch liegen 
einige Unterschiede in der Verteilung der Binden auf dem Abdomen. 
Die schmale Apikalbinde des ersten Tergits ist in der Mitte weiter 
unterbrochen; auf dem zweiten Tergit fehlt eine solche Binde; auf dem 
dritten Tergit ist eine schwach unterbrochene vorhanden. Durch Ab- 
reibung macht die Binde einen breiter unterbrochenen Eindruck; 
auch auf dem vierten Tergit findet sich eine weit unterbrochene Binde. 
Übrigens sind alle diese Binden nicht so intensiv ockergelb wie bei der 
delagoensis. An den Beinen befinden sich auf den Tibien und besonders 
auch auf den Tarsen gelbliche Haare. Die Flügel sind an der Basis 
etwas deutlicher hyalin als bei der delagoensis. Auch ist die vorliegende 
Art wesentlich kleiner (Taf. V, Fig. 127). 

Länge: 11 mm. 


chirindana n. sp. 


Ein Exemplar von Mt. Chirinda, Gaza Ld., 11.—12. 06 (Oden- 
daal) [Br. M.] liegt vor. 

Diese Art steht der vorhergehenden recht nahe, ist aber gut von 
ihr getrennt. Die schwarze und rote Färbung ist ebenso verteilt. Eine 
helle Apikalbinde fehlt auf dem ersten Tergit, auch auf dem zweiten 
ist keine ausgebildet. Auf dem dritten Tergit dagegen findet sich 
eine weiße — nicht gelbliche — in der Mitte weit unterbrochene Haar- 
binde, und auf dem vierten Tergit finden sich vereinzelte, helle Haare 
seitlich. Die Skulptur auf dem zweiten Tergit ist wesentlich feiner, 
und die Punktgruben sind viel flacher, sodaß das betr. Tergit einen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 287 


viel glatteren Eindruck macht. Die Hinterwinkel des Mittelsegments 
sind bei dieser Art ebensowenig wie bei den beiden vorhergehenden 
vorgezogen. Die Gestalt des Mesoscutellums ist annähernd die gleiche. 
Die Behaarung der Beine ist weißlich grau und nicht gelblich (Taf. V, 
Fig. 128 und 129.) 


Länge: 11,5 mm. 
marshalli n. sp. 


Ein Männchen aus Mashonaland, Salısbury, 11.03 (G. A. K. 
Marshall) [Br. M.] liegt vor. 


Die Art erinnert in der Fleckenzeichnung recht an die kalaharica 
m. ist aber leicht von ihr zu unterscheiden. 


Schwarz; Mesoscutum und Tegulae, das Pronotum längs seines 
Hinterrandes, das Mesoscutellum schmal an den Seiten, sowie die 
oberen Winkel der Propleuren rötlich. Auf dem ersten und dritten 
Tergit befindet sich eine in der Mitte unterbrochene, helle Haarbinde, 
doch ist diese deutlich kürzer und schmaler. Der Kopf ist hinter den 
Augen zunächst parallelseitig verlängert und dann gerade gestutzt. 
Das Mesoscutellum ist auf der Mitte deutlich niedergedrückt, sodaß 
die Ränder hochgebogen erscheinen. Das Mittelsegment ist deutlich 
verlängert, zunächst schräg abfallend und dann steil. Seine Hinter- 
winkel treten stark vor. Die Skulptur desselben ist die übliche, weit- 
maschig netzartige. Das zweite Sternit ist grob skulptiert; ein Zahn 
ist nicht vorhanden. Das zweite Tergit ist nicht ganz so stark wie bei 
der natalensis, aber flacher und etwas dichter als bei der chirindana 
skulptiert (Taf. V, Fig. 130). 

Länge: 14 mm. 


subsp. rubescens n. subsp.!). 


Ein Männchen von $. Rhodesia, Plumtree, 26. 11.11 (Arnold) 
[Coll. Arnold] liegt vor. 


Diese Form steht der Nominatrasse außerordentlich nahe und 
unterscheidet sich von ihr lediglich dadurch, daß die ganze Rücken- 
fläche des Pronotums und das Scutellum gerötet sind. Außerdem 
ist die Binde des vierten Abdominaltergits breiter und die helle Haar- 
zeichnung des Abdomens von einem reineren Weiß. 

Länge: 15 mm. 


subsp. immaeulata n. subsp.). 


Ein Männchen von Rhodesia, Bulawayo, 26.12.12 (Arnold) 
[Coll. Arnold] liegt vor. 


Von der vorhergehenden Form nur durch das Fehlen der Flecken 
des ersten Abdominaltergits und etwas gestreckter Gestalt verschieden. 

Länge: 15 mm. 

1) Diese beiden Subspecies haben in der Tabelle keine Aufnahme gefunden. 


2. ITeft 


288 Dr. H. Bischoff: 


Die folgenden Arten sind mir unbekannt geblieben. Ich sehe 
mich daher genötigt, die Originalbeschreibungen wiederzugeben. Über 
die systematische Stellung dieser Arten, die auch in der Bestimmungs- 
tabelle keine Aufnahme gefunden haben, müssen Angaben vorläufig 
unterbleiben. 


angulata Smith in Deser. Hym. Brit. Mus., 1879, p. 190. 


„Männchen, Länge: 7 Linien (14,8 mm). 

Schwarz; Mesothorax und Scutellum rostrot. Kopf sehr dicht 
punktiert, Augen ausgerandet, Flügel mit zwei Submarginal- (Cubital) 
Zellen. Thorax runzlig punktiert, der Mesothorax rauher und hinten 
am weitesten; Flügel braun, am blassesten gegen die Basis, Tegulae 
rostrot. Erstes und zweites Abdominalsegment stark punktiert, das 
erste mit einem Fleck aus weißer Behaarung seitlich am Apikalrand, 
das dritte mit einer breiten, schwach unterbrochenen Binde; das 
ganze Tier dünn besetzt mit aufrechten, weißen Haaren, ausgenommen 
auf dem zweiten und den Apikalsegmenten des Abdomens, wo sie 
bräunlich sind. 

Kap der gut. Hoff.? 

Diese Art ähnelt der M. miranda durch die vorgezogenen, hinteren 
Seitenwinkel des Metathorax; aber bei diesem Tier ist der Kopf rost- 
farben und es stammt aus Indien. Die vorliegende Art stammt ver- 
mutlich vom Kap. Sie kommt aus der Shuckard’schen Sammlung.“ 


bechuana Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 391. 


„Schwarz mit einem schwachen stahlblauen Schimmer auf der 
Oberseite; Pro-, Mesonotum, Scutellum und Tegulae rostrot; Ab- 
domen sitzend, drittes Segment mit einem breiten, seidigweißen Band, 
das in der Mitte breit unterbrochen ist; Körper mit schwarzen Borsten 
besetzt; die auf dem Metanotum und dem ersten Basalsegment des 
Abdomens sind weiß. 

Kopf dicht grubig, quer, annähernd doppelt so breit als lang, die 
Basis gerade und die Winkel ganz scharf; er ist so breit wie der Vorder- 
rand des Pronotums. Die Augen sind groß, innen tief ausgerandet, 
der Raum hinter ihnen ist lang; Fühler kräftig, die Höcker klein, 
zweites Glied sehr kurz, drittes auch kurz. Thorax fast parallel mit 
geradem Vorderrande des Pronotums, mäßig gewinkelt und nur wenig 
schmaler als die Spitze des Metanotums, die Naht gekielt; das etwas 
konvexe Mesonotum trägt keine Längsgrube; das Scutellum ist quer, 
parallel, aber mit horizontal gezähnten Apikalwinkeln; das stark ab- 
schüssige Metanotum ist seitlich annähernd parallel. an der Spitze 
schwach breiter als an der Basis, und die Hinterwinkel sind deutlich 
zugespitzt; es ist weit genetzt, während das übrige Thorax rauh grubig 
punktiert ist; die Tegulae sind punktuliert und sehr haarig. Abdomen 
sitzend, das erste Segment gegen die Basis des zweiten passend; der 
Kiel unterseits ist kurz und scharf; es ist dicht und rauh punktiert 
wie der hintere Teil des zweiten Segments, dessen vorderer Teil deutlich 
grubig genetzt ist; die andern Segmente sind rauh rissig; das letzte 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 289 


vollends ist nahezu streifig punktiert ohne ein Pygidialfeld; Tibial- 
sporne tief braun; Flügel braun, schwach stahlblau im Vorderteil, 
Stigma sehr klein, ziemlich quadratisch, Radialzelle lang, an der Spitze 
gestutzt, zwei geschlossene Cubitalzellen, die dritte ist nur z.T. an 
der Spitze geschlossen; ein rücklaufender Nerv, der vor der Mitte der 
zweiten Zelle aufgenommen wird; keine Spuren eines zweiten rück- 
laufenden Nerven. 

Nahe verwandt mit cleopatra Per. 

Länge: 11 mm; Spannweite: 21,5 mm. 

Bechuanaland (Vryburg) Jones.‘ 


cleopatra Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 376. 


„Schwarz; lang und dicht schwarz behaart; Pro- und Metathorax 
dunkelrostrot, Scutellum nahezu schwarz; Apikalteil des zweiten 
und des Basalsegments und das gesamte dritte mit einem weißen, in 
der Mitte der Länge nach unterbrochenen Bande; Kopf quadratisch, 
fast doppelt so breit wie lang auf dem Scheitel, grubig, Stirn gräulich 
behaart mit längeren schwarzen Borsten untermischt; Augen sehr 
groß, tief ausgerandet, unter die Mitte der Außenseiten, die gerade 
sind, hinunterreichend; Thorax länglich, dicht grubig mit fast ge- 
runzeltem Metathorax; Prothorax an der Spitze gestutzt, seitlich 
sehr wenig gerundet; Mesothorax ohne eine Längsgrube; Tegulae rot; 
Flügel rauchig getrübt mit einem dunkleren, länglichen Fleck unter- 
halb des Stigmas; Scutellum quer. seitlich gerade, mit in einen Dorn 
ausgezogenen Hinterwinkeln. und in der Mitte schwach ausgerandetem 
Hinterrande, gefranst mit sehr langen gräulichen und weißen Haaren; 
Metathorax mit parallelen Seiten, hinten steil gestutzt, mit scharfen 
und deutlich zugespitzten Hinterwinkeln. Abdomen kurz, ziemlich 
sitzend, erstes Segment nahe der Basis plötzlich erweitert; dort ist 
es jederseits schwach gezähnt, so breit an der Spitze wie die Basis 
des zweiten, das erweitert ist und seine größte Breite in einiger Ent- 
fernung von der Basis erreicht und länger als breit ist; diese beiden 
Segmente sind bedeckt mit weitstehenden, etwas länglichen Punkten 
und nahezu glatten Zwischenräumen; die andern Segmente sind fein 
punktiert; Ventralkiel des ersten Segments vorgezogen, an beiden 
Enden gestutzt, zweites Ventralsegment in der Mitte nicht gekielt; 
Tibien nicht dornig, Sporne weiß. 

Länge: 15 mm. | 

Zambesia, Salisbury, Umsheki River (G. A. K. Marshall). 


dido Peringuey ix Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 374. 


„Schwarz mit ziemlich dunkelrotem Mesothorax und Scutellum, 
. mäßig dicht schwarz behaart, etwas gräulich auf dem Absturz des Meta- 
thorax; erstes Abdominalsegment mit einem seitlichen seidig weißen 

Fleck, drittes Segment mit einer Binde von gleicher Behaarung, die 
in der Mitte deutlich unterbrochen ist; Kopf auf dem Scheitel mehr 
als doppelt so breit wie lang, Seiten gerade, Augen groß, tief aus- 


gerandet und die Mitte der Seiten erreichend. Er ist sehr dicht grubig 
Archiv fir Naturgeschichte . 
1920. A. 2. 19 2. Heft 


I Dr. H. Bischoff: 


punktiert; Thorax dicht grubig punktiert mit’ gerunzeltem Metathorax; 
Mesothorax ohne eine Grube, Scutellum wie bei den drei vorhergehenden 
Arten. (Die vorhergehenden Arten sind keine Odontomutillen. Die An- 
gabe ist irrtümlich. Verf.) Tegulae dunkel rot, Flügel rauchig, ein wenig 
dunkler am Vorderrand der Vorderflügel; Metathorax steil abschüssig 
hinten, mit scharfem Rande der Außenseiten, aber nicht vorspringend. 
Abdomen nahezu sitzend, Basalsegment des Abdomens jederseits 
scharf gezähnt, von dort erweitert, nicht ganz so breit an der Spitze 
wie die Basis des zweiten Segments, das ein Viertel länger als breit 
und wie das erste mit dichten, tiefen, länglichen, durch unregelmäßige, 
wellige, nicht stark erhabene Kiele getrennten Punkten bedeckt ist; 
Ventralkiel des ersten Segments scharf kegelförmig an beiden Enden 
oder in der Mitte tief eingekerbt; Tibien nicht dornig. 

Länge: 10 mm. 

Natal, Durban (Barker).‘ 


erinnys Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 92. 


„Schwarz; Prothorax, Mesothorax und Scutellum rot; Kopf 
ziemlich klein, gerunzelt, auf dem Scheitel quer, mit deutlich aus- 
gerandeten Augen; Prothorax und Mesothorax grubig, Tegulae von 
der gleichen Farbe, Mesothorax ohne Längsgruben, Scutellum seitlich 
deutlich gekielt, die Kiele springen in einen scharfen Zahn vor neben 
dem mittleren Teil, der abschüssig ist und einen schmalen Einschnitt 
in der Mitte hat, wodurch er in zwei kurze Lappen gespalten wird; 
Metathorax mit zwei tiefen, breiten, glatten Eindrücken neben dem 
Postscutellum. an der Basis abschüssig, mit Hinterwinkeln, die in 
einen lang gekielten und dreieckigen Fortsatz ausgezogen sind; Ab- 
domen sitzend, dicht punktiert, die Punkte auf dem zweiten Segment 
nicht so dicht gestellt und einen fast glatten mittleren Zwischenraum 
mit einer schmalen Längslinie freilassend; erstes Segment mit einem 
quadratischen, ziemlich seitlichen Fleck, drittes und viertes Segment 
mit einem mäßig breiten Band, das jederseits von der Seite auf zwei 
Fünftel der Länge reicht; dieses Band ist auf dem vierten Segment 
stets schmaler als auf dem dritten; Ventralkiel des ersten Segments 
in Gestalt eines langen, eingekrümmten Zahnes vorspringend, zweites 
Segment auch mit einem Mittelkiel, der in einen ‚scharfen, langen, 
zahnförmigen Fortsatz an der Spitze ausläuft; Tibien ohne Dornen; 
Flügel braun, ausgenommen an der äußersten Basis. Länge 19 mm. 
Transvaal, Barberton. 

Der zahnförmige Fortsatz auf der Ventralseite des zweiten Segments 

ist ähnlich dem der M. calcariventris Sich. Rad.“ 

In der Bestimmungstabelle für die Männchen von Odontomutilla 
reiht Pe&ringuey diese Art irrtümlich bei jenen ein, die eine Haar- 
binde auf dem zweiten und‘ dritten Tergit besitzen, während nach 
der Beschreibung diese Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
entwickelt sein sollen. 

: n eleient gehört diese. Form in die Verwandtschaft der calıda 
Andre, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 291 


eunomia Peringuey in Ann. S. Afr, Mus. 1899, p. 376. 

„Schwarz; lang, dicht schwarz behaart; Pro- und Mesothorax, 
Scutellum und Tegulae rot; erstes Abdominalsegment mit einem 
seidig weißen Apikalband, das in der Mitte schmal unterbrochen ist, 
zweites Segment auch mit einem weißen Apikalband, das in der Mitte 
schwach unterbrochen ist, drittes Segment mit einer breiten, nicht 
unterbrochenen Binde; Skulptur von Kopf und Thorax ähnlich der 
' der M. cleopatra, aber der Metathorax ist nicht ganz so parallel, 
indem der äußere Spitzenteil schwach erweitert und nach außen vor- 
gezogen ist, und der Winkel selbst ist nicht scharf und vorspringend; 
Gestalt und. Skulptur des Abdomens sind ähnlich, aber die Binde 
auf dem dritten Segment ist kaum, wenn überhaupt, unterbrochen, 
und der Ventralkiel des ersten Segments ist in der Mitte scharf zu- 
gespitzt und nahe der Spitze ausgerandet. 

Länge: 13 mm. 


Zambesia, Salisbury (?) (G. A. K. Marshall).“ 


Trispilotilla n. g. 


Genotypus: afızcana Andre. 

Weibchen: Die großen Weibchen ähneln denen der Gattung 
Smicromyrme aus der Verwandtschaft der tettensis ganz außer- 
ordentlich, sind jedoch durch die Anordnung der Zeichnung leicht 
kenntlich. Auf dem ersten Tergit findet sich stets ein Mittelfleck auf 
der Apikalhälfte; das zweite Tergit besitzt nur zwei nebeneinander 
stehende Flecken und das dritte trägt eine unterbrochene oder durch- 
gehende Binde. Die paarige Anordnung der Zeichnung des zweiten 
Tergits ist der einzige durchgreifende Unterschied, den ich bisher fest- 
stellen kann. Wenn nicht die zugehörigen Männchen wesentlich ver- 
schieden wären, würde ich eine Abtrennung dieser Formen von der 
Gattung Smieromyrme nicht für gerechtfertigt halten. 

Männchen: Die Männchen sind denen der Gattung Lobotilla z. T. 
täuschend ähnlich. 

Die Mandibeln sind aber außen unten ungezähnt. Der Clypeus 
ist vorn niedergedrückt. Das zweite Fühlergeißelglied ist nicht kürzer, 
meist sogar länger als das folgende. Das Scutellum ragt als Pyramide 
spitz auf. Die letzten Segmente sind einfach gebaut. 

Die Färbungsverhältnisse sind ebenfalls denen der Gattung 
Lobotilla recht ähnlich, doch kommen auch Männchen vor, bei denen 
Kopf und Thorax teilweise gerötet sind. 


Weibchen. 

1. Propodealregion jederseits hinter den Stigmen mit einem kräftigen, 
stark vorspringenden Seitenzahn bispinosa. 
Propodealregion unbewehrt 2. 

2. Drittes Tergit mit durchgehender Binde; Kopf und Thorax stets 
schwarz afrıcana. 


19* 93, Heft 


6. 


D 


ot 


6. 


Dr. H. Bischoff: 


Binde des dritten Tergits in der Mitte unterbrochen; Thorax 


meist rot 3. 
Fünftes Tergit auf der Mitte hell behaart de 
-Fünftes Tergit auf der Mitte schwarz behaart 4. 
Kopf auf dem Scheitel gerötet multispina. 
Kopf ganz schwarz 5. 
Thorax ganz schwarz quessfeldt:. 
Thorax gerötet 6. 
Pygidialtergit höchstens mit zerstreuten, hellen Haaren 
melanocephala. 
Pygidialtergit ganz hell behaart asmarıma. 
Männchen. 
Thorax ganz schwarz Et 
Thorax zum größten Teil gerötet 13. 


Abdomen ganz schwarz, häufig mit blauen bis violettem Schimmer, 
selten mit unterbrochener, ‚weißer ‚Binde 

Entweder das zweite Tergit oder die ‚hintere Hälfte des Abdomens 
ausgedehnt gerötet 

Beine $anz schwarz 

Schenkel -lebhaft rot 

Kopf und Thorax ganz schwarz behaart 
Kopf und Thorax. mit dichter graubrauner, pelziger Behaarung 


SUSI 00 


canescens. 
Endsporn der Tibien weiß taborana. 
-Endsporne der Tibien schwarz 6. 


Abdomen ganz schwarz, höchstens mit schwachem, blauem Glanz; 
Flügel mit bläulichem Schimmer; Hüften rein schwarz behaart 


acheron. 

Abdomen mit lebhaftem, violettem Glanz; Flügel mit violettem 
Schimmer; Hüften gräulich behaart africana. 
Drittes Tergit mit weißer, in der Mitte unterbrochener Binde 
Ar martin. 

Drittes Tergit ohne helle Haarzeichnung rufofemor.ata. 
D: 


Drittes Tergit ohne weiße Binde 
Drittes, gelegentlich auch das vierte Tergit mit weißer, in der 
Mitte unterbrochener Binde; erstes Abdominalsegment meist 


rot 11 
Zweites Tergit hell gefärbt 10. 
Das dritte und die folgenden Segmente blutrot loangwana. 
Zweites Tergit größtenteils düsterrot melanocephala. 
Zweites Tergit größtenteils hell ocker- braun aurantiaca. 
Nur das dritte Tergit mit heller Binde 12, 
Drittes und viertes Tergit mit heller Bindenzeichnung 
tuberculifera. 
Beine schwarz behaart mönteiroae. 


Beine wenigstens zum Teil grau behaart charaziformis, 


Monographie der Mutilliden Atrikas. 293 


13. .Kopf rot; Abdomen ausgedehnt hell gefärbt; drittes und viertes 


Tergit ohne helle Binde senegalensis. 
Kopf schwarz; höchstens die vorderen Abdominalsegmente ge- 
rötet; drittes und viertes Tergit mit weißen Binden 14. 
14. Thorax, Pleuren und Pronotum schwarz; erstes und zweites Ab- 
dominalsegment größtenteils gerötet telamon. 
Thorax‘ mit Ausnahme der Tegulae dunkelrot; Grundfarbe des 
Abdomens schwarz demaculata. 
Weibchen. 


trimacula Lepeletier in Hist. Nat. Hym., Vol. 3, 1845, p. 618, 


Die ältestbeschriebene Form dieser Gruppe kann ich nicht mit 
Sicherheit deuten. An ihrer Hierhergehörigkeit dürfte ‘wegen der 
charakteristischen Zeichnungsordnung aber kaum ein Zweifel bestehen. 
Es ist möglich, daß es sich um eine dunkele Form der multispin«a 
Sichel-Radoszkowski handelt. vorausgesetzt, daß die Fundortsangabe 
„Senegal“ nicht irrtümlich ist. Die Originalbeschreibung lautet: 
„‚Caput cum antennis et thorace nigrum, pilis nigris et argenteis mixtis 
villosum. ° Abdomen nigrum, nigrovillosum; segmentorum primi 
tertiique margine postico et secundi media parte argenteo pilosis: 
hisce pilis in primo maculam dorsalem, rotundam, in secundo maculas 
duas rotundas, in tertio fasciıam latam interruptam efformantibus. 
Segmenta fere omnia subtus pilis raris argenteis marginata. Pedes 
nigri, argenteo villosi. Femina. — Senegal, Musee de Serville. ‘ 

Auf die nun in französischer Sprache folgende weitere Beschreibung 
kann ich verzichten, da sie keine neuen Merkmale zu den bereits an- 
gegebenen hinzufügt. 


subsp. guessfeldti n. subsp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor von. Chinchoxo (Güßfeldt) 

IM.B ee 

Diese Form ist durch einen ganz schwarzen Thorax ausgezeichnet. 
Außer der für die Art normalen Zeichnung tritt noch auf dem letzten 
Segment, ähnlich wie bei der asmarana, eine ziemlich dichte, weißliche 
Behaarung auf (Taf. II, Fig. 99). 

Länge: 14 mm. 

Es ist möglich, daß diese Form mit der Zrimacula Lep. synonym ist; 
immerhin habe ich des Fundortes wegen einigen Zweifel. 


subsp. multispina Sichel Radoszkowskı in Horae Soc. ent. Ross., 
‚1869, p. 237, t. 8, £.9; Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 255. 


Diese Form liegt mir in acht Individuen vor von folgenden Fund- 
orten: Senegal [M. W.]; IM. B.]; [M. Bud.]; Cöte atlantique du Sahara, 
Tindjmaran, 1908 (Gruval et Chudeau) [M. P.]; Moyen Dahomey, 
Plateau de Zaguanado, Saison des orages et des tornades, 1919 
(Ducorps) [M. P.]; Congo frang., Haute Sanga (Ferri£re) [M. P.! 
Ägypt. Sudan, Sennar, 125.—27. 2. 14 (Ebner) [M. W.]. 


2. Heft 


294 Dr. H. Bischoff: 


Die beiden Exemplare vom Senegal [M. B.] und IM. W.] sind die 
typischen Exemplare der multispina Sich. Rad. Diese Form ist an der 
Färbung leicht kenntlich. Die Zeichnung verteilt sich folgender- 
maßen: auf dem ersten Tergit findet sich ein großer, runder, weiß- 
haariger Fleck, der auf das zweite übergreift, auf dessen Mitte zwei 
bedeutend größere, gleichfarbige Flecken stehen. Das dritte Tergit 
trägt eine ebensolche, in der Mitte schmal unterbrochene Binde. Die 
hinteren Tergite besitzen zerstreute, lange, helle Haare, ohne. auf- 
fallende, fleckenartige Verdichtung derselben auf dem letzten oder 
vorletzten Tergit. Der Thorax ist bei den Stücken aus Dahomey 
und Französich Kongo ganz rot, bei allen übrigen auf Meso- und 
Metapleuren geschwärzt. Der Kopf ist auf dem Scheitel und der 
Stirn gerötet (Taf. II, Fig. 100). 

Länge: 11—17 mm. 


subsp. melanocephala n. subsp. 


Von dieser Form liegen neun Individuen vor. Die Tiere stammen 
von: D.O. Afrika, Tanga, 4.07 (Alluaud) [M.P.]; D.O. Afrika, 
Moschi [M. Bud.]; Nyangwe, 22. u. 26. 11. 10 (Bequaert) [Congo M.]; 
Nyasaland, Karonga, 7.—11.7.10 (Neave) [Br.M.]; N. W. shore 
of L. Nyasa, from Florence Bay to Karonga, 30. 6.—6. 7. 10, 1650 ft., 
(Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, nr. mouth of Lusangazi R., 
1.—3. 9.10 (Neave) [Br. M.]; Pt. Natal [Br. M.]; Mariannhill, Natal 
[Coll. Schulth.)]. 

Der vorhergehenden Rasse sehr ähnlich, unterscheidet sich dies 
Form: durch den ganz schwarzen Kopf (Taf. II, Fig. 100). 

Länge: 11—17,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom N.W.-Ufer des Nyassa 
Sees. - 


subsp. dewitziana Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, 
p: 286; in Grandidier, Hist. Madagaskar, p. 270, tab. 18, fig. 32. 


Dreizehn Individuen, darunter der Saussure’sche Typus liegen 
mir vor, und zwar von: Madagaskar [M. B.]; diese Fundortsangabe 
des Typus ist sicher falsch,. wie bei verschiedenen anderen Arten mit 
gleichartiger Bezettelung. Die anderen Exemplare tragen folgende 
Angaben: Afr. or. angl., Kijabe, 2100 m., 12. 11 (Alluaud et Jeanne]) 
[M. P.]; Nakuro, 1820 m, Rift Valley, 12.11 (Alluaud et Jeannel) 
[M. P.]; Kikuyu [M. G.]; Foot of Kikuyu Escarpement, nr. Naivasha, 
7300 ft., 3.3.11 (Neave) [Br. M.]; Nkole, 1888 (Casatı) [M. G.]; 
Brit. O. Afrika (Hübner) [M. B.]; Afr. or. allem., Kilimandjaro, 
zone des bruyeres, Riviere Himo, 3.04 (Alluaud) [M.P.]; D. O, 
Afrıka [M. Bud.]; N.E. Rhodesia, nr. mouth of Lusängazi Riv., 
1.—3. 9.10 (Neave) [Br. M.]; Capland (Drege) [M. B.]. : 


Diese Rasse unterscheidet sich von der vorhergehenden dadurch, 
daß auf dem vorletzten Tergit ein großer, querer, hellhaariger Mittel- 
fleck auftritt. und daß auch das Analsegment hell behaart ist. Ge- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 295 


- Jegentlich kommt es vor, daß die Flecken des zweiten Tergits ellipsen- 
förmig werden und daß dieselben quergestellt sind (Taf. II, Fig. 101), 
- Während diese Form in Brit. O. Afrika eine einigermaßen kon- 
stante Rasse bildet, tritt sie auch gelegentlich, wie es scheint, als 
Aberration der vorhergehenden mit dieser zusammen auf (ein Exemplar 
von der Lusangazi- Mündung). 

Ob die Form aus dem Kapland derselben Rasse angehört, muß 
noch dahingestellt bleiben. 
Länge: 13—18 mm. 


subsp. asmarana n. subsp. 


Ein Weibchen aus Eritrea, Asmara, 8.07 (Rolle) [M.G.] 
liegt vor. 

Wie bei der dewitziana ist auch bei dieser Form, die wohl als 
eigene Subspezies aufgefaßt werden kann, das Analsegment hell 
behaart, doch fehlt der helle Querfleck des vorletzten Tergits (Taf. II. 
Fig. 99). 

Länge: 15 mm. 


\subsp. africana Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 673. 


on dieser im weiblichen Geschlecht von SierraLeone beschriebenen 
Form liegen mir vier Weibchen mit folgenden Angaben vor: N. Ka- 
merun, Mundama (Conrädt) IM.B.]; Kamerun, Longli, 4. 04 
(Paschen) [M. B.]; Kamerun, Signal Bascho (Bartsch) .[M. B.]; 
Cataractes de Gona Gungu, 26. 11. 98 (Luja) [Congo M.]. 

Diese leicht kenntlichen Tiere haben eine gewisse Ähnlichkeit 
mit der aus den gleichen Gegenden stammenden Dolichomutilla 
scutellifera. Man kann beide Formen als ein Beispiel regionaler Kon- 
vergenz hinstellen. Schwarz. Die gelblich-weiße Zeichnung des Ab- 
domens verteilt sich folgendermaßen. Auf dem ersten Tergit tritt 
auf der hinteren Hälfte ein mittlerer längsgestellter, kleiner Fleck 
auf; auf der Scheibe des zweiten stehen zwei große, rundliche, etwas 
quere Flecken von gleicher Färbung; und schließlich ist das ganze 
dritte Tergit ohne mittlere Unterbrechung so behaart. Die beiden 
letzten Tergite sind bräunlich und gräulich behaart. Von den Ster- 
niten sind besonders deutlich das zweite und das dritte gefranst, aber 
auch än den folgenden treten Endfransen auf. Eine helle, weiße, 
seidige Behaarung findet sich auf den Pro- und Mesopleuren. Die 
Thoraxskulptur ist deutlich feiner als bei den übrigen in diese Gruppe 
gehörigen Weibchen. Auch ist sie etwas gleichmäßiger. Die Binde 
des dritten Tergits ist durch das Fehlen einer mittleren Unterbrechung 
so abweichend, daß diese Form vielleicht als eigene Spezies auf- 
zufassen ist (Taf. IL, Fig. 102). 

Länge: 17 mm. 

Ich wäre geneigt gewesen, diese Form für die tramacula Lep. zu 
halten. Da aber der Autor ausdrücklich von der trimacula sagt, dab 
die Binde des dritten Tergits unterbrochen sei, so ist eine Identi- 
fizierung beider Formen nicht statthaft. 


2, Heft 


296 Dr. H: Bischoff: 


bispinosa Kohl in Ver. Ges: Wien; 1882, p. 481, t. 23, 1. 11. 


Als einziges Exemplar liegt mir der Typus ohne nähere Fundorts- 
angabe [M. W.] vor. Nach Kohl soll dies Exemplar vom Zambesi 
stammen. 
| Schwarz; Mitte des Thoraxrückens dunkel blutrot; an den Fühlern 
und Mandibeln sind einzelne Teile etwas aufgehellt. Am Apikalrand 
des ersten Tergits findet sich eine runde Mittelmakel; zwei ähnliche, 
kaum größere “Flecken stehen auf der Scheibe des zweiten Tergits 
ziemlich weit seitlich. Die Binde des dritten Tergits ist zu zwei etwa 
quadratischen Flecken reduziert. Die unteren Partien der Pleuren 
schimmern silbern seidig. Eine weiße Behaärung tritt seitlich am Kopf 
auf, ferner auf den Beinen, an den Sterniten hauptsächlich als End- 
fransen, und seitlich am Abdomen. Das Pyegidialfeld ist von dunklen 
Wimpern eingefaßt, während bei den vorhergehenden Arten die Be- 
haarung dort hell ist. 

Der Kopf ist etwa so breit wie der Thorax. Seine Seiten kon- 
vergieren bereits von den Augen an deutlich nach hinten. während sie 
bei den vorhergehenden Arten hinter den Augen zunächst parallel 
verlaufen und erst, dann gerundet nach hinten verengt sind. Die 
unteren Kanten der Wangen sind scharf gerandet zum Unterschied 
von den vorhergehenden, bei denen sie abgerundet erscheinen. Der 
parallelseitige Thorax ist sehr grob skulptiert; ein Skutellarschüppchen 
fehlt: die Pronotalregion ist seitlich etwas abgesetzt, dahinter sind 
die oberen Seitenkanten des Mesonotums etwas gewellt, und das 
Mittelsegment ist vor den oberen Hinterwinkeln jederseits stark 
zahnförmig vorgezogen. Diese Zähne stehen seitlich, horizontal weit 
ab und sind schräg nach hinten gerichtet. Eine derartige Bewehrung 
findet sich bei keiner anderen afrıkanischen Art, sodaß die vorliegende 
ohne weiteres daran nicht zu erkennen ist. Das Pygidialfeld ist in 
einen Mittellappen ausgezogen und unregelmäßig gerunzelt. Der Kiel 
des ersten Sternits-ist rechtwinklig ausgeschnitten. Erwähnt werden 
mag noch, daß die Skulptur auf den Schläfen auffällig En ist. 
(Taf. II, Fig, 139; Taf. V, Fig. 131). 

Länge: 11 mm. 


Männchen. 


acheron Smith in Catalog Hym. Brit. Mus.. 1855, p. 18; ‘Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 227; Bingham in Ann. nat. Hist. 1902, 
p. 372. 

‘- 1% Männchen von folgenden Fundorten liegen vor: Brit. E. Africa, 
Foot of Kikuyu Escarpement, nr. Naivasha, 7300 ft., 3.3. 11 ( (Neave) 
[Br. M.]; Narossura R. (Love) [Br. M.]; Alt. or. angl., Rift Valley, 
Nakuro, 1820 m., 12. 11 (Alluaud et Jeannel) [M. P.]; Mt. Kenya, 
vers ouest, zone införieure, prairies decouv., 1900—2200 m. entre 
Riv. Amboni et Riv. Naremuru, 1.—2. 12 (Alluaud et Jeanne]) 
IM. P.]; DE20x Aa; Usambara, 6.03 [M. Bud.]; O. Tanganyika, 
Kombe, Unyanyembe, 12.—14. 11. 99 Run ae) [M..B.]; Caffraria 
(Winthem) [M. W.]; Algoa Bai, Kapland, 23.2.96 (Brauns) [M. 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas. ' 297 


Hamb.]; Algoa Bai, Kapland, 5. 2. 98 (Brauns) [M. W.]; N. E. Rho- 
desia, nr. mouth of Lusangazi Riv., 1.—3. 9.10 (Neave) [Br. M.]; 
Bulawayo, 11.12.11 u. 2.11.13 (Arnold) [Coll. Arnold]; Upper 
Luangwa Riv., 27.7.—13.8.10 (Neave) [Br. M.]; Shilouvane, N. 
Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.). 


Groß; einfarbig schwarz; selten besitzt das Abdomen einen 
schwachen violetten Schimmer. Flügel tief schwarzbraun mit starkem 
bläulichem Glanz. Tibialsporne weiß. Behaarung überall schwarz, 
Der Clypeus ist vorn stark niedergedrückt, flach und poliert. Der 
erhabene Basalteil des Clypeus ist gerade abgestutzt. Der Vorderrand 
des Clypeus ist leicht ausgerandet und etwas aufgebogen. Die Seiten 
sind ein wenig gestreift. Die Gestält des Clypeus ist ein wichtiger 
Unterschied gegenüber den leucopyga-charaxus-Formen, bei denen 
der Clypeus erhaben und vorn dreieckig bis bogenföfmig ausgerandet 
ist, was freilich häufig infolge d:r dieht:n, überhängenden Behaarung 
schwer zu erkennen ist. Die Mandibeln sind außen ungezähnt, höchstens 
ganz schwach gehöckert, während sie bei der leucopyga und deren Ver- 
wandten außen gezähnt sind. Im übrigen sind die morphologische 
Verhältnisse beider Gruppen recht ähnliche. 

Länge: 16—25 mm. 


f. eanescens n. f. | 
Ein Exemplar vom Congo [M. G.] liegt vor. 


Dieses Tier ist dadurch ausgezeichnet, daß die ganze Behaarung 
auf Kopf, Thorax, einschl. des Mittelsegments. der Basis des Ab- 
domens und auf den Beinen graubraun ist anstelle von schwarz. Ich 
glaube nicht, daß diese Form trotz ihrer recht eigenartigen Färbung 
eine eigene Unterart repräsentiert. halte sie vielmehr für ein ab- 
normes Stück der Nominatform. 

Länge: 22 mm. 


- Y airicana Andre in Ann. Soc. ent. France. 1894, p. 673. 


12 Männchen liegen mir vor von: Sierra Leone (Mocquerys) 
[M. G.]; [M. Brüssel]; Mongheri, Sierra Leone, 15.9. 12 (Simpson) 
[Br. M.]; Kamerun, Longji (Paschen) [M. B.]; West Afrika, Uelle- 
burg. 6.—8.08 (Tessmann) [M.B.]; Gabun [M. W.]; Chütes de 
Samblia. Riv. Ngamie (Mocquerys) [M. Brüssel]; Stanley Pool, 
Congo [Br. M.]; Congo france, Ndjole, 11.—12.02 (Fea) [M.G.]; 
Cataractes de Gona Gungu, 26.11.98 (Luja) [Congo M.]. Diese 
Männchen ähneln recht denen der «acheron, zeichnen sich aber 
dadurch aus, daß das ganze Abdomen einen starken, violetten Glanz 
besitzt. Die Hüften haben einen grauseidigen Schimmer. Der Glanz 
der Flügel ist rein violett. Diese Männchen sind bisher wohl immer 
mit der acheron verwechselt worden; sie dürften aber, aus der Analogie 
der Fundorte zu schließen, zu der africana Andre gehören. n 

Länge: 18—21 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Longji [M. B.]. 


2, Heft 


298 Dr. H. Bischoff: 


“ Die Form dürfte der mir unbekannt gebliebenen, madagassischen 
cyanogastra ähneln, doch ist bei dieser Art das Scutellum nicht stark 
dornförmig erhaben. 


loangwana Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 539. 


Ein Männchen, das ich für diese Bingham’sche Art zu halten 
geneigt bin, liegt mir vor von N. E. Rhodesia, nr. mouth of Lusangazi 
R., 1.—3. 9.10 (Neave) [Br.M.]. Der Bingham’sche Typus trug 
die Bezeichnung: Loangwa Dist., Rhodesia, Petauke, 2400 ft., 1. 4. 05 
(Neave). 

Der erhabene Basalteil des Clypeus ist bei dieser Art etwas winklig 
ausgeschnitten, und vorn auf dem verflachten Teil ist der Clypeus ın 
der Mitte stark niedergedrückt und dadurch stärker ausgerandet. 
Seitlich ist die Streifung des Clypeus wesentlich kräftiger als bei den 
vorhergehenden Arten. Die Mandibeln sind außen ebenfalls ungezähnt. 
Die Tegulae sind sehr viel kräftiger skulptiert. Recht charakteristisch 
ist die Färbung. Schwarz; Flügel schwarzbraun mit starkem, violettem 
Glanz. Das dritte Abdominalsegment ist auf seiner Apikalhälfte und 
die folgenden sind in ihrer Gesamtheit dunkel rostrot. Die Behaarung 
dieser rostroten Teile ist blutrot. 

Länge: 25 mm. 


rufofemorata Smith in Descript. new Hym. Brit. Mus., 1879, p. 197. 


Zwei Exemplare liegen vor von Uganda, Mbale-Kumi Rd., 3700 ft., 
$. of L. Salisbury, 15.—17. 8. 11 (Neave)[Br. M.]und Uganda [M. B. ? 

Schwarz, mit bläulichem Schimmer auf den vorderen Tergiten 
und mit hell roten Schenkeln, woran diese Form sofort kenntlich ist. 
Die Bildung des Clypeus ist der der acheron ähnlich, doch ist der stark 
erhabene Basalteil vorn nicht gerade abgestutzt, sondern tief bogen- 
förmig ausgerandet. Auch die anderen Merkmale stimmen gut überein. 
Im ganzen scheint diese Form etwas kleiner zu sein. 

"Länge: 15—18 mm. 

-Gegenüber der Smith’schen Beschreibung kann ich keinen 
wesentlichen Unterschied finden. Smith gibt zwar an, daß seine 
rufofemorata aus W. Afrika stammen. Aber “auch Uganda beherbergt 
noch viele westafrikanische Elemente, sodaß ich kaum Zweifel an der 
Deutung dieser Form habe. 


subsp. martinii Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1906, v. 37. p. 60. 

Acht Individuen, darunter die Typen, liegen von folgenden Fund- 
orten vor: Eritrea, Adi-Ugri, 6.—7.01 (Andreini) [M. G.]; Eritrea 
Asmara [M. Bud.]; Eritrea (Iwarson) [M. Stockh.]. 

Diese Form ist wohl nur als Rasse der rufofemorata aufzufassen. 
Sie unterscheidet sich aber dadurch, daß, auf dem dritten Tergit eine 
weiße, in der Mitte weit unterbrochene Binde auftritt. Auf dem zweiten 
Tergit findet sich höchstens ein ganz schwach bläulicher Schimmer; 
außerdem ist die Ausrandung des erhabenen Basalteils des Clypeus 
nicht ganz so tief. 

Länge: 15—22 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 299 


taborana n. Sp. 
- Ein Männchen liegt vor von’D. O. Afrika, Tabora (Wintgens) 
M. B.). 
Ganz schwarz, auch mit schwarzer Behaarung und stark schwarz- 
braunen Flügeln mit intensivem, violettem Glanz. ‚Nur die End- 
sporne aller Tibien sind weiß, wodurch sich dieses Tier sofort von der 
acheron unterscheidet. Die Mittelrinne des Mittelsegments ist etwas 
breiter und läßt an ihrem Grunde einen deutlichen Längskiel erkennen. 
Im übrigen ist die Ähnlichkeit mit der acheron Sm. recht groß. Doch 
liegt ein wesentlicher Unterschied im Bau des Clypeus, der diese Art 
als in die Verwandtschaft der melanocephala gehörig erkennen läßt. 
Der erhabene Basalteil des Clypeus ist nämlich in der Mitte seines 
Vorderrandes stark vorgezogen und auf diesem Vorsprung grubig 
vertieft. Auf dem flach niedergedrückten Apikalteil des Clypeus wird 
in der Mitte von zwei schräg gegen den Vorderrand verlaufenden Kielen 
ein dreieckiges, großes, stärker niedergedrücktes Feld begrenzt. 
Länge: 18 mm. 


«/ trimacula melanocephala n. subsp. 


Von dieser Form, die dem leucospila-Männchen ganz außer- 
ordentlich ähnlich ist, und die ich z. T. mit dem 1.1. Namen leuco- 
spiloides versehen habe, liegen mir 38 Männchen von folgenden Fund- 
orten vor: Entebbe, Uganda, 8.11; 1.12; 18.2.; 28.2.13; 5.4.13 
(Gowdey) [Br. M.]; Uganda Prot., S. E, Ankole, 44004800 ft., 
4.—8.10.11 (Neave) [Br.M.]; Uganda Prot., Siroko R.; near W. 
foot of Mt. Elgon, 3600 ft., 12.—14. 8.11 (Neave) [Br. M.]; Uganda, 
Kasinga, Channel, 3000 ft., 5.11.12 (Fraser) [Br. M.]; N. Albert 
Edward See, Kasindi, 1. 08 (Exped. Herzog Adolf Friedrich z. Mecklen- 
burg) [M. B.]; D. ©. Afrika (Stuhlmann)[M. B.]; Bukoba, 9.—11. 6.12 
(Gowdey) !Br. M.]; Nyassa See, Langenburg, 20. 8. —1.9. 98 (Fülle- 
born) [M. B.]; Nyasaland, Mlanje, 14. 1.13 (Neave) [Br. M. ]; Delagoa ° 
Bai (Monteiro) [M. B.]; N. E. Rhodesia, nr. Mouth of Lusangazi Riv., 
1.—3. 9.10 (Neave) [Br. M.]; Congo (Hoton) [M. Brüssel]; Lulua- 
burg (Janssens) [M. Brüssel]; Vieux-Kassongo, 1910 [Congo M.]; 
Nyangwe, 12.11.; 16.11.; 17.11.; 22.11.10; 8.1.11 (Bequaert) 
[Congo M.]; Transvaal, Pretoria (Ulbrich) [M. B.1. 

Eines dieser Exemplare, das aus Nyangwe stammt, ist in copula 
mit einem der unter dem Namen trimacula melanocephala beschriebenen 
Weibchen gefangen worden. Schwarz; das zweite Segment ist fast 
ganz dunkelrot. Die Behaarung ist allenthalben schwarz; die Tibial- 
sporne sind weiß, worin ein Färbungsunterschied gegenüber der ihr 
außerordentlich ähnlichen leucospila liegt, bei der aber die Tibial- 
sporne schwarzbraun sind. Die Flügel sind tief schwarzbraun gefärbt 
mit violettem Glanz. Morphologisch ist diese Art charakterisiert durch 
die unten ungezähnten Mandibeln, den Bau des C]ypeus, der mit dem 
bei der Zaborana beschriebenen übereinstimmt, das stark konisch 
erhabene Scutellum. Das Pygidium ist bis an seinen Apikalrand fast 
gleichmäßig gewölbt, während es bei der leucospila kurz vor dem Apikal- 


2. Heft 


300. Dr. H. Bischoff: 


rand deutlich niedergedrückt ist. In den übrigen Skulpturverhältnissen 
ist diese Art, abgesehen vom Bau des Clypeus und der Mandibeln der 
gut bekannten leucospila so ähnlich, daß ein Hinweis auf diese Form 
genügt. 

Länge: 13—22 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare von der Delagoa Bai. 


subsp. aurantiaca n. subsp. 


24 Männchen liegen vor von Eritrea, Adi-Ugri, 6.—7.01 (An- 
dreini) [M. G.]; Eritrea [M. G.]; Uganda Prot., Valley of Kafu Riv., 
Unyoro, 3400 ft., 23.—28. 12.11 (Neave) fBr.M.]; Afr. or. angl,, 
Ile de Lusinga, Vietoria-Nyanza, n. &., 10.04 (Alluaud) [M. P.]; 
Chütes de Samlia Riv., N’Gamie (Mocquerys) [M. Brüssel]; Congo 
frane., Libreville, (Boucher, 1891) [M. F.]; W. Afrika [Br.M.]. : 

Diese Tiere stellen eine Parallelfärbung zu der leucopyga clarior 
dar, unterscheiden sich aber durch die Gattungscharaktere. Der 
Nominatform ist diese Form außerordentlich ähnlich und nur durch 
die mehr gelbbıaune Färbung des zweiten Segments, sowie die weißen 
Sporne verschieden. 

Länge: 15—20 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke mit der Angabe Chütes 
de Samlıa. 


senegalensis Guerin, in Mag. Zool., 1831, v.1, p. 6, t. 6; Sichel- 
Radoszkowski in Horae, 1869, p. 286. 


Fünf Männchen dieser prächtigen, leicht kenntlichen Form liegen 
mir vor von: Senegal (Buquet) [M. B.]; Cote atlantique du Sahara, 
Bogent, 17.1.08 (Gruvel et Chudeau) [M. P.]; Djibouti (Main- 
dron) [M. G.]; Arabia (Simony) [M. W.]. 

Diese Art ist leicht an der Färbung kenntlich. Kopf und Thorax- 
rücken, sowie häufig auch der Fühlerschaft, sind rot. Die Pleuren 
und das ganze Mitvelsegment sind schwarz. Die Färbung des Abdomens 
ist sehr charakteristisch. Das erste Segment ist ganz schwarz, desgl. 
die Basis des zweiten Tergits und der Apikalrand des gleichen Tergits. 
Das dritte und die folgenden Tergite, sowie sämtliche Sternite mit Aus- 
nahme des ersten sind rotbraun; das zweite Tergiö ist auf seiner Scheibe 
in weitem Umfang hell gelbbraun. Die Behaarung des Vorderkörpers ist 
schwarz. die des Abdomens auf den hellen Partien gleichfarbig mit 
dem Untergrund, auf dem sie steht. Die Endsporne der Hintertibien 
sind blaß. Der Olypeus ist ähnlich gebaut wie bei der taborana und 
melanocephala, aber am Basalteil ist der mittlere. grubig eingedrückte 
Vorsprung nicht ganz so stark vorgestreckt. 

Länge: 15—23 mm. 

Die ÖOriginalbeschreibung dieser Art ist mir nicht zugänglich 
gewesen. In seiner Iconographie weist Guerin nur auf die Abbildung 
an der. betr. Stelle hin. Bei dem Gu@rin’schen Typus soll nach der 
Angabe von Sichel und Radoszkowski der Prothorax allein rötlich 
sein (var. 8). Die var. y Sich.-Rad. ist nichts anderes als die nitidi- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 301 


ventris Klug. Die var. d. ist mir nicht bekannt geworden; sie ist 
charakterisiert durch die Angabe: ‚base du second segment abdominal 
sans bande noire.“ 


monteiroae n. sp. 


Sechs Männchen liegen mir vor von Delagoa Bai (R. Monteiro) 
[M. B.]; Rikatla, Delogoa (Junod) [Coll. Schulth.]; Nyassa See, 
Mirambo-Langenburg, 7.3.99 (Fülleborn) [M.B.]; D. O. Afrika, 
Dar es salam, Pagani und Hinterland (Regner) [M. B.]; Mikindani, 
4.—5. 11 (Grote) [M. B.]; ohne Angaben [Br. M.]. 

Diese Art kann leicht mit der charaxus Sm. verwechselt werden 
und fand sich auch zwischen Tieren dieses Namens in der Sammlung 
[M. B.]. 

Schwarz; die beiden ersten Abdominalsegmente dunkelrot; das 
zweite ist längs des Apikalrandes verdunkelt. Auf dem dritten Tergit 
. findet sich eine in der Mitte weit unterbrochene Binde. Die Endsporne 
aller Tibien sind weiß. Die Behaarung ist abgesehen von der weißen 
Binde des dritten Tergits schwarz. Die Flügel sind schwarzbraun und 
besitzen einen violetten Glanz. Die Skulptur ist deutlich gröber als 
bei der charaxus Sm., besonders auf dem zweiten Segment. Wesent- 
lich verschieden ist aber der Bau des Clypeus. Dieser ist nämlich auf 
dem erhabenen Basalteil auf der Mitte mit einem kräftigen Längskiel 
versehen und beiderseits davon flach grubig eingedrückt; davor stürzt 
der Clypeus steil ab und läßt ein von Kielen eingefaßtes, vertieftes 
quer gestelltes Feld erkennen. Die Mandibeln sind an ihrer unteren 
Außenkante ungezähnt. Die Skulptur des Mittelsegments ist gröber 
und weitmaschiger, die mittlere Längsrinne dabei aber weniger stark 
ausgeprägt als bei den leucopyga- Formen. 

Länge: 10—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich das eine der Exemplare von der Delagoa 
Bai [M. B.). 


subsp. tubereulifera n. subsp. 


Drei Männchen liegen vor von Afr. or. angl., Voi, 4. 04 (Alluaud) 
[M. P.] und Brit. E. Africa, Masongaleni, 3000 ft., 29. 3.—1. 4. 11 
(Neave) [Br. M.]. 

“ Diese wohl nur als Rasse zur vorhergehenden zu stellende Form 
besitzt auch auf dem vierten Tergit eine in der Mitte weit unterbrochene, 
weiße Binde und unterscheidet sich weiter dadurch von ihr, daß der 
Kiel auf dem Clypeus vorn stärker, fast nasenartig vorgezogen ist, 

Länge: 10—13 mm. 
Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare von Voi. 


Y subsp. charaxiformis n. subsp. 


Drei Männchen dieser neuen Subspecies sind vertreten aus Ny- 
angwe, 16. 11.10 (Boquaert) [Congo M.]; Kassongo, 19. 12. 10 (Be- 
quaert) [Congo M.]; Congo (Dubowski) [M. P.]. 


x 2, Heft 


302 a Di HioBischoff:ri 


Diese Form ist "morphologisch :kaum ‘von der monteiroae zu 
trennen; sieerinnert in der Färbung ganz außerordentlich an die 
charazus griseola. Das Exemplar aus Kassongo ist auf dem Abdomen 
etwas gröber als die Nominatrasse punktiert, die anderen Stücke 
gleichen darin der typischen monteiroae. Ausgezeichnet ist sie vor allem 
durch die reichliche, graue Behaarung die sich auf dem Vorderkopf, 
den Seiten des Abdomens und den Beinen ausbreitet, während bei 
der Nominatrasse die Behaarung daselbst schwarz ist. 


Länge: 12—20 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück aus Kassongo. Abgesehen von 
den bereits angegebenen Unterschieden in der Skulptur unterscheiden 
sich die drei Stücke noch weiter in der Färbung. Das Exemplar aus 
Kassongo ist auf dem zweiten Tergit viel dunkler rot als die beiden 
anderen. Das Stück [M. P.] ist das hellste. Das Stück aus Nyangwe 
ist wesentlich kleiner als die beiden anderen, und die helle Behaarung 
ist bei ihm viel spärlicher, sodaß es mehr an die typische monteiroea er- 
innert. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß sich bei größerem Ma- 
terial noch weitere verschiedene Unterarten werden aufstellen lassen. 


telamon Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 20; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 249. 


Zwei Männchen liegen mir vor mit den Angaben: Congo frane., 
Lambarene, 11.—12. 02. (Fea) [M. G.] und Yaba, Lagos, S. Nigeria, 
5.10 (Sieger) [Brit. Mus. ]. 


Die Art ist an der Färbung leicht zuerkennen. Schwarz; Pronotum, 
Mesonotum und Scutellum, sowie das erste und zweite Abdominal- 
segment rot. Das erste Tergit ist am Apikalrand schmal, das zweite 
daselbst in weiterem Umfange geschwärzt. Auf Pro- und Mesonotum, 
sowie dem Scutellum und den verdunkelten Partieen des ersten und 
zweiten Tergits findet sich eine schwärzliche Behaarung. Sonst herrscht 
am Körper eine weißgraue Behaarung vor. Auf dem dritten und 
vierten Tergit finden sich in der Mitte unterbrochene Binden aus dicht 
stehenden, weißen Haaren. Die Flügel sind ganz schwarzbraun getrübt. 
Der Kopf ist hinter den Augen kaum verlängert, in der Mitte etwas 
stärker. Stirn und Scheitel bilden gegeneinander einen rechten Winkel, 
An der Unterseite der Mandibeln ist kein Zahn entwickelt. Die Bildung 
des Clypeus ist die gleiche wie bei der-vorhergehenden Art. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist ein wenig länger als das dritte. Die Skulptur 
ist grob. Das Scutellum ragt als spitze Pyramide auf und trägt einen 
kräftigen, glatten Längskiel. Das Mittelsegment ist netzartig skulptiert 
und trägt auf der horizontalen Fläche eine von zwei ziemlich parallelen 
Kielen eingefaßte Längsfurche, die nach hinten bis an die obere Kante 
des Absturzes reicht. Die Punktierung des zweiten Tergits ist auf 
den dunkleren Teilen sehr fein und dicht, sonst auf der Mitte der 
Scheibe weitläufig und grob, seitlich feiner und sehr gedrängt. Der 
Ventralkiel des ersten Stermnits ist ausgebuchtet, sodaß er zweimal 
gezähnt erscheint. Die Art ist deutlich schlanker gebaut als die de- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 303° 


maculata, etwa wie die monteiroae, besitzt aber einen viel’ spitzeren 
Scutellarhöcker, ähnlich wie bei der demaculata. 

Länge: 10 mm. 

Das Stück aus Lambarene ist wegen abnormer Flügeladerung 
bemerkenswert. Es besitzt nämlich nur zwei Cubitalzellen. Der dritte 
Cubitalquernerv und der zweite rücklaufende Nerv fehlen völlig. 
Auch die Aderung der Hinterflügel ist etwas abnorm. 

demaculata n. sp. x 

Ein Männchen liegt mir vor von Congo franc., Env. de Brazzaville 
(Roubaud et Weiß) IM. P.]. 

Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der aspila m., ist aber 
morphologisch weit von jener verschieden. Schwarz; Thorax dunkel- 
rot, untere Partien der Pleuren, sowie die Tegulae schwarz. Die weiße 
Zeichnung des Abdomens beschränkt sich auf eine in der Mitte unter- 
brochene, weiße Binde auf dem dritten und vierten Tergit, die seitlich 
nicht abgekürzt ist. Der Kopf ist klein, unmittelbar hinter den Augen 
mit plötzlich stark konvergierenden, geradlinigen Seiten. Die Mandibeln 
sind außen ungezähnt. Die Bildung des Clypeus ist die gleiche wie 
bei der mınteiroae. Der Kopf ist rauh skulptiert, ziemlich grob punktiert. 
Ähnlich ist auch die Thoraxskulptur. Die Seiten des Pronotums sind 
ungezähnt. Die Tegulae sind deutlich, weitläufig punktiert. Das 
Scutellum ist scharf pyramidenförmig erhaben. Das Propodeum trägt 
auf seiner dorsalen Fläche eine grobe, maschige Skulptur; die des ab- 
schüssigen Teils ist weniger grob. Die Rückenfläche trägt eine von 
Kielen eingefaßte, mittlere Längsfurche. Sie ist gegen den Absturz 
durch eine deutlich erhabene Linie begrenzt. Die Punktierung des 
zweiten Tergits ist eine grobe, ziemlich dichte und nur mit einer gering 
ausgedehnten Glättung auf der Mitte der Scheibe. Das letzte Tergit 
trägt einen glatten, mittleren Längswulst. Der Kiel des ersten Sternits 
ist bogenförmig ausgerandet. Die Flügel sind schwarzbraun mit 
violettem Glanz ohne Aufhellung an der Basis. Die Art isö im ganzen 
etwas gedrungener gebaut als die monteiroae. 

Länge: 13 mm. 


Lophotilla n. g. 


Genotypus: ciliaticornis Andre. 


Die Gattung Zophotilla ist bisher nur im männlichen Ge 
bekannt. 

Mittelgroße bis sehr große, meist schlank gebaute Tiere. 

Der Kopf ist schmaler als der Thorax. Seine Seiten hinier den 
Augen konvergieren meist, selten verlaufen sie annähernd parallel. 
Die Hinterwinkel sind abgerundet. Die Entfernung der Augen. von 
den Hinterwinkeln des Kopfes ist meist deutlich größer als der Abstand 
der Augen von den Mandibeln. Die Fühlergruben sind groß, oben 
ziemlich scharf begrenzt und gerandet. Der Clypeus ist unter den 
Fühlern in der Mitte erhaben, am Vorderrande meist ausgeschnitten 


2. Heft 


304 Dr. H. Bischoff: 


oder auch aufgebogen und zungenförmig vorgezogen. Gelegentlich 
treten die Seitenwinkel der Ausrandung zahnförmig vor. Die Mandibeln 
können unten mit einem kräftigen Zahn bewehrt oder auch unbewehrt 
sein. Die Augen sind groß, tief ausgerandet. Die Ocellen stehen dicht 
bei einander; die hinteren sind von einander viel weniger weit entfernt 
als von den Seitenaugen. Der Fühlerschaft ist mehr oder weniger 
gebogen, an der Spitze kann er lappenförmig erweitert sein. Das erste 
oder zweite Geißelglied sind meist lappenförmig erweitert, unterseits 
ausgehöhlt, stets mit langem Wimperbesatz ausgezeichnet. Das zweite 
Geißelglied ist meist länger als das dritte. 

Der Thorax ist von schlanker Gestalt, gedrungener nur bei den 
Formen mit unbewehrten Mandibeln. Die Parapsidenfurchen sind 
deutlich ausgeprägt, erreichen aber meist den Vorderrand nicht. Der 
mittlere Längskiel ist auch meist deutlich. Die Tegulae sind von 
mittlerer Größe, am Hinterrnade meist nur wenig aufgebogen. Das 
Mesoscutellum ist einfach bucklig gewölbt, ohne Längskiel oder Höcker, 
höchstens mit angedeuteter glatter Mittellinie oder Längsfurche. 
Das Propodeum ist gewöhnlich recht gestreckt, nur bei der comparanda 
und makalanga fällt es kurz und steil ab. Seine Sculptur ist einfach 
netzmaschig, ohne auffällig erweiterte Basalfelder oder sonstige Aus- 
zeichnungen. Die Randleiste ist meist nur schwach entwickelt. Die 
Beine sind von normaler, schlanker Gestalt, Mittel- und Hintertibien 
an ihren Außenkanten unbewehrt. Die bräunlichen, an der Basis 
häufig aufgehellten Vorderflügel besitzen drei Cubital- und zwei 
Discoidalzellen. | 

An dem meist ziemlich schlanken Abdomen ist das erste Segment 
verhältnismäßig gestreckt, gegen die Basis des zweiten ganz schwach 
abgesetzt. Das letzte Tergit besitzt einen geglätteten, mittleren Längs- 
raum, oder aber es ist vor dem Apikalrande niedergedrückt und auf 
seiner ganzen Fläche sehr kräftig nach hinten konvergierend gestreift 
(comparanda und makalanga). Das achte Sternit ist entweder auf der 
Mitte schwielig bewehrt, oder aber es trägt jederseits einen zahnförmig 
vortretenden Längskiel. Ähnlich ist auch meist das siebente Sternit 
bewehrt. 

Der Vorderkörper ist entweder ganz rostrot, oder Kopf und 
Propodeum und die Pleuren in mehr oder weniger weiter Ausdehnung 
sind geschwärzt. Selten ist der ganze Thorax schwarz. Die hinteren 
Abdominalsegmente können aufgehellt sein. Die Zeichnung besteht 
aus weißen, bei den madagassischen Arten aus goldigen Haaren. Bei 
den madagassischen Arten finden sich auf der Basis des zweiten Tergits 
stets zwei große, rundliche Flecken, die hinteren Tergite sind ganz 
so behaart. Bei der comparanda treten auf dem dritten und vierten 
Tergit unterbrochene Binden auf. Bei den übrigen Arten trägt die 
helle Behaarung den Charakter von durchgehenden Fransen oder 
Binden; bei der aspila findet sich auf dem dritten und vierten Tergit 
jederseits je ein heller Haarfleck. 

Die comparanda und makalanga dürften evt. späterhin nach 
Kenntnis der zugehörigen Weibchen zu Vertretern einer besonderen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 305 


Gattung erhoben werden. Nach Ausscheiden dieser beiden Arten 
enthält die Gattung immerhin noch z. 'T. untereinander recht un- 
ähnliche Elemente, sodaß eine weitere Aufspaltung wohl nicht zu 
umgehen sein wird. 


Männchen. 


1. Mandibeln gezähnt 2. 
Mandibeln außen ungezähnt; Analtergit mit einer kräftigen, gegen 
die Spitze hin konvergierenden Streifung, vor dem Apikalrande 
breit und flach niedergedrückt; zweites Tergit mit zwei großen, 
weißen Haarflecken, drittes und viertes mit unterbrochener "Binde: 
Propodeum schwarz 

Abdomen mit weißlicher Haarzeichnung 3. 
Abdomen mit intensiv goldiger Haarzeichnung (madagassische 
Arten) ? 
3. Thorax ganz schwarz Be 

Wenigstens der Thoraxrücken größtenteils gerötet 
4. ne das dritte Tergit mit einer durchgehenden, een 
inde 

Drittes und viertes Tergitjederseits mit einem weit seitlich stehenden 
'annähernd quadratischen, weißen Haarfleck aspila 
Nur das dritte Tergit mit durchgehender, weißer Binde; am ersten 
und zweiten höchstens schmale Apikalfransen 

Drittes und viertes Tergit mit durchgehenden, breiten, hellen 


ID 


[| 


Binden kakumgana. 

6. Thorax, einschl. Propodeum, mit Ausnahme der Sternalpartieen 

hellrot culiaticornıs. 

Nur der Thoraxrücken mit Ausnahme des Propodeums gerötet 

planiceps. 

1. Der ganze Kopf und Thorax einschl. Propodeum hell rostrot; er 
Formen 

Kopf und Propodeum, auch die Thoraxpleuren zum größten Teil 

schwarz lobicornis. 


8. Scutellum ohne geglättete Mittelinie; zweites Tergit an der Basis 
mit zwei ovalen, weit von einander entfernt stehenden, goldigen 
Flecken betsileu. 
Scutellum mit geglätteter Mittellinie; die ganze Basalhälfte des 
zweiten Tergits goldig behaart, außerdem erstreckt sich längs 
der Mittellinie dieser Fleck noch weiter nach hinten pr aeclara. 
Thoraxrücken sehr düster rot comparanda. 
Thoraxrücken viel heller rot makalanga. 


> 


pilidecorata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro- Meru Exped., 
v.2, Abt.8, p.220. 


Drei ‚Bxemplare liegen vor von: Kilimandjaro, Kibonoto, a 
zone, 2.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.]; Kibonoto, 13001900 nY, lt 
(Sjöstedt) IM. Stockh.]; Kilimandjaro, Leitokitok (Sj östedt) 
[M. Stockh.]. 


Archiv für Naturgeschichte d 
1920. A. 2. 20° 2. Heft 


306 Dr. H. Bischoff: 


Schwarz; Flügel schwarzbraun, in Medial- und Submedialzelle 
hyalin. Die.oberen Partieen des Kopfes, Pronotum, Mesonotum und 
Scutellum sind schwarz behaart. Die unteren Partieen des Kopfes, 
Hinterschildchen, der Rest des Thorax und die Beine sind gräulich 
behaart. Das Abdomen ist an seiner Basis hell behaart; an dem Apikal- 
rand des ersten Tergits findet sich eine lange, helle Franse, auf dem 
dritten eine breite Binde, die in der Mitte undeutlich unterbrochen ist. 
Auf dem vierten Tergit ist die helle Behaarung etwas spärlicher, hat 
aber immer noch Bindencharakter. Die folgenden Segmente sind 
größtenteils schwarz behaart. In Färbung und Zeichnung erinnert 
diese Art recht an die albeiti. | 

Zu den Skulpturverhältnissen dieser ziemlich schlanken Art mag 
noch einiges bemerkt werden. Die Mandibeln sind an ihrer unteren 
Außenkante deutlich gezähnt. Der Clypeus ist flach niedergedrückt, 
ohne mittleren Längskiel. An der Spitze des Fühlerschaftes finden 
sich lange, weiße Haare. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied 
sind von gleicher Länge. Die Skulptur des Kopfes ist grob, die des 
Thorax noch wesentlich gröber. Das Scutellum ist flach, grob punktiert, 
ohne glatte, mittlere Längslinie, höchstens mit Andeutung einer solchen. 
Das Mittelsegment ist weitmaschig skulptiert, ohne besonders aus- 
gebildetes, mittleres Längsfeld. Das Abdomen ist ziemlich fein und 
weitläufig punktiert, besonders auf der Scheibe des zweiten Tergits 
stark glänzend. 

Länge: 11—13 mm. 

Leider liegt mir bei der Niederschrift diese Art nicht mehr vor, 
sodaß ich sie nur mit einigem Zweifel in diese Verwandtschaftsgruppe 
stellen kann. 


eiliaticornis Andre ın Z. Hym. Dipt., 1908, p. 130. 


Der Typus liegt mir vor von: Delagoa Bai (Monteiro) [M. B.]. 

Schwarz; Thorax, einschl. Tegulae und Propodeum rostrot; 
die Sternalpartieen sind geschwärzt. Die Flügel sind graubraun getrübt 
mit hyaliner Median- und Submedianzelle. An dem ersten und zweiten 
Tergit findet sich eine schmale Apikalfranse. von blaß gelblichweißer 
Behaarung; das dritte Tergit ist auf seiner ganzen Oberfläche so be- 
haart. Die unteren Gesichtspartieen tragen seitlich eine dichte, silberne 
Behaarung. Im übrigen ist die blasse Behaarung auf dem Körper, 
weit verbreitet. Sie findet sich auf dem Kopf, an den Thoraxseiten, 
am Mittelsegment, den Beinen, seitlich und ventral auf dem Abdomen 
und auch auf den hinteren Tergiten. Die Tibialsporne sind weiß. 
Der Kopf ist ziemlich quer, hat fast die Breite des Thorax; hinter den 
Augen ist er kaum verlängert. Der Mittelteil des glatten Clypeus ist 
vorn etwas gehoben und vorgezogen, seitlich davon etwas ausgerandet. 
Die Mandibeln sind an ihrer unteren Außenkante kräftig gezähnt. 
Die Punktierung des Kopfes ist rauh und dicht. An den Fühlern sind 
einige Mittelglieder unterseits aufgehellt; das gestreckte erste und die 
Basis des zweiten Geißelgliedes tragen eine ziemlich lange, dichte, 
silberne Bewimperung. Unterseits sind diese Glieder schwach ausgehöhlt, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 307 


Der Thorax ist ziemlich schlank gebaut Die Seitenränder des Prono- 
tums konvergieren mit abgerundeten Schulterwinkeln nach vorn. 
Die Thoraxskulptur ist ziemlich grob. Die Tegulae sind größtenteils 
glatt und nur parallel zum Rande gerillt ohne weitere Punktierung. 
Die Scheibe des Scutellums liegt mit der Oberfläche des Mesonotums 
in einer Ebene. Eine glatte, mittlere Längslinie ist nicht ausgebildet. 
Das ziemlich schlanke Mittelsegment ist weitmaschig skulptiert. Der 
Kiel des ersten Sternits ist flach ausgebuchtet. Das zweite Tergit 
ist in weitem Umfange geglättet und mit einer verflachten, zerstreuten 
Punktierung versehen. Das letzte Tergit trägt jederseits einen schwielig 
verdickten Kiel. Dazwischen iso das Sternit grubig eingedrückt und 
zerstreut und grob punktiert. 
Länge: etwa 11.5 mm. 


aspila n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Afr. or. angl., Wa-Taita, Bura, 
1050 m., 3.12 (Alluaud et Jeannel) [M. P.]. 

Schwarz; Thorax rostrot mit Ausnahme der Sternalpartieen und 
der Mesoepimeren, sowie der Tegulae, die schwarz sind. Die abstehende 
Behaarung auf Stirn und Scheitel, sowie Pro- und Mesonotum, Tegulae 
und Scutellum ist schwarz. Im übrigen findet sich auf dem Vorder- 
körper überall eine weißlichgraue Behaarung. Beine und Unterseite 
des Körpers, sowie das letzte Tergit sind ebenfalls weiß behaart. Die 
Endsporne der Tibien sind weiß. Das erste Tergit trägt eine weiße, 
sehr dichte Apikalfranse, das dritte und vierte besitzen je zwei qua- 
dratische, schneeweiße Flecken, die von einander etwa um das Doppelte 
ihrer Seitenlänge entfernt sind. Der Kopf ist wesentlich schmaler als 
der Thorax; die Seiten hinter den Augen konvergieren bogenförmig. 
Die Mandibeln sind außen gezähnt. Der Ulypeus besitzt einen großen 
Mittelhöcker, der vorn abgeschrägt und flach eingedrückt ist mit er- 
habenen Rändern daselbst. Das zweite Fühlerglied ist deutlich länger 
als das dritte, das erste etwa halb so lang wie das zweite. Das erste 
Geißelglied ist an der Basis viel schmaler als an der Spitze und trägt 
lange, dichte, weiße Wimperhaare. Das zweite Geißelglied ist an der 
Basıs etwas erweitert, unterseits ist es wie das erste Geißelglied deutlich 
ausgehöhlt. Die Skulptur des Kopfes ist grob und dicht. Die Vorder- 
winkel des Pronotums sind verrundet; auf der Mitte der Seiten des 
Pronotums steht ein kleiner, höckerartiger Zahn. Die Punktierung 
des Thorax ist grob. Das Scutellum ist flach und ungekielt. Das 
Propodeum ist stark und tief weitmaschig skulptiert; auf der Dorsal- 
fläche befindet sich eine glatte und breite Längsfurche, die an der 
Basis verbreitert ist; jederseits von ihr stehen zwei große, glatte Felder. 
Die Tegulae sind glatt und glänzend mit einer Anzahl paralleler, feiner 
Linien am Rande. Der Kiel des ersten Sternits ist in der Mitte tief 
‚ausgeschnitten. Das zweite Tergit ist auf der Scheibe-in sehr weitem 
Umfange unpunktiert. Das letzte Tergit trägt einen glatten, mittleren 
Längswulst. Die Kiele des letzten Sternits konvergieren nach hinten 
stark bogenförmig. Am siebenten Sternit sind ebenfalls kleine Seiten- 


208 2, Heft 


308 Dr. H. Bischoff: 


kiele vorhanden. Die Flügel sind schwarzbraun mit violettem Schimmer 
und etwas aufgehellter Basis. 
Länge: etwa 16 mm. 


kakumgana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Brit. E. Africa, Yala R., S, edge 
Kakumga Forest, 4800—5300 ft., 21.—28.5.11 (Neave) [Br.M.]. 

Schwarz; Pronotum, Mesonotum, Scutellum dunkelrot; die 
Tegulae sind schwarz. Die Flügel sind bräunlich getrübt, an der Basis 
hyalin. Das erste Tergit besitzt eine ziemlich breite, weiße Apikal- 
franse. Das dritte und vierte Tergit sind ganz von dichter, weißer 
Behaarung bedeckt. Eine dichte, silberne Behaarung findet sich auch 
seitlich auf dem Gesicht neben dem Clypeus, und ebenso gefärbte. 
lang abstehende Wimperhaare stehen an der Spitze des Fühlerschaftes 
und auf dem ersten Geißelglied. Der Kopf hat etwa die Breite des 
Thorax. ‚Seine Seiten hinter den Augen sind deutlich etwas verlängert 
und dann gerundet verengt. Die Mandibeln sind unten deutlich ge- 
zähnt. Das erste Geißelglied ist ziemlich lang, das zweite deutlich 
kürzer als das folgende. Der Fühlerschaft ist an der Spitze stark 
lappig vorgezogen. Der Clypeus ist vorn in der Mitte stark glänzend; 
sein Vorderrand ist etwas aufgebogen und tief ausgerandet. Die 
hinteren Ozellen stehen einander viel näher als den Augen. Die Skulptur 
des Kopfes ist sehr dicht. Der Thorax ißt gröber, aber auch dicht 
grubig skülptiert. Das Propodeum besitzt auf der Dorsalfläche ziem- 
lich weite Netzmaschen; die des abschüssigen Teiles sind viel feiner, 
Die Tegulae sind glatt und glänzend mit sehr feiner Streifung am 
Rande. Das zweite Tergit ist auf der Scheibe in weiter Ausdehnung 
geglättet. Der Kiel des ersten Sternits ist flach ausgerandet. Das 
letzte Sternit trägt einen glatten, mittleren Längswulst. Der erste 
und zweite Abschnitt des Radialnerven sind ziemlich gleichlang, der 
dritte ist der längste. Das letzte Sternit besitzt zwei nach hinten stark 
konvergierende Kiele, die leicht nach innen gebogen sind, 

Länge: etwa 11 mm, 


planiceps n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Brit. E. Africa, Uchweni Forest near 
Witu, 25.—27.2.12 (Neave) [Br.M.]. 

Der transversiceps in der Gestalt des Kopfes ähnlich, ist diese 
Art in der Färbung und Zeichnung schon dadurch verschieden, 
daß die Tegulae rot sind und daß eine helle Behaarung auf dem vierten 
Tergit fehlt. Der Kopf ist hinter den Augen nur schwach entwickelt. 
Die Mandibeln sind außen unten deutlich gezähnt. An den Fühlern 
sind das erste und die Basalhälfte des zweiten Geißelgliedes unten lang 
und dicht bewimpert. Das erste Geißelglied ist ziemlich stark ent- 
wickelt, das zweite deutlich länger als das dritte. Die Punktierung 
ist ziemlich dicht; die Zwischenräume besonders neben den ÖOcellen 
sind glatt und glänzend. Der Thorax ist ziemlich grob skulptiert; 
das Scutellum ist hinten ungehöckert. Die Seiten des Mesonotums 


Monographie der Mutilliden Afrikas. | 309 


sind neben den Flügelschüppchen an den Hinterwinkeln aufgebogen. 
Die Tegulae sind glatt und unpunktiert, neben dem Rande fein parallel 
gestreift. Die Flügel sind braun mit hyaliner Basis. Der zweite Ab- 
schnitt des Radius ist länger als der vorhergehende und auch als der 
dritte. Der Kiel des ersten Sternits ist flach ausgerandet. Der hintere 
Zahn ist größer und mehr vorgezogen als der vordere und stumpf- 
winklig. Das zweite Tergit ist auf der Mitte der Scheibe in weitem Um- 
fange unpunktiert und glänzend. Das letzte Tergit trägt ein großes, 
glattes, dreieckiges Feld, dessen Basis den ganzen Apikalrand des 
Tergits einnimmt und dessen Spitze vor der Mitte liegt. 

Die Art steht der crliaticernis sehr nahe, unterscheidet sich aber 
in der Färbung dadurch, daß die Seiten des Thorax und das Propodeum 
schwarz sind. Außerdem ist das zweite Tergit am Apikalrand dunkel 
behaart. Die Binde des dritten Tergits ist reiner weiß. Verschiedene 
morphologische Unterschiede sind vorhanden, die dieser Form daher 
die Berechtigung als eigener Art zukommen lassen. Der Thorax ist 
verhältnismäßig etwas gedrungener gebaut. Das erste Fühlergeißel- 
glied ist bei weitem nicht so gestreckt und auch nicht parallelseitig, 
sondern an der Spitze bedeutend breiter als an der Basis. Die Bildung 
des Clypeus ist sehr ähnlich, desgl. die Skulpturverhältnisse des Ab- 
domens. Die Kiele des letzten Sternits sind etwas weiter auseinander 
gerückt und schärfer abgesetzt. Auch das siebente Sternit trägt deut- 
liche Kielhöcker. 

Länge: etwa 12 mm. 


comparanda n. sp. 


19 männliche Individuen liegen vor von: Nyasaland, Mlanje, 4., 
7., 14., 22., 24., 29.1.. 6., 20. 2., 17.4.1913 (Neave) [Br. M.]; Port. 
E. Africa, Ruo Valley, 4. 3., 5. 3., 9. 4. 13, 2000 ft. (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ähnelt auf den ersten Blick der langenburgensis Andre 
ganz außerordentlich. Thoraxfärbung, Anordnung der Zeichnungs- 
elemente, Behaarung stimmen ganz mit denen der verglichenen Art 
überein, nur sind die Flecken des zweiten Tergits stärker quer ent- 
wickelt, und das Analtergit ist bei weitem nicht so dicht weiß behaart. 
Was die Skulpturverhältnisse anbelangt, so ist der Kopf verhältnis- 
mäßig größer, erreicht allerdings noch nicht ganz die Breite des Thorax. 
Die Mandibeln sind außen unten ungezähnt. Der Clypeus ist an der 
Basis hochgewölbt und dann plötzlich sehr steil abgestutzt, davor 
breit verflacht und am Vorderrande ausgerandet. Die Seiten des Pro- 
notums konvergieren nicht so stark nach vorn. Die Tegulae sind in 
weiterem Umfange parallel zum Rande gerillt. Das Scutellum besitzt 
statt des Längskiels eine Längsfurche, die mitunter freilich nur schwach 
ist. Die Skulptur des Mittelsegments ist feiner und gleichmäßiger; ein 
besonders großes und stark gestrecktes, mittleres Längsfeld fehlt, 
höchstens ist an der Basis eine etwas vergrößerte Masche vorhanden. 
Das zweite Tergit ist größtenteils geglättet. Die grobe Punktierung, 
die sich auf der Basalhälfte bei der langenburgensis vorfindet, ist hier 
nur auf einen kleinen Teil der Basis in ihrer Ausdehnung beschränkt. 


2. Heft 


310 Dr. H. Bischoff: 


Das Analtergit ist auf der Apikalhälfte stark abgeschrägt, am Spitzen- 
rande ziemlich gerade abgestutzt und trägt grobe, regelmäßige, nach 
hinten konvergierende Längskiele, die aber den Apikalrand nicht ganz 
erreichen und daselbst eine geglättete Fläche freilässen. Das achte 
Sternit trägt einen kräftigen, nach vorn bogenförmig offenen Quer- 


wulst, an den sich hinten ein feiner Längskiel anschließt. Das siebente _ 


Sternit ist unbewehrt. 
Länge: 13—18 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mlanje, 7.1. 13. 
Ein wichtiger. Unterschied gegenüber der langenburgensis liegt 
in der Fühlerbildung, 


_ makalanga Peringuey (? wo beschrieben). 


Ein Männchen liegt mir vor von Bulawayo, 26.12.12 (Arnold) 
[Coll. Arnold]. 

Dieses Exemplar trägt von Peringueys Hand den obigen Namen. 
Ob diese Art beschrieben ist, vermag ich bei «dem Ausbleiben von 
Literatur aus dem Auslande bisher nicht zu entscheiden. 

Diese Art ist der comparanda m. ganz außerordentlich ähnlich. Der 
Kopf ist aber nicht ganz so stark quer, immerhin aber noch breiter 
als bei der langenburgensis Andre. Der Thorax macht im ganzen einen 
etwas schlankeren Eindruck, namentlich ist das Mittelsegment ge- 
streckter. Die roten Partieen sind wesentlich heller. Die Längsfurche 
des Scutellums ist sehr schwach entwickelt. Das Propodeum ist wie 
bei der comparanda skulptiert. Die Streifung der Tegulae ist sehr fein. 

Länge: etwa 14 mm. R 

Auch mit der cönsors hat diese Art eine rechte Ähnlichkeit. 


beisilea Saussure in Grandidier, Hist. Madag , p- 3719, tab. 18; T. 36. 


Zwei Männchen liegen mir vor von Madagaskar, darunter der 
Typus der betsilea |M. B.]. 
Vorderkörper, dazu mindestens der Fühlerschaft und Teile der 


Beine, sowie die hinteren Abdominalsegmente hell rostrot. Auf der 


Basalhälfte des zweiten Tergits finden sich zwei große, goldene Flecken. 
Das dritte und die folgenden sind dicht golden behaart, vorn mehr 
gelblich, nach hinten in einen mehr rötlichen Ton übergehend. Die 
Sternite sind schmal gefranst. Die Flügel sind dunkelbraun, in Medial- 
und Submedialzelle hyalin. Die Endsporne der Tibien sind blaß. 


Die Art ist schlank gebaut. Das erste Segment ist etwas gegen 


das zweite abgesetzt und ziemlich grob punktiert. Das Scutellum 
ist bucklig gewölbt, ohne geglättete Mittellinie. Auf dem gestreckten 
Propodeum ist ein größeres Basalfeld nur schwach entwickelt. Die 
Spitze des Fühlerschaftes und das erste Geißelglied sind nach vorn 
etwas erweitert; letzteres ist verhältnismäßig groß und ist lang und 
dicht bewimpert. Das erste und zweite Geißelglied sind unten ab- 
geflacht und mehr oder weniger ausgehöhlt. Die Mandibeln sind unten 
deutlich gezähnt. Der Clypeus ist vorn dreieckig gebuckelt. Der 
Vorderrand dieser Erhebung ist abgestutzt und jederseits etwas lappig 


Art Wh ee ee ee en 


use. ı* 3 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 311 


vorgezogen. Der davorliegende, niedergedrückte Teil ist geglättet. 
Das letzte Tergit ist auf der Mitte der Länge nach geglättet. Der Kiel 
des ersten Sternits ist in einen scharfen Dorn ausgezogen. Das letzte 
Sternit trägt jederseits ein kurzes, hinten winklig vortretendes Kielchen. 
Zwischen den Kielchen ist das Sternit leicht grubig eingedrückt. Dieser 
Eindruck erstreckt sich auf die Apikalhälfte des siebenten Sternits. 

Erwähnt werden mag noch, daß auf der Mitte der Scheibe des 
zweiten Tergits ein kleines, schmales, goldiges Längsfleckchen auf- 
treten kann. 

Länge: 18—20 mm. 

Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieses Männchen zu der dispilota 
Sich. Rad. gehört, aber durchaus nicht sicher. Es könnte auch evt. 
zu der madegassa Sauss. gezogen werden. 


praeclara n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor mit der Angabe: N. Mada- 
gaskar, Amber Gebirge (Rolle) [M. Bud.]. 

Diese Form ‚unterscheidet sich von der vorhergehenden am 
leichtesten durch die Zeichnung des zweiten Tergits. Auf diesem sind 
nämlich die beiden großen Basalflecken quer verschmolzen und in der 
Mitte rundlich nach hinten vorgezogen. Die Abdominalsegmente 
sind vom vierten an blaß rostbraun, was besonders ventral deutlich 
wird, da dorsal die dichte Behaarung die Grundfärbung verdeckt. 
Das vordere Beinpaar ist rostrot; die” Sporne der Hintertibien sind 
dunkel braun. Der mittlere, erhabene Teil des Clypeus ist vorn mit 
einer größeren, geglätteten Grube versehen, vor der der Vorderrand 
jederseits kaum lappig vorgezogen ist. Das Scutellum ist auf der 
Mitte deutlich der Länge nach geglättet. Das letzte Sternit ist viel 
schwächer eingedrückt. 

Länge: etwa 19 mm. 


lobicornis Andre in Z. Hym. Dipt. 1907, p. 344. 


Ein Männchen dieser von S. Madagaskar, Vallee du Mandrare, 
Ampasimpolaka [M. P.] beschriebenen Art liegt mir vor von O. Mada- 
gaskar, Tamatave, 10.04 (Voeltzkow) [M. Bj | 

Schwarz; Thoraxrücken, Tegulae und obere Partien der Meso- 
pleuren rostrot; Mittelsegment schwarz; Sporne der Hintertibien 
weiß. Am Apikalrand des ersten Segments findet sich eine schmale 
goldige Franse. Auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen 
zwei aus gleicher Behaarung gebildete, ‚rundliche Flecken. Auf dem 
Apikalrand des gleichen Tergits findet sich eine nach den Seiten hin 
schmaler werdende Binde Das dritte und vierte Tergit sind ganz, 
das fünfte ist größtenteils goldig behaart, was übrigens bei dem Typus 
nicht der Fall gewesen zu sein scheint. Eine weißliche Behaarung 
tritt besonders an den Seiten des Kopfes, auf dem Clypeus, den Pleuren 
des Thorax, den Beinen, der Unterseite des Abdomens usw. auf. Stirn, 
Scheitel und Thoraxrücken tragen eine bräunliche bis schwärzliche 
Behaarung. Das erste und zweite Fühlergeißelglied sind bräunlich: 


2, Heft 


312 Dr. H, Bischoff: 


bei dem Typussollen außerdem auch die Fühlerhöcker rostbraun sein. 
Die Flügel sind ziemlich hyalin mit etwas verdunkeltem Saume. 

Das zweite Fühlergeißelglied ist nach innen in einen kräftigen, 
bewimperten Lappen erweitert. Das erste Geißelglied ist verhältnis- 
mäßig klein, das zweite und dritte sind unterseits stark ausgehöhlt. 
Auf dem Clypeus befinden sich auf der Mitte zwei kräftige, dornartige 
Zähne. Die unteren Außenzähne der Mandibeln sind sehr kröftig. Der 
Kopf ist hinter den Augen deutlich verlängert. Das Scutellum ist 
flach mit einer schwach geglätteten Längslinie. Das Mittelsegment 
ist dicht netzmaschig skulptiert, etwas weitmaschiger an der Basis 
und mit angedeutetem, mittleren Längsfeld. Das zweite Tergit ist 
auf der Mitte der Scheibe ausgedehnt geglättet, im übrigen kräftig 
und zerstreut punktiert. Das letzte Tergit besitzt einen glatten, mittleren 
Längsraum. Der Kiel des ersten Sternits ist vorn und hinten nur 
schwach vorgezogen. Das zweite Sternit trägt hinter der Mitte einen 
kräftigen, geglätteten, aber verflachten Querwulst. Auf dem siebenten 
und achten Sternit steht jederseits ein kleines, kräftiges Kielzähnchen, 
zwischen denen die Sternite rauh runzlig skulptiert sind. 

Länge: 12,5 mm (Typus: 14 mm). 


Chrysotilla n.g. 


Genotypus: ochraceipes m. 

Weibchen (Männchen unbekannt): 

Mittelgroße Arten von ziemlich gedrungener Gestalt und cha- 
rakteristischem Habitus; bisher nur aus Madagaskar bekannt. 

Der Kopf ist so breit wie der Thorax vorn. Hinter den Augen 
ist er mit mehr oder weniger konvergierenden Seiten gerundet. Die 
Hinterwinkel sind abgerundet. Die Stirn ist einfach gewölbt ohne 
besondere Auszeichnungen. Die Fühlergruben werden oben von einem 
schwach gebogenen Kiel, der die Augen nicht ganz erreicht, begrenzt. 
Die Wangen sind etwa so lang wie der Abstand der Augen von den 
Hinterwinkeln. Unterhalb der Fühlerwurzeln ist die Stirn mit einem 
kleinen, zahnförmigen Höcker bewehrt. Der Clypeus ist vorn breit 
und tief ausgerandet und jederseits von dieser Ausrandung in einen 
scharfen Zahn ausgezogen (dies gilt für die ochraceipes. doch dürften 


bei der antongilana ähnliche Verhältnisse obwalten. Die Art der Prä- 


paration dieses Tieres erlaubt mir aber nicht nähere Untersuchungen). 
Die Augen sind’groß, oval, ziemlich gewölbt. Die Fühler sind kräftig. 
Der Schaft ist leicht gebogen; das zweite Geißelglied ist deutlich etwas 
länger als das folgende. - 

Der Thorax ist ziemlich gedrungen gebaut. Er ist vorn breiter 
als hinten. Seine Seiten konvergieren nach hinten ziemlich geradlinig, 
u. z. yon den etwas vorspringenden Hinterwinkeln des Pronotums 
an. Vor den Propodealstigmen findet sich eine kleine, aber ziemlich 
deutliche Einbuchtung. Die Propodealregion ist nicht erweitert. Ein 
Scutellarschüppchen fehlt. Kopf und Thorax erscheinen durch eine 


a Ye De ee ee Bin 


» 
= 2 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 313 


gleichmäßige, kräftige Runzelpunktierung fast matt. "Die Pleuren 
sind konkav, fast glatt und glänzend. Der hintere Absturz des Pro- 
podeums ist nicht besonders steil. Die Beine sind kräftig gebaut. Der 
Scharrkamm der Vorderbeine besteht aus ziemlich schwachen Borsten. 
Mittel- und Hintertibien sind außen bewehrt. 

Das Abdomen hat im großen und ganzen die Gestalt wie in der 
Gattung Trogaspidia, doch ist das erste Segment gegen das zweite 
schwach glockig abgesetzt. Der Kiel des ersten Sternits springt deut- 
lich vor. Die übrigen Sternite sind unbewehrt. Das letzte Tergit 
besitzt ein Pygidialfeld, das seitlich gerandet und am Apikalrand nur 
schwach vorgezogen ist. Es ist mehr oder weniger geglättet, auch kann 
eine Streifung auftreten, die sich weiter nach hinten erstreckt. 

Kopf und Thorax sind tief schwarz. Fühlerschaft, Geißelwurzel 
und Beine sind mehr oder weniger ausgedehnt gelbbraun gefärbt, 
desgl. die Analsegmente des Abdomens. Die Zeichnung besteht aus 
intensiv goldigen Haaren, die an der Basis des zweiten Tergits zwei 
ovale, nebeneinander stehende Flecken bilden. Die hinteren Tergite 
tragen durchgehende, goldene Binden. Auch der Apikalrand des zweiten 
Tergits kann goldig gebändert oder gewimpert sein. 


Weibchen. 
1. Pygidialfeld ohne Längsstreifung ochraceipes. 
Pygidialfeld mit deutlicher Längsstreifung antongilana. 


ochraceipes n. Sp. 


Ein weibliches Individuum, das der antsianaca nahe stehen dürfte, 
liegt mir vor von Madagaskar [M. W.]. 

Diese sehr auffällige Art ist recht prächtig gefärbt. Kopf und 
Thorax sind tief schwarz und fast ohne jeden Glanz. Das erste und 
zweite Abdominalsegsment sind schwarz, die folgenden, wie auch die 
Beine, der Fühlerschaft und die Geisselwurzel gelbbraun. Auf dem 
zweiten Tergit finden sich zwei grosse, sehr stark glänzende, goldhaarige 
Flecken, die von der Basis an sich etwa über drei Viertel der Segment- 
länge erstrecken. Die einander zugekehrten Innenränder dieser Flecken 
sind fast parallel. Der Hinterrand des gleichen Tergits ist sehr schmal 
goldig behaart, und mit ihm verschmilzt ein kleiner, kurzer, schmaler 
Längsfleck. Auf den folgenden Tergiten tritt eine dichte, goldige Be- 
haarung auf, die das Pygidialfeld freilässt. Von morphologischen Merk- 
malen mag erwähnt werden, dass der Kopf hinter den Augen kurz 
verlängert ist. Der Vorderrand des Thorax ist gerade. Seitlich ist er 
auf die dem Pronotum entsprechende Länge hin erweitert. Dahinter 
sind die Seiten fast gerade, kaum durch irgend welche Vorsprünge 
uneben und konvergieren schwach nach hinten. Seitlich von den 
grossen Flecken des zweiten Tergits sind spärliche goldene Haare vor- 
handen. die evt. eine Verbindung mit dem Seitenrand des Tergits 
herstellen können. Der Apikalfleck des zweiten Tergits ist viel schmaler 
als der entsprechende Fleck bei der antsianaca, und auch die 'Fhorax- 


2. Heft 


14 Dr. H. Bischoff: 


gestalt ist vor allem wesentlich verschieden (Taf. II, Fig. 137; Taf. V, 
Fig. 132). 
Länge: 10,5 mm. 


antongilana n. sp. 


Das einzige vorliegende Stück stammt von Madagaskar, Baie 
d’Antongil (Mocquerys, 1898) [M. P.]. 

In Färbung und Zeichnung erinnert diese Art an die Formen 
der antsianaca- Gruppe, unterscheidet sich aber prinzipiell von jenen 
dadurch, daß das Pygidialfeld gestreift ist. Schwarz; Fühlerschaft, 
Beine und hintere Abdominalsegmente gelbbraun. Kopf und Thorax 
sind schwarzbraun behaart. Die hintere Fläche des Mittelsegments 
ist etwas blasser behaart. Auf dem Abdomen befindet sich am Apikal- 
rand des ersten Tergits eine godige Behaarung; eine ebensolche bildet 
auf der Basalhälfte des zweiten Tergits zwei wenig scharf begrenzte 
Flecken und am Spitzenrand des gleichen Tergits eine in der Mitte 
dreieckig vorgezogene Binde. Auch auf dem dritten und den folgenden 
Tergiten erscheinen die Binden in der Mitte ein wenig vorgezogen. 
Die Seiten des Thorax sind ziemlich parallelseitig, konvergieren nur 
schwach nach hinten und sind seitlich leicht gewellt. Der Ventralkiel 
des ersten Sternits ist in zwei stumpfe, kräftige Lappen vorgezogen. 
(Taf. IL, Fig. 138). 

Länge: 7,5 mm. 


Aureotilla n.g. 


Genotypus: madegassa Sauss. 

Weibchen: Diese Gattung erinnert durch die schlanke Thorax- 
gestalt etwas an die Gattung Dolichomutilla, ist aber doch gut von 
jener verschieden. Bisher ist nur eine einzige sehr grosse Art bekannt 
geworden. 

Der Kopf ist etwas schmaler als der Thorax. Hinter den Augen 
konvergieren seine Seiten gerundet und lassen die Hinterwinkel ab- 
gerundet erscheinen. Die Stirn ist einfach gewölbt. Die Fühlergruben 
sind oben bogenförmig gerandet. Die Länge der Wangen ist etwa 
gleich dem Abstand der Augen von den Hinterwinkeln des Kopfes. 
Der Clypeus ist längs der Mitte erhaben und vorn schwach gehöckert. 
Die Mandibeln sind einfach gebogen und tragen vor der Spitze am 
oberen Innenrande ein kleines Zähnchen. Die Augen sind gross, oval. 
Der Fühlerschaft ist leicht gebogen. Das zweite Geisselglied ist deutlich 
länger als das dritte: dieses ist kürzer als das vierte, das seinerseits 
aber nicht die Länge des zweiten erreicht. 

Der Thorax ist schlank gebaut und nach hinten etwas verschmälert. 
In der Pronotalregion ist er seitlich etwas höckerartig erweitert. Gegen 
die Propodealstigmen konvergieren die Thoraxseiten sehr deutlich. 
Hinter ihnen sind die Seiten der Propodealregion leicht gerundet, 
aber lassen den Thorax daselbst noch deutlich schmaler als m der 
Pronotalregion erscheinen. Der hintere Absturz ist ziemlich schräg. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 315 


Ein Scutellarschüppchen fehlt. Auch ist eine Segmentierung. auf der 
Dorsalfläche nicht angedeutet. Die Pleuren sind deutlich segmentiert. 
Die Propleuren treten stark vor und sind kielig gerandet. Im übrigen 
erscheinen die Thoraxseiten konkav. Die Beine sind kräftig gebaut. 
Der Scharrkamm der Vorderbeine ist verhältnismässig schwach. 
Mittel- und Hintertibien sind aussen bedornt. 

Das Abdomen ist von schlanker Gestalt. Das erste Segment ist 

klein mit nach vorn stark konvergierenden Seiten. Gegen das zweite 
erscheint es nicht abgesetzt. Die Tomentfurchen des zweiten Tergits 
sind stark ausgeprägt. Das letzte Tergit besitzt ein seitlich gut be- 
grenztes Pygidialfeld, das längsrunzlig skulptiert, vor der Spitze aber 
feinkörnig ist. Der Kiel des ersten Sternits ist meist stumpf vor- 
gezogen. 
Kopf und Thorax hellrot, der übrige Körper schwarz. Die intensiv 
goldige Zeichnung besteht aus einem grossen, ovalen Flecken jeder- 
seits an der Basis des zweiten Tergits, sowie einem kleineren, rund- 
lichen bis ovalen Fleck vor dem Apikalrand. Die hinteren Tergite 
sind mehr oder weniger ausgedehnt, dicht goldig behaart. 


madecassa Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 258; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 283, tab. 7, fig. 283. 


Sechs Weibchen liegen vor von Madagaskar [M.B.; Typus]; De 
Miandrizo ä Betafo (Matthiaz, 1912) [M.P.]; Süd Central Mada- 
gaskar (Hildebrandt) [M.B.]; Madagaskar, Region de Sud Est, 
Vallee du Fanjahira Isaka, 12.01 (Alluaud) [M. P.]; Reg. de Saka- 
rami (M. de Rothschild, 05) [M. P.]: Nossibe [Coll. Schulth.]. 


Diese Art hat, oberflächlich betrachtet, eine gewisse Ähnlichkeit 
mit der dispilota Sich. Rad., gehört aber in eine ganz andere Gruppe. 
Kopf und Thorax sind rostrot, Fühler und Beine schwarz. Kopf und Tho- 
rax sind schwarz behaart. Auf dem zweiten Tergit findet sich jederseits 
ein grosser, goldiger Fleck. Am Apikalrand des gleichen Tergits steht 
ein kleinerer, goldiger Fleck, der für gewöhnlich rundlich, bei den beiden 
von Alluaud und Hildebrandt gesammelten Stücken mehr länglich 
ist. Ausserhalb dieser Zeichnung ist das erste und zweite Tergit tief 
schwarz behaart. Das dritte Tergit ist ganz golden, das vierte nur 
seitlich, im übrigen schwarzbraun, das fünfte ganz schwarzbraun 
behaart. Am letzten tritt seitlich wieder goldige Behaarung auf. 
Etwas abweichend sind die beiden Stücke von den beiden letzt- 
genannten Fundorten gefärbt, insofern nämlich, als auch das vierte 
und fünfte Tergit in ihrer ganzen Ausdehnung rotgolden behaart sind. - 
Dies Tier dürfte jedenfalls der Vertreter einer neuen Subspezies sein, 
die ich zu Ehren ihres Entdeckers Rothschild als subsp. hedraea 
bezeichne (Taf. II, Fig. 131 u. 132). 

Sehr charakteristisch ist für diese Art die Gestalt des Thorax, 
der vorn deutlich verbreitert ist. Dahinter konvergieren die Seiten bis 
zur basalen Einschnürung des morphologisch dem Mittelsegment 
entsprechenden Teils. Die Abbildung ist in dieser Hinsicht ungenau. 


2, Heft 


316 Dr. H, Bischoff: 


Von sonstigen Skulpturmerkmalen mag erwähnt werden, daß das 
rötliche Pygidialfeld deutlich gestreift ist, daß aber die Streifung 
vor der Spitze des Feldes erlischt. 

Länge: 14—16 mm (nach Saussure 17 mm.) 


Dolichomutilla. 


Ashmead in J. N. York Soc., 1899, p. 55. 

Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 338. 

Genotypus: guineensıs 

Weibchen: Mittelgroße bis sehr große Arten von schlanker Gestalt. 

Der Kopf ist etwas schmaler oder so breit wie der Thorax, von 
vorn gesehen meist beträchtlich länger als breit, selten ebenso breit 
wie lang. Er ist grob grubig bis runzlig punktiert. Hinter den Augen 
ist der Scheitel mit mehr oder weniger konvergierenden Seiten be- 
trächtlich verlängert. Die Hinterwinkel sind vollkommen verrundet. 
Die Occipitalregion ist sehr schräg nach vorn und unten umgeschlagen. 
Die Stirn ist flach gewölbt. Über den Fühlerwurzeln ist die Stirn 
nicht höckerig erweitert. Die Fühlergruben sind tief, ihre obere Randung 
ist meist deutlich, die Seitenrandung nur undeutlich gekielt. . Die 
Wangen sind deutlich verlängert. Unterhalb der Fühlereinlenkung 
isö die Stirn längshöckerig erhaben. Der Clypeus ist kurz und quer. 
Die Mandibeln sind einfach gebaut, unterseits nicht oder höchstens 
gegen die Basis hin etwas winklig erweitert, einfach zugespitzt oder 
mit einem kleinen Zähnchen vor der Spitze und gefurcht. Die Augen 
sind groß, oval, innen nicht ausgerandet, deutlich facettiert, etwas 
auf die Vorderfläche der Stirn gerückt. Ocellen fehlen. Die Fühler 
sind kräftig gebaut. Der Schaft ist stark gebogen. Das zweite Glied 
der gegen die Spitze hin stark verjüngten Fühlergeißel ist beträchtlich 
länger als das folgende. 

Der Thorax ist sehr schlank gebaut, meist vorn und hinten an- 
nähernd gleichbreit oder vorn ein wenig breiter, selten nach hinten 
etwas erweitert. Der Thoraxrücken ist flach grubig skulptiert. Die 
einzelnen Gruben sind an der Wurzel der in ihnen entspringenden, 
großen Borste genabelt, was übrigens auch auf dem Kopf der Fall ist. 
Die Segmentierung ist bei den einzelnen Arten verschieden stark aus- 
geprägt, meist aber nur sehr undeutlich, gelegentlich aber durch die 
Behaarungsanordnung deutlich hervortretend. Das Collare zeichnet 
sich durch eine kräftige Querkielung aus. Die oberen Seitenränder 
der Pronotalregion konvergieren deutlich nach vorn. Die Vorder- 
winkel sind nicht scharf. In der Meso-Metanotalregion sind die Seiten- 
ränder konkav gebuchtet. Die Propodealstigmen treten mehr oder 
weniger stark höckerartig vor. Die Hinterwinkel sind vollkommen 
verrundet. Die Skulptur des Propodeums ist kaum von der.des übrigen 
Thoraxrückens verschieden. Häufig wird es von einem feinen Längs- 
kiel durchzogen. Die Segmentierung der Pleuren ist deutlich. Die 
Mesopleuren verschmälern sich nach oben ziemlich stark und nehmen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 317 


nur einen kleinen Teil der Konkavität der oberen Thoraxseiten ein. 
Sie sind grob skulptiert. Vor den Mittelhüfien findet sich häufig ein 
Zähnchen. Die Metapleuren sind glatt und glänzend und nehmen 
mit ihrem oberen Rande den grösseren Teil der Thoraxkonkavität ein. 
Die scharfe Kielung der Metapleuren bewirk5 mitunter das Vortreten 
eines kleinen Zähnchens zwischen Mittel- und Hinterhüften. Die 
Grenze der Propodealregion gegen die Metapleuren ist scharf. Das 
Propodeum ist nach hinten etwas über die Hinterhüften verlängert. 
Die Beine sind kräftig gebaut. Ein Scharrkamm ist an den Vorder- 
tarsen nicht oder nur sehr schwach entwickelt. Mittel- und Himter- 
tibien tragen an ihren Außenseiten einzelne leicht abbrechende Dornen, 
Die Apikalsporne sind leicht gesägt bis glattrandig. 

Das Abdomen ist von ovaler Gestalt. Seine größte Breite liegt 
vor oder in der Mitte des zweiten Segments. Das erste Segment ist 
klein, glockenförmig und. geht leicht abgesetzt in das zweite über. 
Unterseits trägt es einen Kiel, der mehr oder weniger, individuell stark 
varierend, gezähnt ist oder leichö ausgerandet erscheint. Die Toment- 
furche des zweiten Tergits ist deutlich. Das zweite Sternit ist mit 
einem mehr oder weniger kräftigen, hinten häufig zahnartig vortretenden 
Längskiel ausgestattet. Das letzte Sternit ist einfach zugespitzt 
ohne Pygidialfeld. Das sechste Sternit trägt jederseits zwei hinter- 
einander gelegene, kleine Höckerchen, von denen jedoch das hintere 
häufig undeutlich ist. 

Die Tiere sind schwarz, häufig mit rotem Thorax. Auf dem zweiten 
Tergit finden sich stets zwei nebeneinander stehende weiße Haarflecke. 
Das dritte Tergit trägt eine Binde, die meist in der Mitte unterbrochen 
ist und seitlich abgekürzt sein kann. Selten treten auf dem vierten 
Segment helle Flecken auf. 

Männchen: Die Männchen sind in Gestalt, Färbung und Skulptur 
den Weibchen ähnlich. 

Der Kopf ist ähnlich gebaut, doch sind Scheitel und Wangen 
weniger verlängert. Er ist etwas schmaler als der Thorax. Der Clypeus 
ist etwas vorgezogen und an der Spitze mehr oder weniger tief aus- 
gerandet, sodaß daselbst zwei Zähne vortreten können. Die Augen 
sind an ihren Innenseiten tief ausgerandet, die Ocellen klein, aber 
deutlich. An den Fühlern ist das zweite Geisselglied nicht länger als 
das dritte. 

Das Pronotum ist mit konvergierenden Seiten nach vorn stark 
verlängert; am Hinterrand ist es sehr stark und tief ausgeschnitten. 
Das Mesoscutum besitzt nur undeutliche, nach vorn abgekürzte Pa- 
rapsidenfurchen. Die Hinterwinkel des Mesoscutums sind nicht auf- 
gebogen. Die Tegulae sind sehr groß, hinten deutlich aufgebogen. 
Das Mesoscutellum ist hinter der quergrubig eingedrückten Basıs 
stark und spitz konisch erhaben. Das Propodeum ist weitmaschiger 
und flacher skulptiert als der übrige Thorax. An seiner Basis trägt 
es ein gestrecktes Längsfeld, das nach hinten in einen feinen Kiel aus- 
gezogen ist. Die Hinterwinkel sind vollkommen abgeschrägt. Nach 
hinten fällt das Propodeum schräg, nicht steil ab. Die Beine sind 


2. Heit 


318 Dr. H. Bischoff: 


ähnlich gebaut wie bei den Weibchen. Dornen an den Außenkanten 
der Mittel- und Hintertibien fehlen. Die Flügel sind durch ihre Färbung 
sehr charakteristisch. An Basis und Spitze sind nämlich die Vorder- 
flügel in weiter Ausdehnung hyalin, während die übrige Fläche tief 
schwarzbraun, abgesehen von einem aufgehellten, kleinen Fleck in der 
ersten Qubitalzelle und einigen anderen, weniger deutlichen Auf- 
hellungen, gefärbt ist. Die Hinterflügel sind gleichmäßig gebräunt. 
Die Aderung der Flügel ist normal. Drei Cubital- und zwei Discoidal- 
zellen sind vorhanden. 


Das Abdomen erinnert in Gestalt und Skulpturverhältniäsen an 
das des Weibchens. Abweichend gebaut ist das letzte Segment. Das 
siebente Tergit ist in eine Spitze ausgezogen, mitunter der Länge 
nach gekielt, seitlich häufig gezähnt. Das achte Sternit ist bewehrt 
mit zwei nebeneinander stehenden Höckern oder einer quergestellten 
Lamelle. 


Die Zeichnung ist ähnlich wie bei den Weibchen, doch können die 
Flecken des zweiten Tergits fehlen. ; 


Weibehen. 
1. Viertes Abdominalsegment ohne Flecken 2. 
Viertes Abdominalsegment mit Flecken . macularıs. 
2. Thorax schlank; seine Seiten mehr oder weniger konkav 3. 
Thorax gedrungen gebaut; kleinere Formen | 14, 
3. Thorax ganz schwarz 4. 
Thorax mehr oder weniger rot 9. 
4. Scutellarfleck vorhanden 5. 
Scutellarfleck fehlt 6. 
5. Pronotum mit Binde prımigenia. 
Pronotum ohne Binde scutellifera. 
6. Flecken des zweiten Tergits quer andrei. 
Flecken des zweiten Tergits rund T: 
7. Binde des dritten Segments seitlich nicht abgekürzt 8. 
Binde des dritten Segments seitlich abgekürzt heterodenta. 


8. Binde des dritten Segments in der Mitte weit unterbrochen nigra. 
Binde des dritten Segments in der Mitte schwach unterbrochen 


f. Tasciata. 

9. Erstes Tergit mit schwacher, heller Apikalfranse guineensıs. 

Erstes Tergit ohne helle Apikalbehaarung 10. 

10. Binde des dritten Tergits seitlich abgekürzt kibonotoensis. 

Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt r% 

Il. Thorax düster rot 12. 
Thorax hell rostrot Je. : 

12. Grundbehaarung schwarz SYCOoraX. 

Grundbehaarung goldig hellbraun f. aurata. 


13. Ventralkiel des ersten Segments mit stebciiaki en Zähnen 
carsont. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 319 
Ventralkiel des ersten Segments als einfache Lamelle vorspringend 


livingstonis (vgl. themis). 
14. Binde des dritten Tergits unterbrochen 15. 


Binde des dritten Tergits nicht unterbrochen methnert. 

15. Thorax ganz schwarz nigrothoracica. 

Thorax mehr oder weniger rot 

16. Pleuren schwarz media. 

Pleuren rot minor. 
Männchen. 


1. Letztes Tergit nach hinten dreieckig bis spitz vorgezogen, mit 
einem kräftigen Längskiel daselbst und jederseits davon nieder- 
gedrückt 2. 
Letztes Tergit mit einfach verrundetem Hinterrande, der drei auf 
einer geraden Linie stehende Zähne tragen kann; ein Längskiel ist 


nicht ‘oder viel schwächer entwickelt 6. 
2. Zweites Tergit mit zwei hellen, runden, weißen Haarflecken 3. 
Zweites Tergit höchstens mit heller Apikalfranse 5. 
3. Thorax rot 4. 
Thorax schwarz heterodonta. 
4. Apikalfranse des ersten Tergits sehr deutlich quineensis. 
Apikalfranse des ersten Tergits reduziert oder fehlend sycoraz. 
5. Thorax schwarz triangulipyga (s. a. conigera). 
Thorax hellrot carsoni. 


6. Zweites Tergit mit zwei hellen, runden Haarflecken; die unter- 
brochene Binde des dritten Tergits jederseits stark abgekürzt ® 


Zweites Tergit höchstens mit heller Apikalfranse 8. 
7. Thorax schwarz Tallaciosa. 
Thorax rot kibonotoensis. 
8. Thorax schwarz rotundipyg@ (Ss. a. conigera). 
Thorax rot 
9. Apikalrand des letzten Tergits mit drei in einer geraden Linie 
stehenden Zähnen simillima. 
Apikalrand des letzten Tergits einfach bequaerti. 


Vseutellifera Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 672; Andre 
in Ann. Mus. Genova 1904, p. 223; Zavattari in Ann. Mus. Napoli 
1910, p. 61. 

Diese leicht kenntliche Art ist durch 20 Exemplare, darunter die 
Typen, vertreten u. z. von folgenden Fundorten: Sierra Leone 
(Mocquerys) [M. Brüssel]; Kamerun (Schäfer) [M. B.]; Kamerun, 
Attogondama, 19. 5.—22. 6.13 (Escherich) [M. B.]; Gabon, 1893 
[M. W.]; Chinchoxo (Falkenstein) [M.B.]; Congo [M: G.]; Bas- 
Ogooue, entre Lambaren& et mer, 1901 (Haug) [M. P.]; Congo Francese 
Lambarene, 11.—12.02 (Fea) [M. G.]; Ogooue, Lambarene. 1913 
(Ellenberger) [M. B.]; Chiloango (Tschoffen) [M. Brüssel]; Franz. 
Congo, Mayumba (Hesselbarth) [M.B.]; West-Afrika, Uelleburg, 
6.—8.08 (Teßmann) [M. B.]; Boyengue, Riv. Ikelemba (Moreels) 
[M. Brüssel]; Lado (Hanolet) [M. Brüssel]; Katanga (Lemaire) 


2. Heft 


320 Dr. H. Bischoff: 


(Congo M.]; Kasai, Lukenge (Fonteinas) [Congo M.]; Kasai, Kondue 
(Leonhard) [Congo M.]; Damba, L. Victoria, Uganda (Carpenter) 
[Br. M.]; ein Exemplar ohne nähere Angabe TColl. Schulth.]. 


Diese Form ist einfarbig schwarz; auf dem Thorax befindet sich 
in der Scutellarregion ein aus hellen Haaren gebildeter Fleck, der die 
Lage und Größe des ursprünglich vorhanden gewesenen Scutellums 
wiedergibt. Bei gut erhaltenen Stücken findet sich noch jederseits 
auf dem Mittelsegment ein heller Haarfleck. Am Apikalrand des 
ersten Abdominaltergits tritt häufig eine schmale, blaßhaarıge End- 
franse auf desgl. am zweiten, auf der Scheibe des zweiten Tergits 
stehen zwei große, meist etwas quergestellte, gleichfarbige Flecken. 
Das dritte Tergit ist in seiner ganzen Ausdehnung so behaart. An 
den hinteren Segmenten findet sich nur eine zerstreute,. helle Behaarung. 
Als Unterschied gegenüber manchen ähnlichen quineensis- Rassen 
kommt in Betracht, daß das erste Segment gegen das zweite deutlich 
abgesetzt ist und nicht direkt in dieses übergeht. Der Ventralkiel des 
ersten Segments ist bei den einzelnen Individuen sehr vr 
bezahnt (Taf. II, Fig. 103). 


Länge: 11—18 mm. 
Yr primigenia n. f. 


Drei Exemplare liegen vor von Span. Guinea, Nkolentangan, 
11.07—5.08 (Teßmann) [M.B.]; S. Kamerun, Molandje, 1912 
(Funck) [Coll. Brauns]; Ukaika, 12.10 (Grauer) [M. W.]. 


Der Nominatform sehr ähnlich, zeichnet sich diese Form dadurch 
aus, daß außer dem Scutellarfleck auf dem Thorax eine gut aus- 
gebildete Prothorakalbinde vorhanden ist, wodurch das Pronotum 
scharf abgesetzt erscheint. Die Apikalfranse des zweiten Tergits ist 
in der Mitte meist dreiecikg verbreitert. 

Länge: 16—18,5 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück aus Nkolentangan. 


andrei Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 5. 
Diese Art ist mir bisher nicht bekannt geworden. 


„Dolichomutillae scutelliferae Andre persimilis. Nigra, abdominis 
segmento secundo maculis duabus ovalibus in disco transverse positis, 
segmento tertio fascia lata medio et solum posterius interrupta pu- 
bescentiae flavo-sericeae ornatis. Corpus totum crasse punctato- 
strigatum, carina ventrali segmenti primi ampla, margine .solum 
laevissime arcuato et non emarginato ut in Dolichomutilla scutellifera 
Andre. Long. 16 mm.‘ 


Die Unterschiede gegenüber der scutellifera Andre sind folgende: 
Der Scutellarfleck fehlt; “die Binde auf dem dritten Tergit ist hinten 
unterbrochen; der Kopf ist hinter den Augen verhältnismäßig stärker 
verlängert, auch der Thorax ist gestreckter und gewölbter. Das zweite 
Abdominaltergit ist nicht ganz so stark gewölbt, das erste verhältnis- 


ARCHIV 


FÜR 


NATUREESCHICHTE, 


GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, 
FORTGESETZT VON 
W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, 


E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, 
W. WELTNER UND E STRAND. 


— — ee 


SECHSUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 


1920 
Akteilung A. 
3. Heft. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


EMBRIK STRAND 


(BERLIN). 


—.-- — 


NICOLAISCHE 
VERLAGS-BUCHNANDLUNG R.STRICKER 


Berlin. 


- Inhaltsverzeichnis. 


"Bischoff. Monographie der Mutilliden Afrikas. (Fortsetzung aus 
1920, A.2, enthaltend Schluß der Gattung Dolichomutilla 
Gattungen Lobotilla n. g. bis incl. Anfang von Glossotilla 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 321 


mäßig kürzer als bei der scutellifera "Andre. Die Thoraxskulptur ist 
kräftiger, fast kielförmig, Die grübchenförmigen Punkte auf dem 
zweiten Tergit sind zahlreicher. Außerdem ist bei der andrei Zav. der 
Kiel des ersten Sternits nicht in mehrere Zähne gespalten, sondern 
als zusammenhängende Lamelle stark vorgezogen. 


guineensis Fabricius in Ent. Syst. 1793, Vol.2, p. 367; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 223; Magretti in Ann. Mus. Genova 
1898, p. 37; Magretti, 1. c. 1898, p. 595; Zavattari in Boll. Mus. Torino . 
1907, Nr. 550, p. 3; Bingham in An. nat. Hist. 1902, p. 341; Fox in 
Proc. Ac. Philadelphia, 1896, p. 547; Andr& in Ann. Mus. Genova, 1897, 
p. 282; Kohl in Ber. Hamb. wiss. Anstalt, 1893, p. 11; Zavattari in 
Ann. Mus. Napoli, 1910 p. 6; Gribodo in Mem. Ac. Bologna, 1894, p. 148; 
Stadelmann, Hymenopt. O. Afrik., 1897, p. 49. 


Die Dolichomutilla guineensis Fabr. ist mit ihren verschiedenen 
Rassen die in Afrika verbreitetste Mutillide und wohl auch eine der 
häufigsten Arten, wenigstens im weiblichen Geschlecht. Die Männchen 
sind in den Sammlungen nur spärlich vertreten. Auf mehr als 325 
Weibchen, die mir vorgelegen haben, kommen nur 11 männliche Tiere. 
Entsprechend der ‚weiten Verbreitung der Art lassen sich mehrere, 
z. Z. recht gut getrennte, geographische Subspezies unterscheiden, die 
aber bisher als sulche nicht erkannt wurden. Cameron hat zwar 
einige neue „Arten“ von Dolichomutilla aufgestellt, doch sind diese 
Formen als Arten nicht aufrecht zu erhalten. Einige der von ihm 
gegebenen Namen können aber auf bestimmte Rassen bezogen werden 
und müssen erhalten bleiben. Diese Cameron’schen Formen sind 
begründet auf die Beschaffenheit des Ventralkieles des ersten Segments. 
Wie aber schon die Durchsicht eines selbst nur spärlichen Materials 
lehrt, ist die Bezahnung dieses Kieles, so wertvoll sie bei manchen 
anderen Artengruppen sein mag, innerhalb der guwineensis- Gruppe 
mit ihren verschiedenen Rassen einer großen Variabilität unterworfen. 
Die darauf aufgestellten Arten wären also hinfällig. Das gleiche gilt 
von der Skulptur der hinteren Fläche des Mittelsegments, die stark 
individuell variiert. Da nun aber im Kilimandjaro- Gebiet verschiedene 
Rassen zusammentreffen, so müssen nach Untersuchung der Oame- 
‚ron’schen Typen deren Namen für Rassen, die auf andere Merkmale 
aufgestellt, aber mit jenen identisch sind, mehrfach erhalten bleiben. 
Der Stärke des Ventralkiels oder Hakens auf dem zweiten Sternit 
ist ebenfalls keine systematische Bedeutung beizumessen, da dieser 
Kiel beträchtlich in seiner Stärke variiert. 

Zur allgemeinen Charakterisierung der Art einschl. ihrer Rassen 
mag folgendes dienen: Schwarz; die Thoraxfärbung variiert sowohl 
beim Weibchen wie beim Männchen von schwarz bis hell rostrot. doch 
ist die Färbung innerhalb der einzelnen Rassen annähernd konstant. 
Auf dem zweiten Abdominaltergit finden sich zwei schneeweiße 
Flecken, auf dem dritten eine ebensolche Binde, die in der Mitte 
unterbrochen ist und seitlich abgekürzt sein kann. Bei dem Männchen 
können die Flecken auf dem zweiten Tergit fehlen, u. z. als konstantes 

Archiv für Naturgeschichte 2 , 
1920. A. 3. 21 3. Heft 


322 Dr’ H'Bischoff: 


Rassenmerkmal. Bzgl. der Flügelfärbung der Männchen mag hervor- 
gehoben werden, daß diese recht charakteristisch ist. Die Flügel sind 
im Basaldrittel hyalin, dann folgt eine braune Trübung mit einem 
etwas blasseren Fleck in der ersten Cubitalzelle, und schließlich ist 
die Spitze der Vorderflügel in weiter Ausdehnung hyalın. 

Darüber, welche der Rassen als die typische guwineensıs des Fa- 
bricius aufzufassen ist, kann kein Zweifel bestehen. Die Form wurde 
von Fabricius aus Guinea beschrieben, und sowohl in Ober- wie 
in Niederguinea gibt es nur eine einzige Rasse, deren Verbreitungs- 
gebiet sich aus den unten aufgeführten Fundorten von zahlreichen 
untersuchten Exemplaren ergibt. 


\/guineensis guineensis Fabricius. 


Senegal (Dupont) [M. B.]; Senegal, Thies, Ende 9. 08 (Riggen- 
bach) [M. B.]; Senegal (Brauer) [M. w.]; Guinea [Coll. Schultheß]; 
Guinea Portoghese, Rio Cassine, 4.1900 (Fea) [M. G.]; Bolama, 
6.—12. 1899 (Fea) [M. G.]; Farim, 4. —5.99 (Fea) [M. G.]; Guinee 
franc. (Chevalier) [M. P.]; Volta River 3.09 (Dudgeon) [Br. M.]; 
Togo, Bismarckburg, 10.—19. 11. 92, 11.—23. 12. 92, 11.—25.1. 3, 
21. 2.—3. 3.93, 8.—25. 3.93, 29.3.—4.4. 93, 21.—22. 4.93 (L. 
Conradt) [M. B.]; Kete Kratje, 14.10.98 (Graf Zech) [M. B.]; 
Togo, Misahöhe (Smend) [M. B.]; Togo, Station Ho, 1.—2. 1904 
(Schröder) [M. B.]; Dahomey, Plat. de Zaguanado et Ketou, region 
forest de hollis d’Adia-Ou£r& illemon, 1910 (Ducorps) [M. P.]; Moyen 
Dahomey, Plat. de Zaguanado, saison des orages et des tornades, 
1910 (Ducorps) [M.P.]; Jola, Albadji, Bara, 22.5.03 (Schultze) 
[M. B.]; N. Nigeria, Dekina, 1.1911 (I. W. Scott-Macfie) [Br.-M.]; 
Nord de Sokoto, Birni N’Konno, Mission Zilho (Dr. Gaillard) [M. P.]; 
Rög. de Zinder, Sultanat du Damagherim, Dungass, Miss. Tilho (Dr. 
Gaillard, 1910) [M. P.]; Kanem, sud de Ngouri, Mission Chari-Tchad 
(Chevalier) [M.P.]; Ouest de Fort Archambault, pays Sara-Daiı, 
Mission Chari-Tchad (Dr. Decorse, 1904) [M. P.]; Senegal, Soudan, 
sur la Falimi (Dr. Conan-Blanchard, 1903) [M.P.]; Abuolets, 
Bahr el Abiad, Sudan [Coll. Brauns]; Soudan, Tokoto (Dr. Conan- 
Blanchard) [M. P.]; Aegypt. Sudan, Dilling, 20.—22. III. 14 (Ebner) 
[M. W.1; Famaca, 30. 5. 1879 (C. Piaggia); Nil blanc, 1874 
(Coll. Tosquinet) [M. Brüssel]; Prov. d’Unyoro, Reg. de l’Albert 
Nyanza, 2. 1909 (Alluaud)[M. P.]; Reg. de ’Albert-Nyanza, Boutiaba, 
1909 (Alluaud) [M. P.]; Uganda, Mbale, Mt. Elgon, 3. 1909 (Dr. E. 
Baillon) [M. G.]; Uganda, Bussu Busoga, 1910 (Dr. E. Bayon) 
[M. G.]; Uganda Prot., Valley of Kafu R., Unyoro, 3400 ft., 23.—28. 12. 
1911 (Neave) [Br. M.]; Vietoria Nyanza. Arcip. di Sesse, Kyagwe, 
1908 (Dr. Bayon) MEEGET]: Kongo, Bukama, 10. 1910 (Dr. Be- 
na); [Congo M.]; Lufuba, 3. 12. 10 (Bequaert) [Congo 

M.]; Jankisia. 7. 10.11 (Bequaert) [Congo M.]; Kilwa, 16.1. 12 
(Bequaert) [Congo M.]; Kil. 345 de Kindu, nuit (Dr. Russo) 
[Congo M.]; Franz. Kongo, Ft. Krampel, 16.1.1911 (Dr. Schubotz) 
[M. Hamb.]; Kamerun, Garua, 12.—19. 4.09 (Riggenbach) [M. B.]; 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 323 


Kamerun, Hassari, Tschadsee (Freyer) [M. B.]; Kufuru, Bomu 
[M. Brüssel]; Luanza, de Paeli [Congo M.]; Api, 8. 10. 09 [Congo M.]. 


Diese als Nominalform aufzufassende Rasse besitzt im weiblichen 
Geschlecht einen düster roten Thorax, auf dem dritten Tergit eine 
unterbrochene, seitlich nicht abgekützte Binde, und als Hauptcharakter 
gegenüber den anderen Rassen auf dem Hinterrand des ersten Tergits 
eine schmale, weiße Binde, die in der Mitte dreieckig erweitert und 
mitunter nur auf vereinzelte, weißliche Härchen in der Mitte beschränkt 
ist und höchstens durch Abreibung gänzlich fehlen kann (Taf. II, 
Fig. 104). 


Das zu dieser Rasse gehörige Männchen, aus Kilwa vom 16.1. 12 
(Bequaert) [Congo M.] vorliegend, ist bisher unbeschrieben. Es 
ist dem zur sycorax-Rasse gehörigen, von Gerstäcker beschriebenen 
und mir in dem Typus vorliegenden Männchen ganz außerordentlich 
ähnlich, zeichnet sich aber in Übereinstimmung mit der Differenz 
der Weibchen dadurch aus. daß es auf dem Apikalrand des ersten 
Tergits eine wesentlich deutlichere Apikalfranse besitzt. die bei den 
Männchen der sycorax-Rasse zwar auch vorhanden. aber doch be- 
deutend schwächer ist. Im Bau des letzten Tergits stimmt diese Form 
mit den bei der heterodonta angegebenen Verhältnissen überein. 


Länge der Weibchen: 13—20 mm; des Männchens: etwa 14 mm. 
Das Männchen bezeichne ich als Typus 2. 


subsp. nigra n. subsp. 


37 Weibchen liegen mir vor von folgenden Fundorten: Afr. 
orient. angl., Ile de Lusinga, Victoria Nyanza (Alluaud, 1904) [M. P.]; 
Voi, 1.4.1904 (Alluaud) [M.P.]; Kilimandjaro [M. G.]; White 
Nile [M. Brüssel]; Mombassa (Hildebrandt) [M.B.]; Mikindani 
2.—4. 1911 (Grote) [M. B.]; Mikindani (Schillings) [M. B.]; Lukuledi 
(Ertl) [M. W.]; Afr. or., Shiraki (Katona) IM. Bud.]; Lindi (Werner) 
[M. B.]; Lindi [M. G.]; Tabora, 7.08 (Wintgens) [M. B.]; Mpapua 
(Lademann) [M. B.]; Malime, Bez. Kilwa, 2. 6. 08 (Fromm) [M. B,]; 
 Barikıwa, Donde Geb. (Schröder) [M. Hamb.]; S. O. Tanganyika, 
Ukimba 20. —21.8. 99, (Glauning) [M. B.]; Tanganyika, Kongost., 
Kakoma, 27.9. 99 (Glauning) [M. B.]; Kigonsera [Coll. Schulth.]; 
Kibanga [Coll. Schulth.]; Tette (Peters) [M. B.]; Zambesi [M. 
Brussell; N. Rhodesia, Feira, ‚22. 11. 10, 16. 6. 11, 1. 11. 11 
(F. V. Bruce Miller) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Upper Luangwa R., 
7.—13. 8. 10 (Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Port Harald (Old) [Br.M.]; 
Mt. Mlanje. 4.1.13 (Neave) [Br. M.]; Ruod (?), Nyasaland, 5.3.13 
(Neave) [Br. M.]. 


Bisher nur im weiblichen Geschlecht bekannt, ist diese Rasse 
dadurch charakterisiert, daß der Thorax ganz schwarz und die Binde 
des dritten Tergits in der Mitte zwar unterbrochen, seitlich aber nicht, 


21* 3, Heft 


324 Dr. H. Bischoff: 


zum Unterschied von der heterodonta Cameron, abgekürzt ist (Taf. II, 
Fig. 105). 

Länge: 11—20 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Mikindani. 


subsp. nigra Bisch. f. faseiata n. f. 


Ein Weibchen dieser neuen Form liegt mir aus Ikuta, Afr. or. 
(Schneider) [M. B.] vor. 

Diese Form ist dadurch ausgezeichnet, daß die Binde des dritten 
Tergits in der Mitte kaum unterbrochen ist, während sie bei der 
typischen nigra m. daselbst weit unterbrochen ist. Ob diese Form, 
die sich außerdem durch recht beträchtliche Größe, wie sie von der 
vorhergehenden nur selten erreicht wird, auszeichnet, als eigene Sub- 
species aufzufassen ist, kann nach dem einzigen Exemplar nicht ent- 
schieden werden (Taf. II, Fig. 106). 


Länge: 20 mm. 


subsp. heterodonta Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru- 
Exped. vol. 2, 8:7; p. 213; Strand in Ent. Mitt. 1917, p. 37 (Angabe 
dürfte sich wohl auf die subsp. nigra m. beziehen). 


Eine große Anzahl (77) von weiblichen Individuen liegt mir 
von folgenden Fundorten vor: Benadir, Basso Giuba, Giumbo, 7. 08 
(Ferrari) [M. G.]; Giumbo, (Ferrari, 1909) [M. G.]; Benadir, Al-goi, 
1910 (Casale) [M. G.]; Lugh, 4.—5. 1893 (Ruspoli) IM. G.]; Lugh, 
1897 (Ferrandi) [M. G.]; Bela, 6.1893 (Ruspoli) [M. G.]; Harrar 
(Felter) [M. G.]; Brava, 10.1895 [M. G.]; Confl. Ueb., Ganano, 
1.1896 (Bottego) [M. G.]; Arussi Galla, A. Gamale Gurra, 3.-—4. 93 
(Bottego) [M. G.]; N. Galla, Daroli, 11.3.01 (v. Erlanger) [M. 
B.]; S. Galla, Somali, Dolo, 30.4.01 (v. Erlanger) [M. B.]; Dolo, 
5.93 (Ruspoli) [M. G.]; Dolo, 3.—4. 1911 und 5.—7. 1911 (Citerni) 
[M. G.]; Are Dore, 25.4.01 (v. Erlanger) [M.B.]; D.O. Afrika, 
Bihawana [Coll. Schulth.]; Ogaden, Vallee du Dakhatto, Dallehalle 
(Mission du Bourg de Bozas) [M. P.]; OÖ. Afrika, Waboniland [M. W.]; 
Kibwezi, Wa-Kamba, 1904 (Alluaud) [M. P.]; Kibwezi, 11.05 
(Scheffler) [M. B.]; Kibwezi (Hübner) [M. B.]; Meru Nieder, 23.11. 
(Sjöstedt) [M. Stockh.; Typus]; Sambourou, Wa-Nyıka, 1904 
(Alluaud) [M.P.]; Mwate, Wa-Taita, 1904 (Alluaud) [M.P.]; Voi, 
1904 (Alluaud) [M. P.]; Riv. Tsevo, 1912 (Dr. Gromier) [M. P.]; 
Masongaleni, 3000 ft., 29. 3.—1:4. 1911 (Neave)[Br. M.]; Mtito Andei, 
2500 ft., 26.—28.3.1911 (Neave) [Br.M.]; Kitui (Scholefield) 
[Br. M.]; Kikuyu Escarpement [M. G.]; Pori de Seringhöti, de Bura 
a Taveta, 1.—4..1904 (Alluaud) IM. P.]; Ikutha [M. W.]; Ostafrika 
(Baumann) [M. W.]: Insel Giditscho im Abajasee (Neumann)} 
[M. B.]; Mpapua, 1.—2. 1894 (Böhmer) [M. B.]; D. O. Afrika, 
Ngaruka, 9.12.94 (Neumann) [M.B.]; D.O. Afrika, Bihawana 
[Coll. Schulth.]; D. O. Afr., Mpangwe [Coll. Schulth.]; (Tosquinet) 
[M. Br.]. 


“ Monographie der Mutilliden Afrikas, 325 


Zwei wohl hierzugehörige Männchen stammen von Abyssinien, 
Tanagebiet, 23. 8. 95 (Denhardt) [M. B.]. 

Diese charakteristische Rasse ist der vorhergehenden außer- 
ordentlich ähnlich, aber konstant dadurch von ihr verschieden, daß 
die unterbrochene Binde des dritten Tergits den Seitenrand des Segment 
nicht erreicht, eine Eigentümlichkeit, die sie mit der ihr nahestehenden 
kibonotoensis teilt (Taf. IL, Fig. 107). 

Auch die Zeichnung des Männchens ist ähnlich: schwarz; auf dem 
zweiten Segment finden sich zwei schneeweiße Flecken, auf dem 
dritten zwei ebensolche, die den Seitenrand nicht erreichen und 
ziemlich quadratisch sind. Das letzte Tergit ist hinten gerundet vor- 
gezogen und etwas aufgebogen, daselbst kielförmig gerandet und 
mit einem deutlichen mittleren Längskiel versehen; seitlich tritt er 
stumpfwinklig vor. Das letzte Sternit trägt an seiner Basis zwei 
‚etwas zusammenfließende Höcker (Taf. II, Fig. 113). 

Länge der Weibchen: 9,5—19 mm; des Männchens: 11 mm. 
Als Typus 2 (Männchen) bezeichne ich das Exemplar [M. B.]. 


\/subsp. sycorax Smith in Cat. Hym. Brit. Mus., vol. 3, 1855, 
p: 19. 

= tuberculicollis Cameron. 

= apieireticulata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped, 
vol. 2, 8:7, p. 210 resp. p. 213; Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, 
p. 258; Gerstäcker in Peters, Reise nach Mozambique, vol. 5, p. 48€, 
tab. 31, fig. 4 und5; Bingham in Ann. nat. Hist., vol. 9, 1902, p. 340; 
Andre in Z. Hym. Dipt. 1901, p. 339; Bingham in Ann. nat. Hist., 
1902, p. 340; Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 44; Andre in Z. 
Hym. Dipt., 1901, p. 339. 

Zahlreiche (74) hierhergehörige Weibchen liegen mir von folgenden 
Fundorten vor: Mombo, Usambara, (Sjöstedt) [M. Stockh.]: Moschi 
[M. Bud.]; Uganda Prot., S. E. Ankole, 4400-4800 ft., 4.—8. 10. 
1911 (Neave) [Br. M.]; Insel Ukerewe (Conrads) [M. B.]; Neuwied, 
Ukerewe (Conrads) [M.B.]; Reg. du Tanganyika (Cap. Storms) 
[M. Br.]; Katanga (Weyns) |M. Br.]; Tanganyika, Mpala (Oberthür) 
[M. P.]; Mozambique, Prov. de Gorongöza, Tendos de ’Ur&ma, 1907 
(Vasse) [M.P.]; Mozambique, Vallee du Pungoue, Guengere, 1906 
(Vasse) [M. P.]; Mozambique, Vallee du Revoue, env. d’Andrada, 
1905 (Vasse) [M. P.]; Tette (Peters) [M. B.]; Inhambane (Peters) 
[M. B.]; Zambesi (Coll. Ballion e Coll. Puls) [M. Br.]; Delagoabai (Mon- 
teiro) [M. B.]; Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]; Valderia, 
Transvaal [Coll. Schulth.]; Rikatla. Delagoa Bai (Junod) [Coll. 
Schulth.]; S.W. Afrika [Coll. Schultheß]; Sikumba. Maputo [M. B.]; 
Pinctown, Natal (Ertl) [M. W.]; Port Natal (Smith coll. pres. by 
Mrs. Farren White) [Br. M.]; Port Natal (Bohemann) [M. B.]; 
Transvaal, Lydenburg (Wilms) [M.B.]; Transvaal (Hartmann) 
[M. W.]; S. Afrika (Penther) [M. W.]; D. S. W. Afrıka, Bez. Groot- 
fontein, Farm Neitsas (Fock) [M. W.]; D. S. W. Afrika (Langheld) 
[M. B.]; Damaraland (Coll. Ballion e Coll. Puls) [M. Br.]; 


3. Heft 


326 Dr. H. Bischoff: 


Lac Ngami [M. W.]; Mamili am Linjanti, 4.06 (Seiner) [M. B.]; 
Nyasaland, Port Harald, 7.—8.1912 (Old) [Br. M.]; Karonga, 7. 
—11. 7. 1910 und 11.—13. 11. 1910 (Neave) [Br. M.]; Mlanje, 8. 2. 13 
(Neave)[Br. M.]; Central-Angoniland, Lilongwe Distr., 4000—5000 ft., 
28. 5. —2.6. 1910 (Neave) [Br.M.]; N. W.shore of L. Nyasa from 
Florence Bay to Karonga, 1650 ft., 30. 6.—6. 7.1910 (Neave) [Br. 
M.]; N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft., 27. 9. —3.10. 1910 
(Neave) [Br.M.]; S. Rhodesia, Khami, 30.11.13 (Arnold) [Coll. 
Arnold); Bulawayo ı Arnold) [Coll. Arnold]; S. Rhodesia, Plumtree, 
4.1912 (Arnold) [Coll. Arnold]. 

Da mir ein von Meade Waldo mit dem Smith’schen Typus ver- 
glichenes, vom gleichen Fundort stammendes Weibchen vorliegt, 
so bin ich in der Lage, die sycorax Sm. richtig deuten zu können. 
Sie steht der typischen guineensis Fabr. recht nahe und unterscheidet 
sich von jener nur dadurch. daß auf dem ersten Tergit im weiblichen 
Geschlecht die helle Haarfranse fehlt (Taf. II, Fig. 105). 

Drei weitere Weibchen von Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.] 
und Lebombo, Transvaal (Junod)[Coll. Schulth.] zeichnen sich durch 
den gedrungeneren, nach hinten etwas verbreiterten Thorax aus, 
wodurch sie etwas an die livingstonis Kohl erinnern. Auch ist der 
Ventralkiel des ersten Sternits ähnlich wie bei jener gebaut. 

Als hierher gehöriges Männchen ist die von Gerstäcker be- 
schriebene und abgebildete Form aufzufassen. Außer dem Ger- 
stäcker’schen Typus liegen mir noch drei weitere Männchen vor von 
Ukerewe und der Delagoabai. Diese Männchen stehen ebenfalls dem 
typischen guineensis-Männchen sehr nahe, sind aber durch die Re- 
duktion der Apikalbinde des ersten Tergits, die bis zum vollständigen 
Verschwinden derselben führen kann (Männchen von der Delagoa- 
bai), zu unterscheiden. Der Bau des Analtergits ist der gleiche wie 
bei der Nominatform. 

Länge der Weibchen: 14—21 mm, der Männchen: 10—13 mm. 


f. aurata n. f£. 


Ein einziges Exemplar liegt vor aus Mamili am Linjanti, 4. 06 
(Seiner) [M. B.]. Ausgezeichnet ist diese Form dadurch, daß das 
Abdomen außerhalb der weißen Fleckenzeichnung goldig hellbraun 
behaart ist, was dem Tiere ein ganz eigenartiges Aussehen verleiht. 
Im übrigen stimmt es vollständig mit den sycorax-Stücken vom 
gleichen Fundort überein. j 

Länge: 15 mm. 


subsp. earsoni Cameron in Mem. Manchest. Soc. 1898, Nr. 2. 


Eine größere Anzahl (42) Weibchen und drei Männchen liegen 
mit folgenden Fundortsangaben vor: Dar-es-salaam, Pangani m. 
Hinterland (Regner) [M. B.]; Dar-es-salaam (Ertl) [M. W.]; 20 km 
südl. von Dar-es-salaam [M. B.]; Zanzibar (Le Roy) [M. W.]; W. 
Pemba, Insel Fundu, 4. 03 (Voeltzkow) [M.B.]; Tanga 12. 04 
(Vosseler) [M. B.]; Tanga, 3. 7. 04 und 18. 10. 04 (Karasek) [M. B.]; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 3237 


Tanga (Neumann) [M. B.]; Tanga, Hinterland (Heinsen) [M. B.]; 
Usambara, Bondei, 2.—3. 1880 (C. W. Schmidt) [M. B.]; Usambara 
(Fischer) [M. B.]; Mbusini, Usegua, 27.8.1888 (Stuhlmann) 
[M. Hamb.] [M. B.]; Usaramo-Rufidji, 10.—11. 98 (Goetze) [M. B.]; 
Uluguru Berge, 11.—12.98 (Goetze) [M.B.]; Mgera, Ngum, 31.5. 
—3.6.93 (Neumann) [M.B.]; Mketta, 1.—6.09 (Schönheit) 
[M. B.]; Amani, 11.05 (Chr. Schröder) [M. B.]; Tabora, Ounyan- 
yembe, ler trim. 1885 (Hautecoeur) [M.P.]; Tanganyika See (Böhn) 
und (Reichard) [M.B.]; O0. Tanganyıka, Kombe, Unyanyembe, 
12.—14.11.99 (Glauning) [M.B.]; Nyassasee, Langenburg, 3.9. 
—3.10.96 (Fülleborn) [M.B.]; D.O. Afrika (Regner) [M. B.]; 
Lukuledi (Ertl) [M. W.]; Nairobi, Brit. O. Afr. [M. G.]. 

Die carsoni Cam. glaube ich in einer in Ostafrika weit verbreiteten 
Rasse wiederzuerkennen, die mir auch in mehreren Exemplaren vom 
Tanganyikasee, dem typischen Fundort der carsoni Cam., vorliegt. 
Diese Form steht der sycorax-Rasse sehr nahe, ist aber durch den 
im weiblichen Geschlecht stets hell rostroten Thorax, wie auch in dem 
bisher unbekannt gebliebenen Männchen unterschieden. Die Männchen 
sind übrigens von den bisher erwähnten ganz wesentlich dadurch 
verschieden, daß die beiden Flecken des zweiten Segments fehlen. 
Da dies bei allen drei vorliegenden Männchen gleichmäßig der Fall 
ist, so scheint hierin eine gute Rasseneigentümlickkeit ausgebildet 
zu sein. Die Binde des dritten Tergits ist durchgehend, höchstens in 
der Mitte ganz schwach unterbrochen (Taf. II, Fig. 105 und 111). 

Länge der Weibchen: 11—20 mm, der Männchen: 11-14 mm. 

Der Bau des Analtergits stimmt mit dem der Nominatrasse 
überein. 

Als Typus 2 (Männchen) bezeichne ich das aus D. O. Afrika 
(Regner) [M. B.] stammende Tier. 


subsp. kibonotoensis Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru- 
Exped., vol.2, 8:7, p. 211. 


— apicarinata Cameron ].c., p. 212. 


Diese Rasse liegt mir in 30 Exemplaren von folgenden Fundorten 
vor: Soudan egyptien, Khartoum et env., 1907 (Alluaud) [M. P.]; 
Eritrea (Braschi) [M. G.]; Eritrea, Keren, 7. 90 (Martini) [M. G.]; 
9.92 und 2.00 [M. G.]; Eritrea, Coatit, 9.02 (Andreini) [M. G.]; 
Agordat, 1. 06 (Figini) [M. G.]; Ghinda (Belli) [M. G.]; Moga, 
Habat, 9.90 (Martini) [M. G.]; Bogos, 1891 (Antinori) [M. G.]; 
Hadda Galla, Dainbi, 4.—5. 1879 (Antinori) [M. G.]; Blasun, 1872 
[M. W.]; Abyssinia (Coll. Baillon ex Coll. Puls) [M. Br.]: 
Kassala (Fatigati) [M. G.]; Scioa, L. Cialalaka, 6.85 (Ragazzi) 
IM. G.]; Kilimandjaro, Zone des Cultures, Kilema, 1400—1500 m, 
1909 ‘(Alluaud) [M. P.]; Kiboscho, 1400 m (Alluaud) [M.P.]; 
Kilimandjaro, Schira, 1.4.07 (Förster) [M.B.]; Kilimandjaro, 
Kibonoto, 1300—1900 m, 4.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.]; Afr. or. 
angl., Distr. de Wa-Taita, Mwatate, 1909 (Alluaud) [M.P.]; G.E. 


3. Heft 


328 Dr. H. Bischoff: 


Afr.. Vy. Ruaha R., 18.—21. 12. 1910 (Neave) [Br. M.]; D. O. Afrika 
(Schillings) [M. B.]; Afrika (wahrscheinlich Kilimandjaro- Gebiet), 
1888 (Höhnel) [M. B.]. | 

Die beiden von Cameron aufgestellten Formen gehören nach 
den Typen einer einzigen Form an, der der Name der kxbonotoensis 
zukommen muß. Diese Rasse steht der heterodonta sehr nahe, und 
ist von ihr lediglich durch den dunkelroten. statt schwarzen Thorax 
verschieden. Auffällig ist bei der großen Ähnlichkeit der Weibchen 
mit den anderen hierhergehörigen Formen der relativ große Unter- 
schied der Männchen, der diese Form eventl. die Berechtigung als 
eigener Art zukommen lassen kann (Taf. II, Fig. 107). 

Ein bisher unbeschriebenes, des Fundorts wegen wohl hierher- 
gehöriges Männchen liest mir von Hadda Galla, Dainbi, 4.—5. 79 
(Antinori) [M. G.] vor. Ausgezeichnet ist dieses Männchen, das 
ich als Typus 2 bezeichne, durch den roten Thorax, zwei weiße Flecken 
auf dem zweiten Tergit und die in der Mitte unterbrochene, jederseits 
stark abgekürzte Binde des dritten. Der Apikalrand des letzten Tergits 
ist fast gerade gestutzt mit einer leichten Aufbiegung in der Mitte. 
Ein Längskiel ist nur schwach angedeutet. 

Länge des Weibchens: 8,5—20 mm; des Männchens: 14 mm. 


subsp. triangulipyga Strand in Ent. Mtt., 1917, p. 38. 


Das typische Männchen liegt vor von Lukuledi (Hintz) [M. 
Dahlem). 

Diese Form ähnelt außerordentlich der rotundipyga Strd.. unter- 
scheidet sich aber durch den Bau des Analsegmentes und die schwarze 
Behaarung der letzten Sternite. 

Länge: c. 15 mm. 


simillima n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Weißer Nil, zw. Taufikia 
u. Melut, 25.12.13 (Konietzko) [M. B.]. 

Diese Form ist dem carsoni-Männchen ganz außerordentlich 
ähnlich, unterscheidet sich aber, abgesehen von dem etwas dunkleren 
Thorax, durch den Bau des Analsegmentes. Das letzte Tergit ist in 
drei auf einer geraden Linie stehende Zähne ausgezogen. von denen 
die seitlichen etwas vom Seitenwinkel abgerückt sind. wodurch sie an 
ihrer Außenseite etwas gehöckert erscheinen. Längs der Mitte ist das 
Tergit geglättet, aber nicht deutlich gekielt. Das letzte Sternit ist mit 
einer stumpfen, queren Lamelle bewehrt. 

Länge: c. 14 mm. 


fallaciosa n. sp. 
Zwei Männchen liegen vor von Bisa Timo b. Harrar (Kristensen) 


[Coll. Brauns] und D.O. Afrika, Bihawana [Coll. Schulth.]. 
Dieses Männchen ist dem von mir zu der guwineensis heterodonta 
gestellten ganz außerordentlich ähnlich. Der Thorax macht aber einen 


1 
j 


. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 329 


etwas gedrungeneren Eindruck und das letzte Tergit ist wie bei der 
kibonotoensis gebaut. 

Länge: etwa 12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [Coll. Schulth.]. 

Da mir auch ein Weibchen von Bihawana [Coll. Schulth.] vor- 
liegt, das ich zu der heterodonta gestellt habe. so ist anzunehmen, daß 
die von mir als heterodonta bezeichneten Tiere zwei verschiedenen 
Formen angehören, die ich vorläufig noch nicht zu unterscheiden 
vermag, oder aber das letzte Tergit der Männchen ist in seiner Gestalt 
variabel. 


rotundipyga Strand in Ent. Mtt., 1917, p. 38. 


Das typische Männchen liegt vor von Lukuledi (Hintz) [M. 
Dahlem]. 

Diese Art ähnelt in der Zeichnungsanordnung recht der carsoni 
und der simillima, ist aber gedrungener gebaut und besitzt einen 
schwarzen Thorax. Das letzte Sternit ist nach hinten nicht vorgezogen, 
einfach verrundet, längs der Mitte zwar geglättet, aber nicht gekielt. 
Die vier letzten Sternite sind hell behaart. 

Länge: etwa 14 mm. 


y bequaeriti n. sp. 


Zwei Exemplare, die der conigera Andre und der carsoni Cam. 
recht nahe stehen. liegen vor von Kikondga,. 27.2.11 (Bequaert) 
[Congo M.] und Jankisia, 7.9. 11 ‚Bequaert) [Congo M.]. 

Schwarz; Thorax düsterrot. Auf dem ersten und zweiten Tergit 
findet sich eine sehr schmale weiße Endfranse, auf dem dritten eine 
nicht unterbrochene Binde. Flecken auf dem zweiten Segment sind 
nicht ausgebildet. Von der carsoni, der diese Art durch die rote Färbung 
des Thorax, die übrigens viel dunkler als bei jener ist, nahe steht, 
unterscheidet sie sich durch flachere Skulptur des Kopfes. Außerdem 
ist das Scutellum schwacher pyramidenartig, zwar immerhin noch recht 
beträchtlich. doch nicht ganz so stark zugespitzt wie bei den beiden 
anderen nächststehenden Formen. Schließlich ist die neue Form 
wesentlich kleiner. Das Analtergit ist am Apikalrand einfach gerundet 
(Taf. II, Fig. 112). 

Länge: etwa 7.5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 

Über das hierher gehörige Weibchen läßt sich vorläufig nichts 
vermuten. 


livingstonis Kohl in Verh. Ges. Wien, 1882, p. 482, tab. 23 fig. 12. 


25 weibliche Exemplare liegen von folgenden Fundorten vor: 
Zambesi [M. W., Typus]; Bulawayo, 28. 4. 12 (Arnold)[Coll. Arnold]; 
D. S. W. Afrika (Seewald) und (Lübbert) [M. B.]; Caffraria (Sichel) 
[M. W.]; Transvaal, Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]; Trans- 
vaal, 1890 (Boncard) IM. G.]; Damaraland (Fleck) [M. W.]; Da- 
maraland [M. Brüssel]; Orange Fr. St., Bothaville, 10. 3. 99 (Brauns) 


3. Heft 


330 Dr. H. Bischoff: 


[M. W.]; Windhuk (Trotha) u.. (Techow) [M. B.]; Farm Okosongo- 
mingo am kl. Waterberg. 7.—8. 1912 (Thomsen) [M. Hamb.]; Oka- 
handja (Peters) [M. B.]; Okahandja, 19. 2. 03 (L. Schultze) [M. B.]; 
Okahandja (Fock) [M. Hamb.]. 

Der guineensis sehr nahestehend, scheint diese Form doch als 
eigene Art aufgefaßt werden zu müssen. In der Zeichnung des Ab- 
domens und Thoraxfärbung stimmt sie mit der carson? überein, doch 
ist der Thorax eher noch etwas heller. Er ist nach hinten weniger 
verengt, und seine Seiten sind noch weniger ausgerandet. Der stark 
vorgezogene Kiel des ersten Sternits ist von annähernd konstanter 
Gestalt. Er ist kräftiger und niemals in Zähne aufgelöst, sondern nur 
über seine ganze Länge ausgebuchtet. Außerdem ist die Skulptur des 
zweiten Tergits, besonders auf der Basalhälfte kräftiger und trotz 
der dichten Behaarung deutlicher als bei den guwineensis-Formen, 
bes. auch seitlich. Das zugehörige Männchen ist bisher unbekannt 
(Taf. II, Fig. 105). 

Länge des Weibchens 14—18 mm. 


minor n. sp. 


Diese neue Form ist kleineren Stücken der guineensis, bes. der 
heterodonta-Rasse, recht ähnlich. aber doch wohl spezifisch verschieden. 
Die Hauptunterschiede liegen in der Gestalt des Thorax. Während 
dieser bei den gwineensis-Formen nach hinten verschmälert, seitlich 
stets kräftig ausgebuchtet ist und eine schlanke Gestalt besitz, ist 
er bei der vorliegenden, kleineren and zierlicher gebauten Art ver- 
hältnismäßig gedrungener, nach hinten deutlich verbreitert und 
seitlich höchstens schwach konkav. Der Kopf ist hinter den Augen 
nicht ganz so stark vorgezogen. Die Art kommt ebenfalls mit schwarzem 
und rotem Thorax vor. Die Zeichnung ist bei den ersten drei, unten 
beschriebenen Formen einheitlich und besteht aus zwei hellen Haar- 
flecken auf dem zweiten Tergit und einer in der Mitte nicht unter- 
brochenen, seitlich nicht abgekürzten Binde auf dem dritten Tergit. 


subsp. minor n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Natal. Mouth of Unkomas Riv., 
9.97 (Marshall) [Br. M.] und Mombas, Küste (Höhnel) [M. W.]. 

Vor den andern, zur gleichen Art gestellten Formen zeichnet sich 
diese durch einen einfarbigen dunkel rostroten Thorax aus (Taf. II, 
Fig. 105; Taf. V, Fig. 133). 

Länge: 9,5—10.5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Natal. 


subsp. nigrithoraeiea n. subsp. 


Diese Form ist durch 11 Weibchen von folgenden Fundorten ver- 
treten: Afr. orient. angl., Sambourou, Wa-Nyika. 4.04 (Alluaud) 
[M. P.]; Boura, Wa-Taita, 9.09 (Alluaud) [M.P.]; Brit. E. Afr., 
28.2.12 (Neave) [Br.M.]; D. O. Afrika, Kikonsera (Ertl) [M. W.]; 
D. O. Afrika (Hauschild) [M. Hamb.]; D. O. Afrika, Sisima am 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 331 


Sigifluß, 10km von Tonga, bei den Sigifällen, 12. 8.04 (Karasek) 
Ma B.]; D. O. Afrika, Mikindani, 4.—5. 11 (Grote) [M. B.]. 

Diese Form ist durch einen einfarbig schwarzen Thorax aus- 
gezeichnet (Taf. II, Fig. 105). 

Länge: etwa 8.5—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte mir vorliegende, aus Mikindani 
stammende Exemplar. 


subsp. media n. subsp. 


Durch zwei Exemplare vertreten von Afr. or. angl., Kenia, $.-O., 
Distr. de Maranga, Port Hall, 1909 (Alluaud) [M.P.] und D. ©. 
Afrika, Marienhof, Ukerewe (Conrads) IM. Bud.]. 

Diese Form unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden 
Unterarten durch den in mehr oder weniger weiten Ausdehnung ge- 
röteten Thoraxrücken. Die Pleuren sind schwarz (Taf. Il, Fig. 110). 

Länge: 8.5—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom Kenia. 

Ein größeres (12.5 mm) Exemplar aus Moschi, D. O. Afrika [M. 
Bud.] ist in seiner Zugehörigkeit zu dieser Form etwas fraglich. Das 
Stück ist stark abgerieben. 

Diese Form hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der kvingstonis Kohl; 
außer der dunkler roten Thoraxfärbung ist sie aber am besten da- 
durch zu unterscheiden, daß der Ventralkiel des ersten Tergits deut- 
lich gezähnt ist. Das Exemplar von Mombas ist durch stärkere Seiten- 
höcker des Thorax als der Typus ausgezeichnet. Dieser Unterschied 
dürfte jedoch mehr individuell sein. Ob ein weiteres Exemplar mit 
der Angabe: Haut Zambeze, Lealin, 1912 (Ellenberger) [M.P.] 
zur gleichen Form gehört. vermag ich nach dem einzelnen Individuum 
nicht zu entscheiden. Der Thorax erscheint bei diesem Stück in der 
Längsrichtung auf dem Rücken weniger gewölbt und ist nach vorn 
etwas schwächer verjüngt. 


subsp. methneri n. subsp. 


Diese Form, die unter den von mir zu der minor gestellten noch 
am ehesten als besondere Species aufgefaßt werden dürfte, ist durch 
ein einziges Weibchen vertreten aus D. O. Afrika, Usaramo, 3.14 
(Methner) [M. B.]. 

Der Thorax ist bei dieser Form hell rostrot und die Binde des 
dritten Tergits ist nicht unterbrochen, wodurch diese Form besonders 
auffällt (Taf. II, Fig. 109). 

Länge: etwa 8mm. 


maecularis n. sp. 


Eine sehr leicht kenntliche neue Art, die mir in zwei Stücken vor- 
liegt von Afr. or. angl., Sambourcu, Wa-Nyika, 4.04 (Alluaud) 
IM.P.]. Sie unterscheidet sich von ähnlichen guwineensis-Formen 
durch kleinere und schlankere Gestalt. Das erste Abdominalsegment 
ist deutlicher gegen das zweite abgesetzt, etwa wie bei der scutellifera 


3. Haft 


332 Dr. H. Bischoff: 


Andre. Die Skulptur des zweiten Tergits ist grob längskielig. Die 
Thoraxseiten sind nur schwach eingebuchtet. Der Kiel des ersten 
Sternits trägt bei beiden Stücken nur zwei Zähne, doch dürfte hierin 
eine Variabilität nicht ausgeschlossen sein. 

Schwarz; Thorax dunkelrot. Charakteristisch ist die Zeichnung 
des Abdomens. Auf dem zweiten Tergit finden sich die beiden normalen, 
rundlichen, weißen Flecken; auf dem dritten eine seitlich abgekürzte, 
in der Mitte weit unterbrochene Binde. Auch auf dem vierten Dorsal- 
segment treten zwei deutliche, weiße Haarflecken auf, und auf den 
beiden letzten Tergiten ist überall eine zerstreute, weiße Behaarung 
vorhanden, die übrigens auch bei der guineensis angedeutet sein kann 
(Taf. IL, Fig. 108; Taf. V, Fig. 134). 

Länge: 7,5—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 

conigera Andr& in Term. Füzetek, 1896, p. 23; Z. Hym. Dipt., 
1901, p. 339. 

Der Typus dieser Art stammte von Kuilu, Franz. Kongo [M. Bud.]. 

Leider liegt mir der Typus dieser Art nicht mehr vor und habe 
ich es versäumt, mir Aufzeichnungen über den Bau des letzten Ab- 
dominalsegments zu machen. Ich bin aber überzeugt, daß Andre 
es angegeben haben würde, wenn das letzte Tergit wie bei verschiedenen 
anderen Arten der Gattung vorgezogen und kräftig gekielt gewesen 
wäre. Von bisher bekannten Arten könnten ohne Berücksichtigung 
dieses Merkmals nur die Strand’schen triangulipyge und rotundipyga 
verwechselt werden. Die conigera ist jedoch eine westafrikanische Art, 
während die beiden anderen Arten aus O. Afrika bekannt sind. 

Länge: 11—15 mm. 


Da die beiden folgenden Arten mir unbekannt geblieben sind, 
so sehe ich mich genötigt, die Originalbeschreibungen wiederzugeben. 


themis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 68. 

,„. Female. — Black. with the dorsal and lateral part of the thorax 
red; head narrow, long, scrobiculate with the intervals carinate and 
undulating, as broad as the thorax at apex, posterior angles a little 
rounded, eyes large. very convex; it is clothed with a sparse, whitish 
pubescence and moderately dense, long black hairs; thorax elongate, 
narrow, truncate at apex, deeply incised laterally in the median part 
with the angles of the inrision dentate, declivity sloping, the whole 
of the dorsal part covered with deep scrobes, the intervals of which 
form longitudinal, wavy carinae reaching from apex to base; abdomen 
sub-sessile, sub-pyriform. second segment striate irregularly, basal 
joint short and without any band or spot. second joint with two sub- 
ovate withe patches, not quite in the middle. but equidistant from the 
centre of the dise and the outer margin, third segment with a broad 
white band, broadly interrupted in the centre, apical segment with 
white pubescent hairs; ventral carina short, acute, truncate at both 
ends and with three indistinet serrations; tibiae with two spines. 
Length 15 mm. 


en He u 7 2ULL LU LU LU ai 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 333 


Ressembles very much M. sycorax, and might be easily mistaken 
for it; the abdomen however is more pyriforme, the mesonotum is 
black, the ventral carina of the first joint is not sharply dentate, and 
the ridge on the ventral part of the second joint does not end in a tooth; 
the punctures on the second segment are much more elongate, and the 
intervals much raised and sub-linear. 

Male. — Black, clothed with black and grey hairs and with white 
abdominal patches; head shagreened, anterior and posterior part 
clothed with dense, greyish white hairs; prothorax also clothed with 
greyish hairs, mesothorax with five longitudinal grooves, scutellum 
produced in a thick, short trıangle, metathorax wıth a broad median 
groove, carinate on each side and reaching to about half the length, 
and a supra-lateral, sub-diagonal carina coalescing at about mid- 
way with the outer margin, which is also very sharp; abdomen sessile, 
first joint not banded, second one covered with a withe patch, leaving 
a diamond-shaped space denuded in the centre, the other joints, except 
the apical one, have a lateral apical band; underneath the five ultimate 
joints have a lateral fringe of sparse, greyish hairs, and the ventral 
carina of the first joint is short, truncate at both ends, and not incised; 
wings subviolaceous. The prothorax and mesothorax are deeply and 
closely punctured, and the metathorax closely foveate, the scutellum 
is thickly fringed with long, greyish hairs; the abdominal segments 
have shallow, spaced punctures. Length 13—15!/, mm. 

* As closely allied to M. medon, Sm., as the female is to M. sycorax, 
Both sexes have been sent to the museum by Colonel J. H. Bowker as 
having been caught in copula. I have some doubts, however, as to 
the identity of both sexes, because they are so differently marked. In 
M. sycorax (? guineensis) the two sexes, which I have several times 
bred from the mud nests of Pelopoeus spirifex, have similar markings. 
It is very singular that the female, which is so closely allied to M. sy- 
corax that it is diffieult to distiguish the two, should differ so much 
from the male. 

Hab. Natal, D’Urban, Frere, Estcourt; Transvaal, Boksburg; 
Zambesia, Salisbury. ‘“ 


friana Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1909; Vol. 5, p. 407. 


„Male. — Black, with the thorax ferruginous red; second ab- 
dominal segment with a narrow, apical, seemingly not interrupted 
silvery white pubescent band, third segment with a very broad band 
of the same textour and colour covering nearly the whole surface, 
but somewhat broadly interrupted longitudinally in the centre; wings 
deep fuscous or black but with the basal part hyaline for about one- 
fourth of the longth and a small space at the apex also hyaline, in the 
first radial cell is a median, small. somewhat rounded transparent patch; 
body covered with a greyish white pubescence and erect hairs inter- 
mingled with black ones which on the upper side are more numerous 
than the white. — Head closely and irregularly scrobieulate, smaller 
than the thorax, but equal in width to the anterior part ofthe pronotum, 


3. Heft 


334 f Dr. H. Bischoff; 


transverse, sinuate in the middle of the basal margin but with the 
angles straight; eyes oblong. moderately, large, very little incised 
inwardly, space behind the eyes long; mandibles not very large, acumi- 
nate, simple laterally at the base; antennae not very robust; second 
joint very small; thorax gradually ampliated laterally from the outer 
angles of the pronotum to the tegulae which are very long and com- 
paratively narrow, suture of the pronotum very highly carinate; 
mesonotum moderately convex and having in the centre a very distinct 
longitudinal raised line; scutellum very highly convex, globose, all 
these three parts of the thorax are broadly, deeply, and irregularly 
pitted. Metanotum short, rounded laterally, gradually sloping, broadly 
reticulate with the wally very highly raised and sharp, it has in the 
centre a longitudinal, broad, smootlı groove, the walls of which are 
very sharp; abdomen sessile, the segments finely aciculate with the 
exception of the last and of the second, the latter is broadly foveate 
above and below, where there is a conspicous smooth longitudinal 
median keel reaching from the base to past the median part, the keel 
of the first segment is short, emarginate, and vertically sruncate; the 
last segment is clothed with greyish hairs and is deeply pitted and has 
no pygidial area; spurs white, hind legs not spinose; radial cell elongated, 
not truncate at apex, three cubital and two recurrent nervures. 

Length 171/, mm; width (wings expanded) 28 mm. 

Not unlike in general appearence but not in markings M. eninpenen 
(sycorax, Sm.), especially in the coloration of the wings. 

Hab. Northern Transvaal, H. Fıy.“ 


Lobotilla n. g. 


Genotypus: leucopyga (Kl.). 

Weibchen: Große Arten, die eine rechte Ähnlichkeit mit Ver- 
iretern der Gattung Trogaspidia, besonders aus der trigonophora- 
Gruppe, besitzen. 

Die hierhergehörigen Weibchen stimmen in den meisten Merk- 
malen von Struktur und Färbung mit denen der erwähnten Gattung 
überein, sodaß ich mich hier auf eine Angabe der Unterschiede, die 
im Bau des letzten Sternits begründet sind, beschränken kann. Das 
letzte Sternit tritt nämlich in Form von vier deutlichen Lappen jeder- 
seits über den Spitzenrand des letzten Tergits hinaus (Taf. V, Fig. 136). 

Männchen: Die Männchen sind ebenfalls denen der Gattung 
Trogaspidia und Trispilotilla recht ähnlich, aber besonders durch 
den Bau des Olypeus ausgezeichnet. 

Das Scutellum ist kegelförmig erhaben, das zweite Fühlergeißel- 
glied ebenso lang oder nur unwesentlich kürzer als das dritte; der 
Olypeus ist auf der Mitte dreieckig erhaben; die Scheibe dieser Er- 
hebung ist nicht niedergedrückt, überall dicht punktiert und behaart; 
der Vorderrand der Erhebung is; etwas ausgerandet und steil gest utzt 
und bildet zugleich den Vorderrand des Clypeus; davor ist keine ab- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 335 


gesetzte Grube vorhanden; die Mandibeln sind außen unten gezähnt; 
das Mittelsegment trägt eine lange, scharf begrenzte Mittelfurche; 
das achte Sternit ist unbewehrt. 

Selten ist der ganze Körper schwarz: meist ist das zweite Segment 
rötlich. selten sind auch die folgenden aufgehellt. Auf dem dritten 
Tergit kann sich eine weiße Binde finden. Die Flügel sind schwarz- 
braun getrübt mit violettem Glanz. 


Weibchen. 


1. Thorax grobgrubig skulptiert mit stark erhabenen Zwischenräumen 
(ost- und zentralafrik. Formen) 2. 
Thorax viel feiner skulptiert, nach hinten erweitert (westafrik. Art) 

charaxus. 

2. Thorax ganz schwarz 
Thorax rot. höchstens auf den Pleuren etwas angedunkelt 3. 

3. Unterseite des Abdomens pechbraun (ägyptische Form) leucopyga. 
Unterseite des Abdomens schwarz (ost- und zentralafrik. Form) 


leucospila. 

4. Thorax von der Gestalt wie bei der leucopyga, also vorn 
verhältnismäßig schmal taborana. 
Thorax vorn breiter, ähnlich wie bei der charazus dura. 


Männchen. 


1. Abdomen ganz schwarz; drittes und viertes Tergit mit weißlichen, 
unterbrochenen, etwas undeutlichen Binden; der Körper mit reich- 


licher, grauer Behaarung trefurthi. 
Wenigstens das zweite Abdominalsegment z. T. gerötet 2. 
2. Drittes Tergit ohne helle Binde 3. 
Drittes Tergit mit heller Binde 8. 
3. Die hinteren Abdominalsegmente ganz schwarz 4. 
Die hinteren Abdominalsegmente vom dritten an aufgehellt 7: 
4. Wenigstens der Apikalrand des zweiten Tergits und die beiden 
folgenden Tergite ganz schwarz behaart 6. 


Abdomen vom Apikalrand des zweiten Tergits an graubraun 
behaart; auch die Behaarung des Vorderkörpers größtenteils 
graubraun ni 5. 
5. Tibialsporne weiß i a: adiugrina. 
Tibialsporne schwazzbraun brunneipilosa. 
6. Zweites Tergit düsterrot gefärbt, Tibialsporne bräunlich leucospila. 
Zweites Tergit größtenteils gelblich braun gefärbt; die helle Be- 
haarung an der Spitze des Abdomens etwas weiter ausgedehnt; 
Tibialsporne weiß clarior. 
7. Drittes Tergit mit dunkler Grundbehaarung; auf den folgenden 
breitet sich eine aufrechte, blasse Behaarung mehr oder weniger 


weit aus leucopyga. 
Drittes Tergit mit heller Behaarung; auch die folgenden Tergite 
hell behaart binghami. 


3. Hett 


336 Dr. H. Bischoff: 


8. Basis des Abdomens und Schienen schwarz behaart 9. 
Basis des Abdomens und Schienen grau behaart griseola. 
9. Mitte des zweiten Tergits düsterrot charasxus. 


Zweites Tergit auf der Mitte der Scheibe geschwärzt obscurata. 


Weibchen. 


leucopyga Klug in Symb. phys., 1829, t. 4, £. 10. 
— nitidiventris Klug ]. c., t. 4, £. 14. 


Andre, Ann. Mus. Genova, 1904, p. 230; Magretti, Bull. Soc. ent. 
Ital.. 1905 p. 62; Mercet, Boll. Labor. Portici X, 1916 p. 350. (Die 
Mercet’schen Synonymieangaben sind z. T. ungenau. Das an letzt- 
genannter Stelle erwähnte Exemplar von Lagos dürfte der subsp. 
binghami angehören); Sichel Radoszkowski, Horae, 1869, p. 231; 
Andre, Spec. Hym. VII, 1902, p. 22; Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat,, 
1899, p. 255; Bingham in Ann. nat. Hist., 1902, p. 341; Bischoff, Wiss. 
Ergebn. Zentralafrika Exped., Bd. III. p. 215; Fairmaire in Thomson, 
Arch. ent., IL, 1858, p. 264; Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 546; 
Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910 Nr. 9, p. 11. 

Fünf Weibchen der Nominatrasse liegen vor, von denen vier die 
typischen Exemplare Klugs aus Agypten (Ehrenberg) [M.B.] 
stammen; das fünfte Exemplar trägt die Bezeichnung: Sudan or., 
Kor Gergab, 7.3.83 [M. G.]. 

Die Weibchen sind schwarz; der Thorax ist normalerweise hell 
rostrot; die Beine sind pechbraun, und das Abdomen ist unterseits 
stark aufgehellt, woran die Nominatrasse sofort kenntlich ist. Das 
zweite Glied der Fühlergeißel ist verhältnismäßig lang. Die Skulptur 
ist im Gegensatz zu den mit der charaxus verwandten Formen ziemlich 
grob grubig (Taf. II, Fig. 129; Taf. V, Fig. 135 u. 136). 

Länge: 12—16 mm. 


V subsp. leucospila Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 201. 


Von hierhergehörigen Weibchen liegen mir 29 Individuen von 
folgenden Fundorten vor: Eritrea (Iwarson) [M. Stockh.]; Uganda 
Prot., Plains N. E. of Lake Edward, 3200 ft., 15.—16. 10.11 (Neave) 
[Br. M.]; Lufubu, 3.12.10 (Bequaert) [Congo M.]; die Exemplare 
von den beiden letztgenannten Fundorten wurden in copula mit den 
zugehörigen Weibchen gefangen. Die übrigen Tiere stammen von 
Uganda Prot., Eastern Mbale Distr., S. of Mt. Elgon, some forest, 3700 
— 3900 £t., 2.—5.8.11 (Neave) [Br. M.]; Uganda, Mujenje, 9.13 
(Katona) [M. Bud.]; nördl. vom Albert-Edward-See. Ruwenzori 
Fuß, Westseite, 2.08 (Exped. Herzog Adolf Friedrich) [M. B.]; Mont 
Ruwenzori, versant oriental, zone inferieure, 1600 m (Alluaud, 1909) 
[M. P.]; Usambara, Hinterland von Tanga (Heimsen) [M. B.]; Tanga 
(Steudel) [M. B.]; Meru, Nieder (Sjöstedt) [M. Stockh.; Typus]; 
D. O. Afrika; Uluguru Berge, 11.—12. 98 (Götze) [M. B.]; Nyassa- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 337 


See, Langenburg, 12. 97—3. 98 (Fülleborn) [M. B.]. Nyasaland 
Chitala Stream, 10 miles west of Domira Bai, 22.—28. 10. 10 (Neave) 
[Br.M.]; N. W. shore of L. Nyasa fm. Florence Bay to Karonga; 
1650 ft., 30. 6.—6.7.10 (Neave) [Br.M.]; N. Rhodesia, Pakasa, 
25.1.11 (Silverlock) [Br.M.]; Katanga (Bequaert) [Congo M.]; 
Mufungwe, 11. 12. 11 (Bequaert) [Congo M.]: Luluabuurg (P. 
Janssens) [M. Brüssel]; Nyasaland, Vy. of S. Rukuru R., 3000 £t., 
20.—27.6. (Neave) [Br. M.]; Eritrea, Ghinda (Ragazzi, 1893) [M. G.]; 
Bogos, 1871 (Antinori) [M. G.]; Rhodesia, Redbank, 7. 4. 12 
(Arnold) [Coll. Arnold]; Shilouvane (Junod) [Coll Schulth.]. 

Diese weitverbreitete Form, wohl eine der häufigsten Mutilliden 
Afrikas, ist bisher stets als leucopyga Kl. in den Sammlungen be- 
zeichnet worden. Nach meiner Deutung der Zusammengehörigkeit 
der Geschlechter muß diese Rasse nun, die übrigens im weiblichen 
Geschlecht der leucopyga recht ähnlich ist, sodaß der Irrtum in der 
Benennung leicht möglich war. getrennt gehalten werden. 

Die \reibchen unterscheiden sich von den typischen leucopyga- 
Weibchen durch das unterseits ganz schwarze Abdomen, den durch- 
schnittlich dunkleren Thorax und die gröbere Skulptur desselben. 

Länge: 10—15 mm. 


taborana n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von D. O. Afrika. Tabora (Wintgens) 
[M. B.] und Barikiwa, Donde Geb. (Schröder) [M. Hamb.]. 

Diese beiden Weibchen ähneln sehr der leucopyga und der dura 
in der Zeichnung, der letzteren bes. auch in der schwarzen Färbung 
des Thorax. Der Thorax ist aber feiner skulptiert als bei der dura 
und vorn schmaler, nach hinten also stärker verbreitert, wodurch er 
in seiner Gestalt mehr an den der leucopyga als an den der dura er- 
innert. 

Länge: 11,5—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Tabora. 


dura Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 534. 


Sechs weibliche Individuen, die ich für die Bingham’sche Art 
zu halten geneigt bin, zumal die Tiere aus dem gleichen Gebiet 
stammen, liegen vor von Upper Luangwa R., 27.7.—13. 8. (Neave) 
[Br. M.]; Mid. Luangwa Vy., 23.-—31. 8.10 (Neave) [Br. M.]; Nyasa- 
land, btwn. Ft. Mangoche and Chikala Boma, about 4000 ft., 20.— 
25.3.10 (Neave) [Br.M.]; N. E. Rhodesia, nr. mouth of Lusangazi 
Riv., 1.—3.9.10 (Neave) |Br. M.]. Der Fundort des Typus ist Upper 
Luangwa Valley, Petauke, 1700 ft., 25.12.03 (Neave). 

Ist meine Deutung dieser Art richtig, so ist die dura Bingh. ganz 
außerordentlich nahe mit der leucopyga Kl. verwandt. Abgesehen 
von der ganz schwarzen Färbung des Thorax unterscheidet sich diese 
Art noch von der.leucopyga Kl. durch den verhältnismäßig breiteren 
und gedrungeneren Thorax. 

Länge: 11—12.5 mm. 

Archiv m ae areeniehte ne 


338 Dr. H. Bischoff: 


charaxus Smith in Catalog Hym. Brit. Mus., 1855, v.3, p. 17. 

Von hierhergehörigen Weibchen liegen mir 16 Exemplare und 
zwar von folgenden Fundorten vor: Guinea portoghese, Bolama, 
6.—12. 98 (Fea) [M. G.]; Guinea (Westermann) [M. B.]; Nigeria 
(Rosenberg, 05) IM. B.]; ohne Fundortsangabe (Sichel, 1869) [M. W.]; 
Guinea [M. W.]; Togo, Bismarckburg, 20. 7.—20. 9. 90, 1. 3.—13. 3. 90 
(Büttner) [M.B.]; 13. 10. 92 u. 28.11.92 (Conradt) [M.B.]; Ba- 
girmi, Tcheckna, 8. 04 (Mission Chari-Tchad; Chevalier) [M. P.]. 

Die Zeichnungsanordnung auf dem Abdomen stimmt bei dieser 
Art mit der der leucopyga völlig überein. Das zweite Ventralsegment 
ist meist pechbraun. Die Farbe des Thorax ist ein ziemlich helles Rot. 
Seine Dorsalskulptur ist wesentlich feiner als bei den anderen hierher- 
gehörigen Formen. Die oberen Seitenkanten des Thorax sind glatter, 
seitlich kaum gekörnelt und fast gerade. Sie divergieren dabei nach 
hinten ein wenig stärker. Der Kontrast zwischen der Skulptur des 
Mittelsegments und der des übrigen Thoraxrückens ist erheblicher, 
und das Scutellarschüppchen ist deutlicher ausgebildet. Eine Auf- 
teilung in zwei Rassen, wie sie bei den Männchen vorzunehmen ist, 
kann ich bei den Weibchen bisher nicht durchführen. 

Länge: 9—15 mm. 

Drei der Weibchen aus Portug. Guinea sind in copula mit typischen 
charazus-Männchen gefangen worden. 


Männchen. 


leucopyga Klug in Symb. phys., 1829, p. 4, £.10. 
— nitidiventris Klug in l.c., t. 4, £. 14. 


Zehn Individuen liegen von folgenden Fundorten vor: Ägypten 
(Ehrenberg) [M.B.]; Eritrea, Keren (Beccari) [M. G.]; Mpeta 
[M. G.]; Bahr Salaam, 14. und 15.3.83 [M. G.]; Dagana (Stein- 
dachner) IM. W.], Senegal [Coll. Schulth.]. 

Die Neigung des Weibchens zur Aufhellung, die sich besonders 
auf der Unterseite bemerkbar macht, läßt ein verhältnismäßig helles 
Männchen vermuten, welches ich in der teilweise von den gleichen 
Fundorten kommenden nitidiwentris Kl. zu erkennen glaube. Der 
Vorderkörper ist bei dieser Nominatrasse ganz schwarz mit gleich- 
falls schwarzer Behaarung, auch an den Beinen. Das Abdomen ist 
rötlich gelbbraun, besonders hell auf dem zweiten Tergit. Der Hinter- 
rand des zweiten Tergits, wie auch das ganze erste sind stärker ver- 
dunkelt. Auf diesen Stellen, wie auch an den Apikalrändern der 
folgenden drei Tergite findet sich eine schwarzbraune bis schwarze 
Behaarung, die mitunter allerdings nur spärlich ist. Auf den hinteren 
Segmenten tritt außerdem eine helle Behaarung auf. Die Endsporne 
der Tibien sind weiß. 

Länge: 15—18 mm. 

Ob die Fundortsangabe Senegal bei einem der Stücke richtig ist, 
muß angezweifelt werden. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 339 


subsp. binghami n. subsp. 


Vier Männchen liegen vor von: Tsad-See a. Benue, unterhalb 
Garua, 18.7.09 (Riggenbach) [M. B.]; Moyen Dahomey, Plat. de 
Zaguanado, saison des orages et des tornages (Ducorps) [M. P.]; 
Ogo, S. Nigeria, 6.07 (Bingham) !M.B.]; Senegal [M. B.]. 

Diese Männchen gehören einer westlichen Rasse der lewcopyga 
an und unterscheiden sich darin, daß die helle Behaarung des Ab- 
domens schon vom dritten Tergit an die dunkle verdrängt. Diese 
helle Behaarung verdichtet sich bei dem Stück aus Dahomey auf dem 
dritten Tergit seitlich bindenartig, sodaß dieses fast von einer unter- 
brochenen Binde bedeckt erscheint. Das Stück vom Tsadsee ist auf 
dem zweiten Tergit besonders hell gelbbraun. Vielleicht sind hierin 
besondere Rassencharaktere zu sehen. 

Länge: 13—17 mm. 

ls Typus bezeichne ich das Stück aus Nigeria. 


subsp. leucospila Cameron. — 


Zu dem von Cameron unter diesem Namen beschriebenen 
Weibchen liegen mir 33 Männchen vor, und zwar von folgenden Fund- 
orten: Uganda, Plains, N. E. of Lake Edward, 3200 ft., 15.—16. 10. 11 
(Neave) [Br.M.]; D.O. Afrika, Tanga (Karasek) [M.B.]; D.O. 
Afrika, Nguruman, 27. 12. 93 [M. B.]; Zanguebar (Alexandre, 1890) 
[M. P.]; Nyassa-See, Langenburg, 2.98, Anf. 3.98 (Fülleborn) 
[M. B.]; Nyasaland (Old) [Br.M.]; Chitala Stream, 10 miles West 
of Domira Bay, 22.—28. 10.10 (Neave) [Br.M.]; Mocambique, 
Vallee du Revous, env. d’Andrada, 12.09 (Vasse) [M.P.]; N.E. 
Rhodesia, nr. mouth of Lusangazi Riv., 1.—3. 9. 10 (Neave) [Br. M.]; 
Mid. Luangwa Vy., 23.—31. 8.10 (Neave) [Br. M.]; Congo [M. G.]; 
Bunkeya, 10.07 (Neave) [Congo M.]; Kanikiri, 10.07 (Neave) 
[Br. M.]; Kassongo, 22. 12. 10 (Bequaert) [Congo M.]; Sukonzolwa, 
31.12.11; 11.1.12 (Bequaert) [Congo M.]; Bukama, 29.5. 11 
(Bequaert) [Congo M.]; Kongola, 30. 1.11 (Bequaert) [Congo M.]; 
Bufubu, 3.12.10 (Bequaert) [Congo M.]; $. Rhodesia, Redbank, 
7.4.12 (Arnold) [Coll. Arnold]; ohne Angaben zwei Männchen 
(Coll. Magretti) [M. G.]; Madagaskar [M. Br.]. 

Die letzte Fundortsangabe dürfte wohl falsch sein. 

Die hierhergehörigen Männchen sind schwarz; nur das zweite 
Segment ist dunkelrot, abgesehen von der meist geschwärzten Basis 
und einem scharf abgesetzten, schwarzen Apikalrand. Die Behaarung 
ist schwarz, höchstens treten auf den hintersten Tergiten eingesprengte, 
helle Haare auf. Die Tibialsporne sind bräunlich. Das Pygidium 
ist vor seinem Apikalrand deutlich niedergedrückt. Die Form kann 
leicht mit der melanocephala verwechselt werden, der sie in der Färbung 
ganz außerordentlich ähnelt. 

Länge: 11—20 mm. 

Als Typus des Männchens bezeichne ich eines der Exemplare 
von Langenburg. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Form mit 
der opaca Lep. identisch ist, doch sollte die Lepeletier’sche Art 


22* 3 Heft 


340 | Dr. H. Bischoff: 


aus Südeuropa stammen, ein Vorkommen, das für vorliegende Form 
sicher ausgeschlossen ist. Vielleicht liegt eine falsche Angabe bezüglich 
des Fundortes vor. Da ich den Typus der opaca nicht kenne, ist eine 
sichere Entscheidung nicht möglich. Gegen die Identivät dieser 
Männchen und der opaca Lep. spricht auch wohl die Tatsache, daß 
bei der letzteren das zweite Abdominalsegment rostfarben sein soll, 
was eher für die folgende Rasse zutrifft, deren Verbreitungsgebiet 
aber gleichfalls ein ganz anderes ist. 


subsp. elarior n. subsp. 


Diese von mir als eigene Subspezies aufgefaßte Form ist durch 
sieben Männchen vertreten. Die Tiere stammen von folgenden Fund- 
orten: Eritrea, Adi- Ugri 6. 01 (Andreini) [M. G.]; Metemma, 24. 3. 83 

M. G.]. 

Diise Form ähnelt der Trispilotilla aurantiaca sehr, ist aber, 
morphologisch von ihr durch die Gattungscharaktere verschieden. 
Von der Nominatrasse unterscheidet sie sich durch die meist hellere 
Färbung des zweiten Tergits und die weißen Endsporne der Tibien. 
Auch auf dem sechsten Tergit finden sich meist einige helle Härchen 
eingestreut. 

Länge: 12—19 mm. 


subsp. adiugrina Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1905, v. 37, p. 63. 


Die beiden typischen Exemplare von Eritrea, Adi Ugri, 7.01 
(Andreini) [M.G.] liegen vor. 

Die Rasse hat die Färbung der leucospila, doch ist das Rot etwas 
blasser. Die Behaarung ist aber auf dem ganzen Körper durchaus 
grau bis graubraun, wodurch diese Rasse ein charakteristisches Aus- 
sehen 'erhält. Die Tibialsporne sind weiß. 

Länge: 14—15 mm. 


subsp. brunneopilosa n. subsp. 


Ein Männchen von D. O. Afrika, Kilimandjaro, 1. 06 (Schröder) 
[M. B.] liegt vor. 

Diese Form stimmt mit der vorhergehenden fast völlig überein, 
unterscheidet sich aber dadurch, daß die Tibialsporne dunkel sind. 
Ich glaube wegen dieses Merkmales und des verschiedenen Vorkommens 
für dieses Tier eine besondere Rasse annehmen zu müssen. 

Länge: 15 mm. 


charaxus Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 17; Bingham, 
Ann. Nat. Hist., 1902, p. 342. 


Acht Männchen liegen mir vor von Guinea Portoghese, Bolama, 
6.—12.99 (Fea) [M. G.]; Sierra Leone (Mocquerys) [M. Brüssel]; 
Lado, 31.7.82 [M. G.]. 

Ich habe keine Bedenken, diese Form mit der charazus Sm. zu 
identifizieren, da diese Form aus Sierra Leone beschrieben wurde, 
von wo mir auch einige Individuen vorliegen. Schwarz; das zweite 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 341 


Tergit größtenteils, das zugehörige Sternit ganz dunkelrot. Das dritte 

Tergit trägt eine in der Mitte unterbrochene, weiße Binde. Auf dem 

Mittelsegment, besonders an den Seiten, tritt eine helle Behaarung auf. 
Länge: 11—17 mm. 


Die Art steht morphologisch der leucopyga ganz außerordentlich 
nahe, ist aber etwas schlanker gebaut. 


subsp. griseola n. subsp. 


Neun Männchen liegen vor von Togo, Bismarckburg, 5.— 
8. 5. 93 (Conradt) [M. Hamb.]; Bismarckburg, 20. 9.—31. 10. 
(Büttner) [M. B.]; Bismarckburg, 23. 11.—2. 12. 92; 16.—25. 3. 93; 
26. 6. 93; 30. 6.—3. 7. 93; 5.7.93 (Conradt) [M. B.]; Lagos [Br. M.]. 


Diese Rasse unterscheidet sich von der Nominatform hauptsäch- 
lich durch die reichlichere, graue Behaarung, die sich besonders am 
Mittelsegment, an der Basis des Abdomens und vor allem an den 
Beinen viel weiter ausdehnt. Da ich die Sierra Leone-Form als Nominat- 
rasse ansprechen muß, ist die Togo-Rasse neu zu benennen. 


Länge: 13—18 mm. 


subsp. obseurata n. subsp. 


Zwei Männchen liegen vor von Uganda Prot., Semliki Plains, 
2100—2900 ft., 8.—9. 11.11 (Neave) [Br. M.]. 


Diese Form ist dadurch ausgezeichnet, daß die polierte Scheibe 
des zweiten Tergits in weiter Ausdehnung geschwärzt ist, während 
die Seitenränder, wie auch das zugehörige Sternit rot sind. Der Vorder- 
körper ist noch reiner schwarz behaarter als bei der Nominatrasse. 


Länge: 15—16 mm. 
trefurthi n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt mir vor mit der Angabe: D. O. Afrika 
(Trefurth) [M. B.]. 


Diese Art ähnelt der vetustata Binsh., steht aber morphologisch 
der charaxus am nächsten. Einfarbig schwarz; Flügel schwarzbraun 
mit violettem Glanz. Der Körper ist: vorzugsweise grau behaart. 
Eine schwarze Behaarung bedeckt Mesonotum und Scutellum und 
findet sich am Hinterrand des zweiten Tergits, sowie auf der Mitte 
des dritten bis sechsten Tergits. Auf dem dritten Tergit bildet die 
helle Behaarung eine in der Mitte unterbrochene Binde Auch das 
vierte trägt eine ähnliche Binde, doch wird dieselbe aus weitläufiger 
gestellten Haaren gebildet. Morphologisch unterscheidet sich diese 
Art von der leucopyga und der charaxus durch den etwas breiteren, 
geglätteten Scutellarhöcker. 


Länge: 14,5 mm. 


9, Heft 


342 Dr. H. Bischoff: 


Trogaspidia. 


Ashmead in J. N. York ent. Soc., 1899, p. 58. 

Genotypus: medon Sm. (aestuans Gerst.). 

Die in Afrika durch zahlreiche Arten vertretene Gattung Tro- 
gaspidia wurde von Ashmead auf das Männchen von M. medon Sm. 
aufgestellt. Im weiblichen Geschlecht gehören hierher die meisten 
Arten mit zwei hellen, neben einander stehenden Flecken auf dem 
zweiten Abdominaltergit. Die Einförmigkeit ist eine recht große. 

Weibchen: Der Kopf ist verhältnismäßig schwach entwickelt, 
selten so breit wie der Thorax hinten. Er ist dicht und ziemlich grob 
skulptiert. Der Scheitel ist ziemlich stark gewölbt, seine Seiten kon- 
vergieren mehr oder weniger gerundet nach hinten. Die Hinterwinkel 
selbst sind nicht ausgeprägt. Die Länge des Scheitels hinter den Augen 
ist meist beträchtlich kürzer als deren Längsdurchmesser und kaum 
länger als der Abstand der Mandibeln von den Augen. Die Stirn ist 
flach gerundet gewölbi. Die Fühlerhöcker sind einfach gerundet. 
- Die Fühlergruben sind groß, oben deutlich durch eine kielförmige 
Leiste begrenzt, die mehr oder weniger gebogen ist und sich bis zu 
den Augen erstrecken kann. Der Clypeus ist kurz und breit, auf der 
Mitte unterhalb der Fühlerwurzeln gehöckert. Die Mandibeln sind 
ziemlich lang, fast gerade, kaum gekrümmt, einfach zugespitzt, an 
ihrer Außenseite oben gefurcht. Die Augen sind groß, unregelmäßig 
oval, deutlich fazettiert. Ozellen fehlen. Die Fühler sind ziemlich 
kräftig; der leicht gebogene Schaft ist unterseits mehr oder weniger 
deutlich gekantet. Das zweite Fühlergeißelglied ist länger als das 
dritte, mitunter fast so lang wie die beiden folgenden zusammen. 

Der Thorax ist von ziemlich schlanker bis gedrungener Gestalt, 
sehr selten fast parallelseitig, meist nach hinten deutlich verbreitert 
und hinter der Pronotalregion seitlich abgesetzt. Das Scutellar- 
schüppchen ist meist deutlich entwickelt, selten fehlt es (catanensis). 
Eine Dornbewehrung tritt am Thorax nicht auf, wohl aber kann 
eine Reihe von etwas kräftigeren Höckern vom Schüppchen zu den 
Hinterwinkeln des Thorax ziehen. Die Pleuren sind ziemlich geglättet, 
konkav, ihre einzelnen Abschnitte mehr oder weniger deutlich begrenzt. 
Die Beine sind kräftig gebaut. Die Vordertarsen besitzen einen gut 
ausgebildeten Scharrkamm; Mittel- und Hintertibien sind an ihren 
Außenseiten mit Dornen bewehrt. Die Apikalsporne der Mittel- und 
Hintertibien sind mehr oder weniger deutlich gezähnelt. 

Das Abdomen ist ziemlich oval; das erste Segment ist ziemlich 
klein, gegen das zweite Tergit nicht abgesetzt; seine Seiten konver- 
gieren stark nach vorn. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind 
deutlich. Das letzte Tergit besitzt ein deutliches Pygidialfeld, dessen 
Seiten deutlich gewinkelt sind, und dessen Apikalrand in der Mitte 
mehr oder weniger stark lappig vorgezogen ist. Selten ist dieser Mittel- 
lappen etwas stärker als die übrige Fläche gewölbt und poliert. Die 
Skulptur des Pygidialfeldes ist sehr verschieden; Glättung tritt im 
allgemeinen nur spärlich auf. Die aufgebogenen Seitenränder des 


Me a Ale 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 343 


letzten Sternit sind einfach oder leicht gebuchtet, aber nicht in lappige 
Fortsätze ausgezogen. 

Der Vorderkörper ist ganz schwarz oder mehr oder weniger aus- 
gedehnt gerötet. Selten ist das Abdomen zum Teil gelbbraun. Zwei 
weiße bis goldige Haarflecken finden sich auf der Scheibe des zweiten 
Tergits nebeneinander; selten werden dieselben durch die helle Grund- 
färbung des Tergits hervorgerufen (tricolor, bioculata und laevinotata). 
Auch an den Hinterrand des Tergits können sie verlegt sein (biseriata 
u. junodv). Im letzteren Fall trägt auch das erste Segment einen hellen 
Apikalfleck. Sehr selten treten außer den beiden rundlichen Scheiben- 
flecken noch am Apikalrand des gleichen Tergits helle Flecken auf: 
dann aber trägt nur das dritte Tergit eine unterbrochene Binde und 
das fünfte und sechste sind mehr oder weniger ausgedehnt hell behaart 
(cyparissa-Gruppe.) Meist tragen das dritte und vierte Tergiö oder 
auch nur das dritte mehr oder weniger unterbrochene, seitlich häufig 
abgekürzte Binden. Dieselben können auch ganz fehlen (junod:). oder 
durchlaufend sein, in welchem Falle auch noch auf dem fünften Tergit 
eine ebenfalls durchlaufende Binde auftritt (unguzculata- Gruppe). 
Durchlaufende Binden allein auf dem dritten und vierten Tergit 
treten nur bei der laevinotata auf. 

Männchen: Mittelgroße bis sehr große Formen von ziemlich 
schlanker Gestalt. 

Der Kopf ist schmaler als der Thorax, von vorn gesehen erscheint 
er rundlich oder quer. Er ist mehr oder weniger dicht punktiert, auf 
dem Scheitel neben den hinteren Ocellen häufig etwas geglättet. Hinter 
den Augen sind die Seiten etwas gerunzelt und verlängert. Die Hinter- 
winkel sind abgerundet. Der Scheitel selbst ist ziemlich gewölbt. Die 
Stirn ist ziemlich flach und erstreckt sich zwischen den weit nach 
oben reichenden Fühlergruben mehr oder weniger parallelseitig nach 
vorn. Das Ocellarfeld ist gewöhnlich etwas erhaben. Die Fühler- 
gruben sind groß, gut begrenzt und erreichen seitlich fast die Augen. 
Ihr oberer Rand ist stark gebogen. -Die Fühlerhöcker treten n'cht 
vor. Wangen sind deutlich entwickelt, aber kürzer als der Abstand 
der Augen von den Hinterwinkeln des Kopfes. Der Clypeus ist in 
seinen Strukturverhältnissen so verschiedenartig, daß hier nur auf die 
Artbeschreibungen hingewiesen werden kann. Die Mandibeln sind 
groß, unten außen kräftig gezähnt, ziemlich stark gebogen. _ Außer 
der eigentlichen Spitze tragen sie noch einen kleinen Zahn. Oben 
sind sie mehr oder weniger deutlich gekantet. Die Augen sind groß, 
oval. deutlich facettiert, am Innenrande oben tief ausgerandet. Die 
Öcellen sind groß, einander ziemlich stark genähert, u. z. ist der Ab- 
stand der hinteren von einander gewöhnlich etwas kleiner als ihre 
Entfernung von den Facettenaugen. Die Fühler sind ziemlich schlank; 
der Schaft ist deutlich gebogen. Auf der Vorderseite ist er unten mehr 
oder weniger stark gefurcht. Diese Furche wird häufig von Tängs- 
kielen eingefaßt. In seltenen Fällen ist er zur Spitze stark blatt- 
artig verbreitert (bei’der sicheli von Madagaskar), eine Eigentümlichkeit 
‚auf die hin jedenfalls später nach Kenntnis des zugehörigen Weibchens 


3. Heft 


344 Dr. H. Bischoff: 


eine besondere Gattung abgetrennt werden dürfte. Das zweite Geißel- 
glied ist nicht oder nur wenig länger als das dritte; gelegentlich kann 
es unterseits gekielt sein (suleicauda). 

Der Thorax ist meist von ziemlich gedıungener Gestalt und 
kräftig skulptiert. Die Seiten des Pronotums konvergieren ziemlich 
stark nach vorn. Die Vorderwinkel selbst sind verrundet. Der Hinter- 
rand des Pronotums ist tief bogenförmig ausgeschnitten. Das Meso- 
scutum besitzt meist einen mittleren Längskiel und Parapsiden- 
furchen, die aber nach vorn mehr oder weniger weit abgekürzt sein 
können. Die Mesopleuren sind stark gewölbt; häufig zerfallen sie in 
eine obere und untere Hälfte, die jede für sich gewölbt ist. Die hintere 
Epienemialfläche ist gut entwickelt und geglättet. Das Mesoscutellum 
wird auf seiner hinteren Hälfte von einem kräftigen Längskiel durch- 
zogen, der hinten höckerartig endet. Selten ist dieser Kiel undeutlich 
und nur durch einen glatten, mittleren Längsstreifen angedeutet. Die 
Rückenfläche des Propodeums ist gewöhnlich nach h'’nten etwas ab- 
geschrägt. Der hintere Absturz ist aber viel steiler. Nach vorn ist es 
meist etwas eingezogen. Über die Mitte seiner Rückenfläche läuft 
eine von Kielen eingefaßte Längsfurche, die selten fehlt (sichel). 
Ziemlich parallel zum Seitenrande läuft auf dem Rücken eine mehr 
oder weniger deutliche Kiellinie. Die Hinterwinkel sind verrundet. 
Die Beine sind von normalem Bau. Die Schienen sind außen unbewehrt. 
Die Vorderflügel besitzen zwei Cubital- und drei Discoidalzellen. Der 
Basalnerv mündet weit vor dem mehr oder weniger zellenförmigen 
Pterostigma in die Subcosta. Die Radialzelle ist an ihrer Spitze ab- 
gerundet bis gestutzt. 

Das Abdomen ist ziemlich schlank. Das erste Segment ist klein, 
zur Basis stark verschmälert. leicht glockig gegen das zweite abgesetzt. 
Das erste Sternit ist mit einem mehr oder weniger zahnförmig vor- 
springenden Kiel bewehrt. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits 
sind deutlich. Das zweite Sternit ist an der Basis mitunter sehr steil 
gestutzt, sodaß es an dieser Stelle höckerartig vortreten kann. Das 
siebente und achte Sternit können mit höckerartigen Schwielen aus- 
gestattet sein. Das Analtergit ist entweder einfach gebaut oder von 
einem mehr oder weniger geglätteten Längsraum oder auch einem 
Längswulst durchzogen, der an seinem Ende häufig höckerartig 
vortritt und selbst den Hinterrand des Tergits überragen kann, der 
gelegentlich leicht ausgebuchtet erscheint. 


Gruppen-Einteilung. 


A. Weibchen. 
l. Arten aus Madagaskar dispilota- Gr. 
Nicht madegassische Arten 2. 
Drittes, viertes und fünftes Tergit mit durchlaufenden, in der Mitte 
nicht unterbrochenen Binden unguiculata- Gr. 


Höchstens das dritte und vierte Tergit mit meist unterbrochenen 
Binden 


w 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 345 


3. Flecken des zweiten Tergits stehen am Apikalrand 
biseriata- Gr. 
Die Scheibenflecken des zweiten Tergits sind vom Apikalrand 
_ entfernt, gelegentlich aus der hellen Grundfärbung gebildet 4. 
4. Binde des dritten und vierten Tergits durchlaufend; Flecken des 
zweiten Tergits nicht durch Behaarung bedingt Iaevinotata-Gr. 
Binde des dritten resp. des dritten und vierten Tergits unterbrochen; 


Flecken des zweiten Tergits aus Behaarung gebildet 5. 
5. Auch das vierte Tergit mit unterbrochener Binde resp. zwei Flecken 
divisa- Gr. 


Nur das dritte Tergit mit unterbrochener Binde. resp. zwei Flecken 6. 

6. Zweites Tergit nur mit zwei nebeneinanderstehenden Scheiben- 
flecken trigonophora Gr. 
Zweites Tergit außer den beiden Scheibenflecken noch mit zwei 
weiteren Flecken am Apikalrand; Thorax schlank; Abdomen breit 
eyparissa- Gr. 


Diese Einteilung der Weibchen entspricht nur teilweise einer 
natürlichen Gruppierung der Arten, wurde aber der Übersicht wegen, 
die sonst in der artenreichen Gattung sich recht schwierig gestaltet, 
durchgeführt. 


B. Männchen. 


1. Analtergit einfach gewölbt, höchstens mit glattem Längsraum, 
der aber hinten nicht höckerartig aus der Wölbung vortritt 
1. Gruppe. 
Analtergit mit einem geglätteten Längswulst, der hinten in einen 
deutlich aus der übrigen Wölbung heraustretenden Höcker endet 
2. Gruppe. 
Diese Einteilung der Männchen entspricht etwas mehr den An- 
forderungen einer natürlichen Systematik, doch konnten die Be- 
ziehungen dieser Gruppen zu entsprechenden der Weibchen nicht 
erkannt werden, da die Zusammengehörigkeit der Geschlechter nur 
bei einer verschwindend kleinen Zahl von Arten bekannt. 


A. Weibchen. 
divisa- Gruppe. 


1. Mindestens das zweite Tergit größtenteils gelbbraun mit zwei 
großen gelbbraunen Flecken 2: 
Zweites Tergit von schwarzer Grundfärbung 

2. Pygidialfeld mit dichter, regelmäßiger, längsrunzliger Snake 


Flecken des dritten und vierten Tergits gelblich bioculata. 
Pygidialfeld mit sehr feiner Runzelung, ohne Längsstreifung, 
matt; Flecken des dritten und vierten Tergits weiß tricolor. 
3. Thorax ganz schwarz 4, 
Thorax mehr oder weniger gerötet (bei sehr dunkelen Stücken 
prüfe man auch die Formen mit schwarzem Thorax) 15. 


3. Heft 


346 
4. 


10. 


11, 


18; 


14. 


15. 
16. 


Dr. H. Bischoff: 


Pygidialfeld regelmäßig bis an den Spitzenrand gestreift; falls 
die Streifen den Spitzenrand nicht ganz erreichen, so treten sie 
doch weit in den Mittellappen ein ö 
Pygidialfeld anders skulptiert 8. 


Zeichnung des Abdomens intensiv golden somalica. 
Zeichnung des Abdomens weißlich, selten ein wenig blaß golden 
getönt 
Thorax hinten bedeutend hreiter als vorn, seine Seiten in der 
Mesonotalregion bereits nach hinten divergierend comnergens. 
Thorax parallelseitig 
Pygidialfeld mit ziemlich feinen, etwas unregelmäßigen Längs- 
runzeln brawana. 
Pygidialfeld kräftiger und etwas weitläufiger, regelmäßiger Längs- - 
streifig gekielt, die mittleren Kiele divergieren hinten etwas 
luangwae. 
Pyegidialfeld mit längsrunzliger oder längsstreifiger Skulptur 9% 
Pygidialfeld ganz unregelmäßig, mehr oder weniger wellig gerunzelt, 
höchstens treten vereinzelte Längsrunzeln auf 14. 
Flecken des vierten Tergits klein, mitunter nur durch einige helle 


Härchen angedeutet (größere Form) erlangeri. 
Flecken des vierten Tergits wesentlich größer, meist quadratisch 
10. 


Binde des dritten Tergits durch etwas zerstreutere, helle Be- 
haarung bis zum Seitenrand fortgesetzt, besonders deutlich bei 
schräg von vorn auffallendem Lichte ( (größere Formen) 11; 
Binde des dritten Tergits seitlich weit abgekürzt 12. 
Pygidialfeld ziemlich fein und parallel längsgerunzelt lindiensis. 
Pygidialfeld kräftiger und mehr kielförmig skulptiert, die Längs- 
kiele auf der hinteren Hälfte nach hinten divergierend 
mangocheana. 


. Mittellappen des fein und regelmäßig gestreiften Pygidialfeldes 


etwas glänzend, nur sehr spärlich und fein punktiert rhodesiaca. 
Mittellappen des Pygidialfeldes durch Körnelung matt 13. 
Pygidialfeld fein längsrunzlig, wellenförmig gestreift 
dispilotaemorpha. 
Pygidialfeld viel kräftiger und etwas weitläufiger längskielig 
gestreift medon. 
Flecken des zweiten Tergits groß, oval, von einander um weniger 
als ihren Querdurchmesser und vom Apikalrand um weniger als 
ihren Längsdurchmesser entfernt, bisweilen gelblich getönt 


dispilotaeformis. 
Flecken des zweiten Tergits viel kleiner, von einander und vom 
Apikalrand viel weiter entfernt harrarensis. 
Kopf schwarz 16. 
Kopf gerötet, wenn auch mitunter düster 84. 


Pygidialfeld mit etwas erhabenem, glattem und glänzendem 
Mittellappen (Taf. V, Fig. 148) 17, 


17. 


18. 


19; 


20. 
21. 


22. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 347 


Mittellappen des Pygidialfeldes nicht über die übrige Fläche des 
Pygidialfeldes erhaben und nicht poliert 18. 
Pygidialfeld auf der Basalhälfte grob runzlig skulptiert; Seiten- 
furche des zweiten Tergits kahl langenburgensis. 
Pygidialfeld auf der Basalhälfte sehr fein körnelig skulptiert; 
Seitenfurche des zweiten Tergits mit bräunlicher, sammetartiger 
Behaarung kalumbana. 
Basalhälfte des Pygidialfeldes mit regelmäßigen Querstreifen, 
Apikalhälfte auf gekörneltem Grunde mit unregelmäßigen. bogigen 
Runzeln (Taf. V, Fig. 149) chariensis. 
Pygidialfeld mit Längsrunzelung oder Längsstreifung oder Bun 
unregelmäßig gerunzelt 19: 
Pygidialfeld mit deutlicher Längsstreifung oder Runzelung, die 
in den Mittellappen eintritt und häufig auch den Apikalrand 
erreicht (Taf. V. Fig. 151) 20. 
Pygidialfeld mit deutlicher Längsstreifung oder Runzelung, die 
aber in den Mittellappen nicht eintritt, oder unregelmäßig ge- 
runzelt 3 


Sehr große Art (18 mm) nyansensis. 
Kleinere Formen 2]. 
Thorax in der Propodealregion stets, wenn auch mitunter nur 
schwach, verbreitert 22. 


. Thorax mit parallelen Seiten, hinter dem Pronotum kaum verengt 


mwerand. 
Pygidialfeld kräftig längskielig skulptiert 23. 
Pyeidialfeld viel feiner und sehr dicht, aber auch gleichmäßig 
gestreift 29. 
. Thorax verhältnismäßig schlank gebaut, sein Vorderrand in der 
Mitte stärker vorgezogen 31. 
Thorax gedrungener gebaut 24. 
Thorax dunkel.rot 25. 
Thorax hell rot 26. 
Pygidialfeld mit ziemlich weitläufiger Streifung, die mitunter 
den Eindruck von Längsrunzeln macht moschiana. 


Pygidialfeld mit bedeutend dichterer, kieliger Streifung medon. 


. Westafrikanische Art güssfeldti. 
27. 


OÖstafrıkanische Formen 


. Mesonotum mit deutlich durchlaufenden Längskielen mantcana. 


Mesonotum unregelmäßiger grubig skulptiert (vgl. auch rikatlana 


und delagoana) 28. 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion parallel panganına. 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion nach hinten etwas diver- 
gierend ugagana. 
Grundbehaarung des Abdomens kastanienbraun castaneipilosa. 
Grundbehaarung des Abdomens schwarz 30. 
Thorax sehr düster rot, Pleuren und Hinterfläche des Mittel- 
segments schwarz luangwensis. 


3. Heft 


348 


31. 


39. 


34. 


39. 


36. 


37. 
38. 


39. 


40. 


41. 


Dr. H. Bischoff: 


Thorax viel heller rot, auf den Pleuren nur leicht angedunkelt 


chikawana. 
Thorax ziemlich hell rot; Zeichnung des Abdomens deutlich gelb- 


lich getönt kipochiana. 


Thorax etwas gedrungener; Zeichnung des Abdomens mehr 


weißlich rukuruensis. 


. Pygidialfeld mit deutlichen Längsrunzeln oder Streifen, die den 


Mittellappen aber frei lassen 39. 
Pygidialfeld unregelmäßig gerunzeit, höchstens einzelne in der 
Längsrichtung verlaufende Runzeln, diese aber dann geschlängelt 

58 


Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt, oder wenigstens 
durch dichte, helle, abstehende Behaarung bis zum Seitenrand 
fortgesetzt 34. 
Binde des dritten Tergits seitlich deutlich abgekürzt AT. 
Pygidialfeld neben dem Seitenzahn nur schwach ausgerandet, 
sodaß der Seitenwinkel nur stumpfwinklig ist und kaum vorragt 

35 


Pygidialfeld neben dem Seitenzahn tief ausgebuchtet, sodaß der 


Seitenwinkel fast rechtwinklig ist und scharf vortritt 37. 
Pleuren rot 36. 
Pleuren und Hinterfläche des Mittelsegments größtenteils ge- 
schwärzt ignoranda. 
Streifung des Pygidialfeldes längsrunzelartig, Zwischenräume 
durch feine Skulptur matt bolamensis. 
Streifung des Pygidialfeldes scharf kielartig; Zwischenräume 
glatt und glänzend fear. 
West- und zertralafrikanische Formen 38. 
Öst- und südafrikanische Formen 45. 
Kopf nur hell behaart 39. 
Kopf mit dunkler Behaarung 40. 


Fühlerhöcker, Flecken über denselben und zuf den Wangen hell 
rostrot; Clypeus mit ziemlich langem Horn; Pygidialfeld kräftig 


längskielig skülptiert carinifera. 
Fühlerhöcker usw. schwarz; Pygidialfeld schwächer und mehr 
wellig gestreift unduligera. 


Die Glättung neben dem Seitenrand des zweiten Tergits reicht 
ebenso weit nach hinten wie die behaarte Seitenfurche und ist 
hinten von ihr nur durch eine einzige Punktreihe getrennt; die 
Streifung des Pygidialfeldes besteht aus kräftigen Kielen keteana. 
Die polierte Fläche neben der Seitenfurche ist besonders hinten 
dichter punktiert 41. 
Seitenränder der Pronotalregion aus der übrigen Thoraxum- 
randung nicht oder ganz undeutlich heraustretend, Thorax 
ziemlich gedrungen ndjolensis. 
Pronotum seitlich aus der allgemeinen Umrandung des Thorax 
deutlich heraustretend; Thorax schlanker 


42. 
ei 
44. 
45. 
46. 


47. 


48. 


49. 


50. 
51. 


52. 
53. 


54. 


55. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 349 


Mittellappen des Pygidialfeldes an seiner Basis viel feiner und 
weitläufiger als gegen die Spitze hin punktiert, mit deutlichem 
Glanze baumannı. 
Mittellappen des Pygidialfeldes gleichmäßig dicht skulptiert - 43. 
Mittellappen des Pygidialfeldes durch sehr feine Skulptur na 
(zentralafrikanische Art) Idlongweana. 
Mittellappen des Pygidialfeldes mit deutlicherer Skulptur (west- 
afrikanische Arten) 44. 


Mittellappen des Pygidialfeldes punktiert, ziemlich glänzend 
conradtıi. 


Mittellappen des Pygidialfeldes durch gleichmäßige, kräftige 


Runzelung völlig matt casıineand. 
Thorax verhältnismäßig schlank, seine Seiten in der Mesonotal- 
region parallel bugalana. 
Thorax gedrungener, seine Seiten in der Mesonotalregion, wenn 
auch nur sehr schwach, nach hinten divergierend 46. 
Pysgidialfeld dicht und fein längsrunzlig gestreift caffrariae. 
Pygidialfeld etwas weitläufiger und kräftiger gestreift 
sansibarensis. 


Streifung oder Längsrunzlung in der Mitte hinten deutlich diver- 
gierend; Streifung kräftig 

Streifung oder Längsrunzlung parallel, meist viel feiner 51. 
Thoraxrücken sehr düster rot; Pleuren und Hinterfläche größten- 
teils geschwärzt mlanjeana. 

Thorax im ganzen viel heller; Pleuren höchstens in ganz geringer 
Ausdehnung verdunkelt 

Metapleuren und Seitenflächen des Mittelsegments geschwärzt; 
Pronotum seitlich verhältnismäßig stark vorgezogen sampweana. 
Thorax viel heller rot; Pronotum weniger stark vorgezogen 50. 
Propodealregion seitlich etwas erweitert kamboveana. 
Propodealregion seitlich nicht erweitert bangweoiensis. 
Pyeidialfeld mit ziemlich kräftiger, paralleler Längsstreifung 52. 

Pygidialfeld viel feiner und dichter, weniger regelmäßig, en 
runzelartig gestreift 

Seiten des Mesonotums völlig parallel angoniensis. 
Seiten des Mesonotums nach hinten etwas divergierend, sodaß 
die Seitenkanten des Mittelsegments in die gleiche Richtung fallen 


momberana. 
Thoraxpleuren in weiter Ausdehnung geschwärzt 54. 
Thoraxseiten höchstens in geringer Ausdehnung über den Hüften 
etwas verdunkelt 55. 
Auch die oberen Seitenränder des Thorax sind in weiter Aus- 
dehnung geschwärzt luangwieola. 
Thorax oben auf dem Rücken nicht geschwärzt shilouvanica. 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion parallel 56. 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion etwas nach hinten diver- 
gierend shilouvanensis. 


8. Heft 


350 
56. 


61. 


62. 


69. 
64. 


65. 


66. 


67. 


Dr. H. Bischoff: 


Seiten des zweiten Tergits unmittelbar neben den hellen, runden 
Haarflecken sehr grob grubig punktiert und fast kahl mufungwana 
Seiten des zweiten Tergits neben den Flecken behaart und darunter 
eine etwas feinere Skulptur erkennen lassend 57. 
Streifung des Pygidialfeldes ungefähr wie bei der mufungwana 
(Form aus Mashonaland) salvsbur yensis. 
Streifung des Pygidialfeldes feiner und dichter (Form aus Benguela) 

benguelana. 
3. und 4. Tergit nur mit zwei kleinen weißen Flecken; auch die 
Flecken des zweiten Tergits klein und punktförmig burana. 
Die einzelnen Zeichnu:,gselemente viel ausgedehnter 59. 


. Thorax hell rostrot wie bei der interrupta, catanensis usw. 60. 


Thorax dunkler rot, mitunter mit geschwärzten Pleuren 63. 
Thorax ganz ohne Scutellarschüppchen, ziemlich gestreckt; an- 
liegende und abstehende Behaarung des Kopfes schwarz 61. 
Thorax mit Scutellarschüppchen, gedrungener, nach hinten stärker 
verbreitert; wenigstens die anliegende Behaarung des Kopfes hell 

62. 
Binden des dritten und vierten Tergits gleichbreit unterbrochen, 
Binde des vierten Tergits seitlich nicht oder ganz unbedeutend 
abgekürzt, Analsegment seitlich dunkel behaart catamensis. 
Binde des vierten Tergits in der Mitte doppelt so weit unter- 
brochen wie die des dritten, seitlich stark abgekürzt; Behaarung 


des Analsegments hell ehrenbergi. 
Untergesicht, Fühler und Beine mehr oder weniger aufgehellt 

rufipes. 
Untere Gesichtspartien usw. dunkler, höchstens die Fühlerhöcker, 
Spitze des Schaftes gerötet divisa. 
Pleuren mehr oder weniger schwarz 64. 
Pleuren ganz rot 69 


Pygidialfeld mit deutlichem Längsverlauf einzelner kräftiger 
Runzeln 67. 
Pygidialfeld ganz unregelmäßig gerunzelt oder körnelig skulptiert; 


höchstens an der Basis ein wenig längsrunzlig skulptiert 65. 
Pygidialfeld mit Ausnahme des Mittellappens sehr grob gerunzelt, 
die Runzeln vorherrschend quergestellt reimeri. 
Pygidialfeld auf der Apikalhälfte größtenteils fein körnelig 
skulptiert, auf der Basalhälfte gerunzelt 66. 
Basalhälfte des Pygidialfeldes mit nach hinten konvergierenden 
Runzeln SENNArensis. 
Basalhälfte des Pygidialfeldes unregelmäßig, z. T. maschig ge- 
runzelt buziana. 


Thoraxseiten von den Hinterwinkeln des Pronotums an gleich- 
mäßig nach hinten divergierend, sodaß die Seiten der Propodeal- 
region in derselben Richtung verlaufen 68. 
Propodealregion etwas, wenn auch mitunter nur sehr schwach, 
erweitert, Seiten der Mesonotalregion parallel aurata. 


DEN RE WR 


68. 


69. 
70. 
Ch 


12. 


73. 


74. 


75. 


76. 


1: 


78. 


SB 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 351 


Thorax ziemlich gedrungen; Seiten des zweiten Tergits zwischen 
den Flecken und der Furche auch hinten in weiter Ausdehnung 
unbehaart und geglättet losquineti. 
Thorax viel schlanker; Seiten des zweiten Tergits zwischen den 
Flecken und der Furche hinten nur in ganz geringer Ausdehnung 
neben der Furche geglättet, im übrigen dicht und fein punktiert 


vigoniorum. 
Sehr große, ostafrikanische Art (17 mm) puguana. 
Kleinere Formen : 
Abdomen mit bräunlichgrauer Grundbehaarung dakarana. 
Grundbehaarung des Abdomens schwarz TE 
Zweites Tergit seitlich neben den hellen Flecken und auch noch 


dahinter mit sehr grob grubiger und dichter Skulptur jankisıana. 
Zweites Tergit seitlich meist viel feiner skulptiert, oder falls etwa 


grob, dann weitläufiger 12. 
Hintere Fläche des Propodeums auf der Mittellinie im unteren 
Drittel mit einem kleinen, kielartigen Höckerchen sankuruana. 


Hintere Fläche des Mittelsegments ohne diese Auszeichnung 73. 
Binde des dritten Tergits seitlich nicht scharf abgekürzt; falls 
sie seitlich abgekürzt ist, dann ist sie verschwommen durch ziem- 
lich dichte, helle Behaarung bis zum Seitenrand verlängert 74. 
Binde des dritten Tergits seitlich scharf abgesetzt, nicht zum Seiten- 
rand verlängert, höchstens undeutlich durch zerstreute, helle 


Haare 78. 
Erstes Tergit an der Basis deutlich aufgehellt sokodeana. 
Erstes Tergit ganz schwarz 75. 
Zweites Tergit zwischen den Flecken und der Seitenfurche, auch 
unmittelbar neben derselben, fein punktiert bolamanica. 
Zweites Tergit wenigstens neben der Seitenfurche viel gröber 
skulptiert 76. 
Die helle Seitenfranse des zweiten Tergits reicht weiter nach 
vorn als die Seitenfurche dunguana. 
Die helle Seitenfranse des zweiten Tergits kürzer EN 
Die helle Seitenfranse des zweiten Tergits reicht etwa bis zur 
Mitte der Seitenfurche nach vorn bismarckburgensis. 
Die helle Seitenfranse des zweiten Tergits reicht nicht bis zur Mitte 
der Seitenfurche nach vorn brazzavillensis. 
Seiten des Mesothorax etwas nach hinten divergierend und all- 
mählig in die Propodealregion übergehend mpalana. 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion parallel; das Propodeum 
mehr oder weniger deutlich erweitert 14 


Kopf überall mit einer halbanliegenden, hellgrauen Behaarung 
besetzt, dazwischen mit dunkleren, aufrechten Borsten; Thorax 
vorn mit aufstehender blasser Behaarung (westafrik. Form) 


confusa. 
Kopf auf dem Scheitel und den oberen Partieen der Stirn braun 
bis schwarz behaart (ost- und zentralafrikanische Arten) 80. 


3. Heft 


352 
80. 
31. 


82. 


89. 


84. 


83. 


86. 
87. 


88. 


89; 
%. 


9 


92. 


Dr. H. Bischoff: 


Propodealregion seitlich kaum erweitert 8. 
Propodealregion seitlich deutlich gerundet erweitert 82. 
Thorax gedrungen; Binden seitlich sehr scharf abgekürzt graueri. 


Thorax schlanker; Binden seitlich durch zerstreute, helle Haare 
scheinbar bis zum Seitenrand verlängert nyassana. 
Thorax verhältnismäßig gedrungen; die Grundbehaarung und die 
aufstehenden Borsten auf dem Kopf kastanienbraun; Binden 
seitlich nicht besonders scharf abgekürzt methneri. 
Th rax schlanker; Binden des dritten und vierten Tergits seitlich 
ganz scharf abgekürzt; Behaarung auf Stirn und Scheitel schwarz 
83. 

Flecken des zweiten Tergits vollkommen kreisrund 
gorongozana. 

Flecken des zweiten Tergits oval; ihr Längsdurchmesser etwas 
länger als der Querdurchmesser lufirana. 


Binden des dritten und vierten Tergits seitlich nicht abgekürzt; 
Flecken des zweiten Tergits groß 85. 
Binden des dritten und vierten Tergits deutlich abgekürzt; 
Flecken des zweiten Tergits meist kleiner 87. 
Pygidialfeld mit feiner, dichter, längsrunzliger Streifung, die den 
Apikalrand des Mittellappens erreicht tenuistriata. 
Pygidialfeld unregelmäßig gerunzelt, Mittellappen körnelig 
skulptiert 

Kopf und Thorax hell rostrot (Art aus Aden) miniaticeps. 
Kopf und Thorax viel dunkler rot (Art vom Senegal) rugulifera. 
Pygidialfeld vor dem Mittellappen mit deutlichen Querrunzeln 88. 
Pygidialfeld vor dem Mittellappen ohne Bildung von Querrunzeln; 
Thorax meist heller rot, wenn dunkel, dann die Fleckenzeichnung 


mehr gelblich getönt %. 
Thorax ziemlich gedrungen, in der Propodealregion deutlich ver- 
breitert samburuana. 
Thorax mehr gestreckt, hinten nicht oder nur wenig breiter als 
vorn 89.2 
Thorax dunkel rot wie bei der samburuana mombasana. 
Thorax viel heller wabonica. 
Kopf und Thorax dunkel rot, Fleckenzeichnung deutlich gelblich 
getönt bottegoi. 
- Kopf und Thorax viel heller rot OK 
Vorderkörper außer der niederliegenden Behaarung mit ab- 
stehenden, langen Borsten 92. 
Kopf und Thoraxrücken nur mit niederliegender Behaarung 
ogadenica. 
Seiten des Mesothorax nach hinten deutlich divergierend; ab- 
stehende Behaarung sehr auffällig kilaruana. 


Seiten des Mesothorax parallel, Propadealregion erweitert; ab- 
stehende Behaarung kürzer und weniger dicht benadirica. 


10. 


r1: 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 3. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 353 


trigonophora- Gruppe. 


Propodeum mit einer deutlichen Höckerreihe, die etwas von der 
Hinterkante entfernt die beiden“ob.ren Hinterecken des Pro- 
podeums über das Scutellarschüppchen verbindet; Mittellappen 
des Pygidialfeldes nur schwach vorgezogen; ‚Streifung desselben 
dicht vor dem Apikalrand verlöschend; Pygidialfeld daselbst 
mehr oder weniger glänzend 2. 
Propodeum ohne gewinkelte Höckerreihe; Pygidialfeld anders 
beschaffen 5. 
Thorax ganz schwarz; nach hinten etwas weniger verbreitert 
als bei der typischen Ir igonophora richter!. 
Thorax mehr oder weniger gerötet; mitunter sehr düster und 
fast schwarz, dann aber der Thorax in der Propodealregion stärker 
verbreitert und auch mit breiterem Pronotum k 
Thorax dunkelrot bis schwarz (zentralafrik. Form) trigonophora. 
Thorax heller rot (ostafrikanische Formen) 4. 
Erstes Tergit ausgedehnt gerötet; Thorax in der Mesonotalregion 
nicht mit nach hinten divergierenden Seiten, sondern völlig 
parallel; Propodeum ebenso. breit wie das Pronotum; Thorax 
ganz rot rufibasalis. 
Erstes Tergit schwarz; Thorax auf den Pleuren geschwärzt: in 
der Gestalt mit der der trigonophora übereinstimmend, aber 


feiner skulptiert pleuromelaena. 
Pygidialfeld an der Spitze matt 6. 
Pygidialfeld an der Spitze glänzend und poliert 18. 


Die Streifung oder Längsrunzelung des Pygidialfeldes tritt in den 
Mittellappen ein und erreicht den Apikalrand 7 
Die Streifung oder Längsrunzelung des Pyeidialfeldes erreicht 
nicht den Apikalrand; mindestens der Mittellappen durch feine 
Runzelung matt 8. 
Zahlreiche Längsrunzeln erreichen den Apikalrand des breit ver- 
rundeten Mittellappens, erstes Tergit ohne hellen Haarfleck 
tuberculata. 
Nur zwei Längsstre‘fen erreichen den Apikalrand des schmaler 
vorgezogenen Mittellappens; erstes Tergit mit hellem Haarfleck 


hyperspilota. 

Thorax tief schwarz 9. 
Thorax mehr oder weniger rot 10. 
Binde des dritten Tergits unterbrochen, seitlich a abgekürzt 
mombasensis. 

Binde ds dritten Tergits unterbrochen, seitlich stark abgekürzt 
syntoma. 


Erstes Tergit mit Ausnahme des Apikalrandes lebhaft rot; Mittel- 
Jappen des Pygidialfeldes nur schwach au gebildet basimarginata. 
Erstes Tergit wie das übrige Abdomen schwarz 11 
Thorax in der Propodealregion deutlich verbreitert 12. 
Thorax fast parallelseitig 16. 


23 3. Heft 


354 Dr. H, Bischoff: 


12. 


13. 


14. 


15. 


16. 


IH. 
18. 


19. 


20. 
21. 


1. 


Pleuren des Thorax rot oder nur ganz unbedeutend verdunkelt; 
Pygidialfeld mit spärlicher, unbedeutender Längsrunzelung an 


der Basis, im übrigen matt 13. 
Pleuren in weiter Ausdehnung geschwärzt 14. 
Abdominalzeichnung gelblich getönt; Thorax nach vorn schwächer 
verjüngt diffreillima. 
Abdominalzeichnung rein weiß; Thorax in der Pronotalregion 
deutlich stärker verjüngt ghindana. 
Oberseite des Thorax nicht geschwärzt; viertes Tergit mit An- 
deutung von helleren Flecken claripennis. 
Oberseite des Thorax geschwärzt 15. 


Auf dem Thoraxrücken nur das Pronotum und die Seitenränder 
schmal geschwärzt; viertes Tergit mit angedeuteten Haarflecken 

nigritorquata. 
Nur Pronotum, Scutellar- und Postscutellarregion gerötet, Meso- 
notum, Hinterfläche des Mittelsegments usw. schwarz 


amauroterga. 
Thorax gedrungen, Pleuren rot; Pygidialfeld mit kräftiger regel- 
mäßiger Streifung yenothor.acıca. 
Thorax schlanker, Pleuren z. T. geschwärzt; Pygidialfeld unregel- 
mäßig längsrunzlig gestreift 17, 
Fühlerhöcker schwarz kawirondoana. 
Fühlerhöcker hell rostrot hyber ythra. 
Thorax schlank, hell rostrot, hinten nicht breiter als vorn; Mittel- 
lappen des Pygidialfeldes breit verrundet serenjeana. 


Thorax gedrungener, hinten meist bedeutend breiter als vorn; 
Mittellappen des Pygidialfeldes weiter vorgezogen, zweites und 
drittes Sternit mitunter mit deutlicher Apikalbinde, nicht mit 


bloßer Franse 19; 
Thorax mit geschwärzten Pleuren und geschwärzter Hinterfläche 
burukruana. 
Thorax auch auf den Pleuren und aa der Hinterfläche rot 20. 
Fühlerhöcker mehr oder weniger gerötet posselana. 
Fühlerhöcker :chwarz 21. 
Thorax etwas gedrungener; zweites und drittes Sternit mit aus- 
geprägten Apikalbinden (westafrik. Art) intraorbitalis. 
Thorax etwas schlanker; zweites und deitber Sternit fransenartig 
behaart lacustris. 


laevinotata- Gruppe. 


Hierher als einzige Art die laevinotata Andre. 


biseriata- Gruppe. 


Thorax schwarz; Abdomen mit sieben weißen Haarflecken bisertata. 
Thorax rot; Abdomen mit nur 3 weißen Querflecken, auch ohne 
Binden junodı. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 355 


unguiculata- Gruppe. 
1. Abdominalzeichnung silbern unguiculata. 
Abdominalzeichnung intensiv golden 2. 
2. Kovf schwarz pyrrhospilota. 
Kopf und erstes Abdominalsegment rot kassalana. 


cyparissa- Gruppe. 

1. Zweites Tergit fein skulptiert; zweites Sternit jederseits vor dem 
Akipalrand mit einem kräftigen Zahn Cypariss.@. 
Zweites Tergit sehr grob skulptiert; zweites Sternit jederseits vor 
dem Apikalrand mit einem schwieligen Höcker cyparissaeformis. 


dispilota- Gruppe. 
(Madegassische Arten.) 
1. Zweites Tergit am Apikalrand hell behaart 2. 
Zweites Tergit am Apikalrand nur dunkel behaart 4. 


2. Zweites Tergit mit großen, mittlerem Basalfleck und einer breiten, 
in der Mitte unterbrochenen Binde am Apikalrand hildebrandti. 
Zweites Tergit mit zwei ovalen, nebeneinander stehenden Flecken 
vor der Mitte, am Apikalrand mit Mittelfleck oder Franse 3. 

3. Zweites Tergit am Apikalrand mit einfacher, schmaler Franse 

zanacaeformas. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit einer in der Mitte fleckenartig 
erweiterten Franse venustula. 

4. Kleinere Art mit dunkel behaarten Analsegmenten zanaca. 
Sehr große, schlanke Art mit goldig behaarten Analsegmenten 

dispilota. 


B. Männchen. 


1. Gruppe. 


Die hierhergehörigen Männchen besitzen außen gezähnte Man- 
dibeln. ein durch einen Längskiel mehr oder weniger erhabenes Scu- 
tellum (in seltenen Fällen ist dieser Kiel nur durch eine schwache 
Glättung der Mitte des Scutellums angedeutet). Der Längswulst des 
Pygidiums ist nach hinten verflacht und endet nicht höckerartig vor 
dem Apikalrand; die Spitze des Analtergits ist einfach verrundet oder 
ziemlich gerade abgestutzt, nicht in zwei Lappen vorgezogen. 


1. Clypeus längs des ganzen Vorderrandes breit verflacht, daselbst 
in der Mitte nicht grubig eingedrückt, auch nicht zungenförmig 
oder nasenförmig vorgezogen, an der Basis nicht mit mittlerer 
Längslamelle, sondern unterhalb der Fühlerwurzeln ist die er- 
habene Fläche breiter; fällt die Basis des Clypeus nach vorn 
schräg ab, so ist die abfallende Fläche nicht von scharfen Kıelen 


23* 3. Heit 


856 


15. 


16. 


Dr. H. Bischoff: 
eingefaßt und erlischt weit vor dem verflachten Vorderrand 2. 
Clypeus anders gebaut 30. 
Abdomen ganz schwarz, ohne weiße Zeichnung, höchstens an den 


äußeren Hinterwinkela der Tergite mit weißen Fransen 

Abdomen ganz gelbbraun oder wenigstens zum Teil gerötet; falls 
größtenteils oder ganz schwarz, dann mit reichlicher weißer 
Zeichnung oder intensiv goldiger Behaarung 14. 
Kopf und Thorax ganz schwarz, mitunter Pronotum und Scu- 
tellarkiel sehr düster rot 

Wenigstens Pro- und Mesonotum, sowie das Scutellum heller rot 6. 
Achtes Sternit mit einem bogenförmigen, durchlaufenden Quer- 
wulst; kleinere Form (10--14 mm) vetusta. 
Letztes Strenis jederseits mit einem schwieligen Höcker; sehr 
große Form (22 mm) 


Thoraxrücken ganz schwarz melaena. 
Thoraxrücken teilweise sehr düster rot rufata. 
Episternen und Epimeren der Mesopleuren in starke, an der Spitze 


geglättete Höcker vorgezogen: Tıbialsporne schwarz damuna. 
Mesopleuren höchstens schwach gehöckert, Tibialsporne 
weißlich 7 


Tegulae rot rufisguamulata. 
Tegulae sehwarzbraun bis schwarz 8 
Propodeum ganz oder wenigstens teilweise gerötet 9, 
Propodeum ganz schwarz 10. 
Hintertibien gräulichweiß behaart misana. 
Hintertibien schwarz behaart pamana. 
Episternen der Mesopleuren rot 11. 
Epist»rnen der Mesopleuren schwarz 12. 
. Hintertibien ganz schwarz behaart alecto. 
Unterseite der Hintertibien mit eingesprengter, grauer Behaarung 
ugandana. 

Seiten des Körpers, bes. «des Thorax, und Propodeum reichlich 
gräulichweiß behaart leucotricha. 
Besonders das Propodeum vorherrschend schwarz behaart 13. 
Thorax vorn zur Verdunklung neigend bequaerti. 
Thorax vorn nicht verdunkelt bohemamı. 
Abdomen schwarz. höchstens das zweite Tergit seitlich und das 
zweite Sternit dunkel braun. 15. 


Wenigstens zwei Sternite und zwei Tergite rostrot bis gelbbraun 16. 
Abdomen mit bräunlich-goldener, aus dichter Behaarung ge- 


bildeter Zeichnung bunkeyana. 
Abdomen mit weißer Behaarung mlanjica. 
Abdomen mehr oder weniger ausgedehnt rötlich mit weißer Be- 
haarung 17. 


Abdomen gelbbraun, höchstens das erste und letzte Segment 
verdunkelt, mit gelbbrauner, goldiger Behaarung 25. 


AT: 


18. 


19. 
20. 


28. 


29. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 357 


Kiele des letzten Sternits verhältnismäßig kurz, vom Seitenrand 
gegen die Spitze hin stark abbiegend; ohne deutlichen Propodeal- 
fleck und ohne Basalflecken auf dem zweiten Tergit 18. 
Kiele des letzten Sternits lang, nahe am Seitenrand verlaufend, 
oder nur. wenig von ihm abweichend; häufig mit großem, weißem 
Propodealfleck und unscharf begrenzten Flecken auf dem zweiten 


Tergit >71 208 
Clypeus in der Mitte oben und am Vorderrand nicht im geringsten 
vorgezogen garuensis. 


Clypeus auf dem abgeflachten Teil mit einem mittleren, sehr 
schwachen Längskiel. der den Vorderrand etwas vortreten läßt 19. 
Längswulst des Analtergits überall runzlig punktiert bifossulata. 


Längswulst des Analtergits glatt und glänzend nigeriana. 
Das ganze Abdomen rostrot; die helle Behaarung überall kreide- 
weiß; Flügel fast hyalın mit dunklerem Saume gallana. 
Wenigstens die hinteren Abdominalsgemente geschwärzt; die 
helle Behaarung mehr gräulich; Flügel gebräunt 21. 
. Propodeum mit einem aus dichter, anliegender Behaarung ge- 
bildeten Fleck auf der horizontalen Fläche 22. 
Propodeum auf der horizontalen Basalfläche weniger dicht und 
mehr abstehend behaart 23. 
. Zweites bis viertes Tergit rot kachiobweana. 
Erstes bis drittes Tergit rot mufungwensis. 


. Abdomen stark zur Verdunklung neigend: drittes und viertes 


Tergit nur seitlich rot; zweites Tergit mit dichterer, fast flecken- 


artiger Behaarung auf der Basalhälfte mlanjensis. 
Abdomen ausgedehnter hell gefärbt; zweites Tergit an der Basis 
nicht dicht hell behaart 24. 
Öcellarregion schwarz behaart jankisiaca. 
Ocellarregion hell behaart tanganjicae. 

. Propodeum mit großem, hellem Haarfleck auf seiner Basal- 
fläche 26. 
Propodeum auf der Basalfläche nicht mit dichter, heller Behaarung 
29. 


. Kiele des letzten Sternits leistenförmig. hinten zahnartig endend 27 


Kiele des letzten Sternits rundlich-Jappig vorgezogen 28. 
Letztes Tergit schwärzlich behaart; sein glatter Längsraum 
deutlich; Scutellarkiel nach hinten kaum ansteigend catanensis. 
Letztes Tergit gelbbraun behaart; sein Längsraum sehr undeutlich; 
Scutellarkiel nach hinten stark ansteigend nilotiea. 
Letztes Tergit nicht verdunkelt; die dichte Behaarung auf Kopf 
und Thorax rein weiß; Flügel fast hyalin mit dunklerem Saume 

takrura. 
Letztes Tergit verdunkelt; die helle Behaarung auf Kopf und 
Thorax weniger rein weiß; Flügel stärker gebräunt, besonders 
in der Medianzelle suakinensis. 
Fühlerschaft normal aurea. 


9. Heft 


358 


30. 


31. 


32. 


39. 


34. 


3. 


37. 


38. 


39. 


40, 


Dr. H. Bischoff: 


Fühlerschaft gegen die Spitze stark keulig verdickt (madegassische 
Art) sicheli. 
Clypeus unterhalb der Fühlerwurzeln mit einem kräftigen, nasen- 
förmigen Längskiel, der vorn gerade abgestutzt ist; Thorax ganz 
rot; zweites Sternit vorn meist sehr steil gestuvzt 31. 
Olypeus anders gebaut; Thorax schwaızz, selten etwas gerötet 34. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit einer aus dichten, weißen Haaren 
gebildeten in der Mitte unterbrochenen Binde 

Zweites Tergit am Apikalrand höchstens angedeutet hell binden- 
artig behaart 33. 
Thorax düsterrot, auf den Pleuren teilweise geschwärzt; auch 
die Tegulae schwarz; sehr reichlich grau behaart camescens. 
Thorax viel heller rot, auf den Pieuren und Flügelschüppchen 
nicht verdunkelt; viel spärlicher hell behaart Iruncativentris. 
Thorax hell rot; hintere Tergite schwarz behaart derewana. 
Thorax dunkelrot; hintere Tergite zum großen Teil grau behaart; 
zweites Sternit weniger stark an seiner Basis gestutzt cana. 
Clypeus mit einem stark erhabenen, dreieckigen Mittelfeld, das 
von scharfen Kielen eingefaßt wird und dessen. Spitze zwischen 
den Fühlerwurzeln liegt; große schwarze Art mit roten hinteren 
Abdominalsegmenten pungueand. 
Clypeus anders gebaut 


Clypeus auf der Mitte mit einer eingedrückten Grube, die seit- 

lich von Kielen oder Wülsten mehr oder weniger deutlich begrenzt 
wird 36. 

Clypeus in der Mitte des Vorderrandes aufgebogen und in der 
Profilansicht mehr oder weniger deutlich zungenförmig bis nasen- 
artig vortretend; wenn letzteres der Fall ist. dann ist diese ‚‚Nase‘“ 
breit und nicht seitlich lamellenartig zusammengedrückt - 60. 


. Abdomen ganz gelbbraun, höchstens an der Basis und auf den 


beiden letzten Segmenten verdunkelt: wenn etwas weiter, dann 
sind Kopf und Thorax dicht goldiggelb behaart 

Abdomen von rötlicher Grundfarbe, mehr oder weniger ausgedehnt 
geschwärzt 50, 
Kopf und Thorax dicht: und anliegend goldig-gelbbraun behaart, 
selten am Thorax nur das Pronotum; Flügel auf der Basalhälfte 
gewöhnlich gelbbraun 38. 
Kopf und Thorax stellenweise mit dichter weißer Behaarung oder 
ganz schwarz behaart ° 

Scutellum mit deutlich erhabenem Längswulst 39. 
Scutellum nur mit undeutlicher Glättung längs der Mitte; Vorder- 
rand der Clypeusgrube jederseits mit einem schwieligen Höcker; 


hintere Segmente gräulich behaart garuana. 
Clypeusgrube groß, dreieckig . ... trigonotoma. 
Clypeusgrube kleiner. mehr quer 40. 


Olypeus vor dem schwach niedergedrückten Teil in der Mitte 
dick wulstig gerandet . cyparıssa. 


41. 


43. 


49. 


50. 


5l. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 359 


Vorderrand des niedergedrückten Teils des Clypeus in der Mitte 
nicht wulstig verdickt; mitunter ganz wulstig gerandet 41. 
Niedergedrückter Teil des Clypeus schmal, jederseits von einer 
stark geglätteten Schwiele begrenzt, die sich nach vorn verbreitert 
aurataeformıs. 
Clypeusgrube breiter. seitlich weniger deuich begrenzt 42. 
Mesonotum und Scutellum vorherrschend schwarz behaart: Anal- 
segment gelbbraun harrarensis. 
Auch das ganze Mesonotum und Scutellum dicht golden behaart; 
Analsegment schwarzbraun 43. 
Propodeum in weiter Ausdehnung goldig behaart; Flügel auf Fr 
Basalhälfte blaß gelbbraun 
Propodeum nur an der Basis in geringer Ausdehnung A 
behaart; Flügel gleichmäßig schwarzbraun getrübt pulcherrima. 


. Vorderrand der Clypeusverflachung nicht gerandet, dieselbe daher 


nicht grubenförmig erscheinend aurata. 
Vorderrand des Clypeusgrube deutlich gerandet 45, 


. Flügel größtenteils blaßgelbbraun, nur der Saum breit verdunkelt 


kiogana. 
Flügel nur in den Medianzellen blaß gelbbraun, dann dunkler 
graubraun und schließlich mit schwarzbraun verdunkeltem Saume 


varutpennis. 

. Kopf und Thorax ganz schwarz behaart radoszkowskit. 
Kopf und Thorax mit mehr oder weniger reichlicher, weißer Be- 
haarung 47. 

. Abdominaltergite'nur mit goldiger Behaarung 48. 


_ Abdominaltergite mit zerstreuter, lang abstehender, weißlicher 


Behaarung 49, 
Scutellarkiel deutlich; der erhabene Basalteil des Clypeus weit 
nach vorn reichend, abgeflacht und stark geglättet. nicht grubig 
niedergedrückt; Propodeum an der Basis nur sehr spärlich weiß 


. behaart chrysocoma. 


Scutellarkiel undeutlich: Clypeusgrube tief und vorn jederseits 
durch eine dicke Schwiele begrenzt: Propodeum mit großem, 
weißhaarigem Basalfleck auricoma. 
Clypeusgrube sehr tief. seitlich hoch wulstig gerandet, vorn offen 
und niedergedrückt; Flügel nur an der Basis hyalin niveomaculata. 
Clypeus- Grube weniger tief. seitlich nicht so stark wulstig gerandet, 
am Vorderrand nicht verflacht. sondern etwas aufgebogen; Flügel 


mit Ausnahme des Saumes hyalin atrieula. 
Scutellarkiel undeutlich, nur durch eine Glättung angedeutet; 
Clypeusgrube klein 51. 
Sceutellarkiel deutlich. hinten höckeratig vortretend 52. 


Abdomen größtenteils schwarz nur die Seiten des zweiten Tergits 
und das zweite Sternit dunkelrot; Flügel schwarzbraun; zweites 
Tergit mit unterbrochener. weißer Apikalbinde ferrum equinum. 
Zweites Abdominalsegment ganz rot; Flügel ganz hyalın, Ab- 
domen ohne helle Bindenzeichnung pavesü. 


3. Heft 


360 
52. 
5». 
54. 


55. 


56. 


57. 
58. 
59. 
60, 
61. 
62. 
69. 
64. 
69. 
66. 


67. 


Dr. H. Bischoff: 
Mesonotum und Scutellum, meist auch das Pronotum rot ignota. 
Thorax ganz schwarz £ 59. 
Größere, ” gedrungenere Formen : / 2-17 wm : . 54. 
Kleinere. schlankere Formen 59. 


Propodeum mit einem aus weißlicher Behaarung gebildeten Basal- 
fleck 58 


Propodeum ohne weißen Basalfleck 57. 
Das mittlere Längsfeld des Propodeums annähernd parallelseitig; 
Propodealfleck groß 56. 


Mittleres Längsfeld des Propodeums dreieckig mit nach hinten 
gerichteter Spitze, höchstens anderthalb mal so lang wie an der 
Basis breit; Propodealfleck von geringer Ausdehnung tessmanni. 
Flügel größtenteils hyalin, nur mit verdunkeltem Außensaum 
propodealis. 
Flügel schwarzbraun propodealiformis. 
Flüge] fast hyalin, nur mit verdunkeltem Saume 58 
Flügel größtenteils schwarzbraun getrübt 
bugalana u. deren oral 


Nur das zweite Abdominalsegment rot conradsi. 
Das zweite und dritte Abdominalsgement rot clarıpennis. 
Die ersten drei Abdominalsegmente hellrot camicep8. 


Die ersten drei Abdominalsegmente viel dunkler rot; das dritte 
mitten auf der Scheibe geschwärzt; auch das zweite Sternit kann 
in mehr oder weniger weiter Ausdehnung geschwärzt sein nigeriae. 


Abdomen ganz schwarz 61. 
Abdomen zum Teil gerötet 64. 
Thoraxrücken mit Ausnahme des Propodeums düster rot; Ab- 
domen reich weiß gezeichnet albilateralis. 
Thoraxrücken ganz schwarz; Abdomen spärlicher weiß gezeichnet 
62. 
Zweites Tergit mit großen, weißen Seitenflecken fernandvazensis. 
Zweites Tergit höchstens am Apikalrand weiß gezeichnet 63. 
Zweites und drittes Tergit mit durchgehenden Binden 
(Glossotilla) alberti. 
Zweites und drittes Tergit mit weit unterbrochenen Binden agama. 
Pronotum mit heller flecken- oder bindenartiger Behaarung 65. 
Pronotum höchstens mit einzelnen, zerstreuten, aufrechten, 


hellen Haaren 72. 
Pronotalbinde durchlaufend, schmutzigweiß 66. 
Pronotalbinde in der Mitte unterbrochen; die Seitenflecken rein 
weiß 70. 
Propodeum schlank, nach hinten stark verjüngt (westafrikan. 
Form) S odontostoma. 
Propodeum gedrungener (ost- u. zentralafrik. Formen) 67. 
Clypeus am Endrand aufgebogen wie bei der odontostoma 
hgulifera. 
Clypeus über seine Länge nasenartig erhaben 68. 


a) a a a ee ee 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 361 


68. Die nasenartige Längserhebung des Clypeus auch vorn nur schwach 


vortretend edwardı. 
Die nasenartige Längserhebung des Clypeus vorn stärker vor- 
gezogen 69. 
69. Drittes bis fünftes Tergit mit unterbrochenen, weißen Apikal- . 
binden dentilabris. 
Die Tergite höchstens mit hellen Wimperhaaren an den Apikal- 
rändern odontolabris. 
70. Abdomen mit reicher, weißer Zeichnung, nur das zweite Segment 
rot tartana. 
Abdomen ohne weiße Zeichnung, mit Ausnahme des ersten und 
letzten Tergits rostgelb 71. 
71. Behaarung des Analsegments gräulich leucoma. 
Behaarung des Analsegments bräunlich brunnescens. 


72. Propodeum mit großem, silberweißen Basalfleck »pulchridecorata. 
Propodeum höchstens mit zerstreuten, hellen Haaren an der 


Basis 73. 
73. Sechstes Sternit unbewehrt glossilabris. 
Sechstes Sternit jederseits mit einem kräftigen, schräg nach hinten 
und unten gerichteten Zahn quadrıfasciata. 
2. Gruppe. 


Die in diese Gruppe gehörigen Männchen sind folgendermaßen 
charakterisiert: Die Mandibeln sind außen gezähnt; der Clypeus ist 
auf seiner Apikalhälfte in der Mitte meist grubig vertieft, selten daselbst 
ganz verflacht oder mit einem Längskiel versehen; das zweite Fühler- 
geißelglied ist nicht oder unwesentlich kürzer als das dritte; das Scu- 
tellum trägt einen deutlichen, glatten Längshöcker: der verflachte 
Längskiel des Analtergits endet vor dem Hinterrand plötzlich scharf 
höckerartig, und dieser Höcker überragt häufig den Apikalrand. 


1. Abdomen schwarz oder z. T. rötlich, mit weißlicher und meist 
auch schwarzer Behaarung 2. 
Abdomen gelbbraun. höchstens das erste und letzte Segment 
geschwärzt, ohne weiße Zeichnung, stets gelbbraun behaart 16. 
Thoraxrücken mit Ausnahme des Propedeums dunkelrot; die 
helle Zeichnung des Abdomens beschränkt sich auf zwei weiße 
Flecken auf dem zweiten Tergit, und je eine unterbrochene Binde 
auf dem dritten und vierten Tergit langenburgensis. 
Thorax ganz schwarz; Abdominalzeichnung viel reicher oder ganz 


fehlend 


to 


3. Abdomen ganz schwarz 4. 
Wenigstens das zweite Abdominalsegment gerötet Be 
4. Der Scheitel hinter den Ocellen anliegend, dicht, kreideweiß 
behaart 10. 


Der Scheitel nur mit zerstreuter, aufrechter, heller Behaarung 38 
5. Pronotum ohne eine aus dichten, hellen, anliegenden Haaren 
gebildete Binde 6. 


3. Heft 


362 


10. 


Er. 


13. 


14. 


15. 
16. 


17; 


18. 


Dr. H. Bischoff: ° 


Pronotum mit einer scharf abgesetzten, weißen Haarbinde 8. 
Flügel gleichmäßig braunschwarz 
Flügel hyalin, mit scharf abgesetzten, dunklen Saume 


albitegulata. 
Die vorderen Seitenflecken des zweiten Tergits rund, von der unter- 
brochenen Apikalbinde weit entfernt bleibend medon. 


Die vorderen Seitenflecken des zweiten Tergits schräg. mit der 
unterbrochenen Apikalbinde seitlich weit verschmelzend themis. 


Flügel schwarzbraun getrübt UTEMAnı. 
Flügel höchstens leicht gebräunt 9. 
Flügel sehr stark aufgehellt; Form aus Eritrea pallescens. 
Flügel weniger stark aufgehellt; zentralafrik. Form clarvor. 


Die vorderen Schrägflecken des zweiten Tergits nicht mit der 
unterbrochenen Apikalbinde des gleichen Tergits verschmelzend 
_ aestuans. 

Die Schrägflecken des zweiten Tergits mit der Apikalbinde ver- 
schmelzend confluens. 
Abdomen mit ausgeprägter Binden- und Fleckenzeichnung 13. 
Abdomen ohne Binden- und Fleckenzeichnung 12. 
Mandibeln sehr stark lappig nach oben verbreitert; Clypeus vorn 
mit kräftigem Höcker intraorbitalis. 
Mandibeln wenig verbreitert; Clypeus vorn nur schwach gehöckert 
tuberculifera. 

Pronotum mit einer aus sehr dichter, anliegender, heller Behaarung 
gebildeten Binde 14, 
Die helle Behaarung des Pronotums viel lockerer, keine Binde 
bildend 15. 
Propodeum auf der horizontalen Basalfläche mit großem, silbrigem 
Fleck falla:. 
Propodeum nur zerstreut und aufrecht hell behaart nyasaca. 
Längskiel des Pygidiums hinten gefurcht salisbur yica. 
Tängskiel des Pygidiums hinten nicht gefurcht mikindamica. 
Clypeus mit mittlerem Längskiel; erstes Abdominalsegment etwas 
glockig nasilera. 
Clypeus entweder flach gedrückt oder auf der Mitte der Scheibe 
mit einer rundlichen, bis trapezförmigen, von Kielen eingefaßten 


Grube 17. 
Clypeus breit flach gedrückt; Vorderkörper und Beine schwarz 
behaart nigripennis. 
Olypeus mit, wenn auch mitunter flacher, Mittelgrube 18. 


Flügel mit Ausnahme des Außensaumes größtenteils hyalin; 
eine dichte anliegende, kreideweiße Behaarung bildet auf dem 
Pronotum zwei Flecken; weıße Flecken finden sich auch auf den 
Flügelschüppchen und ein mehr oder weniger großer Querfleck 


auf der Basis des Propodeums udana u. tegularis. 
Tegulae niemals hell gezeichnet; Flügel dunkel Wr 
. Pygidialkiel hinten tief gefurcht suleicauda. 
Pygidialkiel nicht gefurcht 20. 


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Dune! 1 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 363 


20. Thorax dicht, goldig anliegend behaart pyenothoracica. 
Thorax höchstens auf Pronotum und Propodeum mit dichter, 
weißlicher Behaarung 21. 

21. Pronotum ohne helle Binde - 22. 
Pronotum mit schmaler. gräulicher Binde vor dem Apikalrand 24. 

22. Thorax ganz schwarz klugiana. 
Thoraxrücken mehr oder weniger ausgedehnt gerötet 23. 

23. Kopf schwarz divisa. 
Kopf hell rot moslemita. 

24. Thorax ganz schwarz miniaticeps. 
Thoraxrücken ausgedehnt gerötet binghami. 

divisa- Gruppe. 


Nach dem tricolor-Typ gezeichnete Arten. 


tricolor Klug in Symb. phys., 1829, t. 4. £. 15; Fox in Proc. Ac. 
Philadelphia. 1896. p. 547; Andre in Rev. Ent. Caen, 1893, p. 217; 
Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1905 p. 60. 

= yngvei Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., v..2, 
Abt. 8, p. 199. 

15 Individuen dieser leicht kenntlichen Form liegen mir vor von: 
Arabische Wüste (Ehrenberg) [M. B. Typus der tricolor Kl.]; Eritrea 
(Andreini) [M. G.]; Ghinda [M. G.]: Cheren, 12. 06 (Fıgini) [M. G.];. 
Salamona (Belli) [M. G.]; Massaua. 4.00 (Belli) [M. G.]; Cheren 
(Derchi, 1894) [M. G.]: Keren [M. Bud.]; Bisa Timo. Harrar [Cull. 


. Brauns]; Meru. Nieder, 23.11 (Sjöstedt) [M. Stockh.; Typus der 


yngvci Cam.]; Abyssinie (Raffray) [M.P.]; S. Galla. Tarre, 21. 4. 01 
(v. Erlanger) [M. B.]; Brit. ©. Afrika. Kibwezi (Hübner) [M. B.]. 

Schwarz; Thoraxrücken rot; die schwarze Färbung der Pleuren 
greift auch häufig auf die Ränder des Thoraxrückens über. Das zweite 
Sternit ist ganz gelbbraun. das dazugehörige Tergit größtenteils. u. z. 
in Form von zwei großen. ovalen Flecken. die gewöhnlich durch einen 
schmalen. gebräunten Zwischenraum getrennt. auch längs der Mittel- 
linie verschmelzen können. Der Spitzenrand ist stets geschwärzt und 
in der Mitte vorgezogen. den Umrissen der großen Flecken folgend. 
Das dritte und vierte Tergit tragen je zwei quadratische. weiße Haar- 
flecken. Eine dichte. weiße Behaarung findet sich weiter noch auf den 
Wangen. den unteren Partien der Pleuren und als Fransen an den 
Sterniten. sowie um das Pygidialfeld. Auf Kopf und Thorax findet 
sich außer einer anliegenden, zerstreuten. weißlichen Behaarung noch 
eine aufstehende bräunliche. Auf den hellen Flecken des zweiten 


Tergits tritt eine gleichfarbige Behaarung auf. Im übrigen ist auch 


die dunkle Behaarung des Abdomens mehr oder weniger bräunlich ge- 
tönt. Schläfen und Wangen sind gut entwickelt. Die Schläfen kon- 
vergieren nach hinten. Der Thorax ist nach hinten deutlich verbreitert. 
Das Pygidium ist sehr fein gerunzelt und matt. Die Art ist auf Grund 
der angeführten Färbungsmerkmale so leicht kenntlich, daß ich auf 
eine nähere Angabe der morphologischen Verhältnisse verzichten kann. 


3. Heft 


364 Dr. H. Bischoff: 


Verwechselungen könnten nur möglich sein mit der pseudotricolor 

und der tricoloriformis, die aber beide wegen des gänzlich anderen Baus 

des Pygidialfeldes in eine andere Gruppe gehören (Taf. V, Fig. 137). 
Länge: 7---12 mm. 


bioculata Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p. 224, t. 8, f.2; Andr& in Ann. Soc. ent. France 1899, p. 33. 


Der Typus dieser Art liegt vor vom Senegal[M. B.]; zwei weitere 
Exemplare stammen aus Kanem, Sud de Ngouri (Mission Chari-Tchad, 
Cheavlier, 1904) [M. P.] und Senegal [Coll. Schulth.]. . 


Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der tricolor Kl., ist aber 
leicht von jener zu unterscheiden. Leider fehlt dem Typus der Kopf, 
sodaß ich in Bezug auf ihn die Originaldiagnose zu Hilfe nehmen muß, 
da die Kopffärbung bei dem Stück aus Nguri etwas gegenüber der- 
selben abweicht. Die Abbildung]. c. ist völlig unbrauchbar und minder- 
wertig, steht auch vielfach mit der Beschreibung in Widerspruch. 


Die Angaben bzgl. des Kopfes lauten: ‚‚Caput nigrum variolosum, 
striatum“ und ‚‚tete noire, scrobiculee; antennes noires; yeux grands, 
ovalaires“. Bei dem zweiten Exemplar ist das Vordergesicht und der 
Scheitel gerötet. Außerdem sind auch Fühlerhöcker, Mitte der Man- 
dibeln und Spitze des Fühlerschaftes rötlich. Der Kopf ist kaum 
schmaler als der Thorax vorn. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
schlank, etwa doppelt so lang wie das folgende. Der Thorax ist ziem- 
lich gedrungen, nach hinten nur schwach verbreitert, seitlich weit- 
gehend geschwärzt, und weißlich behaart. Die Grundfarbe des Ab- 
domens ist rostoraun, das Analsegment ist aber schwarz. Auf dem 
zweiten Tergit finden sich in ähnlicher Weise wie bei der tricolor zwei 
sehr große, ovale Flecken mit spärlicher, goldiger Behaarung, die 
aber längs der Mittellinie durch schwarzbraune Behaarung weit von 
einander getrennt sind, während sie bei der tricolor meist bis zur Be- 
rührung genähert sind. Unter der schwarzbraunen Behaarung ist das 
Segment verdunkelt. Statt der weißhaarigen Flecken auf dem dritten 
und vierten Tergit finden sich hier solche aus goldigen Haaren. Zwischen 
ihnen sind die betr. Tergite schwarzbraun behaart. Auch das fünfte 
Tergit ist schwarzbraun behaart. Am oberen Seitenrand des Pygidial- 
feldes finden sich blaßgoldige Wimpern. Seitlich und auch ventral 
sind die Segmente weißlich gefransi. Als wichtiger Unterschied gegen- 
über der tricolor Kl. mag außer dem nach hinten nur schwach ver- 
breiterten Thorax auch die Skulptur des Pygidialfeldes erwähnt werden . 
Dieses wird nämlich von der Basis bis zur äußersten Spitze von regel- 
mäßigen, ziemlich kräftigen und dichten Längsrunzeln durchzogen. 


(Taf. V, Fig. 138). 


Länge: 8 mm. 


Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Exemplar aus Nguri einer 
besonderen Subspezies angehört. | 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 365 


Arten mit schwarzem Thorax. 
mangocheana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Angabe: Nyasaland, btwn. 
Ft. Mangoche and Chikala Boma, about 4000 ft., 20.—25. 3. 10 
(Neave) [Br. M.). 

Das Pysidialfeld dieser Art besitzt eine feine regelmäßige Längs- 
streifung, die sich in den vorgezogenen Mittellappen hinein erstreckt, 
ohne jedoch den Apikalrand zu erreichen. Von ein Drittel der Länge 
an divergieren die mittleren Streifen etwas nach hinten. Die dichte, 
‚seidig weiße Behaarung der Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
erreicht den Seitenrand nicht, doch tritt an ihre Stelle eine etwas 
lockere, gleichfalls weiße Behaarung, sodaß dadurch der Anschein er- 
weckt wird, als wenn die Binden den Seitenrand erreichten. Die 
Hinterwinkel der Pronotalregion treten nur schwach hervor; die Er- 
weiterung der Propodealregion hinter den Stigmen ist eine allmählıge 
(Taf. V, Fig. 139). 

Länge: 13 mm. 


erlangeri n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von 8. Somali, Abrona, 25.5.01 » 
(v. Erlanger) [M.B.] und Galla, Daroli, 11.3.01 (v. Erlanger) 
[M. B.]. 


Von den vorhergehenden ist diese Art leicht dadurch zu unier- 
scheiden, daß die Binden des dritten Tergits seitlich stark abgekürzt 
erscheinen; die des vierten Tergits sind nur durch einige helle Haare 
angedeutet, sodaß man von einer Flecken- oder Bindenzeichnung 
auf diesem Tergit kaum sprechen kann. Die Skulptur des Pygidial- 
feldes ist eine längsrunzlige. Sie fließt teilweise unregelmäßig zu- 
sammen, ist also weniger regelmäßig wie bei der mangocheana. Die 
Thoraxgestalt ist eine recht ähnliche, doch tritt die Pronotalregion 
etwas stärker seitlich vor. 

Länge: 12—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das etwas kleinere Exemplar vom erst- 
genannten Fundort. 


subsp. lindiensis n. subsp. 


Diese Form, die ich für eine Rasse der erlangeri m. auffasse, ist 
Ben durch ein Weibchen aus D.O. Afrika, Lindi (Werner) 
IM. B.]. 

Der typischen erlangeri außerordentlich ähnlich, unterscheidet 
sich diese Form dadurch, daß die helle Zeichnung des Abdomens ein 
wenig mehr gelblich getönt ist. Außerdem findet sich am Spitzen- 
rand des dritten Tergits seitlich von dem Haarfleck eine Endfranse 
aus hellen Haaren, sodaß bei schräg von vorn auffallender Bel uchtung 
die Binde bis an den Seitenrand verlängert erscheint (Taf. V, Fig. a 

Länge: 14 mm. 


3. Heft 


- 


PT Te Dr. E. Bischoff. 


rhodesiaca n. sp 


Ein Weibchen liegt vor von N. Rhodesia, 5 mls. fr. Jeira Gorge, 
5.12.10 (Silverlock) [Br. M.]. 

Das Pysgidialfeld ist bei dieser Art dicht und fein regelmäßig 
längsstreifig. Die Skulptur reicht zwar in den Mittellappen hinein, 
doch nicht biszum Apikalrand, vor dem das Pygidium glatt und glänzend 
ist. Die Pronotalregion des Thorax ist seitlich deutlich abgesetzt, 
das Propodeum stark erweitert. Die Seiten des Mesonotum divergieren 
nur ganz schwach nach hinten. Im übrigen sind die Thoraxseiten 
mit langen, abstehenden Haaren besetzt, während auf dem Rücken 
ebenfalls vereinzelte, lange, aber dunkle Borsten stehen. Auch auf 
dem Kopf findet sich eine ähnliche, lang abstehende Behaarung. Die 
Binden auf dem dritten und vierten Tergit ähneln denen der mango- 
cheana (Taf. V, Fig. 141). 

Länge: etwa 9,5 mm. 


luangwae n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Bezeichnung: N. E. Rhodesia, 
Upper Luangwa R., 27.7.—13. 8.10 (Neave) [B. M.]; ein weiteres 
stammt vom Lukuledi [Coll. Schulth.]. 

Diese Art steht der weiter hinten beschriebenen mverana m. 
sehr nahe, wird aber wegen der schwarzen Thoraxfärbung in dieser 
Zusammenstellung bereits hier erwähnt. Die Thoraxseiten erscheinen 
bei dieser Art fast parallelseitig, da die Winkel des Pronotums seitlich 
nur ganz schwach vortreten, und die Propodealregion kaum erweitert 
ist. Die Mittelpartie des Pygidialfeldes ist nach hinten ziemlich spitz, 
winklig vorgezogen. Die Skulptur ist eine feine Längsstreifung; sie 


erreicht fast den Apikalrand und divergiert in der Mitte ein wenig 


nach hinten. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind seitlich 
stark abgekürzt, ohne daß eine helle Behaarung zwischen ihnen und 
dem Seitenrande auftritt. Von der nahe verwandten mverana unter- 
scheidet sie sich abgesehen von der Thoraxfärbung, durch den etwas 
gedrungeneren Thorax (Taf. V, Fig. 142). 

Länge: 7—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom Luangwa. 


bravana n. sp. 


Diese Art ist durch ein Weibchen vertreten von Brava, 10. 95 


(Bottego) [M. G.]. 

Sie ähnelt der Iuangwae ganz außerordentlich und besitzt wie 
diese auf dem Pygidialfeld eine längsrunzlige, aber viel dichtere und 
feinere Skulptur, die den Apikalrand erreicht. Außerdem ist der 
Thorax gedrungener. In zweifelhaften Fällen wird das Vorkommen 
die Entscheidung über die Zugehörigkeit zu einer der beiden Formen 
ermöglichen (Taf. V, Fig. 143). 

Länge: 8 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 367 


dispilotaeformis Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 39. 

Zwei Exemplare liegen vor von Salole, 8. 92 (Ruspoli) [M. 6; 
Typus]; und N. Galla, Daroli, 3.2.01 (v. Erlanger) [M. B.]. 

Diese Art ist ausgezeichnet durch die großen, ovalen, weißen 
bis blaßgoldigen Flecken auf dem zweiten Tergit. Die Binden auf 
dem dritten und vierten Tergit sind seitlich abgekürzt. Der Kopf 
ist kaum breiter als der Thorax vorn. Seine Seiten hinter den Augen 
konvergieren deutlich. Der Pronotalabschnitt des Thorax ist seitlich 
stark abgesetzt. Dahinter verlaufen die Seiten parallel und gehen 
gerundet in das Mittelsegment über. Das Pygidialfeld ist unregel- 
mäßig gerunzelt. Die Art steht der aurata nahe, ist aber durch die viel 
größeren Flecken zu unterscheiden (Taf. V, Fig. 144). 

Länge: 7,5—9 mm. 

Bei dieser Art können übrigens auch auf dem fünften Tergit 
kleine helle Flecken auftreten. 


dispilotaemorpha n. sp. 


Diese der vorhergehenden ganz außerordentlich nahe stehende 
Art ist durch drei Weibchen von folgenden Fundorten vertreten: 
Djibouti (Jousseaume) [M. P.]; Bisa Timo b. Harrar (Kristensen) 
[Coll. Brauns]: Brit. E. Africa, Uchweni Forest near Witu, 1.—2. 3.12 
(Neave) [Br.M.]. 

Die Flecken des zweiten Tergits sind bei dieser Art zwar auch 
oval, aber wesentlich kleiner, und neigen etwas, besonders bei dem 
Exemplar ven Witu zur Abrundung. Der Kopf ist verhältnismäßig 
etwas größer, hinter den Augen mit schwächer konvergierenden Seiten. 
Der Thorax ist gedrungener, bes. vorn breiter, und vor allem ist das 
Pygidialfeld nicht unregelmäßig runzlig, sondern läßt eine deutliche 
Längsstreifung erkennen, die vor der Spitze verlischt. An der Spitze 
selbst ist das Pygidialfeld durch feine Runzelung matt (Taf. V, Fig. 145). 

Länge: 8S—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Djibouti [M. P.]. 

harrarensis n. sp. % 

Zwei Weibchen liegen vor von Harrar [M. Bud.] und Abissinia 
(Rosenberg) [M. G.]. 

Das Weibchen [M. G.]ist in copula mit dem zugehörigen Männchen 
gefangen worden. Beide Geschlechter sind der aurata nahe verwandt. 

Das Weibehen ist ganz schwarz. Die Binden des dritien Tergits 
sind stark abgekürzt, die des vierten nur in Form von kleinen Flecken 
vorhanden. Das Pygidium ist unregelmäßig gerunzelt. Durch die 
Beschaffenheis des Pygidialfeldes erinnert diese Art unter den Formen 
mit schwarzem Thorax am meisten an die d»spilotaeformis, von der 
sie sich abgesehen von der viel geringeren Größe der Flecken des 
zweiten Tergits kaum unterscheidet (Taf. V, Fig. 146). 

Länge: etwa 8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das mit dem Männchen in copula gefangene 
Weibchen [M. G.]. 


3. Heft 


368 | Dr. H. Bischoff: 


conVergens n. Sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Brit. E. Africa, Uchweni Forest, 
near Witu, 25.—27. 2.12 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Form kann mit den vorhergehenden zusammen als ein 
bemerkenswertes Beispiel für regionale Konvergenz gelten. Sie ist 
einfarbig schwarz. Auf dem zweiten Tergit stehen zwei runde, weiße 
Flecken, auf dem dritten und vierten finden sich in der Mitte unter- 
brochene und seitlich abgekürzte Binden. Die Art ist aber sofort 
daran kenntlich, daß der Thorax nach hinten bedeutend erweitert 
ist. Schon die oberen Mesothorakalkanten divergieren von oben 
geschen deu.lich nach hinten. Das Pygidialfeld ist außerdem deutlich 
und kräftig, bis zum Spitzenrande längsstreifig skulptiert. 


Länge: 10 mm. 


somalica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Somaliland, Gobwin, 9. 7. 01 (v. Er- 
langer) [M. B.]. 

Die Art steht besonders der convergens m. recht nahe, der sie 
sowohl in der Beschaffenheit des Pygidialfeldes, sowie auch in der 
Gestalt des nach hinten stark verbreiterten Thorax gleicht. Durch 
die intensiv goldene Zeichnung weicht sie aber von jener erheblich ab 
Auch die Skulptur des Thoraxrückens ist wesentlich verschieden. 
Dieser ist nämlich bei deı somalica gleichmäßig grob grubig skulptiert 
ohne deutliche Längskiele, nur in der Propodealregion mit etwas 
größeren Gruben, während er bei der convergens in der Mesonotal- 
region kräftige Längsrippen trägt, die sogar etwas auf die Propodeal- 
region übergreifen. Die Seiten des Kopfes hinter den Augen kon- 
vergieren ziemlich stark. Der Thorax zeichnet sich wie bei j jener Art 
durch die nach hinten divergierenden Seiten der Mesonotalregion aus; 
das Propodeum ist eine Kleinigkeit schwächer entwickelt als bei der 
convergens, bei der seine Seiten nicht geradlinig in der Richtung der 
Mesonotumseiten verlaufen, sondern etwas nach außen gerichtet 
sind. Dagegen verlaufen die Seiten des Mesonotums und des Propo- 
deums bei der somalöca in der gleichen Richtung. Das Pygidialfeld 
ist fein und regelmäßig dicht längsstreifig skulptiert. Die Längskiele 
erreichen den Spitzenrand des Mittelappens EEE: V, Fig. 147). 


Länge: 9 mm. 


Arten mit schwarzem Kopf, der höchstens auf dem Scheitel etwas 
gerötet ist, und mehr oder weniger rotem Thorax. 
1. Pygidialfeld mit schwach vortretenden Seitenwinkeln, etwas 


erhabenem und poliert glänzendem Mittellappen, auf der Basalhälfte 
unregelmäßig gerunzelt. 


langenburgensis Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 168 (Männchen); 
Strand in Ent. Mitt. 1917, p. 37. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 369 


Ein einzelnes hierhergehöriges Weibchen liegt mir vor von D. O. 
Afrika, Mikindani, 2.—4. 11 (Grote) [M.B.]. Das Weibchen ist in 
copula mit einem Männchen, wie es Andre als langenburgensis be- 
schrieben hat, in copula gefangen worden. Von Andre war dieses 
Männchen in die Gattung Dolichomutilla gestellt worden, doch war 
diese Auffassung irrtümlich, und geringe Übereinstimmungen in der 
Färbung des langenburgensis- Männchens mit echten Männchen aus 
der Gattung Dolichomutilla haben wohi diesen Irrtum veranlaßt. 
Nach Kenntnis des Weibchens kann nicht der geringste Zweifel be- 
stehen, daß diese Form nicht in die Gattung Dolichomutilla gestellt 
werden darf. 

Das Weibchen ist bisher unbeschrieben. Seine Beschreibung 
lautet: 

Schwarz; Thoraxrücken düster rot. Die Flecken- und Binden- 
zeichnung ist von einem etwas gelblichen Weiß. Die Binden auf dem 
dritten und vierten Tergit sind seitlich abgekürzt, und zwar die auf 
dem vierten deutlich stärker als die auf dem vorhergehenden. Die 
Fühlerhöcker sind schwarz. Die Pronotalregion des Thorax tritt 
seitlich ziemlich stark hervor. Die Thoraxseiten divergieren dahinter 
ziemlich beträchtlich ‚nach hinten. Die Propodealregion ist seitlich . 
deutlich gerundet. Auf Kopf und Thorax findet sich eine lange, ab- 
stehende, dunkle Behaarung, an den Seiten eine hellere. Das zweite 
Tergit ist auf den Seiten fast kahl und dort grob punktiert. Sehr auf- 
fällig ist die Skulptur des Pygidialfeldes, das auf der Basalhälfte etwas 
unregelmäßige, wellige Längsrunzeln trägt, während der vorgezogene 
und etwas stärker gewölbte Mittellappen poliert glänzt. Die Seiten- 
furche des zweiten Tergits ist kahl (Taf. V, Fig. 148). 

Länge: 9,5 mm. 


“kalumbana n. sp. 


Diese der vorhergehenden nahe stehende Art ist durch ein 
Weibchen vertreten von Kalumba-Kilwa, 8.07 (Neave) |Congo M.]. 

Diese Art unterscheidet sich von der langenburgensis, abgesehen 
von der beträchtlicheren Größe, dadurch, daß der Thorax im ganzen, 
auch auf den Pleuren, heller rot gefärbt ist. Die Seitenfurche des 
zweiten Tergiss ist mit einer bräunlichen, samtartigen Behaarung 
ausgefüllt. Das Pygidialfeld ist auf seiner Basalhälfte nicht grob 
gerunzelt, sondern fein körnelig skulptiert und punktiert. 

Länge: 11 mm. 


2. Pygidialfeld auf der Basalhälfte mit deutlicher, regelmäßiger 
Querrunzlung, dahinter undeutlich längsrunzlig und fein kömelig 
skulptiert. 


chariensis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Bas Chari, Fort Taıy, 1 7.04 (Mission 
Chari-Tchad; Decorse) [M. P.]. 

Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 8. 24  3.Heft 


370 Dr. H. Bischoff: 


Leicht kenntlich ist diese Art an der eigentümlichen Skulptur 
des Pygidialfeldes, durch die sie ganz isoliert dasteht. Oberflächlich 
ähnelt ihr die sennarensis am meisten. Der Thorax ist matt rot mit 
angedunkelten Pleuren. Die Verdunkelung greift ein wenig auf die 
Seiten der Mesonotalregion über. Flecken und Binden sind blaß 
gelblich-weiß getönt. Die Flecken des zweiten Tergits sind verhältnis- 
mäßig groß. Ihr Abstand von einander beträgt weniger als ihr Quer- 
durchmesser, ihre Entfernung vom Apikalrand des Tergits nur wenig 
mehr als ihr Längsdurchmesser. Die Binden auf dem dritten und vierten 
Tergit sind seitlich abgekürzt. Zerstreute helle Haare finden sich 
zwischen ihnen und dem Seitenrande. Die mittlere Unterbrechung 
auf dem dritten Tergit ist nicht ganz so breit wie die Hälfte eines 
Bindenabschnittes, die auf dem vierten Tergit ist etwas breiter. Die 
Thoraxseiten verlaufen in der Mesonotalregion parallel bis zu den 
Stigmen; dahinter ist die Propodealregion ziemlich beträchtlich ge- 


rundet erweitert. Das Pygidialfeld weist die oben angegebene, charak- 


teristische Skulptur auf (Taf. V, Fig. 149, 150). 
Länge: etwa 9 mm. 


3. Pygidialfeld mit deutlicher Längsstreifung, die meist nach 
hinten etwas divergiert und in den Mittellappen eintritt, den Hinter- 
rand ganz oder beinahe erreichend; Binden auf dem dritten und vierten 

Tergit seitlich meist abgekürzt (Taf. V, Fig. 151). 


nyansensis n. sp. 

Fünf Weibchen liegen vor von D.O. Afrika, Victoria Nyanza, 
1896 (Uhl) [M. B.] und Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Art ist schon an ihrer außergewöhnlichen Größe leicht 
kenntlich. die sie nur mit der ihr sehr ähnlichen puguana teilt. Wegen 
der verschiedenen Skulptur des Pygidialfeldes erscheinen die beiden 
Arten in dieser Übersicht weit auseinander. Außerdem ist die vor- 
liegende Art von der puguana m. dadurch leicht zu unterscheiden, 
daß die Binden auf dem dritten und vierten Tergit seitlich weit ab- 
gekürzt sind. Die Pronotalregion ist seitlich ziemlich deutlich ab- 
gesetzt, dahinter divergieren die Seiten des Mesonotums schwach 
nach hinten, und die Propodealregion ist beträchtlich erweitert. Die 
Streifung des Pygidialfeldes, die einen Übergang zur Längsrunzlung 
darstellt, ist sehr charakteristisch. Auf der Basalhälfte konvergieren 
die Streifen nach hinten, während sie auf der Apikalhälfte wieder 
divergieren. In den durch die Divergenz entstehenden spitzen Winkel 
zwischen den mittleren durchgehenden Längsstreifen treten einige 
kürzere Längsrunzeln ein, die z. T. den Apikalrand des Mittellappens 
erreichen können. Von der sehr ähnlichen shilouvanensis m., die z. T. 
vom gleichen Fundort stammt, unterscheidet sich diese Art durch 
die Skulptur des Pygidialfeldes. Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, 
daß die genannte Art ein hierhergehöriges, inidviduell abweichendes 
Tier ist. 

Länge: 13—18 mm. 


Hadiei  l o 


lade 


Monographie der Mutilliden Afrikas. BYEN 


panganina n. sp. 


Vier hierhergehörige Weibchen liegen vor von D.O. Afrika, 
Pangani, Hinterland (Regner) [M.B.]; Dar-es-Salaam (Zieken- 
draht) [M. B.]; Redbank, 6. 4. [Coll. Arnold]. 

Diese Art steht der Be (Weibchen = aestuans Gerst.) ganz außer- 
ordentlich nahe. Das Pygidialfeld ist in der gleichen \ eise skulptiert, 
d.h. die kräftige Streifung läuft fast bis an den Hinterrand des vor- 
gezogenen Mittellappens, nach hinten ein wenig divergierend. Auch 
die Zeichnungsanordnung ist die gleiche. Der Thorax ist allerdings 
hell rostrot und im übrigen etwas schlanker gebaut, namentlich in 
der Pronotalregion ist er schmaler. Die Fühlerhöcker sind für gewöhnlich 
rostrot, während sie allerdings bei dem Exemplar (Coll. Arnold) 
nur wenig heller als bei der medon sind. Entsprechend der etwas 
schlankeren Thoraxgestalt macht der Kopf einen etwas breiteren 
Eindruck. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Stück von Redbank 
wegen der verschiedenen Färbung der Fühlerhöcker einer anderen 
geographischen Subspezies angehört. 

Länge: 9—-11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besser erhaltene Stück von Pangani. 


rikatlana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Rikatla, Delagoa (J unod) [Coll. 
Schulth.). 

Morphologisch steht diese Art der panganina und manicana am 
nächsten, unterscheidet sich aber durch den dunkler roten Thorax. 
Die Binden des dritten und vierten Tergits sind seitlich wie bei jenen 
abgekürzt. Eine kielige Skulptur auf den Thoraxrücken ist angedeutet. 
Die Thoraxgestalt erinnert mehr an die der manicana. 

Länge: 7 mm. 


delagoana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. 
Schulth.]. 

Diese Form ist durch den ziemlich hellen Thorax, der die ge- 
drungene Gestalt der medon besitzt, ausgezeichnet und daran ohne 
weiteres zu erkennen. Die Binden des dritten und vierten Tergits sind 
seitlich nicht abgekürzt. Das Pygidialfeld ist aber ganz anders als bei 
jener Art skulptiert, sodaß sie unter keinen Umständen zu jener ge- 
zogen werden kann. Die Streifung ist ähnlich wie bei der ugagana, 
doch reicht sie im Mittellappen nicht ganz so weit nach hinten, auch 
treten nur vereinzelte Längsstreifen in ihn ein. 

Länge: etwa 8 mm. 


medon Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 20; Bingham 
in Ann. nat. Hist. 1902, p. 343; Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, 
p. 235; Magretti 1. c. 1884, p. 551; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 
1905 p. 67; Schulz in Spolia hym. 1906, p. 4. 


24* 3. Heft 


372 Dr. H. Bischoff: 


aestuans Gerstäcker in Monber. Ak. Berlin, 1857, p. 511; Gribodo 
in M&m. Ac. Bologna, 1894, p. 150; Schulz in Spolia hym., 1906, p- 4; 
Zavattari in Ann. Mus. Napoli 1910, Nr. 9% 

26 weibchen liegen mir vor von N. B. Rhodesia, Luwumbu 
Valley. Upper Luangwa, 2500-3500 ft., 19.—26.7.10 (Neave) 
[Br. M.]; Upper Luangwa, 27.7.—13.8.10 (Neave) [Br. M.]; Mid. 
Luangwa R., 1800 ft., 23.31. 8. 10 {Neave)[Br. M.]; Lr. LuangwaRR., 
4.—13.9.10 (Neave) [Br.M.]; Pakasa, 25.1.11 (Silverlock) 
[Br. M.]; Durban (Sharp) [Br. M.]; Valley of N. Rukuru, Karonga 
Dist., 2000-4000 ft., 15.—18. 7.10 (Neave) [Br. M.]; u 
Inhambane (P eters) [M. B.; Typus der aestuans Gerst.]. 

Die von mir hierhergestellten Weibchen dürften sich auf ver- 
schiedene der im männlichen Geschlecht unterschiedenen Rassen 
verteilen. Wegen des Fundorts beziehe ich jedoch diese Tiere zu der 
von mir hinten als medon aestuans im männlichen Geschlecht charak- 
terisierten Form. Die Tiere stimmen außer mit der Gerstäcker’schen 
aestuans auch gut mit der Beschreibung, die Bingham in Tr. ent. 
Soc. London, 1911, p. 530 von dem medon-Weibchen gibt, überein. 
Der Thorax ist düster rot bis schwarz, mitunter nur auf den Pleuren 
geschwärzt. Die Binden des dritten Tergits und vierten sind seitlich 
abgekürzt. Der Thorax ist recht gedrungen und verbreitert sich nach 
hinten nur wenig. Das Pygidialfeld ist fein und regelmäßig längs- 
streifig skulptiert. Die Streifen erstrecken sich weit in den vorgezogenen 
Mittellappen hinein (Taf. V, Fig. 152). | 

Länge: 7—13 mm. 


ugagana n. sp. 


Ein Weibchen mit der ine O. Tanganyika, Ugaga, Uvinsa, 
7.—8.11.99 (Glauning) [M.B.] liegt vor. 

Diese Art steht besonders der panganina recht nahe, namentlich 
in Bezug auf die Steifung des Pygidialfeldes, dessen Mittellappen 
allerdings nicht ganz so stark vorgezogen ist. Die Streifung erreicht 
den Hinterrand desselben. Der Thorax ist etwas schlanker gebaut, 
aber nach hinten beträchtlich verbreitert. Schon in der Mesonotal- 
region verlaufen seine Seiten nach hinten etwas divergierend. Außer- 
dem ist er viel dunkler rot. Die Fühlerhöcker sind rötlich, die vorderen 
Sternite pechbraun aufgehellt. 

Länge: 9 mm 


manicana n. sp. 


Diese Art ist nur durch ein einziges Weibchen vertreten mit der 
Angabe: Mpudzi R., Manica, 12.01 (G. A. K. Marshall) [Br. M.]. 

In der Skulptur des Pygidialfeldes stimmt diese Art mit den 
vorhergehenden darin überein, daß die in den Mittellappen des Pygidial- 
feldes eintretende Streifung nach hinten divergiert, ohne aber den 
Apikalrand ganz zu erreichen. Der Thorax ist wesentlich gedrungener 
gebaut als bei der kipochiana, jedoch schlanker als bei der güssfeldtz, 
und ist in der Propodealregion nicht so stark erweitert wie bei der 


Ale u Te he 


Monographie der Mutilliden Atrikas. 373 


letzteren. Der Thorax ist ziemlich hell rot, etwa wie bei der parganina 
oder der typischen Arpochiana. - Seine Seiten laufen von den Hinter- 
winkeln der Propodealregion an ziemlich geradlinig nach hinten, etwas 
divergierend, wobei die Seiten des Propodeums kaum aus dieser 
Richtung heraustreten. Das Mesonotum trägt deutliche, durchlaufende 
Längskiele. Die Flecken- und Bindenzeichnung des Abdomens ist 
rein weiß. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind seitlich 
abgekürzt, aber scheinbar durch eine etwas anders gelagerte, zer- 
streutere, helle Behaarung bis zum Seitenrande fortgesetzt (Taf. V, 
Fig. 153). 
Länge: etwa 7,5 mm. 


güssfeldti n. sp. 


Acht Weibchen liegen vor mit folgenden Angaben: Chinchoxo 
(Güssfeldt) [M. B.]; Soango (Waelbroeck) !M. Brüssel]; Banana 
(Busschoats) [M. Brüssel]; Congo francese, Fernand: Vaz. 9.—10. 02 
(Fea) [M. G.]; Benguela (Winthem) [M. W.]. 

Die kräftige Längsstreifung des Pygidialfeldes erreicht ziemlich 
den Hinterrand des Mittellappens. In der Mittelregion ist der Thorax 
etwas eingeschnürt, parallelseitis, zum Propodeum aber stark ver- 
breitert. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind bei dieser 
Art seitlich sehr stark abgekürzt. Der Thorax ist ziemlich hell rot; 
bei kleineren Stücken kann auch der Scheitel etwas aufgehellt sein. 
Die Färbung der Fühlerhöcker variiert von hellrot bis schwarz, desgl. 
die der Sternite. 

Länge: 6,5—10,5 mm. 

‘ Die kleineren Stücke stammen von Chinchoxo, das größte von 
Banana. : 

Als Typus bezeichne ich eines der Güssfeldt’schen Exemplare 

von Chinchoxo. Ein Exemplar aus Fernand-Vaz macht durch den 


‘ ein wenig dunkleren Thorax einen etwas abweichenden Eindruck. 


mverana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Nyasaland, btwn. Mvera 
and L. Nyasa, 12.—21. 10. 10 (Neave) [Br. M.]. 


Diese Art steht der oben beschriebenen luangwae m. morpho- 
logisch am nächsten. Schwarz; Thoraxrücken düsterrot. Die Binden 
auf dem dritten und vierten Tergit sind seitlich abgekürzt. Die Seiten- 
abkürzung erscheint wie bei der güss/eldii scharf begrenzt, da helle 
Haare zwischen ihr und dem Seitenrand der entsprechenden Tergite 
fehlen. während bei zahlreichen anderen Arten solche vorhanden sind. 
Der Mittellappen des Pygidialfeldes ist ziemlich winklig vorgezogen, 
und die Streifung erstreckt sich in ihn hinein, ohne allerdings den 
Apikalrand zu erreichen. Der Thorax erscheint annähernd parallel- 
seitig. da die Pronotalregion seitlich kaum hervortritt und das Pro- 
podeum nur ganz unmerklich erweitert ist (Taf. V, Fig. 154). 

Länge: etwa 8 mm. 

3. Heft 


374 Dr. H. Bischoff: 


chikawana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Nyasaland, Lower Shire Valley, 
nr. Ckikawa, 600 ft., 12.—16. 4. 10 (Neave) [Br. M.]. 

Ausgezeichnet ist diese Art durch das sehr fein und dicht gestreifte 
Pygidialfeld, dessen Streifung. ohne nach hinten zu divergieren, den 
Apikalrand des vorgezogenen Mittellappens erreicht. Der Thorax ist 
düsterrot, die Pleuren und auch der abschüssige Teil des Propodeums 
sind etwas angedunkelt. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
sind seitlich scharf abgekürzt. Die Pronotalregion tritt seitlich nur 
wenig vor; das Propodeum ist stärker erweitert. Es ist auf seinen 
Seitenflächen grob-maschig skulptiert (Taf. V, Fig. 155). 

Jänge: etwa 8 mm. 


luangwensis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: N. E. Rhodesia, Upper 
Luangwa R., 27.7.—13.8.10 (Neave) [Br.M.]. 

Der vorhergehenden Art durch die feine Streifung des Pygidial- 
feldes und auch in den übrigen Strukturverhältnissen recht ähnlich. 
Die Seitenflächen des Propodeums sind aber zum größten Teil glatt 
und nur in den oberen Partieen schwach skulptiert. Der Thorax ist 
auf seiner Scheibe sehr düster rot, im übrigen schwarz. Abdominal- 
zeichnung wie bei der vorhergehenden, doch reiner weiß (Taf. VI, 
Fig. 156). 

Länge: 7 mm. 


castaneipilosa n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe Afrika [M.B.]. Nach 


Habitus, Färbung und Skulptur zu schließen, handelt es sich um eine 
westafrikanische, höchstwahrscheinlich aus Togo stammende Form. 


Die Streifung des Pygidialfeldes ist ziemlich fein und regelmäßig, 


kräftiger aber als bei den beiden vorhergehenden Arten, doch nicht 


ganz so stark wie bei der güss/eldti, und erreicht den Apikalrand des 
Mittellappens nicht ganz. Der Thorax hat fast die Gestalt wie bei der 
güssfeldti, doch ist er an den oberen Hinterwinkeln etwas mehr ver- 
rundet. Der Thorax ist hell rötlich, fast ohne Glanz, auf den Pleuren 
ein wenig angedunkelt. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
erscheinen seitlich nicht abgekürzt. Die Grundbehaarung des Abdomens 
ist nicht schwarz, sondern kastanienbraun. 
Länge: 10 mm. 


moschiana n. sp. 7 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Ostafrika, Moschi [M. Bud.]. 
Durch Gestalt und Skulptur des Pyeidialfeldes erinnert diese Art 
noch am meisten an die mverana m.; doch ist sie von jener durch die 
Gestalt des Thorax, der nicht ganz so parallelseitig gebaut ist, sondern 
sich in der Propodealregion, wenn auch nur schwach, erweitert, spe- 
zifisch zu trennen. Die Zeichnung des Abdomens ist leicht gelblich 


a nd 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 375 


getönt. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind seitlich 
sehr weit abgekürzt, sodaß sie dadurch fast fleckenartig erscheinen. 
Der Thorax ist ziemlich dunkel rot; die Pleuren sind auf den unteren 
Partien etwas geschwärzt (Taf. VI, Fig. 157). 

Länge: 10 mm. 


/ kipochiana n. sp. 
Ein Weibchen liest vor von Kipochi, 16. 2. 12 (Bequaert) 


[Congo M.]. 


„Durch die verhältnismäßig kräftige, in den Mittellappen des 
Pygidialfeldes eintretende Längsstreifung ähnelt diese Art etwas an 
die ugagana. Der Thorax ist aber wesentlich schlanker gebaut; sein 
Vorderrand ist in der Mitte mehr nach vorn gezogen, die Pronotal- 
region seitlich deutlicher abgesetzt und die Propodealregion nur schwach 
verbreitert. Das Abdomen ist im ganzen gleichfalls etwas schlanker. 
Die Fühlerhöcker sind schwarz; der Thorax ist dunkelrot, aber etwas 
heller als bei der wgagana. Außerdem sind die Flecken und Binden 
mehr rahmfarben (Taf. VI, Fig. 158). 

Länge: 9 mm. 


subsp. rukuruensis n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Nyasaland, Vy. of S. Rukuru, 
3000 ft., 20.—27. 6. 10 (Neave) [Br. M.] und Rd. btwn. S. Rukuru R. 
and Florence Bhy, 4500 ft., 28.—29. 6.10 (Neave) [Br. M.]. 

Der von mir als Nominatrasse aufgestellten Form sind diese Tiere 
recht ähnlich, doch ist die Färbung des Thorax wenig lebhaft. Die 
Streifung des Pygidialfeldes divergiert wie bei jener nach hinten und 
tritt in den Mittellappen ein, ohne jedoch den Apikalrand zu erreichen. 

Länge: 8—9,5 mm. 


4. Pygidialfeld mit deutlicher, regelmäßiger Längsstreifung oder 
weniger regelmäßiger, aber dichter Längsrunzlung, die nicht in den 
Mittellappen eintritt (Taf. VI, Fig. 159). 


a. Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt, oder wenig- 
stens durch.ziemlich dichte, helle Behaarung bis an den Seitenrand 
des Tergits verlängert erscheinend. Auch die Binde auf dem vierten 

Tergit erreicht den Seitenrand meist. 


bolamensis n. sp. 
Ein Weibchen liegt vor von Guinea portoghese, Bolama, 6.—12. 99 


‘(Fea) [M. G.]. 


Der Thorax ist bei dieser Art verhältnismäßig schlank gebaut. 
Das Pronotum tritt seitlich deutlich hervor, das Propodeum ist nur 
schwach gerundet erweitert. Das Pygidialfeld ist ziemlich kräftig 
längsstreifig skulptiert, doch fließen die Streifen gelegentlich zu- 
sammen, neigen also zur Runzelbildung. Sie endigen etwa auf einer 


geraden Linie, die durch die’ Seitenwinkel des Pygidialfeldes gelegt 


8. Heft 


376 Dr. H. Bischoff: 


gedacht ist. Die Abdominalzeichnung ist deutlich gelblich 
Der Thorax ist einfarbig rot (Taf. VI, Fig. 160). 
Y. Länge: 13,5 mm. 


ignoranda n. sp. 


Zwei Weibchen, die wie die vorhergehende Art von Port. Guinea, 
Bolama (Fea) [M. G.] stammen, liegen vor. 

Diese Weibchen sind der bolamanica außerordentlich ähnlich, 
unterscheiden sich aber von ihnen durch die viel regelmäßigere Skulptur: 
des Pygidialfeldes, außerdem durch die geschwärzten Pleuren,, ein 
Merkmal, was diese Art auch von der bolamensis trennt. Zwischen den 
Flecken des zweiten Tergits und der Seitenfurche findet sich außerdem 
eine viel weitläufigere und gröbere Skulptur mit stark geglätteten 
Zwischenräumen. Die gleichen Merkmale unterscheiden diese Art 
auch von der folgenden (Taf. VI, Fig. 161). 

Länge: 7—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte Exemplar. 


” 


cassineana n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Guinea portoghese, Rio Cassine, 
12. 99—4. 00 (Fea) [M. G.]. Ein weiteres Exemplar [M. W.] trägt 
keine Fundortsbezeichnung. 

Diese Art steht der bolamensis außerordentlich nahe, und ist viel- 
leicht nur als Unterart dazu aufzufassen. Der Thorax ist etwas dunkler 
rot und ein wenig gröber skulptiert. Das Pygidialfeld ist gleichmäßiger 
und kräftiger längsgestreift (Taf. VI, Fig. 162). 

Länge: 10,5—12.5 mm. 

Als Typus wird das kleinere, von Rio Cassine stammende Exemplar 
bezeichnet. Ein weiteres Exemplar vom Rio Cassine, 4. 09 (Fea) [M. 
G.] unterscheidet sich abgesehen von der noch geringeren Größe 
durch den wesentlich helleren Thorax und die kräftigere. regelmäßigere 
und kürzere Streifung des Pygidialfeldes. Ich bezeichne dieses Tier 
als f. feai. 

Länge: etwa 7 mm. 


conradti n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Togo, Bismarckburg, 7.—11. 4. 93 
und 14.—30. 6.93 (Conradt) [M.B.]. 

Den beiden vorhergehenden recht ähnlich unterscheidet sich diese 
Form durch die reiner weiße Zeichnung des Abdomens. Der Thorax 
hat etwa die Färbung wie bei der cassineana. Das Pygidialfeld ist 
deutlich gröber und regelmäßig längsstreifig skulptiert. Die Grund- 
skulptur des vorgezogenen Mittellappens ist ebenfalls kräftiger und 
zerstreuter. 

Länge: 10—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar (vom 14.—30. 6. 93). 


Ce a N 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 377 


lilongweana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Central Angoniland, Lilongwe 
Distr.,, 4000—5000 ft., 28. 5.—2.6.10 (Neave) [Br.M.]. 
De conradt m. sehr ähnlich und nur durch den etwas kürzeren 
und gedrungener erscheinenden Thorax zu unterscheiden. Auch ist 
die Thoraxskulptur etwas rauher. 

Länge: etwa 9,5 mm. . 


bugalana n. sp. 


Zehn Weibchen liegen vor von Victoria Nyanza, Arcip. di Sesse, 
Bugala, 1908 (Bayon) [M. G.]. 

Der Thorax ist ziemlich dunkelrot; die Pleuren sind in ihren 
unteren Partieen geschwärzt, desgl. die vordere senkrechte Fläche 
des Pronotums und das Collare. Die Abdominalzeichnung ist ziemlich 
rein weiß. In der Mesonotalregion scheint der Thorax ziemlich stark 
doppelt eingebuchtet. Deutlich tritt hier bei der Ansicht von oben ein 
kleiner, stumpfer Winkel hervor, stärker als bei den vorhergehenden 
Arten. Das Pyeidialfeld ist mit Ausnahme des vorgezogenen Mittel- 
lappens mit ziemlich kräftigen, unregelmäßig der Länge nach zu- 
sammenfließenden Längsrunzeln bedeckt. Der Mittellappen ist fein 
punktiert (Taf. VI, Fig. 163). 

Länge: 7—11 mm. 


baumanni n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Togo, Misahöhe, 30.4. 94 
(Baumann) [M.B.. 

Diese Art unterscheidet sich von den vorhergehenden durch den 
etwas gedrungeneren Thorax. Der Mittellappen des Pygidialfeldes 


. ist außerordentlich fein gleichmäßig punktiert und glänzt ziemlich 


stark. Die Propodealregion ist etwas mehr erweitert. Die Binde auf 
dem vierten Tergit ist seitlich undeutlich abgekürzt. 

Länge: 11 mm. 
. Eine sehr ähnliche Form liegt mir in zwei Exemplaren vom Senegal 
[Coll. Schulth.] vor. Bei dem größeren dieser Stücke ist der Kopf 
vorn gerötet. 


carinifera n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Togo, Hinterland (Thierry) [M. B.]. 

Ausgezeichnet ist diese Art durch die stark kielartige Streifung 
des Pygidialfeldes. Die Pronotalregion des Thorax ist seitlich deutlich 
abgesetzt; die Seiten der Mesonotalregion verlaufen bis zu den Stigmen 
etwas divergierend; die Propodealregion ist seitlich beträchtlich er- 
weitert. Der Kopf ist hell behaart. desgl. der Thoraxrücken, der eine 
dichte, halbaufstehende, graue Behaarung trägt. Auch der hintere 
Absturz des Thorax ist dicht weißlich-grau behaart. Die Binde auf 
dem vierten Tergit ist seitlich weit abgekürzt. 

Länge: 12 mm. 

3. Heft 


378 Dr. H. Bischoff: 


kefeana n. sp. 


Ein Weibchen von Kete-Kratschie [M. B.] liegt vor. 

Diese Form ist der vorhergehenden sehr ähnlich, unterscheidet 
sich aber durch die spärlichere und kürzere, graue Behaarung auf 
Kopf und Thorax, zwischen der auf dem Thoraxrücken aufrechte, 
schwarze Borsten stehen, durch die etwas dunklere Färbung des Thorax, 
sowie die seitlich nicht abgekürzte Binde des vierten Tergits. 

Länge: 14 mm. 


unduligera n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von L&o-Stanleyville (W eyns) [Congo M.]. 

Der Thorax ist ziemlich dunkel rot, die Pleuren sind noch etwas 
stärker angedunkelt. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
sind am Vorderrand seitlich halbkreisförmig ausgerandet, wodurch 
namentlich die Binde des vierten Tergits den Anschein erweckt. als 
ob sie seitlich abgekürzt wäre. Der Thorax ist etwas gedrungener als- 
bei den beiden vorhergehenden und besonders in der Propodealregion 
stärker erweitert. Das Pygidialfeld ist mit wellenförmig verlaufenden 
Längsrunzeln ziemlich dicht bedeckt. Der vorgezogene Mittellappen 
ist fein und matt skulptiert. Der Kopf ist nur halb-anliegend grau 
behaart, eine aufrechte Beborstung ist nicht ausgebildet (Taf. VI, 
Fig. 164). 

Länge: 14,5 mm. 


ndijolensis n. sp. 


Fünf Weibchen liegen vor von Congo franese, Ndjole, 11.—12. 02 
(Fea) [M. G.] und Congo francais, N’Gomo. Bas Ogou& (Haug, 1906) 
[M. P.]: Bipindi, Kamerun (Speyer) [M. Hamb.). 

Am Thorax tritt bei dieser Art die Pronotalregion seitlich nur sehr 
schwach vor; dahinter divergieren die Seiten leicht nach hinten bis 
zum Beginn der Propodealregion an den Stigmen. Von dort an weichen 
die Seiten nach hinten noch etwas stärker auseinander. Das Pygidial- 
feld ist gleichmäßig. kräftig längskielig skulptiert. Die mittleren Kiele 
divergieren von der Mitte an etwas nach hinten. Die Kielchen enden 
plötzlich vor dem vorgezogenen Mittellappen, der fein und dicht leder- 
artig skulptiert ist (Taf. VI, Fig. 165). 

Länge: 10—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke von Ndjole. 


sansibarensis n. sp. 


Sechs Weibchen liegen vor von Sansibar (Hildebrandt) [M. B.]; 
Dar-es-Salam (Mayer, 96) [M. W.]; Dar-es-Salam [Coll. Schulth.]; 
Usambara, Hinterland von Tanga (Heinsen) [M.B.]; D. O. Afr., 
Kurasini [Coll. Ertl]. 

Der vorhergehenden nicht unähnlich, aber durch den kräftigeren 
Thorax, an dem auch das Pronotum stark hervortritt, ausgezeichnet. 
Im übrigen ist der ganze Thorax heller rot. Die Streifung des Pygidial- 


“ 
. 


DM El nu 2 4 m aa ni as Kamin. m ml aan 2ua udn aa 2 a El nd m u LE a 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 379 


feldes ist recht ähnlich, doch divergieren die feinen Längsrunzeln in 
der Mitte nicht nach hinten. Bei dem kleineren der beiden von Sansibar 
stammenden Stücke ist die Binde auf dem dritten und vierten Tergit 
seitlich wie bei der unduligera ausgerandet, sodaß wenigstens die Binde 
auf dem vierten Tergit etwas abgekürzt erscheint. 

Länge: 12—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere der beiden von Sansibar 
stammenden Exemplare. 


caffrariae n. sp. 

Ein einzelnes Weibchen liegt vor von Caffraria (Wahlberg) 
[M. Stockh.]. 

Diese Art ähnelt durch die Thoraxgestalt am meisten der sansı- 
barensis, doch ist die Propodealregion etwas schwächer entwickelt. 
Das Pygidialfeld ist durch eine dichtere und feinere Längsstreifung 
ausgezeichnet. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind 
seitlich zwar abgekürzt, doch erscheinen sie durch eine ziemlich lockere, 
helle Behaarung bis zum Seitenrand verlängert, allerdings durch eine 
halbkreisförmige, von heller Behaarung völlig frei bleibende Makel 
am Vorderrand dieser Tergite seitlich stark eingebuchtet, ähnlich 
wie bei. der unduligera m. Der Thorax ist nicht ganz so hell wie bei 
der sansibarensis m. (Taf. VI, Fig. 166). 

Länge: 11,5 mm. 


b) Binde des dritten Tergits seitlich deutlich abgekürzt. 


a) Die Streifung des Pygidialfeldes divergiert etwas in der Mitte 
nach hinten (Taf. VI, Fig. 167). 


mlanjensis n. sp. 


Ein Weibchen von Nyasaland, Mlanje, 17.4.13 (Neave) [Br. M.] 
liegt vor. _ 

Der Thorax ist mit Ausnahme des düster roten Thoraxrückens 
schwarz. Die Pronotalregion ist seitlich deutlich abgesetzt, dahinter 
verlaufen die Thoraxseiten fast parallel, da das Propodeum kaum 
erweitert ist. Die Abdominalzeichnung ist rein weiß. Die Binden sind 
an den Seiten scharf abgekürzt (Taf. VI, Fig. 168). 

Länge: 7,5 mm. 


kamboveana n. sp. 


Ein Weibchen liest vor mit der Angabe: Kambove, Katanga, 
4000—5000 ft., 26. 6.07 (Neave) [Br. M.]. 

Der Thorax ist hell rostrot gefärbt. Die Streifung des Pygidial- 
feldes ähnelt der der vorhergehenden Art. Auch die Thoraxgestalt 
ist ähnlich; doch ist der Thorax verhältnismäßig etwas kürzer und 


‚ erscheint dadurch ein wenig gedrungener. Die Propodealregion ist 


schwach erweitert. Die Abdominalzeichnung ist leicht gelblich getönt 
(Taf. VI, Fig. 169). 
Länge: 6,5 mm. 
3. Heft 


380 Dr. H. Bischoff: 


bangweolensis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von N. E. Rhodesia, L. Bangweolo (Br. M.]. 


Von der re durch etwas kürzeren und gröber skulp- 
tierten Thorax unterschieden. Die Propodealregion ist kaum merklich 
erweitert. Das Rot des Thorax ist nicht ganz so hell wie bei der kam- 
boveana m. Die Abdominalzeichnung ist rein weiß. Die Skulptur des 
Pygidialfeldes stimmt mit der der vorhergehenden Arten überein 
(Taf. VI, Fig. 170). 

Länge: 6,5 mm. 


Vsampweana n. Sp. 


Diese Art ist bisher durch ein einziges Weibchen vertreten von 
Mufungwa Sampwe, 1.—16. 12.11 (Bequaert) [M. Congo). 

In der Streifung des Pygidialfeldes erinnert diese Art an die 
bangweolensis, doch sind die Streifen noch weniger zahlreich, Der 
Thorax ist bedeutend dunkler und hinten auf den Seiten geschwärzt. 
Das Pronotum ist seitlich stark vorgezogen, sodaß sie daran von den 
vorhergehenden leicht zu unterscheiden ist. In der Thoraxgestalt 
ähnelt sie am meisten der mufungwana, doch unterscheidet sie sich 
von ihr durch das wesentlich anders on Pygidialfeld YI; 
Fig. 171). 

Länge:- 6,5 mm. 


ß) Mittlere Streifung des Pyeidialfeldes nach hinten parallel. 


luangwicola n. sp. 9 


Zwei Weibchen liegen vor von N. E. Rhodesia, Upper Luangwa R,, 
27.1.—13.8.10 (Neave) [Br.M.]. 

Thorax schwarz, nur der Rücken düster rot, doch greift die 
schwarze Färbung der Pleuren auch etwas auf den Rücken über. Der 
Thorax ist verhältnismäßig schlank gebaut. Hinter dem seitlich be- 
trächtlich vortretenden Pronotum verlaufen die Seiten parallel bis 
zu den Stigmen und gehen dann gerundet erweitert in die Propodeal- 
region über. Das Pygidialfeld ist dieht gerunzelt, doch zeigen die 
Runzeln eine deutliche Anordnung in der Längsrichtung (Tat. VI, 
Fig. 172). 

Länge: 9,5—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


angoniensis n. sp. 


Zwei Weibchen mit der Angabe: Central Angoniland, Lilongwe 
Dist., 4000-5000 ft., 28.5.—2.6.10 (Neave) [Br.M.] liegen vor. 

Der vorhergehenden sehr ähnlich, aber wesentlich kleiner. Das 
Pysidialfeld ist” ganz regelmäßig, kräftig, längsstreifig skulptiert. 
Die Seiten des Thorax verlaufen in der Mesonotaltegion völlig DRTaRR 
(dar. VI, Fig,.179), 

Länge: 7,5 mm. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 381 


' momberana n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Nyasaland, Mombera Dist., 4006 ft., 
15.—19. 6.10 (Neave) [Br.M.]. 

Diese Art ähnelt in Größe und Färbung der angoniensis m. sehr, 
ist aber doch durch die andere Thoraxgestalt leicht zu unterscheiden. 
Während bei jener Art wie auch bei der luangwicola die Thoraxseiten 
hinter der Pronotalregion zunächst parallel verlaufen, divergieren sie 
bei dieser Art von den vorspringenden hinteren Pronotalwinkeln an 
geradlinig nach hinten, sodaß die Propodealregion aus der allgemeinen 
Richtung der Thoraxseiten nicht oder nur ganz unmerklich hervor- 
tritt. Das Pygidialfeld ist stark und regelmäßig längsstreifig skulptiert 
(Taf. VI, Fig. 174). 

Länge: 7,5 mm. 


f 
V mufungwana n. sp. 


Ein Weibchen liest vor von Mufungwa, 17.12.11 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Der Thorax ist ganz rot, die Abdominalzeichnung gelblich getönt. 
Das Pyeidialfeld ist gleichmäßig, regelmäßig, ziemlich feinstreifig 
skulptiert. Das Pronotum tritt deutlich hervor, aber bei weitem nicht 
so stark wie bei der Iuangıntcola, bei der es am Vorderrand ebenso breit 
ist wie an den Hinterwinkeln, während seine Seiten bei der mufungwana 
nach vorn konvergieren. Die Seiten der Mesonotalregion sind parallel; 
das Propodeum ist nach hinten deutlich verbreitert (Taf. VI, Fig. 175). 

Länge: 10,5 mm. 


benguelana n. sp. 
Ein einzelnes Weibchen liegt vor von Benguela (Duvaucel) 


[M. W.]. 

Diese Art ist der mufungwana m. recht ähnlich. Die Abdominal- 
zeichnung ist reiner weiß, der Thorax etwas gedrungener gebaut und 
die Pygidialstreifung feiner. Während bei der mufungwana die Seiten 
des zweiten Tergits außerhalb von den weißen Haarflecken fast kahl 
sind und hier eine grobe Skulptur aufweisen, sind dieselben bei der 
benguelana mit einer, wenn auch zerstreuten, Behaarung besetzt und 
lassen eine wesentlich feinere Skulptur daselbst erkennen (Taf. VI, 
Fig. 176). 

° Länge: 10 mm. 


salisburyensis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Mashonaland, Salısbury, 9.09 
(Marshall) [Br. M.]. 

Der vorhergehenden außerordentlich ähnlich, aber doch mit Sicher- 
heit als eigene Art aufzufassen. Sie unterscheidet sich von jener vor 
allem durch das bedeutend kröftiger gestreifte Pygidialfeld, dessen 
Streifung an die der mufungwana erinnert, von der sie sich aber durch 
den gedrungener gebauten Thorax ohne weiteres unterscheidet. Bei 
dieser Art findet sich außerdem neben den abgekürzten Bindenhälften 


382 Dr. H. Bischoff: 


des dritten Tergits eine spärliche, helle Behaarung, die indessen nicht 

den Anschein von durchgehenden, den Seitenrand erreichenden Binden 

hervorruft (Taf. VI, Fig. 177). 
Länge: 9,5 mm. 


shilouvanensis n. Sp. 


Ein Weibchen von Shilouvane, 11.99 (Junod) [Coll. Brauns] 
liegt vor. 

Wiederum den vorhergehenden ähnlich, doch durch verschiedene 
Merkmale leicht kenntlich. An dem gedrungenen Thorax divergieren 
schon die Seiten der Mesonotalregion, sodaß die des Propodeums kaum 
aus dem Verlauf der Thoraxseitenlinien heraustreten. Die Streifung 
des Pygidialfeldes trägt mehr den Charakter von Längsrunzeln, die 
hinten nach der Mitte zu ein wenig konvergieren. Auf dem Thorax- 
rücken findet sich eine zerstreute, aufrechte, dunkle Behaarung, da- 
zwischen eine anliegende helle. Der hintere Absturz des Thorax ist 
lang abstehend weißbehaart. Ähnliche lange, helle Haare finden sich 
auch auf der Wurzel des Abdomens, an den Seiten untermischt mit 
dunkleren (Taf. VI, Fig. 178). 

Länge: 11,5 mm. 


shilouvanica n. sp. 


Drei Weibchen liegen vor von Shilouvane, 9.99 (Junod) [Coll. 
Brauns] und [Coll. Schulth.]. 

Der Thorax besitzt bei dieser Art stark verdunkelte Pleuren. 
Auch die Hinterfläche kann verdunkelt sein. Das Pysgidialfeld ist 
ähnlich wie bei der vorhergehenden mehr längsrunzlig gestreift. Die 
Runzeln stehen aber etwas weitläufiger als bei jener. Die Thorax- 
gestalt ist ähnlich, doch ist der Thoraxrücken deutlich größer skulptiert. 
Außerdem ist der Thorax schwächer behaart. Nur am Absturz des Pro- 
podeums treten aufrechte Haare reichlicher auf, dort aber wesentlich 
weitläufiger als bei der vorhergehenden. Die Behaarung des Ab- 
domens ist besonders seitlich viel weitläufiger. Die Seiten des zweiten 
Tergits erscheinen fast kahl und lassen dort die grobe Grundskulptur 
erkennen, die bei der shilouranensis nur undeutlich durchschimmert. 

Länge: 7,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare [Coll. Schulth.] 


5. Pygidialfeld unregelmäßig gerunzelt, höchstens mit unregel- 
mäßigen welligen Längsrunzeln (Taf. VI, Fig. 179). 
a) Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt. 
bolamanica n. sp. 


Fünf weibliche Exemplare liegen vor von Guinea port., Bolama, 
6.—12. 99 (Fea) [M. G.] und Rio Cassine, 4. 00 (Fea) [M. G.]. 

Der düster rote Thorax ist bei dieser Art verhältnismäßig schlank 
gebaut. Die Pronotalregion tritt seitlich deutlich hervor; dahinter 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 383 


verlaufen die Thoraxseiten nahezu parallel nach hinten, ohne daß 
das Propodeum erweitert ist. Das Pygidialfeld ist runzlig skulptiert 
mit unregelmäßigen, kräftigen, z. T. in der Längsrichtung angeordneten 
Runzeln. Besonders ausgezeichnet ist diese Art durch die verhältnis- 
mäßig feine Skulptur auf den Seiten des zweiten Tergits, auch an der 
Innenseite der Längsfurchen (Taf. VI, Fig. 180). 

Länge: 7,5—8,5 mm. 


V jankisiana n. sp. 


Ein Weibchen von Jankisia, 26.9. 11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. 

Der vorhergehenden recht ähnlich. Hinter den Stigmen ist die 
Propodealregion schwach erweitert. Die spärlich behaarten Seiten 
des zweiten Tergits sind mit tiefen Längsgruben dicht besetzt, während 
die Skulptur daselbst bei der bolamanica sehr fein ist (Taf. VI, Fig. 181). 

Länge: 8,5 mm. 


tosquineti n. sp. 


Ein Weibchen mit der Bezeichnung Nil blanc, 1874 (Coll. Tos- 
quinet) [M. Brüssel] liegt vor. 

Die Art ist leicht an der Thoraxgestalt zu erkennen, dessen Seiten 
nach hinten schon in der Mesonotalregion deutlich divergieren. Die 
Seiten des Propodeums treten nicht aus dieser Richtung heraus. Der 
Thorax ist dabei im ganzen verhältnismäßig gedrungen. Seine Pleuren 
sind geschwärzt und nur der Rücken und die Hinterfläche sind ziem- 
lich dunkel rot. Die Seiten des zweiten Tergits sind zwischen den 
Flecken und der Seitenfurche auch hinten in weiter Ausdehnung unbe- 
haart und geglättet. Auf dem Pygidialfeld finden sich einzelne, kräftı- 
gere Längsrunzeln. Die Art steht wegen der Thoraxgestalt der mpalana 
m. morphologisch sehr nahe, unterscheidet sich aber durch den in der 
Propodealregion etwas stärker erweiterten Thorax, die dunkleren 
Pleuren und die seitlich nicht abgekürzte Binde des dritten Tergits 
(Taf. VI, Fig. 182). 

Länge: 8,5 mm. 


vigoniorum Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1906, v. 37, p. 49. 


Von dieser Art kenne ich nur das typische Exemplar, das von 
Erstrea, Ghinda (Belli) [M. G.] vorliegt. 

Die Art ist der vorhergehenden recht ähnlich, unterscheidet sich 
aber durch den viel schlankeren Thorax, und die Seitenskulptur des 
zweiten Tergits. Dasselbe ist nämlich zwischen den Flecken und der 
Seitenfurche hinten nur in geringer Ausdehnung neben der Furche 
geglättet, im übrigen fein und dicht punktiert (Taf. VI, Fig. 183). 

Länge: 9 mm. 


/ dunguana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Dungu-Nyangwe-Doruma, 
5.12 (Hutereau) [Congo M.]. 


8. Ileft 


384 Dr. H. Bischoff: 


Der Thorax ist ganz rot. Er verbreitert sich nach hinten etwas 
deutlicher als bei der bolamanica. Die Skulptur des Thoraxrückens 
ist ähnlich wie bei jener. Die Skulptur auf den Seiten des zweiten 
Tergits ist deutlich stärker als bei der bolamanica, aber wesentlich 
feiner als bei der jankısiana. Die Längsrunzlung des Pygidialfeldes 
ist ziemlich regelmäßig, sodaß man diese Art evt. auch in die Gruppe 
der Formen mit regelmäßig gestreiften Pygidialfeld stellen könnte. 
Die an den Seitenrändern des zweiten Tergits befindliche helle W imper- 
behaarung reicht etwas weiter nach vorn als die ihr parallele Seiten- 
furche (Taf. VI, Fig. 184). 

Länge: 10 mm. 


bismarekburgensis n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Togo, Bismarckburg, 26.—29. 3. 
und 15.—22.5.93 (Conradt) [M.B.]. 

Der dunguana m. sehr nahe stehend, unterscheidet sie sich von 
jener Art durch etwas kleinere Flecken des zweiten Tergits und die 
Skulptur des Pygidialfeldes, die aus viel unregelmäßigeren und 
welligeren Runzeln besteht. Bei dem kleineren der beiden Exemplare 
ist: die Pronotalregion seitlich stärker erweitert und die Skulptur des 
Pygidialfeldes etwas feiner und dichter. Die helle Seitenbewimperung 
der zweiten Tergits reicht bei dieser Art etwa bis zur Mitte der Seiten- 
furche nach vorn. 

Länge: 7—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere, zuerst gefangene Exemplar. 


brazzavillensis n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Congo francais, Env. de Brazza- 
ville, 1907 (Roubaud et Weiss) [M.P.]. 

Die Art ähnelt in Gestalt und Skulptur des Thorax noch am 
meisten der bismarckburgensis, auch in der Skulptur des Pygidialfeldes, 
doch ist der Thorax deutlich gedrungener gebaut. Die Seitenfranse 
des zweiten Tergits erreicht nicht die Mitte der Seitenfurche in ihrer 
Ausdehnung nach vorn (Taf. VI, Fig. 185). 


Länge: &,5—9,5 mm. 
sankuruana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Beni Bendi, Sankuru, 1. 95 (Cloebens) 
[M. Brüssel]. 


Der ganze Thorax ist hell rot und auch das erste Abdominaltergiö 
ist auf seiner Basalhälfte gerötet. Der Thorax ist bei dieser Art sehr 
stark nach hinten verbreitert. Das Pygidialfeld weist deutliche, kräftige, 
zerstreute Längsrunzeln auf. Die Seiten des Mesonotums divergieren 
von der seitlich deutlich vorspringenden Pronotalregion nach hinten, 
die des Propodeums noch kräftiger. Auf der Mittellinie der hinteren 
abschüssigen Fläche des Propodeums steht im unteren Drittel ein 
kleiner, aber deutlicher, isolierter, kielartiger Höcker. Die hintere 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 385 


Grenze des Mesonotums ist verhältnismäßig stark eingedrückt markiert 
(Taf. VI, Fig. 186). { 
Länge: 11 mm. 


puguana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von D. O. Afrika, Pugu [M. Bud.]. 

Diese schon durch ihre beträchtliche Größe auffällige Form 
besitzt einen ganz roten, nach hinten erheblich verbreiterten Thorax, 
dessen Mesonotalseiten bereits ein wenig nach hinten divergieren. Ein 
kleiner Kiel oberhalb des Seitenrandes des Propodeums und parallel 
zu diesem ist dicht hinter dem Stigma gut ausgebildet. Das Pygidial- 
feld ist grob längszrunlig skulptier.. Diese Form ähnelt recht der 
nyansensis, von der sie sich aber abgesehen von der seitlich nicht ab- 
gekürzten Binde des dritten Tergits durch die unregelmäßigere Skulptur 
des Pygidialfeldes unterscheidet sowie durch den stärker ausgebildeten 
Kiel am Propodeum (Taf. VI, Fig. 187). 

Länge: 17,5 mm. 


sokodeana n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Togo. Sokode, 22. 7.00 (Schröder) 
[M. B.] und Neu-Kamerun (Tessmann) [M. B.]. 

Der puguana nicht unähnlich. aber wesentlich kleiner. Die Seiten 
des Mesothorax verlaufen parallel. und das Propodeum ist etwas 
schwächer erweitert. Das Pygidialfeld ist kräftig, aber sehr unregel- 
mäßig gerunzelt. Kleine Kiele auf dem Propodeum sind hinter den 
Stigmen nicht vorhanden. Das erste Tergit ist an seiner Basis etwas 
aufgehellt. 

Länge: 11 mm. 


dakarana n. sp. 


Diese kleine Art ist durch ein Weibchen vertreten von Senegal 
° Dakar, 1906 (Melou) [M.P.)]. 

Diese kleine Art ist an der Färbung schon leicht kenntlich. Statt 
der sonst allgemein verbreiteten schwarzen Grundbehaarung tritt bei 
_ dieser Art eine gelblichgrau getönte auf, die auf der Mitte des dritten 
und vierten Tergits, sowie auf dem fünften durch eine dunkler braune 
ersetzt wird. Fühlerhöcker und Thorax sind rot; auch der Scheitel 
ist ein wenig gerötet; die Fühler sind auch etwas aufgehell.. Die auf- 
rechte Behaarung ist ebenfalls überall hell, auch die anliegende auf 
Kopf und Thorax. Die Seiten des Mesothorax sind parallel; das Pro- 
podeum ist gerundet erweitert, aber nicht besonders stark. Die Skulptur 
des Pygidialfeldes besteht aus einer unregelmäßigen, ziemlich kräftigen 
Runzlung, doch ist der Mittellappen deutlich querbogig fein gerunzelt. 

Länge: 7,5 mm. 


aurata n. sp. 


Vierzehn Weibchen liegen mir vor von folgenden Fundorten: 


Afr. or.. Ngare Dovash (Katona) [M. Bud.; in copula]; Afr. or., 
Archiv für Naturgeschichte 25 
1920. A. 8. 3. Heft 


386 Dr. H, Bischoff: 


Shirati, 3.09 und 5.09 (Katona) [M. G.]; Eritrea (Saati) [M. G.]; 
Uganda, Mujenje, 9.13 (Katona) [M. Bud.]; Uganda Prot., Semliki 
Plains, 2160-2400 £t., 8.—9. 11 (Neave) [Br. M.]; w. shore of Victoria 
Nyanza, Buddu, 3700 f&., 19.—25. 9.11 (Neave) [Br.M.]; Afr. or. 
angl., le de Lusinga, Victoria Nyanza, N..E., 10. 04 (Alluaud) [M. P.]; 
Ouganda, Prov. d’| Unyoro, Reg. de Mubende, 12.09 (Alluaud) [M. P.]; 
Victoria Nyanza, Ukerewe (Conrads) [M. B.]; Marienhof, Ukerewe 
(Conrads, 1911) [M. Bud.]; Vieteria Nyanza, Sin. Mara (Katona) 
[M. Bud.]; S. Tanganyika-Rukwa See, Mitte 8. bis Mitte 9. 99 (Glau- 
ning) [M. B.]. 

Die hierhergehörigen Weibchen stehen der divısa ziemlich nahe, 
unterscheiden sich aber durch den viel schlanker gebauten Thorax, 
dessen Seiten in dr Mesonotalregion ziem'ich parallel verlaufen und 
dessen Propodealregion bei weitem nicht so stark verbreitert ist. Das 
Pysidialfeld trägt auf unregelmäßig gerunzeltem Grunde deutliche, 
wellige Längsrunzeln. Der Thorax ist ziemlich dunkel rot; seine 
Pleuren und die hintere, abschüssige Fläche sind mehr oder weniger 
ausgedehnt geschwärzt. Die Binden des dritten und vierten Tergits 
sind für gewöhnlich seitlich abgekürzt, können aber auch bis an den 
Seitenrand verlängert sein, wie z.B. bei dem von Glauning ge- 
sammelten Exemplar, das jedenfalls als Vertreter einer besonderen 
Form aufzufassen ist. 

Länge: 7—l1l mm. 

Als Typen bezeichne ich das in copula gefangene Pärchen. 


divisa Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus. 1855, p. 11; Magretti 
in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 39. 


— interrupta Olivier in Encycl. Method. Ins., 1811, v. 8, p. 62; 
Andre in Rev. ent. Caen, 1893 p. 217; Fairmaire in Thomson: Arch. 
ent., 1858, II. p. 269; Gribodo in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 389; 
Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 46. 

Von hierhergehörigen Weibchen liegen mir aus Afrika 24 Exem- 
plare vor von: Ägypten (Ehrenberg) [M.B.]; Ägypten (Habel- 
mann) [M. B.]; Tura b. Heliopolis, 9. 19 (Schnabel) [M. B.]; Ägypten 
[M. W.]; Cairo, 2.80 (Beccari) [M. G.]; Eritrea, Ghinda ([M. G.]; 
Massaua [M.G.]; Adarti [M. G.]; Assab, 12.84 (Frasca) [M. G.]; 
Abyssinien, Dire Daoua (Kovacs) [M. Bud.]; Abyssinien, Bogos, 
(Hildebrandt) [M. B.]; Obock [M. Brüssel]; Djibouti (Maindron) 
[M. P.}; Somaliland, Bio Kababa, 20. 2. 00 (v. Erlangeru. Neumann) 
[M. B.]; Sansibar (Hildebrand) [M. B.]; Caffraria [M. W.]. 

Der Name der interrupte Oliv. wurde von Smith in den der divisa 
abgeändert, da der erstere bereits durch Latreille für eine Art ver- 
geben war, die ich nich; mit Sicherheit deuten kann. Man hat auf sie 
auch die catanensis Rossi beziehen wollen, doch mit Unrecht. Eine 
ganze Reihe durchgreifender Unterschiede finden sich zwischen den 
beiden Arten, sodaß es mir unverständlich ist, wie Andr£& dieselben 
mit einander vereinigen konnte. Die Ähnlichkeit ist nur eine ganz 

oberflächliche, in der Zeichnung begründete, während wichtige morpho- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 387 


logische Unterschiede beide Arten sicher als spezifisch getrennt erkennen 
lassen. Des Fundorts wegen glaube ich, daß die südeuropäische Form 
die catanensis darstellt, die allerdings auch, aber, wie es scheint, selten 
und dann in einer abgeänderten, besonderen Rasse in Nordafrika 
vorkommt. Da mir nun auch ein Weibchen mit der Angabe Sizilien 
vorliegt, so habe ich kein Bedenken, dieses Exemplar und die damit 
übereinstimmenden Tiere für die catanensis zu halten. Die paripunctata 
Sich. Rad., die mir in dem Typus bekannt ist, ist mit der catanensis 
identisch. Sichel und Radoszkowski erwähnen in ihrer Mono- 
graphie der altweltlichen Mutilliden die catanensis nicht; statt ihrer wird 
aus Süd-Rußland die paripuncta beschrieben. Da das einzige mir aus 
Sizilien vorliegende Exemplar der catanensıs sich in einem schlechten 
Erhaltungszustand befindet, so kann ich nichts darüber aussagen, ob 
die südrussischen und dalmatinischen Stücke mit der »izilianischen Form 
ein und derselben Rasse angehören. Wahrscheinlich ist das aber nicht 
der Fall, sodaß die paripunctata als Rasse zu der catanensıs gestellt 
werden müßte. In Nordafrika ist die catanensıs durch eine andere 
Form, die weiter unten beschriebene ehrenbergi vertreten. In wie weit 
die aus Arabien beschriebene interrupta mit den ägypt.schen Stücken 
übereinstimmt, vermag ich nicht sicher zu entscheiden. da das einzige mir 
aus Arabien bekannt gewordene Tier sich in einem wenig guten Er- 
haltungszustand befindet und wohl nachgedunkelt ist. Die bei Aden 
häufige miniaticeps, die wohl nur als eine Rasse der interrupta auf- 
gefaßt werden muß, dürfte von Olivier mit seiner Beschreibung der 
typischen interrupta wohl kaum gemeint sein, da diese Form sich durch 
den hellroten Kopf auszeichnet, eine Eigentümlichkeit, die Olivier 
sicher in seiner Beschreibung erwähnt haben würde. Die von Klug 
gegebene Abbildung der interrupta und die auf diese Art bezogene Ab- 
bildung bei Savigny, reichen in beiden Fällen nicht zur sicheren Er- 
kennung der gedachten Form aus, da in beiden Fällen der Thorax zu 
schlank gezeichnet ist, wodurch diese Abbildungen mehr an die: cata- 
nensis erinnern. Klug hat allerdings unter den von Ehrenberg in 
Ägypten gesammelten Mutilliden zwei verschiedene Formen zusammen- 
geworfen; und das von ihm ausdrücklich als interrupta Oliv. bezeichnete 
Tier ist eine Form der catanensis. Dieses dürfte aber für die Abbildung 
kaum vorgelegen haben. da dann der Zeichner wohl die auffällige Ver- 
schiedenheit in der Unterbrechung der Binde des dritten und der des 
vierten Tergits hervorgehoben hätte. 

Was die Unterscheidung der interrupta und der catanensis zunächst 
auf Grund der Färbung anbelangt, so ist die anliegende und abstehende 
Behaarung auf Stirn und Scheitel bei der catanensis stets schwarz 
während sie bei der interrupta blaß golden bis silbern ist. Außerdem 
befindet sich auf dem Thorax besonders vorn eine lang aufstehende 
schwarze Behaarung, die bei der interrupta fehlt. Durch die dunkle, 
aufstehende Behaarung des Thorax erscheint derselbe bei der catanensis 
im ganzen dunkler. Schließlich wird das Pygidialfeld bei der interrupta 
von blassen Haaren eingefaßt, während es bei der typischen catanensıs 
von dunklen umrandet wird. Die Binden des dritten und vierten 


25* 3. Heft 


388 HN Bischert: 


Tergits erscheinen bei der interrupta seitlich etwas deutlicher abgekürzt 
als bei der catanensis; allerdings ist dieses Merkmal anscheinend nicht 
ganz durchgreifend. Wichtige morphologische Unterschiede liegen 
im Bau des Thorax, der bei der catanensis deutlich schlanker und vor 
allem hinten in der Propodealregion nicht so stark verbreitert. außer- 
dem weniger steil abgestutzt ist. Kin Scutellarschüppchen fehlt bei 
der catanensis, ist dagegen bei der interrwpta sehr deutlich entwickelt. 
Der Kopf ist im Verhältnis zum Thorax bei der catanensis etwas breiter 
und stärker gewölbt. Erwähnt werden mag noch, daß die Mandibeln 
bei der interrupta sich leicht abzunutzen scheinen, da unter den vor- 
liegenden Exemplaren mehrere Stücke sich befinden, bei denen sich die 
Mandibeln mit ihren Spitzen nicht mehr berühren, während sie sich 
bei normalen Stücken weit vor der Spitze kreuzen. Daß es sich bei 
diesen Tieren, die mit normalen Stücken durcheinander vorkommen, 
um eine besondere Form handelt, halte ich für ausgeschlossen, da die 
Mandibeln bei diesen Tieren einen ganz verschiedenen Grad der Ab- 
nutzung erkennen lassen. 


Eine Aufteilung dieser Art in Rassen vermag ich bisher nicht vor- 
zunehmen. Immerhin weisen die Stücke aus Somaliland und von 
Sansibar (worunter wohl das Sultanat und nicht die Insel zu verstehen 
ist) etwas ab. Doch ist erst weiteres Material nötig, um diese Frage 
klären zu können. Die Fundortsangabe ‚‚Caffraria‘“ scheint mir recht 
zweifelhaft. 

Länge: 7—10 mm. 


catanensis ehrenbergi n. sp. 


Ein Weibchen aus Ägypten (Ehrenberg) [M. B.] liegt vor. 

Die typische catanensis, wofür ich die sizilianische Form halten 
muß, ist bisher nicht aus Nordafrika bekannt geworden. Bzgl. ihrer 
Eigentümlichkeiten mag das bei der divisa Gesagte verglichen werden. 
Die subsp. ehrenbergi steht ihr morphologisch sehr nahe, unterscheidet 
sich aber durch das von weißen Haaren eingefaßte Pygidialfeld, ferner 
dadurch, daß die Binde des vierten Tergits in der Mitte doppelt so 
breit unterbrochen ist wie die des dritten und seitlich’ sehr stark ab- 
gekürzt erscheint. Dagegen sind die Binden der typischen catanensis 
und der divisa in der Mitte gleichweit unterbrochen und die des vierten 
Tergits ist seitlich nicht stärker abgekürzt wie die des dritten. 

Länge: 10 mm. 


b) Binde des dritten Tergits seitlich stark abgekürzt. 


graueri n. Sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: N. W. Tanganyika, 1910 
(Grauer) [M. W.]. 

Der ganze Thorax ist bei dieser Art hell rot, die Zeichnung des Ab- 
domens von einem fast reinen Weiß. Die Pronotalregion ist seitlich 
deutlich abgesetzt, das Propodeum dagegen nicht erweitert. Die Thorax- 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 389 


seiten verlaufen fast parallel, nur ganz undeutlich nach hinten diver- 
gierend. Im ganzen macht der Thorax einen verhältnismäßig gedrunge- 
nen Eindruck. Das Pygidialfeld ist unregelmäßig längsrunzlig skulptiert. 
aber kaum als längsgestreift zu bezeichenn. Die Runzlung erstreckt 
sich weit in den Mittellappen hinein, den Apikalrand teilweise er- 
reichend. Die Seiten des zweiten Tergits sind nur spärlich behaart 
und erscheinen glänzend. Ihre Punktierung ist eine ziemlich grobe, 
mit eingestreuten, vereinzelten feineren Punkten (Taf. VI, Fig. 188). 
Länge: etwa 7 mm. 


nyassana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor vom Nyassasee, Langenburg, Ende 2. 98 
(Fülleborn) [M. B.]. 

In Gestalt und Färbung des Thorax erinnert diese Art außerordent- 
lich an die vorhergehende. Sie unterscheidet sich aber von jener be- 
sonders dadurch, daß die Binde des dritten Tergits den Seitenrand 
zu erreichen scheint, indem sie durch eine wenig lockere Behaarung 
seitlich fortgesetzt wird. Außerdem ist das Pygidialfeld viel unregel- 
mäßiger gerunzelt, und die Seiten des zweiten Tergits sind unter der 
etwas dichteren Behaarung feiner punktiert. 

Länge: 6,5 mm. 


\ /ufirana n. Sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Lufira R., Katanga, 3500 ft., 2.9. 07 
(Neave) [Br. M.]. 

Der Thorax besitzt etwa dıeselbe rote Färbung wie bei den beiden 
vorhergehenden Arten, doch sind die Pleuren dicht über den Hüften 
ein wenig angedunkelt. Die Pronotalregion ist seitlich ziemlich schwach 
abgesetzt. Dahinter verlaufen die Thoraxseiten ziemlich parallel, 
um hinter den Stigmen in der Propodealregion sich deutlich gerundet 
zu erweitern. Im ganzen macht der Thorax einen ziemlich schlanken 
Eindruck. Das Pysgidialfeld ist fein wellig gerunzelt und gekörnt. 
Die Binde des dritten Tergits ist seitlich scharf abgekürzt (Taf. VI, 
Fig. 189). 

Länge: 8 mm. 


confusa n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor vom Senegal [M. W.]. 

Diese Art erinnert recht an die lufirane m.; sie unterscheidet sich 
aber durch den etwas gedrungeneren Thorax, dessen Seiten in der 
Propodealregion hinter den Stigmen etwas schwächer divergieren. 
Das Pygidialfeld ist auf der Basalhälfte längsrunzlig, fast gestreift 
skulptiert, dahinter gekörnelt. Die Flecken auf dem zweiten Tergit 
sind ein wenig größer, die Binde auf dem dritten erscheint durch eine 
ziemlich dichte, helle Behaarung bis an den Seitenrand verlängert. 
Der Kopf ist außerdem überall halbanliegend hellgrau behaart, da- 
zwischen befinden sich aufrechte, dunkle Borsten. Auch der Vorder- 
rand de Thorax ist hell beborstet (Taf. VI, Fig. 190). 


$. Heft 


390 Dr. H. Bischoff: 


Länge: 7.5 mm. 

Das vorliegende Stück war von Radoszkowski und Sichel 
als interrupta bestimmt. Zwei weitere von denselben Autoren zur 
gleichen Art gestellte Weibchen liegen mir ohne jede Fundortsangabe 
[M. W.] vor. Zweifellos handelt es sich auch um eine afrikanische Art, 
von deren Benennung ich jedoch wegen des Fehlens aller näheren An- 
gaben Abstand nehme. Der Thorax ist bei beiden Stücken hell rost- 
farben; nach hinten ist er etwas schwächer erweitert. Die Binde des 
dritten Tergits ist ähnlich beschaffen wie bei der confusa. Die Skulptur 
des Pygidialfeldes, die leider bei keinem der beiden Stücke deutlich 
erkennbar ist, scheint auf der Basalhälfte aus einigen unregelmäßigen 
Runzeln zu bestehen, während auf der Apikalhälite sich eine einfache 
Körnelung findet. 

Länge: 7,5 mm. 


gorongozana n. SP. 


Ein Weibchen liegt vor von Mogambique, Prov. de Gorongoza, 
Tendos de ’Urema, 1.—3.07 (Vasse) [M.P.]. 

Der lufirana sehr ähnlich; aber der Thorax ist im ganzen, be- 
sonders in der Mesonotalregion, etwas gedrungener gebaut. Die Flecken 
des zweiten Tergits sind etwas kleiner und deutlich kreisrund, während 
sie bei der /ufirana und der confusa in der Längsrichtung etwas gestreckt 
sind (Taf. VI, Fig. 191). . 


Länge: 8 mm. 
buziana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Port. E. Afrika, Chibababa, Lower 
Buzi R., 12. 06 (Swynnerton) [Br.M.]. 

Der vorhergehenden sehr nahe stehend, sich aber von ihr durch 
den noch gedrungener gebauten Thorax unterscheidend. Die Skulptur 
des Thoraxrückens ist im übrigen etwas gröber. Außerdem ist der 
Thoraxrücken viel dunkler rot, und die Mesopleuren sind stärker ver- 
dunkelt (Taf. VI, Fig. 192). 

Länge: 9 mm. 


reimeri n. Sp. 


ie Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: D. O. Afrika (Reimer) 
IM. W.]. 

Diese Art ähnelt wiederum recht den vorhergehenden, unter- 
scheidet sich aber durch den noch gedrungeneren Thorax, an dem 
übrigens auch der hintere Absturz des Propodeums zum größten Teil 
geschwärzt ist. Ein weiterer Unterschied liegt in der Skulptur des 
Thorax. Während diese bei der buziana auf dem Propodeum, besonders 
auf dessen Hinterfläche außerordentlich grob grubig ist, sodaß bei der 
Aufsicht von oben diese Fläche überall gezähnt erscheint, ist bei der 
reimeri die Skulptur daselbst nur wenig gröber als auf der vorderen 
Hälfte, nur flach grubig und im ganzen schwächer. Der Scheitel ist 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 391 


bei dem einzigen Exemplar etwas gerötet. Die Runzelung auf dem 
Pygidialfeld ist sehr grob und unregelmäßig (Taf. VI, Fig. 193). 
Länge: 11 mm. 


methneri n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von D. O. Afrika, Pori b. Tanga, 7. 02 
(Methner) [M. B.]. 

Von der ihr recht ähnlichen vorhergehenden unterscheidet: sich 
diese Art durch den ganz roten Thorax. Fühler und Beine sind etwas 
aufgehellt. Das Pronotum tritt seitlich nur ganz schwach vor; die 
Seiten des Propodeums sind mehr gerundet und divergieren nicht so 
stark. Auf der hinteren, abschüssigen Fläche des Propodeums fließen 
die kielförmigen Zwischenräume der Grübchen deutlich zu Längs- 
kielen zusammen, die von der Ansatzstelle des Abdomens auszu- 
strahlen scheinen. Die Skulptur auf den Seiten des zweiten Tergits 
ist, soweit unter der dort etwas dichteren Behaarung sichtbar, feiner 
und flacher. Das Pygidialfeld ist viel feiner gerunzelt, weist aber einige 
kräftige, unregelmäßige Längsrunzeln auf. Der Scheitel ist ganz 
schwarz. Die anliegende Behaarung von Stirn und Scheitel, sowie 
die aufrechten Borsten daselbst sind kastanienbraun. 

Länge: 9 mm. 


mpalana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von: Congo, Mpala, 3. 93 (Coll. Tosquinet) 
[M. Brüssel]. 

Bei dieser Art, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der methneri 
besitzt, divergieren die Thoraxseiten in der Mesonotalregion bereits 
gleichmäßig nach hinten, ohne daß die Propodealregion sich stärker 
erweitert. Der Verlauf der Seiten ist also ziemlich geradlinig. Das 
Pysidialfeld ist unregelmäßig, kräftig gerunzelt, auf dem Mittellappen 
feinkörnig, ohne daß auf seiner Fläche besondere Längsrunzeln auf- 
treten. Das Rot des Thorax ist etwas dunkler als bei der methneri 
mit der sie habituell viele Ähnlichkeiten besitzt. Sehr nahe steht 
diese Art der tosquineti, von der sie sich aber, abgesehen von der 
Thoraxfärbung, noch dadurch unterscheidet, daß der Thorax in der 
Propodealregion seitlich weniger stark erweitert ist. 

Länge: 7,5 mm. 


sennarensis n. Sp. 


Drei Weibchen liegen vor von Soudan €gyptien, Prov. de Sennar, 
1907 (Alluaud) [M.P.]; Singa, Nil bleu, 1907 (Alluaud) IM.P.]. 

Durch die verhältnismäßig großen Flecken des zweiten Tergits 
leicht kenntlich, erinnert diese Art recht an die chariensis, von der sie 
Sich aber, abgesehen von der wesentlich anderen Skulptur des Pygidial- 
feldes, auch durch die Thoraxgestalt unterscheidet. Der Thorax ist 
ziemlich düster rot, auf den Pleuren und dem hinteren Absturz in 
weiter Ausdehnung geschwärzt. Der Abstand der großen Flecken des 
zweiten Tergits beträgt etwa das anderthalbfache ihrer Querdurch- 


3 Heft 


392 Dr. H. Bischoff: 


messer, ihr Abstand vom Hinterrand ungefähr soviel wie ihr Längs- 
durchmesser. Pronotal- und Propodealregion treten schwächer hervor 
als bei der chariensis. Die Thoraxgestalt ähnelt der der methneri noch 
am meisten; doch ist die Skulptur des Thoraxrückens feiner und gleich- 
mäßiger. Das Pygidialfeld ist gleichmäßig feinkörnelig skulptiert und 
weist nur auf der Basalhälfte eine kräftigere, unregelmäßigere Runz- 
lung auf. (Taf. VI, Fig. 194). 

Länge: 8,5—10,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das kleinere, besser erhaltene Exemplar 
vom erstgenannten Fundort. 


buruana n. sp. 


Ein Weibchen dieser leicht kennilichen Art liegt vor mit der Be- 
zeichnung: Afr. or. angl., Wa-Taita, Bura 1050 m, Stat. 61. 3. 1912 
(Alluaud et Jeannel) [M.P.|. 


Schwarz mit hellrotem Thorax. Die Zeichnungselemente des Ab- 
domens bestehen aus rein weißen Haaren und sind auffällig klein. Die 
Binden des dritten und vierten Tergits sind sehr weit unterbrochen 
und auch seitlich stark abgekürzt. so daß nur je zwei kleine Flecken 
auf diesen Tergiten bestehen bleiben. Auch die Flecken des zweiten 
Tergits sind auffällig klein. Die kräftige, unregelmäßige Runzlung 
des Pygidialfeldes läßt den Mittellappen in weiter Ausdehnung frei 
und hier zeigt sich nur eine außerordentlich feine querbogige Runze- 
lung. Der Thorax ist verhältnismäßig schlank gebaut. Die Pronotal- 
und Propodealregion sind untereinander annähernd gleich breit und 
gegen die parallelseitige Mesonotalregion seitlich nur schwach abgesetzt. 

Länge: etwa 12 mm. 


Arten mit rotem Kopf und rotem Thorax. 


1. Binden des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt oder 
wenigstens scheinbar durch etwas lockere, helle Behaarung bis zum 
Seitenrand verlängert. 


tenuistriala n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Angabe: Senegal [M. W.]. 
Bezeichnet ist dies Stück von Sichel als aestuans Gerst. 

Das Pygidialfeld ist bei dieser Art gleichmäßig, fein und dicht 
runzlig gestreift bis an den Apikalrand des vorgezogenen Mittellappens. 
Der ganze Kopf, Thorax und Fühlerschaft sind dunkel rötlich. Die 
Fleckenzeichnung des Abdomens ist leicht gelblich getönt. Die Pronotal- 
region ist seitlich ziemlich deutlich abgesetzt, das Propodeum nach 
hinten ziemlich stark verbreitert (Taf. VI, Fig. 195). 

länge: 10 mm. 


rugulifera n, sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Senegal (Wtm.) [M. W.], 
sowie dem Vermerk ‚„interrupta Lp., Kl., nec Ol.; Radoszkowski det.“ 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 393 


Der vorhergehenden zum Verwechseln ähnlich unterscheidet sie 
sich von jener in erster Linie durch die Skulptur des Pygidialfeldes, 
das auf seiner Basalhälfte unregelmäßig längsrunzlig, im übrigen aber 
fein körnelig skulptiert ist. Das Rot von Kopf und Thorax ist etwas 
heller, die Flecken- und Bindenzeichnung reiner weiß. Die Gestalts- 
verhältnisse des Thorax sind außerordentlich ähnlich. doch verbreitert 
sich die Propodealregion weniger stark nach hinten (Taf. VI, Fig. 196). 

Länge: 11,5 mm. 


miniaticeps n. sp. 


Diese Form ist durch zehn Weibchen vertreten von N. Aden, 
Lakey, 6. u. 12.3. 95 (Bingham) [M. B.]; Haithalbuni, 15. u. 30. 3. 95 
(Bingham) [M. B.]; Kursi-Aden, 24.3.70 (Benari) [M. G.]. 

Diese Art gehört zwar nicht dem afrikanischen Kontinent an, 
doch nehme ich sie hier wegen der nahen Beziehungen Südarabiens 
und Afrikas auf. Von Andre sind zwei hierhergehörige Tiere als 
interrupta var. miniaticeps bezeichnet. Da mir nun eine Form dieses 
Namens aus der Literatur nicht bekannt geworden ist, glaube ich, 
den Andre’schen Namen als ein Nomen in litt. auffassen zu müssen. 
Ich behalte ihn jedoch als Artnamen miniaticeps bei. 

Diese Art ähnelt etwas der rugulifera, doch sind Kopf und Thorax 
von einem wesentlich helleren Rostrot. Die Flecken des zweiten 
Tergits sind bedeutend größer, sodaß ihr Abstand von einander nur 
etwa gleich dem Querdurchmesser eines Flecks ist und die Entfernung 
der Flecken vom Apikalrand nicht mehr als deren Längsdurchmesser 
beträgt. Morphologische Unterschiede liegen in der deutlich ge- 
drungeneren Thoraxgestalt und in der Skulptur des Pygidialfeldes, 
das. auf seiner ganzen Fläche fein körnelig skulptiert ist ohne An- 
deutung von Längsrunzeln. Die Beine sind schwarz, während sie bei 
der vorhergehenden pechbraun sind. Auch das Abdomen macht einen 
etwas gedrungeneren Eindruck. Morphologisch steht diese Art der 
divisa Sm. sehr nahe. 

“ Länge: 5—12 mm. 
Als Typus bezeichne ich eines der Stücke von Lakey, 6. 3. 95 [M. B.] 


bottegoi Magretti in Ann. Mus. Genova, 1895, p. 165. 


Als einziges Exemplar lieg; mir der Typus vor von Somali, Basso 
Ganana, 7.—8.93 (Bottego) [M. G.]. 

Diese Art steht der disprlotaefermis Magr. sehr nahe. Schwarz; 
Kopf und Thoraxrücken dunkelrot. Auf dem zweiten Tergit stehen 
zwei ziemlich große, ovale Flecken, auf dem dritten und vierten in der 
Mitte unterbrochene und seitlich weit abgekürzte Binden. Die helle 
Zeichnung ist etwas gelblich getönt. Der Kopf ist kaum breiter als 
der Thorax vorn; hinter den Augen mit von oben gesehen deutlich 
konvergierenden Seiten. Hinter der seitlich gut abgegrenzten Pro- 
notalregion verlaufen die oberen Mesothorakalkanten parallel, und 
das Mittelsegment ist nicht breiter als das Pronotum. Der Thorax ist 
etwas gedrungener als bei der dispilotae/ormis Magr. und erinnert in 


3. Heft 


394 Dr. H. Bischoff: 


seiner Gestalt mehr an den der dispilotaemorpha. Das Pygidialfeld ist 
unregelmäßig gerunzelt (Taf. VI, Fig. 197). 
Länge: 10,5 mm. 


mombasana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Bezeichnung: Afr. or. angl. 
Mombasa, 7.04 (Alluaud) [M.t.]. 

Kopf und Thorax sind ziemlich dunkel rot, die Fleckenzeichnung 
ist: schneeweiß. Die weit abgekürzten Binden auf dem dritten und 
vierten Tergit bilden ziemlich quadratische bis rundliche Flecken. 
Kenntlich ist diese Form an dem nahezu parallelseitigen Thorax, der 
nach hinten unmerklich verbreitert ist, während die Pronotalregion 
deutlich, wenn auch schwach verbreitert ist. Das 'Pygidialfeld ist 
auf der Basalhälfte unregelmäßig gerunzelt; auf der Apikalhälfte 
neigt diese Runzlung zu quergestellter Anordnung. während der vor- 
gezogene Mittellappen sehr fein körnelig skulptiert ist (Taf. VI, 
Fig. 198). 

Länge: 9 mm. 


wabonica n. sp. 


Diei Weibchen liegen vor von Ostafrika, Waboniland [M. W.]. 

Diese Tiere sind der mombasana ganz außerordentlich ähnlich 
unterscheiden sich aber abgesehen von der geringeren Größe durch 
den etwas heller roten Thorax, an dem die Pleuren nur ganz unbe- 
deutend verdunkelt sind. Der Thorax erscheint nach hinten ein wenig 
erweitert, aber wesentlich schwächer als bei der samburuana (Taf. VI, 
Bis. 199). 

Länge: 5,5—7 mm. 


samburuana n. sp. 


Zwei Stücke liegen vor von Afr. or. angl. Sambourou, Wa-Nyika, 
4. 04 (Alluaud) [M.tr.]. 

Mit der mombasana in Zeichnungsanordnung und Färbung von 
Kopf und Thorax völlig übereinstimmend, unterscheidet sie sich von 
jener durch die Gestalt des Thorax, der etwas gedrungener gebaut 
und nach hinten deutlich verbreitert ist. Die Querrunzlung des Pygidial- 
feldes ist auf der Basalhälfte überall erkennbar, während sie bei der 
vorhergehenden nur unmittelbar vor dem Mittellappen auftritt und 
auf der Basalhälfte durch eine ganz unregelmäßige Runzlung ersetzt 
wird (Taf. VI, Fig. 200). 

Länge: 8,5—9.5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


kifaruana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Mto-ja-Kıfaru (Katona) [M. Bud.]. 
Abgesehen von der wesentlich helleren. fast blutroten Färbung 
von Kopf und Thorax unterscheidet sich diese Art von der: ihr im 
übrigen recht ähnlichen samburuana durch den im ganzen kräftiger 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 395 


gebauten Thorax. Die Thoraxseiten divergieren hinter der Pronotal- 
region ein wenig nach hinten. ähnlich wie bei der samburuana. Das 
Pygidialfeld ist unregelmäßig grob runzlig skulptiert. nur der vor- 
gezogene Mittellappen wesentlich feiner. Die Flecken des vierten 
Tergits sind weitgehend reduziert, vielleicht auch abgerieben (Taf. VI, 
Fig. 201). 

Länge: 9,5 mm. 


benadirica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Af-goi. Benadir (Casale, 1910) [M. G.]. 
Der vorigen ähnlich, doch ist der Thorax noch heller gefärbt. Die 
Seiten der Mesonotalregion verlaufen hinter den kaum vortretenden 
Winkeln des Pronotums ziemlich parallel bis zum Stigma. Erst in der 
Propodealregion divergieren sie deutlich. Das Pygidialfeld. dessen 
Apikalteil etwas aufgehellt ist. ist wie bei der kilaruana skulptiert. 
Die Fleckenzeichnung ist leicht gelblich getönt (Taf. VI, F.g. 202). 
Länge: 7,5 mm. 


ogadenica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Ogaden, Ouabi Chebeli, Imi (Mission 
du Bourg de Bozas, 1903) [M.P.]. 

Der vorhergehenden ganz außerordentlich ähnlich, unterscheidet 
sie sich zunächst in der Färbung dadurch, daß der Thorax und Kopf 
noch etwas heller, aber nicht so lebhaft gefärbt sind. Außerdem ist 
die Zeichnung von einem etwas reineren Weiß. Die Skulptur des 
Pysidialfeldes ist die gleiche. Die Gestalt des Thorax ist ebenfalls 
der der benadirica außerordentlich ähnlich, jedoch ist die Propodeal- 
region etwas schwächer verbreitert. Während die beiden vorhergehenden 
Arten eine lange, abstehende Behaarung auf dem Vorderkörper besitzen, 
fehlt diese der ogadenica gänzlich (Taf. VI, Fig. 203). 

Länge: 8 mm. 


trigonophora- Gruppe. 
trigonophora n. sp. 


Sechs hierhergehörige Weibchen liegen vor von Central Angoni- 
land, Lilongwe Distr., 2000—5000 ft., 28. 5.—2. 6. 10 (Neave)[Br. M.]; 
N. Rhodesia, Mangandwe, 9.2.11 (Silverlock) [Br.M.]; Nyasaland 
Mlanje, 21.1., 14.2., 26.5. (Neave) [Br.M.). 

Diese Art erinnert morphologisch sowohl wie in der Färbung 
recht an die richteri m.. bes. durch den Besitz der charakteristischen 
Höckerreihe auf dem Propodeum, doch ist diese bei der trigonophor a 
noch stärker ausgeprägt, sodaß der Thorax hinten winklig scharf ab- 
gesetzt erscheint. Die Höckerreihe bleibt allerdings, wie auch bei den 
verwandten Arten, deutlich von der Hinterkante des Propodeums 
entfernt. Wesentlich verschieden ist die Gestalt des Thorax, der bei 
der trigonophore im ganzen gedrungener und namentlich nach hinten 
stark verbreitet ist. Die Färbung des Thorax ist gewöhnlich sehr 


3. Heit 


396 ‘ Dr. H. Bischoff: 


düster rot. Nur das Exemplar aus Angoniland besitzt ‘einen gänz 
schwarzen Thorax. 
Länge: 10—15 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück aus Mlanje vom 14. 2. 13. 
subsp. pleuromelaena n. subsp. 


Diese Form ist durch drei Weibchen vertreten mit folgenden An- 
gaben: D. O. Afrika, Sigifluß, Sisima, 15. 12.04 (Karasek) [M. B.]; 
Afr. or. angl., Voi, 600 m, St. 60, 3. 11 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]; 
Afr. or. angl., Kibwezi, Wa-Kamba, 12. 04 (Alluaud) [M.P.]. 


Morphologisch steht sie der typischen trigonophora sehr nahe, 
unterscheidet sich aber durch feinere Thoraxskulptur. Der Thorax 
ist außerdem viel heller rot, besonders bei dem typischen Exemplar 
vom Sigifluß, und die Pleuren sind teilweise geschwärzt. 

Länge: 12—13 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück vom Sigi. 
richteri n. sp. 


- Zwei Weibchen liegen vor von D. O.- Afrika, Tura-Tschaya 
(Richter) [M. B.] und N. E. Rhodesia, on road Ft. Jameson to Lun- 
dazi, 4000 f£t., 7.—14. 6.10 (Neave) [Br. M.]. 


Der Thorax ist bei dieser Art ganz schwarz. Er ist hinten nur 
schwach breiter als vorn. Hinten trägt er kurz vor dem Absturz, aber 
noch auf der Rückenfläche, jederseits eine schräge Reihe von fünf 
kleinen, aber deutlichen Höckern. die von den Hinterwinkeln sich 
nach vorn zum Scutellarschüppchen erstreckt, das so den Scheitel- 
punkt eines stumpfen Winkels bildet. 

Länge: 11.5 mm. 


Als Typus bezeichne ich das aus D. O. Afrika stammende Exemplar. 
v rufibasalis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Kambove, Katanga, 
4000—5000 ft., 19.6.07 (Neave) [Br.M.]. 


Diese Form erinnert durch das rostrote, mit schwarzem Apikal- 
rand versehene eıste Tergit etwas an die basimarginata Cam., mit 
der sie auch im übrigen in der Färbung übereinstimmt. Nur ist der 
Thorax heller rot. Der Thorax ist in der Propodealregion seitlich 
stärker erweitert, seine Skulptur ist wesentlich feiner. Auf dem Pro- 
podeum verläuft eine ähnliche Höckerreihe wie bei der frigonophora m., 
der sie auch im übrigen so nahe steht, daß sie spezifisch vielleicht 
kaum zu trennen ist. Der Thorax ist aber vorn und hinten gleichbreit, 
und die Seiten der Mesonotalregion verlaufen völlig parallel, diver- 
gieren aber nicht nach hinten, sodaß man hierin vielleicht ein Art- 
kriterium sehen darf. 

Länge: 10 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 297 


tubereulata n. sp. 


Vertreten ist diese neue Art er nur durch ein Weibchen von 
N. Rhodesia, Pakasa, 23.1. 11 (Silverlock) [Br. M.]. 
| Diese Art erinnert an die richteri m., unterscheidet sich aber von 
ihr durch das Fehlen der charakteristischen Höckerreihe, von der 
mombasensis m., durch die Kopfbildung, die mehr die der trigonophora 
ist. Der Thorax ist stärker als bei den beiden zum Vergleich heran- 
gezogenen Arten nach hinten verbreitert, und die Streifung des Pygidial- 
feldes erreicht den Hinterrand völlig, erlischt also nicht vorher wie 
bei den genannten Arten. 
Länge: 12 mm. 


mombasensis n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen mit der Angabe: Afr. or. angl., Mom- 
basa, 9. 09 (Alluaud) [M.P.] liegt vor. 

Die Art ähnelt der richteri ganz außerordentlich, ist aber durch 
das Fehlen einer deutlichen Höckerreihe auf dem Propodeum ohne 
weiteres zu unterscheiden. Das Scutellarschüppchen ist außerdem 
flacher und breiter. Die Streifung des Pygidialfeldes ist unregelmäßig 
runzlig, nur an der Basis etwas mehr zur Längsstreifung neigend. Der 
Mittellappen des Pyyidialfeldes ist durch feine Runzelung matt und 
nach hinten stärker vorgezogen als bei der richteri. Die Seiten des 
Kopfes konvergieren außerdem nach hinten stärker. 

Länge: 10,5 mm. 


syntoma n.sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Afr. or., Victoria Nyansa, Desert. 
Ruvana (Katona) [M. Bud.]. 

Diese Art ist verhältnismäßig leicht kenntlich. Sie ist einfarbig 
tief schwarz, trägt zwei kleine, runde, gelblichweiße Flecken auf der 
Scheibe des zweiten Tergits. Das dritte Tergit besitzt eine in der 
Mitte weit unterbrochene und seitlich stark abgekürzte Binde. Spär- 
liche blasse Haare finden sich am Apikalrand des vierten Tergits 
jederseits in geringer Ausdehnung. Der Thorax ist hinten kaum breiter 
als vorn. Der Kopf ist schwach breiter als der Thorax, hinter den 
Augen mit deutlich konvergierenden Seiten. Das Pygidialfeld ist, 
abgesehen von seinem in geringer Ausdehnung sehr fein gerunzelten 
Spitzenteil, grob und ziemlich regelmäßig längsrunzlig gestreift. 

Länge: etwa 8 mm. 


amauroterga n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Zomba Mt., Nyasaland, 
5000 ft., 13.2.10 (Neave) [Br.M.]. 

Schwarz; Thorax düsterrot mit schwarzen Pleuren. Die Schwär- 
zung greift weit auf den Rücken des Mesonotum bis fast zur Mittel- 
linie über. Die abschüssige Fläche des Propodeums ist schwarz. Die 
Fühlerhöcker sind hell rostrot, ähnlich wie bei der Ayberythra m. Der 
Kopf ist deutlich breiter als der Thorax vorn, hinter den Augen mit 


3. Heft 


398 Dr. H. Bischoff: 


etwas gerundet konvergierenden Seiten, am Hinterrand ausgebuchtet. 
Der Thorax ist hinten nur wenig breiter als vorn. Die abschüssigen 
Seiten des Propodeums sind höckerig gezähnt. Das Pygidialfeld ist 
unregelmäßig gerunzelt. Es erscheint etwas breiter als bei der 
hyberyihra m. 

Länge: 9 mm. 


nigritorquata n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von N. E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft., 
3.—6.6.10 (Neave) [Br.M.]. 

Die Art ist der bugalana claripennis außerordentlich ähnlich, 
doch macht sie einen gedrungeneren Eindruck. Namentlich der Thorax 
ist hinten stärker verbreitert. In der Färbung unterscheidet sich diese 
Art durch die schwarze Pronotalregion. Der Kopf ist verhältnismäßig 
etwas schmaler, kaum so breit wie der Thorax vorn. Hinter den Augen 
ist er etwas mehr verlängert. Die Fühlerhöcker sind lebhafter rostrot. 
Auch bei dieser Art finden sich ähnlich wie bei der bugalana claripennüs 
auf dem vierten Tergit helle Haarflecken angedeutet. 

Länge: etwa 9,5 mm. 


bugalana elaripennis n. subsp. 


Drei Weibchen liegen vor von Brit. E. Africa, S. foot and slopes 
of Mt. Elgon, 5200—5800 ft., 8.—13. 6.11 (Neave) [Br. M.]; Uganda 
occident., Prov. d’Unyoro, Reg. de l’Albert Nyanza, 2. 09 (Alluaud) 
[M. P.]; Brit. E. Afr., Nandı Plateau, some forest, 5700—6200 ft., 
30.5.—4.6.11 (Neave) [Br.M.]. F 

Diese Art hat habituell. namentlich in den Proportionen von 
Kopf und Thorax. eine große Ähnlichkeit mit der irigonophora m., 
unterscheidet sich aber besonders durch das Fehlen der charakte- 
ristischen Höckerreihe auf dem Propodeum. Die Pleuren sind leicht 
angedunkelt. Charakteristisch ist auch auf dem vierten Tergit jeder- 
seits am Apikalrand ein kleiner, weißer Haarfleck. Das Pygidialfeld 
ist nicht ganz so regelmäßig, weitläufiger und etwas gröber gestreift. 
Auch erlöschen diese Kielchen in größerer Entfernung vom Apikal- 
rand, und der Mittellappen des Pygidialfeldes ist viel weiter vor- 
gezogen. 

Länge: 9—11,5 mm. 

Die beiden von Neave gesammelten Weibchen sind mit den unter 
gleichem Namen beschriebenen Männchen in copula gefangen worden. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 


diffieillima n. sp. 


Die Art ist durch drei Weibchen vertreten von Afr. or. angl., 
Kikuyu Ese., Kijabe, 2100 m, 12. 11 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]; 
B. E. Afrika, Kikuyu Escarp. [M. G.]; Kilimandjaro, Zone des Cultures, 
Kilema, 1400—1500 m, 9. 09 (Alluaud) [M.P.]. 

Diese Art ähnelt recht der posselana, ist aber morphologisch von 
ihr dadurch verschieden, daß der Thorax vorn in der Pronotalregion 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 399 


breiter ist. Infolgedessen ist sein Gesamteindruck ein gedrungener. 
Auch die dorsale Skulptur ist gröber. Das Pygidialfeld ist an der 
Basıs unregelmäßig runzlig skulptiert und auf der Apikalhälfte durch 
sehr feine Skulptur matt. Die Haarzeichnung ist etwas gelblich getönt. 

Länge: 9—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück von Kijabe. 

Morphologisch am nächsten steht diese Form der basimarginata 
Cam., von der sie spezifisch vielleicht nicht zu trennen ist, in’ der 
Färbung sich aber leicht durch das schwarze erste Tergit unter- 
scheidet. 


ghindana n. sp. 


Ein Weibchen liegt mir vor von Eritrea, Ghinda [M. B.]. 

Diese Art steht der difficxllima sehr nahe, unterscheidet sich aber 
schon in der Färbung dadurch, daß die Abdominalzeichnung rein weiß 
ist. Die Pleuren zeigen eine leichte Neigung zur Verdunklung, ohne 
aber geschwärzt zu sein. Der Thorax ist bei der yhindana vorn in der 
Pronotalregion etwas schmaler. Die Skulptur des Pygidialfeldes ist 
eine sehr ähnliche, doch sind die unregelmäßigen Längsrunzeln etwas 
mehr ausgedehnt. 

Länge: 9 mm. 


basimarginata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
v.2, Abt.8, p. 200. 


Der Typus liegt mir vor mit der Angabe, Kilimandjaro, Kibonoto, 
Kulturzone, 7.4. (Sjöstedt) [M. Stockh.], sowie ein zweites, völlig 
damit übereinstimmendes Exemplar von O. Afrika [M. B.]. 

Schwarz; Thorax dunkelrot, oberseits verhältnismäßig grob 
skulptiert. _ Auch das erste Abdominalsegment ist rot mit nur 
schmalem, schwarzem Apikalsaume. Die Sternite sind schwarz. Das 
Pygidium ist unregelmäßig runzlig skulptiert. Die Abdominalzeichnung 
ist deutlich gelblich getönt. 

Länge: 9 mm. 

Diese Art ähnelt recht der leucopyaa Kl., unterscheidet sich aber 
abgesehen von der Färbung des ersten Tergits durch den nach vorn 
weniger verengten und in der Propodealregion schwächer verbreiterten 
Thorax, sowie durch das wesentlich anders gebaute letzte Sternit. 


hyperspilota n. sp. 


a Ein einzelnes Weibchen liegt vor mit der Angabe: Congo (Thoire) 
IM:P.]. 

“ Die vorliegende Form ist von Andre irrtümlich als irimaculata 
Lep. bestimmt. Die gänzlich verschiedene Thoraxgestalt läßt eine 
Vereinigung mit jener Art nicht zu. 

Die hyperspilota besitzt auf dem ersten Tergit einen großen, drei- 
eckigen, weißen Mittelfleck, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist. 
Die anliegende Behaarung auf der Basis des zweiten Tergits vor den 
Mittelflecken ist goldigbraun. Der Thorax ist ziemlich hell rostrot, 


3. Heft 


400 Dr. H. Bischoff: 


auch auf den Pleuren. Seine Skulptur ist etwa von der gleichen Stärke 
wie bei der typischen leucopyga Kl., mit der sie im übrigen wegen der 
abweichenden Beschaffenheit des letzten Tergits nichts zu tun hat. 
Sehr charakteristisch ist diese Art auch durch die Beschaffenheit 
des Pygidialfeldes, dessen Mittellappen zungenförmig vorgezogen 
ist. In ihn hinein erstrecken sich zwei Längskiele und erreichen den 
Apikalrand vollständig. Jederseits von diesen Kielen steht ein- 
weiterer Kiel, der ebenfalls bis zum Apikalrand reicht u. z. auf.die 
Stelle trifft, wo der Apikalrand sich zum Mittellappen ausbuchtet. 
Außer diesen vier langen Kielen finden sich auf dem Pygidialfeld nur 
noch auf der Basalhälfte Längsrunzeln, die aber wesentlich kürzer 
sind. 
Länge: 12 mm. 


pyenothoraeica n. sp. 


Ein Weibchen und ein Männchen, in copula gefangen, liegen vor 
von N. Nigeria. Mima, 25.11.10 (Simpson) [Br. M.]. 

Schwarz; Thorax einfarbig rostrot, auch auf den Pleuren. Der 
Kopf ist so breit wie der Thorax, hinter den Augen gerundet verengt. 
Thorax vorn und hinten gleich breit, in der Mitte nur ganz schwach 
eingeschnürt, im übrigen mit parallelen Seiten. Er ist etwa um ein 
Drittel länger als breit, macht daher einen ziemlich gedrungenen Ein- . 
druck. Das Pygidialfeld ist kräftig gestreif,, u. z. so, daß die Kiele 
gegen die Seiten hin leicht konkav gekrümmt sind und daher zur Basis 
wie auch zum Apikalrand divergieren. Der Mittellappen des Pygidial- 
feldes ist verhältnismäßig weit vorgezogen, sodaß die seitlichen Aus- 
buchtungen tief erscheinen. 

Länge: etwa 7 mm. 


hyberythra n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Nyasaland, Mt. Mlanje, 1.1.13 
(Neave) [Br. M.]. 

Schwarz, mit rotem Thorax, an dem Meso- und Metapleuren 
geschwärzt sind, desgl. die Seiten und Hinterfläche des Propodeums. 
Mandibelmitte und Fühlerhöcker sind hell rostrot. Der Kopf ist ein 
wenig breiter als der Thorax; seine Seiten hinter den Augen konver- 
gieren beträchtlich. Der Thorax ist am Pronotum und in der Pro- 
podealregion gleich breit, und macht einen ziemlich schlanken Ein- 
druck. Die Seiten sind leicht konkav. Das Pygidialfeld ist unregel- 
mäßig längsgerunzelt, doch ist diese Runzelung vor der Spitze er- 
loschen und das Pygidialfeld daselbst dicht und fein körnelig skulptiert. 
Die Seiten des Mittellappens verlaufen ohne Einkrümmung gegen 
die Außenwinkel des Pygidialfeldes. 

Länge: etwa 6,5 mm. 


kavirondoana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Brit. O. Africa, Nyangori, N. Kavi- 
.rondo, 4800 £t., 18.—19.5.11 (Neave) [Br.M.]. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 401 


Der vorhergehenden außerordentlich ähnlich, ist diese Form 
zunächst an den schwarzen Fühlerhöckern kenntlich. Die Hinter- 
fläche des Propodeums ist nur unweit der Basis des Abdomens ge- 
schwärzt. Die Seiten des Kopfes hinter den Augen konvergieren 
weniger stark. 

Länge: etwa 6,5 mm. 


serenjeana n. sp. 


Diese interessante Art ist nur durch ein einziges Weibchen ver- 
treten mit der Angabe: Serenje Distr., N. E. Rhodesia, about 4500 ft., 
14. 12.07 (Neave) [Br. M.]. 

Schwarz; Thorax einfarbig dunkelrostrot, auch auf den Pleuren. 
Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax. Hinter den Augen kon- 
vergieren seine Seiten beträchtlich. Der Hinterrand ist rundlich aus- 
geschnitten. Der Thorax ist hinten nicht breiter als vorn. in der Mitte 
schwach eingebuchtet. Er ist etwas über anderthalbmal so lang wie 
breit. Das Pyg dialfeld ist auf glattem, glänzendem Grunde unregel- 
mäßig gerunzelt, doch lassen diese Runzeln die Spitze in weiter Aus- 
dehnung frei. Der Mittellappen ist ziemlich breit verrundet. Auf dem 
vorletzten Tergit tritt eine zerstreute, helle Behaarung auf. 

Länge: 11 mm. 

Durch die Thoraxgestalt und das geglättete Pygidialfeld erinnert 
diese Art recht an Vertreter der adelpha-Gruppe, doch spricht der 
Bau des Pygidialfeldes, das einen deutlichen, wenn auch etwas ver- 
rundeten Mittellappen besitzt, dagegen. Immerhin dürfte diese Art 
zwischen beiden Gruppen vermitteln. 

Fünf Weibchen von Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.] gehören 
ebenfalls hierher. Diese sind durch eine kleinere Gestalt ausgezeichnet 
und dürften eine besondere Rasse darstellen. 

Länge: 8—10 mm. 


lacustris n. sp. 


11 Weibchen liegen mir vor mit den Angaben: Victoria Nyanza, 
Arcip. di Sesse, Bugala, 7. 08 (Bayon) [M. G.]; Uganda, Entebbe, 
16. 11. 12 (Godway) [Br. M.]; Uganda, W. shores of Vic. Nyanza, 
Buddu, 3700 £t., 19.—25.9.11 (Neave) [Br. M.]. 

Der Thorax ist einfarbig rot, die Fühlerhöcker sind schwarz. Der 
Kopf ist so breit wie das Propodeum des nach hinten stark ver- 
breiterten Thorax. Charakteristisch ist auch das Pygidialfeld, das 
eine deutliche Längsstreifung aufweist, die aber den Apikalrand nicht 
ganz erreicht und einen kleinen, glänzenden Raum frei läßt. 

Länge: 7—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare aus Bugala. 

intraorbitalis n. sp. 


Zwei Weibchen und drei Männchen liegen vor von Guinea porto- 

ghese, Bolama, 6.12.99 (Fea) [M. G.] und Guinea [M. W.]. 
Archiv für Naturgeschichte 96 EA a 
1920. A. 8. . 3. lieft 


402 Dr. H. Bischoff: 


Die Art ist im weiblichen Geschlecht der vorhergehenden ganz 
außerordentlich ähnlich. In der Färbung stimmt sie mit ihr auch 
darin überein, daß die Fühlerhöcker schwarz sind. Der Thorax macht 
einen etwas gedrungeneren Eindruck, da seine Seiten nach vorn weniger 
stark konvergieren. Das zweite Fühlergeißelglied ist verhältnismäßig 
etwas länger. Das Pygidialfeld hat die gleiche Skulptur wie bei der 
vorhergehenden. Das zweite und dritte Sternit tragen ausgeprägte 
Apikalbinden, während bei der lacustris die helle Behaarung an diesen 
Stellen einen mehr fransenartigen Eindruck macht. Größere Stücke 
sehen der charaxus Sm. sehr ähnlich. Das vorliegende größere Exemplar 
ist von Radoszkowski und Sichel als leucopyga Kl. bestimmt. 


Länge: 11—14 mm. 


Als Typus des Weibchens bezeichne ich das mit einem Männchen 
in, copula gefangene Exemplar aus Bolama. 


posselana n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor mit der Angabe: Haut ÖOubangui, 
Bessou Mission, & Mont de Fort de Possel, 9. 04 (Mission Chari-Tchad) 
[M. P.]. 

Diese Form ist der lacustris m. in jeder Beziehung sehr ähnlich, 
ist aber in der Färbung an den teilweise geröteten Fühlerhöckern 
kenntlich. Der Thorax macht einen etwas schlankeren Eindruck. 
Die Skulptur des Pygidialfeldes ist bei einem Exemplar die gleiche 
wie bei der lacustris, bei dem anderen auf der Basalhälfte unregelmäßig 
runzlig. 

Ob diese Form als eigene Art oder nur als Subspecies der lacustris 
aufzufassen ist, wird erst nach Kenntnis des Männchens zu entscheiden 
sein. 

Länge: etwa 9 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück mit der unregelmäßigeren 
Runzelung des Pygidialfeldes. 


burukruana n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Cöte d’Ivoire, Bouroukrou (Che- 
valier, 07) [M.P.]. 

Der Thorax ist düster rot mit schwarzen Pleuren und größtenteils 
geschwärzter Hinterfläche des Propodeums. Der Kopf ist mit den Augen 
etwas breiter als der Thorax in der Propodealregion. Seine Seiten 
hinter den Augen konvergieren stark nach hinten, und der Hinterrand 
ist etwas gerundet ausgeschnitten. Die Wangen sind verhältnismäßig 
lang, etwa von der Länge der Seiten des Hinterkopfes. Der Thorax 
wird nach hinten beträchtlich breiter. Das Pygidialfeld ist auf seiner 
Apikalhälfte glatt und glänzend, auf der basalen trägt es kurze, kräftige 
Längsrunzeln, die mit schwächeren untermischt sind. 


Länge: etwa 8 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 403 


laevinotata- Gruppe. 
laevinotata Andrö in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 79. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor von $S. ©. Kamerun, Lolodorf 
(Conradt, 1895) [M. B.], sowie ein weiteres Weibchen von West- 
Afrıka, Uelleburg, 6.—8.08 (Tessmann) [M.B.]. 

Diese Art ist an der Zeichnung ohne weiteres zu erkenhen und 
Verwechselungen mit anderen bisher bekannten Arten sind aus- 
geschlossen. Schwarz; auf der Scheibe des zweiten Tergits finden 
sich zwei große, glatte, rundliche, gelbbraune Flecken, deren Färbung 
nicht durch Behaarung bedingt wird, sondern in der Grundfärbung 
selber liegt. Auf diesen hellen Flecken finden sich nur vereinzelte, 
dunkle Härchen. Das dritte und vierte Tergit sind dicht blaßgolden 
behaart, höchstens mit schwacher, mittlerer Unterbrechung. Der 
Kopf ist nur wenig breiter als der Thorax, hinter den Augen mit etwas 
konvergierenden Seiten ein wenig verlängert. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist deutlich länger als das dritte. Der Thorax ist vorn 
und hinten gleich breit, in der Mitte mit konkaven Seiten. Das Pygidial- 
feld ist regelmäßig längsrunzlig, an der äußersten Spitze ein wenig 
geglättet. _ 

Länge: 14 mm. 

Die angeführten Merkmale lassen diese Art bereits mit Sicherheit 
erkennen. Bezüglich weiterer Angaben sei auf die Andr&’sche Original- 
beschreibung verwiesen. 

Mit den Arten aus der Verwandtschaft der acrisione hat diese 
Art nichts zu tun. 


biseriata- Gruppe. 


biseriata Saussure in Mitt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 255; in 
Grandidier, Hist. Madagaskar, p. 267, t.18, £. 30. 

— septemmaculata Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 37; Zavattari 
in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr.9, p.12. 

— detritepilosa Strand in Ent. Mitt. 1917 p. 40. 

Diese Art liegt mir in zehn weiblichen Exemplaren von folgenden 
Fundorten vor: Madagaskar (sicher falsche Patria-Angabe) [M. B.; 
Typus der biseriata Sauss.]; Sambourou, Wa-Nyika, 4. 04 (Alluaud) 
[M. P.]; Kibwezi (Scheffler) [M. B.]; Kitui (Hildebrandt) [M. B.]; 
Kilimandjaro (Harnoncourt) [M. W.]; Br. E. Africa, Leikipia 
(Gregory) [Br.M.]; Africa (Stordy) [Br.M.]; Lukuledi (Hintz) 
[M. Dahlem]. 

Diese Art besitzt eine sehr charakteristische Anordnung der 
Fleckenzeichnung auf dem Abdomen, sodaß eine Verwechselung mit 
einer anderen Art ausgeschlossen ist. Der ganze Körper ist schwarz 
mit einer spärlichen, anliegenden, weißen und abstehenden schwarzen 
Behaarung auf Kopf und Thorax. Auf Wangen und Schläfen, sowie 
den Thoraxseiten und Beinen findet sich eine längere, weißliche Be- 
haarung, desgl. lateral und ventral am Abdomen, wo sie an den Ster- 


26* 3. Heft 


404 Dr. H. Bischoff: 


niten lange, weiße Endfransen bildet. Am Apikalrand des ersten 
Tergits ist ein weißer Mittelfleck vorhanden, der auf die Basis des 
zweiten übergreift. Am Spitzenrand des zweiten Tergits stehen zwei 
größere, weiße Flecken und an den Spitzenrändern des dritten und 
vierten Tergits je zwei kleinere Flecken in etwas größerem Abstand. 
Das Analtergit ist um das Pygidialfeld herum weiß gefranst. Der Kopf 
ist hinter den Augen deutlich verlängert mit nach hinten konver- 
gierenden Seiten. Die Wangen sind verhältnismäßig lang, An den 
Fühlern ist das zweite Geißelglied beträchtlich länger als das dritte. 
Der Thorax ist mit sanfter, seitlicher Schwingung nach hinten deutlich 
erweitert und hinten ziemlich gerundet. Das Scutellarschüppchen 
ist nur schwach entwickelt. Die Hintertibien tragen an der Außen- 
seite mehrere lange Dornen. Das Pygidialfeld ist unregelmäßig runzlig 
skulptiert. Der Kiel des ersten Sternits ist tief ausgebuchtet (Taf. II, 
Fig. 127). 
Länge: 8&—13 mm. 


junodi Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 677. 


Vier Weibchen liegen vor von Delagoa Bai (Monteiro) [M. B.]; 
Delagoa Bai [Br. M.]; Tanga, 4.12 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]; 
D.: O. Afrika, Derewa, 21.11.05 (Schröder) [M. B.]. 

Diese Art hat nahe Beziehungen zu der biservata Sauss. Schwarz; 
Thorax rot. Am Apikalrand des ersten Tergits findet sich ein Mittel- 
fleck, der auf. die Basis des folgenden übergreift, an dessen Apikalrand 
sich wie bei der bıseriata zwei größere, rundliche Flecken befinden. 
Das vorle,zte Tergit trägt eine weiße, seitlich abgekürzt> Querbinde. 
Der Kopf ist breiter als bei der vorhergehenden Art. Wangen und 
Schläfen sind stark entwickelt, gleichlang und parallelseitig. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist deutlich länger als das dritte. Der Thorax 
ist verhältnismäßig gedrungener als bei der vorhergehenden, u. z. ist 
er bereits vorn breiter und hinten weniger stark abgerundet. Im übrigen 
sind die Skulpturverhältnisse recht ähnliche. Das Pygidialfeld ist 
an der Spitze glatt und etwas glänzend (Taf. II, Fig. 128). 

Länge: 7”—11 mm. 

Das Exemplar aus Derewa hat einen etwas heller roten Thorax 
als die übrigen, was möglicherweise ein Rassenmerkmal darstellt. 


unguiculata- Gruppe. 
unguiculata Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 549, t. 1, £. 6. 


Die Nominatform dieser Art liegt mir in zwei Individuen vor von 
Suakin, 1.2.83 [M. G.; Typus] und Obock (Jousseaume) [M.P.]. 

Schwarz; Thoraxrücken rot; Beine pechbraun; die Fühlerwurzeln 
und Höcker, desgl. auch die Basis der Mandibeln rötlich. Auf der 
Basalhälfte des zweiten Tergits stehen zwei große, ovale, silberne 
Haarflecken mit leicht gelblicher Tönung. Das dritte bis fünfte Tergit 
sind ebenso auf ihrer ganzen Fläche behaart. Der Kopf ist etwas 
breiter als der Thorax vorn. An diesem ist die Pronotalregion seitlich 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 405 


gut abgegrenzt. Nach hinten verbreitert er sich deutlich und trägt 

ein stark quer entwickeltes Scutellarschüppchen. Das Pygidialfeld 

iss matt, unregelmäßig gerunzelt und gegen die Spitze mehr oder 

weniger geglättet, ohne allerdings daselbst poliert zu sein. Der von 

Magretti erwähnte angebliche Dorn an der Spitze des Pygidialfeldes 

ist nichts weiter als der etwas vorragende Stachel des Weibchens. 
Länge: etwa 7,5 mm. 


subsp. pyrrhospilota n. subsp. 


Drei hierhergehörige Weibchen liegen mir vor von Massaua, Eritrea, 
3.00 (Belli) [M. G.] und Djibouti (Maindron) [M.P.]. 

Von der Nominatform unterscheidet sich diese Form dadurch, 
daß die Abdominalzeichnung intensiv golden getönt ist. Das vorletzte 
Tergit kann etwas blasser behaart sein. Die goldige Behaarung des 
dritten und vierten Tergits kann in der Mitte ganz schmal durch 
bräunliche Haare unterbrochen sein. 

Länge: 8—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke von Massaua. 


subsp. kassalana n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Kassala (Fatigati) [M. G.]. 

Diese Form ähnelt durch die Färbung der Abdominalzeichnung 
recht der pyrrhospilota, unterscheidet sich aber durch den geröteten 
Scheitel und den etwas helleren Thoraxrücken. Auch das erste Tergit 
ist gerötet, und die Pleuren sind in weiterer Ausdehnung aufgehellt. 

Das besser erhaltene Exemplar bezeichne ich als Typus. 

Länge: 8—10 mm. 


cyparissa- Gruppe. 


Die wenigen hierhergehörigen Arten würde ich ohne weiteres in 
eine besondere Gattung stellen, wenn nicht das hierhergehörige Männ- 
chen der cyparıssa die im weiblichen Geschlecht vorhandene Unter- 
schiede gegenüber der Gattung Trogaspidıa zunichte machen würde. 


 eyparissa Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855. p. 17; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 237; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 
1905, p. 71; Bischoff in Wiss. Ergebn. Zentralafrika-Exp., 1912, 
Bd. III, p. 215. 


Drei Weibchen liegen mir vor von Guinea, Bolama, 6.—12. 99, 
(Fea) [M. G.]. TC 

Die hierhergehörigen Weibchen sind leicht, sowohl an der Zeich- 
nungsanordnung wie auch am Habitus zu erkennen. Schwarz; Thorax 
rot. Auf dem zweiten Tergit befinden sind beträchtlich vor der Mitte 
zwei große, runde, weiße Haarflecken. Unmittelbar am Hinterrand 
des gleichen Tergits stehen ebenfalls zwei weiße Flecken, die nach 
vorn deutlich gerundet vorgezogen sind; und auf dem dritten Tergit 
tritt eine in der Mitte unterbrochene, weiße Haarbinde auf, deren Unter- 


— 


3. Heft 


406 Dr. H. Bischoff: 


brechung die gleiche Breite hat wie der Abstand der Apikalflecken 
des zweiten Tergits, während die vorderen Flecken des zweiten Tergits 
viel weiter nach außen gerückt sind. Die seitliche Behaarung des Anal- 
segments, sowie die des Apikalrandes des vorletzten, ist silbrig weiß. 
Der Kopf ist deutlich etwas breiter als der schlanke, parallelseitige 
Thorax, der ein deutliches Scutellarschüppchen besitzt. Sehr charakte- 
ristisch ist das zweite Segment durch eine außergewöhnliche Breite 
dicht hinter seiner Basis. Es ist doppelt so breit wie der Thorax. Das 
erste Segment erscheint daher im Verhältnis zum zweiten sehr klein 
und gegen dasselbe etwas abgesetzt. Das Pygidialfeld ist gegen die 
Spitze hin geglättet und poliert. Das zweite Sternit. trägt dicht vor 
seinem Spitzenrand weit seitlich je einen kräftigen Zahn. Ein mittlerer 
Zahn ist nur schwach angedeutet. 


Länge: 8—10 mm. 


In diese Verwandtschaft gehört auch die mesopotamica Bisch., 
bei der in ähnlicher Weise die Zähne des zweiten Tergits entwickelt 
sind, doch findet sich bei ihr eine ganz abweichende Zeichnungs- 
anordnung. Das Scutellarschüppchen ist kaum angedeutet, während 
es bei den beiden anderen Arten deutlich ist. 


eyparissaeformis n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Centralangoniland, Lilongwe 
Distr., 4000—5000 ft., 28. 5.—2. 6.1910 (Neave) [Br.M.]. 

Diese Art ist schon an der auffälligen Zeichnungsanordnung sehr 
leicht kenntlich. Außer den zwei länglichen, weißen Haarflecken auf der 
Basalhälfte des zweiten Tergits finden sich am Apikalrand des gleichen 
Segments noch zwei größere, quergestellte Flecken, die sich etwas 
nach außen verschmälern, seitlich aber stark abgekürzt erscheinen. 
Dahinter stehen die seitlich abgekürzten Flecken des dritten Tergits. 
Auf der Mitte des fünften findet sich eine ziemlich dichte, längere, 
weiße Behaarung. Die Borsten auf der Basalhälfte des Analsegments 
sind gelblich getönt. Der Thorax ist schwarz, nur längs der Mitte der 
Scheibe düsterrot. Er ist schlank gebaut und seitlich nicht eingebuchtet. 
Der Kiel des ersten Sternits ist stumpfwinklig ausgeschnitten, sodaß 
er dadurch zweizähnig erscheint. Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist grob längsgrubig. Das Segment ist dorsal fast kahl; nur am Hinter- 
rande zwischen den beiden weißen Flecken tritt eine dichte braun- 
schwarze Grundbehaarung auf. Das zweite Sternit trägt vor dem 
Apikalrand jederseits nur einen schwieligen Höcker, aber keinen Zahn. 

Länge: etwa 10 mm. 


dispilota- Gruppe. 


dispilota Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p- 233; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 51. 


ö — betsilea Saussure in Mitt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 257; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 279, tab.T, fig. 8. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 407 


Fünf Weibchen liegen mir vor von Afrika [M. W.; Typus der 
dispilotal; Madagaskar (Coll. Ballion e coll. Puls.) [M. Brüssel]; 
Madagaskar (Lantz) [M.P.]; Madagaskar, Saida Exped., Bucht 
Diego Suarez, 1887 [M. W.]; Baie d’Antongil (Mocquerys) [M. G.]; 
Madagaskar, Region du Sud, Andrahomana, 11. 01 (Alluaud) [M. G.]. 


Kopf und Thorax rostfarben; Abdomen, Beine und Fühler schwarz. 
Auf dem Abdomen verteilt sich die aus dichter, goldiger Behaarung 
gebildete Zeichnung folgendermaßen: Auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits steht jederseits ein großer, ovaler Fleck. Im übrigen ist dies 
"Tergit sowie das erste tief samtschwarz behaart. Das dritte und die 
folgenden Tergite sind ganz goldig behaart. Unterseits ist die goldige 
Behaarung .etwas spärlicher, bildet aber am Apikalrand des zweiten 
Tergits eine Franse. Der Thorax ist lang gestreckt mit fast parallelen 
Seiten, die höchstens ganz schwach nach hinten divergieren, was in 
der im Übrigen vorzüglichen Abbildung wohl etwas übertrieben dar- 
gestellt ist. Das Pygidialfeld ist unbehaart und bis in die Spitze hinein 
kräftig gestreift. Die Behaarung der Beine ist schwarz, untermischt 
mit rötlichen und grauen Härchen (Taf. II. Fig. 130). 


Länge: 15—18 mm. 


Bei der Fundortsangabe des Typus ‚Afrika‘ war leicht das Ver- 
sehen möglich, daß zu der dispilota ein Synonym geschaffen wurde, 
und umgekehrt, daß andere Arten, die mit der dispilota nichts zu tun 
haben, für diese gehalten wurden. 


venustula Saussure in Mitt. Schweiz. ent.-Ges., 1891, p. 257; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 277 tab. 7, fig. 7. 


Diese Art ist vertreten durch drei Exemplare von N. W. Mada- 
gaskar, Nossibe, 6.95 (Voeltzkow) [M. B.] und Diego Suarez [Coll. 
Schulth.]. 


Charakteristisch für diese Art ist die Skulptur des Pygidialfeldes, 
das bis an den Spitzenrand grob und regelmäßig längsstreifig skulptiert 
ist. Die Färbung ist ähnlich der der vorhergehenden Art. Kopf und 
Thorax sind rostrot, das Abdomen schwarz. Die Beine und Fühler 
wurzeln können in mehr oder weniger weitem Umfang gerötet sein. 
Auf dem zweiten Tergit finden sich an der Basis zwei große, rundliche, 
rotgoldene Haarflecken. Ebenso ist der Apikalrand gefranst, in der 
Mitte aber mit einer beträchtlichen Verbreiterung. Das dritte und 
auch das vierte Tergit sind in ihrer ganzen Ausdehnung golden behaart, 
am fünften trägt noch der Apikalrand seitlich einige goldene Härchen, 
die sich auch um das Pygidialfeld herum finden. Die Abbildung der 
Art bei Saussure ist recht gut gelungen. Abgesehen von der Be- 
schaffenheit des Pygidiums sind die Skulpturverhältnisse denen der 
argenteopieta recht ähnlich. 

Länge: 6—9 mm. 


zanaca Saussure in Mitt. Schweiz. ent. Ges. 1891, p. 257; in Gran- 
didier, Hist. nat. Madagaskar, p. 279, tab. 19, fig. 13. 


3. Heft 


408 Dr. H. Bischoff: 


Vier Weibchen liegen mir vor von Madagaskar, Baie d’Antongil 
(Mocquerys, 1898) [M.P.]; [M. Bud.]; Madagaskar (Le Moult) 
[M. G.]; Madagaskar [Br. M.]. 

Kopf und Thorax sind rostrot, das Abdomen schwarz mit zwei 
großen, ovalen, goldhaarigen Flecken auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits. Außerdem sind am Abdomen noch das dritte und vierte 
Tergit ganz golden behaart, doch neigen diese Binden leicht zu einer 
schmalen, mittleren Unterbrechung. Die Sternite sind blaß gelblich 
gefranst. Fühler und Beine sind schwarz. Der Kopf hat die Breite 
des Thorax. Er ist hinter den Augen nur schwach verlängert. Der 
Thorax ist schlank, parallelseitig, ohne seitlich erweitertes Pronotum. 
Das Scutellarschüppchen ist deutlich. Das Pygidium ist längsstreifig 
und vor der Spitze geglättet (Taf. II, Fig. 134). 

Länge: 7,5—10 mm. 


zanacaeformis n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Madagaskar (Le Moult) [M. G.]. 

Diese Art ähnelt sehr der vorhergehenden. Der Thorax ist zwar 
auch parallelseitig, aber viel gedrungener. Am Apikalrand des zweiten 
Tergits findet sich nur eine in der Mitte kaum erweiterte Franse. Das 
dritte bis fünfte Tergit sind goldig behaart. Leider sind die hinteren 
Segmente des einzigen Exemplares verschmutzt. Das Pygidialfeld 
ist bis zur Spitze längsstreifig skulptiert. Auch mit der venustula hat 
diese Art viele Ähnlichkeiten, doch ist die Apikalfranse des zweiten 
Tergits in der Mitte viel weniger verbreitert, und die Thoraxseiten 
divergieren kaum nach hinten (Taf. II, Fig. 135). 

Länge: 8,5 mm. 


hildebrandti Saussure in Mitt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 257 ;ın 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 276, tab. 18, fig. 34. 


Der Typus dieser Art liegt als einziges Exemplar vor von Mada- 
gaskar [M. B.]. 

An der Färbung ist diese Art bereits leicht zu erkennen. Kopf 
und Thorax, sowie das Analsegment sind hell rostrot. Das Abdomen 
ist schwarz, mit intensiv gelbgoldiger Zeichnung von folgender An- 
ordnung: Das erste Tergit ist goldig gefranst; an der Basis des zweiten 
befindet sich ein großer, ziemlich rundlicher Fleck; zwei etwa gleich- 
große stehen am Apikalrand desselben Tergits; diese sind bis zum 
Seitenrand des Tergits erweitert und etwas verjüngt. Auf dem dritten 
ist eine ın der Mitte unterbrochene Binde vorhanden; das vierte ist 
ganz schwarz; das fünfte, sowie das sechste außerhalb des Pyeidial- 
feldes sind blaß golden behaart. Der Fühlerschaft ist rostrot, Beine 
und Fühlergeißel sind pechbraun, doch neigt die Geißel, besonders 
unterseits, zur Aufhellung. Der Kopf besitzt etwa die vordere Breite 
des Thorax. Dieser ist nach hinten beträchtlich verbreitert und macht 
einen gedrungeneren Eindruck. Das Pygidialfeld ist sehr grob längs- 
streifig und vor der Spitze geglättet (Taf. II, SE 136). 

Länge: etwa 10 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 409 


Männchen. 


1; Gruppe. 
melaena n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von D. O. Afrika, Maliwe, Bez. Kilwa, 
2.6.08 (Fromm) [M. B.] und ein weiteres, etwas abweichendes, das 
ich als f. rufata n. f. bezeichne aus den „‚Hinteren Waldungen von Dar 
es salam (Schulze) [M.B.]. 

Diese neue Art erinnert durch die schwarze Färbung etwas an 
die acheron Sm., hat aber mit jener Art nichts zu tun. Auf dem Kopf 
findet sich eine lange, graue Behaarung; eine ebensolche ist auch an 
den Thoraxseiten, überall an den Beinen, hinten am Mittelsegment, 
an den Apikalrändern der Sternite, sowie an den Spitzenrändern des 
zweiten bis vierten Tergits seitlich entwickelt. Die Flügel sind kräftig 
dunkelbraun mit starkem violettem Glanz:. Der Kopf ist verhöltnis- 
mäßig kräftig gebaut, hinter den Augen nur schwach erweitert. Der 
Clypeus ist staık niedergedrückt und poliert, ohne mittlere Erhebung. 
Die Mandibeln sind außen an der unteren Kante kräftig gezähnt. 
Der Thorax ist ziemlich grob skulptiert. Das Scutellum ist rundlich 
gebuckelt und besitzt auf dem glatten, breiten Mittelkiel eine mehr 
oder weniger deutliche Furche. Das Mittelsegment ist schwach netz- 
artig skulptiert, die Mittelrinne ist höchstens andeutungsweise vor- 
handen. Die Tibialendsporne sind weiß. Das glatte Feld des letzten 
Tergits ist rötlich braun. Das letzte Sternit trägt jederseits einen 
schwieligen, geglätteten Höcker, der mehr oder weniger zahnartig 
nach hinten vortreten kann. 

Länge: 22 mm. 

Die f. rufata unterscheidet sich dadurch von der typischen melaena 
m., daß das Pronotum, sowie auch der Scutellarkiel sehr düster rot sind. 


vetusta Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 542. 


Diese Art ist durch 13 Männchen von folgenden Fundorten ver- 
treten: Brit. E. Africa, Tsavo Riv., 1500 ft., 24.—25. 3.11 (Neave) 
[Br. M.]; Nyassa See, Langenburg, Ende 2.—Anfang 3. 98, 12.98 
—1. 99, 26.11.99 (Fülleborn) [M.B.]; Konde, 13.3. u. 1.4. 99 
(Fülleborn) [M.B.]; Nyasaland, btwn. Mvera and L. Nyasa, 
12., 21.10.10 (Neave)[Br. M.]; Muona (Old) [Br. M.]; Delagoa Bai 
(R. Monteiro) [M.B.]; N. E. Rhodesia, Niamadzi R., nr. Nawalia 
2000 ft., 17.—22. 8.10 (Neave) [Br. M.]: Lr. Luangwa R., 1600— 
1800 £t., 4+.—-13. 9. 10 (Neave) [Br. M.]; Congo [M. G.]. Die typischen 
Exemplare Binghams trugen die Bezeichnungen: S. Rhodesia, Mt. 
Kapsuku, nr. Feira, 3400 ft., 20.5. 04; N. E. Rhodesia, East Loangwa 
Dist., Petauke, 2400 ft., 1. u. IE3: 05 (Neave). 

Diese Art ähnelt in Färbung und Behaarung recht der vorher- 
gehenden, ist aber wesentlich kleiner. Die Behaarung der Hinter- 
tibien ist mindestens zum Teil schwarz. Die Tibialendsporne sind wie 
bei jener Art weiß. Der Kopf ist weniger kräftig. der Clypeus von 
ähnlicher Beschaffenheit, und die unteren Mandibularzähne sind viel 


3 Helft 


410 Dr. H. Bischoff: 


schwächer, sodaß sie leicht übersehen werden können. Auf dem Scu- 
tellum findet sich ein deutlicher, glatter Längskiel. Die Skulptur des 
Mittelsegments ist auch ähnlich wie bei d:r vorhergehenden beschaffen, 
doch ist das mittlere Längsfeld meist etwas deutlicher ausgebildet. 
Das letzte Sternit trägt >inen kräftigen Querwulst, der nach vorn 
bogenförmig konkav geöffnet ist. 

Länge: 10—14 mm. 


alecto Smith in Catalog Hym. Brit. Mus., 1855, p. 17; Andre ın 
Ann. Mus. Genova 1904, p. 227; Magretti in Bull. Soc. ent. Ita]. 1905 
p. 45; Mercet in Boll. Labor. Portici 1916 p. 348; Stadelmann in 
Hymenopt. O. Afr., 1897, p. 49; Zavattari, in Ann. Mus. Napoli, 1910, 
Nr. 9, -Pp.®, 

— versuta Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 197. 

— sordidata Tullgren, in Arkiv Zool., 1904, v.1, p. 427. 


Die Nominatrasse dieser Art ist mit 38 Individuen von folgenden 
Fundorten vertreten: Kamerun, Longji, 4.04 (Paschen) [M.B.]; 
Bipindi, 10.—12. 96; 3.97; 4.97 (Zenker) [M.B.]; Soppo, 730 m, 
18.3.12 (Rothkirch, Speiser) [M. B.]; Togo, Bismarckburg, 20. 8. 
— 5.9.93 (Conradt) [M. B.]; Sieıra Leone (Mocquerys) [M. G.]; 
Congo franc., Ndjole, 11.—12.02 (Fea) [M.G.]; Talagouga pres 
N’jole (Ellenberger) [M.P.]; Libreville (Chalot, 1900) [M.P.]; 
N’gomo, Bas Ogoou& (Haug, 06) [M.P.]; Ht.. et moyen Ogoou& 
(Pierron, 1885) [M. P.]; Chinchoxo (Falkenstein) [M. B.]; Chütes 
de Samlıa, Riv. N’Gamie (Mocquerys) [M. Brüssel]; Congo Belge, 
Kasai, (Crida, 1913) [M. G.]; Patria? [Congo M.]; Talaguga, Ogowe 
[Coll. Schulth.]; Gambia (Mocquerys) [Coll. Schulth.]. 

Die Art wird außerdem erwähnt von Hann Dakar. > 

Da Mercet in seiner Angabe der Synonymie dieser Art die 
aestuans Gerst. hierzu stellt, sind seine diesbezügl. Angaben ungenau. 

Schwarz; Prothorax, Mesonotum, Scutellum und Postscutellum 
dunkelrot. Stets sind auch die Episternen der Mesopleuren, häufig 
auch die der Metapleuren (bes. bei den Stücken aus dem Congo) 
gerötet. Außer diesen Färbungsmerkmalen muß noch die ganz schwarze 
Behaarung der weißgespornten Hintertibien als Rassenmerkmal an- 
gesehen werden. Ganz vereinzelt können längere, weiße Haare auf 
der Unterseite der Hintertibien auftreten. Bei den Stücken von 
Talaguga ist das Propodeum auf der Mitte ein wenig gerötet. 

Der Kopf erreicht kaum die Breite des Thorax. Seine Seiten 
konvergieren hinter den Augen beträchtlich. Der Vorderrand des 
Clypeus ist gerade und breit flach niedergedrückt. Die Mandibeln 
tragen unten einen starken, aber abgestutzten Zahn. Der Thorax 
ist grob skulptiert.. Der Scutellarkiel ist oben tief rinnenförmig aus- 
gehöhlt. Die Episternen der Mesopleuren sind schwach, aber deutlich 
gehöckert. niemals scharf; die Epimeren sind gerundet. Die Skulptur 
des Mittelsegments ist flach netzartig; parallel zum Seitenrand läuft 
auf der Vorderhälfte ein Kiel. Von der Basis aus verläuft eine flache, 
breite Mittelfurche, die in ihrer Mitte einen feinen Längskiel besitzt. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 411 


Die schwarzen Tegulae sind geglättet. Die Flügel selbst sind dunkel 
schwarzbraun, mit stark violettem Schimmer. Die Endsporne der 
Tibien sind weiß. Das schwarze Abdomen ist fein und weitläufig 
punktiert; die Scheibe ist in weitem Umfange geglättet. Das letzte 
Sternit trägt jederseits einen mehr oder weniger quergestellten, 
schwieligen Höcker. 

Jänge: 14—20 mm. 


subsp. ugandana n. subsp. 


Zwei Exemplare liegen vor von Bweya, Uganda, 10.5.13 
(Gowdey) [Br.M.]; Entebbe, Uganda, 12. 4.13 (Gowdey) [Br. M.]. 

In jeder Hinsicht mit der Nominatrasse übereinstimmend ist 
diese Rasse dadurch charakterisiert. daß auf der Unterseite der Hinter- 
tibien bereits helle Haare etwas reichlicher auftreten. 

Länge: 17 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Entebbe. 


subsp. leucotricha n. subsp. 


Eine neue, bisher verkannte, durch acht Individuen vertretene 
Rasse. Die Fundorte sind: Zanzibar (Hildebrandt) [M.B.]; O. 
Afrika (Stuhlmann) [M. B.]; Sisima a. Sigifluß, 10 km von Tonga, 
bei-den Sigifällen, 27.9.04 (Karasek) [M. B.]; Bagamoyo (Stuhl- 
mann) [M. Hamb.]; Brit. E. Africa, Mombasa, 12.—13. 2.12 (Neave) 
[Br. M.]; Nairobi, 9.12 (Milne) [Br. M.]; Likoni, Cöte d’Afrique or. 
angl., 11.11 (Alluaud et Jeannel) [M.P.|. - 

Diese Rasse ist dadurch ausgezeichnet, daß die Hintertibien eine 
reichliche, weiße Behaarung tragen; außerdem sind bei allen Stücken 
die Epistermen der Mesopleuren schwarz. An den Seiten des Ab- 
domens tritt eine silberne Behaarung etwas dichter auf, die zur Bildung 
von Binden oder wenigstens Endfransen an den hinteren Außenwinkeln 
der Tergite neigt. Eine Längsfurche auf dem Scutellarkiel ist höchstens 
an dessen Basis vorhanden. Die flache Furche des Mittelsegments 
ist schmaler und hat keinen Längskiel. 

Länge: 15—20 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte Exemplar von Sansibar 
(Hildebrandt) [M. B.]. 


subsp. bohemani n. subsp. 


Zwei Männchen aus Port Natal(Boheman)[M. B.] und Shilouvane 
(Junod) [Coll. Schulth.] liegen vor. 

Die Episternen der Mesopleuren sind schwarz. Das Mittelsegment 
ist lang schwarz, dazwischen nur spärlich grau behaart. Die Behaarung 
der Hintertibien ist schwarz; dazwischen sind einige, wenige, graue 
Haare eingesprengt. An den hinteren Außenwinkeln des zweiten und 
dritten Tergits neigt die helle Behaarung zur Bildung von ziemlich 
dichten Apikalfransen. Die Skulpturverhältnisse von Scutellum und 
Mittelsegment stimmen mit denen der vorhergehenden Rasse überein. 


3. Heft 


412 Dr. H. Bischoff: 


Länge: 14 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. BL 


subsp. misana n. subsp. 


Drei Exemplare liegen vor von Togo, Misahöhe (Smend) [M. B.]; 
Bismarckburg (Conradt) [M.B.]; Sklavenküste (Finsch) [M. B.]. 

Diese Rasse unterscheidet sich von der typischen, westafrikanischen 
alecto dadurch, daß der ganze Thorax rot ist. Bei dem Exemplar aus 
Bismarckburg ist das Propodeum erst an seiner Basis gerötet. Außer- 
dem ist die Behaarung der Hinterbeine bei den hierhergehörigen Stücken 
hellgrau. Eine ähnliche Behaarung macht sich auch auf dem Ab- 
domen bemerkbar. Die Furche des Scutellarkiels ist schmal, aber 
deutlich. Die Rasse macht auch einen etwas schlankeren Eindruck. 

Länge: 14—18 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück von der Misahöhe. 


subsp. pamana n. subsp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor von Neu Kamera Pama 
Quelle, 29. 4.—1. 5. 13, 700 m über d. Meere (Houy) [M. B.]. 

Diese Form hat eine große Ähnlichkeit mit der subsp. misana m., 
namentlich dadurch, daß Thorax und Mittelsegment ganz rot sind, 
mit einziger Ausnahme der Sternalpartieen. Auch die Skulptur des 
Scutellums stimmt überein. Die Skulptur des Mittelsegments ist 
deutlich kräftiger, und besonders das Mittelfeld ist gut begrenzt und 
gestreckter. Die Behaarung der Hintertibien ist schwarz. Auf dem 
Abdomen findet sich in ähnlicher Weise wie bei der mısana eine graue 
Behaarung. 

Länge: 19 mm. 

Ich glaube, schon auf Grund des Vorkommens diese Form, obwohl 
bisher nur ein einzelnes Individuum vorliegt, als eigene Lokalrasse 
ansprechen zu müssen. 


subsp. rufisquamulata n. subsp. 


Zwei Exemplare aus Chinchoxo (Güßfeldt) [M. B.] liegen vor. 

Die Tiere haben eine große Ähnlichkeit mit der subsp. misana. 
Das Mittelsegment neigt zur Rötung. Die Tegulae sind rot, desgl. 
sind Vorder- und Mittelbeine etwas aufgehellt. Auch die Flügel sind 
heller. 

Länge: 12—-13 mm. 


subsp. kequaerti n. subsp. 


Ein einzelnes Männchen liest vor aus Kasengo, 6.2.12 (Be- 
quaert) [Congo M.]. 

Das Tier ist der subsp. bohemani außerordentlich ähnlich. Auf 
Grund der verschiedenen Herkunft beider Formen glaube ich aber 
berechtigt zu sein. eine eigene Subspecies auf diese Form aufzu- 
stellen. Pro- und Mesonotum neigen bei ihr zur Verdunkelung. Der 
Scutellarhöcker ist seitlich stärker zusammengedrückt und läßt auf 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 413 


der Basalhälfte eine deutliche, gut begrenzte Furche erkennen, was 
.bei der bohemani nicht der Fall ist. 

Länge: 14 mm. 

Ich bin der Ansicht, daß sich diese Rasse von den westafrikanischen 
alecto-Formen ableitet, die ihr so ähnliche bohemani dagegen von den 
ostafrikanischen, wofür auch besonders der Bau des Scutellums spricht. 


danuna Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 1910, 
v.2, Abt. 8, p. 215. 


Außer dem Typus aus Tanga (Sjöstedt) [M. Stockh.] liegen noch 
fünf weitere Exemplare vor u. z. von: Tanga (Vosseler) [M. B.]; 
Somali, Woreda, 10.6.01 (v. Erlanger) [M.B.]; Afr. or., Shirati 
(Katona) [M. Bud.]; Brit. E. Africa, E. shore of Vic. Nyanza, near 
Karungu, 28.—29.4. 11 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ähnelt in der Färbung ganz außerordentlich der alecto 
Sm. Die Pleuren sind abgesehen von den Propleuren schwarz. Die 
Tibialsporne sind nicht weiß, sondern schwarz, obwohl Cameron 
in der Beschreibung sagt ‚the spurs white.‘‘ An den Beinen tritt 
zwischen der schwarzen überall eine zerstreute, weiße Behaarung auf. 
Morphologisch ist diese Art besonders dadurch ausgezeichnet, daß 
die Episternen und Epimeren der Mesopleuren je einen großen, kurz 
. längsgekielten Höcker tragen. Der Skutellarkiel ist kräftig und oben 
nicht gefurcht. Das Mittelsegment fällt weniger gleichmäßig nach 
hinten ab. Es wird oben durchzogen von einer schmalen, tiefen, ge- 
glätteten Längsfurche, die jederseits von einem kräftigen Kiel ein- 
gefaßt wird. Diese charakteristische Furche reicht bis zum hinteren 
oberen Rand des Mittelsegments. Ihre Einfassungskiele konvergieren 
nur sehr schwach nach hinten. Das letzte Sternit trägt keinen 
schwieligen Höcker. 

Im übrigen ist die Übereinstimmung beider Arten eine recht große. 

Länge: 14—19 mm. 


truncativentris Andre in Bull. Soc. zool. France, 1896, p. 19; 
Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 260; Zavattari in Ann. Mus. 
Napoli, 1910, Nr.9, p.13. 


Die Nominatrasse liegt in 11 Exemplaren vor von der Delagoa- 
Bai (Monteiro) [M. Brüssel; Typus]; [M.B.]; [Br.M.]; Rikatla, 
Delagoa (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Die Art ist leicht kenntlich. Schwarz; Thorax einfarbig rot. Eine 
weiße Behaarung findet sich in Form einer weißen Binde, die in der 
Mitte unterbrochen ist, am Apikalrand des zweiten Tergits. Auf den 
folgenden Tergiten ist eine aufrechte, weißliche Behaarung überall 
zerstreut. Weiter findet sich eine solche überall auf dem Vorderkörper 
zerstreut, doch wird sie auf dem Schejtel und Thoraxrücken, abgesehen 

vom Mittelsegment, und auf dem ersten sowie dem letzten Abdominal- 
‘segment durch eine schwarze ersetzt. Die Flügel sind gleichmäßig 
schwarzbraun getrübt. Die Tibialendsporne sind weiß. Von charak- 
' teristischen Skulpturmerkmalen ist zu erwähnen, daß das Scutellum 


3. Heft 


414 Dr. H. Bischoff: 


als spitze Pyramide fast senkrecht aufragt. Ferner ist der Bau des 
zweiten Sternits sehr charakteristisch. Dieses erscheint nämlich vorn 
sehr steil gestutzt und in der Profilansicht daselbst etwas vorgezogen. 
Das zweite Fühlergeißelglied ist etwa von der Länge des dritten, eher 
etwas kürzer. Der Clypeus trägt an seiner Basis einen kräftigen Längs- 
kiel, der vorn gerade abgestutzt ist und nasenförmig vorragt. 

Der Kopf ist hinter den Augen deutlich verlängert, hinten ziem- 
lich gerade und kaum gerundet vorgezogen. Der Thorax ist grob 
skulptiert. Auf dem Mittelsegment findet sich eine von zwei geraden, 
nur schwach konvergierenden Kielen eingefaßte Mittelfurche. Seitlich 
ist das Mittelsegment grob netzmaschig skulptiert. Ein Kiel läuft 
parallel dem Außenrande. Das Abdomen ist fein punktiert, und be- 
sonders die Scheibe des zweiten Segments ist in weiter Ausdehnung 
poliert und sehr weitläufig punktiert. Das letzte Sternit ist auf seiner 
Mitte flach eingedrückt.. 

Länge: 12,5—15 mm. 


subsp. derewana n. subsp. 


Ein einzelnes Individuum aus D. O. Afrika, Derewa, 25. 11. 05 
(Schröder) [M. B.] liegt vor. 

Das Exemplar stimmt skulpturell völlig mit der. Nominatrasse 
überein, unterscheidet sich aber dadurch, daß am Apikalrand des. 
zweiten Tergits nur ganz vereinzelte, helle Härchen stehen, eine Binde 
also nicht ausgebildet ist. Desgleichen sind auch auf allen folgenden’ 
Tergiten statt der weißen schwarze Haare vorhanden, und nur weit 
‘seitlich stehen zerstreute helle Haare. i 
Länge: 13,5 mm. 


subsp. canescens n. subsp. 


Diese gut ausgeprägte Basse ist durch fünf Individuen vertreten 
von Nyasaland, Mlanje, 10., 14., 17.4.13 (Neave) [Br. M.]. 

Sie stimmt in den morphologischen Merkmalen gut mit der Nomi- 
natrasse überein, unterscheidet sich aber in der Färbung und Be- 
haarung. Der Thorax ist viel:dunkler rot, die Pleuren sind teilweise 
schwarz. Der Kopf ist ziemlich dicht grau behaart. Auch auf dem 
ersten Tergit und der Basis und den Seiten des zweiten Tergits tritt 
eine ebensolche Behaarung reichlich auf, die auch auf dem ersten 
Tergit eine schmale Apikalfranse bildet. 

Länge: 13—14 mm. 

Als Typus bezeichne ich das am 14.1.13 gefangene Exemplar. 


cana Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 1910, p. 2, 
Abt. 8, p. 215. 


Diese Art steht der truncativentris Andr& recht nahe, und ist 
vielleicht nur als Rasse von ihr aufzufassen. Der Thorax ist düsterer 
rot; die hellen Haare auf dem Abdomen stehen weniger dicht, besonders 
auf dem zweiten Segment. Das zweite Sternit ist nicht ganz so stark 
gestutzt und vorgezogen. Gegenüber der truncativentrıs derewana 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 415 


unterscheidet sie sich außer durch den ebenfalls dunkleren Thorax 
noch durch die deutliche, lange, graue Behaarung auf den hinteren 
Tergiten. 

Länge: 14 mm. 


pungueana n. sp. 


Ein einzelnes Männchen dieser sehr charakteristischen Art liegt 
mir vor von Mocambique, Vallee du Pungoue, Guenge£re, 1. 06 (Vasse) 
M.P.]. 
Diese schöne Art ist schon an der Färbung sehr leicht kenntlich. 
Schwarz; die drei letzten Abdominalsegmente rot. Auf dem dritten 
Tergit findet sich eine in der Mitte weit unterbrochene, weiße Haar- 
binde. Die Flügel sind tief schwarzbraun mit violettem Glanz. Eine 
helle Behaarung findet sich nur sehr spärlich, so über den Fühler- 
wurzeln, auf dem Untergesicht, auf den Sternalpartien und den 
Schenkeln. ‘Die Endsporne der Tibien sind weiß. Der Clypeus ist 
seitlich sehr stark niedergedrückt, in der Mitte sehr stark vortretend. 
Dieser vortretende Höcker hat von vorn gesehen die Gestalt eines 
Dreiecks mit leicht ge$®iwungenen Seiten, dessen Spitze zwischen 
den Fühlerwurzeln liegt. Die Vorderseite dieses Dreiecks ist un- 
gerandet. Die beiden anderen Seiten sind hoch gekantet, sodaß 
seine Fläche, die ziemlich glänzend und unregelmäßig skulptiert 
erscheint, etwas eingesenkt ist. Das Labrum ist vor diesem dreieckigen 
Höcker sehr stark niedergedrückt. Der Kopf erscheint im ganzen 
verhältnismäßig etwas kräftiger als bei der charazus. Der Scutellar- 
kiel ist weniger steil höckerförmig aufgerichtet. Das Propodeum 
senkt sich schon von der Basis an verhältnismäßig ziemlich stark. 
Ein mittleres Längsfeld ist nur kurz an der Basis ausgebildet; die 
Seitenkiele sind etwas schwächer als bei der charazus, die Maschen 
im Durchschnitt etwas weiter. Die Punktierung des zweiten Teıgits 
ist außerordentlich fein, an der Basis fast noch feiner als an der Spitze 
und läßt die Mitte der Basis fast ganz frei, sodaß dadurch die polierte 
Mittelfläche sehr weit ausgedehnt erscheint. Das letzte Tergit ist 
auf dem Längswulst und seitlich daneben auf der hinteren Hälfte 
dicht und kräftig längsstreifig skulptiert, weiter seitlich viel weit- 
läufiger und unregelmäßig längsrunzlig. Auf dem achten Sternit 
findet sich ein schwieliger, von der Basis ausgehender Längskiel, 
der etwa bis zur Mitte reicht. 

Länge: etwa 16 mm. 


.eatanensis Rossi, Mant. Ins. 1792 p. 117; Magretti in Ann. Mus. 
Napoli, 1910, Nr. 9, p. 8. 


Das Männchen dieser Art glaube ich mit Sicherheit in einem 
mir von Elba (Ruspoli) [M.G.] vorliegenden Exemplar zu er- 
kennen. Wie das Weibchen wird es meist mit der divisa Sm. (inter- 
rupta Oliv. = floralis Kl.) verwechselt. 

Der Vorderkörper ist schwarz, der Hinterleib ganz rostgelb mit 
Ausnahme der leicht geschwärzten, äußersten Basıs. Eine dichte, 


3. Heft 


416 Dr. H. Bischoff: 


schmutzigweiße Behaarung findet sich auf Stirn und Wangen, sowie 
in geringer Ausdehnung auf der Basis des Propodeums und als Pro- 
thorakalbinde Die Behaarung des Abdomens ist größtenteils blaß 
gelblich bis rötlich-gelblich. Schwarze Borsten treten nur auf dem 
Analsegment auf. Der Clypeus ist vorn flach niedergedrückt und 
poliert. Die niedergedrückte Fläche ist seitlich nicht wulstig begrenzt. 
Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind annähernd gleich lang. 
Der Skutellarkiel ist stark ausgebildet und kräftig erhaben. Die 
Flügel sind nur ganz schwach gebräunt, fast hyalin. Der glatte Längs- 
raum des letzten Tergits ist nur sehr wenig gewölbt und verläuft 
flach zum Apikalrand, ist also hinten nicht höckerartig vorgezogen, 
zum Unterschied von der divisa. Die Kiele des letzten Sternits sind 
kräftig und lang, leicht nach innen gebogen. 
Länge: etwa 10 mm. 


nilotica n. sp. 


Neun Männchen liegen vor von Tura b. Heliopolis, IX. 19 
(Schwabel) [M. B.], Nubien, Marno, 1871 [M. W.]. . 

Diese Art ähnelt recht der catanensi® Sie unterscheidet sich 
zunächst in der Färbung dadurch, daß das ganze Abdomen einschließlich 
der Basis gelbbraun ist. Der weißliche Haarfleck auf dem Propodeum 
ist größer. Eine lange, dichte, helle Behaarung, die sich bei der cata- 
nensis am inneren Spitzenwinkel der Tegulae findet, fehlt hier. Die 
Flügel sind etwas dunkler gebräunt. Die Behaarung des Abdomens 
ist durchweg goldgelb, auch auf dem Analsegment. Schienen und 
Tarsen sind mehr bräunlich und nicht wie bei jener Art tief schwarz. 
Morphologisch unterscheiden sich beide Arten durch die Ausbildung 
des glatten Längsraumes auf dem Analsegment, der bei der nilotica m. 
viel schwächer entwickelt ist. 

Länge: etwa 9—15 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein Stück aus Tura [M. B.]. 


aurea n.Sp. 


Fünf Männchen liegen vor von Kamerun, Lolodorf (Conradt) 
[M. B.]; Congo francese, Lambarene, 11.—12.02 (Fea) [M. G.]; 
Ogooue, Lambarene, 1912 (Ellenberger) [M.P.]; Assinie, cöte occ. 
d’Afrique, 1886 (Alluaud) [M.P.]; N. E. de Ft. Archambault, Mara- 
Goulfez, 9.04 (Decorse; Mission Chari-Tchad) [M.P.]. 

Diese Art ist schon an ihrer Färbung leicht kenntlich. Der 
Vorderkörper ist schwarz, das Abdomen hell gelbbraun mit gold- 
gelber Behaarung; höchstens ist das erste Abdominalsegment dunkel 
(f. nigristyla n.f.). Eine blaß gelblichweiße Behaarung findet sich 
auf dem unteren Teil der Stirn, nach oben ins Bräunliche übergehend, 
und sehr spärlich auch am Hinterrand des Pronotums. Von reinerem 
Weiß ist die Behaarung des Untergesichts und eines Teils der Schläfen, 
der Thoraxseiten und der Beine, sowie die zerstreute, lang abstehende 
Behaarung des Propodeums. Auf der oberen Hälfte der Stirn, dem 
Scheitel, dem Pro- und Mesonotum findet sich eine aufstehende, 


De a 2 be en a a 


Monographıe der Mutilliden Afrikas. 417 


schwarzbraune, außerdem auf dem Mesonotum und den Flügel- 
schüppchen auch eine anliegende, dunkele Behaarung. Die Flügel 
sind bräunlich getrübt mit leicht aufgehellter Basis. Der Kopf ıst 
etwas schmaler als der Taorax. Die Seiten des Scheitels konvergieren 
etwas gerundet nur wenig nach hinten. Der Clypeus ist breit und stark 
niedergedrückt, glänzend. Sein Vorderrand ıst in der ganzen Breite 
etwas aufgebogen. An den Fühlern sind das zweite und dritte Geißel- 
glied annähernd gleich lang. Die Skulptur des Kopfes ist grob. und 
dicht. Der Thorax ist ziemlich schlank gebaut. Die Punktierung 
° des Mesonotums ist etwas stärker, aber nicht ganz so gedrängt wie 
auf dem Kopfe. Das Skutellum ist etwas rauher skulptiert. an seiner 
Basis tief und quer glattgrubig eingedrückt, und trägt einen kräftigen, 
glatten, nach hinten ein wenig höckerartig vorspringenden Kiel, 
der eine ganz leichte Längsfurche aufweisen kann. Die Tegulae sind 
spärlich punktiert und auf dem aufgebogenen Spitzenteil parallel 
bogig gerieft. Das Propodeum ist auf ziemlich glänzendem Grunde 
grobmaschig skulptiert und besitzt eine größere, gestreckte, den 
Hinterrand seiner Rückenfläche erreichende Längsmasche. Das Ab- 
domen ist fein punktiert, die Mitte der Scheibe des zweiten Tergits 
glänzend und unpunktiert. Das letzte Tergit trägt einen glatten, 
aus der umgebenden, etwas rauheren Skulptur scharf hervortretenden 
Längswulst, der sich bis zum Spitzenrand erstreckt und denselben 
in der Mitte leicht nach hinten vorwölbt. Die Seitenkiele des siebenten 
und achten Sternits sind von gleicher Stärke, im übrigen nicht be- 
sonders kräftig entwickelt. 

Länge: 9—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Lolodorf. 

Die Exemplare von Assinie und Mara-Goulfez gehören der f. 
nigristyla an. 


takrura Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 553, p. 1, £. 8. 


Der Typus liegt mir vor von Bahr Salaam, 15.3. 83 [M. G.]. 
Vorderkörper schwarz, Abdomen restfarben. Das erste Segment 
neigt zur Schwärzung. Eine rein weiße Behaarung befindet sich 
überall am Vorderkörper. Besonders dicht steht sie an der Vorder- 
seite des Kopfes, seitlich oben auf dem Pronotum, auf den Mesopleuren 
und fleckenförmig auf der Basis des Mittelsegments. Das Abdomen 
ist goldig behaart, nur an der Basis finden sich weiße Haare. Die 
Flügel sind hyalin mit schwach gebräuntem, abgesetztem Saume. 
Der Kopf ist hinter den Augen nur schwach verlängert. Das zweite 
und dritte Fühlergeißelglied sind annähernd gleichlang. Das Meso- 
notum ist grob skulptiert. Die Tegulae sind längs ihres Randes parallel 
gerieft und spärlich weiß behaart. Das Skutellum ist scharf zugespitzt 
und trägt einen glatten Längskiel. Die Skulptur des Mittelsegments 
ist eine ziemlich grob netzartige. Die Scheibe des zweiten Tergits 
ist sehr weitläufig punktiert. Der Kiel des ersten Sternits ist tief 
‚ausgerandet. Auf dem letzten Tergit findet sich ein glatter Längs- 
Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 3. 27 3. Heft 


418 Dr. H. Bischoff: 


wulst. Auf dem letzten Sternit konvergieren zwei winklig erhabene, 
kurze Kiele, die hinten ziemlich plötzlich enden. 
Länge: 10 mm. 


suakinensis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Suakin, 1.2.83 (Coll. Magretti) 
[M. G.]. 

Diese Art steht der takıura Magr. morphologisch sehr nahe und 
besitzt oberflächlich eine außerordentlich große Ähnlichkeit mit der 
divisa minsaticeps m., von der sie aber morphologisch, besonders 
durch den Bau des letzten Tergits, sowie durch den Bau des Olypeus 
‚verschieden ist. Die Basis des im übrigen gelbbraunen Abdomens 
und die Spitze des Analsegments sind dunkel gebräunt. Die weiße 
Tıorakalbınde ist in der Mitte nur schwach ausgebildet; der helle 
Haarfleck auf der Basis des Propodeums ist stark entwickelt. Auf 
dem Abdomen findet sich eine blaß goldene, mehr oder weniger Binden 
bildende Behaarung, auch auf der Basis des zweiten Tergits tritt 
eine solche auf, wenn auch etwas zerstreut. Die Tegulae sind am 
inneren Spitzenwinkel lang weiß behaart. Der Clypeus ist in seiner 
ganzen Breite am Vorderrand flach niedergedrückt und ziemlich 
glänzend. Der Scutellarkiel ist stark ausgebildet. Die Skulptur der 
Hinterfläche des Propodeums ist verhältnismäßig fein und dicht. 
Der mittlere, glatte Längsraum des Analsegments ist flach und ver- 
schwindet vor dem Apikalrand. Die Gestalt der Kiele des letzten 
Sternits ist die gleiche wie bei der takrura. In der Färbung unterscheidet 
sie sich von der Zakrura durch die nicht so rein weiße Behaarung des 
Vorderkörpers, die im übrigen auf der Basis des Propodeums einen 
viel dichteren Fleck bildet. Die Flügel sind außerdem viel stärker 
‘gebräunt. Die Art ist etwas gedrungener gebaut als die takrura. Der 
niedergedrückte Clypeus weist eine sehr feine Querstrichelung auf, 
während er bei der Zakrura glatt und glänzend ist. Die Kiele des achten 
Sternits sind sehr ähnlich gebaut. 

Länge: etwa 16 mm 


\bunkeyana Andre in Ann. Soc. ent. Belg., 1909, v. 53, p. 99. 


Der Typus dieser unverkennbaren, auffällig gezeichneten Form 
liegt vor von Bunkeya, 10.07 (Neave) [Congo M.]. 

Schwarz; Flügel schwarzbraun mit aufgehellter Basis. Auf Kopf 
und Thorax findet sich mit Ausnahme des schwarzbehaarten Meso- 
notums. überall eine zerstreute, graue, lange Behaarung. Das dritte 
bis sechste Tergit sind größtenteils auf bräunlichem Grunde intensiv 
golden behaart. Auf dem zweiten Tergit findet sich eine ebensolche 
Apikalbinde und vorn seitlich stehen mehr vereinzelt goldige Härchen. 
Die Tibialendsporne sind weißlich. Die Mandibeln sind außen unten 
kräftig gezähnt. Das zweite Fühlergeißelglied ist etwa von der Länge 
des dritten. Der flach niedergedrückte Clypeus ist vorn ziemlich 
tief bogenförmig ausgerandet. Die Mesonotalfurchen sind tief. Auch 
die Punktierung ist tief mit etwas geglätteten Zwischenräumen. Das 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 419 


Skutellum trägt einen kräftigen geglätteten Längskiel und ist dadurch 
winklig erhaben. Das Mittelsegment ist flach und weitmaschig netz- 
artig skulptiert; das vorhandene Mittelfeld ist nur undeutlich aus- 
geprägt. Das letzte Sternit trägt jederseits einen ziemlich kräftigen, 
fast geradlinigen Seitenkiel. 

Länge: 13 mm. 

Diese Art kann schon wegen der .eigenartigen Behaarung mit 
keiner anderen verwechselt werden. Höchstens hat darin die pulchrı- 
hirta Cam. eine gewisse Ähnlichkeit, doch lassen zahlreiche morpho- 
logische Charaktere beide Arten ohne weiteres als verschieden er- 
kennen. 


V kachiobweana n. sp. 


Ein Männchen von Congo, Kachiobwe, 27.1.12 (Bequaert) 
[Congo M.] liegt vor. Zwei weitere Exemplare von Katanga, Lufira 
Riv. stimmen morphologisch mit dieser Art überein, sind aber zu 
stark abgerieben, als das sich die Zeichnungsanordnung erkennen 
ließe, sodaß nicht ausgeschlossen ist, daß diese Tiere einer besonderen 
Unterart angehören. 

Schwarz; mindestens das zweite Abdominalsegment rot. Vorder- 
Kopf Schläfen, Pronotum, Mesopleuren und die Mitte des Rückens 
des Propodeums sind dicht weiß behaart. Das zweite Tergit besitzt 
auf seiner Basalhälfte zwei große, weiße Haarflecken, deren Ränder 
nicht scharf begrenzt sind. Am Apikalrand des gleichen Tergits findet 
sich eine in der Mitte kaum unterbrochene Binde. Auch das dritte 
bis sechste Tergit sind mit ähnlichen Binden ausgestattet. Die Binden 
werden aus etwas schräg gestellten Haaren gebildet. Die Flügel sind 
gebräunt mit dunklerem Saume. Der Clypeus ist breit niedergedrückt 
und- ziemlich glänzend. Das Skutellum ist stark gekielt. Die Seiten- 
kiele des siebenten und achten Sternits sind kräftig und stark ge- 
glättet. Bezüglich der Färbung des Abdomens mag erwähnt werden, 
daß das dritte und vierte Tergit an den Seiten weitgehend gerötet 
sind. 

Länge: etwa 16 mm. 


V mufungwensis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Mufungwa, 12.12.11 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Der vorhergehenden ganz außerordentlich ähnlich, doch ist 
die helle Behaarung des Vorderkörpers von einem weniger reinen 
Weiß. Der Hinterrand des ersten, sowie das ganze zweite und dritte 
Segment sind rot, mit Ausnahme einer Verdunklung auf der Mitte 
des dritten Tergits. Die Apikalhinden verschmälern sich zur Mitte hin 
und sind dort etwas unterbrochen. Besonders ist die Binde des zweiten 
Tergits in der Mitte winklig ausgeschnitten. Die Mundpartieen sind 
leider verschmutzt, sodaß über die Gestalt des Clypeus keine näheren 
Angaben gemacht werden können. Immerhin scheint die Art in dieser 
Hinsicht der vorhergehenden sehr ähnlich zu sein, doch scheint der 


27* 3. Heft 


420 Dr. H. Bischoff: 


Clypeus auf der Mitte etwas stärker grubig eingedrückt zu sein. Der 
Scutellarkiel ist etwas schmaler als bei der kachiobweana. 
Länge 17 mm. 


mlanjensis n. sp. 


Sechs Männchen liegen vor von Nyasaland, Mlanje, 21.1., 23.1., 
14.4, 17.4., 2.6.13 (Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Fort Johnston 
(Rendall) [M. B.]. 

Diese Art ähnelt den vorhergehenden sehr. Das erste Segment 
ist bei sämtlichen vorliegenden Stücken geschwärzt. und auch die Basis 
des zweiten Tergits ist häufig verdunkelt. Eine Verdunklung findet 
sich auch am Apikalrand des gleichen Tergits, sowie auf der Mitte der 
beiden folgenden. Die beiden Seitenflecken des zweiten Tergits sind 
noch weniger scharf begrenzt. Die Apikalbinden des zweiten bis 
sechsten Teergits verlaufen durchgehend. Die Prothorakalbinde ist 
gut ausgebildet, dagegen der Fleck auf dem Propodeum nur an dessen 
äußerster Basis vorhanden. Der Ulypeus ist längs seines Vorderrandes 
breit flaeh niedergedrückt und nicht aufgeworfen, wie das bei den 
beiden vorhergehenden Arten der Fall ist. Der Mittelraum des Anal- 
segments geht verflacht in den Apikalrand über. Die Flügel sind etwas 
stärker gebräunt. 

Länge: 11—16 mm. 


mlanjica n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Nyasaland, Mt. Mlanje, 28.12. 12 
u. 10.1.13 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ähnelt in der Färbung sehr der vorhergehenden. 
Schwarz; nur das zweite Segment rot oder auch dieses schwarz. Eine 
dichte, silbrigweiße Behaarung findet sich als Mittelfleck auf der 
Stirn, ferner auf dem Untergesicht und den Schläfen, als schmale Binde 


am Endrand des Pronotums, doch kann diese bei ganz dunklen. 


Stücken fehlen, als Apikalfranse auf dem ersten bis sechsten Tergit, 
sowie in Form von zwei großen, einander berührenden, nicht scharf 
begrenzten Basalflecken auf dem zweiten Tergit; ferner auf den 
Mesopleuren und in geringer Ausdehnung an der Basis des 
Propodeums.. Schwarz behaart sind nur Mesonotum, Rücken- 
fläche des Scutellums, Tegulae und letztes Abdominalsegment. 


Die Art ist ziemlich gedrungen gebaut. Der Kopf ist - 


verhältnismäßig dick hinter den Augen. Der Verlauf der 
Seiten des Hinterkopfes ist infolge der dichten Behaarung nicht 
deutlich zu erkennen. Der Clypeus ist vorn flach niedergedrückt und 
‘ daselbst unregelmäßig grubig gerunzelt. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist deutlich etwas kürzer als das dritte, und die Wangen sind nur so 
lang wie das zweite Geißelglied. Das Scutellum ist gewölbt ohne deut- 
lichen Längskiel, nur mit einer etwas geglätteten, mittleren Längs- 
fläche. Das Propodeum ist ziemlich gedrungen, weitmaschig skulptiert 
mit einem größeren, mittleren Längsfeld. Die Flügel sind stark braun 
‚getrübt, an der Basis kaum aufgehellt. Das erste Abdominalsegment 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 421 


ist leicht glockig gegen das zweite abgesetzt. Das zweite Tergit ist 
auf der Scheibe überall punktiert. Das Analtergit trägt einen aus 
der groben dichten Skulptur hervorragenden, glatten Längswulst, 
der hinten in den Apikalrand übergeht. Das zweite Sternit besitzt 
jederseits eine kielartige Längsschwiele, die besonders auf der Basal- 
hälfte deutlich ist; außerdem vor dem Apikalrand einen glatten, 
polierten, etwas erhabenen Querwulst. Das letzte Sternit ist jederseits 
mit einem Längskiel versehen. Die Kiele konvergieren nach Hinten. 
Zwischen ihnen ist das Segment eingesenkt und zerstreut punktiert. 
Der nach außen von diesen Kielen zwischen ihnen und dem Seitenrand 
befindliche Raum ist stark grubig punktiert. 
Länge: etwa 12 mm. 


gallana n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor von $. Galla, Koridschalu, 
23.3.01 (Erlanger) [M.B.]. 

Diese Art ähnelt in der Färbung recht der niveomaculata, unter- 
scheidet sich aber morphologisch gut von ihr. Die Flügel sind abgesehen 
von dem dunkleren Saum hyalin; auf dem zweiten und dritten Tergit 
tritt außer der bei der niveomaculata vorhandenen Behaarung auch 
noch eine in der Mitte unterbrochene apikale Binde auf. Der Clypeus 
ist breit und flach quer niedergedrückt. am Apikalıand sin wenig auf- 
gebogen. Der Scutellarkiel ist sehr kräftig. Die beiden Seitenkiele 
des letzten Sternits liegen von den Seitenrändern weit ab und kon- 
vergieren sehr stark nach hinten. Die Seitenkiele des siebenten Sternits 
sind viel feiner und liegen dicht am Seitenrande. 

Länge: 13 mm. 


garuensis n. sp. 


Vertreten ist diese Art durch ein Männchen von Kamerun, Tsad- 
see, Garua, 1.9.09 (Riggenbach) [M.B.]. 

Schwarz; Abdomen rostfarben. die zwei bis drei letzten Segmente 
verdunkelt. Eine dichte. ziemlich rein weiße Behaarung findet sich 
auf dem Untergesicht und den Schläfen; der helle, blaßgelbliche 
Mittelfleck der Stirn ist seitlich mehr verbreitert und erreicht die 
Augen. Auch auf dem Hinterkopf findet sich eine anliegende, wenn 
auch nicht besonders dichte. helle Behaarung. Eine Prothorakalbinde 
ist ausgebildet. Das Propodeum ist auf seiner ganzen Rückenfläche 
mit halbanliegenden. gräulich-weißen Haaren bedeckt. die jedoch 
keinen deutlichen Fleck bilden. Das Abdomen ist mit Ausnahme 
der beiden letzten. vorzugsweise schwarz behaarten Segmente überall 
egräulich-weiß behaart ohne daß diese Haare aber Flecken oder Binden 
bilden. Die Flügel sind braun getrübt mit hyaliner Basis. Der Körper 
ist verhältnismäßig schlank gebaut. das erste Segment deutlich. etwas 
glockig gegen das zweite abgesetzt. Die Seiten des ziemlich breiten 
Kopfes sind hinter den Augen wenig verlängert und leicht gerundet. 
Die Augen sind tief ausgerandet, die Wangen verhältnismäßig kurz. 
Die Mandibeln sind außen mit einem kräftigen Zahn bewehrt. Der 


3. Heft 


422 Dr. H. Bischoff: 


Clypeus ist abgeflacht. glänzend, in der Mitte ein wenig niedergedrückt. 
Das Scutellum besitzt hinter seiner tiefen Basalgrube einen kräftigen, 
hinten höckerartig vortretenden Längskiel. Das Propodeum trägt 
auf der Mitte ein fast parallelseitiges Längsfeld. das sich über dessen 
ganze Rückenfläche erstreckt und hinten in einen kleinen Höcker 
endet. Im ganzen ist das Propodeum flach und weitmaschig skulptiert, 
an der Basis jederseits neben dem Mittelfeld noch mit einer etwas 
größeren, quergestellten Netzmasche und von dort nach außen mit 
einem zum Seitenrand ziemlich parallel verlaufenden Kiel. Das zweite 
Tergit ist auf der Scheibe in beträchtlichem Umfange geglättet. Das 
letzte Tergit trägt einen flach vorgewölbten. mittleren Längswulst, der 
hinten fast plötzlich endet. dort einen ganz schwachen Höcker bildend, 
sodaß diese Art auch vielleicht in die Gruppe der divisa gestellt werden 
könnte. Das letzte Sternit trägt auf seiner Scheibe zwei nach hinten 
stark konvergierende, kräftige Kiele, hinter denen es abgeflacht ist. 
Länge: etwa 14 mm. 


bifossulata n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Togo, Bismarckburg, 5.—8. 5. 93 
(Conradt) [M. B.]. 

Diese Art ähnelt der vorhergehenden ganz außerordentlich, unter- 
scheidet sich aber dadurch, daß über den abgeflachten Teil des Clypeus 
ein undeutlicher Längskiel verläuft, der dessen Vorderrand ein wenig 
vortretend erscheinen läßt. Der Längswulst des letzten Tergits ist 
allenthalben runzlig punktiert, nirgends geglättet, und verflacht 
sich nach hinten allmählig. Die Kiele des letzten Sternits sind stärker 
nach innen gebogen. 

Länge: etwa 13 mm. 


nigeriana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von N. Nigeria, Baro, 29. 9. 10 (Morrison) 
[Br. M.)]. 

Diese Art ähnelt den vorhergehenden sehr. Der Clypeus ist ähnlich 
wie bei der bifossulata gebildet. Der Längswulst des letzten Tergits 
ist nach hinten verflacht und überall geglättet. Die Kiele des letzten 
Sternits lassen sich nicht deutlich erkennen, da die Hinterleibsspitze 
bei dem einzigen Individuum etwas eingekrümmt ist. 

Länge: etwa 12 mm. 


tanganjicae n. sp. 


Drei Männchen liegen vor von N. W. Tanganika (Grauer) [M. W.]. 

Schwarz; Abdomen größtenteils hell, nur das erste und die beiden 
letzten Segmente schwarz. Eine dunkle Behaarung findet sich nur auf 
dem Mesonotum. der Basis des Scutellums, der Wurzel der Flügel- 
schüppchen, sowie auf dem Analsegment. Etwas dichter ist die helle 
Behaarung nur auf der Stirn, den Wangen und Schläfen, und am 
Hinterrand des Pronotums. wo sie eine Binde bildet. sowie auf den 
Mesopleuren. Auf dem dritten bis sechsten Tergit bildet sie sehr 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 423 


lockere Binden, die in der Mitte leicht unterbrochen sind. Der Clypeus 
ist auf seiner ganzen Breite flach niedergedrückt und querrissig skulp- 
tiert. In der Mitte des Vorderrandes ist er in beträchtlicher Breite 
leicht ausgerandet. Die Scutellargrube ist tief, der Kiel kräftig. Die 
Tegulae sind auf dem verflachten, aufgebogenen Rande gerieft. Das 
Propodeum ist flach und weit netzmaschig skulptiert, mit großem 
Längsfeld auf der Mitte, dessen Seiten hinter dem erweiterten Basal- 
teil parallel verlaufen. Das zweite Tergit ist auf der Scheibe in weitem 
Umfange poliert. Der mittlere. glatte Längsraum des Analsegments ist 
wenig erhaben und verflacht sich zum Hinterrande, den er etwas nach 
hinten vorbuchtet. vollständig. Das letzte Sternit ist an seinen Seiten- 
rändern ziemlich hoch gekantet, dazwischen mäßig grob und dicht, 
an der Basis etwas weitläufiger punktiert. Auch die Seitenkiele des 
siebenten Sternits sind deutlich. Die Flügel sind bräunlich getrübt. 

Länge: 10—-12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besterhaltene Exemplar. 


V subsp. jankisiaca n. subsp. 


‚ Ein Männchen, das der vorhergehenden morphologisch sehr nahe 
steht, liegt vor von Jankisia, 7.9. 11 (Bequaert) [Congo M.). 

In der Färbung unterscheidet sich diese Form von der Nominat- 
rasse durch das dunklere Rot des Abdomens. das sich auf das zweite 
bis vierte Segment beschränkt. Der Apikalrand des dritten und vierten 
Tergits ist geschwärzt. Die helle Behaarung ist weniger rein weiß und 
tritt auf der unteren Partie der Stirn mehr fleckenbildend auf. Auch 
auf der Basis des Propodeums findet sich ein heller Haarfleck. Die 
Behaarung scheint ähnlich wie bei der Nominatrasse zu sein, doch ist 
sie bei dem einzigen Exemplar zu stark abgerieben, als daß sich sichere 
Angaben darüber machen lassen. Eine schwarze, aufrechte Behaarung 
findet sich noch in der Ocellarregion. 

Länge: 9 mm. 

Von der mit ihr zusammen vorkommenden und äußerlich recht 
ähnlichen odontolabris unterscheidet sie sich hinreichend durch den 
Bau des Clypeus und des letzten Tergits. 


garuana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Tsadsee, Garua, 2. 9. 09 
(Riggenbach) [M.B.]. 

Der pycenothoracica in der Färbung recht ähnlich, morphologisch 
besonders der aurataeformis nahestehend. Die beiden letzten Abdominal- 
segmente sind schwarz. Am Kopf ist die Stirn silbern behaart. eine 
blaß goldige Behaarung findet sich auf ihr nur vor dem vorderen 
Ocellus. während bei der aurataeformis die Stirn bis zu den Fühler- 
wurzeln hinunter goldig behaart ist. Die Mesopleuren sind etwas dichter 
silbrig weiß behaart. oben auch etwas goldig. Auf dem vorletzten 
Tergit finden sich auf der ganzen Scheibe bräunliche Borsten. Morpho- 
logisch unterscheidet sie sich von der pycnothoracica dadurch. daß 
die Seitenflächen des Propodeums bei der garuana viel gröber grubig 


3. Heft 


494 Dr. H. Bischoff: 


skulptiert sind. Außerdem ist der mittlere, glatte Längsraum des 
Pygidiums breiter und allmählig nach hinten verflacht, nicht höcker- 
artig vortretend, und der Bau des Clypeus ist verschieden, aber ähnlich 
wie bei der aurataeformis. Die Grube ist aber noch etwas kleiner und 
die sie seitlich einfassenden. dicken. glatten Wülste sind vorn etwas 
genähert. Der glatte Längsraum des Scutellums ist noch etwas undeut- 
licher. wodurch diese Art wieder etwas mehr Ähnlichkeit mit der 
pycnothoracica erhält. Da aber das zweite Fühlergeißelglied mindestens 
ebenso lang ist wie das dritte, kann sie nicht mit der pycnothoracica 
in die gleiche Gruppe gestellt werden. 
Länge: etwa 9 mm. 


aurataeformis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Ateiba. Shambe to Wau Road, Bahr 
el Ghazal, Sudan, 4.1.11 (King) [Br.M.]. 

Diese Art erinnert durch die Färbung sehr an die aurata m. Am 
Abdomen sind die drei hinteren Segmente mindestens teilweise ge- 
schwärzt. Auf den Flügeln ist etwa die Basalhälfte gelbbraun der 
Rest schwarzbraun. Das Schildchen ist gleichmäßig gerundet gewölbt, 
und läßt einen glatten, mittleren Längsraum erkennen, der aber nicht 
höckerartig vortritt. Die Clypeusgrube ist klein, am Grunde stark 
glänzend und wird jederseits von einem sehr kräftigen. polierten 
Wulst eingefaßt, der vorn nach außen umbiegt. Der Vorderrand der 
Grube selbst ist offen. Die Längskiele des letzten Sternits sind lang - 
und rücken nach hinten weit vom Seitenrand ab. 

Länge: 11 mm. 


harrarensis n. sp. 


Fünf Männchen liegen vor von Abissinia (Rosenberg, 1909) 
[M. G.]; Harrar, 5.11. (Turner) [Br. M.]; Harrar [M. Bud.]; Dire 
Daua, 19.11.11 (Kovacs) [M. Bud.]. 

Diese Art steht der aurata sehr nahe, unterscheidet sich aber 
besonders in der Färbung. Der Vorderkörper ist einschließlich der 
Tegulae schwarz; das Abdomen einfarbig rostfarben, mit Ausnahme 
des ersten Abdominalsegments, das meist geschwärzt ist. Die Flügel 
sind sehr blaß gelblich gebräunt mit gut abgesetzten braunschwarzem 
Saume. der kaum in die geschlossenen Zellen der Vorderflügel eintritt. 
Das Scutellum ist wie bei der aurata beschaffen. Charakteristisch ist die 
Behaarung. Diese ist nämlich auf Kopf und Thorax blaßgolden. 
Sie nimmt den größten Teil des Kopfes ein, das Pronotum dorsal; 
dünn ist sie auf der Basis des Mesonotums. am Scutellum und der 
Basis des Mittelsegments, sowie auf den Mesopleuren und Beinen. 
Die Tegulae sind unbehaart. Der Thorax erscheint infolge der spär- 
lichen, hellen Behaarung schwarz. Das Mesonotum ist mit Ausnahme 
der Basis dicht, schwarz. halbaufstehend behaart, desgl. die Rücken- 
fläche des Scutellums. Morphologisch ist diese Form der aurata so 
ähnlich, daß die vielleicht nur als eine extreme Färbungsrasse von ihr 
aufzufassen ist. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 495 


Länge: 10-15 mm. 
ls Typen bezeichne ich das in copula erhaltene Pärchen [M. G.]. 


aurata n. sp. 


28 Männchen liegen von folgenden Fundorten vor: Afr. or., 
Nsare Dova:h (Katona) [M. Bud. — in copula]; Eritrea, Saati 
IM. G.]; Uganda. Mujenje, 8.13 (Katona) [M. Bud.]; Uganda Prot., 
Eastern Mbale Dist., S. of Mt. Elgon, 3700---3900 ft., 2.--5. 8. 11 
(Neave) [Br. M.]; S. E. Shore of L. Kioga, 3400 ft., 21. 8.11 (Neave) 
[Bı. M.]; Banks of Nile, near Kakindu, 3400 ft., 24.—25. 8.11 (Ne- 
ave) [Br. M.]; Semliki Plains, 2100—2900 ft., 8—9. 11.11 (Neave) 
[Br. M.]; Mbale-Kumi Rd., 3700 ft., S. of L. Salisbury, 15.—17. 8. 11 
(Neave) [Br. M.]; Adi Ugri. 6.01 (Andreini) [M. G.]; Brit. E. Afrika, 
Nasisi Hills, 20 m N. of Mumias, 4800 ft., 14.—15.6.11 (Neave) 
[Br. M.]; Brit. E. Afrika, Valley of Upper Nzoia R., nr. Kavirondo, 
5100--5400 ft., 5.—7.6.11 (Neave) [Br. M.]; Afr. or., Shirati, 3. 09 
(Katona) [M. Bud.]; [M. G.]; [Coll. Schulth.]; W. v. Albert See, 
Mawambi a. Ituri. 4.08 (Exped. Herzog Adolf Friedrich) [M.B.]; 
Mawambi-Irumu (Grauer, 1910) [M. W.]; Nyassasee, Langenburg, 
9.6.99 (Fülleborn) [M. B.]. 


In der Färbung erinnert diese Art sehr an die cyparissa Sm.. als 
welche ich sie auch in den verschiedensten Sammlungen bestimmt 
fand. Der Vorderkörper. einschl. Fühler und Beine ist schwarz, das 
Abdomen mit Ausnahme des letzten. schwarzen Segments. sowie 
die Tegulae rostrot. Das erste Segment neigt zur Verdunkelung. Auf 
Kopf. Thoraxrücken. einschl. Tegulae. den Mesopleuren und dem 
Mittelsegment findet sich eine dichte. goldige Behaarung. die der der 
cyparissa sehr ähnlich ist. Die Behaarung des Abdomens ist auch 
auf den hinteren Segmenten. im Gegensatz zu der cyparissa golden. 
Die Flügel sind im größeren Basalteil gelbbraun und haben einen 
breiten. schwarzbraunen Saum. Vor dem nach vorn abfallenden, 
nicht abgestutzten Basalteil des Clypeus findet sich eine tiefe Grube, 
die seitlich gut begrenzt ist und in der Mitte des Vorderrandes nicht 
gewulstet erscheint. Der Skutellarkiel ragt nach hinten spitzer auf 
als bei der cyparissa. Das siebente und achte Sternit sind ähnlich 
ge baut wie bei jener. 


subsp. kiogana n. subsp. 


Drei Mönnchen liegen vor von Uganda Prot.. S. E. Shore of L. 
Kioga. 3400 ft.. 21.8. 11 (Neave) [Br. M.]; Mbale-Kumi Rd., 3700 ft., 
S. of L. Salisbury, 15. —17.8. 11 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Form unterscheidet sich von der recht ähnlichen Nominat- 
rasse dadurch, daß der Basalteil des Clypeus gegen die Grube plötzlich 
abgestutzt ist. Der Grund der etwas breiteren Grube erscheint ab- 
geflacht. während er bei der Nominatrasse einen etwas ausgehöhlten 
Eindruck macht. Außerdem ist er weniger glänzend. 

Länge: 10—18 mm. 


3. Heft 


426 Dr. H. Bischoff: _ 


subsp. variipennis n. subsp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor mit der Bezeichnung Bords du 
Congo. pres de chütes de la Riv. Ogoue, pres Brazzaville, 9.08 (Ke- 
randel) [M.P.]. 

Diese Form unterscheidet sich von der Nominatform dadurch, 
daß auf den Flügeln nur etwa das Basaldrittel gelblich getönt ist. Es 
folgt danach eine graubraune und schließlich eine schwarzbraune 
Zone. In der Bildung der Clypeusgrube erinnert diese Form mehr an 
die Nominatrasse als an die subsp. kiogana. 

Länge: 15 mm. 


irigonotoma n. sp. 
Zwei Männchen liegen vor von Bogos, Keren, 1880 (Beccari) 


[M. G.]. | 

Wiederum den vorhergehenden in der Färbung recht ähnlich, 
ist diese Art dadurch charakterisiert. daß die Grube des Clypeus 
sich weit auf den dreieckigen Basalteil hinauf erstreckt und dadurch 
selbst dreieckig erscheint. Diese Bildung des Olypeus erinnert etwas 
an die der pungueana. 


Kopf und Thorax, einschließlich Mittelsegment sind schwarz, 
desgleichen auch das Analsegment und mehr oder weniger weit auch 
das Basalsegment des Abdomens. Der Rest des Abdomens sowie die 
Tegulae sind hell rostfarben. Stirn, Scheitel, Thoraxrücken. einschließl. 
der Tegulae, Rückenfläche des Mittelsegments und die Mesopleuren 
sind golden behaart, desgleichen die Apikalränder der drei ersten 
Tergite; auf den hinteren beginnt, namentlich seitlich, sich eine helle 
gräuliche Behaarung auszubreiten. Das Scutellum ist übrigens stark 
kielartig gehöckert. ähnlich wie bei der aurata. Die Flügel sind über 
zwei Drittel ihrer Fläche gelbbraun und haben einen scharf ab- 
gesetzten, breiten graubraunen Saum. Die Kiele des letzten Sternits 
sind von den Seitenrändern weit abgerückt, kürzer. nach hinten 
etwas stärker verdickt und hinten einander mehr bogenförmig genähert. 

Länge: 10—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


pulcherrima n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Neu-Kamerun (Teßmann) [M. B.]. 

Diese prächtige Art hat wegen der Clypeusbildung enge Be- 
ziehungen zu der trigonotoma. Der Vorderkörper ist schwarz; die 
Tegulae sind bräunlich. Das Abdomen ist gelbrot mit geschwärztem 
letztem Segment. Eine bräunlich-goldene Behaarung findet sich auf 
Stirn und Scheitel; auf Thorax und den Flügelschüppchen sehr dicht, 
am Propodeum nur an der äußersten Basis, keinesfalls fleckenartig 
auf dem größeren Teil der Basalfläche desselben. Weiter ist die ganze 
Behaarung des Abdomens mit Ausnahme des schwarzbehaarten 
letzten Segments. golden. Die Flügel sind ganz schwarzbraun gefärbt. 
Der Scutellarhöcker ist stark erhaben wie bei der aurata. Auch die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 427 


Kiele des letzten Sternits sind ähnlich wie bei jener. Der nach vorn 
abfallende Basalteil des Clypeus ist größtenteils geglättet und geht 
nach vorn allmählig in die nur schwach abgesetzte Grube über, die 
vorn seitlich kaum wulstig gerandet ist. 

Länge: 19 mm. 


eyparissa Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 17; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 237. 


Neun Männchen liegen vor von Guinea (Westermann) [M. B.]; 
Guinea Portoghese, Bolama. 6.—12. 99 (Fea) IM. G.]; Sierra Leone, 
18.12.12 (Simpson) [Br. M.]; Kamerun. Duala (Schäfer) [M. B.]. 

Diese Form halte ich des Vorkommens wegen unter den ver- 
schiedenen ähnlich gefärbten Formen für die echte cyparissa Smith, 
die von Westafrika. W hyda, beschrieben wurde. 

Kopf. Thorax. Fühler und Beine sind schwarz; Tegulae und Ab- 
domen sind rostgelb; die hinteren Abdominalsegmente. sowie meist 
auch das erste teilweise sind geschwärzt. Die Verdunklung kann 
bereits auf dem vierten Tergit beginnen. Kopf. Rückenteile des Thorax, 
einschließlich des Mittelsegments. sowie die Tegulae sind ziemlich 
rotgolden behaart. Über die Mesopleuren verläuft eine gleichfarbige 
Binde. Die Flügel sind auf der Basalhälfte gelbbraun, auf der Apikal- 
hälfte dunkel graubraun. Am Apikalrand des ersten und zweiten 
Tergits, sowie häufig auch auf den Seitenpartieen des zweiten, finden 
sich goldige Haare. Das dritte und die folgenden Tergite sind fein 
gräulich behaart. Die unteren Gesichtspartieen können silbern behaart 
sein. Der Clypeus ist wesentlich anders gebaut als bei den dinsa- 
Formen. Der erhabene Basalteil des Clypeus fällt allmählich nach 
vorn ab. Vor ihm liegt die wenig ausgedehnte, geglättete Grube, 
deren Vorderrand in der Mitte wulstig verdickt ist, ohne daß aber 
dieser Wulst in der Profilansicht merklich hervortritt. Wegen dieser 
Clypeusbildung könnte man die Art auch in die Verwandtschaft der 
odontolabris stellen. Diese Clypeusblidung dürfte der Art auch wohl 
die Sonderstellung zukommen lassen, die sie durch das eigenartige 
Weibchen besitzt. Die seidig silberglänzenden Wangen sind verbältnis- 
mäßig fein punktiert. Das gehöckerte Scutellum besitzt einen glatten, 
mittleren Längswulst. Die Seitenkiele des siebenten und achten 
Sternits laufen dicht an den Seitenrändern entlang. | 

Länge: 11—18 mm. 


chrysocoma n. sp. 


Ein Männchen liegt vor vom Senegal [M. Bud.]. 

Schwarz; Abdomen gelbbraun, das letzte Segment etwas dunkler. 
Auf dem Kopf und etwas dichter auf dem Pronotum findet sich eine 
blaß goldene Behaarung. Auf dem Propodeum ist keine helle Haar- 
makel vorhanden. Die Behaarung auf der Basis des Abdomens ist 
locker. weit abstehend und blaß. Eine breite Binde am Apikalrand 
des zweiten Tergits. sowie durchgehende Binden. die fast das ganze 
dritte bis sechste Tergit bedecken, sind goldig dicht haarig. Auf dem 


3. Heft 


428 Dr. H. Bischoff: 


Analsegment tritt eine rotbraune Behaarung auf. Die Flügel sind 
dunkel schwarzbraun. Die Tegulae sind überall hell behaart und 
punktiert. Der erhabene Basalteil des Clypeus reicht ziemlich weit 
nach vorn und ist auf seiner Fläche nicht grubig eingedrückt, sondern 
glatt und glänzend. Davor ist keine deutliche Quergrube vorhanden. 
Die beiden letzten Sternite sind mit bogenförmig nach hinten kon- 
vergierenden Kielen versehen. die besonders auf dem letzten Sternit 
sehr kräftig sind und kaum über die Mitte des Sternits nach hinten 
reichen. Der Kiel des Skutellums ist schwach entwickelt. Der 
glatte Längsraum des Analtergits ist nur an der Basis deutlich; im 
übrigen verschwindet er in der Grundskulptur. 
Länge: etwa 8,5 mm. 


auricoma n. sp. 


Ein Männchen von Erythraea. Ghinda [M. Bud.] liegt vor. 

Der vorhergehenden sehr ähnlich. jedoch schon an einig:n 
Färbungsmerkmalen kenntlich. Das Propodeum besitzt einen großen, 
weißhaarigen Basalfleck. Die goldigen Binden des Abdomens sind 
etwas schmaler und lockerer. Auch das erste Tergit trägt eine solche 
Apikalfranse. Am Analsegment ist nur die Apikalhälfte geschwärzt 
und schwarz behaart. Morphologisch unterscheidet sich diese Art 
dadurch daß der Clypeus in der Mitte zwar erhaben, aber vor dem 
Apikalrand grubig niedergedrückt ist. Die Clypeusgrube ist vorn 
seitlich stark wulstig gerandet. doch in der Mitte des Vorderrandes 
unterbrochen. Der Scutellarkiel ist nur als feine glatte Linie an- 
gedeutet. Die Seitenpartieen des Propodeums sind viel gröber 
netzmaschig skulptiert. Das zweite Tergit ist auch auf seiner 
Scheibe punktiert und nicht daselbst in größerer Ausdehnung ge- 
glättet. Der gut ausgebildete. glatte Längsraum des letzten Tergits 
erreicht den Apikalrand nicht ganz. Die Tegulae sind wie bei der 
chrysocoma zerstreut behaart. Die Kiele des letzten Sternits sind 
länger und konvergieren nach hinten. 

Länge: etwa 11 mm. 


radoszkowskii Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 552, t.1, 
f. 7; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 70. 


Vertreten ist diese Art durch den Typus von Metemma., 24. 3. 83 
[M. G.]. sowie ein weiteres Exemplar aus Eritrea, Adi Ugri, 7.01 
(Andreini) [M. G.]. 

Diese Art ist schon an der Färbung leicht zu erkennen. Der ganze 
Vorderkörper ist schwarz und ebenso behaart; nur an den Beinen 
treten auch hellere Haare auf. Das Abdomen ist mit Ausnahme des 
größtenteils schwarzen ersten Segments rostgelb» Die Behaarung 
des Abdomens ist golden und nur auf dem Basal- und dem Analsegment 
schwarz. Die Flügel sind fast hyalin, kaum getrübt. nur mit einem 
gut abges.tzten. dunklen Saum. der nur sehr wenig in die geschlossenen 
Flügelzellen hineinreicht. Der Kopf ist verhältnismäßig kräftig ent- 
wickelt. Der Clypeus besitzt eine breite und flache, unscharf begrenzte 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 429 


Quergrube. Die Mandibeln tragen an der unteren Außenkante einen 
kräftigen Zahn. Die Skulptur des Thorax ist grob und dicht; das 
Scutellum ist durch einen breiten, glatten Mittelkiel stark gehöckert. 
Das Mittelsegment ist grob und kräftig netzartig skulptiert und 
besitzt ein längsgestrecktes, mittleres, glattes Feld, das bis zur oberen 
gerundeten Hinterkante des Mittelsegments reicht. Der Ventralkiel 
des ersten Sternits ist lappenförmig vorgezogen, gerade abgeschnitten 
und nicht ausgerandet. Die Seitenkiele des letzten Sternits sind 
verhältnismäßig schwach und laufen dicht am Seitenrand entlang. 
Länge: 12—13 mm. 


atricula Saussure in Mitth. Schweiz. ent. Ges., 1891; p. 259; 
in Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, t. 18, f. 37. 

— niveomaculata var. vmmaculata Magretti in Bol. Soc. ent. Ital., 
1905, p. 69. 

Der Typus liegt mir vor mit der Angabe: Madagaskar [M. B.]. 
Diese Fundortsangabe dürfte falsch sein und das Tier aus Brit. 
O. Afrıka stammen. Ein zweites Exemplar ist der Typus der niveo- 
maculata var. immaculata aus Eritrea, 24. 1.00 (Sabarguma) [M. G.]. 

Vorderkörper schwarz; Abdomen gelbbraun. Das erste, sowie 
das letzte und vorletzte Abdominalsegment sind schwarz. Die Flügel 
sind hyalın mit verdunkeltem Saume. Auf dem Prothorax und dem 
Mittelsegment findet sich eine dichte, weißliche Behaarung, die auf 
dem Mittelsegment fast die ganze Dorsalfläche einnimmt,. Die Man- 
dibeln sind unten kräftig gezähnt. Das Skutellum ist gehöckert und 
auf der Mitte glatt und flach gekielt. Die hintere Fläche des Mittel- 
segments ist flach netzartig skulptiert. Das zweite Tergit und die 
folgenden sind fein und auf der Scheibe sehr weitläufig punktiert. 
Eine blaß gelbliche und gräuliche Behaarung ist auf dem Abdomen 
mit Ausnahme der- beiden letzten schwarz behaaıten Segmente weit 
zerstreut. Die Olypeusgrube ist groß, quadratisch bis rundlich. an 
‚den Seiten stärker gerandet als vorn. Das zweite und dritte Fühler- 
geißelglied sind annähernd gleich lang. Der Kiel des ersten Sternits 
ist stark vorgezogen und hinten etwas spitz gewinkelt. Die Seiten- 
kiele des siebenten Sternits sind deutlich; die Kiele des achten Sternits 
sind kräftig und verlaufen leicht bogenförmig gekrümmt nach hinten. 

Länge: 12—13 mm. 


niveomaculata Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 15. 


Zwei Exemplare liegen mir vor aus Djibouti (Maindron) [M. P.]; 
wohl ein Paratopotypus] und Sokar to Suakin, Red Sea, Prov. Soudan, 
27.3.11 (King) [Br. M.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe. Schwarz; das 
ganze Abdomen ist rostrot, nur kann das letzte Segment verdunkelt 
sein. Die weiße Behaarung von Thorax und Mittelsegment ist ebenso 
angeordnet. Die Flügel sind schwarzbraun und nur in der Medial- 
und Submedialzelle hyalin. Am Apikalrand des ersten Tergits findet 
sich eine schmale, weiße Franse, an der Basis des zweiten jederseits 


5. Heft 


430 Dr. H. Bischoff: 


ein weißhaariger Querfleck. Auf den folgenden Segmenten ist mit 
Ausnahme des letzten eine gelbliche und weißliche Behaarung zerstreut 
vorhanden. Der Ventralkiel des ersten Segments trägt hinten einen 
senkrecht abstehenden, dornförmigen Zahn. Das Scutellum ist 
stärker und spitzer gehöckert. sein Längskiel erscheint nicht gefurcht. 
Die Clypeusgrube ist bedeutend tiefer, seitlich viel stärker gerandet, 
vorn in ihrer ganzen Breite offen und nicht gegen den Rand hin auf- 
gebogen. 
Länge: 12—14 mm. 


ignota Andre in Ann. Mus. Genova, 1904 v. 41 „pP. 240, 


Drei Exemplare dieser leicht kenntlichen Art liegen mir vor 
von Guinea portoghese, Bolama, 6.—12. 99 (Fea) [M.G.; Typus]; 
Kamerun int., Mao Godi, 9.—13. 6.09 (Riggenbach [M. B.]. 

Körper schwarz; Pronotum, Mesonotum und Scutellum rot; am 
Abdomen ist das zweite Segment stets gerötet, das erste und dritte, 
sowie die Tegulae können ebenfalls gerötet sein. Die Flügel sind 
gebräunt mit hyaliner Basis. Eine grauweiße Behaarung findet sich 
auf dem ganzen Körper mit Ausnahme des Mesonotums überall 
zerstreut. Dieselbe kann an den Hinterrändern der Segmente Apikal- 
fransen bilden. Der Kopf ist hinter den Augen kaum verlängert, hinten 
schwach quer gerundet. Das zweite Fühlergeißelglied ist ein wenig 
länger als das dritte. Der erhabene Mittelteil des Clypeus ist am Vorder- 
rand grubig niedergedrückt. Die seitliche Begrenzung dieser Grube 
ist nur schwach und vorn ist die Grube einfach strichförmig gerandet. 
Das davor befindliche Labrum ist quergrubig eingedrückt. Die 
Skulptur des Mesonotums ist ziemlich grob und dicht. Auf dem 
Scutellum befindet sich ein kräftiger, mittlerer Längskiel, der nach 
hinten nur schwach vortritt. Das Mittelsegment ist sehr weitmaschig, 
flach netzartig skulptisrt; in der Mitte der horizontalen Fläche mit 
einem großen, glatten, nicht stärker vertieften Längsfeld. Auf seiner 
Basalfläche ist das Mittelsegment dicht grauseidig behaart. Der 
Kiel des ersten Sternits trägt bei größeren Exemplaren einen kräftigen 
Zahn, der bei schwächeren Stücken nur angedeutet ist. Das zweite 
Tergit ist auf der Mitte seiner Scheibe in weiter Ausdehnung glatt, 
poliert und unpunktiert. Der glatte Längsraum des Analsegments 
verflacht sich nach hinten. Das siebente Sternit trägt kleine, schwache 
Seitenkiele; das achte viel kräftigere, nach hinten stark konvergierende, 
vom Seitenrand weit abgerückte Kiele. 

Länge: 9—11 mm. 


bugalana n. sp. 


18 hierhergehörige Männchen liegen vor von: Victoria Nyanza, 
Arcip. di Sesse, Bugala. 1908 (Bayon) [M. G.]; Entebbe, Uganda, 
4. 6. 13 (Gowdey) [Br. M.]; Entebbe, 1.—11. 9. 11 (Neave) 
[Br. M.]; Desert. Ruvana (Katona) [M. Bud.]; die Stücke der f. pro- 
podealis n.f. stammen von Arcip. di Sesse, Bugala, 1908 (Bayon) 
[M. G.]; Entebbe, Sunga swamp, 4000 £t., 23.1. 12 (Fraser) [Br. M.]; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 431 


W. Shores of Vic. Nyanza, Buddu, 3700 ft., 19.—25. 9. 11 (Neave) 
[Br. M.]; Uganda, Mbarara, 29.5. 1l (Gowdey) [Br. M.]; Entebbe, 
19.8.11 (Gowdey) [Br.M.]; Entebbe, 15.—22.6.12 (Gowdey) 
[Br.M.]; Uganda, Murchison [Coll. Brauns]; Plains N. E. of Lake 
Edward, 32w0. ft., 15.—16. 10.11 (Neave) [Br.M.]. 

Schwarz; die ersten drei bis vier Segmente des Abdomens rot 
oder wenigstens zum Teil gerötet, das vierte häufig nur an den Seiten 
oder ganz schwarz; das erste meist an der Basis geschwärzt. Die 
Flügel sind bräunlich getrübt mit dunkler abgesetztem Saume der 
Vorderflügel. Eine dichte, weiße bis gelblichgraue, anliegende Be- 
haarung bildet eine Binde am Hinterrand des Prothorax. Bei der 
f. propodealis n.f., bei der übrigens diese Binde meist von einem 
reineren Weiß ist, tritt außerdem auf der Basis des Propodeums ein 
großer, dicht weiß behaarter Fleck auf. Eine weißlich graue Behaarung 
findet sich am ganzen Körper, besonders dicht auf den unteren Gesichts- 
partieen und den Schläfen, sowie auf den Mesopleuren.. Auf dem Ab- 
domen bildet die helle Behaarung Endfransen an den einzelnen Seg- 
menten, ist aber auch über das ganze Abdomen verbreitet, besonders 
auf der Basalhälfte des zweiten Segments. Der Kopf hat fast die 
Breite des Thorax und erscheint hinter den Augen verhältnismäßig 
wenig verengt, wozu die dichte Schläfenbehaarung das Ihrige beiträgt. 
Die Punktierung auf dem Scheitel und zwischen den Ocellen ist grob 
und sehr dicht, an den Seiten der Stirn noch etwas gröber, aber weit- 
läufiger. Der Clypeus ist vorn breit grubig niedergedrückt. Die Seiten- 
ränder dieser Grube konvergieren mehr oder weniger gewulstet zur 
Basis. Die Grube zeigt an ihrem Grunde Neigung zur Querrunzlung. 
Der Vorderrand ist leicht ausgerandet und nicht wulstig begrenzt. 
Die Mandibeln sind unten außen kräftig gezähnt. Der Thorax ist 
grob skulptiert. Das Scutellum besitzt einen glatten, mittleren Längs- 
kiel.,. der auf der Mitte der Länge nach leicht” gefurcht sein kann und 
hinten scharf höckerartig vortritt. Die Skulptur des Propodeums ist 
flach, weitmaschig, an der Basis mit zwei größeren Feldern, 
jederseits und auf der Mitte mit einem langen, flachen, ge- 
randeten Feld, das ziemlich bis zur oberen Kante des wenig steil ab- 
fallenden. hinteren Absturzes reicht. Zwischen Basalfeld und Seiten- 
rand verläuft eine deutliche Kiellinie. Das Abdomen ist fein und weit- 
läufig punktiert, auf der Mitte der Scheibe des zweiten Tergits glatt. 
Das letzte Tergit ist etwas gröber punktiert mit einem glatten. mittleren 
Längsraum; auch das Analtergit besitzt eine ziemlich grobe 
Punktierung, und seine Kiele laufen dicht am Seitenrand. 

Länge: etwa 12—17 mm. 

Als Typus der Nominatform bezeichne ich ein Stück aus Bugala; 
als Typus der propodeals das Exemplar aus Uganda vom 19.8. 11. 


subsp. elaripennis n. subsp. 


Vier Männchen liegen." vor von Brit. E. Afrika, Nyangori, Kavi- 
rondo, 4800 ft., 18.-—-19.5.11 (Neave) IBr.M.]; Brit. E. Afrika, 
Nandi Plat., some . 5700-6200 ft., 30.5.-4.6.11 (Neave) 


3. Heft 


432 Dr. H. Bischoff: 


[Br.M.]; Uganda, Masaka, 16.6.11 (Gowdey) [Br.M.]; Brit. E. 
Afrika, S. foot and slope of Mt. Elgon, 5100—5800 ft., 8.—13. 6. 11 
(Neave) [Br. M.]. 
Der typischen bugalana m. sehr ähnlich, aber durchschnittlich 
etwas kleiner. Die Flügel sind viel weniger getrübt; die Prothorakal- 
binde ist etwas mehr weißlich. 
Länge: etwa 12 mm. 


Bei dem Exemplar von Masaka ist der Scutellarkiel viel schwächer 
entwickelt, als bei den anderen; ich glaube, daß es sich hierbei aber 
nur um eine Abnormität handelt. 


Als Typus bezeichne ieh das Exemplar vom Nandi Plateau. Dies 
Männchen trägt noch das zugehörige Weibchen in den Mandibeln. 
Auch das Exemplar vom Elgon ist mit einem Weibchen in copula 
gefangen. 


sub;p. brunneipennis n. subsp. 


Vertreten ist diese neue Subspecies durch ein Männchen, das 
die Bezeichnung trägt: N. W. Tanganyika, 1910 (Grauer) [M. W.]. 

Der claripennis sehr ähnlich. doch sind die Flügel etwas mehr 
gebräunt, aber nicht so stark wie bei der typischen bugalana. Außerdem 
ist die Behaarung des letzten Segments, besonders der Sternits, vor- 
herrschend braun und nur spärlich schwarz. 

Länge: etwa 14 mm. 


Y subsp. kibomboana n. subsp. 


Zwei Männchen liegen vor von Kibombo, 6.11. 10 (Bequaert) 
[Congo M.] und Kasai Kondue (Leonhardt) [Congo M.]. 
Von der typischen bugalana durch noch etwas stärker gebräunte 


Flügel verschieden. Als Typus bezeichne ich das Exemplar von 
Kibombo. In 


subsp. niveitegulata n. subsp. 


Ein Männchen liegt vor von Neu Kamerun (Tessmann) [M. B.]. 


Der vorhergehenden sehr ähnlich,. aber dadurch verschieden, 
daß die Tegulae längs ihres Innenrandes gegen die inneren Hinter- 
winkel hin dicht anliegend silbrig behaart sind. Außerdem findet 
sich auch an der Basis des Propodeums, wenn auch in geringer Aus- 
dehnung. eine etwas dichtere, helle Behaarung. die aber keinen eigent- 
lichen Propodealfleck bildet.‘ Die Clypeusgrube ist ähnlich wie bei 
der unifossulata gebildet, aber etwas mehr quer. 


subsp. propodealiformis n. subsp. 


Drei Männchen liegen vor von Lukonsolwa, 5.1.12 (Bequaert) 
[Congo M.]; Mufungwa Sampwe, 1.—16. 12.11 (Bequaert) [Congo 
M.]; Kongolo. 13.2.11 (Bequaert) [Congo M.]. 

Von der bugalana f. propodealis durch etwas dunklere Flügel und 
schlankere Gestalt verschieden. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 433 


Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 


Bei dem Stück von Kongolo ist das Propodeum kaum anliegend, 
hell behaart. 


unifossulata n. sp. 


Fünf Männchen liegen vor von Togo, Bismarckburg, 30. 6.—3. 7. 93 
u. 5.7.93 (Conradt) [M. B.]; Guinea portoghese, Bolama, 6.—12. 99 
(Fea) [M. G.]. 

Der vorhergehenden Art täuschend ähnlich, aber der Clypeus ist 
in geringerer Ausdehnung, weniger breit als bei der bugalana, grubig 
niedergedrückt. Der Vorderrand der Grube ist etwas aufgebogen 
und schmal geglättet. Die helle Prothorakalbinde ist vorhanden; ein 
Basalfleck auf dem Propodeum fehlt. Das erste Abdominalsegment 
ist schwarz. Die Flügel sind dunkler als bei der typischen bugalana. 
Im ganzen ist sie auch etwas schlanker gebaut als diese Art. 

Länge: 11—15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar von Bismarckburg 
vom 5.7.93. 

Vielleicht ist diese Form nur als eine westliche Rasse der bugalana 
aufzufassen. 


conradsi n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von D. O. Afrika, Vietoria,/ Nyanza, 
. I. Ukerewe (Conrads) [M. B.]. 

Dieses Männchen ist mit dem zugehörigen Weibchen in copula 
gefangen worden. 

Diese Art steht der unifossulata m. außerordentlich nahe; unter- 
scheidet sich aber in der Färbung dadurch, daß nur das zweite Ab- 
dominalsegment rot ist. 

Die Flügel sind sehr blaß bräunlich getrübt, ohne dunkleren Saum. 
Die Grube des Clypeus ist etwas größer als bei der unifossulata, aber 
deutlich kleiner und tiefer als bei der bugalana, am Grunde glatt und 
glänzend und nicht mit einer feinen Querstrichelung versehen. Außer- 
dem divergieren die Seitenränder der Grube etwas nach vorn, während 
sie bei der unzfossulatd fast parallel sind. 

Länge: etwa 12 mm. 


ferrum equinum n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Central Angoniland. Lilongwe Distr., 
4000—:5000 ft., 28. 5.—2. 6. 10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ähnelt in der Färbung sehr der quadrituberculata, steht 
aber morphologisch der pavesii nahe. 

Ganz schwarz; nur das zweite Tergit an den Seiten und das zweite 
Sternit ganz dunkel rot. Das Propodeum trägt einen großen weiß- 
haarigen Fleck; das zweite Tergit besitzt auf der Basalhälfte zwei 
weißhaarige Flecken. Außerdem ist auf dem gleichen Tergit eine in 
der Mitte unterbrochene Apikalbinde vorhanden. Die Behaarung 


der folgenden Tergite ist bei dem einzigen Exemplar zu stark ab- 


Archiv für Natu chi cht 
1920 20. AB, Dee 28 38. Heft 


434 Dr. H. Bischoff: 


gerieben, als daß sich genauere Angaben machen ließen. Immerhin 
scheinen auf dem dritten bis sechsten Tergit unterbrochene Apikal- 
binden vorhanden zu sein. Der Clypeus besitzt eine rundliche 
Grube, die durch einen feinen Querkiel, der jederseits einen starken, 
glänzenden, rundlichen Höcker trägt, nach vorn begrenzt ist. 
Davor ist das Labrum quer rechteckig eingedrückt und fein 
gerandet. Die Mandibeln sind unten stark gezähnt. Die Tegulae 
sind weitläufiger und viel feiner punktiert als bei der quadr:- 
tuberculata, bes. auf der Außenseite Das Scutellum ist einfach 
verrundet, nicht gehöckert; eine Glättung. längs seiner Mitte ist 
nur angedeutet. Der glatte Raum des Analtergits ist weniger stark 
gewölbt. Das letzte Sternit trägt jederseits einen kräftigen, gebogenen 
Längswulst auf der Scheibe. Beide Wülste zusammen — sie verlaufen 
bogenförmig gegeneinander, ohne sich jedoch ganz zu berühren — 
bilden ungefähr die Gestalt eines Hufeisens, das mit der offenen Seite 
zur Basis hin gerichtet is,, und dessen Spitze etwas hinter der Mitte 
(des letzten Sternits liegt. Innerhalb dieser Wülste findet sich eine 
grobe Punktierung; außerhalb, namentlich zur Spitze hin ist das 
Sternit verflacht. Außen an den Wülsten stehen apikalwärts lange, 
schwarze, nach hinten gerichtete Borsten in den Seitenfurchen. Das 
siebente Sternit ist unbewehrt. 
Länge: etwa 11 mm. 


_ pavesüi Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 554, t.1, £.9. 
— amabilis Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 223. a: | 
Drei Individuen liegen mir vor von Kor Saua, 14.3. 83 [M. G.; 
Typus der pavesüi]; Meru, Nieder, Ngare na nyuki, Januar (Sjöstedt) 
[M. Stockh.; Typus der amabilis]; Abyssinia (Stordy) [Br.M.]. 
Vorderkörper schwarz; Abdomen rötlich, nicht gelbbraun, mit ge- 
schwärztem Analsegment; auch das Basalsegment, sowie der Apikal- 
rand des vorletzten Tergits neigen zur Schwärzung. Die Flügel sind 
fast hyalin mit kaum verdunkeltem Saume. Eine dichte, weiße, flecken- 
artige Behaarung findet sich auf dem Gesicht zwischen den Fühlern 
und auf dem Clypeus, in Form von zwei getrennt liegenden Flecken, 
jederseits oben in den Hinterwinkeln des Pronotums, auf den Meso- 
pleuren und als großer Querfleck auf der Basis des Mittelsegments. 
Eine schwarze Behaarung tritt auf dem Mesonotum und auf dem Anal- 
segment auf. Im übrigen ist eine weißliche Behaarung auf dem Körper 
überall zerstreut und bildet an den Tergiten teilweise Endfransen. Der 
Kopf ist ziemlich quer, hinter den Augen stark verengt. Die Augen 
sind tief ausgerandet. Der Clypeus ist ähnlich gebaut wie bei der 
auricoma. Die nach vorn offene, ziemlich kleine Grube wird seitlich 
vorn durch zwei schwielige, höckerartige Wülste begrenzt. An den 
Fühlern sind das zweite und dritte Geißelglied gleichlang. Das Schild- 
chen ist nur schwach gewölbt; auf seiner Mitte ist es höchstens ein 
wenig geglättet und tritt nach hinten nicht höckerartig vor. Die Flügel- 
schüppchen sind in den Hinterwinkeln bei frischeren Stücken weißlich 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 435 


behaart. Das Mittelsegment fällt steil ab. Auf der abfallenden Fläche 
ist es grobmaschig und rauh skulptiert. Die Skulptur des zweiten 
Tergits ist eine ziemlich dichte, rundlich gestochene. Auf dem Anal- 
tergit befindet sich innerhalb rauher Skulptur ein geglätteter Längs- 
wulst. Der Kiel des ersten Sternits ist gegen sein hinteres Ende hin 
gezähnt. Die Seitenkiele des letzten Sternits sind vom Seitenrand 
abgerückt, im ganzen schwach entwickelt. Das siebente Sternit ist 
unbewehrt. 

Länge: 10 mm. (Die Längenangabe von 12,5 mm für den Typus 
trıfft nicht zu.) 


caniceps n. sp. 


Vier Männchen liegen vor von Togo, Misahöhe (Smend) [M. B.]; 
Togo, Kete Kratje (Zech) [M. B.]; S. Nigeria, Olokeme]i, 6. 07 (Bing- 
ham) [M. B.]; Cöte d’Ivoire (Bouet) [M. P.]. 

Schwarz; die ersten drei Abdominalsegmente sind rötlich. Der 
ganze Kopf ist anliegend gräulich behaart, mit Ausnahme einer 
kahlen Stelle seitlich zwischen den Ocellen und den Facettenaugen. 
Auch das Pronotum trägt eine gleichfarbige Binde. Das Propodeum 
ist auf seiner Dorsalfläche dicht anliegend grau behaart. Auch auf 
den Mesopleuren ist die helle Behaarung ziemlich dicht; die des Ab- 
domens steht sehr locker, neigt aber zur Bildung von Apikalfransen. 
Schwarz ist die Behaarung nur auf dem Mesonotum, der Rückenfläche 
des Scutellums, auf den Flügelschüppchen und, soweit sie niederliegt, 
auf dem letzten Tergit. Die Clypeusgrube ist ziemlich flach, seitlich 
schwach begrenzt, und vorn in der Mitte mit einem etwas stärkeren 
Querwulst am Vorderrand, der aber in der Profilansicht nicht vor- 
zutreten scheint. Der Scutellarkiel ist sehr schwach entwickelt und 
teilweise nur als geglätteter Längsstreif kenntlich, tritt aber hinten 
deutlich etwas höckerartig vor. Der glatte Längsraum des Analtergits 
ist vollkommen flach und mitunter ziemlich undeutlich. Die ziemlich 
starken Kiele des letzten Sternits konvergieren stark nach hinten; die 
Seitenkiele des siebenten Sternits sind nur schwach angedeutet. Die 
Flügel sind bräunlich getrübt mit hellerer Basis. 

Länge: etwa 9 mm. | 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von der Misahöhe. Bei 
dem Exemplar von der Elfenbeinküste ist das erste Segment verdunkelt. 
Ich bezeichne diese Form, die bei größerem Material vielleicht als 
eigene Rasse erkannt werden wird, als f. melanostyla n. f. 


subsp. nigeriae n. subsp. 


Zwei Männchen liegen vor von Nord Nigeria, Zungeru, 22.— 
25.5. 11 (Scott-Macfie) [Br. M.] und N. Nigeria, Offa, 13.25. 4. 12 
(Scott-Macfie) [Br. M.]. 

Der Nominatrasse sehr ähnlich, unterscheidet sie sich durch etwas 
beträchtlichere Größe-und dunkleres Rot der ersten Segmente. Be- 
sonders neigt das dritte Segment zur Verdunkelung, desgl. das zweite 
Sternit. 


28% 9. Hoft 


436 Dr. H. Bischoff: 


Länge: etwa 10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Zungeru. 


edwardi n. sp. 


Ein einzelnes Exemplar liegt vor von Uganda Prot., Plains N. E. 
of Lake Edward 3200 ft., 15.—-16. 10.11 (Neave) [Br. M.]. 3 

Diese Art ist kleineren Exemplaren der bugalana außerordentlich 
ähnlich, unterscheidet sich aber morphologisch dadurch, daß der 
Olypeus vor nicht niedergedrückt, sondern gleichmäßig flach gewölbt 
ist. Vorderrand dieser Vorwölbung tritt er ein wenig glänzend schwielig 
vor, allerdings macht sich dies in der Profilansicht kaum bemerkbar. 
Der Skutellarkiel ist kräftig und ragt nach hinten deutlich höckerartig 
vor. Die netzartige Skulptur des Mittelsegments ist gröber als bei der 
bugulana, und der hintere Absturz desselben ist oben gerandet. Das 
gestreckte Längsfeld ist auffällig breiter, und zwischen ihm und dem 
Seitenkiel befinden sich auf gerader Linie nur drei bis vier Maschen. 
In der Behaarungsanordnung ähnelt diese Art besonders der f. pro- 
podealis, insofern als auch auf dem Propodeum eine dichte, weiße 
Behaarung auftritt, doch ist diese beschränkt auf die beiden Basal- 
felder und das Mittelfeld. Die glatte Längsfläche des letzten Tergits 
ist etwas erhaben. Die Längskiele der beiden letzten Sternite sind 
wenig kräftig entwickelt. 

Länge: etwa 11 mm. 


pulchridecorata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
v.2, Abt.8 p. 223. 


Der Typus liest mir vor von Kilimandjaro, Kibonoto, 1300— 1900 m 
9.11. (Sjöstedt) [M. Stockh.].. Außerdem liegen mir fünf weitere 
Exemplare vor von Afr. or. angl., Bura, 1050 m, 3.12 (Alluaud et 
Jeannel) [M. P.]; Brit. E. Africa, Masongaleni, 3000 ft. 29.3.4 
(Neave) [|Br. M.]; Kibezi, 3000 ft., 2.—14. 4.11 (N eave) [Br. M.]. 

Schwarz; Abdomen rot, doch sind die hinteren Segmente, minde- 
stens das Analsegment schwarz. Auch das Basalsegment neigt zur 
Schwärzung. Bei dem Typus ist das Abdomen vom vierten Segmente 
an schwarz. Die horizontale Fläche des Mittelsegments ist in weiter Aus- 
dehnung sehr dicht silberweiß behaart. Kopf und Thorax, abgesehen 
vom Mittelsegment, machen bei der Ansicht von oben einen schwarzen 
Eindruck, da die helle Behaarung auf dem Scheitel und dem Pronotum 
nur sehr spärlich ist. Eine blasse Behaarung tritt auf dem Gesicht, 
den Thoraxseiten, bes. den Mesopleuren, an der Basis des Abdomens 
und zur Fransenbildung neigend an den Rändern der einzelnen Seg- 
mente auf, wo sie auch gelegentlich eine mehr gelbliche Farbe an- 
nimmt. Die Flügel sind schwarzbraun getrübt mit hyaliner Medial- 
und Submedialzelle. Der Kopf ist ziemlich breit, hinter den Augen 
mit stark konvergierenden Seiten und schwach gerundet. Der Olypeus 
ist niedergedrückt und trägt vorn vor einer schwachen. gruben- 
artigen Einsenkung einen in der Profilansicht kräftig vortretenden 
Zahn. Die Mandibeln sind an der unteren Außenkante kräftig gezähnt. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 437 


Der Thorax ist grob punktiert; die Tegulae sind glatt, und besitzen 
nur zum Rande parallele Linien. Die Parapsidenfurchen sind kräftig. 
Das Scutellum hat einen starken, hinten höckerartig vortretenden 
Längskiel. Das Mittelsegment scheint unter der silberweißen Behaarung 
ein glattes, mittleres Längsfeld zu besitzen; im übrigen ist seine 
Skulptur grobmaschig; sein Absturz nach hinten ist ziemlich steil. 
Die Punktierung auf den beiden vorderen Abdominalsegmenten ist 
stark, aber weitläufig, und das zweite Tergit erscheint auf der Scheibe 
poliert. Das Analsegment ist rauh skulptiert, besitzt aber einen 
breiten, glatten, mittleren Längswulst. Die schwieligen Seitenkiele 
der beiden letzten Sternite sind deutlich und entfernen sich namentlich 
auf dem achten, weit vom Seitenrande, indem sie sich leicht bogen- 
förmig einander nähern. 
Länge: 9—10 mm. 


„ odontostoma n. sp. 


Vier Männchen liegen vor von Westafrika, Uelleburg, 6.—8. 08 
(Tessmann) [M.B.]; Kamerun, Jaunde Stat, 800m (Zenker) 
[M. B.]; Belg. Kongo, Duma, Ubangi Dist., 20. 10.10 (Schubotz) 
[M. Hamb.)]. 

Schwarz; die ersten drei Abdominalsegmente rot; das Basal- 
segment kann etwas verdunkelt sein. Eine mehr oder weniger 
we’ßliche, dichte Behaarung findet sich auf der Stirn zwischen 
Fühlerwurzeln und vorderem ÖOcellus, auf dem Untergesicht, als 
Pronotalbinde, auf den Mesopleuren, hinten am Scutellum und 
auf der Mitte der Basis des Propodeums. Die helle Behaarung 
des Abdomens tritt in Form von weit unterbrochenen Binden, 
die aus anliegenden Haaren gebildet werden, auf dem dritten 
bis sechsten Tergit auf. Der Kopf hat fast die Breite des Thorax; 
seine Schläfen konvergieren hinter den Augen stark. Der auf der Mitte 
etwas abgeschrägte, glänzende Clypeus trägt dort ein kleines, aber 
deutlich vortretendes, spitzes Endzähnchen, das flach gedrückt ist. 
Der Thorax ist von schlanker Gestalt und stimmt in seinem Bau mit 
dem der aurea überein. Der Scutellarkiel ist ziemlich schmal und tritt 
hinten deutlich höckerartig vor. Die Flügel sind blaß bräunlich getrübt 
mit etwas aufgehellter Basis. Auch das Abdomen ist wie bei jener Art 
schlank gebaut, desgl. stimmt das Analsegment mit dem der aurea 
überein. Die Kiele des letzten Sternits konvergieren ziemlich gerad- 
linig nach hinten. 

Länge: etwa 8.5—-9 mm. 

ls Typus bezeichne ich eines der Exemplare von Uelleburg. 


/odontolabris n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Jankisia, 7.9.11 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Diese Art stimmt morphologisch fast völlig mit der odontostoma 
überein und unterscheidet sich nur durch den wesentlich schwächeren 
Seutellarkiel, der hinten nicht als Höcker vortritt, sondern sich ım 


3. Deit 


438 Dr. H. Bischoff: 


ganzen Verlauf nur sehr wenig über die Wölbung des Scutellums erhebt. 
In der Färbung liegt insofern ein Unterschied, als sich an dem zweiten 
bis fünften Tergit nur Endfransen finden und das sechste ganz unge- 
zeichnet ist. Die Flügel sind dunkler gebräunt. Der Clypeuszahn ist 
aber dorsoventral nicht abgeplattet, sondern besitzt eine mehr nasen- 
förmige Gestalt. Die Kiele des letzten Sternits sind breiter und 
waulstiger. 


Länge: etwa 8 mm. 


dentilabris n. sp.' 


Ein Männchen liegt vor von: Nyassasee, Langenburg, 2. 98 
(Fülleborn) [M. B.]. 


Der odontostoma recht ähnlich. Sie unterscheidet sich von jener 
in der Färbung schon dadurch, daß nur das dritte bis fünfte Tergit 
eine in der Mitte, u. z. nur schwach unterbrochene Binde besitzen. 
Außerdem ist die helle Behaarung des Propodeums weiter ausgedehnt. 
Morphologisch unterscheiden sich beide Arten durch den Bau’ des 
Clypeus. Auf dem Clypeus findet sich nämlich wie bei der odontolabris ein 
kräftiger, vorn vorspringender, nasenförmiger Längshöcker. Dir 
Scutellarkiel ist bei dem einzigen vorliegenden Stück der Länge nach 
fein gefurcht, kräftig und nach hinten deutlich vortretend. Die Flügel 
sind im ganzen stärker gebräunt. Die Punktierung des Abdomens ist 
namentlich auf der Basalhälfte des zweiten Tergits viel kräftiger und 
dichter. 


Länge: etwa 11 mm. 


glossilabris n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Salisbury, Mashonaland, 9.09 
(Marshall) [Br. M.]. 


In der Gestalt mit den vorhergehenden Arten übereinstimmend, 
aber in der Färbung schon leicht kenntlich. Nur die beiden ersten 
Abdominalsegmente sind rot, die helle Pronotalbinde fehlt, der Basal- 
fleck des Propodeums ist viel schwächer entwickelt und das zweite 
bis fünfte Tergit tragen durchgehende, helle Endfransen, aber keine 
unterbrochenen Binden. Die Abdominalpunktierung ist ähnlich wie 
bei der odontostoma, von der sie sich morphologisch dadurch unter- 
scheidet, daß der Clypeus in der Mitte seines Endrandes viel schwächer 
vorgezogen ist, aber doch etwas kräftiger als bei der caniceps. Außer- 
dem sind die Seitenwülste des letzten Sternits sehr stark entwickelt, 
vom Seitenrande abgerückt; zwischen ihnen ist das Sternit nieder- 
gedrückt und rauhrunzlig skulptiert. Die Kiele des siebenten Sternits 
sind nur schwach. Die Flügel sind dunkler als bei der odentostoma, 
aber nicht so stark verdunkelt wie bei der dentilabris. 


Länge: etwa 10 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 439 


leucoma n. sp. 


Drei Männchen liegen vor von Ostafrika, Mombassa (Hilde- 
brandt) [M. B.]; Mombasa, 1904 (Alluaud) [M.P.]; Taita (Hilde- 
brandt) [M.B.]. 

Vorderkörper schwarz; Abdomen größtenteils gelbbraun, nur 
das erste und letzte Segment dunkel. Die Spitze des Fühlerschaftes 
ist gelbbraun. Eine dichte, kreideweiße Behaarung findet sich als 
Stirnfleck zwischen Fühlerwurzeln und vorderen Ocellus, als große 
Seitenflecken auf dem Pronotum iederseits vor den Flügelschüppchen, 
auf den Mesopleuren und als seidig schimmernde Makel auf der ganzen 
Rückenfläche des Propodeums. Auf dem zweiten Tergit finden sich 
ziemlich weit seitlich aus lockeren, hellen Haaren bestehende, wenig 
scharf begrenzte Flecken. Im übrigen ist eine aufrechte, helle Be- 
haarung über das ganze Abdomen zerstreut, ohne Binden oder auch 
nur deutliche Apikalfransen zu bilden. Die Behaarung kann, namentlich 
auf den hinteren Segmenten ins Bräunliche übergehen. Das letztere 
ist bei dem Alluaud’schen Exemplar der Fall, daß ich deswegen als 
f. brunnescens bezeichne. Eine dunkle Behaarung ist vorhanden auf 
dem Mesonotum, der Rückenfläche des Scutellums, sowie untermischt 
mit hellen Haaren auf den Flügelschüppchen. Die Flügel sind fast 
hyalin mit nur leicht verdunkeltem Saume. Der Clypeus ist von der 
Mitte der Basis nach vorn stark abgeschrägt und dort besonders 
glänzend. Die Ränder dieses Teils sind nicht aufgebogen oder gewulstet. 
Nur in der Mitte ist der Vorderrand schwach aufgehoben und vor- 
gezogen. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind gleichlang. 
Das Scutellum besitzt einen kräftigen, vortretenden Kiel, der auf 
seiner Mitte fein längsgefurcht sein kann. Durch die seidige Behaarung 
des Propodeums schimmert ein ziemlich breites Längsfeld, dessen 
Ränder nach hinten konvergieren, hindurch. Das zweite Tergit ist 
auf seiner Scheibe in weitem Umfange poliert und unpunktiert. Das 
letzte Tergit besitzt einen stark vortretenden Längswulst, der hinten 
in den Apikalrand verflacht übergeht. Die Kiele des letzten Sternits 
sind von den Seitenrändern etwas abgerückt, ziemlich kräftig, und 
hinten gegeneinander gebogen, ohne sich indessen» zu berühren. 
Zwischen ihnen ist das Sternit grob und dicht punktiert. Auch auf 
dem sechsten und siebenten Sternit finden sich in der Nähe der Seiten- 
ränder feinere Kiele. 

Länge: 8&—--10 mm. _ 

‚Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mombasa [M. B.]. 


taitana n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Afr. or. angl., Boura, Wa-Taita, 3.04 
(Alluaud) [M.P.]. 

Schwarz; das zweite Segment und die Seiten des dritten rot. 
Die weiße Zeichnung des Vorderkörpers stimmt mit der der vorher- 
gehenden Art überein, doch sind die Tegulae ganz schwarz behaart. 
An der Basis des zweiten Tergits stehen zwei große, einander berührende 
Schrägflecken. Außerdem tragen das erste und zweite Tergit je eine 


3 Heft 


440 Dr. H. Bischoff: 


schmale Apikalfranse, das dritte und vierte je eine in der Mitte unter- 
brochene Apikalbinde, desgl. die beiden folgenden Tergite, doch sind 
auf diesen die Binden so schmal, daß sie eher als Fransen anzusprechen 
sind. Das Analsegment ist schwarz behaart. Die Flügel sind leicht 
gebräunt mit hellerer Basis. Morphologisch unterscheidet sich diese 
Art von der vorhergehenden dadurch, daß der in der Mitte abgeflachte 
und polierte Olypeus an seinem Endrand in der Mitte ein kräftigeres, 
vorspringendes Zähnchen aufweist. Der Scutellarkiel ist feiner und 
tritt nicht so stark hervor. Das Propodeum scheint unter der seidigen 
Behaarung ähnlich gefeldert zu sein. Der Längswulst des letzten 
Tergits ist nicht ganz so stark gewölbt. Die Kiele der drei letzten 
Sternite sind ähnlich gebaut. 
Länge: etwa 9 mm. 


ligulifera n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Victoria Nyanza, Areip. 
di Sesse, Bugala, 1908 (Bayon) [M. G.]. 

Diese Art unterscheidet sich durch die etwas gedrungenere Gestalt 
von den übrigen, in diese Untergruppe gehörigen Arten, und ähnelt 
darin mehr der shiratiensis m. Die Stirn ist auf der unteren Hälfte 
in der Mitte dicht, anliegend, weißlich behaart, ähnlich auch das Gesicht 
. unterhalb der Fühlerwurzeln. Pronotum, Mesopleuren und der größte 
Teil der Basalfläche des Propodeums sind ebenfalls gelblichweiß be- 
haart. Auf dem Abdomen findet sich eine helle Endfranse am ersten 
und zweiten Tergit, das dritte bis fünfte tragen je eine in der Mitte 
weit unterbrochene, helle Binde. In allen morphologischen Merkmalen 
ähnelt diese Art sehr der odontostoma, unterscheidet sich aber durch 
die wesentlich gedrungenere Gestalt, besonders des Thorax, an dem 
wiederum das Mittelsegment deutlich kürzer und breiter ist. 

Länge: etwa 11 mm. 


quadrifaseiata n. sp. 


Vertreten ist diese neue Art durch sieben Männchen mit folgenden 
Angaben: Mlanje, 31.12.12, 27.2., 23.4., 2.6.13 (Neave) [Br. M.]; 
Mocambique, Prov. de Gorongoza, Tendos du Sungoue, 40 m d’Alt., 
10. 07 (Vasse) [M.P.]. 

Schwarz; das zweite Segment ganz rot, das dritte zum Teil (d.h. 
an den Seiten) rot oder auch ganz schwarz. Eine dichte, weiße Be- 
haarıng findet sich auf den Wangen und in Form von durchgehenden, 
weißen Binden an den Apikalrändern des zweiten bis fünften Tergits. 
Weiße Endfransen trägt auch das erste Tergit. Im übrigen ist eine 
helle Behaarung spärlich über den ganzen Körper zerstreut, etwas 
dichter nur auf Schläfen und Mesopleuren. Scheitel, Pro- und 
Mesonotum, Scutellum und die beiden letzten Abdominalsegmente 
sind vorzugsweise schwarz behaart. Der Kopf ist ziemlich kräftig, 
etwa von der Breite des Thorax ohne die Tegulae. Hinter den 
Augen ist er gerundet verengt. Der Clypeus ist stark nieder- 
gedrückt und vorn in der Mitte in einen kräftigen, zungenförmigen, 


22. er ee er en ee Si 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 441 


horizontal gestellten Vorsprung ausgezogen. Das zweite Fühler- 
geißelglied hat etwa die Länge des dritten; unterseits ist es 
ziemlich deutlich eingedrückt und mit feinen, bräunlichen Börstchen 
besetzt. Die Punktierung der Stirn ist etwas feiner als die des 
Scheitels. Die Seiten des Pronotums sind nach vorn gerundet ver- 
engt. Die Skulptur von Pro- und Mesonotum ist ziemlich grob. Das 
Scutellum ist auf der Mitte der Länge nach ziemlich geglättet, ohne 
jedoch deutlich gekielt zu sein. Das Propodeum ist flach und weit- 
maschig skulptiert; nur an seiner Basis befinden sich drei größere, 
quergestellte Maschen. Die Punktierung des zweiten Tergits ist auf 
der Basis ziemlich grob; die Mitte ist geglättet und poliert. Der glatte 
Längswulst des Analtergits ist deutlich erhaben und endet hinten 
gerundet abfallend, ohne einen Höcker zu bilden. Das siebente u. 
achte Sternit sind wulstig gekielt, besonders kräftig das letzte; das 
sechste Sternit trägt jederseits einen kräftigen, nach hinten ge- 
krümmten Zahn. Die Flügel sind schwarzbraun getrübt, im Basal- 
drittel heller. 

Länge: 9—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom 23. 4. 13. 


albilateralis n. sp. 


- Von dieser der chirindana Andre sehr ähnlichen Art liegen mir 
sechs Männchen vor von Nyasaland. Mlanje, 21.11.12; 1.1., 14.1., 
27.1., 1.2., 17.2.13 (Neave) [Br. M.]; Chirinda Forest, Gazaland, 
3.07 (Odendaal) [Br. M.]. 

Schwarz; Thorax ebenso düsterrot wie bei der chirindana, doch 
sind auch das Propodeum und die ganzen Pleuren schwarz. In der 
Färbung ist diese Art weiter dadurch ausgezeichnet, daß die Seiten 
des zweiten Tergits in Form von einem großen, unscharf begrenzten 
Fleck, der mit der breiten Apikalbinde des gleichen Tergits mehr oder 
weniger weit verschmilzt, weiß behaart sind. Die unterbrochenen 
Apikalbinden der beiden folgenden Segmente sind etwas dichter. Am 
fünften Tergit findet sich seitlich noch häufig eine angedeutete Binde. 
Das Seutellum besitzt einen kräftigen, glatten Längskiel,.der nach hinten 
deutlich vortritt. Die Skulptur des an der Basis etwas seidig behaarten 
Mittelsegments ist weitmaschiger als bei der chirindana. Das Anal- 
tergit trägt einen kräftigen, glatten. mittleren Längswulst. Der ge- 
glättete, mittlere Längsraum des Clypeus ist vorn niedergedrückt 
und daselbst tritt amVorderrand ein dorsoventral abgeflachtes Zähnchen 
scharf hervor. Die Kiele des siebenten Sternits sind ziemlich schwach, 
die des achten wesentlich stärker, und konvergieren ziemlich gerad- 
linig nach hinten. 

Länge: 10,5—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mlanje, 21. 11. 12. 


fernandvazensis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Congo francese, Fernand-Vaz, 9.—- 
10. 02 (Fea) [M. G.]. 


3. Heft 


442 Dr. H. Bischoff: 


Diese leicht kenntliche Art ist von ganz schwarzer Grundfärbung. 
Eine dichte weiße Behaarung findet sich auf den Mesopleuren, als 
großer Basalfleck auf dem Propodeum, in Form von schmalen 
binden am zweiten bis sechsten Tergit. Außerdem besitzt das zweite 
Tergit auf seiner Basalhälfte jederseits einen großen Fleck, der mit 
der Apikalbinde verbunden ıst. Eine dunkle Behaarung findet sich 
zerstreut auf dem Scheitel. ferner auf Mesonotum und Rückenfläche 
des Seutellums, sowie auf den Flügelschüppchen. Die Flügel sind 
stark graubraun getrübt, im Basalteil hyalın. Die Art ist schlank 
gebaut. Der Kopf hat die Breite des Thorax. Der Clypeus ist in der 
Mitte grubig eingedrückt. Diese Grube liegt fast frei und wird nur von 
ganz spärlichen, langen Haaren überwölbt. Sie ist stark glänzend. 
Ihr Vorderrand ist in der Mitte etwas lamellenartig vorgezogen. Das 
zweite und dritte Fühlergeißelglied sınd annähernd gleichlang. Das 
Scutellum trägt einen deutlich erhabenen, geraden. glatten Längskiel. 
Die Tegulae sind zerstreut punktiert und parallel zum Außenrande ge 
rieft. Das Propodeum ist weitmaschig skulptiert.. Ob seine Dorsal 
fläche ein mittleres Längsfeld trägt, kann nicht mit Sicherheit ent- 
schieden werden, da sie von der dichten, anliegenden Behaarung 
bedeckt wird. Die Scheibe des zweiten Tergits ist in einiger Ausdehnung 
unpunktiert. Das letzte Tergit besitzt einen deutlich vorgewölbten, 
mittleren Länssraum, der hinten den Apikalrand erreicht. Das letzte 
Sternit ist zwischen den Seitenkielen zerstreut punktiert. Die Kiele 
selbst sınd vom Seitenrand ziemlich weit abgerückt und komwesggpun: 


fast geradlinig nach hinten. 
Länge: 8 mm. 


arama n.sp. 

Ein einzelnes Männchen legt vor von Nkolentangan (T essmann) 
[M. B.] 

In der Färbung hat diese Art eine gewisse Ähnlichkeit mit der 
diypearıs Magr.. von der sie aber in den Strukturmerkmalen wesentlich 
verschieden ıst. Ganz schwarz mit einer ziemlich langen, in der Mitte 
unterbrochenen Binde des zweiten Tergits und einer ebensolchen auf 
dem dritten. Die Flügel sind dunkelbraun. jedoch an der Basis heller. 
Der Kopf hat die Breite des Thorax und ist hinter den Augen nur wenig 
verlängert, ohne deutliche Hinterwinkel. Das zweite und dritte Fühler- 
geißelglied sind ungefähr gleichlang. Die Mandibeln sind unten kräftig 
gezähnt. Der Clypeus ist in der Mitte dreieckig flach gedrückt. dasslbst 
stark glänzend und in der Mitte des Vorderrandes etwas a 
und vorgezogen. Dieser Vorsprung ist stark abgeflacht:. Auf dem 
Mesonotum erreichen die Parapsidenfurchen den Vorderrand nicht. 
Das Scutellum trägt einen ziemlich undeutlichen. hinten geglätteten 
Längskiel. Das Propodeum hat eine nur schwach entwickelte honi- 
zontale Fläche. Es fällt in sehr kurzer Entfernung von der Basis schräg 
nach hinten ab. Seitlich ist es deutlich gekielt; in der Mitte besitzt 
es ein gut begrenztes, gestrecktes Längsfeld. Das zwäte Tergit ist 
auf der Mitte der Scheibe in weiter Ausdehnung geglättet und un- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 443 


punktiert. Der geglättetz Längsraum des letzten Tergits ist deutlich. 

Die Kiele des letzten Sternits sind kräftig und konvergieren geradlinig 

nach hinten. Zwischen ihnen ist das Sternit etwas emporgehoben. 
Länge: etwa 7 mm. 


sicheli Saussure in Mitt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 259; in Gran- 
didier, Hist. Madag.. V.20 p. 293, t. 7, £.5. 


Drei Männchen liegen vor von Madagaskar, ohne nähere Angaben 
[M.B.; Typus], Antananarivo (Sikora) [M. B.]; Antananarivo [Coll. 
Schulth.]. y 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit deı radoszkowskır da- 
durch, daß ebenfalls wie bei jener der Kopf und Thorax nur schwarz 
behaart sind. Die Basis des Abdomens und das Analsegment sind wie 
das übrige Abdomen rostfarben behaart. Die Flügel sind dunkel 
schwarzviolett und nur im Basalviertel hyalin. Wesentlich sind die 
Skulpturunterschiede. Der Kopf ist weniger dick. Der Clypeus ist 
glatt und stark glänzend, flach niedergedrückt, an dr Basis nur schwach 
erhaben, bei dem Stück aus Antananarivo stärker als bei dem Typus: 
Der Thorax und besonders das Mittelsegment ist viel gestreckter. 
Seine Skulptur, auch die des Schildchens ist ähnlich. „Am Mittelsegment 
ist das gestreckte Längsfeld kaum ausgebildet. Der hintere Absturz ist 
weniger steil. Das erste Abdominalsegment ist ziemlich stark glockig 
gegen das zweite abgesetzt. Der Ventralkiel des ersten Sternits ist 
nicht so stark vorgezogen und flach ausgerandet. Die Kiele des letzten 
Sternits sind vom Seitenrande ziemlich weit abgerückt und laufen 
leicht gebogen konvergierend nach hinten. Die Kiele des vorletzten 
Sternits stehen dichter am Seitenrand. Sehr auffällig ist bei dieser 
Art die Bildung des Fühlerschaftes, der gegen die Spitze hin keulen- 
artig erweitert ist. Besonders der innere Vorderwinkel erscheint 
dadurch stark lappig vorgezogen. Es wäre zu rechtfertigen, wenn 
diese Form wegen der Fühlerbildung und verschiedener anderer Merk- 
male zum Repräsentanten einer eigenen Gattung erhoben werden würde. 
Da mir aber bisher das zugehörige Weibchen nicht bekannt geworden 
ist, verzichte ich darauf. 

Länge: 10—12 mm. 


- 2. Gruppe. 

langenburgensis Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, v. 8, p. 68. 

—= neavei Bingham in Tr. ent. Soc London, 1911, p. 542, 

Sechs Männchen liegen vor mit folgenden Angaben: Nyassa See, 
Langenburg, 1.— 26. 7. 98 (Fülleborn) [M. B.; Typus]; D. ©. Afrika, 
Mikindani, 2.— 4.11 (Grote) [M.B.]; D. O. Afrika, Tura-Tschaya 
(Richter) IM. B.]; Mcgambique, Vallde du Pungoue, Guengere, 1.06 
(Vasse)[M. P.]; N. E. Rhodesia. nr. mouth of Lusangazi R.. 1.— 3. 9. 10 
(Neave) [Br. M.]; Congo [M. G.]. 

Schwarz; Thoraxrücken, einschl. Tegulae, mit Ausnahme des 
Propodeums, gelegentlich auch die oberen Partieen der Mesopleuren 


3. Heft 


444 Dr. HA. Bischoff: 


dunkelrot. Auf dem zweiten Tergit stehen zwei große, rundliche, etwas 
quere, weiße Haarflecken weit seitlich. Auf dem dritten und vierten 
Tergit findet sich je eine aus gleicher Behaarung gebildete, in der 
Mitte weit unterbrochene und seitlich nicht abgekürzte Binde. Auch 
das Analsegment ist weiß behaart. Die Flügel sind gleichmäßig schwarz- 
braun getrübt. Die Art macht einen recht gedrungenen Eindruck. 
Der Kopf ist deutlich schmaler als der Thorax. hinter den Augen nur 
wenig verlängert und schwach gerundet. Der Clypeus ist auf der Apikal- 
hälfte breit verflacht niedergedrückt mit einem undeutlichen Längs- 
kiel daselbst-und am Vorderrand etwas ausgerandet. Die Seiten des 
Pronotums konvergieren beträchtlich nach vorn. Die Tegulae sind 
auf der vorderen Hälfte zerstreut und grob punktiert. Längs ihres 
Apikalrandes sind parallele Rippen vorhanden. Das Scutellum besitzt 
einen kräftigen Längskiel, der nach hinten stumpf zahnartig vorragt. 
Die Skulptur des Mittelsegments ist tief und ziemlich grob netzmaschig 
mit einem größeren Längsfeld in der Mitte, das sich gegen die Spitze 
hin verschmälert. Das Abdomen ist auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits dicht und tief punktiert; eine breite Partie am Hinterrand 
ist fein punktiert. Auf der Scheibe desselben Tergits findet sich em 
glatter Raum. Das zweite Sternit ist auf der Mitte der Länge nach 
geglättet. Das letzte Tergit ist längs der Mitte kaum geglättet, doch 
tritt der angedeutete Längskiel hinten höckerartig vor. Eine helle 
Behaarung findet sich außer der angegebenen Zeichnung noch auf der 
Vorderseite des Kopfes. an den Seiten des Thorax, hinten am Scutellum, 
auf den Beinen, auf dem Mittelsegment (das Stück mit der Angabe 
„Tura-Tschaya‘“ hat vorzugsweise dunkle Haare daselbst), sowie 
unterseits am Abdomen. 
Länge: 13—18 mm. 


medon Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 20; Bingham 
in Ann. nat. Hist. 1902, v. 9, p. 343. 

— aestuans Gerstäcker in Monatsber. Ak. Berlin, 1857, p. 511. 

Diese in Afrika in mehreren Rassen weit verbreitete Art liegt mir 
in einer größeren Anzahl von Individuen vor. 

Die Männchen sind leicht an der charakteristischen Zeichnung 
zu erkennen. Ganz schwarz; auf dem zweiten Tergit befindet sich 
auf der Basalhälfte jederseits ein rundlicher bis elliptischer schräg 
gestellter, großer Fleck aus weißen Haaren; ferner auf dem gleichen 
Tergit wie auch auf den folgenden eine in der Mitte unterbrochene 
Apikalbinde. Die vorderen Flecken des zweiten Tergits können mit 
den apikalen seitlich verschmelzen. Die Flügel sind meist ganz schwarz- 
braun getrübt. Der Clypeus ist vor dem gewölbten und punktierten 
Basalteil quergrubig eingedrückt. 


/ subsp. medon Smith 


Da die Smith’sche medon ursprünglich vom Congo beschrieben 
wurde, so sehe ich mich genötigt die Congo-Form als Nominatrasse 
aufzufassen. Es liegen mir hiervon 67 Männchen von folgenden Fund- 


A 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 445 


orten vor: Chinchoxo (Güssfeldt) [M.B.]; Congo (Dybowski) 
[M.P.]; Congo (Bouyssou) [M.G.]; Congo franc., Fernand Vaz, 
9.—10.02 (Fea) [M. G.]; Cap Lopez, 10.02 (Fea) IM. G.]; Chütes 
de Samlia, Riv. N’Gamie (Mocquerys) [M. Brüssel; Congo (Hoton) 
[M. Brüssel]; Guinee (Coll. Ballion ex Coll. Puls.) [M. Brüssel]; 
Bongo-Congo, Zila Zambi [Congo M.]; D. O. Afrika IM. B.]; Zanzıbar 
(Hildebrandt) [M.B.]: Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Die vorderen und die apikalen Flecken des zweiten Tergits sind 
seitlich getrennt. Auf dem Hinterkopf, sowie an der Basis des Pro- 
podeums und auf dem Pronotum fehlt eine dichte kreidigweiße Be- 
haarung. Die Flügel sind schwarzbraun. 

Länge: 10—-16 mm. 


subsp. aestuans Gerstäcker in Monatsber. Ak. Berlin, 1857, p. 511. 


Als Männchen zu dem von Gerstäcker unter dem Namen 
„„‚aestuans‘“ beschriebenen Weibchen fasse ich diese Rasse auf, die mir 
in 35 Männchen vorliegt. Die Tiere stammen von folgenden Fund- 
orten: N. E. Rhodesia, Mid. Luangwa Vy., 1800 ft., 23.—31.8. (Ne- 
ave) [Br, M.]; Luwumbu Vy., Upper Luangwa, 2500-3500 ft., 19.—- 
26.7.10 (Neave) [Br.M.]; Upper Luangwa, 27.7.—13. 8.16 
(Neave) [Br. M.]; Mlandje, 7 1.13 (Neave) [Br. M.|; N. E. Rhodesia 
Niamadzi R., nr. Nawalıa, 2000 ft., 17.—22. 8.10 (Neave) [Br. M.]. 

Die hierhergehörigen Männchen zeichnen sich dadurch vor der 
Nominatrasse aus, daß ihr Hinterkopf dicht kreidig behaart ist. 

Als Typus des Männchens bezeichne ich ein Stück vom Niamadzi 


RB. [Br. M.]. 


subsp. aestuans f. eonfluens n. f. 


Zwei Männchen liegen vor mit den Angaben: N. Rhodesia, 80 miles 
of Kariba Gorge, 23.6.10 (Silverlock) [Br.M.] und Lebombo, 
Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Der aestuans durch den kreidig behaarten Scheitel sehr ähnlich, 
unterscheidet sich diese Form dadurch, daß wie bei der themis Per. 
eine Verschmelzung der Flecken des zweiten Tergits besonders seitlich 
eingetreten ist. Ob diese Form als eigene Rasse aufzufassen ist, kann 
vorläuf.g nicht entschieden werden. 

Länge: 14 mm. 


subsp. themis Peringuey in Ann. S$. Afr. Mus. 1899, p. 68, t. 8, 
e1u.2, 


11 hierhergehörige Männchen liegen mir vor von Dar es Salam, 
8.--9.02 (Meinhof) [M.B.]; (H. Mayer) [M.W.]; D. O. Afrika, 
Mikindani, 4.-5.11 (Grote) [M. B.]; Salisbury, 11. 03 (Marshall) 
[Br. M.]: Bulawayo, 26.12.12 (Arnold) [Coll. Arnold]; Plumtree 
S. Rhodesia, 26.11.11 (Arnold) [Coll. Arnold]; Rikatla, Delagoa 
(Junod) [Coll. Schulth.)]. 

Die Rasse ist dem vorhergehenden Männchen sehr ähnlich, unter- 
scheidet sich aber dadurch, daß der Kopf oben nicht dicht, kreideweiß, 


3. Heft 


446 Dr. H. Bischoff: 


anliegend, sondern aufrecht, zerstreut und grau behaart ist. Eine ähn- 
liche Behaarung findet sich auch auf dem Pronotum. 

Länge: 11—--15 mm. 

Das von P£eringuey hierzu beschriebene Weibchen hat nichts 
mit dieser Form zu tun und gehört in die Gattung Dolichomutılla. 


subsp. uremana n. subsp. 


Zwei Männchen liegen vor von Mozambique, Prov. de Gorongoza, 
Tendos de !’Urema, 1.—3.07 (Vasse) [M.P.]. 

Der typischen medon ähnlich, aber auf dem Kopf befindet sich 
eine reichlichere, helle, aufrechte Behaarung; das Pronotum ist dicht 
anliegend kreideweiß behaart, und auch der Basalteil des Mittelsegments 
weist eine ähnliche Behaarung in weitem Umfang auf. Die Flügel 
sind wie bei der Nominatrasse gleichmäßig schwarzbraun verdunkelt. 

Länge: 11—15 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere der beiden Exemplare. 


2 subsp. elarior n. subsp. 


Diese Rasse ist durch acht Exemplare vertreten von: N. E. Rho- 
desia, Mid. Luangwa Vy., 1800—-3000 ft., 23.—31.8.10 (Neave) 
[Br. M.]; Nyangwe, 5.12.10 (Bequaert) [Congo M.]; Metemma, 
24. 3.87 [M. G.]; Adı Ugri, 6 01 (Andreini) [M. G.]. 

Wiederum der vorhergehenden sehr ähnlich, besonders in der Be- 
haarung von Prothorax und Mittelsegment. Die Rasse unterscheidet 
sich von jener aber dadurch, daß die Flügel auf der Scheibe deutlich 
aufgehellt sind, sodaß ein dunkler Saum abgesetzt erscheint. Be- 
sonders stark ist diese Aufhellung bei den beiden Exemplaren von 
Metemma und Adi Ugri, weshalb diese Tiere wohl am besten als eigene 
Rasse hinzustellen sind, wofür auch das verschiedene Vorkommen 
spricht. Ich nenne diese Rasse medon pallescens n. subsp. 

Länge: 11—14 mm. | 

Als Typus der subsp. clarior bezeichne ich eines der Tiere vom 
Mid. Luangwa; als Typus der subsp. pallescens das Exemplar aus 
Adi Ugn. 


subsp. albitegulata n. subsp. 


Ein einzelnes Individuum aus Baro, N. Nigeria, 14. 16. 10 10 
(Simpson) [Br. M.] liegt vor. 


Diese Rasse hat durch die Aufhellung der Flügel eine große Ähn- j 


lichkeit mit der medon pallescens, ist aber in mehreren Punkten gut 
von ihr verschieden. So fehlt auf dem Prothorax die anliegende, 
dichte, weiße Behaarung, während die auf dem Mittelsegment wie bei 
der subsp. pallescens erhalten ist. Die Tegulae sind in charakteristischer 
Weise längs ihres Innenrandes und in den Hinterwinkeln dicht silber- 
weiß, anliegend behaart. Das Scutellum ist spitzer zahnartig auf- 
gerichtet, worin vielleicht ein spezifischer Unterschied zu sehen ist. 
Länge: 11 mm. 


| 
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| 


Mlonographie der Mutilliden Afrikas. 447 


\v fallax n. sp. 
Ein Männchen von Mufungwa, 13.12. 11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. : 
Diese Art ähnelt der mufungwensis m. und der kachiobweana m. 
Die Prothorakalbinde ist von einem etwas gelblicheren Weiß als der 
Propodealfleck. Die vier ersten Abdominalsegmente sind rot; die 
Abdominalbinden sind wie bei der mufungwensis gestaltet. Der Clypeus 
ist nur vorn auf der Mitte grubig vertieft mit gewulsteten Rändern. 
Der Längsraum des Analsegments ist scharf abgesetzt, stark glänzend 
und endet hinten hochgehoben, höckerförmig über dem Apikalrand 
des Analsegments. _ Am hinteren Ende ist er deutlich rinnenförmig 
vertieft. Der Scutellarkiel steigt bei dieser Art ähnlich wie bei der 
: kachiobweana nach hinten etwas an, während er bei der mufungwensis 
fast horizontal verläuft. 


Länge: 16 mm. 
nyasaca n. sp. 


Diese Art ist durch ein Männchen vertreten von Nyasaland, btwn. 
Mvera and L. Nyasa, 12.—21. 10. 10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art gleicht in der Zeichnung fast der vorhergehenden. Nur 
das erste und zweite Abdominalsegment sind rot, der weiße Propodeal- 
fleck fehlt; die Basalflecken des zweiten Tergits sind größer und alle 
Apikalbinden weit unterbrochen. Der Clypues ist wie bei der fallax 
gebaut, doch ist die Grube etwas flacher. Der Scutellarkiel ist im ganzen 
sehr gehoben. Der glatie Längsraum des Analsegments ist auf der 
ganzen Apikalhälfte tief gefurcht und endet hinten ähnlich höcker- 
förmig wie bei der fallax. 


Länge: etwa 15 mm. 

mikindanica n. sp. 

Ein Männchen von D. OÖ. Afrika, Mikindani, 2.--4. 11 (Grote) 
[M. B.] liegt vor. 2 

Diese Art ähnelt in Zeichnung und Färbung besonders der vorher- 
. gehenden, doch sind die drei Basalsegmente des Abdomens rot. Pro- 
'thorakalbinde und Propodealfleck sind nicht deutlich vorhanden und 
nur aus lockerer, heller Behaarung gebildet. Der Längsraum des Anal- 
segments endet hinten deutlich höckerförmig, ohne jedoch oberseits 
gefurcht zu sein. Das mittlere Längsfeld des Propodeums verläuft 
von der Basis bis zur Spitze ziemlich parallelseitig, während bei den 
beiden vorhergehenden Arten seine Seiten nach hinten konvergieren. 
‘Die Clypeusbildung ist die gleiche wie bei der nyasaca. Diese Form 
ist vielleicht nur als Rasse zur vorhergehenden zu stellen. 

Länge: etwa 13 mm. 


salisburyica n. sp. 


°* Ein Männchen von Mashonaland, Salısbury. 11.03 (Marshall) 
[Br. M.] liegt vor. 


3. Heft 


448 Dr. H. Bischoff: 


Der mikindanica ın Färbung und Zeichnung sehr ähnlich. Nur 
die beiden ersten Abdominalsegmente sind rot. Die Binde des zweiten 
Tergits ist in der Mitte kaum unterbrochen. Die Clypeusbildung ist 
die gleiche wie bei der nyasaca. Der höckerartig endende Längsraum 
des Analsegments ist auf der Apikalhälfte gefurcht. Auch diese Form 
dürfte vielleicht nur als Rasse zu der nyasaca zu, stellen sein. 

Länge: etwa 12 mm. 


suleicauda n. sp. 


Fünf Männchen liegen vor von D. OÖ. Afrika, Tanga (Karasek) 
[M. B.]; Hinterland von Tanga (Dr. Heinsen) [M. B.]; Brit. E. Africa, 
Uchweni Forest, near Witu, 25.—27.2 12 (Neave) [Br M.]; E. 
Africa, [Br. M.]; Durban, F. Muir, 1902 [Br. M.]. 

Diese Art ist verhältnismäßig leicht kenntlich. Am Abdomen 
ist stets das ganze letzte, häufig auch das erste Segment geschwärzt; 
die Färbung der übrigen Abdominalsegmente schwankt von gelbbraun 
bis rotbraun. Auf dem ganzen Vorderkörper mit Ausnahme des 
schwarz behaarten Mesonotums findet sich überall eine lange, graue 
Behaarung, die nirgends Flecken oder Binden bildet, und nur 
auf dem Gesicht und Hinterrand des Scutellums, sowie auf den Meso- 
pleuren etwas dichter auftritt. Die Behaarung des Abdomens ist 
außer auf dem schwarz behaarten Analsegment fuchsrot, selten mehr 
goldig wie bei dem Exemplar von Tanga (Hinterland). Die Flügel 
sind stark gebräunt mit violettem Glanz. Die Clypeusbildung ähnelt 
sehr der der divisa. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind gleich- 
lang; das zweite ist unterseits deutlich der Länge nach gekielt. Der 
Scutellarkiel ist kräftig entwickelt. Die Propodealskulptur ist weit- 
maschig und flach auf dem Rücken, am Absturz viel feiner. Der glatte, 
mittlere Längsraum des Analsegments, der höckerartig über dem 
Apikalrand endet, ist im Spitzenteil deutlich gefurcht, bei dem Exem- 
plar von Durban am stärksten. 

Länge: 13— 20 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom ea Fundort. 


pyenothoraeiea n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von N. Nigeria, Minna, 25. 11. 10 
(Simpson) [Br. M.]. 

Abdomen ganz rötlich gelbbraun. Außer auf dem Scheitel und 
Thorax findet sich eine dichte, goldgelbe Behaarung auf der Stirn 
bis zu den Fühlerwurzeln hinunter. Die unteren Außenpartieen des 
Gesichts und der Clypeus sind silberweiß behaart. Das Scutellum 
ist ziemlich undicht behaart. Die zerstreute, gelbliche Behaarung 
des Abdomens tritt fransenbildend auf. Unterseite und Beine sind 
weißlich behaart. Am Endrand des vorletzten und auf der Scheibe 
des letzten Tergits finden sich schwarze Borsten. An den gebräunten 
Flügeln ist die Basis gelblich aufgehellt. Die Schläfen sind kräftig 
entwickelt. Auf dem Scutellum findet sich in der Mitte ein glatter, 
leicht gefurchter Längsraum, der einen Kiel andeutet. Der hintere 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 449 


Absturz des Propodeums ist spärlich hell behaart. Die Spitze des ge- 
glätteten Längsraums auf dem letzten Tergit ist ein wenig gefurcht 
und ragt deutlich erhaben über den Apikalrand hinaus. 

Länge: etwa 9 mm. 

In der Färbung erinnert diese Art ganz außerordentlich an die 
aurata m., cyparissa Sm. und deren Verwandte. 


divisa Smith. 


—= interrupta Olivier. \ 

= floralis Klug in Symb. Phys., 1829, t.V, £.1u.2; Magretti in 
Ann. Mus. Genova, 1884, p. 551. 

21 hierhergehörige Männchen liegen vor von: Kairo (Kolsch) 
[M. W.]; Kairo, 2.96 (Michaelsen) [M. Hamb.]; Egypt. (King) 
[Br.M.]; Eritrea, Ghinda, 10.3.00 [M. G.]; Allato, 17.3.00 (Sa- 
barguma) [M. G.]; Polli Adarta, 24. 2.00 [M. G.]; Soudan &gyptien, 
Prov. de Sennar (Alluaud, 07) [M.P.]; Bahr Salaam, 14.3. 83 
[M. G.]; Mentei, Beniamer [M. G.]; Fajum (Ehrenberg) [M.B. 
Typus der floralis Kl.| Metemma, 21. 3.83 [M. G.]; Fra Massaua ad 
Ain (Beccari, 1870) [M. G.]; Libysche Wüste (Ascherson) [M. B.]; 
Senegal (Winthem) [M. W.]; Dakar (Melou, 06) [M.P.]; Cöte at- 
lantique du Sahara, Bogent, 27.1.08 (Gruvel et Chudeau) [M. P.]. 

Kopf, einschl. Fühler, Thorax auf dem größten Teil der Pleuren 
und der Brust, Beine, Mittelsegment, meist auch die Tegulae schwarz. 
Abdomen mit Ausnahme der verdunkelten Basalhälfte des ersten 
Segments gelbbraun mit ebensolcher gelbbraunen Behaarung. Exem- 
plare mit schwarzem Scutellum dürften die aureiventris Walk. dar- 
stellen. Auf Kopf, Thorax und Mittelsegment tritt eine hellgraue 
Behaarung auf, die auf dem Mittelsegment einen meist gut begrenzten 
großen, silbrigen Fleck bildet. Die Flügel sind gleichmäßig stark 
gebräunt, lassen aber vielfach einen breiten, dunkleren Saum erkennen. 
Bei den mir vorliegenden, westafrikanischen Stücken ist die helle Be- 
haarung des Mittelsegments weniger dicht und bildet kaum einen 
großen Fleck, sodaß man hierin vielleicht einen Rassencharakter 
erkennen könnte. Der Clypeus ist auf der Apikalhälfte mit einem 
grubigen Eindruck versehen, dessen Seitenränder gewulstet erscheinen. 

Länge: 10—18 mm. 

Ein einzelnes Männchen aus Arabien, 1899 (Simony) [M. W.], 
das sich durch hellroten Kopf und Thorax mit Ausnahme der Sternal- 
partieen und eines Teiles des Mittelsegmentrückens auszeichnet, nenne 
ich f. moslemita n. f. Vielleicht stellt sich späterhin die Berechtigung 
dieser Form als eigener Subspecies heraus. 


subsp. klugiana Andre in Spec. Hym. Europ., v. 8, p. 311; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 228. 


Sieben Exemplare liegen vor von Abyssinien, Fajum (Ehren- 
berg) [M.B.]; Egypten (Winthem) [M. W.]; Tura b. Heliopolis, 
9.19 (Schwabel) [M.B.]. 

Archiv Es ruspenehichle 99 En 


450 Dr. H. Bischoff: 


Diese vielleicht nur als Aberration aufzufassende Form unter- 
scheidet sich von der Nominatrasse dadurch, daß der ganze Thorax 
schwarz ist. Drei typische Exemplare der floralis Klug gehören hierzu. 
Von anderen Formen mit schwarzem Thorax unterscheidet sich die 
klugiana durch den Clypeus, der wie bei der Nominatrasse eine von 
zwei nach oben konvergierenden Längswülsten eingefaßte Grube 
besitzt. Das Pronotum trägt keine abgesetzte, weiße Binde in Über- 
einstimmung mit der Nominatrasse und im Gegensatz zur folgenden. 

Länge: 12—16 mm. 

Die ägyptischen Tiere gehören einer kleineren Form an. 


subsp. miniaticeps n. subsp. 


13 Männchen liegen vor mit folgenden Angaben: Aden (Bin sham) 
[M. B.]; N. Aden, Haithalbuni, 15. 3. und 30. 3. 95 (Bingham) [M. B.]; 
N. Aden, Lakey, 6.3.3278, 3. 10. 3. 95 (Bingham) [M. B.]; Aden, 
Felder von Lakadj, 9.11. (0. Neumann) [M.B.]; Aden, 24. 3.70 
(Beccari) [M. G.]. 

Von der sehr ähnlichen klugiana Andr& unterscheidet sie sich 
dadurch, daß die weiße Behaarung auf dem Prothorax bindenförmig 
ist, und daß dieselbe auf dem Mittelsegment einen deutlichen, großen 
Fleck bildet. 

Als £. kinghami n. f. bezeichne ich ein Exemplar aus Haithalbuni, 
15. 3. 95, bei dem Mesonotum und Scutellum rot sind. 

Als Typus der minvaticeps bezeichne ich ein Exemplar aus Lakey, 
6. 3. 95. 

Ein weiteres Exemplar stammt aus Kleinasien (Ehrenberg) 


[MB 
- tegularis Andre in Z. Hym. Dipt., v. 8, p. 132, 1908. 


Fünf Männchen liegen mir vor von Nord-Massailand, Nguruman, 
27.12.93 (Neumann) [M. B.; Typus]; Tanga, Hinterland (Heinsen) 
[M. B.]; Harrar, Abyssinia, 5.11. (Turner) [Br.M.]; D.O. Afrika, 
Dar-es-Salam (Methner) [M.B.]; Mikindani, 2.—4. 1911 (Grote) 
IMB:T 

Eine schon an der Färbung und Zeichnungsanordnung leicht 
kenntliche Art. Vorderkörper schwarz; Abdomen gelbbraun bis rost- 
rot mit geschwärztem und schwarz behaartem Analsegment. Die Flügel 
sind hyalın mit dunkel abgesetztem Saume; bei der f. obseuripennis 
n. f., die vielleicht späterhin als eigene Rasse wird aufzufassen sein, 
und zu der zwei Exemplare von den beiden letztgenannten Fund- 
orten gehören, sind die Flügel auf der ganzen Fläche kräftig gebräunt. 
Sehr charakteristisch ist die Zeichnungsanordnung auf dem Thorax. 
Dort befindet sich nämlich jederseits am Pronotum ein scharf be- 
grenzter, schneeweißer Fleck. Die Tegulae sind auf der apikalen 
Hälfte oder auf dem letzten Drittel ebenfalls sehr dicht kreideweiß 
behaart, und das Mittelsegment trägt einen großen, queren ebenso 
gefärbten Haarfleck. Auch auf dem Untergesicht und den Mesopleuren 
ist eine ähnliche, dichte Behaarung vorhanden. Eine zerstreutere, 


te A a a an 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 451 


helle Behaarung findet sich überall auf dem Vorderkörper. Nur auf 
dem Mesonotum und dem vorderen Teil des Scutellums ist die Be- 
haarung ausschließlich schwarz. Auf dem Abdomen findet sich eine 
gräulich weiße Behaarung, gelegentlich untermischt mit einer blaß 
gelbbraunen, besonders an den Segmenträndern. — Von Skulptur- 
verhältnissen mag erwähnt werden, daß das zweite und dritte Fühler- 
geißelglied annähernd gleichlang sind. Der Scutellarkiel ist höchstens 
andeutungsweise gerillt. Unter dem weiß behaarten Teil des Mittel- 
segments liegt ein von Kielen eingefaßtes Längsfeld, das sich etwas 
durch die dichte Behaarung abhebt. Der Kiel des ersten Sternits ist 
breit vorgezogen und kaum ausgerandet, nur bei dem Stück aus 
Harrar etwas kräftiger. 


Länge: 12—15 mm. 


udana Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru, Exped., v.2, 
Abt. 8, p. 217. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor von Meru, Nieder, Ngare na 
nyuki (Sjöstedt) [M. Stockh.]. 


Die Art steht der tegularıs Andre recht nahe, unterscheidet sich 
aber folgendermaßen: Die Flügel sind höchstens ganz leicht getrübt 
ohne besonders abgesetzten, dunkleren Saum. Das dritte und die 
folgenden Abdominalsegmente sind schwarz. Auch das erste Segment 
ist geschwärzt. Der Kiel auf dem Scutellum ist schmaler und auf der 
Mitte nicht gerinnt. Das zweite Fühlergeißelglied ist kürzer und ge- 
drungener. Die Fühler machen überhaupt einen etwas, wenn auch 
schwach, kräftigeren Eindruck. Der weiße Haarfleck des Mittel- 
segments ist kleiner. 


Länge: 14 mm. 


nasifera n. sp. 
Ein Männchen von Djibouti (Maindron) [M. P.] liegt vor. 


Diese Art besitzt eine große Ähnlichkeit mit der divisa klugiana 
Andre; doch ist der Clypeus anders gebaut. Dieser ist nämlich auf 
seiner ganzen Breite niedergedrückt, glatt und glänzend und trägt 
einen seitlich zusammengedrückten, mittleren Längskiel, der den 
Apikalrand nicht ganz erreicht und dadurch nasenförmig erscheint. 
Eine helle Behaarung findet sich am Kopf nur auf den unteren Gesichts- 
partieen und den Wangen, auf dem Thoraxrücken nur auf der ab- 
fallenden Fläche des Scutellums und auf dem Propodeum, aber nur 
. zerstreut, ohne eine helle Makel zu bilden. Die aufstehende Behaarung 

‘auf Pro- und Mesonotum ist schwarz. Das Abdomen ist goldgelb 
behaart. Der mittlere, glatte Längsraum des Analsegments ist hinten 
gefurcht und endet höckerförmig vorgezogen über dem Apikalrand. 
Die beiden vorletzten Sternite tragen jederseits ein kleines, kiel- 
förmiges Höckerchen. 


Länge: etwa 16 mm. 


29* 8, Heft 


452 Dr. H. Bischoff: 


nigripennis Olivier in Encyel. meth., Vol. VIII, 1811, p. 55; 
Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 11. 


Ein Männchen liegt vor von Guinea (Bonfils) [M.B.]. Dieses 
Exemplar ist nach einer Angabe Klugs mit dem Typus der nigripennis 
verglichen. 


Der ganze Vorderkörper ist schwarz mit ebensolcher Behaarung. 
Die Flügel sind tief schwarzbraun mit violettem Schimmer. Das Basal- 
segment des Abdomens und die apikale Hälfte des Analsegments 
sind schwarz. Im übrigen ist das Abdomen gelbbraun mit gleich- 
farbiger Behaarung. Der Ülypeus ist auf seiner ganzen Breite flach 
niedergedrückt und daselbst glänzend. Die niedergedrückte Fläche 
ist seitlich nieht durch Wülste begrenzt. Das zweite und dritte Fühler- 
geißelglied sind ungefähr gleichlang. Das Scutellum ist hinten oben 
in einen starken, kielförmigen Höcker vorgezogen. Die dorsale Skulptur 
des Propodeums ist durch eine dichte, dunkle Behaarung fast völlig 
verdeckt. Der glatte Längsraum des Analsegments endet hinten in 
einen Höcker, der über dem Niveau des Apikalrandes gelegen ist. 
Die Endsporne der Tibien sind schwarz. 


Länge: etwa 21 mm. 


tubereulifera n. sp. 


Fünf Männchen liegen vor von Victoria Nyanza, Arcip. di Sesse, 
Bugala, 1908 (Bayon)[M. G.]; Uganda Prot., W. shore of Vict. Nyanza, 
Buddu, 3700 ft., 19.—25. 9.11 (Neave) [Br. M.]; Entebbe, 14. 5.12 
(Gowdey) [Br. M.]. 


Der garuensis m. ähnelnd, aber schon daran leicht kenntlich, 
daß die Flügel viel stärker gebräunt und an der Basis nicht aufgehellt 
sind. Am Abdomen sind nur das zweite und dritte Segment, sowie 
mitunter der Apikalrand des ersten rot. Die anliegende, helle Be- 
haarung des Hinterkopfes fehlt. Eine helle Binden- oder Flecken- 
zeichnung auf dem Abdomen tritt wie bei jener Art nicht auf. Morpho- 
logisch unterscheiden sich beide Arten leicht in der Bildung des Clypeus, 
der bei der Zuberculifera stark abgeflacht und glänzend und besonders 
stark nach vorn vorgezogen ist, wo er am Vorderrand ein kleines, kiel- 
artiges Höckerchen trägt. Auch seitlich ist der Olypeus gerandet. 
Der Längswulst des mehr bräunlich behaarten letzten Tergits ist 
schärfer abgesetzt und hinten höckerartig vorgezogen. Dies Höckerchen 
liegt in geringer Entfernung vom Apikalrand und über demselben. Die 
Kiele des letzten Sternits konvergieren weniger stark nach hinten. 
Hinter ihnen ist das Segment ebenfalls in beträchtlicher Ausdehnung 
häutig entwickelt. Die Scheibe des zweiten Tergits ist in weiterem 
Umfange unpunktiert und stärker glänzend. 

Länge: 14—15 mm. 


Als Typus bezeichne ich ein Exemplar von Bugala [M. G.]. 


u a u ee", 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 453 


intraorbitalis n. sp. 


Drei Männchen von Guinea portoghese, Bolama, 6. 12.99 (Fea) 
[M. G.] liegen vor. Eines der Männchen ist mit dem unter gleichem 
Namen beschriebenen Weibchen in copula gefangen worden. 


Die Art hat mit manchen Formen der leucopyga-Gruppe eine 
gewisse Ähnlichkeit, ist aber im männlichen Geschlecht stets leicht 
an der Clypeus-Bildung zu unterscheiden. 


Schwarz; das zweite Tergit und Sternit sind düsterrot. Auch 
das erste, sowie das dritte und vierte Tergit können mehr oder weniger 
gerötet sein. An den inneren unteren Augenrändern tritt ein Fleck 
von dichten, silberweißen Haaren auf, der sich bis zur Basis der Man- 
dibeln hinzieht. Längere, helle Haare finden sich am Kopf zwischen 
den Fühlerwurzeln, an der Unterseite des Kopfes, weiter an den 
Thoraxseiten, auf den Beinen und dem ganzen Mittelsegment. Die 
Sternite sind hell gefranst. Die hinteren Außenwinkel des zweiten 
bis vierten Tergits tragen eine helle Behaarung. Das erste Tergit 
ist zerstreut, abstehend, lang, grau behaart, das zweite an den Seiten 
etwas spärlicher. Der Kopf ist kräftig entwickelt, hinten ziemlich breit 
und gerade. Hinter den Augen ist er etwas verlängert mit abgerundeten 
Hinterwinkeln. Die langen Mandibeln sind an ihrem oberen Rand 
stark buchtig erweitert und unterseits kräftig gezähnt. Der Clypeus 
ist stark niedergedrückt, glänzend, und besitzt dicht vor dem Vorder- 
rand einen isoliert stehenden, kräftigen Höcker, der durch einen 
schwachen Kiel mit der Basis des Clypeus verbunden ist. Seitlich ist 
der Clypeus etwas stärker niedergedrückt und ziemlich kräftig streifig 
skulptiertt. Die hinteren Ocellen stehen einander viel näher als den 
Augen. Der Fühlerschaft ist distal lappenförmig erweitert. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist deutlich kürzer als das dritte. Der Kopf 
ist dicht und ziemlich grob punktiert, ähnlich auch Pro- und Meso- 
notum. Die Tegulae sind in weiter Ausdehnung parallel zu ihrem 
Außenrande gestreift; die Beule bleibt frei von dieser Streifung, und 
an ihrer Wurzel findet sich eine ziemlich kräftige Punktierung. Die 
Aderung der gleichmäßig schwarzbraunen Flügel ist normal. Das 
Scutellum trägt einen breiten, glatten Längskiel, der leicht gefurcht 
ist und höckerartig vortritt. Das Mittelsegment ist dicht hinter seiner 
Basis gerundet erweitert und weitmaschig skulptiert; das mittlere 
Längsfeld ist nicht tiefer eingedrückt als die es umgebenden Maschen 
. seine Einfassungskiele sind fein und schwach. Die Skulptur der Tergite 
ist ähnlich fein wie bei der charaxus Sm. Der breite Längswulst des 
Analtergits ist hinten gerundet, flach vorgezogen. Dieser Vorsprung 
liegt etwas über dem seitlich davon gerundeten Apikalrand des Tergits 
und ist an den Seiten streifig skulptiert. Das zweite Sternit ist hinten 
breit und flach dreieckig niedergedrückt. Das letzte Sternit besitzt 
zwei sehr kräftige Längskiele, die stark nach hinten konvergieren. 
Zwischen ihnen ist das Sternit niedergedrückt und punktiert; dahinter 
ist es lang und dicht abstehend, braunschwarz behaart. 


Länge: 17—18 mm. 
3. Heft 


454 Dr B.\/Bischeit: 


Glossotilla n. g. 


Genotypus: suavis (Gerst.). 
Weibchen: Kleine bis mittelgroße Arten. 


Die hierhergehörigen Weibchen sind in erster Linie durch die 
Gestalt des Pygidialfeldes ausgezeichnet. Dasselbe ist nämlich zungen- 
förmig; der Mittelteil ist am Apikalrand weder scharf abgesetzt noch 
stärker vorgezogen, höchstens ganz schwach vorgezogen. Der Thorax 
ist nach hinten nur wenig verbreitert. Auf dem zweiten Tergit stehen 
meist zwei rundliche Haarflecken nebeneinander. Ausnahmen sind 
Arten, die in die adelpha-Gruppe gehören, so die nach dem tricolor- 
Typ gezeichneten Formen, ferner die als permeans beschriebene Form, 
die ganz schwarz ist mit etwas dichterer, heller Behaarung an der 
Basis des zweiten Tergits und durchgehender Binde auf dem dritten 
sowie die ebenfalls ganz schwarze principis, bei der die hinteren 
Tergite vom vierten an dicht blaß behaart sind. Selten treten am 
Apikalrand des zweiten Tergits noch zwei weitere Flecken auf (semi- 
circulata und supernumeraria). Die Binde des dritten Tergits ist in der 
Mitte meist unterbrochen oder in zwei Flecken aufgelöst; häufig findet 
sich auf dem vierten Tergit eine unterbrochene Binde (suavis- 
Gruppe mit Ausnahme der jankisiana, sudanensis und ignorata). Alle 
übrigen Formen gehören in die adelpha-Gruppe, auch solche mit heller 
Behaarung auf dem vierten Tergit, wenn diese intensiv golden ist 
(auridecorata, pulchella). Die Formen der swavis-Gruppe sind meist 
etwas gedrungener gebaut und der Kopf ist verhältnismäßig größer. 
Bei den madegassischen Arten kommen noch weitere Zeichnungs- 
eigentümlichkeiten vor. Sie werden in eine besondere Gruppe gestellt. 

Männchen: Mittelgroße bis große Formen von schlanker Gestalt. 

Der Kopf ist nicht besonders kräftig entwickelt. Von oben ge- 
sehen, erscheint er so breit oder etwas schmaler als der Thorax, von 
vorn entweder so hoch wie breit oder auch quer. Hinter den Augen 
ist er nur wenig verlängert. Die Hinterwinkel treten nicht vor. Die 
Stirn ist ziemlich flach; eine Mittellinie ist häufig angedeutet. Die 
Wangen sind gelegentlich etwas verlängert. Der Bau des Clypeus ist 
bei den einzelnen Arten recht verschieden. Mitunter ist er längs der 
Mitte kielförmig erhaben, meist aber im vorderen Teil breit nieder- 
gedrückt oder aber mit einem leicht erhabenen, selbst aber wieder 
niedergedrückten Mittelfeld versehen. Die Mandibeln sind außen 
unten gezähnt. Der obere Rand ist ziemlich scharf gekantet. Die Augen - 
sind eroß oval, innen stark ausgerandet. An den Fühlern ist das zweite 
Geißelglied länger ‘als das dritte oder wenigstens so lang wie dieses, 
Mitunter ist es etwas verbreitert. Der gebogene Schaft ist unterseits 
gekantet und abgeflacht oder gefurcht. 

Der Thorax ist schlank bis gedrungen. Die Seiten des Pronotums 
konvergieren nach vorn; die Vorderwinkel selbst treten nicht vor. 
Parapsidenfurchen können auf dem Mesoseutum in verschiedener 
Ausbildung vorhanden sein. Auch ein Mittelkiel kann auftreten. Die 
ziemlich großen Tegulae sind hinten aufgebogen. Das Scutellum 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 455 


ist hinter der Basalgrube einfach gewölbt, besitzt aber gelegentlich 
eine geglättete Mittellinie, die jedoch niemals höckerartig vortritt. 
Das ziemlich gestreckte, selten verkürzte Mittelsegment fällt hinten 
ziemlich steil ab. Die Maschen an seiner Basis sind mehr oder weniger 
erweitert. Selten findet sich ein ausgesprochenes Mittelfeld. Die 
ziemlich stark gewölbten Mesopleuren sind durch eine Längsfurche 
mehr oder weniger deutlich geteilt. Die schlanken Beine sind normal 
gebaut. Die Flügel besitzen drei geschlossene Cubital- und .zwei 
Discoidalzellen. Der Basalnerv mündet in ziemlicher Entfernung 
vom Pterostigma in die Subeosta. 


An dem schlanken Abdomen ist das erste Segment ziemlich 
klein, nach vorn stark verengt und leicht glockig gegen das zweite 
abgesetzt. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind gut ausgebildet. 
Das letzte Tergit ist von sehr verschiedener Gestalt. Häufig ist es 
vor dem Apikalrand in der Mitte senkrecht abgestutzt, sodaß die Mittel- 
partie daselbst stufenföürmig abgesetzt erscheint. Mitunter ist es längs 
des Apikalrandes etwas aufgebogen, noch seltener einfach, dann aber 
ist das Propodeum sehr schlank und das letzte Sternit auf dem nieder- 
gedrückten Apikalteil dicht und lang abstehend behaart. Bei einigen 
Formen ist der Apikalrand des letzten Tergits in der Mitte buchtig 
ausgerandet oder ın der Längsrichtung mehr oder weniger deutlich _ 
vorgezogen. Die beiden letzten Sternite können verschieden bewehrt 
sein. 

Der Körper ist entweder ganz schwarz, oder das Abdomen ist in 
mehr oder weniger weiter Ausdehnung aufgehellt. Flecken und Binden- 
zeichnungen können auftreten. 


Gruppen-Einteilung. 


A. Weibchen. 

Die hierhergehörigen Weibchen lassen sich nach der Skulptur 
des Pygidialfeldes in zwei Gruppen einteilen, die suavis- und die adelpha- 
Gruppe. Aus Zweckmäßigkeitsgründen empfiehlt es sich die made- 
gassischen Arten besonders zu behandeln. 


1. Pygidialfeld mehr oder weniger gerunzelt oder körnelig skulptiert 


suavis-Gruppe 
2. Pygidialfeld ganz oder größtenteils glatt und poliert 

adelpha-Gruppe 
3. Madegassische Arten argenteopicta-Gruppe 


B. Männchen. 

Die Männchen bringe ich in zwei Gruppen unter, die sich nach 
dem Bau des letzten Tergits unterscheiden. Die Unterscheidungs- 
merkmale dieser beiden Gruppen sind, um Wiederholungen zu ver- 
meiden, vor den Bestimmungstabellen für die Arten beider Gruppen 


angegeben. 


3. Heft 


[er] 


Dr. H. Bischoff: 


suavis- Gruppe. 


Kopf und Thorax ganz schwarz; westafrikanische Art nigricolor 
Wenigstens der Thoraxrücken gerötet 


Beine gelbbraun mogadiscioana 
Beine dunkel 
Viertes Tergit ohne helle Flecken 4 


Viertes Tergit mit hellen Flecken oder unterbrochener Binde 6 
Viertes Tergit mit hellen Haaren am Apikalrand gewimpert 5 


Viertes Tergit am Apikalrand dunkel behaart Jankisiana 
Scheitel in der Mitte grubig eingedrückt mit einem kleinen Höcker 
jederseits ignorata 
Scheitel einfach, flach gewölbt sudanensis 
Kopf schwarz MI 
Kopf wenigstens auf dem Scheitel gerötet, mitunter freilich 
sehr dunkel 14 
Erstes Tergit mit heller Apikalfranse; Thorax verhältnismäßig 
schlank allatoensıs 
Erstes Tergit ohne helle Franse; Thorax gedrungener 8 
Pygidialfeld überall gleichmäßig körnelig, runzlig skulptiert, 


matt s tanfıikiana 
Pygidialfeld auf der Basalhälfte oder auch darüber hinaus mit 
3 


. kräftigen, unregelmäßigen Längsrunzeln 


10. 


IH. 


13. 


14. 


16. 


Westafrikanische Art cassinensts 
Süd-, ost- oder zentralafrikanische Arten 10 
Thoraxrücken sehr düster rot, mitunter nur in ganz geringer 
Ausdehnung gerötet, Pleuren stets geschwärzt 1 

Thoraxrücken viel heller, nur selten die Pleuren etwas ver- 


dunkelt 13 
Thoraxrücken nur an den Rändern schmal geschwärzt, größten- 
teils dunkelrot rukuruensis 
Thoraxrücken in weiter Ausdehnung geschwärzt 12 
Zeichnung etwas gelblich getönt; Flecken verhältnismäßig groß 

nyassana 
Zeichnung reiner weiß; Flecken etwas kleiner rhodesiaca 


Binde des dritten Tergits weit unterbrochen; diese Unterbrechung 
vorn viel breiter als hinten; südafrikanische Art mertidionalis 
Die Ränder der mittleren Unterbrechung der Binde des dritten 


Tergits parallel; zentralafrikanische Art congoensis 
Kopf und Thorax mit sehr langer, abstehender, grauer Behaarung 
reichlich besetzt ngouriensis 
Kopf und Thorax viel spärlicher abstehend behaart; wenn etwas 
reichlicher, dann ist die Behaarung dunkler _ 15 
Südafrikanische Form speculatrix 
Östafrikanische Formen 16 
Pygidialfeld im Spitzenteil nur sehr schwach skulptiert, fast glatt 

djibutiensis 


Pygidialfeld daselbst deutlicher skulptiert 17 


u de a A An rw 


u Se a 


I% 


5:20; 


11. 


12. 


13. 


14. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 457 


Pygidialfeld fein körnelig skulptiert SUADIS 
Pygidialfeld grob körnelig skulptiert abessinica 
adelpha-Gruppe. 
Nach Art der tricolor Kl. gefärbte Formen 2 
Anders gefärbte Arten 3 
Abdomen von rostfarbiger Grundfärbung mit gelbbraunen 
Flecken des zweiten Tergits tricoloriformis 
Abdomen von schwarzer Grundfarbe mit gelbbraunen Flecken 
des zweiten Tergits pseudotricolor 


Abdominalzeichnung weißlich, höchstens ganz blaß goldig 
getönt 4 
Abdominalzeichnung intensiv golden 25 
Thorax ganz schwarz, selten etwas auf der Scheibe gerötet, dann 
aber sehr düster 


Thorax wenigstens auf der Mitte deutlich gerötet 10 
Zweites und drittes Tergit ohne helle Zeichnung principis 
Wenigstens das dritte Tergit mit heller Zeichnung 

Zweites Tergit mit zwei hellen, runden Haarflecken 7 


Zweites Tergit höchstens auf der Basalhälfte mit zerstreuten, 
keinen gut begrenzten Fleck bildenden Haaren 
permeans und victoriae 


. Binde des dritten Tergits in der Mitte deutlich und weit unter- 
8 


brochen 

Binde des dritten Tergits höchstens vorn schwach ausgerandet 9 
Bindenhälften des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt; 
Zeichnung gelblich getönt, aber ohne Goldglanz 


ochraceomaculata 
Bindenhälften des dritten Tergits seitlich weit abgekürzt; Zeich- 
nung rein weiß uelleana 
Binde des dritten Tergits in der Mitte vorn nicht ausgerandet; 
Beine schwarz atricolor 
Binde des dritten Tergits vorn deutlich ausgerandet; Beine 
pechbraun luctifera 


Die in der Mitte unterbrochene Binde des dritten Tergits seitlich 
nicht oder ganz schwach abgekürzt (vgl. adelpha, sudanensis) 11 
Die in der Mitte des dritten Tergits unterbrochene Binde seitlich 


stark abgekürzt (vgl. stilpnopyga) . 17 
Ein quergestelltes Scutellarschüppchen ist deutlich vorhanden 12 
Ein Scutellarschüppchen fehlt völlig 14 
Kleinere Formen (bis 6 mm); Thorax ziemlich fein skulptiert 13 
Größere Form (etwa 9mm) mit gröber skulptiertem Vorder- 
körper und dunkler rotem Thorax stilpnopyga 
Thorax schlank mit ziemlich starkem Glanz gorongozana 
Thorax gedrungener, wie bei der adelpha, mit schwächerem 
Glanz mashonensis 


Thoraxpleuren und Hinterfläche des Propodeums in weitem 
3. Heft 


458 


16. 


17. 


18. 


59: 


20. 


21. 


Dr. H, Bischoff: 


-Umfange geschwärzt; Zeichnung des Abdomens rein weiß; kleinere 


Form . kenyana 
Thoraxpleuren über den Hüften höchstens in geringer Ausdehnung 
verdunkelt; Zeichnung meist etwas gelblich getönt 15 
Fünftes Tergit am Apikalrand nicht hell behaart; Zeichnung 
des Abdomens rein weiß lampropyga 
Fünftes Tergit hinten mit heller Behaarung; Abdominalzeichnung 
gelblich getönt 16 
Thoraxseiten stets etwas verdunkelt; Binde des dritten Tergits 
ziemlich breit unterbrochen; Thorax schlank hopyga 
Thoraxseiten auch unten nicht verdunkelt; Binde schmaler 
unterbrochen; Thorax etwas gedrungener zinderana 
Beine und Fühlerwurzel pechbraun oder heller; Pleuren weit- 
gehend verdunkelt "48 
Beine schwarz; Pleuren selten verdunkelt 19 


Abdominalzeichnung rein weiß; ostafrikanische Form zanthopus 
Abdominalzeichnung schmutzig weiß; westafrikanische Form 
phaeopus 
Thorax mehr oder weniger hell rot; Pleuren nicht verdunkelt 23 
Thorax im Ganzen dunkler; Pleuren stets größtenteils ge- 


schwärzt 20 
Kopf hinter den Augen mit stark konvergierenden Seiten 21 
Kopf hinter den Augen nach hinten viel schwächer und mehr 
gerundet verengt j "22 
Der Kiel am oberen Rande der Fühlergruben ist kräftig und 
erstreckt sich seitlich bis fast zu den Augen gandana 


Der Kiel am oberen Rande der Fühlergruben ist viel schwächer 
entwickelt und bleibt vom inneren Augenrande um mehr als 


die Dicke des Fühlerschaftes entfernt rukuruana 
.»Kopf nicht breiter als der Thorax liotela 
Kopf beträchtlich breiter als der Thorax kamboveana 
Thorax schlank und parallelseitig, nur in der Propodealregion 
etwas erweitert casigneta 
Thorax gedrungener ze: 
Thorax nach hinten deutlich allmählich verbreitert adelpha 
Thorax fast parallelseitig, nach hinten nur sehr wenig erweitert 
loloana 


Außer den beiden auf der Scheibe des zweiten Tergits stehenden, 
runden Flecken finden sich noch zwei weitere Flecken am Apikal- 
rand des gleichen Tergits 28 
Zweites Tergit nur mit zwei runden Flecken auf der Scheibe; 


drittes und viertes mit unterbrochenen Binden 26 
Thorax hell rot, nur gelegentlich auf den Pleuren etwas ange- 
dunkelt, verhältnismäßig fein skulptiert und fast matt  - 


Thorax nur auf der Mitte der Scheibe sehr düster rot, im übrigen 
schwarz, sehr grob skulptiert und ziemlich glänzend; größere Art 
pulchella 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 459 


27. Flecken des zweiten Tergits rundlich; westliche Form 
aurodecorata 
Flecken des zweiten Tergits oval; östliche Form bogosana 
28. Flecken am Apikalrand des zweiten Tergits quer, weiter von 
einander entfernt als die mittlere Unterbrechung der Binde des 
dritten Tergits beträgt; auch das vierte Tergit mit unterbrochener 
Binde supernumeraria 
Flecken am Apikalrand des zweiten Tergits halbkreisförmig, 
von einander nicht weiter entfernt als die mittlere Unterbrechung 
der Binde des dritten Tergits; viertes Tergit ohne helle Binde 
semicirculata 


Gruppe der madegassischen Arten. 


Die madegassischen Arten sind durch die meist intensiv goldige 
Zeichnung ausgezeichnet. Kopf und Thorax sind entweder hellrot 
oder tief schwarz. Bei den Formen mit hell rotem Vorderkörper findet 
sich am Apikalrand des zweiten Tergits ein erweiterter Mittelfleck. 
Die Binden der hinteren Segmente sind nicht unterbrochen. 


1. Kopf und Thorax rostrot 2 
Kopf und Thorax schwarz 5 
2. Abdominalzeichnung silbern bis blaßgoldig argenteopreta 
Abdominalzeichnung intensiv golden 3 


3. Pygidialfeld im Ganzen glatt und glänzend, auch an der Basis 
nicht deutlich gestreift polhtana 
Pygidialfeld auf der Basalhälfte deutlich gestreift, vor der Spitze 

- stets geglättet 4 

4. Apikalfleck des zweiten Tergits nach hinten stark verbreitert, 
trapezförmig, am Vorderrande etwas ausgerandet venustulaeformis 
Apikalfleck nach hinten nicht verbreitert, eher verschmälert, vorn 


kaum ausgerandet magnifica 
5. Thorax nach hinten deutlich verbreitert honesta 
Thorax fast gleichbreit pretiosa 
Männchen. 
1. Gruppe. 


Die hierhergehörigen Arten sind folgendermaßen charakterisiert: 


Die Mandibeln sind außen unten gezähnt; das zweite Fühler- 
geißelglied ist so lang oder länger als das dritte, häufig etwas ver- 
'breitert; das Analtergit ist vor dem Apikalrand steil abgestutzt und 
besitzt dort ein von feinen Kielen eingefaßtes Feld (Taf. VII, Fig. 235); 
selten ist es nur längs des Apikalrandes etwas aufgebogen, noch 
seltener ganz einfach, dann ist aber das Propodeum schlank gebaut 
und das letzte Sternit auf dem niedergedrückten Spitzenteil dicht 
und lang abstehend behaart; der Clypeus ist auf der Mitte meist 
breit verflacht und grubig eingedrückt. 


3. Heft 


10. 


117 


13. 


Dr. H. Bischoff: 


Clypeus auf der Mitte bis zum Vorderrand dachförmig gewölbt 2 
Clypeus auf der Spitzenhälfte in der Mitte breit verflacht und 


meist grubig eingedrückt 4 
Zweites Fühlergeißelglied stark verbreitert 3 
Zweites Fühlergeißelglied schlank adustaeformis 
Flügelschüppchen schwarz behaart dilataticornis 
Flügelschüppchen hell behaart anomalicornis 


Die Tergite ganz schwarz, höchstens die Seiten des zweiten Tergits 
etwas gerötet 

Mindestens ein Tergit ganz rot I. 
Pronotum jederseits mit einem kreideweißen Haarfleck voiensis 
Pronotum höchstens seitlich mit etwas dichterer, schmutzig 
gelblich-weißer Behaarung 6 


. Zweites Tergit mit deutlicher Apikalbinde subrufa 


Zweites Tergit ohne Apikalbinde, höchstens mit Franse ba 


. Pronotum mit seitlicher, fleckenartiger, dichter Behaarung adelpha 


Pronotum ohne fleckenartige, dichte Behaarung fülleborni 
Clypeus auf der Mitte der Scheibe mit einer meist nur schwach 
erhabenen Fläche, die leicht grubig eingedrückt ist; die helle 
Zeichnung des Abdomens besteht, abgesehen von Wimperhaaren, 
höchstens aus zwei Flecken auf dem zweiten und unterbrochenen 
Binden auf dem dritten und vierten Tergit 

Clypeus gleichmäßig breit verflacht; die helle Zeichnung des Ab- 
domens ist etwas reicher; außer den oben angegebenen Zeichnungs- 
elementen findet sich noch auf dem fünften, gelegentlich auch 
auf dem sechsten Tergit eine unterbrochene Binde; auch am 
Apikalrand des zweiten Tergits findet sich meist eine eben- 


solche Binde 19 
Zweites Tergit mit heller, fleckenartiger Behaarung 9 
7weites Tergit höchtens mit zerstreuten, hellen Haaren auf 
der Basalhälfte 12 
Pronotum mit zwei großen, weißen Haarflecken, die weit von 
einander entfernt sind 10 


Pronotum auch in der Mitte mit dichter, anliegender Behaarung, 
die die großen Seitenflecken, wenn auch mitunter nur als schmales 


Band, verbindet 11 
Erstes Tergit und die Basis des zweiten geschwärzt wabonina 
Erstes und zweites Tergit ganz rot shiratiensis 
Zweites Tergit an der Basis in der Mitte dicht und grob punktiert 

jokelensis 
Zweites Tergit an der Basis in der Mitte fein und weitläufig 
punktiert congoensis 
Drittes Tergit mit deutlicher, in der Mitte unterbrochener Binde 13 
Drittes Tergit nur zerstreut hell behaart 17 


Pronotum wenigstens oben seitlich dicht und fleckenartig hell 
behaart : 
Pronotum nur mit zerstreuter, heller Behaarung CASSINENSIS 


le ll a LLLLLUUELL un u 2 ul Lu all m A a ll ln ln LLunln nn Lu ILL ua al nn u al ln nun un al ad ana tl a nn 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 461 


14. Gesicht und ganze Rückenfläche des Pronotums dicht und an- 


liegend ziemlich rein weiß behaart kasongoensis 

Die helle Behaarung auf Pronotum und Gesicht viel weniger 
reinweiß | 15 

15. Propodeum kurz, hinten ziemlich steil abfallend globithorax 
Propodeum gestreckter 16 

16. Die beiden ersten Abdominalsegmente rot matoppoana 
Die drei basalen Abdominalsegmente rot kibomboana 

17. Flügel hyalın, nur der Saum leicht verdunkelt bimaculigera 
Flügel gebräunt, höchstens an der Basis ein wenig blasser 18 

18. Der Endhöcker des siebenten Sternits wird von stark nach hinten 
konvergierenden Kielen eingefaßt suavis 
Der Endhöcker des siebenten Tergits ist an der Spitze abgestutzt 
leonina 

19. Pronotum mit heller fleckenartiger Behaarung, besonders seitlich 
20 

Pronotum ohne helle, fleckenartige Behaarung 21 


20. Mittelfeld des Propodeums annähernd parallelseitig nyangwensis 
Mittelfeld des Propodeums mit stark nach hinten konvergierenden 
Seiten chartumica 

21. Analtergit mit deutlichem Höcker vor dem Apikalrand; zweites 
Tergit mit deutlicher, unterbrochener Binde am Apikalrand 

nyassicola 

Analtergit einfach gebaut, ohne Höcker, am Apikalrand weder 
aufgebogen, noch abgestutzt; 2. Tergit ohne Apikalbinde 

gorongozensts 


2. Gruppe. 


Die hierhergehörigen Männchen sind folgendermaßen charak- 
terisiert: 

Der Kopf ist hinter den Augen nur wenig verlängert, ziemlich 
stark quer. Das zweite Fühlergeißelglied ist deutlich länger als das 
dritte. Das Scutellum ist entweder einfach gebuckelt oder mit einem 
schwach erhabenen, glatten Längskiel versehen. Der Mittelteil des 
Clypeus ist vorn flach grubig niedergedrückt oder längs der Mitte 
undeutlich dachförmig erhaben. Das erste Abdominalsegment ist 
leicht glockig gegen das zweite abgesetzt. Das letzte Tergit ist am 
Apikalrand mitunter rundlich ausgeschnitten oder in der Richtung 
des nach hinten verflachten Längswulstes etwas vorgezogen. Die 
bisher bekannten Arten dieser Gruppe sind einfarbig schwarz und 
schlank gebaut. 


l. Letztes Tergit am Apikalrand tief gerundet ausgeschnitten 2 
Letztes Tergit am Apikalrand nicht ausgeschnitten, dagegen in 
der Mitte mehr oder weniger deutlich vorgezogen 4 

2. Abdomen erst vom vierten Tergit an mit dichter, heller Behaarung 

Pprincipis 
Abdomen bereits auf dem dritten Tergit mit heller Binde 3 


3. Heft 


462 Dr. H. Bischoff: 


3. Mittelsegment mit dichter, weißlicher Behaarung; Binde des 


dritten Tergits schmal unterbrochen atricolor 
Mittelsegment spärlich hell behaart; Binde des dritten Tergits 
weit unterbrochen ochraceomaculata 


4. Clypeus in der Mitte vorn verflacht und geglättet, am Apikalrand 
in der Mitte leicht quer gewulstet oder vorgezogen; Fühler- 
geißelglieder unterseits schwarz; Scutellum mit deutlich geglätteter 
Mittellinie 6 
Clypeus längs der Mitte bis zum Vorderrande gewölbt; einige 
Fühlergeißelglieder unterseits aufgehellt; Scutellum ohne An- 


deutung einer geglätteten Mittellinie 5 
5. Flügel tief schwarzbraun obesa 
Flügel viel blasser, an der Basis hyalın uelleana 


6. Clypeus in der Mitte des Vorderrandes nur leicht quer gewulstet 

alberti 
Clypeus in der Mitte des Vorderrandes mehr oder weniger lappig 
vorgezogen prolongata 


suavis-Gruppe. 

nigrieolor n. sp. 

Ein von Andre als /uetifera bestimmtes Weibchen liegt vor von 
Guinea, San Thome (Coll. Magretti) [M. G.]. 

Ganz schwarz; auf dem zweiten Tergit finden sich zwei zierH 
große, ovale, silberweiße Flecken; das dritte trägt eine in der Mitte 
dreieckig unterbrochene Binde, die den Seitenrand nicht ganz erreicht; 
das vierte weist zwei quadratische Flecken auf, die etwas weiter von 
einander entfernt stehen, als die Unterbrechung der Binde des dritten 
Tergits beträgt; das Pygidialfeld ist am oberen Seitenrande lang weiß 
gewimpert. Die F ühlerhöcker, Spitze des Schaftes, sowie mehr oder 
weniger auch die Tarsen pechbraun. Die Pleuren besitzen auf ihrer 
unteren Hälfte über den Hüften eine ziemlich dichte Behaarung von 
seidig weißem Aussehn. Die Seiten des Kopfes konvergieren nach 
hinten nur wenig; die Hinterwinkel selbst sind abgerundet. Der 
Thorax verbreitert sich etwas nach hinten. Das Pygidialfeld ist an 
der Spitze etwas feiner runzlig skulptiert als im Basalteil, im Ganzen 
etwas glänzend (Taf.VI, Fig. 204). 

Länge:- 5 mm. 

Die Andr&’sche Beschreibung der lucti/era reicht nicht aus, um 
diese Art mit Sicherheit deuten zu können. Es ist immerhin möglich, 
daß das vorliegende Tier die echte /uctifera darstellt und daß meine 
an anderer Stelle gegebene Deutung unrichtig ist. 


allatoensis n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Ajlato, Eritrea, 17. 3. 00 
(Sabarguma) [M. G.]. 

Diese Art ist wesentlich schlanker als alle übrigen hierhergehörigen 
Formen dieser Gruppe. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, 
der ziemlich doppelt so lang wie breit ist. Der Thorax ist in der Pro- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 465 


podealregion nicht stärker erweitert als am Pronotum. Nach vorn ist 
er ziemlich stark vorgezogen, doch in der Mitte des Vorderrandes 
deutlich abgestutzt. Das Pygidialfeld ist im Basalteil unregelmißig 
gerunzelt; diese Runzeln fließen kaum der Länge nach zusamınen. 
Im Apikalteil ist es glatt und ziemlich glänzend. Der Thoraxrücken 
ist rot, desgl. die Fühlerhöcker; die Pleuren und der abschüssige Teil 
des Propodeums mit Ausnahme der oberen Ränder sind. geschwärzt. 
Auch die hinteren Seivenkanten des Thorax sind gerötet. Außer den 
normalen Zeichnungselementen des Hinterleibs tritt auf dem ersten 
Tergit an dessen Apikalrand eine deutliche, helle, bindenartige Franse 
auf. Die Flecken- und Bindenzeichnung besteht aus gelblichweißen 
Haaren. Die unterbrochenen Binden des dritten und vierten Tergits 
sind seitlich abgekürzt; doch ist der Zwischenraum bis zum Seiten- 
rande mit hellen Haaren besetzt, sodaß diese Abkürzung nicht be- 
sonders deutlich hervortritt (Taf. II, Fig. 114; Taf.VI, Fig. 205). 


Länge: etwa 8 mm. 


tanfikiana n. sp. 


Das einzige vorliegende Weibchen trägt die Bezeichnung: Weißer 
Nil, zwischen Tanfıkia und Melut, 25.12.13 (Konietzko) [M. B.]. 


Schwarz; Thoraxrücken düsterrot; Vorder- und Seitenrand des 
Thorax sind schmal geschwärzt. Die breit unterbrochenen Binden 
auf dem dritten und vierten Tergit sind seitlich stark abgekürzt, also 
nur fleckenförmig. Der Kopf ist ein wenig breiter als der Thorax, 
der in der Pronotäl- und in der Propodealregion gleichbreit ist. Das 
Pygidialfeld ist verhältnismäßig breit, gleichmäßig feinkörnelig 
skulptiert und matt. Kräftigere Längsrunzeln sind nur angedeutet 


(Taf.VI, Fig. 206). 
Länge: 8,5 mm. 


mogadiscioana n. sp. 


Ein Weibchen dieser schon an der Färbung leicht kenntlichen 
Art liegt mir vor von Mogadiscio, Benadir, 1904 (Mancini) [M. G.]. 


Fühlerhöcker, Thorax und Beine, sowie das erste Abdominal- 
segment mit Ausnahme des Hinterrandes sind hell rostrot. (Über 
die Färbung der Fühler kann leider nichts gesagt werden, da dieselben 
fehlen.) Auch die Unterseite des Abdomens ist aufgehellt. Die weit 
unterbrochenen Binden des dritten und vierten Tergits sind wie bei 
der vorhergehenden Art seitlich stark abgekürzt. Der Kopf ist ein 
wenig breiter als der hinten ziemlich stark verbreiterte Thorax. Das 
breite Pygidialfeld ist schwach gerandet, allenthalben feinkörnelig, 
matt skulptiert; auf der Basalhälfte treten ziemlich undeutliche Längs- 
runzeln auf. Das vorliegende Stück ist von Andr& als thyas Per. var, 
bezeichnet, dürfte jedoch nicht zu jener Art gehören. 


Länge: 6,5: mm. 


3. Heft 


464 Dr. H. Bischoff: 


\/congoensis n. Sp. 


Vier Weibchen mit den en. Kibimbi, 3.2.11 (Be- 
quaert) [Congo M.] und Bukama, 11. 10. 11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegen vor. 

Schwarz; Thorax, Fühlerhöcker und Mandibelmitte düster rot. 
Auch der Scheitel und mehr oder weniger die Stirnmitte können zur 
Aufhellung neigen (Exemplare aus Kıbimbi). Die Flecken und Binden- 
zeichnung ist die für die Gruppe normale, doch sind die in der Mitte 
unterbrochenen Binden seitlich abgekürzt, was aber nicht deutlich 
hervortritt, da der Zwischenraum bis zum Seitenrande mit weißen, 
längeren Haaren zerstreut besetzt ist. Der Kopf ist deutlich breiter 
als der Thorax. Dieser ist an seinem Vorderrande ziemlich stark 
winklig vorgezogen; die Spitze des vorgezogenen Teils ist gerade ab- 
gestutzt und daselbst fein gerandet. In der Propodealregion ist der 
Thorax nur ganz schwach verbreitert, sodaß er hinten nicht breiter 
als vorn erscheint. Die basalen zwei Drittel des Pygidialfeldes sind 
unregelmäßig längsrunzlig skulptiert, das apikale Drittel weist eine 
feine Körnelung auf, ohne indessen dadurch matt zu sein. Die Seiten- 
ränder sind deutlich Zu mern (Taf. VI, Fig. 207). 

Länge: 6—7 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein Stück aus Bukama. Ob die Ki- 
bimbi-Exemplare mit ihrer unwesentlichen Aufhellung des Scheitels 
als eine besondere Rasse aufzufassen sind, mag noch dahingestellt 
bleiben. Von einer Benennung nehme ich Abstand, da hier nur 
größeres Material eine sichere Entscheidung zuläßt. 


meridionalis n. sp. 


Drei Weibchen liegen vor aus Caffraria (Wahlberg) [M. Stockh.]; 
Südafrika (Penther) [M. W.]; S. O. Afrika, East London (Junod) 
[Coll. Schulth.]. Diese Art ist der vorhergehenden ganz außer- 
ordentlich ähnlich, sowohl in Skulpturverhältnissen als auch in der 
Zeichnungsanordnung. Der Thorax erscheint ein wenig gedrungener. 
Diese Form kann evt. auch als Rasse zur vorhergehenden aufgefaßt 
werden. Die Ränder der Unterbrechnung der Binde des dritten Tergits 
verlaufen nicht parallel wie bei der congoensis, sondern konvergieren 
stark nach hinten (Taf.VI, Fig. 208). 

Länge: 5—-6,5 mm. 

Als Typus wird das Exemplar aus Südafrika (Penther) [M.W.] 
bezeichnet. 

Ein kleines, nur 4mm langes Weibchen von Caffraria (Wahl- 
berg) [M. Stoekh.] dürfte, obwohl es in einigen Merkmalen abweicht, 
auch hierhergehören. 


rukuruensis n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor mit der Bezeichnung: Nyasa- 
land, Rd. btwn. S. Rukuru Vy. and Florence Bay, 4500 ft., 28.—— 
29.6.10 (Neave) [Br. M.]. 


Monographie der Mytilliden Afrikas. 465 


Einen durchgreifenden morphologischen Unterschied gegenüber 
den vorhergehenden kann ich nicht auffinden, höchstens erscheint 
die Längsrunzlung des Pygidialfeldes etwas kräftiger. Die helle Zeich- 
nung des Abdomens ist wie bei der congoensıs getönt. Die Pleuren, 
die abschüssige Fläche des Mittelsegments und die Vorderecken des 
Pronotums sind schwarz (Taf. VI, Fig. 209). 


Länge: 6,5 mm. 
rhodesiaca n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von N.E. Rhodesia, Niamadzi R., nr. 
Nawalia, 2000 ft., 17.—22.8.10 (Neave) [Br. M.]. 

Der Thorax isö bei dieser Form in der Gestalt dem der rukuruensis 
recht ähnlich, jedoch ganz schwarz mit Ausnahme der Umgebung 
des Scutellarschüppchens, die düster rot ist (Taf. VI, Fig. 210). 

Länge: 5,5 mm. 

Die rukuruensis und die rhodesiaca können. evt. als Rassen zu 
der meridionalis aufgefaßt werden. 


nyassana n. sp. 


Drei Weibchen liegen vor von N.Nyassa, Langenburg, 12. 97 

—3.98 (Fülleborn) [M.B.] und N. Rhodesia, Pakasa, 23.1. 11 
(Silverlock) [Br. M.]. 
; Der rukuruensis in der Färbung ganz außerordentlich ähnlich, 
unterscheidet sich von jener durch den etwas kürzeren und dadurch 
gedrungener erscheinenden Thorax. Die Rötung des Rückens ist 
etwas mehr ausgedehnt (Taf. VI, Fig. 211). 

Länge: 6,5— 8,5 mm. 


Als Typus bezeichne ich das größere der beiden Exemplare von 
Langenburg. 


cassinensis n. Sp. 


Ein Weibchen und ein Männchen, in copula gefangen, liegen vor 
von Guinea portoghese, Rio_Cassine, 6.00 (Fea) [M. G.]. 

Das hierhergehörige Weibchen ist dem der congoensis in der Fär- 
bung zum Verwechseln ähnlich. Die Thoraxgestalt ähnelt mehr der 
der meridionalis. Leicht kenntlich ist diese Art an der Skulptur des 
Pygidialfeldes, das an der Spitze hochglänzend ist, während es bei 
den ähnlichen vorhergehenden Arten daselbst durch eine feine deut- 
liche Körnelung fast matt ist. Auch ist der Thorax nach vorn mehr 
gerundet vorgezogen (Taf. VI, Fig. 212). 

Länge: 7,5 mm. 


Sehr ähnlich ist ein etwas kleineres W en mit der Bezeichnung 
Gabon [Coll. Schulth.]. Das dritte Tergit ist leider soweit eingezogen, 
daß sich über die Zeichnung desselben nichts sagen läßt. Auch zur 
folgenden Art scheinen die Beziehungen sehr nahe zu sein. 


Archiv ftir Naturgeschichte 
1920. A. 3. 30 3. Heft 


466 Dr. H, Bischoff: 


jankisiana n. sp. 

Ein Weibchen von Jankisia, 26.9. 11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. 

Schwarz; Fühlerhöcker, Beine und Unterseite des Abdomens 
pechbraun, Thorax hell rostrot. Die helle Zeichnung des Abdomens 
wird nur aus wenig dichten, weißen Haaren gebildet. Auf dem vierten 
Tergit fehlt eine Bindenzeichnung vollständig. Die unterbrochene 
Binde des dritten Tergits erreicht den Seitenrand. Der Kopf ist deut- 
lich breiter als der ziemlich gedrungene Thorax, der in der Propodeal- 
region verhältnismäßig stark verbreitert ist und in seiner Gestalt 
etwa dem der meridionalis gleicht. Das Pygidialfeld ist seitlich fast 
ungerandet, überall fein körnelig skulptiert, nur mit schwacher An- 
deutung von Längsrunzeln an der Basis. Nach vorn ist der Thorax 
vorgezogen wie bei der congoensis (Taf. VI, Fig. 213). 

Länge: 4 mm. 


ngouriensis n. Sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Kanem, Sud de.Ngouri, 1904 _ 
(Mission Chari-Tchad; Chevalier) [M.P.]. 

Diese kleine Art steht. der congoensis und der meridionalis in der 
Thoraxgestalt recht nahe. Die Pleuren sind in ähnlicher Weise wie bei 
der rukuruensis geschwärzt, doch ist der Thoraxrücken wesentlich heller. 
Der Scheitel ist deutlich gerötet. Die Längsrunzlung auf dem Pygidial- 
feld ist schwach entwickelt; gegen die Spitze hin ist es sehr fein gekörnelt. 
Morphologisch unterscheidet sich diese Form von den genannten 
dadurch, daß die Seiten des Kopfes hinter den Augen stärker nach 
hinten konvergieren. Leicht kenntlich ist die Art daran, daß bei ihr 
auf dem Rücken von Kopf, Thorax und Abdomen die aufrechte Be- 

haarung blaß ist, während sie bei verwandten Formen mehr oder 
weniger dunkel ist (Taf. VI, Fig. 214). 
Länge: etwa 4 mm. 


suavis speculatrix Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 194 
(Weibchen); Peringuey in Ann. S. Afr. Mus.; 1898 p. 88 (Männchen); 
Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p.24; in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 228. 

Von dieser südafrikanischen Form liegen mir 13 Weibchen vor, 
darunter ein von Meade Waldo mit dem Smith’schen Typus im British 
Museum verglichenes Exemplar. Die Stücke stammen von folgenden 
Fundorten: Pt. Natal [Br. M.]; Bothaville, Orange Fr. Staat, 20. 12. 98; 
15.1. u. 25.2.99 (Brauns) [M. Hamb.] u. [M. W.]; Shilouvane, 
9.99 (Junod) [Coll. Brauns]; Grahamstown, Kapland (Penther) 
[M!W.]; Afr. austr. (Drege) [M. W.]; Kapland (Drege) [M.B.]; _ 
Caffraria[M. W.]; Südafrika Per nee [M. W.]; Basuto (Wroughton) 
[M. G.]; Natal [Coll. Schulth.]. 

Durch den in weiter Ausdehnung geröteten Kopf ist diese Form 
den folgenden ähnlich. Die Binden des dritten und vierten Tergits 
sind seitlich kaum abgekürzt. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, 
der hinten nur schwach verbreitert ist und im Ganzen einen gedrunge- 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 467 


neren Eindruck macht als bei der meridionalis, die ihr im übrigen 
recht nahe steht. Das Pygidialfeld ist verhältnismäßig breit und trägt 
auf der Basalhälfte kräftige, unregelmäßige Längsrunzeln; im Apikal- 
teil ist es feinkörnig skulptiert, nur wenig glänzend (Taf.VI, Fig.215). 
Länge: 6—8 mm. 

- Das von Penther gesammelte Exemplar ist nur 5 mm lang, ein 
wenig schlanker und besitzt rötliche Beine und Fühlerwurzeln (Schaft 
und erste drei Geißelglieder). Vielleicht ist dieses Tier als eine besondere 
Form aufzufassen. Das Exemplar mit der Bezeichnung Basuto ist 
ebenfalls nur 5 mm lang. Scheitel und Thorax sind heller rot als bei 
den typischen Eyemplaren, außerdem ist das Pygidialfeld an der 
Spitze infolge sehr dichter und feiner Körnelung matt, während es 
bei den anderen Stücken daselbst einen leichten Glanz aufweist. Man 
könnte diese Form wohl als eigene Rasse gelten lassen. 


suavis Gerstäcker in: v. d. Decken, Reise Ostafrika; 1873, v. 3, 
Abt. 2, p. 341. 


Fünf Weibchen, darunter der Typus der suavis von Mombasa liegen 
vor von Mombasa (v. d. Decken) [M. B.]; Insula Zanzibar (Hilde- 
brandt)[M. B.]; Wa-Kamba, 12. 04 (Alluaud)[M. P.]; Cöte d’Afrique 
or. angl., Riviere Ramisi, 11.11. St.8 (Alluaud et Jeanne) [M. P.]; 
Afr. or., Mto-ja-Kifaru, 1905 (Katona) [M. Bud.]. 

Diese Form unterscheidet sich als Nominatrasse von der vorher- 
gehenden dadurch, daß Kopf und Thorax meist düsterrot und die 
Pleuren meist geschwärzt sind. Bei dem Exemplar aus Sansibar ist 
die Verdunkelung der Thoraxseiten kaum angedeutet, wodurch dieses 
Tier mehr an die speculatrix erinnert. Des Fundorts wegen stelle ich 
sie jedoch hierher. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit 
sind bei der Nominatrasse durchschnittlich etwas mehr abgekürzt 
und die aufstehende Behaarung von Kopf und Thorax ist dunkler. 
(Taf. II, Fig. 115). 

Länge: 7—8 mm. 

Bei der Ähnlichkeit dieser Form mit der als zu ihr gehörig auf- 
gefaßten speculatrix wird der Fundort zur Entscheidung über die 
evt. Benennung herangezogen werden müssen. 


subsp. djiboutiensis n. subsp.. 

Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Angabe: Djibouti, 1897 
(Coutiere) [M.P.]. 

Kopf und Thorax sind heller rot als bei der speculatrix, etwa 
von der Färbung wie bei dem noch zu jener Form gestellten Weibchen 
aus Basutoland. Außerdem ist das Pygidialfeld im Apikalteil kaum 


sichtbar punktiert und dort stark glänzend. (Taf.VI, Fig. 216). 
Länge: 6,5 mm. 


subsp. abessiniea n. subsp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe Bisa Tımo b. Harrar 
(Kristensen) [Coll. Brauns). 


30* 3, Heft 


468 Dr, H. Bischoff: 


Die Färbung des Vorderkörpers hält bei dieser Form etwa die 
Mitte zwischen der typischen suavis und der speculatrix. Die Flecken- 
zeichnung ist aber rein weiß und nicht etwas gelblich getönt wie bei 
den übrigen zu dieser Art gestellten Formen. Das Pygidialfeld ist 
im Apikalteil durch dichte, körnelige Skulptur matt. 

Länge: 4,5 mm. 

Gerstäcker erwähnt gelegentlich der Beschreibung seineı suav:s, 
daß diese Art auch im Kapland vorkommen soll. Ein Exemplar mit 
der Angabe Kapland (Drege) [M. B.] hat ihm vorgelegen. Es ist dies 
das gleichgezeichnete Exemplar, daß ich oben als zur subsp. specu- 


latrix gehörig gestellt habe. Da die beiden Formen, die Nominatform _ 


sowohl, wie auch die subsp. speculatrix auf Grund der Färbung und 
morphologisch nur schwer zu trennen sind, wegen des verschiedenen 
Vorkommens aber doch sicher verschiedenen Unterarten angehören, 
war der Irrtum leicht möglich. 


sudanensis Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 546, t.1, £.3; 
Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 235. 


Die beiden typischen Exemplare liegen vor von Bahr Salaam, 
14. 3.83 [M. G.]. 

Schwarz; Thoraxrücken düster rot. Fühlerhöcker und Mitte der 
Mandibeln rostfarben. Auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen 
zwei große, ovale, weiß behaarte Flecken, das dritte trägt ine in der 
Mitte unterbrochene Binde, die seitlich etwas abgekürzt ist; die Apikal- 
ränder der beiden folgenden Tergite sind hell gefranst. Das Pygidium 
ist mehr oder weniger gebräunt. Auf den Pleuren findet sich in be- 
trächtlicher Ausdehnung eine weiße, seidige Behaarung. Der Kopf 
mit den Augen ist ein wenig breiter als der Thorax. Hinter den Augen 
konvergieren seine Seiten etwas. Der Thorax ist hinten kaum breiter 
als vorn. Die Pronotalregion erscheint bei der Ansicht von oben 
seitlich kaum abgesetzt. Der Thoraxrücken ist rauh skulptiert. Das 
Scutellarschüppchen ist gut ausgebildet. Das Pygidialfeld ist auf 
seiner Basalhälfte unregelmäßig längsrunzlig zerstreut, auf der apikalen 
fein chagriniert und etwas glänzend. Am Hinterrande in der Mitte 
ist das Pygidialfeld ganz unbedeutend vorgezogen. Man kann also 
bei dieser Art immerhin im Zweifel sein, ob sie in die Gattung @losso- 
tılla zu stellen ist. Das Gleiche gilt auch für die folgende Art. 

Länge: 5—6 mm. 


ignorata n. sp. 


sudanensis Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 235. 

Diese der vorhergehenden sehr ähnliche Art liegt mir in 15 In- 
dividuen vor von Guimea portogh., Bolama, 6.—12. 98 (Fea) [M. G.]. 

Schwarz; Thorax rot, auf den Pleuren meist nur ein wenig ge- 
schwärzt; auch der Kopf ist gelegentlich gerötet. Fühlerhöcker und 
Mandibeln meist rostfarben. Auf dem zweiten Tergit stehen auf der 
Basalhälfte zwei ziemlich ovale, weiße Haarflecken, die durchschnitt- 
lich etwas kleiner als bei der vorhergehenden sind. Die Binde des 


PU VE 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 469 


dritten Tergits ist zwar auch in der Mitte unterbrochen, aber seitlich 
nicht gekürzt. Auf den beiden folgenden Tergiten befinden sich be- 
sonders an den Apikalrändern helle Haare. Die Gestalt des Kopfes 
ist ähnlich wie bei der sudanensis, doch dadurch auffällig, daß der 
Scheitel in der Mitte leicht niedergedrückt ist. Jederseits von diesem 
Eindruck steht ein kleiner Höcker, der besonders bei der Ansicht 
schräg von unten und vorn deutlich hervortritt. Der Thorax ist 
wesentlich gedrungener mit etwas schwächer ausgebildetem Scutellar- 
schüppchen. Das Pyeidialfeld ist regelmäßig und kräftig längsstreifig 
skulptiert bis dicht vor die Spitze. 
Länge: 4,5—-6 mm. 


adelpha-Gruppe. 

tricoloriformis n. sp. 

Ein einziges Individuum liegt mir vor von: Senegal (Brauer) 
[M. W.]. 

Diese Art hat in der Färbung eine recht große Ähnlichkeit mit 
der Trogaspidia tricolor Kl., ist aber morphologisch leicht von jener 
zu unterscheiden. 

‘ Der Kopf ist sehr dunkel rot, fast schwarz, der Thoraxrücken 
rot, das Abdomen größtenteils rostfarben, das erste Tergit verdunkelt. 
Eine dunkel bräunliche Behaarung bewirkt auf dem zweiten Tergit 
das Hervortreten von zwei großen, ovalen, gelbbraunen, gleichfarbig 
behaarten Flecken, ähnlich wie bei der tricolor Kl. Auf dem dritten 
Tergit stehen zwei gut begrenzte, weißhaarige Flecken. Das vierte 
und fünfte Tergit, sowie das sechste seitlich vom Pygidialfeld sind 
zerstreut weißlich behaart, ohne Bildung von Flecken auf dem vierten 
Tergit. Auch auf dem Vorderkörper findet sich vorzugsweise eine 
gräulichweiße Behaarung. Die Seiten des Kopfes konvergieren hinter 
den Augen. Der Kopf selbst ist etwas breiter als der Thorax. Dieser 
ist sehr gestreckt, etwa doppelt so lang als breit und parallelseitig. 
Das Scutellarschüppchen ist gut entwickelt. Das gut umgrenzte 
Pyeidialfeld ist auf der hinteren Hälfte poliert und geglättet, auf der 
basalen mit unregelmäßigen Runzeln, die besonders quergelagert sind 
(Taf. II Fig. 116). 

Länge: etwa 7 mm. 


subsp. pseudotricoler n. subsp. 


Ein Weibchen liegt vor von Eritrea, Bea 1.06 (Figini) 
[M. G.]. 

Diese Form ist wohl nur als östliche Rasse der tricoloriformis m. 
aufzufassen und wie diese der Tr. tricolor Kl. ganz auffällig ähnlich. Sie 
unterscheidet sich durch dunklere Fühler, Beine und Thoraxseiten, 
sowie durch das größtenteils schwarze Abdomen, auf dessen zweitem 
Tergit die beiden großen, gelbbraunen Flecken durch den Kontrast 
stärker hervortreten. Außerdem sind die beiden Flecken durch einen 
zungenförmigen, schwarzbehaarten Fleck, der sich von der Basis des 
zweiten Tergit bis auf etwa ein Drittel der Segmentlänge erstreckt, 


3. Heft 


470 Dr. H. Bischoff: 


scharf von einander getrennt. Die Behaarung des zweiten Tergits 

ist außerhalb der hellen Flecken tief schwarz, während sie bei der 

Nominatform daselbst bräunlich ist. Die Alnlichkert dieser Rasse mit 

der tricolor Kl. ist dadurch noch auffälliger (Taf. VI, Fig. 217). 
Länge: 9 mm. 


luetifera Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1903, p. 423. 


Diese Art liegt mir in drei weiblichen Exemplaren vor von Togo, 
Bismarckburg, 26.—27.12. 92 und 7.—11.4.93 (Conradt) [M.B.] 
und Centr. Afrıka, west. vom Albert Edward See, 1600 m, 2.08 
(Grauer) [M. B.]. 

Schwarz; Beine, Fühlerhöcker, Schaft und auch gelegentlich die 
Geißelwurzel, sowie die Unterseite des Abdomens und die hinteren 
Dorsalringe pechbraun bis heller. Auf der Scheibe des zweiten Tergits 
stehen zwei rundliche, weißhaarige Flecken etwas vor der Mitte. Das 
dritte Tergit trägt eine in der Mitte am Vorderrand winklig bis 
rundlich ausgerandete Binde. Im übrigen findet sich am Körper eine 
helle Behaarung überall zerstreut. Der Kopf ist kaum breiter als der 
Thorax. Seine hinter den Augen ziemlich kurzen Seiten konvergieren 
deutlich nach hinten. Der Thorax ist, abgesehen von einer schwachen 
Einbuchtung, in der Mitte annähernd parallelseitig. Die Skulptur 
des Thorax ist wesentlich gröber als die des Kopfes. Das Scutellar- 
schüppchen ist deutlich. Das Pygidialfeld ist auf der Apikalhälfte 
stark glänzend und poliert, auf der Basalhälfte trägt es deutliche 
Längsrunzeln, die jedoch den Glanz kaum beeinträchtigen (Taf. II, 
Fig. 119; Taf. VI, Fig. 218). 

Länge: 4,5—6,5 mm. 

Ich habe keine Bedenken, diese Art mit der von Guinea be- 
schriebenen zu identifizieren, zumal auch Andre selbst die beiden 
Exemplare aus Togo als zu dieser Art gehörig bezeichnet hat. 

Ein weiteres Exemplar aus Togo, Bismarckburg, 29. 3.—4. 4. 93 
(Conradt) [M. B.] ist den obigen Stücken sehr ähnlich, unterscheidet 
sich aber dadurch, daß die Thoraxscheibe düster rot ist. Außerdem 
sind die Beine heller braun und die Binde auf dem dritten Tergit ist 
seitlich stark abgekürzt. Ich bezeichne diese Form als f. phaeopus n. f. 
Ob diese Form als eigene Subspezies aufzufassen ist, kann vorläufig 
noch nicht entschieden werden. 


permeans n. sp. 


Zwei Exemplare dieser sehr auffälligen Art liegen mir vor von 
Ogoue, Lambarene (Ellenberger, 1911) [M. P.] und Damba, Uganda, 
L. Victoria, on pebbles mixed with sand, 4. 4. 11 (Carpenter) [Br. M.]. 

Ganz schwarz. Das dritte Tergit ist auf seiner ganzen Oberseite 
bindenartig schmutzigweiß behaart. Aus ähnlicher Behaarung, aber 
viel weitläufiger, wird auf der Basalhälfte des zweiten Tergits ein großer, 
quergestellter, mehr oder weniger scharf begrenzter Fleck gebildet. 
Von gleichfarbigen Haaren wird auch das Pygidialfeld eingefaßt. 
Im übrigen ist eine solche Behaarung auch weiter auf dem Körper 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 471 


verbreitet, bes. auch auf dem hinteren, abschüssigen Teil des Thorax, 
sowie der Basis des Abdomens. Der Kopf ist ganz schwach breiter 
als der Thorax. Die Augen sind recht groß und verhältnismäßig stark 
gewölbt. Die Wangen sind parallel. Hinter den Augen konvergieren 
die Seiten des Kopfes stark.‘ Der Thorax macht bei der westafrikanischen 
Form einen gedrungeneren Eindruck als bei dem Stück aus Uganda. 
Die Seiten des Thorax sind bei dem erstgenannten Exemplar in der 
Mesonotalregion zweimal stark buchtig vorgezogen; der Thorax 
selbst ist in derselben Region seitlich eingebuchtet, zur Propodeal- 
region wieder verbreitert; doch ist er daselbst nicht breiter als am 
Pronotum. Bei dem Individuum von Uganda ist der Thorax seitlich 
weniger konkav und nicht wellig vorgezogen, oder wenigstens viel 
schwächer. Im ganzen macht er einen schlankeren Eindruck. Das 
Analsegment trägt ein Pygidialfeld, das an seiner Basis eine deutliche 
parallele Längsstreifung aufweist, während es auf der Apikalhälfte 
geglättet und stark glänzend ist. Bei dem Exemplar von Uganda ist 
diese Glättung weiter ausgedehnt als bei der westlichen Form (Taf. II, 
Fig. 117; Taf. VI, Fig. 219). 

Länge: 10 mm. 

Als Typus der permeans bezeichne ich das Stück vom Ogove. 

Wegen der angegebenen Verschiedenheiten fasse ich die Form 
von Uganda als eine besondere Subspezies auf und nenne sie subsp. 
vietoriae n. subsp. 


atricolor Andre in Ann. Soc. ent. France; 1894, p. 675 (Weibchen); 
in Ann. Mus. Genova, 1904/5, p. 232 (Männchen). 


Von dieser leicht kenntlichen Art liegen mir 14 Weibchen und neun 
Männchen vor von Congo franc., Fernand-Vaz, 9.—11.02 (Fea) 
[M. G.]; Congo franc., Kuilu [M. Bud.]; Congo franc., Talagouga, 
pres N’jole (Ellenberger, 06) [M. P.]; Ngomo, Bas Ogoue (Haug, 06) 
[M. P.]; Ogoue, Lambarene (Ellenberger) [M.P.]; Neu-Kamerun 
(Tessmann) [M.B.]. 

Schwarz; auf dem zweiten Tergit finden sich zwei rundliche, 
weiße Haarflecken; das dritte ist auf seiner ganzen Oberseite dicht 
weiß behaart. Selten ist diese Behaarung in der Mitte schwach unter- 
brochen. Zerstreute, weißliche Haare finden sich seitlich auf dem 
Kopf, an den Beinen und am Abdomen, als Apikalfransen an den Ster- 
niten und den Rändern des Pydigiums. Der Kopf ist breiter als der 
Thorax. Die Augen sind groß. Die Wangen haben etwa die Länge 
des zweiten Fühlergeißelgliedes. Diese ist wesentlich länger als das 
folgende. Die Thoraxseiten sind stark konkav. Die Skulptur des 
Kopfes ist fein und dicht, die des Thorax deutlich gröber, aber ebenso 
dicht. Ein Sceutellarschüppchen ist gut entwickelt. Das erste Segment 
ist etwas glockig gegen das zweite abgesetzt, Der Ventralkiel des ersten 
Sternits trägt ein sehr scharfes, nach hinten gerichtetes Zähnchen. 
Das Pygidialfeld ist geglättet. Die Tibialendsporne sind blaß (Taf. II, 
Fig. 118; Taf. VI, Fig. 220). 

Länge: 5—11 mm. 


3. Heft 


472 Dr. H. Bischoff: 


subsp. ochraceomaeulata Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, 
p. 234. Die Typen beider Geschlechter liegen mir vor von Is. S. Thome, 
Agua-Ize, 400— 700 m, 12. 1900 (Fea) [M. G.]. 

Die Weibchen unterscheiden sich von der Nominatrasse dadurch, 
daß die Flecken des zweiten Tergits, sowie die Binde des dritten. 
deutlich gelblich getönt sind; außerdem ist die letztere in der Mitte 
weit unterbrochen (Taf. II, Fig. 120). 

Länge: 10—11 mm. 


prineipis Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 242. 


Die Typen beider Geschlechter liegen mir in vier männlichen und 
sechs weiblichen Exemplaren vor von Is. Principe, Roca Inf. D. 
Henrique, 100—300 m, 1.—5.01 (Fea) [M. G.]. 

Diese Art steht morphologisch der atricolor sehr nahe, ist aber 
in der Zeichnung wesentlich verschieden. Das Weibchen ist ganz 
schwarz. Fine dichte, helle Behaarung tritt nur auf dem vierten, 
fünften und sechsten Tergit außerhalb des Pygidialfeldes auf — 
eine Zeichnungsanordnung, wie sie sich bisher bei keiner anderen 
afrikanischen Mutillide findet. Morphologisch ist diese Art von der 
atricolor durch den seitlich schwächer konkaven Thorax zu unter- 
scheiden (Taf. II, Fig. 121; Taf. VI, Fig. 221). 

Länge: 6—10 mm. 

Länge: 5,5 mm. 


uelleana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Ostafrika, Uelleburg, 6.— 
8.08 (Tessmann) [M. B.]. 

Diese Art ist wie die vorhergehenden einfarbig schwarz mit 
höchstens ganz dunkel roter Thoraxscheibe. Die Zeichnungsanordnung 
ist die gleiche wie bei der adelpha, also von der der luctifera durch die 
mittlere Unterbrechung und die weite, seitliche Abkürzung der Binde 
des dritten Tergits verschieden. Auch Fühler und Beine sind zum 
Unterschied von jener Art ganz schwarz. Die Fühlerhöcker und die 
Mandibeln vor der Spitze sind rötlich. Morphologisch ist die welleana 
durch den gestreckteren und gröber skulptierten Thorax ausgezeichnet, 
sowie durch das nur an der Basis in geringer Ausdehnung gestreifte 
Pygidialfeld. 

Länge: 6,5 mm. 

Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Form als Subspecies zu 
der casignete gehört. 

Ein weiteres Exemplar aus Span. Guinea, Nkolentangan, 11. 07. 
—5.08 (Tessmann) [M. B.] ziehe ich trotz einiger Differenzen, die 
aber wohl nur individueller Natur sind, zur gleichen Art. 


stilpnopyga n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Luanza (de Pa&li) [Congo M.] 
und Nyangwe, 17.11.10 (Bequaert) [Congo M.]. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 473 


Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der kopyga, ist aber 
leicht von jener zu unterscheiden. Die Färbung ist eine ähnliche, wie 
bei der typischen kiopyga, doch ist die Binde des dritten Tergits, wenn 
auch nur schwach seitlich abgekürzt. Der Thorax ist seitlich deutiich 
ausgebuchtet, sodaß er auf keinen Fall als parallelseitig zu bezeichnen 
ist. Hinten ist er ebenso breit wie vorn. Außerdem ist ein deutliches 
Scutellarschüppchen vorhanden (Taf. VI, Fig. 222). 

Länge: etwa 9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Luanza. 

Ein weiteres Weibchen aus Benguela (Winthem) [M. W.], von 
Radoszkowski und Sichel als leucopyga Kl. bestimmt, dürfte zur 
gleichen Art gehören. Es unterscheidet sich durch die seitlich stärker 
abgekürzte Binde des dritten Tergits; im übrigen ist die Überein- 
stimmung dieses Exemplares mit dem Typus der stilpnopyga eine weit- 
gehende. 


gorongozana N. Sp. 


Drei Weibchen liegen vor von Mocambique, Prov. de Gorongoza, 
Tendos de !’Urema, 1.—3.07 (Vasse) [M.P.]. 

Diese Art stimmt in der Zeichnungsanordnung durch die nicht 
oder höchstens ganz unbedeutend abgekürzte Binde des dritten Tergits, 
sowie durch den Besitz eines Scutellarschüppchens mit der vorher- 
gehenden überein. Abgesehen von deı geringeren Größe unterscheidet 
sie sich aber durch den viel schlankeren und hell rostroten Thorax, 
der übrigens auch ziemlich stark glänzt (Taf. VII, Fig. 223). 

Länge: 5—-6 mm. 


kenyana n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Mt. Kenya 
vers Quest, Zone inferieure, Prairies decouv., entre Riv. Amboni et 
Riv. Naremuru, 1900-2200 m, 1.-2.12 (Alluaud et Jeanne]) 
[M. P.). 

Auch diese Art ist den vorhergehenden recht ähnlich, aber morpho- 
logisch doch gut zu trennen. In der Färbung und Zeichnung stimmt 
sie mit der vorhergehenden, namentlich auch in Bezug auf die Binde 
des dritten Tergits überein, doch sind die Seiten des Thorax und Mittel- 
segments, sowie die hintere, abschüssige Fläche schwarz. Die Thorax- 
skulptur ist gröber und der Thoraxrücken erscheint infolgedessen 
etwas weniger glänzend. Die Hinterwinkel des Pronotums treten 
deutlicher hervor, auch die Stigmen des Mittelsegments bilden an 
den Seitenrändern des Thorax deutlich vorspringende Höcker, während 
bei der vorhergehenden sich daselbst höchstens eine Andeutung davon 
findet. Zwischen diesem Höcker und dem Hinterwinkel des Pro- 
notums ist noch eine andere kleine, weniger deutliche, höckerartige 
Vorwölbung vorhanden. Die Propodealregion ist seitlich mehr ab- 
gerundet und erscheint ein wenig schmaler als das Pronotum. Das 
Pygidialfeld ist ganz glatt und stark glänzend. 

Länge: 6 mm. 


3. Heft 


474 Dr. H. Bischoff: 


liopyga n. sp. 

Neun Weibchen liegen vor von Sansıbar (Hildebrandt) [M. B.]; 
Brit. O. Afrika, Kiwezi, 8.06 (Hübner) [M. B.]; Kibwezi, 12. 04 
(Alluaud) [M. P.]; Sambourou, Wa-Nyika, 4.04 (Alluaud) [M. P.]; 
Mwatate, Wa-Taita, 1.04 (Alluaud) [M. P.]; Mombasa, 7.04 (Allu- 
aud) [M. P.]; Marais de Tiwi pres Mombasa, 7. 04 (Alluaud) [M. P.]. 

Schwarz; Thorax mit Ausnahme der mehr oder weniger ver- 
dunkelten Pleuren rostrot; Fühlerhöcker, Spitze des Schaftes und 
Mitte der Mandibeln braun. Auf der Scheibe des zweiten Tergits 
stehen zwei rundliche, gelblich-weiße Haarflecken; das dritte Tergit 
trägt eine in der Mitte ziemlich weit unterbrochene Binde von gleicher 
Farbe. Das fünfte Tergit ist am Apikalrand besonders seitlich hell 
behaart. Das zweite Sternit kann pechbraun aufgehellt sein. Der 
Kopf ist ähnlich gebaut wie bei der luctifera. Der Thorax ist schlank 
und fast parallelseitig und erscheint in der Propodealregion etwas 
schmaler als am Pronotum. Ein Scutellarschüppchen ist nicht erkenn- 
bar. Das Pygidialfeld ist glatt, ohne jede Längsrunzlung, auch auf 
der Basalhälfte (Taf. VII, Fig. 224). 

Länge: 7,5—11l mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Kibwezi (Hübner) 
[M. B.]. 


subsp. lampropyga n. subsp. 


Ein Weibchen liegt vor von Arlington, Salısbury, 2.95 (Co- 
ryndon) [M. G.]. 

Diese Form .steht der Nominatrasse außerordentlich nahe, unter- 
unterscheidet sich aber in der Färbung von jener durch den heller 
rostroten Thorax, dessen untere Pleuralpartieen nicht verdunkelt sind, 
die etwas reiner weiße Abdominalzeichnung und das Fehlen einer 
hellen Apikalbehaarung am fünften Tergit. 

Länge: etwa 9 mm. 


subsp. zinderana n. subsp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Bezeichnung: Reg. de Zinder, 
Sultanat de Damagherim, Dungass, 12. 10 (Mission Tilho; Dr. 
Gaillard) [M. P.]. 

Der liopyga sehr nahe stehend, halte ich diese Form gleichfalls 
nur für eine Subspezies von dieser. In der Färbung unterscheidet sie 
sich durch den auch unten an den Pleuren nicht geschwärzten Thorax, 
sowie die in der Mitte weniger breit unterbrochene Binde des dritten 
Tergits. Eine helle Behaarung am Apikalrand des fünften Tergits 
ist vorhanden. Der Thorax macht einen etwas gedrungeneren Eindruck. . 

Länge: etwa 7 mm. 


/ adelpha Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 12 (Männchen); 
Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 236. 


—= schulzw Andre 1. c. 1903, p. 422. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 475 


Die Nominatrasse dieser Art ist durch Weibchen von folgenden 
Fundorten vertreten: Congo franc., Fernand Vaz, 9. — 10.02 (Fea) 
[M. G.; in copula gefangen]; Lambarene, 11.—12.02 (Fea) [M. G.]; 
Ndjole, 11.—12.02 (Fea) [M.-G.]; Guinea portoghese, Rio Cassine, 
12. 99—4.00 (Fea) [M. G.]; Chinchoxo (Güssfeldt) [M. B.]; Boma 
(Tschoffen) [M. Brüssel]; Nyangwe, 26. 11. 10 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Schwarz; Thorax hell rot, doch neigen seine Pleuren etwas zur 
Schwärzung. Auf dem zweiten Tergit finden sich zwei rundliche, 
weiße Haarflecken. Die in der Mitte unterbrochene Binde des dritten 
Tergits ist seitlich meist abgekürzt. Der Kopf ist nur wenig breiter 
als der Thorax, hinter den Augen mit etwas konvergierenden Seiten 
schwach verlängert. Der Thorax ist verhältnismäßig kurz und ge- 
drungen, nach hinten deutlich verbreitert — auf keinen Fall als parallel- 
seitig zu bezeichnen — mit gut entwickeltem Scutellarschüppchen. 
Das Pygidialfeld ist auf der Basalhälfte durch Runzelung matt und 
auf der kleineren Apikalhälfte geglättet (Taf. VII, Fig. 225). 

Länge: 4,5— 8,5 mm. 


subsp. mashonensis n. subsp. 


Ein weiteres Weibchen, das ich nur zu der adelpha stellen kann, 
liegt vor von Mashonaland, Marandellas, 6.—11. 07 (Neave) [Br. M.]. 

In jeder Hinsicht der Nominatform außerordentlich ähnlich, ist 
dieses Tier, das des Fundorts wegen sicher als Vertreter einer besonderen 
Subspezies aufzufassen ist, dadurch ausgezeichnet, daß die Binde 
des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt ist. Mit der gorongozana, 
der diese Form in Färbung und Zeichnung recht ähnelt, hat sie wegen 
der gänzlich anderen Thoraxgestalt nichts zu tun (Taf.VII, Fig.226). 

Länge: 6 mm. 


loloana n. sp. 
Zwei Weibchen liegen vor von Lolodorf, Kamerun (Conradt) 


[M. B.]. 

Diese Art ähnelt der typischen adelpha ganz außerordentlich, 
auch bzgl. der Skulptur des Pygidialfeldes, das bis zur Hälfte gestreift 
und dahinter glatt und glänzend ist. Morphologisch unterscheiden 
sich beide Arten dadurch, daß bei der loloana der die Fühlergruben 
oben begrenzende Kiel weniger stark gebogen verläuft. Außerdem 
ist der Thorax in der Propodealregion kaum verbreitert. (Taf. VII, 
Fig. 227). 

Länge: etwa 7 mm. 


casignete n. sp. 


Vier Weibchen liegen mir vor von Chinchoxo (Güßfeldt) [M. B.]; 
Gabon (Thomson) [M. B.]. 

Auch diese Art ist der adelpha außerordentlich ähnlich und kommt 
von den gleichen Fundorten wie jene, ist aber doch sicher spezifisch 
verschieden. Schwarz; der ganze Thorax, einschl. der Pleuren, hell 


3. Heft 


476 Dr. H. Bischoff: 


rostrot. Auf dem zweiten Tergit stehen zwei runde, weißhaarige 
Flecken. Eine gleichfarbige Binde des dritten Tergits ist in der Mitte 
weit unterbrochen und seislich stark abgekürzt. Auch der Thorax 
hat einen ähnlichen Glanz wie bei der adelpha. Während aber der 
Thorax bei der adelpha nach hinten verbreitert ist, ist er bei der casignete 
schlanker, hinten höchstens ebenso breit wie vorn, fast parallelseitig 
und nur ganz schwach seitlich eingebuchtet. Das Pyeidialfeld ist 
fast völlig geglättet und trägt höchstens im Basaldrittel einige Längs- 
runzeln (Taf. VII, Fig. 228). 

Länge: 5—-6 mm. 

/Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare aus Chinchoxo. 


subsp. gandana n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Uganda, Unyoro m£ridional, 1. 09 
(Alluaud) [M. P.]. Diese Form unterscheidet sich von der Nominat- 
rasse lediglich durch die Färbung des Thorax, dessen Scheibe düster 
rot und dessen Pleuren geschwärzt sind. 

Ein weiteres Weibchen aus S. E. Katanga, 4000 ft., 13. 12. 07 
(Neave) [Br. M.] dürfte von dieser Form wohl kaum verschieden sein. 
Allerdings macht der Kopf einen, wenn auch schwach breiteren Ein- 
druck, und die Thoraxskulptur ist etwas gröber. Ein anderes Weibchen 
mit der Angabe: Nyasaland, Rd. btwn. S. Rukuru Vy. and Florence 
Bay, 28.—29. 6. 10, 4500 ft. (Neave) [Br. M.] unterscheidet sich durch 
seinen in etwas weiterer Ausdehnung geröteten und helleren Thorax- 
rücken. Ein Weibchen von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. Schulth.] 
dürfte ebenfalls dieser südlichen Form ee 


rukuruana n. sp. 


Die beiden hierhergehörigen Weibchen stammen von Nyasaland, 
Rd. btwn. S. Rukuru Vy. and Florence Bay, 4500 ft., 28.—29. 6. 10 
(Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ist der casignete recht ähnlich, aber schon an der viel 
beträchtlicheren Größe sofort zu erkennen. Der Thorax ist auf der 
Scheibe düsterrot, im übrigen schwarz. Die Fühlerhöcker sind dunkel 
rot bis schwarz. Der Thorax ist etwas gedrungener gebaut. Die Fühler- 
gruben sind kleiner und tiefer. Der sie oben begrenzende, gebogene 
Kiel bleibt daher von den Augen etwas weiter entfernt als bei der 
casignete und ist im ganzen schwächer entwickelt (Taf.VII, Fig.229). 

Länge: 8,5— 9 mm. 


liotela n. p. 


Vier Weibchen liegen vor von Arussi Galla, Hanarde, 1900 (Neu- 
mann) [M.B.]; N. Galla, Gida, 19. 2.01 (v. Erlanger) [M. B.]; 
Schoa, Dalota-Akakı, 12. 8. 00 (Neumann und v. Erlanger) [M. B.;]; 
D. ©. Afrika (v. Roden) [M. B.]. 

Diese Art hat sehr enge Beziehungen zu der rukuruana. Der 
Thorax erscheint aber nicht ganz so parallelseitig, sondern nach hinten, 
wenn auch schwach, verbreitert, Die Bildung der Fühlergrube erinnert 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 477 


mehr an die der casignete... Die Seiten des Kopfes konvergieren hinter 
den Augen etwas schwächer als bei diesen beiden Arten. Außerdem 
greift die schwarze Färbung der Mesopleuren nicht auf den Thorax- 
rücken über, wie dies bei der rukuruana in geringem Maße der Fall ist. 
(Taf. II, Fig. 122; Taf. VII, Fig. 230). 

Länge: 8—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort 


v kamboveana n. sp. 


Diese Art ist nur durch ein einzelnes Weibchen vertreten von 
Kambove, Katanga, 4000-5000 ft., 22.2.07 (Neave) [Br.M.]. 

Wiederum den vorhergehenden sehr ähnlich, ist diese Art dadurch 
ausgezeichnet, daß der Kopf hinter den Augen noch schwächer a's 
bei der liotela verengt ist; außerdem ist er beträchtlich breiter als 
der Thorax. Der letztere ist parallelseitig und trägt eine sehr grob- 
grubige Rückenskulptur. Von der gleichfalls aus Katanga stammenden 
Form der casignete gandana ist die kamboveana durch den wesentlich 
gedrungeneren Thorax leicht zu unterscheiden. 

Länge: etwa 7 mm. 


xanthopus n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Afr. or. angl., Sam- 
bourou, Wa-Nyika, 1904 (Alluaud) [M. B.]. 

Diese Art ist schon an der Beinfärbung leicht kenntlich. Schwarz; 
Thorax düster rot mit teilweise geschwärzten Pleuren. Die Ab- 
. dominalzeichnung ist die gleiche wie bei der adelpha, doch ist die helle 
Behaarung reiner weiß. Fühler und Beine sind gelblichbraun, Fühler- 
höcker und Mandibelmitte mehr rötlichbraun; auch die Unterseite 
des Abdomens ist teilweise pechbraun. Die Flecken des zweiten Tergits 
sind länglich-oval. Auch morphologisch hat diese Art rechte Ähnlich- 
keit mit der adelpha. Der Thorax ist ähnlich gedrungen gebaut, doch 
vollkommen parallelseitig und nicht in der Propodealregion ver- 
‚ breitert. Das Pygidialfeld ist nur an der äußersten Basis gerunzelt, 
sonst glatt und glänzend (Taf. VII, Fig. 231). 

Länge: 6 mm. 

In der Thoraxgestalt stimmt diese Art fast mit der loloana überein. 
Von der luctifera f. phaeopus unterscheidet sie sich durch den ver- 
hältnismäßig längeren Thorax, die Fühler- und Thoraxfärbung. 


aurodecorata Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 229. 


Drei Exemplare der Nominatrasse liegen mir vor von Guinea 
portoghese, Bolama, 6.—12. 99 (Fea) [M. G.]. 

Schwarz; Thorax, rot, untere Partieen der Pleuren teilweise ge- 
schwärzt; Mittelteil der Mandibeln und die Fühlerhöcker gerötet. 
Die Haarzeichnung des Abdomens ist intensiv golden. Sie besteht 
aus zwei rundlichen Flecken auf der Scheibe des zweiten Tergits, 
einer in der Mitte unterbrochenen, seitlich etwas abgekürzten Binde 
auf dem dritten und zwei Flecken auf dem vierten Tergit. Die Spitze 


8. Heft 


478 Dr. H. Bischoff: 


des Abdomens ist blaß behaart. Der Kopf ist ein wenig breiter als 

der Thorax, hinter den Augen schwach mit konvergierenden Seiten 

verlängert. Der Thorax ist fast parallelseitig, höchstens ganz schwach 

nach hinten verbreitert. ziemlich schlank. Das Pygidialfeld ist deut- 

lich umrandet und poliert (Taf. II, Fig. 123; Taf. VII, Fig. 232). 
Länge: 6—-8 mm. 


subsp. bogosana n. subsp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Bogos, Sciotel (Beccari) 
[M. G.]. 

Obwohl nur durch ein einzelnes Individuum vertreten, glaube 
ich doch, daß diese Form wegen des weitgetrennten Vorkommens 
eine eigene Subspezies darstellen dürfte. Sie unterscheidet sich von 
der Nominatform lediglich dadurch, daß die Flecken des zweiten 
Tergits wesentlich größer sind. 

Länge: 7 mm. 


subsp. supernumeraria n. subsp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Distr. de Wa- 
Taita, Mwatate, 9.09 (Alluaud) [M.P.]. 

Diese Form unterscheidet sich wie die vorhergehende von der 
Nominatrasse durch größere Flecken des zweiten Tergits; außerdem 
treten am Apikalrand des zweiten Tergits zwei überzählige, gut ent- 
wickelte Flecken auf. Schließlich ist auch der Thorax gegenüber den 
beiden vorhergehenden Rassen etwas verdunkelt (Taf. II, Fig. 124). 

Länge: 6 mm. 5 


pulchella n. sp. 


Zwei zu dieser Art gehörige Weibchen liegen mir vor von Afr. 
or., Mto-ja, Kifaru (Katona) [M. Bud.] und Brit. E. Africa, Mombasa, 
2.1.13 (Wroughton) [Br. M.]. 


Das Stück vom erstgenannten Fundort ist von Andre als auro- 
decorata bestimmt. Schwarz; nur der Thoraxrücken düsterrot. Auf 
dem zweiten Tergit stehen zwei große, runde, goldig behaarte Flecken. 
Die gleichfarbigen Binden des dritten und vierten Tergits sind in der 
Mitte unterbrochen und seitlich deutlich abgekürzt. Der Thorax ist 
bei dieser Art verhältnismäßig schlank gebaut, nach hinten wenig 
verbreitert. Das Pygidialfeld ist dicht längsstreifig skulptiert; die 
Streifung erlischt aber deutlich vor der Spitze und läßt einen glatten, 
polierten Raum frei. Kopf und Thorax sind viel gröber skulptiert 
als bei der aurodecorata, das Scutellarschüppchen ist undeutlicher. 
Durch die grobe Skulptur von Kopf und Thorax und die dunklere 
Färbung des Thorax, sowie die bedeutendere Größe ist diese Art 
leicht von der aurodecorata zu unterscheiden (Taf. VII, Fig. 233): 

Länge: 10,5—12 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. Bud. |. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 479 


semicirculata n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Moyen Chari, Fort Archambault, 
Bakare ou Boungoul, 6.04 (Mission Chari-Tchad; Decorse) [M.P.]. 
- Diese Art steht der aurodecorata sehr nah>, unterscheidet sich aber 
durch den wesentlich schlankeren Thorax, dessen annähernd parallele 
Seiten etwas eingebuchtet erscheinen; ferner dadurch, daß das zweite 
Sternit jederseits schwach, aber deutlich, stumpfwinklig gehöckert 
ist. Das Pygidialfeld ist wie bei jener Art geglättet. Die Thoraxseiten 
sind geschwärzt, der Rücken ist dunkelrot. Die Zeichnung des Ab- 
domens ist intensiv golden und verteilt sich folgendermaßen: Auf 
der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen zwei große, runde Flecken; 
am Apikalrand desselben zwei nur wenig kleinere, mehr als halbkreis- 
förmige, hinter denen sich auf dem dritten Tergit zwei mehr quere 
Flecken befinden. Auf der Mitte des vorletzten Tergits bilden silberne 
Härchen einen unscharf begrenzten Fleck (Taf. II, Fig. 125; Taf. VII, 
Fig. 234). ; 
Länge: 7 mm. 


Gruppe der madegassischen Arten. 


argenteopieta Sichel-Radoszkowski in Horae, 1869, p. 226, tab. 8, 
fig. 3. . 
— leucopis Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 255; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 266, tab. 7, fig. 1; Andre in 
Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 34. 

Von dieser Art liegen mir acht Individuen vor, darunter zwei 
Exemplare, die Sichel und Radoszkowski bei ihrer Bearbeitung 
der altweltlichen Mutilliden, nach der Bezettelung zu schließen, vor- 
gelegen haben müssen. 

Radoszkowski gibt an, zwei Exemplare, die dem Pariser Museum 
gehörten; untersucht zu haben. Die Tiere stammen von folgenden 
Fundorten: Afrika [M. B.]; [M. W.]; in der Sichel-Radoszkowski- 
schen Monographie findet sich auch nur die Angabe ‚„‚Afrique‘“ ; Busen 
von Bali [M. W.]; S. W. Madagaskar, Andranohilany, 2.03 (Voeltz- 
kow) [M. B.]; Region de Sakarami (Rothschild, 0€) [M. P.]; Mada- 
gaskar (Le Moult) [M. G.]. 

Es ist mir unmöglich, irgend welche Unterschiede in den Be- 
schreibungen der argenteopicta und der leucopis Saussure zu finden, 
sodaß ich also beide Arten für synonym zu halten geneigt bin. Kopf 
und Thorax sind ganz, Fühler und Beine mindestens teilweise rostrot. 
Abdomen schwarz mit rötlichem Pysgidialfeld. Die Zeichnung des Ab- 
domens ist charakteristisch. Sie wird gebildet aus silberweißen bis 
blaß goldigen Haaren und verteilt sich folgendermaßen; an der Basis 
des zweiten Tergits steht jederseits ein großer, ovaler Fleck; der Apikal- 
rand desselben Tergits ist blaß gefranst und mit ihm steht ein gut 
abgesetzter, rechteckiger Fleck vor dessen Mitte in Verbindung. Die 
folgenden Tergite sind auf ihrer ganzen Oberfläche ebenso behaart 
und nur das Pygidialfeld bleibt frei. Dieses ist insofern recht cha- 


3. Heft 


480 Dr. H. Bischoff: 


rakteristisch, als die gleichmäßige, parallele Streifung desselben das 
hintere Drittel des Feldes völlig frei läßt, sodaß dieser Teil poliert 
erscheint. Der Thorax ist ziemlich gedrungen mit stark nach hinten 
divergierenden Seiten (Taf. II, Fig. 133). 

Länge: 8—10 mm. 

Die Abbildung bei Sichel und Radoszkowski ist minder- 
wertig, die von Saussure gegebene vorzüglich. 


subsp. magnifica n. subsp. 


Ein Weibchen liegt vor von Madagaskar, Maroantsetza |M. Bud.]. 

Diese Form dürfte vielleicht gleich der Saussure’schen venustula 
var. c. sein. Sie unterscheidet sich von der Nominatform der argenteo- 
picta dadurch, daß Kopf und Thorax ein wenig dunkler rot sind. Die 
Beine sind dunkel pechbraun, und die Abdominalbehaarung ist intensiv 
rotgolden; in der Anordnung stimmt sie mit der der Nominatform 
überein. Namentlich entspringt auch der große apikale Mittelfleck 
plötzlich aus der Endfranse des zweiten Tergits, verflacht sich also 
seitlich nicht allmählig in diese. Auf dem vierten und fünften Tergit 
scheint bei dem einzigen vorliegenden Exemplar die goldige Behaarung 
zu fehlen, was aber hier wohl auf ein Fettigwerden dieser Segmente 
zurückzuführen sein dürfte. Die Skulptur des Pygidiums ist die 
gleiche wie bei der Nominatrasse, worin auch ein typischer Unter- 
schied von der venustula Sauss. liegt, der diese Form im übrigen durch 
die goldige Behaarung recht ähnlich ist. 

Länge: 10,5 mm. 


subsp. venustulaeformis n. subsp. 


Zwei Exemplare liegen vor von Madagaskar (Le Moult) [M. G.] 
und Madagaskar (Camboue) [M.P.]. 

Diese Form dürfte wohl mit der venustula var. d. identisch sein. 
Die Skulptur des Pygidialfe des läßt keinen Zweifel an der Zugehörig- 
keit dieser Tiere zu der argenteopicta Sich. Rad. Die goldhaarige 
Zeichnung erinnert recht an die der venustula Sauss. Der Apikalfleck 
des zweiten Tergits ist seitlich gegen die Apikalfranse hin abgeschrägt. 
Das vierte und die folgenden Tergite sind schwarz behaart, während 
bei der venustula Sauss. auch noch das vierte Tergit eine goldige Be- 
haarung aufweist. Der Apikalfleck des zweiten Tergits ist vorn ein- 
gekerbt. Fühlerschaft und Geißelwurzel, sowie die Beine sind teil- 
weise Tot. 

Länge: 5—7 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. G.]. 


subsp. politana n. subsp. 


Ich stelle hierher zwei Individuen, die die Bezeichnung tragen 
Madagaskar, Prov. d’Imerina, Ambohibeloma (Camboue) [M.P.] 
und Madagaskar (Sikora) [M. W.]. 

Diese Form kann noch als Rasse der argenteopicta aufgefaßt 
werden, wenn auch das Analsegment etwas abweichend skulptiert 


ARCHIV 


FÜR 


NATURGESCHICHTE 


GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, 
FORTGESETZT VON 
W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, 
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, 
W. WELTNER UND E. STRAND 


— ee —— —  — ——  — - 


SECHSUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 


1920 
Abteilung A 
4. Heft 


HERAUSGEGEBEN 
VON 


EMBRIK STRAND 


(BERLIN) 


u 
NICOLAISCHE 
VERLAGS-BUCHHANDLUNG RSTRICKER 


Berlin 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite 
Bischoff. Monographie der Mutilliden Afrikas. (Fortsetzung aus Heft 
1920, A, 3, enthaltend Schluß der Gattung Glossotilla und die 
Gattungen Mimecomutilla n. g. bis incl. Anfang von Dasylabris, die 
im Heft 1920, A.5 fortgesetzt werden wird.) . 2 2.2... 481-672 


Monographie der Mutilliden Atrıkas. 481 


ist. In Färbung und Zeichnung erinnert diese Art ganz außerordentlich 
an die venustulaeformis. Der Apikalfleck des zweiten Tergits ist 
an seinem Vorderrand nicht eingekerbt. Ein wesentlicher Unterschied 
‚liegt in der Skulptur des Pygidialfeldes. Dieses ist nämlich nur an 
der äußersten Basis gestreift, im übrigen glatt und glänzend. 

Länge: 5—6 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M.P.]. 

Zwei‘ weitere Exemplare aus Madagaskar (Sikora) [M. W.] 
sind etwas verschieden und machen den Eindruck von Rufinos. Unter 
der goldigen Behaarung, die teilweise abgerieben ist, tritt eine röt- 
liche Grundfärbung auf, die sich auch ventral weit ausdehnt. 


honesta Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 72. 


Ein Weibchen dieser Art liegt vor von Madagaskar, I. Sainte 
Marie (Öberthür) [M.P.]. 

Schwarz; die hinteren Abdominalsegmente, sowie die Fühler- 
höcker und mehr oder weniger auch die an der Spitze verdunkelten 
Geißelglieder bräunlich; Fühlerschaft blaßgelbbraun, desgl. die an 
der Spitze geschwärzten Mandibeln und die Beine. Kopf und Thorax 
sind bräunlich behaart. Auf dem ersten und zweiten Tergit findet 
sich eine anliegende, bräunliche und etwas blassere, ziemlich lang 
abstehende Behaarung; auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen 
zwei schlecht begrenzte, goldgelbhaarige Flecken, die nach hinten 
etwa bis zur Mitte des Tergits reichen. Das dritte Tergit trägt eine 
Binde aus dichter, goldiger Behaarung, die in der Mitte durch bräun- 
liche Haare ein wenig unterbrochen sein kann. Die folgenden Tergite 
sind spärlich golden behaart. Der Kopf ist deutlich etwas breiter 
als der Thorax. Hinter den Augen sind die Schläfen nur wenig ver- 
längert und stark konvergent. Die Wangen sind verhältnismäßig 
lang. Die Oberseite des Kopfes ist dicht und stark punktiert. Der 
Thorax ist parallelseitig, hinten schwach gerundet. Seine Skulptur 
ist deutlich gröber als die des Kopfes. Der Ventralkiel des ersten 
Sternits läßt eine tiefe Einbuchtung in der Mitte erkennen. Durch die 
feine Behaarung des zweiten Tergits schimmert dorsal eine weitläufige 
Punktierung durch. Das Pygidialfeld ist völlig geglättet und poliert. 

Länge: 7—8 mm. 

pretiosa n. sp. 


Ein weibliches Exemplar liegt vor von Madagaskar, Amber Geb., 
(Rolle) [M. G.]. 
Diese Art hat eine große Ähnlichkeit mit der O’hrysotilla ochraceipes. 
Sie unterscheidet sich aber von jener dadurch, daß der Thorax parallel- 
seitig und vorn nicht verbreitert ist. Außördem ist die goldige Be- 
haarung am Apikalrand des zweiten Tergits noch etwas spärlicher. 
Die einander zugekehrten Innenränder der goldigen Flecken sind weniger 
parallel und mehr eingebuchtet. Seitlich von den goldenen Flecken 
tritt eine starke, von der spärlichen Behaarung nicht verdeckte 
Punktierung auf. 
Länge: 8,5 mm. 
Archiv für Naturgeschichte 
1920. A, .. 3l  4.Heft 


482 Dr. H, Bischoff: 


Männchen. + 


1. Gruppe. 


adelpha Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 12. 
— schulzi Andre 1. c., 1902, p. 422. 


Ein einziges Exemplar der Nominatform, wohl ein Paratypus, 
jiegt mir vor von: Congo (Dybowski) [M. P.]. 

Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Trogaspidia medon Sm., 
ist aber stets leicht zu erkennen. Eine weiße Behaarung findet sich über- 
all auf dem Kopf, etwas dichter auf der Stirn, den Wangen und den 
Schläfen. Das Pronotum ist besonders seitlich dicht silberweiß behaart. 
Auch das Mittelsegment besitzt auf seiner horizontalen Fläche eine 
gleiche Behaarung in ziemlicher Ausdehnung. Am Apikalrand des 
ersten und zweiten Tergits findet sich eine schmale, weiße Franse. 
Zwei große, ovale, schräg gestellte, weiße Haarflecken stehen seitlich 
auf der Basalhälfte des zweiten Tergits. Das dritte trägt eine in der 
Mitte weit unterbrochene Binde. Auf dem vierten und den folgenden 
findet sich besonders seitlich eine lange, weiße Beborstung. Die 
Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. Mesonotum und 
Scutellum sind schwarz behaart. Die Tibialsporne sind weiß. Der 
Kopf ist groß, breit, hinten fast gerade, hinter den Augen nur sehr 
wenig verlängert. Die Mandibeln sind unten kräftig gezähnt. Die 
Wangen sind lang. Der Clypeus ist vorn in der Mitte glänzend nieder- 
gedrückt und sein Vorderrand daselbst ausgerandet. An den Fühlern 
ist der Schaft unten lang, weiß bewimpert. Das erste Geißelglied ist 
kurz; das zweite nimmt stark an Dicke zu und ist deutlich länger als 
das folgende. Die hinten stark aufgebogenen Tegulae sind grob 
punktiert und behaart. Das Scutellum ist ziemlich flach. Das Mittel- 
segment ist weitmaschig und flach skulptiert. Der Kiel des ersten 
Sternits ist unregelmäßig wellig. Das Abdomen ist fein punktiert, 
die Scheibe des zweiten Tergits in weitem Umfange glatt und glänzend. 
Der Höcker des Analtergits ist an seinem Apikalrande deutlich auf- 
gebogen; die Hinterfläche desselben ist leicht gerandet eingefaßt. 
Das letzte Sternit trägt zwei deutliche, parallele Mittelkiele. (Taf. II, 
Fig. 126). 

- Länge: 11—12 mm. 

Sechs weitere Exemplare mit den Angaben: West Afrika (Behn) 
[M. Hamb.]; Congo frang., Fernand Vaz, 9.—10.02 (Fea) [M. G.], 
Ndjole, 11.—12.02 (Fea) [M.G.], Lambarene, 11.—12.02 (Fea) 
[M. G.] unterscheiden sich von dem typischen Stück durch eine weit- 
gehende Reduktion des Fleckes auf dem Mittelsegment, und leiten 
dadurch zur folgenden Rasse über. 


Ein Stück, das die Fundortsbezeichnung: Witu, Pokomonie 
(Denhardt) [M. B.] trägt, unterscheidet sich lediglich durch etwas 
dichtere, weiße Behaarung auf den hinteren Segmenten. Es dürfte 
sich hier wohl um eine besondere Rasse handeln. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 483 


subsp. fülleborni n. subsp. 


Diese Form liegt in 21 Exemplaren vor von: Nyassasee, 6. 98 
(Fülleborn) [M. B.]; Langenburg, 6.—7. 98, 3.10.—4.11 (Fülle- 
born) [M. B.]; N. W. shore of L. Nyasa, fm. Florence Bay to Karonga, 
1650 ft., 30.6.—6.7.10 (Neave) [Br.M.]; Nyasaland, Karonga, 
7.—11.7.10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Mid. Luangwa Vy., 
1800—3000 ft., 23.—31. 8. 10 (Neave) [Br. M.]; N. Rhodesia, Mitena, 
19.1.11 (Silverlock) [Br.M,]; Pakasa, 23.1.11 (Silverlock) 
[Br. M.]; Chirinda Gorge, 15.3.11 (Silverlock) [Br. M.]; Mo- 
zambique, Prov. de Gorongoza, Tendos du Sungou& et Riy Vunduzi, 
alt. 40 m. (Vasse, 07) [M. P.]; Shilouwane (Junod) [Coll. Schulth.]; 
Lebombo, Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Rasse unterscheidet sich von der Nominatform dadurch, 
daß sich auf dem Pronotum nur vereinzelte, helle Haare finden, dieses 
daher fast schwarz erscheint. Weiter ist .die helle Behaarung des 
Mittelsegments auf einige wenige, helle Härchen an dessen Basis 
beschränkt. Das letzte Sternit trägt nur an der Basis zwei kurze, fast 
quer gestellte, schwielige Höcker, die nach hinten nicht in parallele 
Kiele ausgezogen sind. 

Länge: 7—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der von Fülleborn gesammelten 
Tiere. 


voiensis n. Sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Brit. E. Africa, Voi, 1800 ft., 
21.—23.3.11 (Neave) [Br. M.]; Lusinga I., E. Vie. Nyanza, 25.— 
26.4.11 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art ist der Spinolutilla frater m. ganz außerordentlich ähnlich. 
Die Zeichnung ist die gleiche, nur findet sich am Apikalrand des zweiten 
Tergits eine schmale Franse wie bei der adelpha. Das zweite Sternit 
kann gerötet sein (typisches Exemplar), desgl. die Seiten des zweiten 
Tergits. Die Wangen sınd länger als bei der Sp. frater, aber nicht ganz so 
lang wie bei der adelpha. Der Ventralkiel des ersten Segments ist 
hinten in einen starken Zahn ausgezogen. Die Flügel sind blasser 
und haben eine hyaline Basis. Der Endhöcker des letzten Tergits ist 
deutlich. Die Thoraxskulptur ist etwas weitläufiger, und nicht so grob 
wie bei der adelpha. Das zweite Tergit ist sehr weitläufig, aber etwas 
gröber punktiert. Auf dem Propodeum schimmert ein dreieckiges, 
großes Maschenfeld durch. 

Länge: 11 mm. 


Das letzte Sternit trägt viel kräftigere Seitenkiele als bei der fülle- 
borni; auch die beiden vorhergehenden Sternite sind seitlich gekielt. 


Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Voi. 
subrufa n. sp. 


Ein Männchen dieser der adelpha, bes. der fülleborns ähnlichen 
Art liegt vor von Rikatla, Delagoa (Junod) (Coll. Schulth.]. 


31* 4. Heft 


484 Dr. H. Bischoff; 


Schwarz, mit gerötetem ersten Abdominalsegment und Seiten 
des zweiten Tergits sowie zweiten Sternits. Eine dichte, weiße Be- 
haarung tritt in ähnlicher Anordnung wie bei der adelpha und voiensis 
auf. Flecken auf dem Pronotum fehlen, dagegen ist eine Apikalbinde 
am zweiten Tergit entwickelt, wodurch diese Art etwas an die Sp. frater 
m. erinnert. Die Binden der hinteren Tergite sind nur schwach aus- 
gebildet. Die Mitte der Stirn und die Mesopleuren sind dicht weiß 
behaart. Die Skulptur von Kopf und Thorax ist dichter und rauher 
als bei der vovensis, von ähnlicher Ausbildung wie bei der adelpha. 
Auf dem Propodeum schimmert ähnlich wie bei der vorensis ein großes 
dreieckiges Maschenfeld durch die seidige, weiße Behaarung hindurch. 
Das sechste Sternit ist seitlich nicht gekielt. Im übrigen ist die Be- 
wehrung der letzten Sternite etwas schwächer als bei der vovensis. 

Länge: etwa 11 mm. 


adustaeformis n. sp. 


Ein Männchen von Eritrea, Asmara [M. Bud.] liegt vor. 

Diese kleine Art erinnert im Aussehen recht an die adusta Andre, 
und ist auch von Andre& selbst mit diesem Namen bezeichnet worden. 
Es sind aber einige wichtige Unterschiede vorhanden, die diese Art 
als sicher spezifisch unterscheiden lassen. Was zunächst die Färbung 
anbelangt, so ist nur die Scheibe des zweiten Tergits in weitem Um- 
fange gerötet, während die Ränder dunkel sind. Die Verteilung der 
Behaarung ist eine recht ähnliche. Die Mandibeln sind außen unten 
kräftig gezähnt. Der Clypeus ist in der Mitte höckerartig gekielt. 
Das zweite Fühlergeißelglied ist etwas länger als das folgende. Die 
Wangen sind lang, mindestens so lang wie das erste und zweite Geißel- 
glied zusammen. Die Gestalt des Thorax ist ziemlich ähnlich, doch 
sind die Tegulae etwas kürzer und breiter, außerdem fast unpunktiert. 
Das zweite Tergit ist viel feiner und auch weitläufiger punktiert; 
seine Scheibe ist in beträchtlichem Umfange poliert. Der Ventralkiel 
des ersten Segments ist wie bei jener Art fast gerade und nicht ein- 
gebuchtet. Das zweite und auch das letzte Sternit zeigen keine be- 
sonderen Auszeichnungen, wie Kiele oder Zähnchen. An den Flügeln 
ist der Saum deutlicher verdunkelt. Der Höcker des letzten Tergits 
ist hinten schwach gerandet. 

Länge: etwa 6 mm. 


dilataticornis n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Guinea portoghese, Bolama, 
6.—12. 99 (Fea) [M. G.]. 

Schwarz; erstes und zweites Abdominalsegment rostbraun. Eine 
ziemlich dichte, weißlichgraue Behaarung findet sich auf der Vorder- 
seite des Kopfes, den Schläfen, dem Prothorax und etwas spärlicher 
an der äußersten Basis des Propodeums. Auf dem Abdomen findet 
sich überall eine abstehende, weißliche Behaarung; auf dem dritten 
Tergit ist die Behaarung anliegend und bildet eine in der Mitte etwas 
unterbrochene Binde. Die Apikalfranse des zweiten Tergits ist gelblich. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 485 


Mesonotum und Tegulae mit Ausnahme des weiß behaarten Vorder- 
winkels der letzteren sind schwarz beborstet. Der Kopf ist hinter 
den Augen nur sehr schwach entwickelt; seine Seiten konvergieren 
stark nach hinten. Der Clypeus ist auf der Mitte stark und breit er- 
haben, doch ist diese Erhebung oberseits abgeflacht und nicht gekantet. 
Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind stark verbreitert. Das 
zweite Geißelglied ist mehr als anderthalbmal so lang wie das dritte. 
(Taf. VII, Fig. 236). Der Thorax ist von ziemlich gedrungener Gestalt, 
rauh skulptiert. Das Skutellum ist etwas gewölbt ohne Spur eines Längs- 
kiels. Die Skulptur des ziemlich kurzen Propodeums ist weitmaschig auf 
glänzendem Grunde. Die Flügel sind nur leicht gebräunt. Das zweite 
Tergit ist auch auf der polierten Scheibe etwas punktiert. Das letzte 
Tergit ist vor dem Apikalrande verflacht und aufgebogen und besitzt 
einen gewölbten, mehr oder weniger deutlichen, glatten, mittleren 
Längsraum, der nach hinten in die Verflachung übergeht (bei dem 
kleineren der beiden Exemplare ist dieser Längsraum nur sehr undeut- 
lich). Das letzte Sternit trägt unweit der Basis zwei näch hinten 
gerichtete, kleine Zähnchen. 
Länge: etwa 7—8 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Bess Exemplar. 


anomalicornis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Bas Charı, Fort Lamy, 10. 04 (Mission 
Chari-Tchad, Dr. Decorse) [M.P.]. 

Diese Form steht morphologisch der vorhergehenden sehr nahe 
und ist vielleicht nur als eine Rasse von jener aufzufassen. Am Ab- 
domen sind nur die beiden letzten Segmente geschwärzt. Auf Meso- 
notum und Scutellum findet sich eine zerstreute, gelblichweiße Be- 
haarung, desgl. auf den Flügelschüppchen, denen die schwarze Be- 
haarung völlig fehlt. Das zweite Tergit ist auf seiner Scheibe in weiterem 
Umfange unpunktiert. Der mittlere, glatte Längsraum des Analtergits 
ist angedeutet. 

Länge: etwa 7 mm. 


cassinensis n. Sp. 


Ein Männchen liegt vor von Guinea portoghese, Rio Cassine, 
4.00 (Fea) [M. G.]. 

Dieses Männchen ist in copula mit dem unter gleichem Namen 
beschriebenen Weibchen gefangen worden. 

Schwarz; die beiden ersten Abdominalsegmente sind rostrot. 
Eine grauweißliche Behaarung findet sich überall auf dem Körper, 
mit Ausnahme des Mesonotums, Scutellums und der Tegulae. Die 
Behaarung ist etwas dichter auf der Vorderseite des Kopfes, den 
Schläfen, dem Pronotum, ohne jedoch hier eine deutliche Binde zu 
bilden, und auf den Mesopleuren. Auf dem dritten Tergit bildet die 
helle Behaarung, wenn auch undeutlich, seitlich eine helle Binde. 
Auch auf den hinteren Tergiten sind die hellen Haare ziemlich dicht 
gestellt. —- Der Olypeus ist auf seiner Mitte tief grubig eingedrückt 


4. Haft 


486 Dr. H. Bischoff: 


und stark glänzend. Die gewulsteten Seitenränder dieser Grube kon- 
vergieren nach oben. Der Vorderrand der Grube ist flach. Das zweite 
und dritte Fühlergeißelglied sind annähernd gleichlang und nicht 
auffallend verbreitert. Der Thorax ist grob und dicht skulptiert, 
das Scutellum flach gewölbt, das Propodeum weitmaschig skulptiert. 
Die Flügel sind gleichmäßig braun getrübt, an der Basis nur wenig 
heller. Die Punktierung auf der Scheibe des zweiten Tergits ist ziem- 
lich weitläufig und läßt die Mitte fast ganz frei. Das letzte Tergit ist 
hinten verflacht. Der mittlere Längsraum ist nur undeutlich und 
endigt in einiger Entfernung vom Apikalrand mit etwas aufgebogener 
Spitze. Das letzte Sternit trägt zwei kielartige Längshöcker, die sich 
aus breiter Basis zur Spitze hin verjüngen und annähernd parallel 
verlaufen. Der Spitzenrand ist ringsum schräg abgestutzt und geglättet. 
„ Länge: etwa 7,5 mm. 


' kibomboana n. sp. 


Ein Männchen liest vor von Kibombo, 6.11.10 (Bequaert) 
[Congo M.]. 


Diese Form ist von der Yorhergehenden morphologisch kaum zu 
trennen, unterscheidet sich aber in der Färbung dadurch, daß das 
Pronotum dicht weiß behaart ist und das Propodeum einen gleich- 
farbigen Basalfleck trägt. Auch die helle Behaarung der Vorderseite 
des Kopfes steht ein wenig dichter. Der Längsraum des Analtergits 
ist deutlicher abgesetzt. An der Spitze ist er flach grubig-rinnig 
eingedrückt und endigt in beträchtlicher Entfernung vom Apikal- 
rand in einem aufgebogenen Plättchen. Die Längshöcker des letzten 
Sternits sind schmaler und mehr kielförmig. Im übrigen stimmt 
diese Art mit der cassinensis überein. 


Länge: etwa 8 mm. 


matoppoana n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Matoppos, S. Rhodesia, 3. 12. 11 
(Arnold) [Coll. Arnold]. 


Die beiden ersten Abdominalsegmente sind rostrot. Der Körpeı 
ist größtenteils hell behaart. Eine schwarze Behaarung findet sich 
nur auf dem Mesonotum und der vorderen Hälfte des Scutellums. 
Die weiße Behaarung ist dicht auf der Vorderseite des Kopfes, dem 
Prothorax und in geringer Ausdehnung an der Basis des Propodeums. 
Auf dem dritten Tergit bildet sie eine in der Mitte unterbrochene 
Binde. Morphologisch unterscheidet sich diese Art von den vorher- 
gehenden durch den im ganzen gedrungener gebauten Thorax, an 
dem besonders das Propodeum etwas kürzer erscheint. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist deutlich etwas länger als das dritte. Der Längs- 
raum des Analtergits ‘st an seiner Spitze stärker grubig eingedrückt 
und endigt wie bei der vorhergehenden etwas aufgebogen und abge- 
stutzt in einem kleinen Plättchen. Das letzte Sternit trägt zwei kleine 
Höcker, die in nach hinten gerichtete, feine Kiele auslaufen. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 487 


Länge: 8&—10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


globithorax n. sp. 
Ein Männchen liegt vor von S. Afrika (Penther) [M. W.]. 


In der Grundfärbung mit den vorhergehenden Arten überein- 

stimmend. Die helle Behaarung des Vorderkörpers ist ziemlich zer- 
streut und tritt etwas dichter nur seitlich oben auf dem Pronotum 
auf. Auf dem Abdomen bildet sie nur eine unterbrochene Binde auf 
dem dritten Tergit und findet sich im übrigen nur zerstreut. Schwarz 
behaart sind nur das Mesonotum und die vordere Hälfte des Scu- 
tellums. Der Thorax ist recht gedrungen gebaut, namentlich das 
Propodeum ist breiter als bei der vorhergehenden. Der Längsraum 
des Analtergits ist hinten leicht eingedrückt und dann aufgebogen. 
Auch das letzte Sternit ist ähnlich gebaut wie bei der vorhergehenden. 

Länge: etwa 9 mm. 


kasongeensis n. sp. 


Ein Männchen liest vor von D.O. Afrika, 50 km östl. Kasongo, 
Urwald (Grader) [M. B.]. 

Diese Art ähnelt durch die kurze, gedrungene Thoraxgestalt 
der globithorax, unterscheidet sich aber, abgesehen von der Färbung, 
in einigen plastischen Merkmalen. — Schwarz; die drei ersten Ab- 
dominalsegmente rot. Eine dichte, weiße Behaarung findet sich auf 
der Mitte der Stirn zwischen’ Fühlerwurzeln und Ocellen, ferner auf 
dem ganzen Rücken des Pronotums, in geringer Ausdehnung an der 
Basis des Propodeums und als unterbrochene Binde auf dem dritten 
Tergit, auch auf den unteren Partieen der Mesopleuren. Schwarz 
behaart sind nur Mesonotum, Tegulae und der größere Teil des Scu- 
tellums. Der Kopf ist bei dieser Art etwas kräftiger gebaut als bei 
den übrigen Arten dieser Gattung. Das erste Abdominalsegment 
ist nur schwach angedeutet glockenförmig. Das zweite Tergit ist 
wesentlich dichter und gröber punktiert als b-i den vorhergehenden 
Arten, sodaß sein Glanz stark zurücktritt. Der grubig eingedrückte 
Endhöcker des Längsraums des letzten Tergits ist nach hinten stark 
vorgezogen; er überragt, von oben gesehen, etwas den Apikalrand. 
Das letzte Sternit trägt zwei Längskiele. 

Länge: etwa 9 mm. 


bimaeculigera n. sp. 
Zwei Männchen liegen vor von Abyssinia, Harrar, 5. 1911 (Turner) 


[Br. M.]. 

Schwarz; Abdomen gelbbraun, höchstens die drei letzten Segmente 
verdunkelt. Die Flügel sind nur am Saume getrübt. Eine dichte, 
kreidig weiße Behaarung findet sich als Mittelfleck auf der Stirn 
zwischen den Fühlerwurzeln und den Ocellen. Ferner in Form von 
zwei Flecken auf dem Pronotum, sowie als Basalfleck auf dem Pro- 
podeum. Ziemlich dicht ist die helle Behaarung auch auf dem Unter- 


4. Heft 


488 Dr. H. Bischoff: 


gesicht, den Schläfen und den Mesopleuren. Dunkel behaart sind 
Mesonotum, Scutellum und Tegulae, sowie das Analsegment. Das 
Abdomen ist verhältnismäßig spärlich hell bewimpert. Der Thorax 
ist hinten nicht besonders gedrungen gebaut. Das zweite Tergit ist 
ziemlich weitläufig punktiert mit geglätteter Mitte der Scheibe. Der 
mittlere Längsraum des letzten Tergits ist deutlich herausgewölbt 
und verbreitert sich nach hinten, wo er längsrissig skulptiert und 
nicht eingedrückt ist. Hinten ist er in einiger Entfernung vom 
Apikalrand deutlich abgestutzt. Das letzte Sternit trägt zwei gegen- 
einander konvergierende Höckerchen, die in feine, nach hinten ge- 
richtete Kielchen ausgezogen sind. 

Länge: 6—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


leonina n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Leo, 25.9.10 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Schwarz, Abdomen größtentsils rostfarben, nur die hinteren 
Segmente angedunkelt. Eine dichte, weiße Behaarung findet sich als 
Stirnfleck zwischen den Fühlerwurzeln und den Ocellen, ferner jeder- 
seits auf dem Pronotum und in geringer Ausdehnung an der Basis 
des Propodeums, sowie auf den Mesopleuren. Das Abdomen ist nur 
zerstreut abstehend, hell behaart. Schwarz behaart sind Mesonetum, 
Scutellum und Tegulae. Die Flügel sind leicht gebräunt, an der Basis 
etwas heller. Die Art ist schlank gebaut und ähnelt in der Gestalt 
am meisten der kibomboana, von der sie sich in der Färbung des Ab- 
domens und durch das Fehlen der Binde auf dem dritten Tergit unter- 
scheidet. Die Funktierung des Abdomens ist etwas feiner und weit- 
läufiger. Der Endhöcker des mitileren Längsraums des Analtergits 
ist kaum niedergedrückt und trägt vor seinem gerade abgestutzten 
Hinterrand, der vom Apikalrand des Tergits deutlich entfernt bleibt, 
einen feinen, mittleren Längskiel. Das letzte Stermit besitzt zwei 
kräftige Längskiele. 

Länge: etwa 9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besser erhaltene Exemplar. 


suavis Gerstäcker (s. Weibchen); Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, 
p. 24; Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898 p. 88. 


Zwei Männchen liegen vor von Lichtenberg, Transvaal, 10. 1. 06 
(Brauns) [M. B.] und S. Afrika (Penther) [M. W.]. 


Diese beiden Männchen halte ich für die von Andre als Männchen 


zu der suavis Gerst. gestellte Form. Schwarz; die beiden ersten Ab- 
dominalsegmente sind rostbraun, doch ist das zweite an seinem Apikal- 
rand verdunkelt. Eine nicht besonders dichte, helle Behaarung findet 
sich in der üblichen Anordnung auf der Stirn, jederseits auf dem 
Pronotum und in ganz geringer Ausdehnung an der äußersten Basis 
des Propodeums. Eine helle Behaarung ist im übrigen weitläufig über 
den ganzen Körper verteilt, nur auf dem Abdomen zu Apikalfransen 


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> ei ne Da 


: Monographie der Mutilliden Afrikas. 489 
zusammentretend, mit Ausnahme des dunkel behaarten Mesonotums, 
des Scutellums und der Tegulae. Die Flügel sind leicht bräunlich 
getrübt mit etwas hellerer Basis. Charakteristisch ist die Gestalt 
des Endhöckers des mittleren Längsraumes des letzten Tergits. Dieser 
ist hinten nämlich nicht gerade abgestutzt, sondern wird durch zwei, 
in beträchtlicher Entfernung vom Apikalrand nach hinten spitzwinklig 
konvergierende und zusammentreffende Kiele eingefaßt. Das letzte 
Sternit ist wie bei der vorhergehenden Art beschaffen. 

Länge: 6,5—7,5 mm. 

Bei dem größeren Exemplar [M. W.] fehlt die helle Haarzeichnung 
mit Ausnahme des Stirnflecks vielleicht infolge von Abreibung. 


congoensis n. Sp. 


Ein Männchen von Kibimbi, 3.2.11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. Ich habe kein Bedenken, dies Männchen zu dem am gleichen 
Tage und Fundort gefangenen Weibchen zu stellen. 

Schwarz, die ersten drei Abdominalsegmente gerötet. Eine dichte, 
helle Behaarung findet sich auf der Stirn zwischen den Fühlerwurzeln 
und dem vorderen Ocellus, von wo sie etwas nach oben gegen den inneren, 
oberen Augenwinkel hinzieht; ferner als eine in der Mitte etwas schwächer 
entwickelte Prothorakalbinde, auf den Mesopleuren und auf der Basis 
des Propodeums. Das Abdomen besitzt auf dem zweiten Tergit zwei 
der Basis genäherte, weiße Haarflecken und eine in der Mitte unter- 
brochene Binde auf dem dritten Tergit. Die Basalflecken des zweiten 
Tergits sind etwas schräg gestellt und die Binde des dritten Tergits 
ist weit unterbrochen. Die übrigen Segmente tragen auf der Scheibe 
oder auch am Apikalrand lange, aufrechte, weiße Haare. Die Flügel 
sind bräunlich getrübt mit hellerer Basis. Der erhabene Mittelteil 
des Clypeus ist deutlich grubig eingedrückt. Die Scheibe des zweiten 
Tergits ist im weiten Umfange geglättet und mehr zerstreut punktiert. 
Der mittlere Längsraum des Analtergits verbreitert sich nach hinten, 
um sich dann im Endhöcker wieder zu verschmälern. Letzterer ist 
fein gerandet eingefaßt und vom Apikalrand nur wenig entfernt, flach 
grubig eingedrückt. Das letzte Sternit besitzt auf der Scheibe zwei 
unter stumpfem Winkel gegeneinander konvergierende, sich aber 
nicht erreichende Kielhöcker, zwischen denen die gröbere Punktierung 
hindurch geht. 

Länge: etwa 8 mm. 


J jokelensis n. sp. 


Ein Männchen von Jokele, 31.12.11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. 

Der vorhergehenden in Färbung und Zeichnung sehr ähnlich, doch 
ist die helle Behaarung der hinteren Abdominalsegmente spärlicher, 
so daß diese dunkel erscheinen. Die Art ist besonders im Thorax ge- 
drungener gebaut; vor allem ist das Propodeum kürzer. Das zweite 
Tergit ist viel gröber und dichter punktiert und seine Scheibe in ge- 
ringerem Umfange geglättet. Auch die hinteren Tergite sind gröber 


4. Heft 


490 Dr. H. Bischoff: R 


und dichter punktiert, sodaß das ganze Abdomen weniger glänzt. 
Der Längsraum des letzten Tergits ist wie bei der vorhergehenden 
gebaut. Das letzte Sternit ist durch zwei flache, dreieckige Höckerchen 
ausgezeichnet, die einige, wenige Punkte tragen und größtenteils glatt 
erscheinen. 

Länge: 9,5 mm. 


shiratiensis n. sp. 


Drei Männchen liegen vor von Afr. or., Shirati, 3.09 (Katona) 
[M. Bud.]. 

Schwarz; die drei Basalsegmente des Abdomens rot, doch kann 
das erste mehr oder weniger geschwärzt sein. Eine dichte, silberweiße 
Behaarung findet sich auf der Stirn über und zwischen den Fühler- 
wurzeln, und auf den Schläfen hinter den Augen. Auf dem Pronotum 
bildet sie jederseits einen großen Fleck, der mit dem gegenüberliegenden 
nicht verbunden ist. Auch die Mesopleuren sind dicht weiß behaart, 
desgl. der größere Teil der horizontalen Fläche des Propodeums. Auf 
dem Abdomen tritt die dichte, weiße Behaarung in Form von zwei 
rundlichen, gut begrenzten Flecken ziemlich weit seitlich auf der Basal- 
hälfte des zweiten Tergits auf, sowie in Form einer unterbrochenen 
Binde auf dem dritten Tergit. Auf den folgenden Tergiten sind ähn- 
liche Binden nur schwach angedeutet, da die Haare weitläufiger stehen. 
Da die Behaarung des Abdomens sich leicht abzureiben scheint, sind 
diese Einzelheiten der Zeichnung nur bei gut erhaltenen Stücken zu 
erkennen. Die Flügel sind fast hyalın, nur schwach getrübt, aber mit 
deutlich abgesetzten, verdunkeltem Außenrandee Am Kopf, der 
etwa so breit wie der Thorax ohne Tegulae ist, sind die Schläfen gut 
entwickelt. Der Clypeus ist in der Miite vor dem Apikalrand grubig 
eingedrückt und jederseits davon wulstig begrenzt. Das zweite und 
dritte Fühlergeißelglied sind annähernd gleichlang. Die Mandibeln 
sind unterseits gezähnt. Der Thorax ist gedrungen gebaut. Das Scu- 
tellum ist flach gewölbt, grobgrubig skulptiert ohne Andeutung eines 
Mittelkiels. Das Propodeum ist verhältnismäßig kurz. Das zweite 
Tergit ist auf der Basalhälfte ziemlich grob punktiert. Auch mitten 
auf seiner geglätteten Scheibe finden sich einige zerstreute Punkte. 
Der mittlere Löngsraum des Analtergits ist nur an seiner Basis glatt, 
im übrigen punktiert, heb* sich aber doch von der Grundskulptur 
des Tergi’s ab. Seine Ränder divergieren nach hinten, wo er in Form 
einer kleinen, senkrechten Platte in einiger Entfernung vom Apikal- 
rand des Tergits ende‘. Das letzte Sternit trägt an seiner Basis zwei 
kleine Schwielen, die dicht nebeneinander liegen. 

Länge: etwa 10 mm. 


wabonina n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von O. Afrika, Waboniland [M. W.1. 
In Färbung und Zeichnung ähnelt diese Art recht der shiratiensis, 
unterscheidet sich aber von ihr schon dadurch, daß die rote Färbung 
viel dunkler ist. Außerdem ist das erste Segment ganz und das zweite 


Pa 97 u Ze nn}, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 491 


an der Basis in weitem Umfange geschwärzt. Diese schwarze Färbung 
erstreckt sich auf dem Rücken ziemlich weit nach hinten und wird 
zum Teil durch die rein weißen, schärfer umgrenzten und mehr ge- 
rundeten Seitenflecke bedeckt. Die Flügel sind viel blasser gebräunt 
und am Saume nicht stärker verdunkelt. Morphologisch unterscheidet 
sie sich von der vorhergehenden durch etwas schwächer entwickelten 
Kopf und schlankeren Thorax, außerdem nach dem SERAIERRN, VOL- 
liegenden Stück durch die geringere Größe. 
Länge: etwa 7,5 mm. 


gorongozensis n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Mozambique, Prov. de Gorongoza, 
Tendos du Sungoue et Riy. Vunduzi, alt. 40 m., 1907 (Vasse) [M. P.]. 

Der shiratiensıss in der Färbung außerordentlich ähnlich, doch 
erinnern die schärfer begrenzten Flecken des zweiten Tergits und die 
geringere Größe mehr an die wabonina. Die unterbrochenen Binden 
des dritten bis fünften Tergits sind gut ausgebildet. Von beiden ist 
sie aber dadurch verschieden, daß das Pronotum ganz schwarz behaart 
ist, wohingegen der Hinterkopf hinten dicht mit hellen, anliegenden 
Härchen bedeckt ist. Der Propodealfleck ist etwas weniger leuchtend 
weiß und von geringerer Ausdehnung. Die helle Haarfärbung ist im 
ganzen etwas gelblicher. Die Flügel sind nur an der Basis hell, im 
übrigen stark dunkel gebräunt. Morphologisch steht diese Art durch 
die schlankere Gestalt der wabonina näher, ist jedoch von ihr wegen 
des verschiedenen Baues des letzten Segments zu trennen. Der mittlere 
Längsraum ist nämlich auf dem Tergit viel schwächer ausgebildet, 
verflacht sich nach hinten vollständig und geht in den Apikalrand 
über, während er bei jener in deutlicher Entfernung vom Apikalrand 
abgestutzt in einer Platte endigt. Der Apikalrand. selbst ist weder 
aufgebogen noch abgestutzt. Das letzte Sternit trägt zwei Kielchen. 
Auf dem niedergedrückten Spitzenteil ist es lang und dicht abstehend 
hell behaart. Der Clypeus ist breit flachgedrückt ohne eine deutliche 
Mittelgrube oder einen Mittelkiel. Das Propodeum ist verhältnismäßig 
schlank gebaut und an den Seiten wenig gerundet, sodaß diese Art 
dadurch an die nyangwensis und deren Verwandte erinnert. 

Länge: etwa 7 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besser erhaltene Exemplar. 


V nyangwensis n. sp. 


Ein Männchen von Nyangwe, 17.11.10 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. 

Die drei ersten Abdominalsegmente sind rot. Der Hinterkopf ist 
seitlich auf den Schläfen dicht weiß behaart. Die Pronotalbinde ist 
gut ausgebildet, desgl. ein Propodealfleck, der aber nur wenig breiter 
als lang ist. Außerdem findet sich an den oberen Hinterwinkeln der 
Seitenflächen des Propodeums ein dicht weißhaariger Fleck, der durch 
etwas lockere Behaarung mit dem Rückenfleck zusammenhängt. Die 
Apikalbinden auf dem zweiten bis sechsten Tergit sind breit drei- 


4. Heft 


492 Dr. H. Bischoff: 


eckig unterbrochen. Die Trübung der Flügel ist eine ziemlich schwache. 
Der Clypeus ist flach und breit niedergedrückt, in der Mitte am Vorder- 
rand etwas schwielig verdickt, glänzend und schwach dachförmig 
gekielt. Das Scutellum ist leicht bucklig gewölbt mit undeutlich ge- 
glätteter Mittellinie. Das Mittelsegment ist ziemlich schlank gebaut 
mit nur schwach gerundeten Seiten. Durch zusammenfließende 
Ränder der Maschenskulptur erscheint die abstürzende Hinterfläche 
des Propodeums etwas gerandet. Das Längsfeld auf der Basalfläche 
schimmert parallelseitig durch die dichte, anliegende Behaarung 
hindurch. Der mittlere Längsraum des Analtergits endet hinten 
höckerförmig und ist oberseits nicht gefurcht. Auf der Mitte der 
Scheibe des zweiten Tergits finden sich zerstreute Punkte. Die Apikal- 
binde des zweiten Tergits ist schwächer als die des dritten. 
Länge: etwa 12 mm. 


chartumica n. sp. 


Ein Männchen von Chartum [M. W.] liegt vor. 

Der nyangwensis sehr nahe stehend, doch sind nur die beiden 
Basalsegmente des Abdomens rot. Die hinteren Seitenflecken des 
Propodeums sind nur andeutungsweise vorhanden. Ob Zeichnungs- 
unterschiede des Abdomens vorhanden sind, kann nicht angegeben 
werden, da die Binden zu stark abgerieben sind. Morphologische Unter- 
schiede bestehen darin, daß die abstürzende Fläche des Propodeums 
besonders oben stark gerandet ist. Die Seiten des Basalfeldes des 
Mittelsegments konvergieren stark nach hinten. Die Scheibe des 
zweiten Tergits ist in weiterem Umfange geglättet. Der Längsraum 
des Analtergits, wie auch die übrigen Strukturmerkmale stimmen in 
ihrer Bildung mit der der nyangwensis überein. 

Länge: etwa 11 mm. 


nyassicola n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von: Langenburg, Nyassasee, 3. 98 
(Fülleborn) [M. B.). 

Diese Art steht der chartumica ganz außerordentlich nahe. Schwarz; 
die beiden ersten Abdominalsegmente sind rot. Die Prothorakalbinde 
fehlt völlig. Der weiße Haarfleck des Propodeums ist gut entwickelt. 
Die Apikalbinden auf dem zweiten und dritten Tergit sind in der 
Mitte weit unterbrochen, die auf dem vierten und fünften durchgehend. 
Die Unterbrechung der Binde des zweiten Tergits wird hinten durch 
eine schmale Apikalfranse begrenzt. Das sechste Tergit zeigt keine 
Spur einer hellen Endbinde. Die Flügel sind ziemlich stark gebräunt, 
an der Basis etwas heller. Der Clypeus ist vorn flach niedergedrückt 
und glänzend. Auf der Mitte ist er ganz schwach in der Längsrichtung 
erhaben. Das Scutellum trägt eine feine, durchgehende, mittlere 
Längsrunzel als Andeutung eines Kieles. Die abstürzende Fläche des 
Propodeums ist oben und seitlich gerandet. Der Längsraum des Anal- 
tergits endet weit über dem Apikalrand in einem vorgezogenen Höcker, 
der geglättet und davor leicht gefurcht ist. 

Länge: etwa 12 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 493 


2. Gruppe. 
alberti Andre in Term. Füzetek, 1896, p. 22. 


12 Männchen liegen vor von: Span. Guinea, Alen-Benito-Gebiet, 
1.—15. 8.06; 1.—15. 10.06; 16.—31.10.06 (Tessmann) [M. B.]; 
Uelleburg, Benito-Gebiet, 15.—31. 1.07; 15.—28. 2.07 (Tessmann) 
[M. B.]; Span. Guinea, Nkolentangan, 11.07—5.08 (Tessmann). 
[M. B.]; Uelleburg, 6.—8.08 (Tessmann) [M.B.]; N. Kamerun, 
Johann-Albrechtshöhe, 11. 1.96 (Conradt) [M. B.]; Togo, Bismarck- 
burg, 3.—10. 12. 92 (Conradt) [M. B.]. 


Einfarbig schwarz; das dritte Tergit trägt eine durchgehende, 
silberweiße Haarbinde. Auch sonst finden sich am Körper überall, 
mit Ausnahme des Mesonotums und des Scutellums silbrige Haare, 
die am Apikalrand des ersten Tergits eine schmale Franse bilden, 
an dem des zweiten eine meist etwas dichtere. Auf dem Propodeum be- 
dingt die Behaarung einen seidenartigen Schimmer. Die Flügel sind 
graubraun getrübt mit hyaliner Basis. Die Tibialendsporne sind weiss. 
Der Kopf ist quer, so breit wie der Thorax; hinter den Augen mit 
konvergierenden Seiten nur ganz wenig verlängert. Das zweite Fühler- 
glied ist etwas länger als das dritte. Der Mittelteil des Ulypeus ist 
vorn flach niedergedrückt und glänzend mit in der Mitte schwach auf- 
gebogenem Vorderrand. Die Punktierung des Kopfes ist eine ziemlich 
grobe. Die Thoraxskulptur ist ähnlich, aber etwas dichter. Das Scu- 
tellum ist schwach gewölbt und trägt einen deutlichen, glatten Längs- 
 kiel. Das Mittelsegment ist flach und weitmaschig skulptiert mit einem 
gut entwickelten, gestreckten Mittelfeld. Auf der Mitte der Scheibe 
des zweiten Tergits findet sich eine ziemlich ausgedehnte, glatte, un- 
punktierte Fläche. Der Apikalrand des letzten Tergits ist in der Mitte 
leicht nach hinten vorgezogen. Der breite, geglättete Längswulst ist 
hinten niedergedrückt und verflacht. Das siebente Sternit trägt 
kurze, aber deutliche Seitenkiele. Das letzte Sternit besitzt zwei große, 
flache, ziemlich dreieckige, geglättete Schwielen, hinter denen es lang 
und dicht schwarzbraun behaart ist. Der Kiel des ersten Sternits ıst 
flach bogenförmig ausgerandet. 


Länge: 11—17 mm. 
“ subsp. prolongata n. subsp. 


Zwei Männchen liegen vor von Kibombo, 3.11. u. 6.11.10 (Be- 
quaert) [Congo M.]. 

Der Clypeus ist bei dieser Form in der Mitte des Endrandes viel 
stärker lappig vorgezogen, sodaß man sie daraufhin evt. auch als eigene 
Spezies abtrennen könnte. Das kleinere, zuerst gefangene Exemplar 
gleicht in der Färbung der Nominatrasse fast völlig, nur ist die Franse 
des zweiten Tergits bindenartig entwickelt. Das größere Exemplar 
weicht dagegen in der Färbung nicht unerheblich ab. Die Apikal- 
franse des zweiten Tergits, sowie die Binde des dritten sind deutlich 
etwas gelblich getönt; der Kopf ist auf Stirn und Scheitel vorherrschend 


4. Heft 


494 Dr. H. Bischoff: 


schwarz behaart, und die Flügel sind mit Ausnahme der Basis viel 
stärker verdunkelt. 

Länge: 11—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


obesa Andre in Term. Füzetek, 1896, p.21; Tullgren in Ark. 
Zool., 1904, p. 427. \ 


Der Typus von Kuilu [M. Bud.], sowie ein weiteres Exemplar 
von Ogoue, Lambarene (Ellenberger, 1911) [M. P.] liegen vor. 

Die Art ähnelt der vorhergehenden sehr, ist aber morphologisch 
doch gut von ihr verschieden. Am Abdomen besitzt nur das dritte 
Tergit eine dichte, gelblich weiße Haarbinde Am zweiten Tergit ist 
eine Endfranse höchstens ganz schwach angedeutet. Die Flügel sind 
viel dunkler, auch an der Basis schwarzbraun getrübt. Das zweite 


und dritte, meist auch das vierve Fühlergeißelglied sind unterseits 


blaß gelblich aufgehellt. Der Clypeus ist längs der Mitte bis an den 
Vorderrand stumpf dachförmig gewölbt. Der Vorderrand selbst 
erscheint breit und flach ausgerandet. Das Schildchen ist ohne An- 
deutung eines mittleren Längskiels gewölbt. Das Mittelsegment fällt 
schräger nach hinten ab, ist dorsal ähnlich skulptiert, besitzt aber 
kein gestrecktes Mittelfeld, sondern nur einige etwas vergrößerte 
Maschen an der Basis. Das Analtergit ist vor dem Apikalrand in 
weitem Umfange geglättet und daselbst nach hinten ziemlich stark 
buchtig vorgezogen. Das siebente Sternit trägt nur undeutliche, kleine, 
gebogene Seitenschwielen; das achte Sternit besitzt auf seiner Mitte 
zwei kräftige, höckrige Schwielen, die weit von einander entfernt bleiben 
und zwischen denen die etwas niedergedrückte Fläche nur fein und 
weitläufig punktiert ist. Hinter diesen Höckern ist der Apikalteil des 
Sternits lang abstehend gelbbraun behaart, aber weitläufiger als bei 
der alberti (Taf. VII, Fig. en 
Länge: 17 mm. 


subsp. uellensis n. subsp. 


Drei Männchen liegen vor von Uelleburg, 6.—8. 08 (Tessmann) 
[M. B.]. 


Diese Tiere gleichen in den morphologischen Verhältnissen völlig 


der Nominatrasse, zeichnen sich aber durch die weniger stark ver- 


dunkelten, besonders an der Basis hyalinen Flügel und die reichlichere, 
graue Behaarung des ganzen Körpers aus, wodurch diese Form der 
alberti täuschend ähnlich wird. 

Länge: 13—14 mm. 

atricolor Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 232. 

Neun hierhergehörige Männchen liegen mir vor von Congo frang., 
Fernand-Vaz, 9.—11.02 (Fea) [M. G.]. 

Schlank gebaut. Schwarz; das Mittelsegment ist oberseits dicht 


silberweiß behaart. Außerdem befinden sich auf dem zweiten Tergit 
zwei quergestellte, weiße Haarflecken an der Basis und auf dem dritten 


ER 


‚Monographie der Mutilliden Afrikas. 495 


eine in der Mitte schmal unterbrochene, weiße Binde. Mund, Wangen 
und Schläfen, sowie die Mesopleuren haben eine ziemlich dichte, silber- 
graue Behaarung. Im übrigen finden sich helle Haare mit Ausnahme 
des schwarz behaarten Mesonotums und des letzter Tergits überall 
auf dem Körper zerstreut. Die Endsporne der Tibier sind weiß. An 
den schwärzlich getrübten Flügeln ist die Basis bis etwa zum Median- 
nerven hyalın. Der Kopf ist hinter den Augen nur schwach gerundet 
verlängert. Die äußeren Mandibularzähne sind kräftig. Der Clypeus 
ist auf seiner Mitte vorn flach grubig eingedrückt und am Vorderrand 
in der Mitte leicht quergebogen gewulstet. Der Eindruck des Clypeus 
wird bei frischen Stücken von weißen Haaren überdeckt. An den 
Fühlern ist das zweite Geißelglied nur wenig länger als das folgende. 
Die Augenausrandung ist tief. Die Seitenränder des Pronotums kon- 
vergieren nach vorn bogenförmig. Das Mesonotum ist etwas weit- 
läufiger als Kopf und Pronotum skulptiert. Die Tegulae sind kaum 
punktiert, nur längs ihres Außenrandes parallel gerieft. Das gebuckelte 
Scutellum trägt einen breiten, glatten, nach hinten etwas höckerartig 
vortretenden Längskiel, der auf seiner Mitte bes. gegen die Basis hin 
leicht gerillt sein kann. Das Mittelfeld des Propodeums ist lang ge- 
streckt und reicht von der Basis bis fast zur oberen, Hinterkante. Der 
Kiel des ersten Sternits ist flach ausgebuchtet und erscheint dadurch 
zweimal gezähnt. Im ganzen ist das erste Segment etwas glockig gegen 
das zweite abgesetzt. Das zweite Tergit ist auf der Scheibe in weiter 
Ausdehnung geglättet, die folgenden sind fein punktiert; das letzte 
besitzt einen ziemlich kräftigen, glatten mittleren Längswulst, der 
sich nach hinten verflacht. Der Apikalrand des letzten Tergits ist 
flach bogig ausgeschnitten. Das siebente und achte Sternit tragen 
ziemlich kräftige Seitenkiele; zwischen denen des achten Sternits ist 
dasselbe leicht eingedrückt, dahinter dicht und lang abstehend schwarz- 
braun behaart. 


Länge: 10—14 mm. 


subsp. ochraceomaeulata Andr& in Ann. Mus. Genova, 1904/05, 
p- 234. 


Die typischen Männchen liegen mir vor von Is. S. Thome, Agua- 
Ize, 400—700 m, 12. 1900 (Fea) [M. G.]. 


Die Männchen sind gegenüber der Nominatrasse dadurch aus- 
gezeichnet, daß die dorsale Fläche des Mittelsegments nur spärlich 
silbern behaart ist. Ferner ist die Tönung der hellen Abdominalzeich- 
nung eine mehr gelbliche, und die Binde des dritten Tergits ist weiter 
unterbrochen. Die Ausrandung des letzten Tergits ist tiefer (Taf. VII, 
Fig. 237 e). 


Länge: 15-17 mm. 
prineipis Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 242. 


Vier männliche, typische Exemplare liegen mir vor von: Is. Prin- 
cipe, Roca Inf. D. Henrique, 100—300 m, 1.—5.01 (Fea) [M. G.]. 


4. Heft 


496 Dr. H. Bischoff: 


Morphologisch der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber durch 
etwas schlankere Fühler ausgezeichnet. Auf dem Mittelsegment 
findet sich dorsal keine weißliche Behaarung. Auch auf dem zweiten 
und dritten Tergit fehlt eine solche. Statt dessen sind das vierte bis 
siebente Tergit dicht mit weißlichen Haaren bedeckt, die auf dem 
Analtergit eine Mittellinie frei lassen. Die Ausrandung des letzten 
Tergits ist ziemlich tief. (Taf. VII, Fig. 237b). 

Länge: 11—13 mm. 


Mimecomutilla. 


Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 327 u. 329. 

Genotypus: renominanda m. (purpurata Per. nec. Sm.). 

Weibchen: Mittelgroße, ziemlich schlank gebaute Arten. 

Der Kopf hat.etwa die vordere Breite des Thorax oder ist etwas 
breiter als derselbe. Von vorn gesehen erscheint er etwas quer. Hinter 
den Augen ist er mit leicht gerundet konvergierenden Seiten etwas 
verlängert. Der Hinterrand ist mitunter buchtig ausgeschnitten und 
etwas abgeschrägt. In diesem Falle sind die Hinterwinkel etwas 
deutlicher ausgeprägt. Die Stirn ist ziemlich gewölbt. Die Länge der 
Wangen ist ungefähr gleich der Entfernung der Augen von den Hinter- 
winkeln. Der Clypeus ist sehr kurz. Die Mandibeln sind lang, einfach 
zugespitzt und sichelförmig gebogen. Die Augen sind groß, stark 
gewölbt und deutlich fazettiert. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
beträchtlich länger als das folgende, mitunter so lang wie die beiden 
folgenden zusammen. 

Der Thorax ist ziemlich schlank, hinten nicht oder nur wenig 
breiter als vorn. Der Vorderrand des Pronotums ist nach vorn mehr 
oder weniger gerundet vorgezogen. Die vorderen Seitenwinkel können 
scharf entwickelt sein. In der Mesonotalregion, die etwas gegen das 
Pronotum einspringt, sind die Seiten annähernd parallele In der 
Propodealregion divergieren sie wieder etwas nach hinten. Das Scu- 
tellarschüppchen ist meist nur sehr undeutlich. Gelegentlich findet 
sich ein vom Scutellarschüppchen zu den Hinterwinkeln laufender 
Querkiel. Die etwas konkaven, glänzenden Pleurenabschnitte sind 
deutlich voneinander getrennt. Der Scharrkamm der Vorderbeine 
ist kräftig entwickelt. Mittel- und Hintertibien sind an ihren Außen- 
seiten kräftig bedornt. 

Das Abdomen ist schlank oval. Das erste Segment ist ziemlich 
klein mit stark konvergierenden Seiten, gegen das zweite kaum ab- 
gesetzt. Das letzte Tergit besitzt ein seitlich gut begrenztes Pygidial- 
feld, das am Apikalrand breit, aber nicht besonders stark vorgezogen 
ist. Die Skulptur desselben ist insofern charakteristisch, als sie körnelig 
ist, allerdings mitunter zu mehr oder weniger deutlichen Runzeln 
zusammenfließend. : 

Charakteristisch ist die Zeichnung dadurch, daß am Apikalrand 
des zweiten Tergits eine in der Mitte unterbrochene, belle, seitlich 
gelegentlich abgekürzte Fransenbinde auftritt. Außerdem besitzt 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 497 


das zweite Tergit auf der Mittz seiner Scheibe häufig zwei rundliche, 
weiße Haarflecken nebeneinander, die allerdings auch fehlen können. 
Die Binde des dritten Tergits ist gewöhnlich unterbrochen, mitunter 
aber durchlaufend. 


Männchen: Mittelgroße, ziemlich schlanke Formen. 


Der Kopf ist etwas schmaler als der Thorax und erscheint von 
oben gesehen ziemlich stark quer. Von vorn gesehen ist er breiter 
als hoch, mehr oder weniger quer elliptisch. Der Hinterrand ist gerade, 
nach hinten häufig etwas gerundet vorgezogen. Die Seiten des Scheitels 
hinter den’ Augen sind kurz, nicht oder kaum länger als die Entfernung 
der Augen von der Basis der Mandibeln. Die Hinterwinkel sind ver- 
rundet. Die Stirn kann einen mittleren Längseindruck tragen. Der 
Clypeus ist etwas vorgezogen, ziemlich flach, am Vorderrande fast 
gerade, auf der Mitte der Länge nach mehr oder weniger dachförmig 
erhaben. Die Mandibeln sind außen meist ungezähnt, allerdings bei 
dem Genotypus außen unten mit einem kräftigen Zahn, an der Spitze 
in zwei Zähne gespalten, von denen der untere w iter vorgezogen ist. 
Die Augen sind groß, oval, innen mäßig tief ausgerandet. Die Ocellen 
sind ziemlich klein, einander stark genähert. Die hinteren sind von 
den Seitenaugen viel weiter entfernt, als von einander. Die beiden 
ersten Geißelglieder sind kurz, zusammen kaum von drei Viertel 
der Länge des dritten Geiß :lgliedes. Der Thorax ist schlank gebaut. 
Die Vorderwinkel sind abgerundet. Die Seiten des Pronotums kon- 
vergieren gerundet nach vorn. Der Vorderrand ist gerade oder leicht 
nach vorn vorgezogen. Auf dem Mesoscutum sind die Parapsiden- 
furchen gut entwickelt, nach vorn kaum abgekürzt. Auch die auf 
den Seitenfeldern des Mesoscutums gelegenen Seitenfurchen oder 
Kiele sind mitunter deutlich ausgeprägt. Die Tegulae sind groß mit 
verflachtem Hinter- und Außenrande, mitunter dicht behaart. Das 
Mesoscutellum ist einfach gewölbt, nicht gekielt oder gehöckert, wie die 
vorderen Thoraxpartien kräftig skulptiert. Das Propodeum besitzt 
leicht gerundete Seiten. Es ist einfach maschig skulptiert ohne größere 
Basalfelder und mittleres Längsfeld oder Längskiel. Die Mesopleuren 
treten stark gewölbt vor und zerfallen meist deutlich in eine obere 
und untere Hälfte, von denen dann jede für sich gewölbt ist. Die 
Beine sind von sehr schlanker Gestali. Die schwarzbraun getrübten, 
höchstens an der Basis schwach aufgehellten Vorderflügel besitzen 
drei Cubital- und zwei Discoidalzellen. Der Basalnerv mündet etwa 
um die Länge des Pterostigmas von diesem entfernt in die Subcosta. 


Das Abdomen ist von schlanker Gestalt. Die Seiten des ersten 
Segments konvergieren stark nach vorn. Das erste Sternit ist mit 
einem ausgerandeten Kiel bew:hrt. Die Seitenfurchen des zweiten 
Tergits sind deutlich. Das siebente Sternit ist meist jederseits mit 
einem kleinen Höckerzahn bewehrt, das achte einfach gebaut, mit 
nach hinten gekrümmten Haaren mehr oder weniger dicht besetzt. 
Das letzte Tergit ist einfach mit leicht gerundetem Hinterrande ohne 
besondere Bewehrung. 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 4. 32 4. Heft 


498 Dr. H. Bischoff: 


Die Färbung ist mitunter ganz schwarz; meist ist aber der Thorax 
mehr oder weniger ausgedehnt gerötet, selten das Abdomen von röt- 
licher Grundfärbung. Eine dichtere, helle Behaarung findet sich stets 
am Apikalrand des zweiten Tergits; auch an dem des ersten und häufig 
an dem folgenden tritt eine mehr oder weniger bindenartige Behaarung 
auf, die in der Mitte gelegentlich eine Unterbrechung aufweist. Auch 
das Pronotum kann mitunter eine helle Haarbinde tragen. 


Weibchen. 

1. 2. Tergit mit zwei hellen Haarflecken mitten auf der Scheibe 2 
2. Tergit nur mit einer unterbrochenen Apikalbinde 7 
2. Thoraxseiten in der Mesonotalregion parallel 3 
Thoraxseiten in der Mesonotalregion etwas nach hinten diver- 
gierend; Binde des zweiten und dritten Tergits stets seitlich 
abgekürzt 6 

3. Binde des zweiten und dritten Tergits seitlich abgekürzt 
infamium 
Binde des zweiten und dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt 4 
4. Pleuren in weiter Ausdehnung geschwärzt; Binde des dritten 


Tergits schmal unterbrochen omissa 
Pleuren rot; Binde des dritten Tergits weiter unterbrochen 5 

5. Ränder der mittleren Unterbrechung des dritten Tergits nach 
hinten divergierend granulipygidialis 
Ränder der mittleren Unterbrechung des dritten Tergits parallel 
rugosipygidvalis 

6. Kopf schwarz djibutina 
Kopf gerötet rubriceps 

7. Thorax hinter oben ohne Querkante; Pygidialfeld runzlig punktiert, 
Kopf von normaler Größe renominanda 


Thorax hinten mit Querleiste; Pygidialfeld gestreift; Kopf groß, 
breiter als der Thorax; Seiten des Kopfes hinter den Augen stark 


konvergierend arcuaticeps u. colpocephala 
Männchen. 

1. Abdomen ganz schwarz 2 

Erstes bis drittes Segment rotbraun 11 

2. Thorax ganz schwarz 3 

Thorax wenigstens teilweise rot 8 


3. Thoraxrücken ganz schwarz behaart, höchstens auf dem Pro- 
podeum mit zerstreuten, blacsen Haaren 
Thoraxrücken reichlich hell behaart 

4. Rücken des Abdomens mit Ausnahme des ersten Segments sehr 


Ir 


dicht golden behaart aurinigra 
Zweites und drittes Tergit mit unterbrochener, weißer Bnde 5 
5. Tibien ganz schwarz behaart elypearis 
Tibien mit reichlicher, heller Behaarung 6 


6. Binde des zweiten und dritten Tergits sehr weit: unterbrochen, 
ziemlich rein weiß clypeariformis 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 499 


Besonders die Binde des dritten Tergits viel schmaler unterbrochen, 
etwas gelblicher getönt omıss@ 
. Die helle Behaarung auf dem Thorax und besonders auf dem 
Abdomen deutlich gelblich trichionota 
Die he!le Behaarung auf Thorax und Abdomen dichter und rein 
weiß cretacea 
8. Thoraxrücken ziemlich hell rot, Seiten und Propodealregion 
schwarz; Mandibeln außen gezähnt - 


-I 


Der ganze Thorax, einschl. Propodeum, düsterrot 10 
9. Erstes Tergit mit deutlicher Franse, zweites und drittes Tergit 
mit winklig ausgerandeter Apikalbinde renominanda 


Erstes Tergit nur spärlich gefranst, zweites und drittes Tergit 
mit durchgehenden, mehr oder weniger deutlichen Binden umtata 
10. Drittes Tergit höchstens zerstreut gräulich behaart, aber ohne 


Bindencharakter chirindana 

Drittes Tergit mit einer ebenso scharf ausgeprägten Binde wie 

das zweite bitaeniata 

11. Letztes Sternit gelbbraun beborstet entebbensis 

Letztes Sternit schwarz beborstet nyassicola 
Weibchen. 


omissa Andre in Ann. Mus. Genova, 1904/05, p. 231. 


Von dieser Art liegen mir drei Weibchen, darunter der Typus vor 
. von Guinea portoghese, Bolama, 6.—12. 99 (Fea) [M. G.]. 

Schwarz; Thorax düsterrot mit verdunkelten Pleuren. Auf dem 
Abdomen findet sich eine charakteristische Zeichnungsanordnung, 
die mit kleinen Modifikationen auch bei den anderen Arten der Gruppe 
auftritt. Auf dem zweiten Tergit stehen zwei runde, weiße Haarflecken. 
Das dritte trägt eine seitlich nicht abgekürzte Binde, die in der Mitte 
schmal und parallelseitig unterbrochen isi. Am Apikalrand des zweiten 
Tergits tritt vor diesen Bindenhälften eine schmale, weiße, in der 
Mitte etwas weiter'unterbrochene Fransenbinde auf, die sich bis zum 
Außenrande des Tergits erstreckt. Die Seiten des Kopfes hinter den 
Augen konvergieren nur schwach und sind fast parallel. Der Kopf 
selbst ist ein wenig breiter als der Thorax. Die Seiten des letzteren 
sind fast parallel. Das Pronotum ist namentlich bei den größeren 
Stücken seitlich kaum erweitert. Das Propodeum tritt seitlich nur 
schwach gerundet vor. Das Pygidialfeld ist körnelig skulptiert mit 
nur schwach angedeuteter Streifung (Taf. II, Fig. 143). 

Länge: 8—-9 mm. 

\ granulipygidialis n. sp. 

Von dieser der vorhergehenden sehr ähnlichen Art liegen mir 
13 Weibchen vor mit folgenden Angaben: Brazzaville, 24. 9. 10 
(Bequaert) [Congo M.]; Banana (Busschodts) [M. Brüssel]; Congo 
francese, Fernand Vaz, 9.—-10.02 (Fea) [M. G.]; Gabun [M. Bud.]; 
Congo Belga, Kasai (Crida) [M. G.]; S. Tanganyika-S., S. Ufipa, 

32* 4.Heft 


500 Dr. H-Bischöft: 


samwia, 10.--12.2.09 (Fromm) [M.B.]; Nyassa See [M.B.]; 
Kigonsera (Ertl) [Coll. Schulth.]; Kambove, Katanga, 4000-5000 ft. 
31.3.07 (Neave) [Br. M.]; Mozambique, Prov. de Gorongoza, Foret 
d’Inhanconde, 350 m d’Alt., 11.07 (Vasse) [M. P.]; Kapland (Dr&ge) 
[M. B.]; Central Angoniland, Lilongwe Distr., 4000—5000 ft., 28. 5. 
bis 2.6.10 (Neave) [Br.M.]. 

Diese Form, die vielleicht nur als Rasse der vorhergehenden auf- 
zufassen ist, ist auch von Andre mit der omissa durcheinander ge- 
worfen worden. Bei dieser Form ist der ganze Thorax, also auch die 
Pleuren, düsterrot. Die Binde des dritten Tergits ist breiter unter- 
brochen, u. z. können die Ränder dieser Unterbrechung nach hinten 
divergieren (Typus der granulipygidialis) oder parallel laufen. Die 
letztere Foım bezeichne ich als f. rugosipygidialis n. f. Morphologisch 
unterscheidet sich diese Art von der omissa Andre dadurch, daß der 
Thorax in der Mesonotalregion schmaler ist als in der Pronotalregion, 
resp. daß das Pronotum breiter ist. Die Propodealregion ist stärker 
erweitert. 

Länge: 7—-10 mm. 

Als Typus der granu!vpygidialis bezeichne ich eines der Exemplare 
von Fern and Vaz. Das hierher zu stellende Stück von Kasai besitzt 
einen etwas helleren Thorax. 

Als Typus der rugosipygidialıs wird das Stück vom Nyassa See 
bezeichnet. Diese Form ist mehr im Osten und in Zentralafrika ver- 
breitet, sodaß sie vielleicht als geographische Rasse aufgefaßt werden 
kann. Bei dem hierhergehörigen Stück von Central Angoniland sind 
die Pleuren wie bei der typischen omissa geschwärzt. Auch das Stück 
aus dem Kapland macht einen etwas abweichenden Eindruck. Das 
Stück von Kigonsera besitzt einen im ganzen recht dunklen, fast 
schwarzen Thorax. 


djibutina n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von: Interieur de Djibouti (Hart- 
mann) [M. P.]; Bisa Timo bei Harrar (Kristensen) [Coll. Brauns)]. 

Den vorhergehenden sehr ähnlich, ist+diese Form dadurch aus- 
gezeichnet, daß die Apikalfranse des zweiten und die Binde des dritten 
Tergiis seitlich stark abgekürzt sind. Beide sind in der Mitte sehr 
weit unterbrochen. Ob diese Form spezifisch von der vorhergehenden 
verschieden ist, muß noch dahingestellt bleiben. Zum wenigsten _ 
dürfte sie aber eine gut ausgeprägte Rasse darstellen, die auch morpho- 
logisch unterschieden ist, u. z. dadurch, daß die Seiten der Mesonotal- 
region deutlich, wenn auch schwach, nach hinten divergieren, und 
also nicht parallel verlaufen. Die Pleuren sind bei dem Exemplar 
aus Harrar gänzlich geschwärzt, während sie bei dem anderen Indi- 
viduum in weiter Ausdehnung oben gerötet erscheinen. 

Länge: 8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Djibutı. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 501 


subsp. rubriceps n. subsp. 


Drei Weibchen liegen mir vor mit den Angaben: D.O. Afrika, 
Shira, Kilimandjaro, 1.4.07 (Förster) [M. B.]; Afr. or. all., Kili- 
mandjaro, Zone des Cultures, Kilema, 1.04 (Alluaud) [M.P.]. 

Der Nominatform in der Zeichnung sehr ähnlich, ist diese Form 
durch den geröteten Scheitel ausgezeichnet. Die Seiten des Meso- 
notums divergieren etwas schwächer nach hinten. Die Skulptur des 
zweiten Tergits ist auf der Scheibe gıöber und deutlich längsstreifig, 
während sie bei der typischen ajibutina viel feiner ist und unter der 
anliegenden Behaarung kaum hervortritt. 

Länge: 7—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. B.]. 


infamium n. sp. 


Zwei Wsibchen liegen vor von Entebbe, 1.10.00 (Gowdey) 
[Br. M.] und Ouganda (Denolt) [M. Brüssel]. 

Schwarz; Thoraxscheibe düsterrot. Die apikale Fransenbinde 
des zweiven Tergi,s ist seitlich abgekürzt, setzt sich aber durch einige 
spärliche Härchen bis zum Außenrand des Segments fort. Auch die 
Binde des dritten Tergits ist seitlich abgekürzt, und durch die Apikal- 
franse gleichfalls mit dem Außenrande verbunden. Morphologisch 
ist diese Art dadurch charakterisiert, daß das Pronotum breiter als 
bei einer der verwandten Arten ist. Dahinter verlaufen die Thorax- 
seiten parallel. Das Propodeum ıst nur schwach verbreitert und 
nicht breiter als das Pronotum. (Taf. II, Fig. 144). 

Länge: etwa 8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück von Entebbe. 


renominanada nomen novum für 


purpurata Peringuey in Ann. S. Afr. Mur., 1898, p. 60, t. 8,.f. 6. 

Von dieser als Weibchen zur purpurata Sm. beschriebenen Form 
liegen mir fünf Exemplare vor von: Kapland, Sunday River, 29. 11. 97 
(Brauns) [M.B.]; Algoa Bai, 22.11.96 (Brauns) [M. W.]; Algoa 
Baı, 1.12.95 (Brauns) [M. W.]; Sunday River, 25.1.98 [M. W.]; 
Cap b. sp. (De Vylder) [M. Stockh.]. 

Diese Weibchen sind schon an der Zeichnung leicht kennilich, 
sodaß Verwechselungen kaum möglich sind. Schwarz; Thorax rost- 
rot, auf den Pleuren unten verdunkelt. Der Scheitel ist gerötet. Am 
Apikalrand des ersten Tergits findet sich eine schmale Endfranse. 
Eine Binde am Spitzenrand des zweiten Tergits verschmälert sich 
nach den Seiten hin; in der Mitte ist diese Binde tief winklig aus- 
geschnitten. Das dritte Tergit wird von einer in der Mitte nicht unter- 
brochenen Binde bedeckt. Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax, 
und ist hinter den Augen nur wenig verlängert mit schwach kon- 
vergierenden Seiten. Das Pronotum ist vorn gerundet vorgezogen; 
seine Hinterwinkel treten ein wenig vor. Die Seiten des Mesonotums 
sind vollkommen parallel. Die Pronotalregion ist etwas erweitert, 
sodaß sie breiter als das Pronotum ist. Kopf und Thorax erscheinen 


4. Heft 


502 Dr. H. Bischoff: 


infolge der dichten, groben Punktierung matt. Das Pygidialf>ld ist 
durch dichte, körnelige Skulptur matt. (Taf. III, Fig. 145). 

Ein weiteres zu dieser Form gehöriges Weibchen, das aus Trans- 
vaal, Johannesburg, 1. 06 (Kobrow) [Coll. Brauns] stammt, zeichnet 
sich dadurch aus, daß der Hinterkopf und teilweise auch die Schläfen 
gerötet sind. Ob hierin ein Rassenunterschied zu sehen ist, mag noch 
dahingestellt bleiben. 


arcuaticeps Andre in Bull. Soc. ent. France, 1905, p. 25. 


Drei Exemplare dieser Art sind mir vom typischen Fundort: 
Shilouvane, N. Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.] bekannt geworden 

Wegen der morphologischen Eigentümlichkeiten verweise ich auf 
das bei der subsp. colpocephala gezeigte. Von jener unterscheidet sich 
die Nominatrasse durch den viel heller roten Thorax. (Taf. III, 
Fig. 146). 

Länge: 7—10 mm. 


subsp. eolpocephala n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Nyasaland, Chiromo, 400 ft., 17.— 
20.4.10 (Neave) [Br.M.] und Ruo Valley, 1000—2000 ft., 21 — 
25.4.10 (Neave) [Br. M.]. 3’ 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der renominanda, 
ist aber von jener sowohl in der Färbung wie in der Skulptur gut zu 
unterscheiden. 

Ganz schwarz; nur der Thoraxrücken sehr düster rot. Das erste 
Tergit trägt am Apikalrand einige blasse Haare, die aber noch keine 
eigentliche Franse bilden. Das zweite Tergit besitzt eine in der Mitte’ 
weit unterbrochene Fransenbinde, und das dritte Tergit ist ganz von 
einer weißen Binde bedeckt, die in der Mitte etwas schmäler unter- 
brochen ist als die Apikalbinde des zweiten Tergits. Der Kopf ist 
breiter als der Thorax; hinter den Augen bedeutend mehr verlängert 
als bei der renominanda; sein Hinterrand ist rundlich ausgeschnitten. 
Das zweite Geißelglied ist so lang wie die beiden folgenden zusammen, 
während es bei der renominanda viel kürzer erscheint. Die Thorax- 
gestalt stimmt mit der jener Art überein, doch läuft auf seinem Rücken 
dicht vor dem senkrechten hinteren Absturz von den oberen Hinter- 
winkeln zu dem Skutellarschüppchen ein deutlicher Querkiel. Der 
nach vorn in der Mitte vorgezogene Vorderrand des Pronotums ist 
daselbst scharf gerandet. Das Pygidialfeld weist eine deutliche, nach 
hinten divergierende, mehr oder weniger elliptische Streifung auf. 

Länge: 7—-8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das zuerst gefangene Exemplar. 


Männchen. 
aurinigra n. Sp. 


Drei Männchen dieser prächtigen Art liegen vor von Kambove, 
Katanga, 4000-5000 ft., 31.3.07 (Neave) [Br.M.]; Lufira R., 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 503 


Katanga, 3500 ft., 7.6.07 (Neave) [Br. M.]; 150-- 200 miles W. of 
Kambove, 3500— 4500 ft., 6.10.07 (Neave) [Br. M.]. 

Die Art hat in der Färbung eine gewisse Ähnlichkeit mit der 
pulchrihirta Cam., ist aber leicht von jener zu unterscheiden. 

Schwarz; Vorderkörper, Beine und erstes Abdominalsegment 
schwarz behaart mit nur spärlich eingestreuten hellen Haaren; nur 
der Clypeus ist dichter silbern behaart. Die Tergite sind vom zweiten 
an, abgesehen von einem schmalen Raum an der Basis des zweiten, 
sehr dicht goldgelb behaart, doch scheint sich diese Behaarung am 
letzten Tergit leicht abzureiben. Die Sternite sind goldig gefranst. Die 
Flügel sind gleichmäßig tief schwarzbraun getrübt. Der Kopf erreichö 
ziemlich die Breite des Thorax. Hinter den Augen ist er parallel- 
‚seitig etwas verlängert. Sein Hinterrand ist gerade. Die Winkel sind 
abgerundet. Die Ausrandung der Augen ist schwach. Die Mandibeln 
sind kräftig und dick, unterseits nicht gezähnt. Das erste und zweite 
Fühlergeißelglied zusammen sind viel kürzer als das dritte Glied. 
Die Kopfskulptur ist ziemlich fein und sehr dicht. Die Vorder- 
winkel des Pronotums sind stark abgerundet. Seine Skulptur 
ist ähnlich der des Kopfes und wesentlich feiner als die des Mesonotums. 
Die Tegulae sind ziemlich groß, hinten aufgebogen und stark glänzend, 
nur spärlich punktiert. Das flach gewölbte Scutellum ist grob und rauh 
sculptiert. Das Propodeum ist sehr tief grubig punktiert. Der ziemlich 
stark vorgezogene Kiel des ersten Sternits ist nur schwach ausgerandet. 
Das Pygidium ist längsgrubig skulptiert, vor dem Apikalrand feiner. 
Das siebente Sternit ist sehr kurz und trägt jederseits ein kleines 
Dörnchen. 

Länge: 10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das zuerst gefangene Exemplar. 


elypearis Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1906, v. 37, p. 75, f. 12. 


Der Typus liegt vor von Adi Ugri, 6.01 (Andreini) [M. G.]. 

Schwarz; am Apikalrand des zweiten Tergits mit einer Binde 
aus weißen Haaren, die ebenso lang ist wie eine Binde auf dem dritten 
Tergit. Beide Binden sind in der Mitte gleichweit unterbrochen. Die 
übrige Behaarung ist schwarz. Nur ventral, auch an den Schenkeln, 
dem Fühlerschaft und am Analsegment finden sich zerstreut weiße 
Haare. Die Tibialsporne sind weiß. Der Kopf hat etwa die Breite des 
Thorax. Seine Skulptur ist dicht und runzlig. Am Clypeus sind die 
Vord :rwinkel vorgezogen, sodaß dadurch der Vorderrand bogig aus- 
gebuchtet erscheint, aber bei Weitem nicht so scharf winklig, wie 
dies in der Figur angegeben ist. Vorn zwischen den Fühlerwurzeln 
findet sich ein kielartiger, kleiner Höcker, der in der gleichen Figur 
ebenfalls übertrieben stark dargestellt ist. An ihrer unteren Außen- 
kante sind die Mandibeln ungezähnt. Der Fühlerschaft ist verhältnis- 
mäßig kurz. Das erste und zweite Fühlergeißelglied zusammen sind 
kürzer als das dritte. Der Thorax ist ähnlich rauh skulptiert wie 
der Kopf. Am Seitenrand des Pronotums findet sich ein kleiner Höcker. 
Die Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. Das Scutellum 


4. Heft 


504 Dr. H. Bischoff: 


ist abgeflacht. Das Propodeum ist ziemlich tief und eng netzmaschig 
skulptiert. Ein mittleres Längsfeld fehlt. Die Tergite sind fein und 
dicht, auf dem zweiten etwas gröber punktiert. Der Ventralkiel des 
ersten Segments ist kaum vorgezogen. Das kurze siebent ; Sternit trägt 
jederseits ein kl:ines Zähnchen. 

Länge: etwa 10 mm. 

elypeariformis n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Abyssinie, Provinces equatoriales, 
Gofa, Basketo-Dime (Mission du Bourg de Bozas, 1903) [M. P.]. 

Der vorhergehenden ist diese Art ganz außerordentlich ähnlich. 
Sie unterscheidet sich zunächst dadurch, daß die Beine weiß behaart 
sind (nicht bloß an den Schenkeln). Der Kopf ist hinter den Augen 
etwas mehr verlängert und erscheint daher nicht ganz so stark quer.‘ 
Die Seitenhöcker des Pronotums sind kaum ausgebildet. Das Mittel- 
segment ist ein wenig gedrungener. Am Ülypeus sind die Vorderwinkel 
schwach vorgezogen, und auch die Lamelle an der Fühlerbasis ist 
schwächer. Im übrigen ist die Übereinstimmung zwischen beiden 
Formen eine recht auffällige, sodaß möglicherweise die clypeariformis 
nur als Rasse zu der clypearis Magr. zu stellen ist. 

Länge: 11 mm. 


omissa Andre. 


Ein Männchen liegt vor von W. Afrika, Kakamoeka (Falken- 
stein) [M. B.]. 

Dieses Männchen soll im Tode (trocken) fest in copula mit 
einem Weibchen vereinigt gewesen sein. Dieses Weibchen kann 
ich in der Sammlung des hiesigen Museums nicht auffinden. Es ist 
nicht ausgeschlossen, daß das betr. Exemplar an Andre als Dou- 
blette abgegeben worden ist. Das Männchen trägt die Bezeichnung 
omissa Andre. Das Männchen dieser Art ist aber bisher nicht be- 
schrieben worden. 

Schwarz; das zweite Tergit trägt eine in der Mitte unterbrochene, 
gelblichweiße Binde, das dritte eine ähnliche, ebenfalls unterbrochene, 
doch ist die Unterbrechung dieser Binde wesentlich schmaler als bei 
der clypearis und der clypeariformis. Die Flügel sind gleichmäßig 
dunkelbraun getrübt. Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. 
Hinter den Augen ist er ein wenig verlängert mit schwach konver- 
gierenden Seiten. Das zweite Fühlergeißelglied ist ein wenig länger 
als die Hälfte des folgenden. Der'Clypeus ist in der Mitte dreieckig 
flach gedrückt und stark glänzend. Zwischen den etwas vorgezogenen 
Seitenwinkeln ist er quer gerade abgestutzt, nicht ausgerandet. Die 
Mandibeln sind unterseits ungezähnt. Die hinteren Ocallen sind von 
einander noch nicht um die Hälfte ihres Abstandes von den Fazetten- 
augen entfernt. Die Skulptur des Kopfes ist ziemlich fein und dicht. 
Das Pronotum ist kurz; seine Skulptur ist ähnlich der des Kopfes. 
Das Mesonotum ist etwas gröber skulptiert; die Parapsidenfurchen 
erreichen den Vorderrand nicht. Die Tegulae sind groß und glänzend 
mit deutlicher, zerstreuter Punktierung. Das Scutellum ist flach 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 505 


gewölbt. Das Propodeum fällt nach hinten schräg ab. Es ist ziemlich 
engmaschig skulptiert. An den gleichmäßig schwärzlichen Flügeln 
ist der erste und zw ‘ite Abschnitt des Radius gleichlang, der dritte 
ist viel länger. Das zweite Dorsalsegment ist ziemlich weitläufig 
punktiert. Die Skulpturverhältnisse der letzten Sternite lassen sich 
wegen des stark eingekrümmten Hinterleibs bei dem vorliegenden 
Exemplar nicht genau erkennen. 
Länge: 12 mm. 


trichionota Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 219. 


Diese Art ist in zwei Exemplaren vertreten von folgenden Fund- 
orten: Kilimandjaro, Kibonoto, 1300—-1900 m, 11.5. (Sjöstedt) 
[M. Stockh.]; Kilimandjaro, 1.06 (Schröder) [M.B.]. 

Die Art ist bereits an der Zeichnungsanordnung leicht kenntlich. 
Schwarz; auf dem Pronotum und der Basis des Mittelsegments findet 
sich eine mehr oder weniger dichte, weißliche Behaarung. Am Apikal- 
rand des zweiten Tergits steht jederseits ein nach außen verbreiterter 
Haarfleck von gelblicher Färbung. Außerdem ist der Apikalrand 
des ersten Tergits weißlich gefranst, und auf dem dritten und den 
folgenden Tergiten stehen besonders seitlich helle Haare. Auch die 
gesamte übrige Behaarung mit Ausnahme der des Analsegments, 
die schwarz ist, ist gräulichweiß. Die Flügel sind leicht gebräunt 
mit stärker verdunkeltem Saume. Die Tibialendsporne sind weiß. 
Das Scutellum ist auf der Mitte flach gewölbt und nicht besonders 
eingebuchtet. Die Mandibeln sind außen ungezähnt. Der Clypeus 
ist flach gedrückt, in der Mitte schwach gekielt. An den Fühlern ist 
das zweite Geißelglied fast nur halb so lang wie das folgende. Die 
Augen sind nur schwach ausgerandet. Die Thorakalskulptur ist grob; 
die des Mittelsegments ist netzartig, ohne ein besonders ausgebildetes 
Längsfeld. Das Abdomen ist ziemlich dicht punktiert. _ 

Länge: etwa 10 mm. 


subsp. eretaeea n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Brit. E. Afr., E. shore of Victoria 
Nyanza, near Karungu, 28.—29.4.11 (Neave) [Br.M.]. 

- Bei diesen beiden Tieren ist die Behaarung auf dem Pronotum 
und der Basis des Mittelsegments besonders dicht und rein kreide- 
weiß. Auch die Apikalflecken des zweiten Segments sind fast rein weiß. 

Diese Form dürfte sicher eine eigene Rasse darstellen. b 
Länge: etwa 12 mm. 


bitaeniata n. sp. 


Zwei Männchen liegen vor von Kapland (Dre&ge) [M. B.] und 
Malvem, 11.99 (Cryon) [M. Bud.]. 

Diese Art ähnelt in der Zeichnung recht der renominanda m., 
ist aber morphologisch schon durch die unten ungezähnten Mandibeln 
gut zu trennen. S'chwarz; der ganze Thorax ist düster rot. Am ersten 


4. Heft 


506 Dr. H. Bischoff: 


Tergit findet sich eine schmale Apikalfranse, am zweiten eine in der 
Mitte etwas dreieckig ausgerandete und schmal unterbrochene Binde; 
eine ähnliche Binde tritt auch auf dem dritten Tergit auf, nur ist 
diese vorn kaum ausgerandet. Eine schwarze Behaarung findet sich 
auf den oberen Partieen der Stirn und auf dem Scheitel, auf dem 
ganzen Thoraxrücken. einschl. der Tegulae und auf den Abdominal- 
tergiten. Seitlich und ventral, sowie an Fühlerschaft und Beinen ist 
die Behaarung hell. Die Flügel sind ziemlich gleichmäßig braun 
getrübt. Der Kopf ist dicht und rauh skulptiert. Das erste und zweite 
Fühlergeißelglied zusammen sind kürzer als das dritte. Der geglättete 
Clypeus ist parallel zum Vorderrand eingedrückt und trägt einen 
kräftigen Längskiel. Hinter den Augen ist der Kopf nur wenig ver- 
längert. Der Thorax ist deutlich gröber als der Kopf skulptiert. Die 
Tegulae sind größtenteils geglättet und poliert. Das Propodeum ist 
grob und weitmaschig skulptiert, längs der Mittellinie sind die Maschen 
etwas gestreckter. Das zweite Tergit ist ziemlich weitläufig und grob 
punktiert. Im übrigen steht diese Art der chirindana recht nahe, 
von der sie aber leicht durch die Zeichnungsverteilung zu unter- 
scheiden ist. 

Länge: etwa 12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. B.]. 

Ich glaube nicht, daß diese Form mit der psammathe Per. identisch 
ist. Der Thoraxrücken ist hier durchaus dunkel behaart, während 
Peringuey von seiner psammathe sagt ‚clothed with dense greyish 
hairs.‘“ Auch ist das Scutellum auf keinen Fall als ‚much raised‘“ 
zu bezeichnen. Ferner ist das dritte Tergit nicht ganz hell behaart, 
sondern trägt eine ähnliche Binde wie die renominanda, die freilich 
den größten Teil des dritten Tergits bedeckt. Schließlich ist auch 
die Punktierung des zweiten Tergits bes. auf der Scheibe weitläufig, 
sodaß die Angabe ‚close punctured‘ nicht zutrifft. 


chirindana Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 233. 


Vier Männchen, die ich für die Andre@’sche Art halte, liegen 
mir vor von: Mocambique, Prov. de Gorongoza, For&t d’Inhanconde, 
350 m d’Alt., 10.07 (Vasse) [M.P.]; S. Afrika, Chinde [Br. M.]; 
Nyassaland, Mlanje, 2400 ft., 26.—3. 4.; 3.—5. 5. 10; 13. 6.13 (Neave) 
[Br.M |. 3% 

Die Art ähnelt in der Färbung außerordentlich der Trogaspidia 
truncativentris Andre, ist aber morphologisch gut von jener verschieden. 
Schwarz; Thorax dunkelrot, Tegulae schwarz; Tibialsporne weiß. Die 
Stirn ist weiß behaart, desgleichen ist die Behaarung der Beine vor- 
zugsweise blaß. Am Apikalrand des zweiten Tergits findet sich eine 
weiße, in der Mitte weit unterbrochene Binde. Sehr spärliche, helle 
Härchen stehen am Apikalrand des ersten, dritten und vierten Tergits 
bei dem Stück mit der Bezeichnung ‚Chinde“. Bei den übrigen 
Exemplaren findet sich eine längere, deutliche, helle Behaarung auf 
dem dritten bis fünften, mitunter auch auf dem sechsten Tergit. Ventral 
treten helle Wimperchen am zweiten und den folgenden Sterniten auf. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 507 


Der Kopf hat ziemlich die Breite des Thorax, ist hinter den Augen nur 
wenig verlängert mit abgerund ten Winkeln und geradem Hinter- 
rande. Die Augen sind inn»n nur sehr schwach ausgerandet. Die 
Mandibeln sind außen unbewehrt. Das dritte Fühlergeißelglied ist 
fast doppelt so lang wie das kurze zweite, welches selbst nur doppelt 
so lang ist wie das sehr kurze =rste. Das Scutellum ist gerundet. Der 
Thoraxrücken ist ziemlich grob und dicht punktiert. Das Propodeum 
ist ziemlich gestreckt, sehr dicht grubig skulptiert und läßt an der 
Basis in der Mitte eine schmale, kurze, von Längskielchen eingefaßte 
Furche erkennen. Das zweite Tergit ist seitlich sehr dicht, in der Mitte 
weitläufiger punktiert. Das siebente Sternit trägt zw:i deutliche, 
kleine Seitenzähnchen. 
Länge: etwa 12 mm. 


Als Unterschiede von der ihr ähnlichen Tr. truncativentris kommen 
in Betracht: die dunklen Flügelschüppchen, das kurze zweite Geißel- 
glied, das flache Scutellum, die kaum ausgebildete Furche auf dem 
. Propodeum, die ungezähnten Mandibeln, die dichtere Punktierung 
des zweiten Tergits und das flache zweite Sternit. 


entebbensis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Uganda, Entebbe, 26. 8. 11 (Gowdey) 
[Br. M.]. 


Schwarz; die ersten drei Abdominalsegmenie ıot. Eine dichie, 
helle Behaarung findet sich auf der Vorderseite des Kopfes, sowie 
auf den Schläfen, auf dem Pronotum in Bindenform, auf den Maso- 
pleuren und als Fransenbinden auf den einzelnen Abdominalsegmenten. 
Schwarz ist die Behaarung auf dem Mesonotum, der Mitte des Scu- 
tellums und den Flügelschüppchen. Der Kopf ist ziemlich kräftig 
gebaut, hinter den Augen wenig verjüngt. Die Aug:n sind an ihrem 
Innenrand nur ganz undeutlich eingebuchtet. Die Mandibeln sind 
außen ungezähnt. Das zweite Fühlergeißelglied ist kurz, etwa halb 
so lang wie das folgende. Der Clypeus ist, soweit sich dies unter der 
dichten Behaarung erkennen läßt, flach gedrückt und auf der Mitte 
gekielt. Die Skulptur des Kopfes ist dicht. Der Thorax ist ungekielt. 
Die Tegulae sind groß und mit Ausnahme des verflachten Spitzen- 
randes überall punktiert und behaart. Zum Außenrande parallele 
Längsstreifen fehlen auf ihnen. Das Propodeum ist auf glänzendem 
Grunde ziemlich feinmaschig skulptiert; ein größeres Längsfeld ist 
nicht vorhanden. Die Flügel sind gleichmäßig blaß bräunlich getrübt. 
Die Tergite sind überall fein und ziemlich dicht punktiert, die vorderen 
etwas stärker. Das Pygidium ist grob grubig skulptiert. Das siebente 
Sternit trägt zwei deutliche Seitenzähnchen. Das achte Sternit ist 
auf der Mitte dicht und lang gelbbraun behaart. Die Seitenränder 
sind fein gekantet. 


Länge: 12 mm. 


4. Heft 


508 Dr. H. Bischoff: 


nyassicola n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Afr. oı., Nyassa-See [M. B.]. 

Der vorhergehenden in jeder Beziehung recht ähnlich und vielleicht 
nur als Rasse zu ıhr aufzufassen. Der Hauptunterschied liegt darin, 
daß das letzte Sternit nieht gelbbraun, sondern schwarz beborstet ist. 
Die helle Behaarung des Thorax ist etwas zerstreuter. 

Länge: etwa 12 mm. 


renominanda nomen novum f. purpurata Peringuey nec Smith. 

— purpurata Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898 p. 60 u. 1899 
t. 8, f. 14; Andre in Z. Hym. Dipt. 1902, p. 33. 

Die hierhergehörigen Männchen sind bisher für die purpurata Sm. 
gehalten worden, ein Irrtum, der nach dr Smith’ schen Diagnose 
leicht möglich war. 

12 Männchen liegen mir vor mit folgenden Angaben; Sunday 
Riv., 29.11. 97,.15:2.99 (Brauns) IM.B;]; IM.W.5;.[M #326 
[Coll. Schulth.]; Algoa Bai, 1. 12. 95; 26. 4. 96 (Brauns) [M. Hamb ]; 
[M. W.]; Kapland [M. W.]; Kitui (Hildebrandt) [M. B.]; Shilou- 
vane (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Schwarz; Thoraxrücken, Tegulae und Mesoepisternen rot. Das 
Propodeum und der Rest des Thorax schwarz. Selten zeigt sich auf 
dem Abdomen ein schwacher, blauer Schimmer. Das erste Tergit 
trägt eine weiße, in der Mitte kaum unterbrochene Apikalfranse, das 
zweite und dritte je eine breite Apikalbinde, die in der Mitte flach 
ausgerandet und schwach unterbrochen ist. Die Flügel sind braun, 
an der Basis kaum heller. Der Kopf ist verhöltnismäßig groß und 
quer. Er ist hinter den Augen etwas verlängert und hinten ziemlich 
geradlinig. Der Ulypeus ist vorn in weiter Ausdehnung niedergedrückt 
und geglättet, ohne deutlichen Längskiel.e Der Prothorax ist vorn 
gerundet; seine Seiten sind in der Mitte etwas gewinkelt. Das Schild- 
chen ist rundlig gewölbt ohne weitere Auszeichnungen. Das Propo- 
deum isv gleichmäßig netzartig, auch an der Basis skulptiert. Die 
Tegulae sind verhältnismäßig groß. Auf dem zweiten Abdominal- 
tergit findet sich eine ziemlich feine und weitläufige Punktierung, 
sodaß das Tergit besonders auf der Mitte geglättet erscheint. Das 
Pygidium ist am Spitzenrande nur leicht gerundet und dort in ge- 
ringer Ausdehnung geglättet. Stirn, Scheitel und Thoraxrücken 
mit Ausnahme des Propodeums sind lang, schwarz beborstet. Auf 
dem Untergesicht und dem Fühlerschaft findet sich eine ziemlich 
dichte, weiße Behaarung, die auf dem Clypeus einen dreieckig ni:der- 
gedrückten Raum frei läßt 

Länge: 10—15 mm. 

Die Fundortsangabe Kitui dürfte wohl sicherlich falsch sein. 

Die Art ähnelt recht der bitaeniata, von der sie sich aber, ab- 
gesehen von den gezähnten Mandibeln, dadurch unterscheidet, daß 
der Kopf etwas größer und die Skulptur des zweiten Tergits viel dichter 
ist. Die Färbungsunterschiede im Thorax lassen die Arten leicht 
erkennen. Außerdem sind die Binden bei der renominanda kürzer; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 509 


die des dritten Tergits nimmt kaum die Hälfte der Länge des Tergits 
ein, während sie bei der bitaeniata so lang ist wie die freie Fläche 
des Tergits. 


umtata Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 402. 


Drei Männchen liegen mir vor von: Kapland (Krebs) [M. B.]; 
Lichtenberg, Transvaal (Brauns) [Coll. Brauns]; Shilouvane, Sen 
(Junod) [Coll. Brauns)]. 

Die vorliegenden Tiere, die ich für die umtata Per. zu halten 
geneigt bin, stehen durch die gezähnten Mandibeln der renominanda 
am nächsten; auch in der Färbung sind sie ihr ähnlich. Im ganzen 
ist diese Art schlanker gebaut. Der Kopf ist verhältnismäßig kleiner. 
Die Punktierung des zweiten Tergits ist viel dichter. Die helle Bs- 
haarung am Apikalrand des zweiten Tergits und die auf dem dritten 
ist in der Mitte nicht unterbrochen. Auch auf dem vierten Tergit 
findet sich eine zerstreute, helle Behaarung, die gegen den Apikalrand 
hin dichter wird und dort den Eindruck einer Fransenbinde hervor- 
ruft. Der Clypeus ist am Vorderrand in der Mitte rundlich aus- 
geschnitten und in zwei spitze Zähnchen ausgezogen. Über seine 
Mitte verläuft ein stumpfer, dachartiger Kiel, der sich nach vorn 
verbreitert und daselbst punktiert ist. Das Pygidium ist hinten seit- 
lich etwas gerandet. 

Länge: 11—13 mm. 


Cephalotilla n. gen. 


Genotypus: ©. kamogana Bisch. 

Die hie:hergehörigen Männchen sind dadurch ausgezeichnet, 
daß der Kopf verhältnismäßig stark quer entwickelt ist. Die Hinter- 
winkel können dornförmig nach hinten vortreten. Die Seiten des 
Scheitels sind hinter den Augen mehr oder weniger geradlinig ver- 
längert. Die‘ Augen sind innen nur sehr schwach ausgerandet. Die 
Mandibeln sind unten ungezähnt. höchstens an der Basis zahnförmig 
erweitert, zur Spitze meist lappig herabgebogen und erweitert. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist beträchtlich kürzer als das dritte. Die 
vorderen Seitenkanten des Pronotums sind mehr oder weniger lappig 
bis dornförmig vorgezogen. Das Scutellum ist stets flach. Die Tegulae 
sind groß. Das Mittelsegment ist grob netzartig skulptiert, ohne 
besondere Auszeichnungen. Die einzelnen Abdominalsegmente sind 
gegen einander etwas eingeschnürt. Das siebente Sternit ist meist 
bewehrt. Das Pygidium ist nur selten gewölbt, meist flach, am Hinter- 
rand gerandet und kann daselbst ausgeschnitten sein. Das achte 
Sternit ist dicht und lang beborstet. Die helle Behaarung des Ab- 
domens ist mehr oder weniger zerstreut und bildet keine eigentlichen 
Binden, sondern nur Fransen. 

Die piliscapa m. muß wegen der stärker ausgerandeten Augen 
zu Pseudocephalotilla gestellt werden, obwohl sie im übrigen enge 
Beziehungen zur Gattung Cephalotilla aufweist. 


4. Heft 


510 Dr. H, Bischoff: 


1. Hinterwinkel des Kopfes zahnförmig oder in an eines spitzen 
Höckerchens vortretend 2 
Hinterwinkel des Kopfes abgeschrägt; de Seitenkanten des 
Pronotums in kräftige, schräg nach vorn gerichtete Dornen aus- 
gezogen 

2. Vordere Seitenkanten des Pronotums lappig bis dornförmig vor- 
gezogen 
Vordere Seitenkan.en des Pronotums nicht vorgezogen ff 

3. Das Pronotum erscheint bei der Ansicht von oben jederseits stark 
dornförmig, etwas schräg nach vorn vorgezogen SINUOSICEeps 
Das Pronotum ist bei der Ansicht von oben nach vorn nur undeut- 
lich vorgezogen J 

4. Obere Seitenkante des Pronotums mit einem kleinen, aber deut- 
lichen vorspringenden Winkel pronctalis 
Obere Seitenkante des Pronotums ohne vorspringenden Winkel 5 

5. Vordere Seitenkante des Pronotums winklig scharf vorgezogen 


bowvieri 
Vordere Seitenkante des Pronotums stumpf lappig vorgezogen 
6. Skulptur des zweiten Tergits fein und weitläufig ruhama. 


Skulptur des zweiten Tergits viel dichter und gröber kamogana 
7. Abdomen mit Ausnahme der Spitze hell gelbbraun; Abdominal- 


behaarung goldig gelb r asmarensis 
Abdomen rostbraun, in weiterer Ausdehnung geschwärzt; Be- 
haarung weißlich katonai 

8. Abdomen hell gelbbraun, nur das Analsegment verdunkelt 
spinicolles 
Abdomen ganz schwarz constricta 


eonstrieta n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von N. Rhodesia, 10 mis. E. of Pakasa, 
27.1.11 (Silverlock) [Br. M.). 

Einfarbig schwarz. Der Kopf ist besonders seitlich und vorn dicht 
weiß behaart; auch die Dorsalfläche des Propodeums ist sehr dicht 
weiß behaart. Auf dem Abdomen findet sich eine etwas weitläufige, 
silberne Behaarung an den Apikalrändern des dritten bis sechsten 
Tergits, in der Mitte leicht unterbrochen. Das zweite Tergit ist mit 
Ausnahme der Mitte der Scheibe überall ebenso behaart: Der Kopf 
ist beträchtlich breiter als der Prothorax. Seine Hinterwinkel treten 
nicht vor. Das zweite Fühlergeißelglied ist so lang wie ein Drittel 
des folgenden. Die vorderen Seitenkanten des Prothorax sind in 
schräg nach vorn gerichtete Dornen ausgezogen, besonders deutlich 
bei der Ansicht von oben. Die Tegulae sind sehr dicht rauh skulptiert. 
Die Flügel sind braun getrübt mit etwas hellerer Basis. Die Ein- 
schnürungen zwischen dem zweiten und den folgenden Segmenten 
sind stark. Das letzte Sternit ist mit lang abstehenden, braunen, 
nach hinten gekrümmten Haaren besetzt. Der Kiel des ersten Sternits 
ist nicht in einen Dorn ausgezogen. Die Bewehrung des siebenten 
Sternits ist schwach. Das Pygidium ist verhältnismäßig stark gewölbt, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 511 


hinten sehr tief halbkreisförmig ausgeschnitten; die dadurch ent- 
stehenden Seitenlappen sind lang zungenförmig vorgezogen. 
Länge: etwa 7,5 mm. 


spinicollis Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 250. 


Der Typus dieser Art, sowie ein weiteres Exemplar liegen mir 
vor von Guinea portoghese, Bolama, 6.—12.99 (Fea) [M. G.]. 

Die Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der asmarensis, ist aber 
leicht zu unterscheiden. Kopf, Thorax, Fühler und Beine schwarz; 
Abdomen gelbbraun mit dunklem Analsegment; Flügel dunkelbraun 
mit violettem Schimmer. Die Behaarung des Vorderkörpers ist gräu- 
lich; schwarz auf dem Mesonotum und dem vorderen Teil des Scu- 
‚tellums; bei dem typischen Exemplar ist die Abdominalbehaarung 
intensiv golden, bei dem kleineren, zweiten Exemplar ist sie blasser. 
Auch im Habitus ähnelt diese Art recht der asmarensis, unterscheidet 
sich aber folgendermaßen: Die Hinterwinkel des Kopfes sind ab- 
geschrägt, nicht gezähnt. Die Mandibeln tragen unten unmittelbar 
an der Basis ein kleines, stiftförmiges Zähnchen. Die vorderen, senk- 
recht stehenden Seitenkanten des Pronotums tragen einen namentlich 
von oben gut sichtbaren, kräftigen Zahn, der schräg nach vorn gerichtet 
ist, ähnlich wie bei der vorhergehenden. Die seitliche, parallele Streifung 
der Pronotalseiten ist kräftiger. Gestalt und Skulptur des Pygidiums 
sind denen der asmarensis recht ähnlich. Auch das siebente Sternit 
trägt wie bei jener drei Zähnchen, von denen der Mittelzahn deutlich 
kräftiger ist als die schwach entwickelten Seitenzähnchen. 

Länge: 8—10 mm. 


asmarensis Andre ın Ann. Mus. nat. Hung., 1908, v. 6, p. 376. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor von Eritrea, Asmara[M. Bud.]. 
Ein zweites Männchen stammt von Eritrea, Ghinda [M. Bud.]. 

Vorderkörper schwarz; Abdomen rostgelb mit mehr oder weniger 
geschwärztem erstem Abdominalsegment und auch mit mehr oder 
weniger geschwärzter Abdominalspitze. Die Flügel sind schwärzlich 
gebräunt mit hellerer Basis. Auf dem Vorderkörper findet sich mit 
Ausnahme des Mesonotums überall eine längere, graue Behaarung, die 
an der Basis des Mittelsegments deutlich einen silbernen Flecken 
bildet. Das Abdomen ist goldgelb behaart. Der Kopf ist groß, etwas 
breiter als der Thorax, hinten gerade und jederseits an den Hinter- 
winkeln mit einem kräftigen Zahn. Der niedergedrückte Clypeus 
erscheint vorn ausgerandet, und die Winkel dieser Ausrandung treten 
zahnartig vor. An der Basis ist der Clypeus in der Mitte gekielt, und 
unten zwischen den Fühlerwurzeln steht ein hakenförmiger Kiel. Die 
Vorderwinkel des Pronotums sind abgerundet, seitlich ist es kaum 
gehöckert. Im übrigen sind die Seiten des Pronotums vor den Flügel- 
schüppchen fast parallel. Die Thoraxskulptur ist rauh, auch die des 
abgeflachten Scutellums. Das Mittelsegment ist ziemlich kurz. Die 
Punktierung des Abdomens ist fein und dicht, auf der Scheibe des 
zweiten Tergits mehr zerstreut. Die Einschnürungen zwischen den 


4 Heft 


512 Dr. H. Bischoff: 


einzelnen Segmenten sind deutlich. Der Zahn des Ventralkieles des 
ersten Segments steht senkrecht ab und ist schmal. Das siebente 
Sternit trägt drei scharfe Zähnchen. Das Pygidium, dessen Hinter- 
rand leicht gerundet vorgezogen ist, ist vor demselben in einiger Aus- 
dehnung geglättet, desgl. auf der Mitte. Seitlich ist es ziemlich grob 
skulptiert. 

Länge: 10—12 mm. 


bouvieri n. sp. 


Zwei Männchen liegen mir vor von Reg. O. de Zinder, Mapadi 
(Mission Tilho, Gaillard, 7.01) [M. P.] und Rives du moyen Chari 
de Mraou-Bousso (Mission Chari-Tchad, 6.04, Decorse) [M.P.]. 

Diese Art ähnelt der asmarensis. Vorderkörper, einschl. Fühler 
und Beine schwarz; Abdomen gelbbraun, mit verdunkelten drei oder 
vier hinteren Segmenten. Die Flügel sind heller als bei der asmarensis 
und an der Basis hyalin. Auf dem Pronotum und an der Basis des 
Mittelsegments findet sich eine dichtere, silberweiße Behaarung; die 
des Abdomens ist gräulich. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax; 
seine Hinterwinkel sind zahnartig vorgezogen, was freilich durch 
die daselbst befindliche dicht, weiße Behaarung undeutlich wird. 
Die Bedornung des Ventralkiels ist die gleiche wie bei der asmarensis. 
Der Clypeus ist bei beiden Exemplaren leider nicht gut zu erkennen. 
Die vorderen vorgezogenen Seitenkanten des Pronotums sind scharf 
winklig erweitert, während sie bei der asmarensis dort nur lappenförmig 
vorgezogen sind. Der Apikalrand des ziemlich gewölbten und grob 
skulptierten Pygidiums ist in der Mitte tief und scharf ausgeschnitten, 
sodaß die dadurch gebildeten Seitenlappen fast halbkreisförmig 
gebildet sind. f: 

Länge: 7—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Zinder. 


ruhama Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., v. 2, 
Abt. 8, p. 224. 


Dee Typus der Art liegt mir vor mit der Angabe: Kibonoto, Kili- 
mandjaro, 1300-1500 m, 11.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.]. 

Schwarz; das zweite und dritte Abdominalsegment rostbraun; 
das dritte ist auf seiner Mitte schmal verdunkelt, doch verbreitert 
sich die verdunkelte Stelle etwas gegen die Mitte hin. Die Cameron- 
sche Angabe bzgl. der Färbung ist unrichtig, denn das vierte Segment 
ist bei dem Typus völlig geschwärzt. An der Basis des Mittelsegments 
findet sich ein kleiner, aus silberweißen Haaren gebildeter Mittelfleck. 
Die Behaarung auf dem Mesonotum ist schwarz; im übrigen findet 
sich auf dem Körper überall eine zerstreute gräuliche Behaarung, 
die an den Apikalrändern der Tergite etwas zur Fransenbildung neigt. 
Die Flügel sind blaß bräunlich getrübt und gegen die Basis hin hyalın. 
Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax. Seine Seiten konvergieren 
nach hinten schwach, die Hinterwinkel sind deutlich gezähnt. ‚Die 
Wangen sind länger als die Schläfen hinter den Augen. Der Clypeus 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 513 


ist leider so verschmutzt, daß über seine Bildung nichts angegeben 
werden kann, doch sagt Cameron davon: ‚„Clypsus with a blunt, 
distinet tooth on the outer edge of the apex. Tie mandibles 
become gradually narrowed towards the apex; unidentate.“ 

Der Thorax ist ziemlich schlank, das Pronotum fast parallel- 
seitig mit kaum gehöckerten Seiten. Die Tegulae sind recht groß 
Die Thoraxskulptur ist grob. Auch das Mittelsegment ist grob netz- 
artig skulptiert. Die Flügel sind schwach bräunlich getrübt mit 
hyalıner Basis. Die Einschnürungen zwischen den einzelnen Segmenten 
sind kräftig. Die Punktierung des zweiten Tergits ist grob, aber weit- 
läufig, die der folgenden Segmente wesentlich feiner. 

Länge: 8 mm. 


kamogana n. Sp. 


Ein Exemplar liegt vor von D. ©. Afrika, Kamoga (Fr. Müller) 
[M. B.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe. In der Färbung 
unterscheidet sie sich dadurch, daß das dritte Segment ganz und auch 
das vierte, doch letzteres mit verdunkelter Mitte, rostbraun gefärbt 
sind. Der Clypeus ist dicht silberweiß behaart. Die Strukturverhält- 
nisse sind ähnlich, doch ist das Mittelsegment etwas gedrungener. 
Die Punktierung des zweiten Tergits ist wesentlich gröber und dichter. 
Außerdem ist die Art wesentlich größer. Das Pygidium ist verhältnis- 
mäßig grob grubig, am Apikalrand nicht ausgerandet und gerade 
abgestutzt. Das vorletzte Sternit ist mit einem deutlichen Mittel- 
zähnchen bewehrt. 

Länge: 13 mm. 


katonai n. sp. 


Drei Männchen liegen vor von Afr. or., Shirati, 3.09 (Katona) 
[M. Bud.] und Nyasaland, Mlanje, 6.2.13 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art steht den beiden vorhergehenden nahe. Die Dichte 
und Stärke der Punktierung hält ungefähr die Mitte zwischen beiden. 
Auf dem Kopf, bes. auf der Stirn, tritt eine dichtere, silberne Be- 
haarung auf, und die Zähne der Hinterwinkel des Kopfes sind weit- 
gehend reduziert. Auch auf dem Pronotum macht sich eine dichtere, 
silbergraue Behaarung bemerkbar. Die Apikalfransen an den Tergiten 
sind besser entwickelt. Das Pygidium ist längs der Mitte etwas ge- 
glättet, desgl. vor dem leicht aufgebogenen Apikalrand. Seitlich ist 
die Skulptur ziemlich grob. Der Apikalrand ist etwas gerundet vor- 
gezogen und nicht gerade abgestutzt. 

Länge: 10 mm. 


sinuosiceps Andr& in Z. Hym. Dipt. 1902, p. 27. 


Vier Männchen liegen mir vor von Salisbury, Mashonaland, 
12.99, 11.03 (G.A.K. Marshall) _[Br.M.]; Bulawayo, 26.12.12 
(Arnold) [Coll. Arnold]; S. Rhodesia, Plumtree, 7.1.12 (Arnold) 
[Coll. Arnold]. 


Archir für Naturgeschichte y 
1920. A. 4 33 4. Heft 


514 Dr. H. Bischoff: 


Schwarz; die beiden ersten Tergite sind meist ganz rosibraun, 
doch kann das erste auch geschwärzt sein. Das dritte Tergit ist zwar‘ 
auch rostbraun, aber in weitem Umfang auf der Scheibe geschwärzt. 
Das erste Sternit ist meist ganz geschwärzt und das dritte rostbraun. 
Eine lange, graue Behaarung findet sich überall auf dem Körper mit 
Ausnahme des Mesonotums, das schwarz behaart ist. An den Apikal- 
rändern des ersten bis fünften Tergits stehen weißliche Fransen. « Die 
Flügel sind ziemlich gleichmäßig schwarzbraun getrübt mit leicht 
verdunkeltem Saume. Der Kopf ist groß, breiter als der Thorax, 
hinter den Augen stark quer mit parallelen Seiten. Die Hinterwinkel 
ragen spitz, zahnförmig vor. Der Hinterrand erscheint zwar gerade, 
ist aber sanft zweimal eingebuchtet. Der Ulypeus ist stark nieder- 
gedrückt. Die Mandibeln sind breit, unten gezähnt. Das dritte Fühler- 
geißelglied ist mehr als doppelt so lang wie das zweite. Der Thorax 
ist verhältnismäßig gedrungen. Das Pronotum ragt vorn seitlich 
stark zahnartig vor. Das Scutellum ist flach verrundet. Das zweite 
Tergit ist auf seiner Scheibe fein und weitläufig punktiert, seitlich 
dichter. Das Pygidium ist etwas längsrunzlig skulptiert und am Apikal- 
rand deutlich ausgeschnitten. Die Bewehrung des siebenten Sternits 
besteht aus drei deutlichen Zähnen, von denen der mittlere bedeutend 
kräftiger ist. 

Länge: 12—14 mm. 


pronotalis n. sp. 


Ein Männchen liegt vor von Nyassaland, Ft. Johnston MM. BE 

Diese Art ähnelt recht der vorhergehenden, weicht aber insofern 
etwas ab, als die Zähne des Pronotums viel schwächer und die 
Punktierung des zweiten Tergits dichter ist. Außerdem ist die Färbung 
der vorderen Dorsalsegmente ein helleres Braun. Das Pygidium 
ist am Apikalrand schwächer ausgebuchtet. 

Länge: 13 mm. 


Pseudocephalotilla n.g. 


Genotypus: beirana m. 

Männchen (die zugehörigen Weibchen unbekannt): 

Die hierherzustellenden Arten ähneln recht denen der Gattung 
Cephalotilla, besonders durch die Kopfbildung. Doch sind die Augen 
tief ausgerandet und die Mandibeln können außen gezähnt sein. Auch 
ist das Abdomen, wenigstens bei der strangulata, durch die Üerceris- 
ähnlichen Einschnürungen der einzelnen Segmente gegeneinander 
ausgezeichnet, während dies bei den anderen Arten höchstens in ganz 
schwachem Maße der Fall ist. Die Vorderränder des Pronotums sind 
seitlich höchstens schwach gekielt vorgezogen. Das siebente Sternit 
ist unbewehrt, das achte nicht auffällig beborstet, doch macht hiervon 
die piliscapa eine Ausnahme, da sie darin der Gattung Cephalotilla 
viel mehr ähnelt. Der stärker ausgerandeten Augen wegen stelle ich 
sie jedoch hierher, obwohl auch die etwas vorgezogenen vorderen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 515 


Seitenkanten des Pronotums auf enge Beziehungen zu Cephalotilla 
hinweisen. 


1. Abdominalsegmente nicht gegeneinander eingeschnürt; mehr oder 


weniger gerötet 2 
Abdominalsegmente gegeneinander eingeschnürt; Körper ganz 
schwarz strangulata 

2. Fühlerschaft durch eine lange, kräftige Beborstung ausgezeichnet 
prliscapa 
Fühlerschaft einfach _ 3 
3. Zweites Sternit durch starke Kiele ausgezeichnet multicarinata 
Zweites Sternit einfach beirana 


beirana n. sp. 


Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: Mashonaland, Beira 
(Sheppard) [Br.M.]. H 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Cephalotilla 
sinuostceps Andre, ist aber doch morphologisch weit verschieden. _ 

Schwarz; auf dem Analtergit findet sich ein in der Grundfärbung 
liegender, gelblicher Fleck; das erste und zweite Abdominalsegment 
sind rostrot. Die Sporne der Mittel- und Hintertibien sind weiß, 
die der Vorderschienen schwarzbraun. Eine dunkle Behaarung 
herrscht vor auf Pro- und Mesonotum, dem Scutellum, den Flügel- 
echüppchen und dem sechsten und siebenten Tergit. Die helle Be- 
haarung ist dicht auf dem Gesicht, oberhalb der Fühlerwurzeln, auf 
dem Postscutellum, in Form von Fransenbinden am ersten und zweiten 
Tergit, sowie als breitere Binden auf dem dritten und vierten Tergit. 
Auf dem fünften Tergit ist die helle Behaarung etwas weitläufiger. 
Die Flügel sind schwarzbraun getrübt. Der Kopf ist etwas schmaler 
als der Thorax, hinter den Augen mit schwach konvergierenden Seiten 
verlängert. Seine Hinterwinkel treten nicht zahnförmig vor. Er ist 
unregelmäßig grob und dicht punktiert. Das Ocellarfeld ist deutlich 
erhaben. Die Augenausrandung ist tief. Der Clypeus ist in der Mitte 
der Länge nach kaum erhaben und jederseits hell behaart. Die ziemlich 
stark gekanteten Mandibeln sind in ihrem Basaldrittel stark ver- 
breitert und unten gezähnt. Das erste und zweite Geißelglied zu- 
sammen betragen etwas mehr als zwei Drittel der Länge des folgenden. 
Der Thorax ist grob und dicht punktiert. Die Vorderwinkel des Pro- 
thorax sind einfach verrundet, und auch seitlich ist das Pronotum 
nicht gehöckert. Die Parapsidenfurchen des Mesonotums sind undeut- 
lich durchlaufend. Die Hinterwinkel des Mesonotums sind ziemlich 
kräftig aufgebogen.. In die aufgebogenen Spitzen verlaufen zwei 
ziemlich kräftige Längskiele hinein. Die Tegulae sind auf ihrem ge- 
buckelten Teil grob und zerstreut, auf der übrigen Fläche feiner und 
dichter punktiert. Das Scutellum ist fast flach, kaum gebuckelt, mit 
grober, grubiger Punktierung. Das Propodeum ist gegen die Basis 
kaum eingeschnürt, grob und tief maschig skulptiert. Der zweite 
Abschnitt der Radialader ist bedeutend kürzer als die angrenzenden. 
Die Beine sind hell behaart. An der Außenseite und an den Spitzen 


33* 4,Heft 


516 Dr. H. Bischoff: 


der Mittel- und Hintertibien stehen einzelne, helle Dornen. Die einzelnen 
Abdominalsegmente sind gegeneinander nicht abgesetzt, ziemlich 
grob und dicht punktiert. Längs der Mitte des zweiten Tergits ist die 
Punktierung kaum weitläufiger. Das Analtergit ist sehr grob punktiert. 
Der kräftige Kiel des ersten Sternits ist flach ausgerandet. Am zweiten 
und vierten Sternit finden sich abstehende, helle Fransen. 


Länge: etwa 15 mm. 


strangulata n. sp. 


. Ein Männchen liegt vor von Afr. or. angl., Pori, Mebuyun, 110m, 
3.12 (Alluaud et Jeannel) [M.P.] ° 

Schwarz; Fühler und Mitte der Mandibeln pechbraun; Tibial- 
sporne weiß. Die Flügel sind hyalın mit leicht verdunkeltem Saume. 
‚ Eine blasse Behaarung findet sich überall auf dem Körper, bes. auf 
den hinteren Abdominalsegmenten zerstreut, ohne jedoch ab- 
gesehen vom ersten und zweiten Tergit deutliche Apikalfransen zu 
bilden. Der Kopf hat mit den Augen etwa die Breite des Thorax. 
Die Seiten von Scheitel und Hinterkopf sind etwas verlängert und 
konvergieren geradlinig nach hinten. Auch der Hinterrand ist gerade, 
sodaß die Hinterwinkel scharf stumpfwinklig erscheinen, ohne jedoch 
gezähnt zu sein. Die Wangen haben etwa die Länge des dritten Fühler- 
geißelgliedes sind also ziemlich lang. Die Mandibeln sind unten ge- 
zähnt. Der Ülypeus besitzt ein etwas erhabenes, dreieckiges Feld auf 
der Mitte und ist daselbst punktiert. Das zweite Fühlergeißelglied. 
ist ziemlich so lang wie das vierte, nur wenig kürzer als das dritte. 
Im ganzen sind die Fühler ziemlich gedrungen. Die Augen sind innen 
ausgerandet. Das Ocellarfeld ist deutlich erhaben, und von den 
einzelnen Ocellen verlaufen feine Kiele geradlinig nach hinten. Der 
Prothorax ist vorn ziemlich gerade, aber die Vorderwinkel sind ab- 
gerundet. Die Parapsidenfurchen des Mesonotums sind nur auf der 
hinteren Hälfte deutlich. Die Tegulae sind ziemlich grob und dicht, 
punktiert. Das Scutellum ist leicht bucklig gewölbt, ohne glatte 
Mittellinie. Das Propodeum ist auch auf der Basalhälte unbehaart: 
Es trägt daselbst in der Mitte ein etwas größeres, geglättetes Feld. 
Im übrigen ist es ziemlich tief, weitmaschig skulptiert. Das zweite 
Tergit ist grob und dicht punktiert. Die einzelnen Abdominalsegmente 
abgesehen vom ersten und zweiten, sind gegeneinander deutlich ab-- 
geschnürt. Der Kiel des ersten Sternits ist in der Mitte leicht aus- 
gebuchtet. Das letzte Tergit ist gröber und unregelmäßiger als das 
vorhergehende punktiert, ohne Glättung längs der Mittellinie. Das 
fast flache Analsternit ist auf der Apikalhälfte leicht niedergedrückt 
und im ganzen ziemlich dicht punktiert, keine weiteren. Auszeich- 
nungen tragend. Der zweite Abschnitt .des Radius ist bedeutend. 
kürzer als die angrenzenden. Mittel- und Hintertibien sind an ihren 
Außenkanten unbewehrt. >} 


Länge: 6 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 517 


piliscapa n. sp. 

Diese sehr charakteristische Art ist durch vier Männchen ver- 
treten von Rikatla u. Jembe, Delagoa (Junod) [Coll. Schulth.] und 
Pakasa, N. E. Rhodesia, 25. 1.11 (Silverlock) [Br. M.]. 

Schwarz; zweites und gelegentlich auch das dritte Abdominal- 
segment braun. Schwarz behaart sind Stirn und Scheitel, Rücken- 
fläche des Thorax bis zum Scutellum, die Tegulae, sowie das Anal- 
segment. Eine helle, weißliche Behaarung ist über den ganzen Körper 
zerstreut. Sie kann gelegentlich auch auf dem Kopf und Pronotum 
auftreten. Dicht und seidig schimmernd ist sie aber nur auf dem 
Untergesicht und den Schläfen. Auf den ersten fünf Tergiten bildet 
sie Endfransen. Höchst auffallend ist die Behaarung des Fühler- 
schaftes. Eine Reihe von sehr dicht gestellten, langen, schwarzen 
Borsten findet sich auf der unteren Außenkante. Ein wenig darüber, 
gleichfalls an der Außenseite steht eine zweite Reihe von nur halb 
so langen, dicht gestellten, weißen Borsten,“die die Basis der schwarzen 
überdeeken und sich wie diese von der Wurzel des Schaftes bis etwas 
über die Mitte erstrecken. Auf der Innenseite ist der Schaft unregel- 
mäßig zerstreut, lang, weißlich grau behaart. Der Kopf hat etwa 
die Breite des Thorax. Hinter den Augen konvergieren seine Seiten 
geradlinig nach hinten. Der Hinterkopf ist gerade abgestutzt; die 
dadurch entstehenden Hinterwinkel sind stumpfwinklig mit etwas 
schärfer abgesetzter äußerster Spitze. Der Clypeus ist flach nieder- 
gedrückt. Die Mandibeln sind außen unten ungezähnt. Die Basal- 
glieder der Palpen sind beträchtlich erweitert, die beiden Endglieder 
der Maxillarpalpen lang und dünn. Bereits das dritte Glied ist recht 
gestreckt. Das Endglied der Labialpalpen ist lang dreieckig zu- 
gespitzt. Die Wangen sind normal entwickelt. Die beiden ersten 
‚Fühlergeißelglieder zusammen sind kürzer als das dritte. Der Kopf 
ist gleichmäßig dicht punktiert. Überall findet sich auf ihm eine blasse, 
anliegende Behaarung. Einige lange, dunkle Borsten stehen jederseits 
auf dem Scheitel. Der Thorax ist. von ziemlich schlanker Gestalt. 
Die Vorderwinkel des Pronotums sind verrundet. Er ist überall grob 
und dicht, fast runzlig punktiert. Das Scutellum ist flach gewölbt. 
Die Tegulae sind mit Ausnahme des etwas aufgeworfenen, verflachten, 
glatten Apikalrandes dicht runzlig skulptiert und behaart. Die Flügel 
sind dunkel gebräunt, an der Basis kaum heller. Die Beine sind schlank 
gebaut. Das Propodeum ist auf glänzendem Grunde engmaschig 
skulptiert. Eine etwas größere, mittlere Längsmasche ist nur schwach 
entwickelt. Das erste Abdominalsegment ist etwas gegen das zweite 
abgesetzt. Die Segmente sind fein und dicht punktiert, das erste und 
die Basis des zweiten etwas gröber. Das letzte Tergit ist sehr stark 
grubig skulptiert. Das zweite Sternit ist auf seiner ganzen Fläche 
tief grubig ausgehöhlt und geglättet. Die Seitenränder dieses Ein- 
drucks sind stark aufgebogen und gekantet. Auf der Mitte der ein- 
gedrückten Fläche findet sich ein angedeuteter Längskiel. Das letzte 
Sternit trägt zwei nach hinten divergierende Kiele, zwischen denen 
das Segment stark geglättet ist; seitlich von diesen Kielen ist es lang 


4. Heft 


518 Dr. H. Bischoff: 


beborstet. Das siebente Sternit trägt keinen Mittelzahn, ist aber 
seitlich stumpf kantig vorgezogen. Auf dem Pygidium findet sich 
ein angedeuteter, mittlerer Längskiel. Vor dem etwas nach hinten 
gerundet vorgezogenen Apikalrand ist das Pygidium wesentlich 
feiner skulptiertt. Auf dem fünften und sechsten Tergit findet sich 
je eine feine mittlere Längslinie. 

Länge: 11,5—12,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke von Rikatla. 

Das Stück von Pakasa unterscheidet sich besonders durch eine 
gröbere Punktierung des zweiten Tergits. Ich glaube aber nicht, diese 
Form spezifisch trennen zu dürfen, wenn dieser Form auch der Rang 
einer Unterart sicherlich zuzusprechen sein dürfte. Ich bezeichne 
sie als subsp. pakasana n. subsp. 


multicarinata Andre in D. ent. Z., 1908 p. 469. 
Zwei Männchen liegen mir vor von Shilouvane, W. Transvaal 


(Junod) [Coll. Schulth.]. 

Die Art ist habituell und in der Färbung der vorhergehenden recht 
ähnlich, doch sind bei ihr die beiden ersten Abdominalsegmente ge- 
rötet. Die morphologischen Unterschiede sind viel erheblicher. So 
fehlt ihr die für jene charakteristische Bewimperung des Fühler- 
schaftes. Die Mandibeln tragen an ihrer unteren Außenkante einen 
kräftigen Zahn. Die Skulptur der Tergite ist ähnlich fein wie bei der 
Nominatform der piliscapa, doch ist der Kiel auf dem fünften und 
sechsten Tergit kräftiger. Sehr eigenartig ist die Bewehrung des zweiten 
Sternits. Dort findet sich ‘ein mittlerer, scharfer Längskiel, der von 
der Basis an etwa zwei Drittel der Länge des Sternits erreicht. Mitten 
zwischen diesem Kiel und dem Seitenrande steht jederseits ein weiterer 
Kiel, der weiter nach hinten gerückt erst etwa auf der Mitte der Sternit- 
länge beginnend nach hinten lamellenartig ansteigend bis dicht vor 
den Hinterrand verläuft. Seitlich von diesem Kiel ist das Sternit 
stark niedergedrückt. Der Seitenrand selbst ist leistenartig erhaben 
und reicht bis an den Hinterrand. Die äußeren Hinterwinkel der fol- 
genden Sternite treten als kleine, schwielige Höcker vor; auf dem 
sechsten sind sie in Form von gebogenen Kielen ausgezogen; auf 
dem kurzen siebenten Sternit treten sie als ziemlich spitze Höcker vor. 
Das letzte Sternit ist flach, seitlich kaum gekielt und daselbst kaum 
dichter bewimpert. 

Länge: 11—14 mm. 


Pristomutilla 


Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 329. 

Genotypus: pectinata (Sich. Rad.). 

Weibchen (Männchen unbekannt): 

Die hierhergehörigen Formen ähneln habituell recht den Gattungen 
Viereckia und Ceratotilla. Ich beschränke mich darauf, die Unter- 
sch iede anzugeben. 


Monographie der Mntilliden Afrikas, 519 


Der Kopf ist kleiner als bei Ceratotz!la. selten annähernd so groß 
(aculeifera und dorsidentata). Die obere, hintere Thoraxkante ist mit 
einem Dornenkamm ausgestattet. Gelegentlich sind nur die Außen- 
dornen an der oberen Kante kräftig, dann aber besitzt das erste Tergit 
zwei kräftige, schwielige Höcker. Das Pygidialfeld ist im Seitenteil 
häufig geglättet und poliert. ; 


Was die Färbung und Zeichnung anbelangt, so kommen Formen 
mit ganz schwarzem Thorax vor. Die Abdominalzeichnung besteht 
aus weißen oder goldigen Haaren. Stets finden sich zwei rundliche 
Flecken nebeneinander auf dem zweiten Tergit. Auch am Apikalrand 
des zweiten Tergits kann eine unterbrochene Binde stehen (fulvo- 
decorata). Das dritte Tergit trägt stets eine Binde; auch die folgenden 
können damit ausgestattet sein, u. z. sind diese Binden entweder durch- 
laufend oder unterbrochen. 


1. Erstes Tergit mit zwei großen, kräftigen Höckern auf der Grenz- 
fläche zwischen dem abschüssigen und dem horizontalen Teil 
dieses Tergits; obere Kante des Mittelsegments mit zwei sehr 
starken Seitendornen, dazwischen kurze, höckerartige Fortsätze 


diacantha 

‚Erstes Tergit ohne Höcker, Bedornung des Mittelsegments anders 2 

2. Fleckenzeichnung des Abdomens golden 3 
Fleckenzeichnung des Abdomens weißlich 4 

3. Drittes bis fünftes Tergit mit goldenen Binden, zweites mit zwei 
sehr großen Flecken : 34 


Nur das dritte Tergit mit durchgehender Binde, viertes höchstens 
mit Mittelfleck 

3a. Flecken des zweiten Tergits mit dem Apikalrand durch goldige 
Haare verbunden; Thorax nach hinten sehr stark erweitert 


chrysocoma 
Flecken des zweiten Tergits vom Apikalrand weit entfernt; 
Thorax viel schwächer nach hinten erweitert chrysothriz 


3b. Die Zeichnung besteht aus zwei runden Flecken auf dem zweiten 
Tergit und einer in der Mitte unterbrochenen Binde auf dem 
dritten; der ganze Körper ziemlich glänzend infolge von feiner 
Skulptur und wenig dichter Behaarung kikuyana 
Außer zwei großen, ovalen, der Basis genäherten Flecken finden 
sich auf dem zweiten Tergit an dessen Apikalrand noch zwei 
große, dreieckige Flecken; Binde des dritten Tergits nicht oder 


ganz schwach unterbrochen fulvodecorata 
4. Kopf und Thorax schwarz (vgl. auch congoana) 5 
Mindestens der Thorax rot, wenn auch mitunter düster 7 


5. Helle Zeichnung blaß gelblich, Flecken des zweiten Tergits groß, 
Binde des dritten nicht unterbrochen und seitlich nicht ab- 
gekürzt; Pygidialfeld auf der Apikalhälfte glatt und glänzend 6 
Zeichnung rein weiß, Flecken des zweiten Tergits klein, Binde 
des dritten Tergits in der Mitte unterbrochen und seitlich weit 


4. Heft 


Ir 


12. 


14. 


15. 


16. 


11: 


Dr. H. Bischoff: 


abgekürzt, auf dem vierten Tergit zwei kleine, weiße Flecken: 
Pygidialfeld bis in die Spitze streifig skulptiert ctenothoracica 


. Beine schwarz octacantha 


Beine pechbraun acanthophora 
Pygidialfeld im Spitzenteil ausgedehnt geglättet und poliert; 
drittes Tergit mit durchgehender Binde 8 
Pygidialfeld höchstens ganz schmal am Apikalrand geglättet; 
drittes Tergit mit durchgehender oder unterbrochener Binde 9 
Kopf ganz schwarz, Thorax düsterrot; die Mitteldornen am 
Propodeum nicht oder nur sehr wenig kürzer als die seitlich 
stehenden semipolita 
Stirn gerötet, Thorax hellrot, die Mitteldornen am oberen Rand 
des Mittelsegments viel kürzer als der jederseits davon stehende 
seitliche Dorn; die weiter außen stehenden Dornen sind wieder 
kürzer lembana 
Die Binde des dritten Tergits nicht unterbrochen oder nur mit 
fein dunkel behaarter Mittellinie (in zweifelhaften Fällen prüfe 
man bei 17 weiter) 10 
Binde des dritten Tergits deutlich unterbrochen ir 
Nur das dritte Tergit mit heller Binde 11 
Drittes und viertes Tergit, mitunter auch das fünfte mit hellen 
Binden 15 
Pygidialfeld mit regelmäßiger, paralleler Längsstreifung 12 
Pygidialfeld viel feiner und weniger regelmäßig gestreift 13 
Pygidialfeld sehr kräftig gestreift, Thorax gedrungener; kleinere, 
ostafrik. Form dentidorsis 
Pygidialfeld etwas schwächer gestreift; Thorax etwas schlanker; 
größere, westafrik. Form misand 


. Erstes Tergit am Apikalrand mit hellen Haaren 14 


Erstes Tergit am Apikalrand nur schwarz behaart kenyana 
Auch das zweite Tergit hell gefranst; kleinere westafrikanische 
Form mit hell rotem Thorax acanthoterga 
Das zweite Tergit am Apikalrand dunkel behaart; Thorax sehr 
dunkel rot; größere zentralafrik. Art aculeifera 
Drittes bis fünftes Tergit mit durchgehenden Binden; Kopf, 
Thorax, Fühler und Beine gelbbraun spieulifera 
Nur drittes und viertes Tergit mit hellen Binden 

Binde des vierten Tergits unterbrochen; Kopf gerötet; erstes 
Tergit mit heller Behaarung am Apikalrand pectinata 
Binde des vierten Tergits durchgehend; Kopf schwarz; erstes 
Tergit am Apikalrand nur schwarz behaart ctenoterga 
Viertes Tergit ohne helle Flecken 18 
Viertes Tergit mit hellen Flecken 21 
Rand des Pygidialfeldes seitlich stark winklig vorgezogen; Thorax 
ziemlich gedrungen curtıspinosa 
Pygidialfeld seitlich höchstens schwach gewinkelt; Thorax 
schlanker 19 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 5921 


19. Streifung des Pygidialfeldes parallel oder nach hinten schwach 


divergierend 20 
Streifung des Pygidialfeldes nach hinten deutlich divergierend 
congoana 


20. Binde des dritten Tergits seitlich etwas abgekürzt; Skulptur 
des zweiten Tergits aus länglichen Grübchen mit kielartigen 

. Zwischenräumen bestehend kibweziana 
Binde des dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt; mehr gelblich 
getönt; zweites Tergit feiner punktiert, ohne kielartige Zwischen- 


räume dorsidentata 
21. Flecken des dritten Tergits klein, fast quadratisch, wie die übrigen 
Flecken rein weiß; Thorax hell rostrot rufithoracica 
Flecken des dritten Tergits größer, weniger rein weiß 22 
22. Thorax hell rostrot; südafrık. Art clarior 
Thorax dunkler, mindestens auf den Pleuren noch stärker ver- 
dunkelt 23 
23. Erstes Tergit mit hellem Apikalfleck heptaspila 
Erstes Tergit am Apikalrand nicht hell behaart 24 


24. Thoraxrücken ganz rot; Skulptur des zweiten Tergits etwas 
gröber mit deutlicheren Längskielchen ctenophora 
Thoraxrücken an den Rändern in weiter Ausdehnung geschwärzt, 
nur mit roter Mitte; Skulptur des zweiten Tergits etwas feiner, 
Längskielchen nur schwach angedeutet harrarensis 


pectinata Sichel-Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p- 233, Tab. 8, fig. 5; Andre in Boll. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 255. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor vom Senegal [M. W.]; ein weiteres 
Exemplar stammt ebenfalls vom Senegal (Bezzi) [M. G.]. 

Schwarz; ein Scheitelfleck, der wohl gelegentlich verschwinden 
kann, sowie der Thorax düsterrot. Auch das erste Segment und mehr 
oder weniger die Sternite sind rötlich braun gefärbt. Die weißliche 
Haarzeichnung findet sich auf dem Abdomen in folgender Anordnung: 
eine Apikalfranse am ersten Tergit, zwei runde Flecken auf der Mitte 
des zweiten, eine breite, in der Mitte schmal unterbrochene Binde 
auf dem dritten, sowie eine in der Mitte breiter unterbrochene Binde 
auf dem vierten Tergit. Im übrigen sind helle Haare auf dem Körper 
weit verbreitet, besonders auch als Fransen an den Sterniten. Der 
Kopf hat etwa die Breite des Thorax vorn. Hinter den Augen ist er 
nur wenig verlängert. Die Skulptur ist dicht und ziemlich fein. Die 
Vorderecken des Thorax sind fast rechteckig. Die oberen Seiten- 
kanten der Mesonotalregion sind ziemlich gerade und fast. parallel. 
Das Propodeum ist ein wenig verbreitert. An seiner oberen Kante 
trägt es eine Reihe von etwa 10 Dornen, die verschieden kräftig ent- 
wickelt sein können. Das Pygidialfeld ist matt und fein parallel längs- 
streifig. 

Länge: 8-9 mm. 


4. Heft 


522 Dr. H. Bischoff: 


Bei einem weiteren Stück vom Senegal [Coll. Schulth.] ist der 
Kopf schwarz, die Apikalbinde des ersten Tergits ist nur schwach 
angedeutet, ebenso die Binde des vierten Tergits, wodurch diese Form 
zur folgenden überleitet. 


subsp. kibweziana n. subsp. 


Sechs Weibchen liegen vor mit den Angaben: Kibwezi (Scheffler) 
[M.B.]; Kibwezi, Wa-Nyika, 12.04 (Alluaud) [M.P.]; Zanzibar 
(Hildebrandt) [M. B.]. 

Die Form erinnert in der Gestalt sehr an die Nominatrasse. In 
der Färbung unterscheidet sie sich von jener zunächst dadurch, daß 
der Kopf ganz schwarz ist. Die unteren Partieen der Meso- und Meta- 
pleuren sind gleichfalls geschwärzt. Auf dem vierten Tergit fehlt eine 
weiße Binde. Auch eine Apikalfranse am ersten Tergit ist nicht vor- 
handen. Da irgend welche durchgreifenden Strukturunterschiede 
nicht aufzufinden sind, bin ich der Ansicht, daß vorliegende Form 
als geographische Rasse zu der pectinata Sich. Rad. zu stellen ist. 
Immerhin erscheint der Thorax ein wenig gedrungener. 

Länge: 7,5— ll mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte, von Scheffler gesammelte 
Exemplar. 


spieulifera Andre in Rev. Ent. frane., 1893, p. 218. 


Der Typus dieser Art liegt mir vor von Lafaruch-Alerio, 9. 92 
(Bottego) [M. G.]. 

Die Art steht der pectinata nahe, ist aber leicht von ihr, schon 
an der Färbung, zu unterscheiden. Kopf, Thorax, Fühler und Beine 
hell rostgelb; Abdomen schwarz, höchstens an der Basis ein wenig 
aufgehellt. Auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen zwei sehr 
große, silberhaarige Flecken, die von der Wurzel des Tergits sich bis 
über dessen Mitte nach hinten erstrecken. Das dritte bis fünfte Tergit 
sind von gleichfarbigen, durchgehenden Binden bedeckt. Eine helle, 
aufrechte Behaarung ist auch sonst auf dem ganzen Körper, bes. auf 
dem Vorderkörper überall verbreitet. Das Pygidialfeld ist längs- 
streifig skulptiert. An der Färbung und Zeichnung ist diese innerhalb 
der Gattung isoliert stehende Art leicht zu erkennen. 

Länge: 6,5 mm. 


chrysocoma n. sp. 


Ein Weibchen dieser sehr prächtig gezeichneten Art liegt vor von 
Benadir, Mogadiscio, 9.—10.12 (Felchini) [M. G.]. 

Die Art hat unter den in die gleiche Gruppe gehörigen Formen 
noch die nächsten Beziehungen zu der spiculifera Andre. Sie ist ganz 
schwarz, resp. sehr dunkelrot auf dem Thorax. Eine goldene Abdominal- 
zeichnung findet sich in folgender Anordnung: Eine kaum deutliche 
Franse steht am Apikalrand des ersten Tergits; das zweite wird auf 
dem größten Teil seiner Fläche von zwei ovalen, goldigen Flecken 
bedeckt, die mit breiter Basis, in der Mitte sich daselbst berührend, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 523 


hinter dem Apikalrand des ersten Tergits beginnen und nach hinten 
fast bis zum Apikalrand des zweiten Tergits reichen, mit dem sie 
auch durch einige goldige Härchen in Verbindung stehen. Das dritte 
bis fünfte Tergit sind von ebenso gefärbten, in der Mitte schmal unter- 
brochenen Binden bedeckt. Eine blasser goldige Behaarung findet 
sich auch auf dem Scheitel. Die übrige Körperbehaarung ist silbern. 
Der Kopf ist hinter den Augen nur schwach entwickelt, ähnlich wie bei 
. der spiculifera, und so breit wie der Thorax vorn. Der Thorax wird 
nach hinten viel breiter. Seine obere Hinterkante trägt eine Reihe 
von mittellangen Dornen. Das Pygidialfeld ist regelmäßig, durch- 
gehend oder schwach nach hinten divergierend gestreift. 


Länge: etwa 9 mm. 


chrysothrix n. sp. 


Ein Weibchen dieser der vorhergehenden sehr ähnlichen Art 
liegt vor von Waboniland [M. W.]. 


Der Dorsalteil des Kopfes und der Thoraxrücken sind düster rot. 
Die Zeichnungsanordnung und Färbung auf dem Abdomen ist sehr 
ähnlich, doch sind die goldigen Flecken des zweiten Tergits kleiner 
und stehen daher in keiner Verbindung mit dem Apikalrand des ersten 
und dem des zweiten Tergits. Auch der Abstand zwischen ihnen ist 
breiter, u.z. durch die Rundung des Innenrandes der Flecken vorn 
breiter alsıin der Mitte. Das dritte bis fünfte Tergit ist unter der goldigen 
Behaarung hell rotbraun. Der Kopf ist hinter den Augen etwas stärker 
entwickelt mit weniger stark verrundeten Seiten. Der Thorax ist 
nach hinten bei weitem nicht so stark verbreitert. Die Thorakaldornen 
sind viel länger. Die Skulptur des Pygidialfeldes ist sehr ähnlich. 

Länge: 8—9 mm. 


clarior n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Bothaville, Oranje Fr. St., 
20.12. 98 (Brauns) [M. B.]. Das Stück trägt die Bezeichnung pectini- 
dorsis. 


‚, Die Art ist der peetinata Sich. Rad. sehr ähnlich, unterscheidet 
sich aber in folgenden Punkten. Der Kopf ist einfarbig schwarz, der 
Thorax viel heller rostrot. Auf dem ersten Tergit fehlt eine Apikal- 
franse. Die Binden des dritten und vierten Tergits sind ähnlich ge- 
staltet. Morphologisch sind sich beide Arten so außerordentlich ähn- 
lich, daß sie vielleicht kaum spezifisch zu trennen sein dürften. Die 
Wangen erscheinen bei der clarior ein wenig länger und der Thorax 
etwas schlanker. Die Thoraxdornen sind außerdem dicker und etwas 
unregelmäßiger. Die Beschaffenheit des Pygidialfeldes ist die gleiche. 

Länge: 8 mm. 


Ein zweites, etwas dunkleres Exemplar stammt von Shilouvane 


(Junod) [Coll. Schulth.]. 


4. Heft 


524 Dr. H. Bischoff: 


heptaspila n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Ar. or. angl., Sambourou, Wa- Nyika 
(Alluaud) [M.P.]. 

Die Art ist dadurch ausgezeichnet, daß am Apikalrand des ersten 
Tergits ein gut begrenzter, wenn auch kleiner, weißhaariger Mittel- 
fleck auftritt. Außerdem sind die Binden auf dem dritten und vierten 
Tergit seitlich weit abgekürzt, sodaß das Abdomen sieben weißhaarige 
Flecken besitzt. Der Kopf ist ganz schwarz; desgl. sind Meso- und 
Metapleuren, die Seiten des Mittelsegments und auch dessen hinterer 
Absturz in weiter Ausdehnung geschwärzt. Morphologisch ist diese 
Art von der pectinata Sich. Rad. am besten dadurch zu unterscheiden, 
daß der Thorax in der Propodealregion seitlich, ziemlich plötzlich, 
stark verbreitert ist. Die Streifen des Pygidialfeldes verlaufen nicht 
so gleichmäßig parallel, sondern divergieren, namentlich basal, von 
der Mittellinie aus nach hinten. 

Länge: etwa 7 mm. 


ctenothoraeica n. Sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Sambourou, Wa-Nyika, 4. 04 
(Alluaud) [M.P.]. 

Die Art ähnelt der vom gleichen Fundort stammenden heptaspila 
sehr, ist aber doch sicher spezifisch verschieden. Was zunächst die 
Färbung anbelangt, so besitzt ein Exemplar einen ganz schwarzen 
Thorax. Ich bezeichne dies Stück als die typische ctenothoracica. 
Der Thorax des anderen Individuums ist ganz heil rostrot. Die 
zweite Form, deren Ausbildung als Rasse fraglich ist, mag den Namen 
f. rufithoraciea tragen. Ein Mittelfleck am Apikalrand des ersten 
Tergits fehlt bei dieser Art. Die Fleckenzeichnung des Abdomens 
ist schneeweiß. Die Binden auf dem dritten und vierten Tergit sind 
noch weiter abgekürzt, sodaß diese Tergite je zwei quadratisch 
scheinende Flecken tragen. Morphologisch sind die Arten dadurch 
unterschieden, daß der Thorax nach hinten weniger plötzlich und 
schwächer erweitert ist. Das Pygidialfeld ist viel schmaler nach hinten 
mehr vorgezogen, mehr körnelig skulptiert und glänzender. 

Länge: 8,5-—9 mm. 


harrarensis n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor von Bisa Timor bei Harrar 
(Kristensen) [Coll. Brauns). ’ 

Diese Art steht morphologisch der heptaspila nahe, mit der sie 
namentlich in der Skulptur des Pygidialfeldes übereinstimmt, dessen 
Streifung wie bei jener Art von der Mittellinie nach hinten divergierend 
verläuft. In der Färbung unterscheidet sie sich von der heptaspila 
dadurch, daß der Fleck am Apikalrand des ersten Tergits fehlt; außer- 
dem sind die Ränder des Thoraxrückens in weiter Ausdehnung ge- 
schwärzt, sodaß nur ein runder, roter Fleck auf der Mitte der Thorax- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 925 


scheibe bestehen bleibt. Der Thorax ist viel schlanker und namentlich 
hinten schwächer verbreitert. 
Länge: 7 mm. 


ctenophora n. sp. 


Diese Form, die vielleicht nur als Subspezies der vorhergehenden 
aufzufassen sein dürfte, ıst vertreten durch ein Weibchen mit der 
Angabe: Bas Chari, Mom; Chaon; Kouka (Mission Chari-Tchad, 
Dr. Decorse, 1904) [M. P.]. 

Sie unterscheidet sich von der harrarensıis durch die etwas gröbere 
Skulptur des zweiten Tergits. Der Thorax ist nur auf den Pleuren 
und auf der Hinterfläche des Mittelsegments etwas en Außer 
dem ist er etwas schlanker gebaut. 

Länge: 7,5 mm. 


. dorsidentata n. sp. 


Ein Weibchen mit der Angabe ©. Afrıka [M. B.] liegt vor. 

Die Art’ähnelt in Färbung und Zeichnung recht der kibweziana. 
Sie unterscheidet sich in der Zeichnung dadurch, daß die Binde des 
dritten Tergits seitlich nicht abgekürzt ist; die Färbung der hellen Be- 
haarung ist etwas mehr gelblich. Außerdem ist das zweite Tergit 
deutlich feiner Pa ar und die Zwischenräume erscheinen nicht 
kielartig. 

Länge: 7 mm. 


‚aculeifera n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Nyasaland, Ruo Valley, 
1000— 2000 ft., 21.—25. 4.10 (Neave) [Br. M.]. 

Die Art steht morphologisch der dorsidentata am nächsten, ist 
aber doch durch verschiedene Merkmale gut zu unterscheiden. Was 
zunächst die Färbung anbelangt, so ist der Thorax viel düsterer rot, 
und auf der Mitte des Apikalrandes des ersten Tergits steht ein kleiner, 
aus weißen Haaren gebildeter Fleck. Die Seiten des großen, ziemlich 
gewölbten Kopfes, der wie bei jener Art deutlich breiter als der Thorax 
ist, sind hinter den Aügen stärker verlängert. Die Thoraxseiten er- 
scheinen mehr parallel, vor allem sind sie in der Propodealregion bei 
weitem nicht so stark erweitert. 

"Länge: etwa 8,5 mm. 

Veongoana n. sp. 

Zwei Weibchen liegen vor mit den Bezeichnungen: Congo Belg., 
Kasaı (Crida, 1913) [M. G.] und Nyangwe, 17:14. 10 (Bequaert) 
[Congo M.]. 

Die Art hat große Ähnlichkeit mit der pectinata kibweziana, 
bes. in der Zeichnung. Der Thorax ist jedoch wesentlich schlanker, 
doch nicht ‘ganz- so gestreckt wie bei der cienophora, von der sie 
“ sich auch, abgesehen von der Zeichnung, durch "eine andere 
Kopfbildung unterscheidet, die mit der der pectinata annähernd über- 


4. Heft 


526 Dr. H. Bischoff: 


einstimmt. Charakteristisch ist besonders die Skulptur des Pygidial- 
feldes, die der der ctenothoracica recht ähnlich ist. Eine Streifung 
ist zwar auf dem Pygidialfeld vorhanden, doch verlaufen die Streifen 
nicht regelmäßig parallel, sondern mehr ellipsenförmig und sind 
deutlich gekörnelt. Außerdem erscheint das Pygidialfeld glänzender. 

Länge: 7—-8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück von Kasaı. 

Ein Exemplar von Kigonsera [Coll. Ertl] zeichnet sich durch 
ganz schwarzen Thorax und noch feinere Pygidialskulptur aus. Ich 
nenne diese Form subsp. ertli n. subsp. 


misana n. sp. 


Ein „Weibchen liegt vor von Togo, Misahöhe, 18.—26. 6. 94 
(Baumann) [M. B.]. 

Diese Art fällt bereits durch ihre Größe auf. Der Thorax ist 
hell rot, in der Gestalt dem der acanthoterga ähnlich; seine Dornen 
sind aber wesentlich kürzer. Das Pygidialfeld ist gröber gestreift 
und breiter, doch erreicht die Streifung bei weitem nicht die Stärke 
wie bei der dentidorsis Andre. 

Länge: 12 mm. 


“ 


curtispinosa n. Sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Mlanje, 10.1. und 14.1. 13 (Ne- 
ave) [Br.M.]. 

Die Art ist sehr leicht kenntlich. In ihrer Zeichnungsanordnung 
stimmt sie mit der pectinata kibweziana überein. Der Thorax ist jedoch 
sehr düsterrot. Morphologisch ist diese Art gut durch ihren ge- 
drungenen, parallelseitigen Thorax gekennzeichnet. Die Dornen an 
der oberen Kante des Mittelsegments sind kurz, aber deutlich und 
können nicht als bloße Höcker angesprochen werden. Das Pygidial- 
feld ist kräftig und regelmäßig längsgestreif. Am Hinterrand ist es 
in der Mitte zungenförmig vorgezogen und seitlich davon ausgerandet, 
sodaß es daselbst gezahnt erscheint. 

Länge: 10—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere, am 10. 1. gefangene Exemplar. 


dentidorsis Andr& in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 75. 


Der Typus liegt vor von Nyassasee, Langenburg, 2.98 (Fülle- 
born) [M. B.]. Ein zweites Exemplar stammt aus Portug. O. Afrika, 
Ruo-Valley, 2000 £t., 9.4.13 (Neave) [Br. M.]. 

Schwarz; Thorax rot. Eine helle, silbrige Behaarung findet sich 
auf der Scheibe des zweiten Tergits in Form von zwei rundlichen 
Flecken, und als eine durchgehende, in der Mitte nicht unterbrochene 
Binde auf dem dritten, sowie als Seitenfransen am Pygidialfeld. Am 
ersten Tergit ist eine Apikalfranse nicht ausgebildet. Weiter ist die 
weißliche Behaarung mit Ausnahme des Thoraxrückens auf dem 
Körper weit verbreitet. Der Kopf hat die Breite des Thorax; hinter 
den Augen ist er nur wenig verlängert. Seine Skulptur neigt zur Längs- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 527 


streifung. Der Thorax ist parallelseitig, weder Prothorax noch Pro- 
podeum erscheinen verbreitert. Der Thoraxrücken ist besonders in 
der Mesonotalregion regelmäßig, parallel längsgestreift. Die Streifung 
auf den hinteren Thoraxpartieen ist noch kräftiger. An der oberen 
Kanie des Propodeums stehen kräftige, an den Spitzen etwas ab- 
gestumpfte Dornen. Das Pygidialfeld ist sehr kräftig gestreift bis 
in die Spitze hinein. 

Länge: 7,5 mm. 

Das Exemplar vom zweiten Fundort unterscheidet sich von en 
Typus durch geschwärzte Mesopleuren und Seiten des Mittelsegments. 


kenyana n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor mit der Angabe: Mt. Kenya, 
vers Ouest, Zone inferieure, Riv. Amboni, Vallee boisee, 1800 m, 
1.—2.12 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]. 

Die Art ähnelt in der Zeichnung sehr der congoana, doch ist die 
Binde des dritten Tergits seitlich deutlich abgekürzt und ihre mittlere 
Unterbrechung nur sehr schmal. Die Farbe der hellen Zeichnung ist 
reiner weiß. Der Thorax ist lebhafter rot gefärbt. Die Seiten des 
- Hinterkopfes erscheinen bei der Aufsicht fast parallel, während sie 
bei der congoana deutlich etwas nach hinten konvergieren. Die Skulptur 
des Kopfes ist gröber und weniger runzlig, wodurch derselbe einen 
etwas stärkeren Glanz erhält. Auch die Skulptur des Thorax ist in 
ähnlicher Weise verschieden, sodaß derselbe gleichfalls glänzender 
erscheint. Die Skulptur des Pygidialfeldes ist die gleiche wie bei der 
congoana. 

Länge: 7 mm. 

kikuyana n. sp. 

Diese prächtige Art ist durch ein Weibchen vertreten aus Brit. 
OÖ. Afrika, Kikuyu [M. G.]. 

Diese Art steht der kenyana nahe, ist aber durch die aus intensiv 
goldiger Behaarung gebildete Abdominalzeichnung ausgezeichnet. 
Schwarz; Thorax blutrot. Die runden Flecken des zweiten Tergits 
und die seitlich nicht abgekürzte, unterbrochene Binde des dritten 
Tergits bestehen aus leuchtend goldigen Haaren. Kopf und Thorax 
besitzen einen verhältnismäßig starken Glanz. Die Skulptur des 
Kopfes ist in größtenteils deutlich getrennte Punkte aufgelöst. Die 
Seiten des Kopfes konvergieren hinter den Augen etwas deutlicher. 
Die Thoraxdornen sind kürzer. Das Pygidialfeld ist sehr feın körnelig 
skulptiert und läßt höchstens bei bestimmter Beleuchtung eine sehr 
feine Streifung erkennen. Diese Körnelung ist viel feiner als bei der 
kenyana. 

Länge: 7 mm. 


acanthoterga n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Nord-Kamerun, Johann-Albrechts- 
höhe (Conradt) [M. B.]. 


4. Heft 


r, 


928 Dr. H. Bischoff: 


Die Art ähnelt der semipolita und lembana bzgl. der Färbung 
und Zeichnung. Der Thorax ist aber etwas schlanker gebaut, fast 
völlig parallelseitig, und seine Apikaldornen sind länger. Das Pygidial- 
feld ist bei dieser Art sehr fein, bis zum ns es längsstreifig 
skulptiert und matt. 

Länge: etwa 6 mm. 


etenoterga n.Sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von D.O. Afrika, Kisuanı, 15. 1. 06 
(Schröder) [M. B.] und Brit. ©. Afrıka, Mombasa, 7.04 (Alluaud) 
[M. P.). 

Leicht kenntlich vor den anderen hierhergehörigen Formen ist 
diese Art dadurch, daß sie auch auf dem vierten Tergit eine helle, 
bindenartige Behaarung aufzuweisen hat, sodaß sich also auch auf dem 
vierten Tergit eine helle, in der Mitte nicht unterbrochene Binde 
findet. Die Thoraxbildung ist sehr ähnlich der der Ceratotilla 
tergacantha. Der Kopf hat dieselbe Gestalt wie bei der semipolta. 
Das Pygidialfeld ist bis in die Spitze hinein gestreift. 

“'* Länge: 6—-6,5 mm. 


Als Typus bezeichne ich das Stück aus D. O. Afrika. 


oetacantha Garcia Mercet in Bol. Soc. Espan., 1903, p. 99. 


Zwei Weibchen dieser Art liegen vor von N. Kamerun, Johann 
Albrechtshöhe (Conradt) [M.B.], sowie Fernando Po, Bahia de 
S. Carlos, 12. 01 (Fea) [M. G.]. 


Morphologisch steht diese Art der Otenotilla sessiliventris Andre und 
kameruna m. ganz außerordentlich nahe, ist aber von jenen leicht da- 
durch zu unterscheiden, daß das zweite Tergit zwei große, ovale, gelb- 
lich seidige Flecken besitzt. Außerdem fehlt die helle Apikalfranse 
des zweiten Tergits, und die am ersten ist höchstens schwach an- 
gedeutet. Im übrigen stimmt diese Art fast völlig mit der sesszliventris, 
namentlich auch in Bezug auf das Pygidialfeld überein. Sehr ähnlich 
ist auch die @lossotılla. atricolor Andre, doch fehlen bei ihr die 
Thorakaldornen, und das Pygidialfeld ist nur an der äußersten Basis 
sehr fein und bogig gestreift, während bei der octacantha kräftige 
Längsstreifen bis etwa zur Mitte des Pygidialfeldes laufen. 

Länge: 8—8,5 mm. 


acanthophora n. sp. 


Ein Weibchen von Nord Kamerun, Johann Albrechtshöhe (Con- 
radt) [M. B.] liegt vor. 


Die Form steht der vorhergehenden sehr nahe, und ist wohl kaum 
spezifisch zu unterscheiden. Die Färbung und Zeichnung stimmt 
überein, höchstens sind die Beine pechbraun. Die Skulptur der Basal- 
hälfte des Pygidialfeldes ist viel feiner, und namentlich in der Mitte 
sind die Längsstreifen viel kürzer. Die Flecken des zweiten Tergits 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 529 


sind aus viel weitläufiger gestellten Härchen gebildet und im ganzen 
etwas mehr nach hinten gerückt. 
Länge: etwa 6 mm. 


semipolita n. sp. 


Die Art ist durch drei Weibchen vertreten von folgenden Fund- 
orten: Ubangi, Bangi (Chari-Tchad; Mission; Dr. Decorse, 1904) [M. P.]; 
Central Uganda, Mbale-Kiganda, 12.09 (Alluaud) [M.P.. 

Diese Art steht der dentidorsis Andre sehr nahe, ist aber doch 


- »morphologisch von ihr gut zu trennen. Der Kopf ist etwas mehr quer 


entwickelt, und das Pygidialfeld ist auf der Basalhälfte sehr fein ge- 
streift und glänzend, während es auf der Apikalhälfte stark poliert 
ist. Außerdem sind die Flecken des zweiten Tergits etwas größer. 

Länge: 7—8 mm. 

Bei dem Exemplar aus Uganda ist die silberne Behaarung der 
Zeichnungselemente des Abdomens etwas dichter als bei den beiden 
anderen Stücken. Es ist daher leicht möglich, daß hierin ein Rassen- 
unterschied zu sehen ist. Sehr wahrscheinlich reicht die Verbreitung 
dieser Art bis nach Westafrika, wo sie dann vermutlich eine besondere 
Rasse ausbilden dürfte. 

‚Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar vom Ubangı. 


v subsp. lembana n. subsp. 


Ein Weibchen vom Kongo, Da Lemba, 5. 12 (R. Mayne) [Congo 
M.] liegt vor. 

Diese Form steht der semipolit« sehr nahe, mit der sie namentlich 
in der Skulptur des Pygidialfeldes übereinstimmt. Die Stirn ist dunkel- 
rot; der Thorax ist heller rot. Die beiden Mitteldornen des Mittel- 
segments sind wesentlich kürzer als der sich jederseits seitlich an- 
schließende Dorn. 

Länge: 7,5 mm. 


diacantha n. sp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Bukoba, Usumbura (Grauer) 
[M. W.]; sowie Central Angoniland, Lilongwe Distr., 40005000 ft., 
28.5. —2.6.10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art nimmt in der Gruppe, in die ich sie stelle einen isolierten 
Platz ein. Sie ist außerordentlich charakteristisch. Die abdominale 
Zeichnungsanordnung ist die gleiche wie bei der curtispinosa. Der 
Thorax ist bei dem Exemplar von Bukoba hellrot, mit nur schwach 
verdunkelten Pleuralpartien, während er bei dem anderen Stück sehr 
düsterrot ist. Die Seiten des Kopfes hinter den Augen sind parallel. 
Der Thorax macht einen gestreckten, gleichmäßig schlanken Eindruck. 
Seine Seiten verlaufen größtenteils parallel, nur hinten divergieren 
sie in leichter Rundung. An der oberen Kante des Mittelsegments 
findet sich jederseits ein von den Außenwinkeln etwas nach innen 
gerückter, kräftiger, schräg nach oben gerichteter Zahn. Zwischen 


diesen beiden Zähnen und von ihnen nach außen gerückt steht je 
Archiv für Naturgeschichte ä 
1920. A. 4. 34 4. Heft 


530 Dr. , Bischoff 


ein kleiner, aber scharfer, gleichfalls nach oben gerichteter Zahn. 
Sehr charakteristisch sind auch zwei kräftige Höcker auf der Wölbung 
des ersten Tergits. Das Pygidialfeld ist etwas unregelmäßig, teilweise 
geschlängelt, längsrunzlig skulptiert. 

Länge: 13—14 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Bukoba. 


fulvodecorata Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 76. 


Zwei Exemplare dieser höchst auffälligen Art liegen mir vor von 
Brit. ©. Afrika (Scheffler) [M. B.; Typus] und Kitui (Hildebrandt) 
[M. B.]. 

Schwarz; Kopf und Thorax rot. Bei dem zweiten Exemplar ist 
der Kopfschwarz. Aufdem Abdomen findet sich eine bei dem Typus 
intensiv goldige Haarzeichnung, die bei dem Exemplar aus Kitui 
blasser golden ist. Auf der Basalhälfte des zweiten Tergits stehen zwei 
große, ovale Flecken, vor denen sich am Apikalrand des ersten 
wenigstens bei dem Typus einige goldige Fransenhaare finden. Am 
Spitzenrand des zweiten Tergits steht eine auszwei mehr oder weniger 
mit einander verschmolzenen, dreieckigen Flecken gebildete Binde, deren 
am weitesten vorspringende Winkel in einer Linie mit den davor- 
gelegene ovalen Flecken sich befinden. Das dıitte Tergit ist ganz 
von einer Binde bedeckt, und auf dem vierten ist ein Mittelfleck vor- 
handen. Am Analsegment zu Seiten des Pygidialfeldes ist die Be- 
haarung weißlich wie auf den Sterniten. Der Kopf ist nur schwach 
breiter als der Thorax vorn, hinter den Augen deutlich verlängert. 
Am Thorax ist die Prothorakalregion an der oberen Seitenkante kaum 
abgesetzt. Das Mesonotum ist kräftig längsstreifig skulptiert. Die 
Thoraxseiten sind bis zur Mesonotalregion einschl. parallel. Dahinter 
verbreitert sich der Thorax deutlich. Die obere Kante des Propodeums 
trägt sechs bis acht kräftige, lange, an der Spitze abgestumpfte Dornen. 
Das Pygidialfeld ist, soweit sich dies unter seiner ziemlich dichten, 
übergreifenden Randbehaarung erkennen läßt, bis an den Seitenrand 
dicht streifig (oder bogenförmig?) skulptiert. 

Länge: 9—10 mm. 


Ceratotilla n.g. 


Genotypus: dolosa Sm. 

Weibchen: Mittelgroße Arten. Der Kopf ist beträchtlich breiter 
als der Thorax, dicht skulptiert, ziemlich stark gewölbt. Hinter den 
Augen konvergieren die Seiten gerundet nach hinten; ihre Länge ist 
meist größer als der Abstand der Augen von der Wurzel der Mandibeln. 
Die Fühlergruben sind groß, fast bis zu den Augen scharf gerandet. 
Über und Zwischen den Fühlerwurzeln finden sich fast immer zwef 
kleine Dornen. Der Clypeus ist kurz und breit. Am Vorderrande kann 
er mehr oder weniger bogenförmig ausgerandet sein. Die Mandibeln 
sind gelegentlich zur Spitze verbreitert und können daselbst dreimal 
sezähnt sein. Durch Abnutzung werden diese Verhältnisse aber leicht 


ELDER WT 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 531 


undeutlich. An der Außenseite oben sind die Mandibeln gefurcht. 
Die Augen sind groß, unregelmäßig oval. Ocellen fehlen. Der Fühler- 
schaft ist stark gebogen. Das zweite Geißelglied ist beträchtlich länger 
als das dritte. 


Der Thorax ist meist ziemlich gedrungen gebaut, gewöhnlich in 
der Propodealregion am breitesten. In der Mesonotalregion sind die 
Seiten mehr oder weniger konkav gebuchtet. In der Pronotalregion 
sind die Seiten dicht hinter den seitlich etwas vortretenden Vorder- 
winkeln gezähnt. Die hintere, obere Thoraxkante ist mit einer’ Reihe 
von Dornen ausgestattet, von denen gelegentlich der mittlere länger 
und kräftiger ist. Die Nähte zwischen den Pleuralpartien sind schwach, 
aber deutlich. Die Beine sind ziemlich schlank. Mittel- und Hinter- 
tibien sind mit einer doppelten Dornenreihe bewehrt. Die Sporne der 
Mittel- und Hintertibien sind nur schwach gezähnt. Der Tarsalkamm 
der Vorderbeine ist nicht besonders kräftig. 


Das erste Abdominalsegment ist klein, dorsal gegen das zweite 
nicht abgesetzt. Das zweite Tergit trägt die normale Seitenfurche. 
Das letzte Tergit besitzt ein deutliches Pygidialield, das am Apikal- 
rand in der Mitte nach hinten vorgezogen ist und mehr oder weniger 
deutlich gestreift bis fast glatt sein kann. 


Der Thorax iss mehr oder weniger ausgedehnt gerötet. Die 
Zeichnung des Abdomens besteht aus weißen bis blaßgoldigen Haaren. 
Auf der Scheibe des zweiten Tergits stehen stets zwei rundliche Flecken 
nebeneinander. Das erste Tergit kann am Apikalrande ebenfalls einen 
Fleck tragen. Binden auf dem dritten und vierten Tergit, die auch 
unterbrochen sein können, treten auf. 


1. Stirn über den Fühlern mit zwei deutlichen, kräftigen Hörnchen 2. 
Stirn über den Fühlern nur schwach oder überhaupt nicht vor- 
gezogen; Mitteldorn am oberen Rand des Mittelsegments kräftiger 

8 


und länger 

2. Die Hörnchen dicht nebeneinander stehend 3: 
Die Hörnchen weit auseinander gerückt und scharf zugespitzt 
tergacantha. 


3. Binde des dritten Tergits nicht unterbrochen 
Binde des dritten Tergits unterbrochen; auch auf dem vierten 


Tergit findet sich eine unterbrochene Binde 6. 

4. Zeichnung blaß golden; Apikalrand des ersten Tergits ohne helle 
Franse oder Mittelfleck dolosa 
Apikalrand des ersten Tergits mit heller Franse oder Mittelfleck 5. 

5. Zeichnung rein weiß no. 
Zeichnung gelblich getönt transvaalensis 

6. Erstes Tergit ohne hellen Apikalfleck; Zeichnung blaß gelblich 
bisinterrupta. 

Erstes Tergit mit hellem Apikalfleck; Zeichnung reiner weiß 7. 

7. Kopf oberseits in weiter Ausdehnung gerötet shiratiana. 
Kopf ganz schwarz septemmaculata. 


34* 4 Helt 


533 Dr. H, Bischoff: 


8. Thorax nach hinten deutlich etwas verbreitert; erstes Tergis 


mit heller Behaarung am Apikalrand Iysıppe. 
Thorax parallelseitig; erstes Tergit ohne helle Behaarung am Apikal- 
rand obtusa. 


dolosa dolosa Smith in Descript. new Hymenopt., 1879, p. 190. 
= pectinidorsis Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 30. 


Zwei Weibchen dieser aus Natal beschriebenen Art liegen mir 
vor mıt den Fundortsangaben: Natal, Durban (Wilms)[M. B.]. 

Der Thorax ist einfarbig rot. Die Flecken- sowie die Bindenzeichnung 
des Abdomens ist blaß golden. Die Binde des dritten Tergits ist durch- 
gehend. Auf dem vierten und fünften Tergit finden sich keine hellen 
Flecken. Seitlich am sechsten Tergit stehen an den Rändern des Py- 
gidialfeldes dichte, helle Haare. Die Fühlerhöcker sind rostfarben 
und treten scharf vor. Die hintere Thoraxbedornung ist deutlich, 
wenn auch ziemlich kurz. Die Thoraxseiten divergieren schwach nach 
hinten, doch ist der Kopf noch deutlieh breiter als der Thorax hinten. 

Länge: 8—9 mm. 

Die unter dem Namen pectinidorsis von Andre aus dem Kapland 
und Oranjestaat beschriebene Form dürfte ohne Zweifel mit der dolosa 
Sm. identisch sein. Der einzige wesentlichere Unterschied dürfte nach 
der Andr&schen Beschreibung in zwei gelblichen Schrägbinden hinter 
den Augen zu sehen sein. Diese, wie es scheint, leicht abzureibende 
Behaarung ist noch bei einem der beiden vorliegenden Stücke an- 
deutungsweise vorhanden. 


subsp. ino Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus., 1898, p. 71. 

subsp. transvaalensis Andr& in Bull. Soc. ent. France, 1905, p. 2. 

subsp. zanzibarensis Garcia Mercet in Bol. Soc. Espan., 1903, 
p. 100; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, No.9, p. 13. 


Unter diesen drei Namen werden drei wohl rassenmäßig zu 
trennende Formen beschrieben. Die «no Per. ist von der typischen 
dolosa Sm. dadurch verschieden, daß die Zeichnung‘ des Abdomens 
silbern und nicht golden ist. Ein solches Exemplar liegt vor von Nyasa- 
land, btwn. Ft. Mangoche and Chikala Boma, about 4000 ft., 20.— 
25.3.1910 (Neave) [Br.M.]. Die einzigen Unterschiede gegenüber 
der Beschreibung der ino Per. würden darin bestehen, daß die Pleuren 
geschwärzt sind, und daß das erste Tergit am Apikalrand eine helle 
Franse besitzt, ähnlich, wie dies von Andre für seine transvaalensis 
angegeben wird, von der sie sich jedoch durch die weiße Behaarung 
unterscheidet. Ein weiteres Exemplar, das dem erwähnten außerordent- 
lich ähnlich ist, stammt von: NW.-shore of L. Nyasa, fm. Florence- 
Bay to Karonga, 30. 6.—6. 7.1910 (Neave) [Br. M.]. Es unterscheidet 
sich von jenem durch den wesentlich heller roten Thoraxrücken und 
etwas längere Dornen an der oberen Kante des Mittelsegments. Sehr 
wahrscheinlich stellt diese Form ebenfalls eine eigene Rasse dar, doch 
verzichte ich, da nur ein einzelnes Individuum dieser Form vertreten 
ist, auf eme Benennung. Die transvaalensis Andre, glaube ich, in fünf 


De N 


Monographie der Mutilliden Afrikas. OB 


Exemplaren wiedererkennen zu müssen, die die Fundortsangaben 
tragen: Shilouvane (Junod)[Coll. Schulth.], Rikatla, Delagoa (Jun od) 
[Coll. Schulth.], Nyasaland, Mlanje, 19.5. und 2.6.1913 (Neave) 
[Br. M.]. Diese Stücke sind ausgezeichnet durch die blaßgoldige Flecken- 
und Bindenzeichnung, ähnlich wie bei der typischen dolosa; doch findet 
sich auch am Apikalrand des ersten Tergits eine deutliche helle Franse. 
Die blassen Haare an den Seiten des Pygidiums sind spärlicher und 
die Dornen am Mittelsegment etwas länger. Auch die zanzibarensis 
Garcia Mercet dürfte hierhergehören. Bei der leichten Bildung von 
Lokalrassen stellt die zanzibarensis wohl eine eigene Subspecies dar 
und ist kaum mit einer der erwähnten, aus anderen Gegenden stammen- 
den Formen identisch. Die Zeichnung ist nach der Beschreibung weiß. 
Auch am Apikalrand des ersten Tergits soll eine schmale, silberne Binde 
vorhanden sein, also jedenfalls ähnlich wie bei den von mir zu ino Per. 
gestellten Stücken. Das wesentlich verschiedene geographische Vor- 
kommen läßt aber getrennte Rassen vermuten. Stücke von Sansibar 
sind mir bisher nicht bekannt geworden. 


subsp. bisinterrupta n. subsp. 
Von dieser neuen Subspecies liegen mir zwei Individuen vor von 


Afr. or. angl., Kibwezi, WaKamba, 12.04 (Alluaud) [M.P.]. 
Diese Form ist dadurch charakterisiert, daß auch auf dem vierten 
Tergit eine helle Binde auftritt. Diese Binde, sowie die des dritten 
Segments, ist in der Mitte unterbrochen. Die Zeichnung des Abdomens 
ist blaß „oldig. Der Apikalrand des ersten Tergits ist schwarz behaart. - 
Länge: 7—10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


\/subsp. septemmaculata n. subsp. 


Vier Weibchen liegen mir vor von Eritrea, Asmara [M. Bud. ]; 
Ansata, 6.71 (Antinori) [M. G.]; Nyasaland, Vy. of S. Rukuru R., 
3000 ft., 20.—27. 6.10 (Neave) [Br. M.]; Lualaba R., 2500—4000 ft., 
24.5.07 (Neave) [Br.M.]. 

Wegen der weit auseinanderliegenden Fundorte dürften in dieser 
Unterart noch zwei verschiedene Formen vereinigt sein, die ich aber 
bisher nicht zu trennen vermag. Ausgezeichnet ist die septemmaculata 
vor der sehr ähnlichen bisinterrupta dadurch, daß das erste Tergit am 
Apikalrand einen hellen Mittelfleck besitzt. Außerdem ist die Zeichnung 
mehr weißlich. 

Länge: 7— 10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Asmara [M. Bud.], 
das von Andre als nais Per. bestimmt ist. Das Stück aus Ansata 
IM. G.] ist als pectinata bestimmt. 


obtusa n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Nairobi, Wa Kikouyou 
et Masai, 8. 04 (Alluaud) (M. P.). 
4. Heft 


534 Dr, H. Bischoff: 


Diese neue Art steht der dolosa Sm. und deren Rassen recht nahe. 
Vielleicht hat sie nähere Beziehungen zu der zanzibarensis. Sie unter- 
scheidet sich von jener Art dadurch, daß die Fühlerhöcker nicht zahn- 
artig vortreten, sondern abgerundet sind. Die Thoraxseiten divergieren 
nach hinten nicht im geringsten. Die Zeichnungsanordnung ist die 
gleiche wie bei der typischen dolosa Sm., doch ist die Behaarung silbern, 
und die Binde des dritten Tergits ist in der Mitte unterbrochen. Ob 
dies letztere Merkmal nur auf Abreibung zurückzuführen ist, mag noch 
dahingestellt bleiben. Von der Iysippe Bingh. dürfte sie durch den 
wesentlich größeren Kopf, der beträchtlich breiter als der Thorax 
ist, mit Sicherheit spezifisch verschieden sein. 


Länge: 10 mm. 


Iysippe Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 537. 


Beschrieben ist diese Art aus Rhodesia, Eastern Loangwa-Distr., 
Petauke, 2400 ft., 22.2.05 (Neave). Ein Exemplar, das möglicher- 
weise hierhergehört, stammt von N. Rhodesa, Mitena, 19. 1. 11 
(Silverlock) [Br. M.]. 


Wie die vorige, so ist auch diese Art durch die stumpfen, kaum 
vorragenden Fühlerhöcker ausgezeichnet. Auch in der Zeichnung 
ist sie dieser ähnlich, doch besitzt das erste Tergit am Apikalrande einige 
spärliche helle Härchen, wovon allerdings in der Beschreibung nichts 
erwähnt wird. Der Thorax macht einen etwas schlankeren Eindruck 
als bei jener Art und der Kopf ist kaum breiter als derselbe. Nach 
Bingham soll er etwa so breit wie der Thorax sein. Bei dem einzigen 
vorliegenden Exemplar trägt die obere Kante des Mittelsegments 
nur drei deutliche Zähne, von denen der mittlere besonders lang ist. 
Doch darf auf diese Bezahnung kein allzu großer Wert gelegt werden, 
da hierin wohl individuelle Schwankungen vorkommen. Die Zeichnung 
des Abdomens wird aus silberweißen und nicht blaß gelblichen Haaren 
gebildet. Ob die beschriebene Form tatsächlich mit der !ysippe Bingh. 
identisch ist, mag noch dahingestellt bleiben. Ohne Kenntnis des 
Typus ist die sichere Entscheidung nicht möglich: Pyeidialfeld nur an 
der Basis etwas gerunzelt. 


Länge: 85mm (nach Bingham 11 mm). 


\‘ tergacantha n. sp. 


Ein Weibchen liest vor von Mufungwa, 3.12.11 (Bequaert) 
[Congo-M.]. 


Die Art ähnelt recht der Pristomutilla dorsidentata, unterscheidet 
sich aber durch den größeren Kopf und die scharf zugespitzten, dorn- 
artig vorragenden Fühlerhöcker, die übrigens recht weit auseinander- 
gerückt sind. Zeichnung und Färbung ist die gleiche wie bei der 
dorsidentata. 

Länge: 


7 


mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 535 


shiratiana n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Afr. or., Shirati, 5.09 (Katona) 
[M. Bud.]. 

In der Zeichnungsanordnungähnelt diese Art recht der bisinterrupta. 
Die Binden des zweiten und dritten Tergits sind seitlich abgekürzt; 
doch ist dies kaum auffällig, da der Raum bis zum Seitenrand mit 
abstehenden, weißen Borsten besetzt ist. Auf dem ersten Tergit findet 
sich ein apikaler Mittelfleck. In der Färbung unterscheidet sie sich von 
der ihr ähnlichen septemmaculatadadurch, daß der Scheitel und die Stirn 
in weiter Ausdehnung gerötet sind. Di» Thoraxseiten verlaufen parallel; 
das Pyeidialfeld ist fein parallelstreifig skulptiert. Die Fühlerhöcker 
ragen deutlich dornförmig vor. 

Länge: 7,5 mm. 


Cienotilla n. g. 


Genotypus: pectinifera (Andre). 

Weibchen: Die hierhergehörigen Weibchen (Männchen sind als 
solche noch nicht bekannt) weisen unter sich eine recht große Formen- 
mannigfaltigkeit auf. Gemeinschaftliche Merkmale sind das Vorhanden- 
sein von Dornen am Propodeum, das Fehlen von zwei nebeneinander 
stehenden Flecken auf dem zweiten Tergit und der Besitz eines Pygidial- 
feldes. 

Kleine bis mittelgroße Arten. 

Der Kopf ist verhältnismäßig groß, so breit oder breiter als der 
Thorax. Seine Seiten divergieren nach hinten nur sehr selten (crassi- 
. ceps). Häufig konvergieren sie geradlinig nach hinten oder verlaufen 
mehr bogenförmig konvergent. Die Hinterwinkel sind verrundet 
oder treten mehr oder weniger deutlich zahnförmig nach hinten vor. 
Die Entfernung der Augen von den Hinterwinkeln des Kopfes ist 
sehr wechselnd. Die Fühlerhöcker treten nur sehr selten gerundet 
lappenförmig vor. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied gewöhnlich 
etwas länger als das folgende. 

Die Thoraxgestalt ist außerordentlich mannigfaltig. Die Thorax- 
seiten sind entweder glatt oder mehr oder weniger lappig erweitert. 
An der oberen Kante des Propodeums steht eine Dornenreihe, selten 
sind davon nur die an den oberen Hinterwinkeln stehenden gut aus- 
gebildet. Gelegentlich sind auch die hinteren Seitenkanten des ab- 
schüssigen Teils mit Dornen bewehrt. Die Bedornung der Mittel- 
und Hintertibien ist deutlich. 

Das Abdomen ist von mehr oder weniger schlanker Gestalt. Das 
erste Segment ist klein, gegen das zweite nicht abgesetzt. Das Pygidial- 
feld ist entweder ganz glatt oder an der Basis gestreift oder aber auch 
auf seiner ganzen Fläche körnelig skulptiert. Das zweite Tergit trägt 
Seitenfurchen, die jedoch mitunter undeutlich sind. 

Die Färbung der Arten ist sehr verschieden. Es gibt ebenso ganz 
schwarze wie ganz rotbraune Formen, wie auch solche, bei denen Kopf 
und Thorax oder auch nur der Thorax mehr oder weniger ausgedehnt 


4, Heft 


536 Dr. H. Bischoff: 


gerötet sind. Auch Teile des Abdomens können aufgehellt sein. Die 
Zeichnung des Abdomens besteht vorzugsweise aus Fransen und Binden. 
Mitunter tritt auch auf dem zweiten Tergit ein Basalfleck auf; sehr 
selten findet sich ein Mittelfleck auf den hinteren Segmenten. Am 
Apikalrand des zweiten Tergits kann eine zur Mitte erweiterte, da- 
selbst aber unterbrochene Binde stehen. Die Färbung dieser Zeich- 
nungselemente ist reinweiß bis intensiv golden. 

Die Gattung Otenotilla läßt sich in mehrere natürliche Gruppen 
zerlegen, so: 


l. in eine Gruppe, die alle Formen mit glatten Thoraxseiten, 
die nicht lappig erweitert sind, umfaßt; 
2. Formen mit gelappten oder bedornten Seitenkanten des 
Thorax; 
3. Formen, bei denen nur die oberen Hinterwinkel des Thorax 
je einen scharfen, nach hinten gerichteten Dorn tragen. 
Wieweit diesen einzelnen Gruppen Gattungscharakter zuzu- 
sprechen sein wird, kann erst die Kenntnis der zugehörigen Männchen 
lehren. 
Weibchen. 


1. Die Thoraxdornen sind auf die obere Kante des Mittelsegments 


beschränkt 

Thoraxdornen können auch an den Seiten des Mittelsegments 
oder den seitlichen Kanten des Thorax auftreten; oder es finden 
sich an den Seiten des Thorax lappenförmig vorgezogene Anhänge 


21. 
2. Pygidialfeld infolge feiner, dichter Runzelung matt 3. 
Pygidialfeld größtenteils glatt und glänzend, hinten deutlich 
begrenzt 13. 
3. Kopf groß, bedeutend breiter als der Thorax crassiceps. 
Kopf nur wenig breiter als der Thorax 4. 
4. Kopf und Thorax schwarz kigonserana u. polyacantha. 
Wenigstens der Thorax rot 5. 
5. Hinterwinkel, des Kopfes mit einem scharfen, dornförmigen 
Zähnchen Ti, 
Hinterwinkel des Kopfes höchstens ein wenig kielartig zusammen- 
gedrückt, oder ganz verrundet T.: 
6. Kopf ganz schwarz Nigriceps. 
Kopf größtenteils, mitunter auch das Abdomen, gerötet 
dichromatica. 
7. Erstes Tergit mit kräftigem Querkiel, der deutlich vom Hinter- 
rand des Tergits entfernt bleibt 12. 
Erstes Tergit meist ungekielt; wenn mit Kiel, dann dieser nur 
schwach angedeutet und dem Hinterrand stark genähert 8. 
8. Thorax einfarbig hell rostrot (südafrik. Art) braunsi. 
Thorax viel dunkeler 9; 
9. Fühlerhöcker deutlich als stumpfe Zähne vorragend lobifrons. 


Fühlerhöcker einfach gerundet met) 


Et a 


10. 


1; 


12. 


13. 


24. 


Monographie der Mutilliden Atrıkas. ee 


Binden des zweiten und dritten Tergits unterbrochen junodi. 
Binden des zweiten und dritten Tergits durchgehend Pi. 
Zweites Tergit seitlich auf der Vorderhälfte grob punktiert, mit 


starken, kielartigen Zwischenräumen (zentralafrik. Art) thoracica. 
Zweites Tergit seitlich viel schwächer .skulptiert (westafrik. 
Form) obscurior. 
Pleuren nur in geringer Ausdehnung unten geschwärzt; desgl. 


. die hintere Fläche des Mittelsegments; helle Behaarung nur ganz 


schwach gelblich getönt sabargumae. 
Pleuren fast vollständig geschwärzt; desgl. die Hinterfläche des 
Mittelsegments; Thorax im ganzen dunkler; helle Behaarung 


deutlich gelblich getönt nigripleuralis. 
Zweites Tergit am Apikalrand höchstens mit schmaler, durch- 
gehender Endfranse 14. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit zwei deutlich getrennten, 
ziemlich großen, mehr oder weniger dreieckigen Flecken 18. 
. Ganz schwarz sessiliventris. 
Wenigstens der Thorax teilweise rot 15. 
Thoraxrücken nur auf der Mitte der Scheibe gerötet, u. z. ziemlich 
hell kameruna. 
Thoraxrücken oder auch der ganze Thorax rot 16. 
Zweites Tergit mit basalem Mittelfleck minutaeformis. 
Zweites Tergit ohne basalen Mittelfleck I? 
Thorax hell rostrot tangana. 
Thorax viel dunkler silverlocki. 


Drittes Tergit höchstens mit ganz vereinzelten, hellen Härchen 
am Hinterrand, die folgenden schwarz behaart; Beine schwarz; 


größere Form thoracosulcata. 
Drittes Tergit mit etwas reichlicherer heller Behaarung, häufig 
auch die folgenden; kleinere Formen 19 
Drittes Tergit nur am Apikalrand hell behaart 20. 
Drittes Tergit ganz hell behaart; zweites Tergit mit angedeutetem, 
hellem Mittelfleck minuta. 
Thorax in der Propodealregion ein wenig erweitert samharica. 
Thorax hinten nicht erweitert; Beine schwarz katangana. 
Kopf und Thorax ganz schwarz 22. 
Thorax wenigstens auf dem Rücken gerötet 27. 
Drittes Tergit ohne helle Binde, höchstens schmal hell gefranst, 
Thorax hinten nur mit kurzen, stumpfen Dornen togoensis. 
Drittes Tergit mit durchgehender, weißer Binde 23. 
Thoraxseiten mit starken, lappenförmigen bis zahnartigen An- 
hängen 24. 


Thoraxseiten mit viel schwächeren Anhängen; Thorax hinter 
der Mesonotalregion stark eingeschnürt; an der oberen Propodeal- 


kante fünf kräftige, stumpfe Dornen ochraceipes. 
Propodeum oben nur mit einem einzigen, seitlich zusammen- 
gedrückten, scharfen Mitteldorn 25. 


Propodeum oben mit drei vom Seitenrand abgerückten Dornen 26. 


4, Haft 


538 Dr. H. Bischoff: 


25. Zweites Tergit mit hellem Mittelfleck monochroma. 
7/weites Tergit auf der Mitte nicht hell behaart fluminis. 

26. Seitenanhänge in der Mesonotalregion ziemlich schwach 
tessmannı. 
Seitenanhänge in der Mesonotalregion kräftig, etwas nach hinten 
gekrümmt spiculata. 
27. Zweites Tergit höchstens am Apikalrand hell gezeichnet 28. 


7weites Tergit außer der hellen Apikalbinde mit Mittelfleck an 
der Basis; obere Kante des Mittelsegments nur mit zwei scharfen, 
seitlichen Dornen 30. 
28. Zweites Tergit am Apikalrand mit einer in der Mitte nach vorn 
dreieckig erweiterten Binde; Thoraxrücken nur auf der Mitte 


der Scheibe rot bonina. 
Zweites Tergit ohne helle "Apikalbinde 29. 
29. Fühlerhöcker als scharfe Hörnchen vorgezogen kilimana. 
Fühlerhöcker einfach tchaniana. 
30. Abdominalzeichnung intensiv goldig chrysophora. 
Abdominalzeichnung rein silberweiß diacantha. 
Weibchen. 2 
l. Gruppe. 


pectinifera Andre in M&m. Soc. zool. France, 1893, p. 295. 

Diese charakteristische, ziemlich seltene, südeuropäische Art ist 
bisher in Nordafrika noch nicht nachgewiesen worden, dürfte sich 
aber wohl noch finden lassen. Wohl aber sind mehrere, ihr zum Teil 
recht nahestehende Formen aus Afrika bekannt geworden. 


obseurior Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 676; Magretti 
in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 244. 


Diese Form ist aus Sierra Leone beschrieben worden, u. Z. ai 
Varietät der pectinifera. Vier Exemplare, die ich für diese von der 
pectinifera doch wohl getrennte Art zu halten geneigt bin, liegen mir 
vor mit der Fundortsangabe: Guinea portoghese, Bolama (Fea) 
IM. G.]. 

Morphologisch unterscheidet sich diese Art von der pectinifera 
Andre dadurch, daß das erste Tergit etwas kleiner ist. Ferner sind 
die Augen in ihrer Gesamtheit etwas stärker gewölbt. 

Schwarz; Thorax blutrot. Am ersten Tergit findet sich eine 
silberweiße Haarfranse, die etwas nach hinten vorgezogen ist. Auf 
dem zweiten Tergit ist eine ähnliche, in der Mitte kaum nach vorn 
erweiterte Fransenbinde vorhanden, und das dritve ist auf seiner 
ganzen Oberfläche so behaart. Der Kopf ist etwas breiter als der 
Thorax, hinter den Augen parallelseitig verlängert, verhältnismäßig 
fein skulptiert. Der Thorax ist hinter der Mitte schwach eingebuchtet; 
davor erscheinen die Seiten leicht gewellt. Die obere Kante des Mittel- 
segments trägt fünf oder mehr Dornen. Der Thoraxrücken ist ziemlich 
fein skulptiert und hat ein fettglänzendes Aussehen. Seine Behaarung 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 539 


ist schwarz. Das Abdomen ist sehr fein skulptiert. Das Pysgidialfeld 
ist deutlich en 
Länge: 6—-7,5 mm. 


braunsi n. sp. 


Ein Weibchen liegt mir vor von Transvaal, Lichtenberg, 1.1.06 
(Brauns) [M. B.]. 


Dieses Exemplar war als pectinifera obscurior bestimmt, unter- 
scheidet sich jedoch in einigen Punkten, sodaß die neue Form zum 
mindesten als Subspecies der vorhergehenden aufzufassen ist. 

Der Thorax ist hell.rostrot, dichter und gröber skulptiert, ohne 
irgendwelchen Glanz. Die Apikalfranse des ersten Tergits ist nur 
in der Mitte entwickelt. Die Punktierung des zweiten Tergits ist 
etwas gröber. Das Pygidialfeld trägt zwischen der Granulierung 
auf der Basalhälfte undeutliche Längsrunzeln. Gegen die Spitze hin 
verlischt die Körnelung, u. z. in weiterem Umfange, als dies bei der 
obscurior Andre der Fall ist. 


Länge: etwa 8 mm. 


fornasini Gribodo in Mem. Ac. Bologna, 1894, p. 149. 


„Parva, sat robusta, capite thorace pedibusque obscure spadiceo- 


ferrugineis, abdomine nigro; segmentis abdominalibus 1°, 2%, 30 que 


argenteo marginatis, fascıis 2. et 3. medio interruptis; segmentis se- 
quentibus nigrociliatis, epipygio ‘argenteo-ciliato: ventre pedibusque 
albo puberulis: capite antice viso trapezino confertissime irregulariter 
punctulato granoso; oculis exertis, ovalibus thorace subparallelopipedo, 
basi parumper angustiore quam apice, profunde confertius irregu- 
lariter punctato, punctis longitudinaliter confluentibus, apice recte 
truncato, margine spinis septem acutis productis arcuato: spina inter- 
media longiore, lateralibus ordinatim decrescentibus: abdomine sub- 
sessili, ovato-conico: segmento primo brevi, plano, subtus carinato; 
carina conspicua, elevata, quadrata: segmento secundo magno, 
hemispherico, glabro (fascia marginali argentea excepta), supra 
profunde longitudinaliter et irregulariter striolato punctato, subtus 
punctulato: caeteris segmentis confertim punctulatis; epipygio 
distincte peltato; pelta ovata, longitudinaliter rugosa. 

Long. corp. mill. 9.“ 

Diese Art ist mir nicht mit Sicherheit bekannt geworden, wohl 
aber liegt mir eine sehr ähnliche Form, die wohl nur als eine Subspezies 
zu jener aufzufassen ist vor in fünf Individuen, die von folgenden 
Fundorten stammen: Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. Schulth.] 
und Shilouvane, N. Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 


subsp. junodi n. subsp. 


Bei dieser Form sind Kopf und Beine schwarz und das Pygidium 
ist ziemlich grob, aber flachkörnig skulptiert, nicht runzlig gestreift. 
Außerdem scheint sie durchschnittlich kleiner zu sein. 


4. Heft 


540 Dr. H. Bischoff: 


Von der ıhr nahestehenden braunsi m. unterscheidet sie sich, 
abgesehen von der dunkleren Färbung des Thorax sowie den mitten 
unterbrochenen Binden des zweiten und dritten Tergits durch die 
viel gröbere Skulptur des Abdomens und die Beschaffenheit des Pygidial- 
feldes. 

“ Länge: 6—-7 mm. 
Als Typus bezeichne ich ein Exemplar von Rikatla. 


thoracica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: Marshall Coll. 1909 
[Br. M.]; ein weiteres Exemplar trägt die Bezeichnung: Serenje Distr., 
N. E. Rhodesia, etwa 4500 ft., 14. 12.07 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art steht der obscurior Andre ebenfalls nahe, unterscheidet 
sich aber durch den deutlich kräftigeren Thorax, der kaum glänzend 
ist. Das Pygidialfeld ist längsrunzlig skulptiert. Die Fühlerhöcker 
sind wie bei jener im Gegensatz zur folgenden abgerundet. 

Ob das Exemplar vom zweiten Fundort zur gleichen Art gehört, 
mag noch dahin gestellt bleiben. Geringe Verschiedenheiten in der 
Bildung des Kopfes scheinen dagegen zu sprechen. Zur sicheren Ent- 
scheidung ist weiteres Material nötig. 

Länge: 7—8 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Marshall Se Exemplar. 


lobifrons n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von N. Rhodesia (Silverlock) [Br. M.]. 

Die Art ähnelt im allgemeinen sehr der thoracıca und der obscurior. 
Mit der ersteren stimmt sie bezüglich des Thorax fast überein, doch 
macht derselbe einen etwas gedrungeneren Eindruck. Die Kopf- 
bildung ist mehr die der letzteren, desgl. auch die Skulptur des Pygidial- 
feldes. Außerdem sind die Fühlerhöcker stark vorgezogen. 

Länge: 7 mm. 


sabargumae Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1905, p. 52, fig. 3. 

— leptacantha Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro- Meru Exped., 
Y91:2,,8:7,29.198 

Zwei Individuen liegen mir vor von Eritrea, Allato, 17. 7.00 
(Magretti) [M. G.] und Kilimandjaro, Kibonoto, 1300—1900, (S]6- 
stedt) [M. Stockh.; Typus der leptacantha Cam. |]. 

Ich halte diese beiden als verschiedene Arten beschriebenen 
Tiere nicht einmal für Vertreter verschiedener Rassen. Der einzige 
Unterschied zwischen den beiden Tieren liegt darin, daß bei dem 
sabargumae-Typus die Fühlerhöcker rot gefärbt sind, während sie bei 
dem anderen Exemplar eine schwarze Färbung besitzen. 

Schwarz; Thorax rostrot mit teilweise geschwärzten Pleuren. Der 
Z eichnungsmodus ist der gleiche wie bei den vorhergehenden Arten, 
doch ist die Apikalfranse desersten Tergits nur alsMittelfleck vorhanden, 
und die des zweiten ist in der Mitte stärker nach vorn erweitert als 
bei der obscurior Andre. Auch die Strukturverhältnisse sind ähnlich 


ae Ve 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 541 


wie bei den vorhergehenden Arten, doch besitzt das erste Tergit 
einen kräftigen, ziemlich scharfen Querkiel, der vom Apikalrand des 
Segments deutlich entfernt bleibt. Das Pygidialfeld ist körnelig 
kulptiert. 

Länge: 7,5—8,5 mm. 

Die von Magretti gegebene Abbildung dieser Art ist recht ver- 
zeichnet, besonders der Thorax, der in Wirklichkeit hinten nicht 
schmaler als vorn ist. Außerdem ist der Kopf etwas breiter als der 
Thorax. ' 

Ein weiteres Exemplar trägt die Bezeichnung: Shirati, 3.09 
(Katona) [M. Bud.]. 

Dieses Stück unterscheidet sich von den beiden oben beschriebenen 
dadurch, daß die Pleuren ausgedehnt geschwärzt sind, desgl. die senk- 
rechte Fläche des. Mittelsegments. Ich bezeichne diese Form als 
f. nigripleuralis. 


dichromatiea Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 246. 

— hoplocephaloides Magretti in Boll. Soc. ent. Firence, 1906, p. 58. 

Von dieser Art, die ursprünglich von Andre als Varietät zu der 
polycantha gestellt wurde, liegen mir vier Weibchen vor. Die Tiere 
stammen von: Guinea portoghese, Zarin, 4.5.99 (Fea) [M. G., 
Typus der dichromatica Andre]; Eritrea, Allato, 7. 3.00 (Sabarguma) 
IM. G., Typus der hoplocephaloides Magretti]; Kitu (Hildebrandt) 
[M. B.]; Taveta, 750 m, 3.12 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]. 

Leicht kenntlich ist diese Art an der Bildung des Kopfes. Der- 
selbe ist nämlich hinten fast gerade abgestutzt, und an seinen Hinter- 
‚winkeln tritt bei der Aufsicht auf den Scheitel ein seitlich gerichtetes, 
scharfes Zähnchen deutlich vor. Auch in der Färbung ist die Art 
leicht zu erkennen. Der Kopf ist nämlich zum mindesten auf dem 
Scheitel deutlich gerötet. Diese Farbe kann schließlich bei weiterer 
Ausdehnung den ganzen Kopf einnehmen, wie dies bei den Stücken 
aus Kitui und Taveta der Fall ist. Vielleicht gehören diese beiden 
Exemplare einer besonderen Rasse an. Der Thorax ist von der gleichen 
roten Farbe wie der Kopf, resp. dessen Scheitel. Bei dem Individuum 
aus Kitui ist auch das Abdomen braun. Auf dem ersten Tergit findet 
sich unmittelbar vor dem Apikalrand ein undeutlicher Querkiel. Das 
Pygidialfeld ist körnelig skulptiert. Die weiße Behaarung des Ab- 
domens bildet auf dem ersten Tergit einen apikalen, nach hinten vor- 
gezogenen Mittelfleck, auf dem zweiten eine in der Mitte nach vorn 
dreieckig erweiterte Apikalbinde und auf dem dritten eine durch- 
gehende Binde. 

Länge: 5,5—7 mm. 

Die Art besitzt eine transsudanische Verbreitung. Es ist dabei 
sehr wahrscheinlich, daß die west- und ostafrikanischen Stücke ver- 
schiedenen geographischen Rasse angehören werden. Da mir jedoch 
bisher nur ein einziges westafrikanisches Stück vorliegt, kann eine 
sichere Entscheidung darüber noch nicht gefällt werden. Sollte sich 
aber späterhin diese Vermutung bestätigen, so käme der westafri- 


4. Hefi, 


549 Dr. H. Bischoff: 


kanischen Form die Benennung als Nominatrasse zu, während die 
ostafrikanische Rasse als subsp. hoplocephaloides Magr. zu bezeichnen 
wäre, sofern nicht diese Rassen noch weiter aufzuspalten sind. 


Ein Exemplar mit ganz schwarzem Kopf liegt vor von Brit. 
O. Afrika, Maji-Chumvi, Wa-Nyika, 7.04 (Alluaud) [M.P.]. Ich 
bezeichne dieses Stück als f. nigriceps. 


polyacantha Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, p. 245. 


Der Typus dieser Art liegt vor von Congo francese, Fernand Vaz, 
9.—10.01 (Fea) [M. G.]. 

Diese Art steht zweifellos der dichromatica Andre am nächsten. 
Ich halte sie jedoch wegen der verschiedenen Kopfbildung für spezi- 
fisch verschieden. Die Hinterwinkel des Kopfes ragen nämlich bei 
dem einzigen Exemplar viel schwächer zahnförmig vor. In der Fär- 
bung unterscheidet sich die polyacantha von der dichromatica dadurch, 
daß sie ganz schwaız ist. Die Zeichnung des Abdomens ist eine sehr 
ähnliche, doch ist die Binde des zweiten Tergits gleichmäßiger, schon 
von den Seiten an zur Mitte dreieckig erweitert, während bei der 
dichromatica die betr. Binde in der Mitte außerdem stärker dreieckig 
vorgezogen erscheint. 

Linge: 8 mm. 


kigonserana n. Sp. 


Von dieser auffälligen, der crassiceps nahestehenden Art liegt 
mir ein einziges Weibchen vor von D. O. Afrika, Kigonsera [Coll. 
Schulth.]. 


Ganz schwarz mit weißen, etwasgelblich getönten, ununterbrochenen 
Binden am ersten und zweiten Tergit und einer durchlaufenden Binde 
auf dem dritten. Auch die Ränder des Pygidialfeldes sind gleichfarbig 
gewimpert. Die’aufrechte Behaarung auf Stirn und Scheitel sowie 
auf dem Thoraxrücken ist schwarz, desgl. auf der Mitte der Ab- 
dominaltergite. Auf dem Kopf unterhalb der Fühler, sowie seitlich 
und unterseits am Körper und auf den Beinen ist die Behaarung hell. 
Der Kopf ist groß, breiter als der Thorax, hinter den Augen parallel- 
seitig mit verrundeten Hinterwinkeln. Die Augen sind von den Hinter- 
winkeln des Kopfes etwa um deren Längsdurchmesser entfernt. Der 
Abstand von den Mandibeln ist ungefähr halb so lang. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist ziemlich um die Hälfte länger als das dritte. 
Die Fühlerhöcker treten nur wenig vor. Der Thorax ist ziemlich 
gedrungen, annähernd parallelseitig mit nur ganz leicht konkav ge- 
buchteten Seiten. Die Vorderwinkel sind ziemlich scharf. Die Dornen 
an der oberen Thoraxkante sind recht kräftig und werden nach den 
Seiten hin kürzer. Der Kopf ist ziemlich grob und rauh skulptiert, 
der Thorax noch gröber. Die Querkante des ersten Abdominal- 
segments ist ziemlich stark entwickelt. Das Abdomen ist sehr dicht mit 
kleinen länglichen Punkten mit feinen kielartigen Zwischenräumen 
besetzt, doch ist die Punktierung seitlich, bes. vorn am zweiten Tergit 


uch 


ET ERBE ZELLE BEE WERE EEE 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 543 


viel gröber und weitläufiger. Das Pygidialfeld ist gleichmäßig körnelig 
skulptiert. 
Länge: etwa 10,5 mm. 


erassiceps n. Sp. 


Zwei Weibchen mit den Fundortsangaben: Brit. ©. Afrika, Kenia, 
N. O. Prairie, 2000 m, 11.09 (Alluaud) [M.P.] und Athi Bassin, 
Kikuyu, Tshania-Kaniti, 11.09 (Alluaud) [M. P.] liegen vor. 

Diese Art ist in Färbung und Zeichnung der diehromatica f. nigri- 
ceps ganz außerordentlich ähnlich, aber durch die wesentlich andere 
Kopfbildung mit Bestimmtheit als von jener spezifisch verschieden 
zu betrachten. Der Kopf ist sehr groß, viel breiter als der Thorax 
und nach hinten gerundet erweitert, wodurch sich diese Art beträcht- 
lich von allen ähnlich gezeichneten Formen unterscheidet. Der Thorax 
ist recht gedrungen, das Pygidialfeld ist körnig skulptiert. 

Länge: 7,5—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere, vom erstgenannten Fundort 
stammende Exemplar. 


sessiliventris Andr& in Ann. Mus. Genova, 1904; p. 246. 


Die Art ist durch ihren Typus vertreten vom Congo francese, 
Lambarene, 11.—12.02 (Fea)[M. G.]. 


Morphologisch steht sie der kameruna m. außerordentlich nahe, 
sodaß beide spezifisch vielleicht kaum zu trennen sind. Der einzige 
Strukturunterschied, den ich finden kann, liegt darin, daß die Hinter- 
winkel des Kopfes bei der sessiliventris ein wenig mehr abgerundet 
erscheinen. Die Zeichnungsanordnung auf dem Abdomen ist die 
gleiche, auch die übrigen Skulpturmerkmale stimmen überein. Durch 
die tiefschwarze Färbung, auch des Thorax, bei der sessiliventris, ist 
diese von der kameruna sofort zu unterscheiden. 

Länge: 8 mm. 


kameruna n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen liegt vor von SO-Kamerun, Lolodorf, 
3. 6.—31. 7. 95 (Conradt) [M. B.]. 


Die Seiten des Hinterkopfes sind verhältnismäßig kurz, die Hinter- 
winkel nicht abgerundet und fast rechteckig. Der Thorax ist doppelt 
so lang als breit. Eine deutliche Stirnfurche und ein auffälliger Längs- 
kiel auf dem Scheitel sind nicht vorhanden. Desgleichen fehlt ein Quer- 
kiel auf dem ersten Tergit. Das Pygidialfeld ist auf der Apikalhälfte 
glatt und poliert, auf der Basalhälfte läßt es eine Streifung erkennen. 
Seine Umrandung ist deutlicher als bei der vorhergehenden Art. Im 
übrigen ist diese Art auch an der Färbung leicht zu erkennen. Schwarz; 
Unterseite des Abdomens und die Beine rötlich braun. Ähnlich ist 
auch die Färbung des Thorax mit Ausnahme der Scheibe, die auf der 
Mitte blutrot gefärbt ist. Eine bindenartige, weißliche Behaarung 
findet sich auf dem Abdomen nur auf dem dritten Tergit. Die helle 


4. Heft: 


544 Dr. H. Bischoff: 


Behaarung des ersten Tergits steht ziemlich weitläufig, und die des 
zweiten Tergits E auf eine äußerst schmale Apikalfranse beschränkt. 
Länge: 8,5 


tangana n. Sp. 


Diese Art ist durch ein einzelnes Weibchen eh das aus 
D.O.-Afrika, Tanga (v. Reden) [M. B.] stammt. 

Diese Art zeichnet sich vor den bisher beschriebenen, hierherge- 
hörigen dadurch aus, daß der Thorax wesentlich gestreckter ist. Er 
ist deutlich mehr als doppelt so lang wie breit. Die Seiten des Kopfes 
konvergieren hinter den Augen deutlicher nach hinten. Aufdem unteren 
Teil der Stirn findet sich oberhalb der Fühler eine ziemlich tiefe Längs- 
furche und auf dem Scheitel ein gut sichtbarer Längskiel. Das erste 
Tergit besitzt keinen Querkiel. Das Pygidialfeld ist glatt und glänzend 
und nur gegen den Spitzenrand hin gerandet. — Schwarz; Thorax 
hell rostrot. Am Apikalrand des ersten und zweiten Tergits, sowie 
auf dem ganzen dritten findet sich eine dichte, silberweiße Behaarung. 
Eine solche ist auch auf dem letzten Tergit vorhanden, sowie in der 
normalen Ausdehnung auch auf den übrigen Körperteilen. 

Länge: etwa 10,5 mm. | 


silverlocki n. sp. 


Zwei Weibchen, davon eines leider ohne Kopf, liegen mir vor von: 
N.-Rhodesia (Silverlock) [Br.M.] und N.-Rhodesia, Ronfunzwa, 
23. 4. 10 (Silverlock) [Br. M.]. 

Diese Art stimmt fast völlig mit der Beschreibung der vphonoe 
Bingh. überein, unterscheidet sich aber dadurch, daß der Thorax 
nicht vollkommen gleichbreit ist, sondern in der Propodealregion 
sich deutlich etwas erweitert. - Außerdem ist das Pygidialfeld glatt 
und glänzend. Das Basalsegment trägt eine seitlich nur wenig 
abgekürzte Apikalfranse, nicht einen Mittelfleck, das zweite besitzt 
eine schmale Apikalbinde und das dritte ist ganz von dichter, 
heller, bindenartiger Behaarung bedeckt. In allen übrigen Punkten 
stimmt diese Art gut mit der Beschreibung der @phonoe überein. Zur 
Gestalt des Kopfes ı mag noch erwähnt werden, daß die Seiten des Hinter- 
kopfes nach hinten konvergieren und die Hinterwinkel stark abgerundet 
sind. 

Länge: 7 mm. 

Als Typus bezeichne ich das besser erhaltene, vom erstgenannten 
Fundort stammende Exemplar. 


thoracosuleata Magretti in Boll. Soc. ent. Firence, 1906, p. 53. 


Die Art ist vertreten durch ihren Typus von Eritrea, Asmara, 
Cheren (Tellini) [M. G.]. 

Diese Nominatrasse unterscheidet sich von der ihr ähnlichen 
subsp. samharica, deren ausführlichere Beschreibung verglichen werden 
möge, durch eine beträchtlichere Größe und dunklere Färbung. Fühler 
und Beine sind ganz schwarz; der Thoraxrücken ist düster rot und die 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 545 


Pleuren sind größtenteils geschwärzt. Die Zeichnungsanordnung auf 
dem Abdomen ist die gleiche, nur ist die helle Behaarung auf dem 
dritten bis fünften Tergit sehr weitgehend reduziert. 


Länge: 8,5 mm. 
 subsp. samharica Magretti in Boll. Soc. ent. Firence, 1905, p. 55. 


Diese wohl nur als Rasse der vorhergehenden aufzufassenden Form 
liegt mir in zwölf weiblichen Exemplaren mit folgenden Angaben vor: 
Eritrea, Allato, 17.3. 00 (Sabarguma)|[M. G.; darunter der Typus]; 
Eritrea, 24. 1.00 (Sabarguma) [M. G.]; Ghinda, 1. 00 (Belli) [M. G.], 
Saati, 00 [M. G.]; Moyen Chari, Fort Archambault, Bakare ou Boun- 
goul, 3.04 (Decorse) [M.P.). 

Schwarz; Thorax und Beine, sowie der Fühlerschaft und die Wurzel- 
glieder der Geißel, desgleichen auch mehr oder weniger das Analsegment 
und die vorhergehenden Ventralsegmente hell gelbbraun. Die Beine 
sind bei den Exemplaren von den drei letztgenannten Fundortien teil- 
weise geschwärzt. Die Färbung des Kopfes kann ein wenig aufgehellt 
sein. Auf Kopf und Thorax findet sich überall eine helle Behaarung. 
Charakteristisch ist die Anordnung derselben auf dem Abdomen. Dort 
bildet sie nämlich am Apikalrand des ersten Tergits eine schmale Franse, 
an dem des zweiten zwei große, ziemlich dreieckige Flecken, die zur 
Seite hin schmaler werden und in der Mitte durch einen dreieckigen, 
mit der Spitze nach hinten gerichteten Zwischenraum getrennt sind. 
Das dritte bis fünfte Tergit sind seitlich spärlich hell behaart. Auch 
seitlich vom Pygidialfeld findet sich eine helle Behaarung. — Der 
Kopf ist groß, reichlich so breit wie der Thorax hinten. Seine Skulptur 
ist ziemlich fein und dicht und macht gelegentlich einen längsstreifigen 
Eindruck. In der Ocellargegend läßt sich ein schwacher, etwas ge- 
glätteter Längskiel erkennen. Der Thorax ist hinten nur wenig breiter 
als vorn. Seine Vorderwinkel sind scharf. Die Seiten sind nur schwach 
konkav, kaum wellig. An der unteren Kante des Propodeums stehen 
„etwa fünf bis acht nach hinten gerichtete Dornen. Die Skulptur in der 

Mesonotalregion ist etwas längsstreifig. Das Pygidialfeld ist glatt. 

Länge: 4—6,5 mm. ie 

Eines der vorliegenden Stücke führt den ı. 1. Namen allatoensıs. 
Bei dem Exemplar mit der Angabe: Moyen Chari sind Fühler und 
Beine ganz schwarz. Es ist auch im ganzen etwas dunkler. Vielleicht 
ist hierin ein Rassenunterschied zu sehen, der nach dem verschiedenen 
Vorkommen auch zu erwarten wäre. 


“ katangana n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt vor von Katanga, Kambove, 4000 
—5000 ft., 25. 6.07 (Neave)[Br. M.]. 

Diese Art ähnelt recht der samharica Magr. Fühler und Beine 
sind schwarz wie bei dem Chari-Exemplar jener Form, und der Thorax 
ist rostrot. Der hauptsächlichste morphologische Unterschied besteht 
darin, daß bei der katangana die Thoraxseiten völlig parallel zu ver- 

Archiv für Naturgeschichte - 
1920. A. 4. 35 4. Heft 


546 Dr. H. Bischoff: 


laufen scheinen, da das Propodeum seitlich nur ganz unbedeutend er- 
weitert ist. 
Länge: 5,5 mm. 


minuta n. sp. 
Ein einzelnes Weibchen liegt mir vor von Chinchoxo (Güßfeldt) 


[M. B.]. 


Diese Art scheint, soweit sich dies nach der Beschreibung der mir 
unbekannt gebliebenen minor Andre beurteilen läßt, dieser recht ähn- 
lich zu sein, unterscheidet sich aber in Färbung und Zeichnung. Der 
ganze Thorax inkl. Pleuren ist rostrot. Ein an der Basis des zweiten 
Tergits befindlicher Mittelfleck ist nicht mit der Apikalbinde ver- 
schmolzen. Er ist übrigens selbst nur durch spärliche Härchen an- 
gedeutet. Die Apikalbinde des zweiten Tergits ist in der Mitte drei- 
eckig, mit nach vorn divergierenden Seiten ausgeschnitten, doch nur 
so weit, daß sich die beiden, durch die Einkerbung entstehenden Flecken 
am Apikalrand berühren. Das dritte Tergit besitzt eine dichte, durch- 
gehende Binde. Die beiden folgenden Segmente sind schwarz behaart, 
nur seitlich mit einigen weißen Borsten. An den Seiten des glatten und 
glänzenden Dee finden sich gleichfalls weiße Haare. 

Länge: 5 mm. 


minutaeformis n. Sp. 


Vertreten ist diese Art durch ein Weibchen von ©. Afrika, Waboni- 
land [M. W.]. 

Der vorhergehenden und wohl noch mehr der minor Andre 
außerordentlich ähnlich, unterscheidet sich diese Art ın der 
Struktur dadurch, daß die Propodealregion seitlich etwas stärker er- 
weitert ist. In der Färbung stimmt diese Art mit der minor Andre 
überein, ist jedoch dadurch verschieden, daß der Apikalrand des zweiten 
Tergits und die ganzen folgenden Segmente gelbbraun sind. Die Apikal- 
binde des zweiten Tergits ist zur Mitte nicht verbreitert, sondern durch- 


aus gleichbreit und der Basalfleck desselben Tergits ist nach hinten » 


nicht zugespitzt, sondern abgerundet und eine Verbindungslinie zwischen 
ihm und dem Apikalrand fehlt. Die folgenden Tergite sind mehr oder 
weniger dicht, wie „bei der minor, blaß golden behaart. 

Länge: etwa 5 mm. 


2. Gruppe. 


togoensis Andr& in Z. Hym. Dipt., 1905, p. 74. 

Der Typus dieser Art liegt mir vor von Togo, Bismarckburg, 4 
—6. 4. 93 (Conradt)(M. B.]. 

Ganz schwarz; Fühlerhöcker und Mandibeln bräunlich; Beine, 
Spitze des Fühlerschaftes und erstes Geißelglied, sowie das Anal. 
segment gelblich braun. Eine blasse, helle Behaarung findet sich, 
wenn auch zer streut, überall auf dem Abdomen. Das zweite bis fünfte 
Tergit tragen an ihren Apikalrändern schmale, aus kurzen, hellen 


ee 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 547 


Haaren gebildete Fransenbinden. Eine andere helle Zeichnung fehlt. 
— Der Kopf hat etwa die Breite des Pronotums; hinter den Augen ist 
er nur schwach verlängert. Das Propodeum ist seitlich beträchtlich 
verbreitert. Die Seitenränder des abschüssigen Teils sind gezähnt. 
Auf dem Rücken des Propodeums stehen ähnliche Zähnchen, doch 
sind dieselben in der groben Skulptur schwer sichtbar. Im übrigen 
sind die Thoraxseiven nur undeutlich gebuchtet und geschweift. Das 
Skutellarschüppchen ist gut ausgebildet. Der Thoraxrücken ist dicht 
punktiert-genetzt. Das zweite Tergit besitzt eine sehr dichte, aus 
länglichen Punkten bestehende Skulptur. Das Pygidium ist gut be- 
grenzt und geglättet. 
Länge: 6 mm. 


ochraeeipes n. Sp. 


: Ein Weibchen liegt vor von Togo, Misahöhe (Baumann, 1898) 
[M. B.]. 

Durch die düstere Färbung hat diese Art eine gewisse Ähnlich- 
keit mit der vorhergehenden und der spiculata Andre. Schwarz; Beine, 
einschließlich Hüften, hell ockerfarben, desgleichen die Wurzel des 
Fühlerschaftes. Die Fühler selbst sind unterseits etwas aufgehellt. 
Die Ventralseite des Abdomens ist pechbraun. Das dritte Tergit wird 
von einer hellen Binde ganz bedeckt; das zweite trägt zwei sehr un- 
deutliche, aus recht spärlichen blassen Haaren gebildete, wenig scharf 
begrenzte Flecken. Helle Apikalfransen sind an den Tergiten nicht 
ausgebildet. Das erste Tergit ist mit verhältnismäßig dichten, sehr 
langen, weißen, senkrecht abstehenden Haaren besetzt. Eine ähnliche 
Behaarung, doch weitläufiger, findet sich am abschüssigen Teil des 
Propodeums. Der Kopf ist ähnlich gebaut wie bei der Zogoensis Andre, 
doch hinter den Augen etwas mehr verlängert, aber bei weitem nicht 
so stark wie bei der spiculata Andre. Seine Seiten konvergieren deut- 
lich nach hinten. Die Gestalt des Thorax ist dadurch sehr auffällig, 
daß derselbe hinter der Mesonotalregion sehr stark eingeschnürt ist. 
In vorderen Teil der Mesonotalregion verlaufen die Seiten ziemlich 
parallel; dann konvergieren sie plötzlich sehr stark nach hinten. Eine 
kräftige Entwicklung des Propodeums läßt diese Einschnürung noch 
stärker erscheinen. Kurz vor den Hinterwinkeln des Pronotums steht 
jederseits ein kleines Zähnchen. Die obere Kante des Propodeums 
trägt fünf lange, etwas schräg aufgerichtete Dornen, von denen die 
drei mittleren kräftiger entwickelt sind. Das Pygidialfeld ist matt, 
nicht glänzend und läßt, bei starker Vergrößerung eine flache Streifung 
auf der Basalhälfte erkennen. 

Länge: etwa 6 mm. 


tluminis Garcia Mercet in Bol. Soc. Espan., 1913, p. 263; Andre 
in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 79. 
— spieulata Andre (ex parte). 


Diese vom Rio Muni beschriebene Art, glaube ich, in einem 
Exemplar aus N. Kamerun, Johann-Albrechtshöhe (Conradt) [M. B.] 


35* 4. tHleft 


548 Dr Bicchort 


wiederzuerkennen. Die Art steht der spiculata Andre, zu der das vor- 
liegende Stück auch von Andre gestellt wurde, recht nahe. 


In Färbung und Zeichnung erinnert diese Art recht an die spiculata, 
doch ist die helle Färbung etwas dunkler. Der Kopf ist wesentlich 
schmaler, besonders hinter den Augen seitlich sehr zusammengedrückt, 
sodaß er hinten deutlich schmaler als der Thorax ist. Die Seiten des 
letzteren sind teilweise fast lappig vorgezogen. Der abschüssige Teil 
des Propodeums trägt seitlich stark entwickelte, gerade, gelblich braune 
Dornen (etwa sieben), die nach hinten kleiner werden. Der vorderste 
von ihnen und an der oberen Kante stehende ist hakenartig gekrümmt. 
Statt der drei Dornen auf der oberen Kante des Propodeums bei ähn- 
lichen Arten ist hier nur ein scharfes, bräunlich durchscheinendes, 
gerade nach hinten gerichtetes Dörnchen vorhanden. 

Länge: etwa 7mm (nach Garcia Mercet: 8—9 mm). 


monochromäa Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
Vol: 2.58.71... p. 198: 


Der Typus dieser Art liegt mir vor von Mombo, Usambara, 6. 
(Sjöstedt) [M. Stockh.]. 

Die Art steht der fluminis am nächsten, unterscheidet sich aber 
durch den hinter den Augen viel stärker verlängerten und verjüngten 
Kopf, durch gröbere Bezahnung an den Thoraxseiten, die mehr haken- 
förmig bedornt sind. Die Seiten des abschüssigen Teils des Propodeums 
besitzen nur halb so lange Dornen. Die Punktierung des Thorax ist 
etwas gröber, und der Scutellardorn ist noch etwas schwächer ent- 
wickelt. Fühler und Beine sind schwarz. Das zweite Tergit trägt auf 
der Mitte der Scheibe einen weißen Haarfleck. 

Länge: etwa 9 mm. 


spieulata Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 72. 


Diese Art ist durch ihren Typus vertreten von W.-Afrika, Fernando 
Po (Conradt) [M. B.]. 


Schwarz; Fühlerschaft, Geißelwurzel und mindestens die Unter- 
seite der folgenden Glieder, Fühlerhöcker, der größte Teil der Mandibeln 
und die Beine einschließlich Hüften gelblichbraun. Auf dem dritten 
Tergit befindet sicheinenach den Seiten hinschmäler werdende, weißliche 
Haarbinde. Im übrigen fnden sich auf der ganzen Dorsalfläche des 
Körpers lange, zerstreute, dunkle Borsten. Seitlich und ventral ist 
die Behaarung vorzugsweise heller. Der Kopf ist breiter als der Thorax, 
mit nach hinten geradlinig verlängerten, konvergierenden Seiten. 
Der Hinterkopf ist stark ausgerandet. Der Thorax hat ziemlich parallele 
Seiten. Das Pronotum ist wie gewöhnlich etwas stärker verbreitert. 
Die Thoraxseiten sind recht unregelmäßig stark gezähnelt. Die einzelnen 
Zähne sind hakenförmig stark nach hinten gekrümmt. Das Mittel- 
segment trägt auf seiner oberen Kante, abgesehen von zwei seitlich 
stehenden Zähnen, drei sehr lange, gerade Mitteldornen. Die Seiten- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 549 


kanten des abschüssigen Teiles des Propodeums tragen feine Zähnchen, 
die wohl bei der Variabilität derartiger Zahnbildungen gelegentlich 
ganz schwinden können. Das Pygidialfeld ist stark geglättet. Die 
Tibidialendsporne sind weiß. 


tessmanni n. sp. 


Länge: etwa 5 mm. 


Ein Weibchen liegt vor von Span. Guinea, Nkolentangan, 1l. 07 
—5.08 (Tessmann) (M. B.]. 


Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe, unterscheidet 
sich aber durch den etwas schlankeren Thorax, an dem die Seitenanhänge 
viel schwächer entwickelt sind. Die Seiten der Pronotalregion verlaufen 
von den spitzen Vorderwinkeln an stark konvergent nach hinten, 
während sie bei der spiculata Andre parallel &ind. 

Länge: etwa 5 mm. 


kilimana n. sp. 


Ein Weibchen aus D.O. Afrika, Kilimandjaro, 2500—3000 m, 
am Bismarckhügel (Schröder) [M. B.] liegt vor. 


Schwarz; Thorax und Fühlerhöcker rot. Die helle Behaarung 
des Abdomens beschränkt sich auf eine Binde auf dem dritten Tergit, 
die seitlich abgekürzt und in der Mitte nach vorn vorgezogen ist, so- 
wie auf eine Apikalfranse am vierten Tergit. Auf dem zweiten Tergit 
fehlen helle Haare vollständig, auch am Apikalrand. Die Fühlerhöcker 
ragen als weit auseinanderstehende, dünne Dornen vor. In der oberen 
Höhe der Augen findet sich auf der Grenze von Stirn und Scheitel 
eine stark erhabene, kleine, glatte, mittlere Längsschwiele. Die Seiten 
des Kopfes hinter den Augen verlaufen bogenförmig und konvergieren 
nur schwach. Die Hinterwinkel springen als sehr kleine Dörnchen 
schräg nach außen vor. Der Thorax ist parallelseitig. An seinen oberen 
Seitenkanten stehen fünf große, zum Teil fast lappenförmige, etwas 
nach hinten gerichtete Fortsätze, von denen der vorderste der breiteste, 
wenn auch nicht der längste ist. 7wischen dem dritten und vierten 
Fortsatz befindet sich außerdem ein kleiner Höcker. An den Seiten 
des abschüssigen Teils des Propodeums stehen ferner zwei kräftige 
Dornen, von denen der vordere mit dem an der oberen Kante außen 
stehenden verschmelzen kann. Die obere Kante des Propodeums trägt 
außerdem die drei normalen Dornen. 


Länge: etwa 4,5 mm. 

tchaniana n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Riviere Tchania, Wa- 
Kikuyu, 1520 m, 1.1912 (Alluaud et Jeannel) [M.P.]. 


Die Art ist der vorhergehenden außerordentlich ähnlich, sodaß 
ich mich auf die Angabe der Unterschiede beschränken kann. Die 
Fühlerhöcker sind abgerundet. Die Seiten des Kopfes konvergieren 
viel stärker und fast geradlinig nach hinten, sodaß der Kopf daselbst 


4. Heft 


550 € Dr. H. Bischoff: 


nicht breiter ist als der Thorax, während er bei der kılimana beträchtlich 
die Breite des Pronotums überragt. 


Länge: etwa 4,5 mm. 


bonina n. sp. 
Ein Weibchen aus O.-Afrika, Waboniland [M. W.] liegt vor. 


Die Art steht den vorhergehenden nahe, unterscheidet sich aber 
schon dadurch, daß das zweite Tergit eine nach der Mitte zu dreieckig 
verbreiterte Apikalbinde aus goldigen Haaren trägt. Eine ähnliche 
Binde findet sich auch auf dem dritten Tergit. Der Apikalrand des 
ersten Tergits ist schmal goldig gefranst. Fühlerhöcker, Schaft und 
Wurzelglieder der Geißel, desgleichen die Beine sind bräunlich aufge- 
hellt. Auf dem Thoraxrücken ist nur die Mitte der Scheibe rot. Auf- 
fällıg ist diese Art nurch die verhältnismäßig großen Augen, hinter 
denen der Kopf infolgedessen nur wenig verlängert erscheint. Die 
Seiten des Kopfes konvergieren kaum nach hinten. Der Thorax ist 
sehr ähnlich dem der beiden vorhergehenden Arten, doch sind die 
Seitenfortsätze etwas schwächer. 


Länge: 4,5 mm. 


3. Gruppe. 
diacantha n. sp. 


Ein Weibchen aus S.-Afrika (Penther) [M. W.] liegt vor. 


Schwarz; Thorax, einschließlich der Beine, sowie die Fühler rostrot, 
die letzteren gegen die Spitze hin gebräunt. Auf dem Apikalteil des 
großen ersten Tergits steht ein rundlicher, großer, silberweißer Mittel- 
fleck. Seitlich ist dieses Tergit ebenso gefranst. Am Spitzenrand des 
zwe‘ten Tergits steht eine dreieckige, silberhaarige Binde. Auf dem 
dritten und vierten Tergit sind große Mittelflecke und seitliche Apikal- 
fransen vorhanden. Das fünfte Terg't ist größtenteils hell behaart. 
Auch die Hinterwinkel des Propodeums sind silbrig behaart, des- 
gleichen die Schläfen. Im übrigen findet sich eine blasse anliegende 
und aufrechte Behaarung über den ganzen Körper zerstreut. 


Der Kopf ist hinten kaum breiter als der Thorax; hinter den Augen 
ist er mit konvergierenden Seiten verlängert. Die Vorderwinkel des 
Thorax sind scharf. Seitlich ist derselbe mehrfach gehöckert. Am 
Propodeum findet sich hinter dem Stigmawulst zunächst ein kleines, 
scharfes, schräg nach hinten gerichtetes Zähnchen. An den Hinter- 
winkeln selbst stehen zwei basal breite, dann aber nadelscharf zuge- 
spitzte Dornen, die ebenfalls schräg nach hinten gerichtet sind. Auf 
der Mitte der hinteren Seitenkanten des Propodeums findet sich noch 
ein kleines Dörnchen. Auf dem Pygidium ist ein mittleres, glattes, 
nach hinten etwas breiter werdendes Längsfeld durch stumpfe Kiele 
abgegrenzt. 


a ı AR 
Länge: 5,5 mm, 


Bi a 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 551 


chrysophora n. sp. 

Ein Weibchen dieser charakteristischen Art liegt vor mit der 
Angabe: Afr. or. allem., Kilimandjaro, versant sud-est, Kil?ma, zone 
des cultures, 1440 m, 3. 12 (Alluaud et Jeannel)[M.P. 1 

Schwarz; Thorax rot, einschließlich der Hüften und Trochanter. 
Das erste Tergit besitzt einen großen, runden, rotgoldenen Fleck, der 
auf die Basis des zweiten Tergiis etwas übergreift. Das zweite Tereit 
trägt eine breite, rotgoldene Apikalbinde, die überall gleichbreit is:. 
Spärliche helle Haare finden sich an den Seiten und ventral am Körper, 
sowie an den Beinen! — Der Kopf hat die Breite des Thorax. Hinter 
den Augen konvergieren die Seiten des Kopfes mit stark abgerundeten 
Hinterwinkeln; die Wangen sind parallel. Die Mandibeln sind einfach 
zugespitzt, mit einem kleinen Zähnchen dicht vor der Spitze. Die 
Skulptur des Kopfes setzt sich aus flachen, großen, genabelten Punkten 
zusammen. Das zweite Fühlergeißelglied ist deutlich länger als das 
erste, aber kürzer als das dritte. Der Thorax ist hinten deutlich breiter 
als vorn. Der Vorderrand des Pronotums ist gerade, seine Seitenränder 
sind parallel. Die Vorderwinkel stehen als Zähnchen ab. Die Seiten- 
ränder des Thorax sind bis zum Beginn der Propodealregion zweimal 
tief ausgebuchtet. An der Basis des Pıopodeums steht jederseits ein 
deutlicher Höckerzahn als Abschluß der zweiten Seitenausbuchtung. 
Am oberen Hinterwinkel des Propodeums steht jederseits ein sehr langer, 
kräftiger Zahn. Die beiden Zähne divergieren stark nach hinten. Der 
Thoraxrücken ist wie der Kopf mit großen, flachen Nabelpunkten 
besetzt. Zwischen dem Basalzahn des Propodeums und und dem langen 
Dorn steht jederseits noch ein kleines Zähnchen. Die Tibien sind leicht 
bedornt. Das erste Abdominalsegment ist stark quer entwickelt. Das 
zweite Tergit ist sehr fein und dicht punktiert. Das Analsegment trägt 
ein gut begrenzt :s, glattes, Pysidialfeld. 

Länge: 6 mm. 


iphone@ Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 537. 


Diese Art ist mir nicht mit Sicherheit bekannt geworden, ich gebe 
deshalb die Originalbeschreibung in Übersetzung wieder. 

‚Schwarz; basale zwei Drittel der Mandibeln, Fühlerhöcker. Spitze 
des Schaftes, zwei Basalglieder der Fühlergeißel und der Thorax dorsal, 
sowi. auf den Seiten rot, Kopf, Thorax. Abdomen spärlich, zerstreut, 
aufrecht, gelblich behaart, das basale Abdominalsegment mit einem 
dreieckigen, apikalen Fleck in der Mitte, das zweite, dritte und sechste 
Segment mit dorsalen und das zweite bis sechste mit ventralen Binden 
oder Fransen von ähnlicher Behaarung. Kopf ziemlich quadratisch, 
breiter als lang, und ein wenig breiter als der Thorax, sehr dicht und 
ziemlich rauh punktiert; Mandibeln stumpf an der Spitze, Fühler- 
höcker gerundet vorragend; Augen ziemlich weit vorgerückt, von Hinter- 
kopf und der Mandibelbasis ungefähr gleichweit entfernt, Kopf hinter 
den Augen gut entwickelt. Thorax rechteckig, hinten nicht breiter 
oder schmaler als vorn, oben rauh punktiert mit gekörnelten Seiten. 
das Pronotum vorn schwach gekrümmt; das Mittelsegment steil ge- 


4. left 


552 Dr. H. Bischoff: 


stutzt, die Hinterwinkel oben scharf entwickelt, der Rand mit einer 
Reihe von fünf langen, hinten zugespitzten Dornen in der Mitie und 
zwei viel kürzeren, jederseitsan den Winkeln. Abdomen feiner punktiart 
als der Thorax, Basalsegment kurz, mit hohem, in der Mitte ausge-. 
schnittenem Ventralkiel, erstes bis sechstes Segment glatt längs ihrer- 
Basen, spärlich längs ihrer Hinterränder punktiert, das Pyegidialfeld' 
gut begrenzt und sehr deutlich punktiert. 

Länge: 9 mm. > 

Natal (Saunders). Nach einem einzelnen Exemplar beschrieben “. 


Viereckia. 

Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 324 und p. 329. 

Genotypus: dunbrodia (Per.). 

Weibchen (bisher nur Weibchen bekannt): Mittelgroße, habituell 
etwas an Myrmilla erinnernde Arten. 

Der Kopf ist breiter als der Thorax, kräftig, ziemlich gewölbt, 
dicht punktiert. Hinter den Augen sind die gerundet konvergierenden 
Seiten des Scheitels nur wenig verlängert, sodaß der Abstand der Augen 
von den verrundeten Hinterwinkeln des Kopfes kaum größer ist 
als der von den Mandibeln. Die Fühlergruben sind entweder groß 
mit fast geradem oberen Längskiel, der sich fast bis zu den Augen 
erstreckt (acrisione) oder kleiner und am oberen Rande gebogen be- 
grenzt (transversinotata). Die Fühlerhöcker treten nicht vor. Dei 
Clypeus ist kurz und quer und kann am Vorderrande gekörnelt sein. 
Die Mandibeln sind einfach gebaut, unterseits ungezähnt, zur Spitze 
nicht verbreitert, daselbst außer der vorgezogenen Spitze selbst 
höchstens mit einem stumpfen Zähnchen. Ein weiteres Zähnchen 
kann sich an der oberen Innenkante im Basaldrittel finden. Außen 
sind sie nicht gefurcht. Die Augen sind ziemlich groß, unregelmäßig 
oval, deutlich facettiert. Ocellen fehlen. Der Fühlerschaft ist deutlich 
gekrümmt, unterseits mehr oder weniger deutlich gekantet. Das zweite 
Geißelglied ist deutlich länger als das folgende. 


Der Thorax ist in der Pronotalregion etwas erweitert, dahinter 
annähernd parallelseitig, bei der bassutana schlanker und _ seitlich 
mehr eingebuchtet. Der Vorderrand ist annähernd gerade. Die Vorder- 
winkel treten mehr oder weniger deutlich als spitze Höcker vor. Eine 
Segmentierung des Thoraxrückens ist nicht angedeutet. Ein Scutellar- 
schüppchen fehlt. Gelegentlich (transversinotata) trägt die obere 
Hinterkante in der Mitte einen nach hinten ragenden, spitzen Zahn; 
auch die Seitenkanten der Propodealregion sind bei dieser Art mehr 
oder weniger bedornt. Hinten fällt der Thorax steil ab. Die Pleuren 
sind konkav, meist glatt und glänzend. Ihre Segmentierung ist durch 
feine Nähte angedeutet. Die Beine sind ziemlich kräftig. Mittel und 
Hinterschienen sind an ihren Außenkanten mit Dornen bewehrt. Der 
Scharrkamm der Vorderbeine ist schwach entwickelt. Die Klauen sind 
einfach. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. nn 


Das Abdomen ist von länglich-ovaler Gestalt. Das erste Segment 
ist kurz und dorsal gegen das zweite nicht abgesetzt. Die Seiten- 
furchen des zweiten Tergits sind deutlich. Das letzte Tergit trägt ein 
gut begrenztes, in der Mitte des Apikalrandes etwas nach hinten vor- 
gezogenes, zungenförmiges Pygidialfeld, das fein längsstreifig bis an 
seinen Spitzenrand gestreift skulptiert ist. Gelegentlich ist diese 
Streifung nur sehr schwach zu erkennen. Die Sternite weisen keine 
Besonderheiten auf. 

Der Vorderkörper ist in mehr oder weniger weiter Ausdehnung 
gerötet. Die helle Färbung kann auch auf Fühler und Beine übergehen. 
Das zweite Tergit besitzt stets zwei nebeneinander stehende, mehr 
oder weniger quergestellte Flecken etwa auf der Mitte seiner Länge, 
deren gelblichweiße Färbung nicht durch Haare, sondern durch die 
Grundfärbung bedingt ist. Auf den hinteren Tergiten findet sich eine 
ziemlich dichte, helle Behaarung, die das Aussehen von Binden an- 
nehmen kann. 

Ashmead, der diese Gatttung aufgestellt hat, setzt als Genotypus 

ein Tier, das er als dunbrodia Per. bezeichnet. Es soll dies ein flügel- 
loses Männchen sein. Ashmead hat dieses Tier aber offensichtlich 
nicht selbst gekannt, sondern stützt sich dabei auf die Peringueysche 
Abbildung, auf der die Art durch einen Druckfehler zum Männchen 
wird. Daß es ein solches aber garnicht sein kann, hätte Ashmead 
schon daran erkennen müssen, daß aus der Hinterleibspitze ein deut- 
licher Stachel hervortritt. Ashmead ist hier also ähnlich flüchtig 
verfahren und ebenso kritiklos, wie bei der Aufstellung der Gattung 
Allomutilla, die auf eine fehlerhafte Abbildung in der Sichel- 
Radoszkowskischen Monographie begründet war. 


l. Thorax schlank; mehr als doppelt so lang wie breit, seitlich stark 
eingebuchtet, hell rostrot; Kopf schwarz bassutana. 
Thorax gedrungener, Seiten weniger stark eingebuchtet 2. 

2. Thorax dunkelrot; Kopf ganz schwarz acrisione 
Thorax heller rot; "Kopf wenigstens teilweise gerötet 3. 

3. Kopf nur auf dem Scheitel gerötet; Flecken des zweiten Tergits 
rund dejanira. 
Kopf ganz rot; Flecken des zweiten Tergits quergestellt 

transversinotata. 


acrisione Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 72; Andre 
in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 20. 


Drei Exemplare dieser Art, wie sie Andr& auf Grund seiner 
Kenntnis des Peringueyschen Tyus gedeutet hat, liegen mir vor von: 
Kapland (Bergius) [M.B]; mit dem i. l. Namen denudata Klug; 
„cap (Winthem) [M. W.]; Afrique, Delalande (Sichel, 1869) [M. W.] 

Schwarz; Thoraxrücken dunkelrot, teilweise auch die Pleuren. 
Auf dem zweiten Tergit finden sich als Hauptkennzeichen dies:r und 
der folgenden Arten zwei kahle, gelbliche Flecken. Die drei folgenden 
Tergive sind weißlich bis blaßgolden ohne mittlere Unterbrechung 


4. Heft 


554 Dr. H. Bischoff: 


behaart. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, hinter den Augen 
verlängert, mit gerundeten Hinterwinkeln. Der Thorax ist etwas 
schmaler als der Kopf, fast parallelseitig, in der Mitte seitlich 
nur schwach eingebuchtet. Seine Vorderwinkel sind scharf rechtwinklig. 
Die Thoraxskulptur ist grob, fast grubig, wesentlich stärker als die des 
Kopfes. Das Pygidialfeld ist deutlich und regelmäßig längsstreifig 
skulptiert. 
Länge: 8—--9 mm. 


bassutana n. sp. 

Ein Weibchen liegt mir vor von Bassoutoland, Lessouto, Valle 
du Ht. Orange, 1500 m (Ellenberger) [M.P.]. 

Diese Art unterscheidet sich von der vorhergehenden zunächst 
dadurch, daß die Flecken des zweiten Tergits, die bei der vorhergehenden 
kreisrund waren, hier quergestellt sind. Der Thorax ist hell rostfarben. 
Was die morphologischen Verhältnisse anbelangt, so ist der Kopf hinter 
den Augen viel weniger verlängert. Der Thorax ist wesentlich schlanker 
und seitlich stärker eingebuchtet Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist bedeutend gröber und bildet größtenteils Längskiele. Die Skulptur 
des Pygidialfeldes ist ähnlich wie bei der acrisione Per (Taf. VII, 
Fig. 238). 

Länge: 9,5 mm. 


dejanira Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 363, tab. 8, 
fig. 23; Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 21. 

Drei Exemplare liegen vor von Willowmore, 15. 1.00 (Brauns) 
IM. B.] und Sunday River (O’Neil) [M. P.]. Da die letzteren Exem- 
plare vom Originalfundort stammen, so habe ich kein Bedenken an 
der Identifizierung der vorliegenden Art mit der dejanira Per. 

Die Art steht der acrisione Per. ganz außerordentlich nahe, ist 
aber im Durchschnitt kleiner. Der Thorax ist hell rostrot; auch die 
Beine sind größtenteils so gefärbt, desgleichen auch der Fühlerschaft 
und mindestens die Basalglieder der Geißel. Auf dem Kopf befindet 
sich ein rostroter Scheitelfleck. Auch das Analsegment ist aufgehellt. 
Die hinteren Abdominalsegmente sind ähnlich wie bei der acrısione 
hell behaart. Die Skulptur von Thorax und Abdomen ist wesentlich 
feiner, und das Pygidialfeld ist viel schwächer gestreift. Das Pyeidial- 
feld ist außerdem etwas schmäler. 

Länge: 5,5—-6,5 mm. 


transversinotata n. sp. 


Ein Weibchen dieser neuen Art liegt vor von: Capland (Krebs) 
IM. B!). 

Es unterscheidet sich von der dejanira Per. in der Färbung da- 
durch, daß der Kopf ganz rostrot ist, und daß die Flecken des zweiten , 
Tergits quer stehen. Die Fühlergruben sind viel kleiner (s. Gattungs- 
diagnose) und das Pygidialfeld ist nicht ganz so fein gestreift. 
Außerdem findet sich an der oberen Hinterkante des Thorax ein deut- 
licher, nach hinten gerichteter Dorn. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 900 


dunbrodia Peringuey in Ann. 8.-Afr. Mus., 1899, p. 364, tab. 8, 
fig. 18; Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 21. 

Diese Art ist mir nicht mit Sicherheit bekannt geworden. Andre 
sagt über sie (l. c.): „Wenn ich ein Exemplar vom Sunday River, das 
mir Dr. Brauns geschickt hat und das mit der Beschreibung und Ab- 
bildung bei Peringuey übereinstimmt, als richtig bestimmt betrachte, 
so ist diese Mutillide mit der acrisione Per. außerordentlich nahe ver- 
wandt, die wie sie kahle oder fast kahle Flecken des zweiten Segments 
besitzt. Sie unterscheidet sich von der acrisione durch die Gestalt 
der Flecken, die quer und nicht gerundet sind, durch den Kopf, der 
deutlich breiter als der Thorax ist, durch die viel stärkere Ausbuchtung 
der Thoraxseiten, und durch das oberflächlich und weniger deutlich 
gestreifte Pygidialfeld. Der Autor fügt ferner hinzu, daß das dritte und 
vierte Segment allein Binden tragen sollen; aber dieser Charakter 
scheint mir hinfällig, denn bei acrisione Per. haben schon manche In- 
dividuen eine so wenig ausgebildete Binde, daß sie fast als fehlend 
angesehen werden kann. 

Ich wäre schließlich nicht erstaunt, wenn M. ‚cr ısione und dunbrodia 
nur Varietäten ein und derselben Art wären.‘ 

Die Originalbeschreibung der dunbrodia lautet in Übersetzung: 

„Schwarz; die beiden Basalglieder der Fühler rötlich, Prothorax (ge- 
meint ist wohl der Thorax einschließlich Mittelsegment — Anm. d. Verf.) 
rot; zweites Segment mit zwei von der Mitte und den Außenseiten 
eleichweit entfernten, se’digen, gelben Flecken; drittes, viertes und 
fünftes Segment mit einem schwach gelblichen Band, letztes Segment 
rötlich, auf dem oberen Teil undeutlich gestreift. Kopf auf dem Scheitel 
nahezu doppelt so breit wie lang; Augen fast lateral, Wangen unter- 
seits schwach vorspringend; Basis in der Mitte geschweift; Fühler- 
höcker gut entwickelt; der Kopf ist schwach breiter als der Prothorax 
und bedeckt mit sehr feinen, dicht gestellten Punkten. Thorax am 
Spitzenrand jederseits vom Kragen winklig und mit sehr scharfen 
Außenwinkeln, schräg vom äußeren Apikalwinkel zur Mitte, wo er tief 
halbkreisförmig vor dem Winkel des hinteren Absturzes ausgerandet 
ist: dort ist er ein klein wenig schmaler als vorn, die Ränder sind deut- 
lich gekielt und die ganze Oberseite ist bedeckt mit mäßig breiten 
Punkten, und fein, niederliegend, gelblich behaart. Zweites Segment 
gewölbt, sehr dicht mit runden Punkten besetzt. Die Beine sind schwach 
rötlich, Schenkel und zuweilen die Fühlerglieder mit Ausnahme der 
beiden basalen, rötlich braun; Tibien mit einer doppelten Dornen- 
reihe; Sporne weiß. 

Länge: 6,5 mm. 

Kapland, Uitenhage (Rev. I., A. O’Neil).‘ 


Suleotilla n. & 


Genotypus: Die einzige bisher bekannte Art, deren Diagnose mit 
‘ der, Gattungsdiagnose zusammenfällt. 

“ v suleata Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 547, t.1, f.&; 
Mercet in Boll. Labor. Portiei, 1916, p. 353. 


4. Tieit 


556 Dr. H. Bischoff: 


11 Weibchen liegen mir vor von folgenden Fundorten: Bahr Salaam, 
14. 3.83 IM. &., Typus]; Soudan, Kais (Singer) [Br. M.]; Soudan 
egyptien, Roseires, Haut Nil bleu, 12. 07 (Alluaud) [M. P.]; Nil bleu, 
El Massid, 12. 07 (Alluaud)[M. P.]; Sings, Nil bleu, 12. 07 (Alluaud) 
[IM.P.]; Ansaba, Bogos (Beccari, 1870) [M. G.]; Lac Leopold, 2. 
(Leyder) [M. Brüssel]; Moyen Chari, Fort Archambault, Bahare 
ou Boungoul (Mission Chari-Tehad, Decorse) [M.P.]; Est de Fort 
Archambault, Pays Goulei et Nara, de Gangar ä Nara et Ngablo (Mission 
Chari-Tehad, Decorse) [M. P.]; Senegal [M. W.]; Dakar u. Thies 
(sec Mercet). 

Die Art ist sehr leicht kenntlich. Kopf und Thorax sind rost- 
farben; Fühler, Beine und Abdomen schwarz. Eine silberweiße Haar- 
zeichnung findet sich auf dem Abdomen in folgender ‘Anordnung: 
eine Apikalfranse am ersten, eine etwas breitere am zweiten Tergit. 
Mit der letzteren verschmilzt ein halbkreisförmiger Fleck auf dem 
zweiten Tergit. An der Basis des gleichen Tergits steht ein runder Fleck. 
Das dritte Tergit wird von einer durchgehenden, silbrigen Binde ein- 
genommen. Die beiden Flecken des zweiten Tergits können auch golden 
sein. Auf den Pleuren und an den Seiten des vierten, sowie auch des 
fünften Tergits tritt ebenfalls eine etwas dichte, weiße Behaarung auf. 
Die Behaarung des Vorderkörpers, der Beine und der Sternite ist silber- 
grau. — Sehr charakteristisch sind die morphologischen Verhältnisse. 
Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Die nach vorn konvergierenden 
Wangen sind kräftig entwickelt. Die Seiten des Kopfes hinter den Augen 
divergieren geradlinig. Die Hinterwinkel sind scharf. Der Hinterrand 
selbst ist in der Mitte tief ausgebuchtet. Fühlergruben sind nur schwach 
ausgebildet und oben nicht gerandet. Der Clypeus ist am Vorderrand 
mehrfach gezähnt. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied etwas 
länger als das dritte. Der Thorax ist gedrungen. Die Pronotalregion ist 
an den oberen Seitenkanten deutlich abgesetzt. Dahinter sind die 
Thoraxseiten ziemlich parallel. Vorn ist das Pronotum gegen das Collare 
hin breit grubig eingedrückt und vorn etwas kielig begrenzt. Diese 
Grube ist geglättet, während der übrige Thorax rauh runzlig skulptiert 
ist. Ein Scutellarschüppchen ist entwickelt. Die Hintertibien sind 
zweireihig bedornt. Das erste Abdominalsegment ist sehr klein, das 
zweite bauchig erweitert, mit deutlichen Seitenfurchen. Das Pygidium 
besitzt ein deutlich begrenztes, hinten einfach gerundetes Feld, das 
eine unregelmäßige und wellig längsrunzlige Skulptur trägt. 

Länge: 6—10 mm. 


Smieromyrme. 
Thomson in Opuse. entom., 1860, p. 208. 
— Edrionotus Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1885, p. 39. 
In der von Radoszkowski aufgestellten Gattung Edrionotus 
wird an erster Stelle das von ihm als littoralis-Mönnchen aufgefaßte 
Tier aufgeführt. Diese Art hätte demnach als Genotypus zu gelten. 
Die anderen hierhergebrachten Arten sind Myrmillen, Wie nun Andre 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 557 


bereits nachgewiesen hat, ist jenes littoralis-Männchen garnicht das 
zu der im weiblichen Geschlecht von Petagna beschriebenen Art 
gehörige Männchen, vielmehr die erronea Andre, die als eine 
Smicromyrme gelten muß. 

Genotypus: rufipes (F.). 

Weibchen: Kleine bis große Arten vom Habitus der paläarktischen 
rufipes, viduata und ähnlicher Formen. 


Der Kopf ist verhältnismäßig klein, schmaler, höchstens so breit 
wie der Thorax, mehr oder weniger gewölbt. Von vorn gesehen er- 
scheint der Kopf so lang wie breit oder auch länger. Der Scheitel ist 
hinter den Augen etwas verlängert; seine Seiten konvergieren ge- 
rundet nach hinten; die Hinterwinkel sind abgerundet. Die Fühler- 
gruben sind deutlich; ihr oberer Rand ist mehr oder weniger scharf 
gerandet, mitunter nur undeutlich. Die Fühlerhöcker sind einfach 
gerundet. Die Wangen sind deutlich entwickelt, etwa von der Länge 
des Scheitels. Der Ülypeus ist kurz und breit, auf der Mitte mehı oder 
weniger deutlich gehöckert. Die Mandibeln sind schwach gebogen, 
einfach zugespitzt. Die Augen sind groß, unregelmäßig oval, innen 
nicht ausgerandet, deutlich fazettiert. Ocellen fehlen. Die Fühler 
sind ziemlich schlank; der leicht gebogene’ Schaft ist unterseits kaum 
gekielt. Ihr zweites Geißelglied ist so lang oder etwas länger als das 
folgende. 

Der Thorax ist meist annähernd parallelseitig, oberseits meist 
grob skulptiert, ohne deutliche Segmentierung. Eine Bedornung an 
der Hinterkante tritt nicht auf. Das Scutellarschüppchen ist meist 
deutlich. Die Pleuren sind mehr oder weniger konkav, Meso- und 
Metapleuren oft glatt und glänzend. Die Beine sind normal gebaut, 
Mittel- und Hintertibien an ihren Außenkanten bedornt. 


Das Abdomen ist von ovaler Gestalt. Das zweite Tergit kann 
rauh skulptiert sein. Das erste Tergit ist klein; seine Seiten kon- 
vergieren stark nach vorn; dem zweiten ist es dicht angefügt. Das 
erste Sternit ist mit einem Höckerkiel mehr oder weniger deutlich 
bewehrt. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind deutlich ent- 
wickelt. Das Analtergit besitzt ein deutliches Pygidialfeld, das ent- 
weder einfach zungenförmig gebaut ist oder in der Mitte des Endrandes 
etwas vorgezogen sein kann. Die Skulptur dieses Pygidialfeldes ist. 
sehr verschiedenartig. 

Die Zeichnungsverteilung der hierhergehörigen Arten ist insofern 
recht charakteristisch, als dieselbe auf dem zweiten Tergit durch das 
Auftreten eines Mittelfleckes stets unpaar ausgebildet ist. Entweder 
findet sich nur ein Mittelfleck oder drei in einer Querreihe stehende 
Flecken. Am Apikalrand des gleichen Tergits kann eine Fransenbinde 
und davor auch noch ein weiterer, isolierter Mittelfleck stehen. Die 
folgenden Tergite können durchlaufende, unterbrochene Binden oder 
ebenfalls Mittelflecke tragen. Auch das erste Tergit ist häufig mit einem 
Mittelfleck ausgestattet. 


Männchen: Kleine bis sehr große, meist schlank gebaute Arten. 


4. Heft 


558 Dr. H. Bischoff: 


Der Kopf ist schmaler als der Thorax, hinter den Augen meist 
deutlich verlängert, selten abgestutzt (berberica). Von vorn gesehen 
erscheint er rundlich bis quer. Die Seiten des Scheitels hinter den 
Augen sind entweder parallel oder konvergieren gerundet nach hinten. 
Die Hinterwinkel sind meist abgerundet, sehr selten scharf eckig. Mit- 
unter ist das Ocellarfeld sehr stark erhaben und von seitlichen Kielen 
eingefaßt. Die Fühlergruben sind oben mehr oder weniger deutlich 
gerandet. Die Fühlerhöcker treten nicht vor. Die Wangen sind meist 
gut entwickelt. Zwischen den Fühlerwurzeln bildet die Stirn häufig 
eine zusammengedrückte Lamelle. Der Ölypeus ist sehr verschieden- 
artig gebaut. Die Mandibeln sind an ihrer unteren Außenkante meist 
gezähnt, in wenigen Fällen ungezähnt. Am oberen Rande sind die 
Mandibeln fast immer scharf gekantet; zur Spitze verbreitern sie sich 
häufig und können dort zweimal gezähnt sein (die eigentliche Mandibel- 
spitze nicht als Zahn gezählt). Die Augen sind groß, oval, deutlich 
fazettiert, innen ausgerandet. Die Ocellen stehen häufig ziemlich ge- 
drängt. Der Fühlerschaft ist leicht gebogen, unterseits gefurcht und 
jederseits von dieser Furche gekielt. Das zweite Geißelglied ist meist 
bedeutend kürzer als das dritte, selten annähernd. so lang wie dieses. 

Der Thorax ist meist von schlanker Gestalt, selten etwas ge- 
drungener (punctata, montana usw.). Das Pronotum ist ziemlich kurz, 
meist nicht besonders tief ausgerandet. Seine Seitenkanten konver- 
gieren nach vorn. Die Vorderwinkel sind verrundet. Das Mesoscutum 
trägt häufig einen mittleren Längskiel und nach vorn mehr oder weniger 
abgekürzte Parapsidenfurchen. Sehr selten fehlen diese und der Kiel 
vollständig (praeclare). Die Tegulae sind groß, am Hinterrande häufig 
breit verflacht und etwas aufgebogen. Das Mesoscutellum ist einfach 
gewölbt ohne Längskiel oder Längsfurche, tritt auch nicht höckerartig 
vor. Das Propodeum ist ziemlich gestreckt, selten kurz (punctata). 
Die Skulpturmaschen können in der Mitte der Basis etwas verlängert 
und gestreckter sein. Mitunter läuft eine feine erhabene, mittlere Längs- 
linie über dasselbe. Die Hinterwinkel sind stets verrundet. Die Beine 
sind von normalem Bau; Mittel- und Hintertibien außen unbedornt. 
Die Flügel weisen stets drei geschlossene Oubital- und zwei Discoidal- 
zellen auf. Die Radialzelle ist an der Spitze ziemlich abgestutzt oder 
abgerundet. Der Basalnerv mündet in beträchtlichem Abstand vom 
Pterostigma in die Subcosta. 

Das Abdomen ist meist ziemlich schlank gebaut; das erste Seg- 
ment ist bedeutend schmaler als das zweite und gelegentlich selbst 
glockenförmig und nach vorn fast in einen Stiel ausgezogen. Das erste 
Sternit ist mit einem gehöckerten Kiel mehr oder weniger deutlich 
ausgestattet. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind deutlich. 
Die letzten Sternite tragen weder Kiele noch Längsschwielen. Auch 
das letzte Tergit ist einfach gebaut. Ein g:glätteter Längswulst findet 
sich nur selten und andeutungsweise. Eine Ausnahme bildet hier die 
adusta, bei der das zweite Sternit jederseits vor dem Apikalrand ein 
deutliches Zähnchen besitzt; das letzte Sternit ist bei ihr ähnlich wie 
in der Gattung Tropidotilla bewehrt, und das letzte Tergit ist auf der 


un nn 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 559 


Mitte der Länge nach flach und glatt gewulstet. Dazu kommen beı 
dieser Art auch noch ungezähnte Mandibeln, sodaß ich mich veranlaßt 
sehe, hierfür eine besondere Gruppe aufzustellen, die nach Kenntnis 
des zugehörigen Weibchens jedenfalls zu einer besonderen Gattung 
wird erhoben werden müssen. 


Gruppen-Einteilung. 
A. Weibchen. 


1. Gruppe: Erstes Tergit mit mittlerem Apikalfleck; zweites mit drei 
in einer Querreihe stehenden Flecken; drittes mit einer in der 
Mitte unterbrochenen Binde; meist größere Formen. 

2. Gruppe: Erstes Tergit entweder ungezeichnet oder mit schmaler 
Apikalfranse, selten mit mittlerem Apikalfleck, dann aber auf 
dem zweiten Tergit nur ein Mittelfleck, nicht drei in eine Quer- 
reihe geteilte Flecken. Binde des dritten Tergi.s selten unter- 

-  brochen oder auch ganz fehlend, mitunter ist der ganze Körper 
rostbraun und nur eine Binde am Apikalrand des zweiten Tergits 
verdunkelt. Der Mittelfleck des zweiten Tergits ist häufig der 
Basis genähert und am Apikalrand des gleichen Tergits findet sich 
oft eine in der Mitte mehr oder weniger erweiterte Binde, die seit- 
lich abgekürzt sein kann und dann als apikaler Mittelfleck er- 
scheint. 

3. Gruppe: Zweites Tergit mit vier in Kreuzform gestellten Flecken; 
erstes Tergit ohne Fleck, drittes mit oder ohne Binde. 

Diese Gruppeneinteilung der Weibchen gibt nur teilweise eine 
natürliche Verwandtschaft an, soll aber in erster Linie zur Erleichterung 
der Übersicht dienen. 


B. Männchen.. 


Aus der großen Anzahl der Männchen scheide ich nur die adusta 
Andre als besondere Gruppe, diese eine Art enthaltend, aus, leicht 
kenntlich durch die Bewehrung der Sternite. 


Weibchen. 
l. Gruppe. 
1. Pygidialfeld bis an den Spitzenrand längsgestreift; Binde = 
dritten Tergits unterbrochen 
Pygidialfeld mit ellipsenförmiger Streifung; Binde des Feb, 


Tergits nicht unterbrochen 12. 
2. Thorax gerötet, wenn auch mitunter düster 9. 
„Thorax schwarz 9. 


3. Anliegende Behaarung des zweiten Tergits weitgehend reduziert, 
sodaß eine grobe, längsstreifige Skulptur deutlich erkennbar ist 
(südafrik. Form) brunni 
Zweites Tergit dichter behaart und feiner skulptiert 4. 

4. Fünftes Tergit bindenartig hell behaart: Thorax ziemlich ge- 
drungen, nach hinten deutlich verbreitert zinderana 
Fünftes Tergit höchstens mit ganz schmaler Apikalfranse 5. 


4. Heft 


860 


Dr. H. Bischoff: 
Fünftes Tergit am Apikalrand schwarz behaart, selten mit spär- 
lichen, eingestreuten hellen Haaren 6. 
Fünftes Tergit mit heller Wimperfranse 8. 
Binde des dritten Tergits nur schmal unterbrochen 7: 
Binde des dritten Tergits weiter unterbrochen tettensıs. 
Thorax düster rot mlanjeana. 
Thorax hellrot goetzei. 
Seitenflecken des zweiten Tergits etwa von der Größe des Mittel- 
flecks quintociliata. 
Seitenflecken des zweiten Tergits klein, punktförmig punctifera. 
Fünftes Tergit mit deutlich abgesetzter Apikalbinde sterling!. 
Fünftes Tergit höchstens mit bellen Fransen 10. 
Flecken und Bindenzeichnung deutlich gelblich getönt 
bipunctata. 
Flecken und Bindenzeichnung reiner weiß IE 
Flecken des zweiten Tergits sehr groß, kreideweiß; Mittelfleck 
um weniger als seinen Längsglurchmesser vom Apikalrand des Ter 
gits entfernt cretacea 
Flecken des zweiten Tergits kleiner, weniger rein weiß; Mittel- 
fleck um etwas mehr als seinen Längsdurchmesser vom Apikal- 
rand des Tergits entfernt melanothoracica. 
Pygidialfeld bis an den Spitzenrand mit Streifung congoana 
Pygidialfeld nur auf der Basalhälfte gestreift, die Apikalhälfte 
glatt und glänzend tettensiella. 
2. Gruppe. 
Mediterrane, z. T. bis Eritrea und Abessinien verbreitete Arten 2. 
Äthiopische und kapländische Arten 13: 
Drittes Tergit ohne helle Binde, höchstens mit Mittelfleck 3. 
Wenigstens das dritte Tergit mit Binde De 
Drittes und viertes Tergit mit hellem Mittelfleck (bisher nur von 
Sardinien und Corsica bekannt) perrist. 
Drittes Tergit ganz dunkel behaart 4, 
Kopf, Thorax und Beine hell rostrot signata. 
Vorderkörper fast schwarz verticalis 
Zweites bis fünftes Tergit am Hinterrand mit Franse oder Binde 
ellipsifera 


Wenigstens das fünfte Tergit ohne helle Franse oder Binde 6. 
Außer dem Apikalrand des zweiten auch das ganze dritte und 
vierte Tergit hell behaart innest. 
Viertes Tergit ohne helle Binde : 
Ein deutlicher, bis in die Spitze gestreiftes Pygidialfeld vorhanden8. 
Letztes Tergit ohne deutliches Pygidialfeld; falls ein solches an- 


gedeutet ist, ist es nur auf der Basalhälfte skulptiert I: 
Apikalbinde des zweiten und Binde des dritten Tergits in der 
Mitte schmal unterbrochen partita. 


Binden nicht unterbrochen, die des zweiten in der Mitte dreieckig 
erweitert | 


16. 


ET: 


18. 


u 


20. 


21. 


22. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 561 


Körper sehr gedrungen, Thorax fast so breit wie lang (bisher nur 
aus Klein-Asien bekannt) curtiventris. 
Körper schlanker 10. 
. Ziemlich große Art mit hellem Stirnfleck viduata. 
Kleinere Art ohne deutlichen Stirnfleck rufipes. 
Scutellarschüppchen undeutlich pusılla. 
Scutellarschüppchen sehr deutlich 1 124 
Scutellarschüppchen mit schwarzer Spitze montand. 
Scutellarschüppchen einfarbig rot subcomata. 
Abdominalzeichnung intensiv rotgolden - samburuana. 
Abdominalzeichnung weißlich 14 
Pygidialfeld undeutlich, ganz oder größtenteils geglättet oder 
etwas punktiert 15. 
Pygidialfeld mit deutlicher Streifung 21. 
Nur das zweite Tergit mit heller Zeichnung willowmorensis. 


Außer dem zweiten mindestens das dritte Tergit mit heller Zeich- 
nung; wenn das nicht der Fall ist, dann sind die Tergite vom dritten 
an aufgehellt 16. 
Thorax und Beine hell rostgelb, höchstens Pleuren und Schenkel 
verdunkelt; Spitzenrand des zweiten Tergits und die hinteren 
Segmente meist aufgehellt ER 
Thorax dunkler rot; Beine pechbraun bis schwarz 19: 


Pleuren und A Fläche des Thorax in weiter Ausdehnung 


geschwärzt; Thorax sehr gedrungen, hinten so breit wie lang 
mocsar yi. 
Der ganza Thorax hell rostrot 18. 
Thorax ziemlich gedrungen, Kopf ganz schwarz; Behaarung auf 
den stark aufgehellten hinteren Tergiten goldig rufipleuralis. 
Thorax schlanker; Kopf vorn und an den Seiten gerötet: Behaarung 
der weniger aufgehellten hinteren Tergite silbern indeterminanda. 
Thorax und zweites Tergit ziemlich grob grubig punktiert; Thorax 
sehr schlank, in der Mesonotalregion etwas eingebuchtet subfasciata. 
Skulptur viel feiner; Thorax mehr parallelseitig, in der Mesonotal- 


region nicht eingebuchtet 20. 
Thorax ziemlich dunkel und ziemlich gedrungen (zentralafrik. Art) 
diffieils. 


Thorax viel schlanker und heller (westafr'k. Art) dol.chothoracıca. 
Körper ganz rostbraun, nur mit geringer schwarzer Zeichnung 


auf dem zweiten Tergit 22. 
Abdomen wenigstens auf dem zweiten Tergit ausgedehnt ge- 
schwärzt 23. 


Zweites Tergit ohne helle Zeichnung, am Apikalrand mit einer zur 
Mitte dreieckig erweiterten, schwarzen Binde 

ferruginata und imitatı ix. 
Zweites Tergit mit heller Fleckenzeichnung; die Schwärzung des 
zweiten Tergits liegt hinter den hellen Haarflecken und ist vom 
Apikalrand beträchtlich entfernt rufescens. 


36 4. Heft 


Fan a En Hohen 


9 


Dr. H. Bischoff: 


Kopf, Thorax, Fühler und Beine hell rostrot bis gelbbraun 24. 
Wenigstens Fühler und Beine stärker verdunkelt 25. 


. Kopf und Thorax hell gelbbraun; Scutellarschüppchen undeutlich 


tropicalıs. 
Kopf und Thorax rostrot; Scutellarschüppchen viel deutlicher 
(südwestafrik. Art) kalaharica. 


. Zweites Tergit am Apikalrand hell behaart, oft nur mit schmaler 


Franse oder kleinem, apikalem Mittelfleck 26. 
Zweites Tergit längs des ganzen Apikalrandes schwarz behaart 31. 


. Drittes und viertes Tergit ganz schwarz behaart; zweites Tergit 


mit einem basalen und einem viel größeren apikalen Mittelfleck 
naivashana. 
Wenigstens das dritte Tergit hell behaart 


. Zweites Tergit am Apikalrand mit schmaler, höchstens in der 


28. 


30. 


al: 


32. 


39. 


Mitte schwach erweiterter Franse oder mit einem kleinen Mittel- 


fleck 28, 
Zweites Tergit am Apikalrand mit einer zur Mitte stark ver- 
breiterten Binde 30. 


Zweites Tergit mit drei deutlichen, in einer Querreihe stehenden 
Flecken, sowie einer schmalen Endfranse oder einem kleinen, 
apikalen Mittelfleck 29, 
Zweites Tergit nur mit einem schmalen, länglichen Mittelfleck 
und einer in der Mitte nur wenig erweiterten Apikalfranse omphale. 


29. Apikalrand des zweiten Tergits mit schmaler, durchgehender 


Endfranse enippe. 
Apikalrand des zweiten Tergits mitkleinem Mittelfleckpermacularis. 
Pleuren und Hinterfläche des Thorax größtenteils geschwärzt, 
sein Rücken dunkelrot; Beine und Fühler gelbbraun; zweites 
Tergrt mit drei großen Flecken auf der Scheibe, von denen die 
seitlichen scharf begrenzt sind und weiter nach hinten gerückt 
sind als der Mittelfleck mandlr. 
Thoraxseiten höchstens in geringer Ausdehnung verdunkelt; Fühler 
schwarz; Beine pechbraun; zweites Tergit außer der Apikalbinde 
nur mit einem basalen Mittelfleck ; der paläarkt. rufipes F. außer- 


ordentlich ähnlich ceto. 
Viertes und fünftes Tergit dunkel behaart 32. 
Viertes Tergit wenigstens hell behaart 33. 
Binde des dritten Tergits durchgehend; Skulptur des Pygidial- 
feldes ziemlich regelmäßig parallelstreifig praedatrix. 
Binde des dritten Tergits in der Mitte leicht unterbrochen; 
Pygidialfeld mit konzentrisch elliptischer Sreifung raptrix. 


Kopf, Thorax und Unterseite des Abdomens hell rostrot; Fühler 
und Beine dunkler; zweites Tergit mit einem länglichen, wenig 
scharf begrenzten Basalfleck, der von der Basis bis über die Mitte 
nach hinten reicht und von einer Querbinde gekreuzt wird; Thorax 
schlank staurospila. 
Kopf sehr düster rot bis schwarz; Zeichnung des Abdomens anders 

34, 


34. 


35. 


36. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 563 


Zweites Tergit mit drei auf einer Querreihe stehenden Flecken, 

von denen die seitlichen mitunter weniger scharf begrenzt sind 35. 

Z/ weites Tergit nur mit Mittelfleck 36. 

Nur das dritte und vierte Tergit mit durchgehender Binde (kap- 

ländische Art) hecuba. 
Auch das fünfte Tergit mit durchgehender, heller Behaarung 

longigena. 

Nur das dritte und vierte Tergit mit durchgehenden, hellen Binden 

melpomene. 

Auch das fünfte Tergit mit durchgehender, heller Behaarung 37. 


. Kopf und Thorax sehr düster rot bis schwarz; Binde des dritten 


und vierten Tergits mit schmaler, dunkler Mittellinie 39. 

Wenigstens der Thoraxrücken viel heller rot y 38. 

. Thorax gedrungen; Pleuren schwarz nigrilateralis. 

Thorax viel schlanker, ganz rot kitompoana: 

. Hinterwinkel des Kopfes verrundet monticellii. 

Hinterwinkel des Kopfes scharf prwinosa. 
3. Gruppe. 

. Drittes Tergit mit Binde 2. 

Drittes Tergit ohne helle Zeichnung tetraspila. 

. Thorax rot . punctata. 

Thorax schwarz melanothoraz. 
Männchen. 


Die hierhergehörenden Männchen besitzen ein einfach gewölbtes 


ungekieltes Scutellum; die Mandibeln sind außen meist gezähnt, selten 
ungezähnt; das zweite Fühlergeißelglied ist kürzer als das dritte, im 
übrigen ist die Fühlerbildung normal 


r. 


or 


Mediterrane Arten (bezgl. der Beschreibungen der BL elongen 
Formen sei auf Andre, Spec. Hym. d’Europe verwiesen) 
Aus den übrigen Gebieten Afrikas und von Madapankar ende 


Formen ER 

. Mandibeln außen ungezähnt 3. 
Mandibeln außen unten gezähnt 4. 

. Abdomen ganz schwarz, nicht mit deutlicher bindenartiger Be- 
haarung subcomata. 
Erstes und zweites Abdominalsegment rostbraun, drittes und viertes 
Tergit mit einer breiten hellen Binde pusilla. 

. Abdomen ohne helle Wimperhaare und Binden auf den Tergiten 
punctata. 

Abdomen wenigstens mit Wimperfransen an einzelnen Tergiten 
oder mit Binden 5. 

. Tergite nur hell gewimpert 6. 
Zweites und drittes Tergit mit Binden 8. 


. Thorax, Fühler, Beine und erstes Abdominalsegment hell rostrot 


pallidula. 
Wenigstens Fühler, Beine und erstes Abdominalsegment schwarz 7. 


36* 4. Heft 


564 
H% 
8. 
2 

10. 

113 


12. 


13. 


13a. 


Dr. H. Bischoff: 
Schlanke Form rufipes. 
Gedrungenere Form montana. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit einer hellen Apikalfranse 9. 
Zweites Tergit am Apikalrand dunkel behaart viduata. 
Kopf hinter den Augen quer gestutzt berberica. 
Kopf hinter den Augen verlängert 10. 
Clypeus mit zwei Zähnchen in der Mitte des Vorderrandes partita. 


Clypeus in der Mitte des Vorderrandes tief ausgerundet erronea. 


Mandibeln außen ungezähnt 12. 
Mandibeln außen gezähnt 1: 
Thorax rot; erstes Abdominalsegment gegen das zweite kaum 
abgesetzt natalica. 
Thorax schwarz 13. 
Erstes Abdominalsegment gegen das zweite nicht oder nur schwach 
glockig abgesetzt 13a. 
Erstes Abdominalsegment von deutlich glockiger Gestalt und 
gegen das zweite scharf abgesetzt 14. 
Zweites Tergit sehr dicht und ziemlich grob punktiert; Tegulae 
dicht schwarz beborstet tegularis. 
Zweites Tergit fein, weitläufig punktiert; Tegulae zerstreuter, 
hinten weiß behaart mufungwana. 
. Tegulae rostrot rufisqguamulata. 
Tegulae schwarz : 15. 


. Flügel gleichmäßig gebräunt, Apikalsaum nur schwach verdunkelt 


brunneipennis. 
Flügel bis gegen den dunkler abgesetzten Saum fast hyalın 16. 


. Tegulae außer der kräftigen, schwarzen Beborstung mit einer 


besonders gegen den Außenrand deutlichen, feinen, anliegenden, 


hellen Behaarung nıgrisguamulata. 
Tegulae nur mit sehr kräftigen, schwarzen Borsten besetzt; größere, 
gedrungenere Form dasylabriformis. 


. Abdomen ganz gelbbraun, höchstens an der Basis und an der Spitze 


etwas verdunkelt; ohne helle Binden, nur zerstreut gräulich oder 
goldig behaart +18, 
Höchstens das erste und zweite Tergit mehr oder weniger gerötet 20. 


. Kopf und Thorax dicht goldig behaart chrysothoracica. 


Thoraxrücken höchstens auf dem Propodeum dicht, hell behaart 19. 


9. Thoraxrücken ganz schwarz behaart semiflava. 


Propodeum mit blaß goldiger, fleckenartiger Behaarung auf der 
Basalfläche nasicornis. 


. Abdomen tief blauschwarz, ohne jede helle Behaarung polychroma. 


Abdomen anders gefärbt 21: 


. Erstes Abdominalsegment ziemlich kurz, nicht glockenförmig; 


Apikalbinden meist schmal (montana-rufipes- Gruppe) 22. 
Erstes Segment meist länglich glockenförmig; wenn nicht, dann 
sind ein oder zwei Segmente rot; drittes Tergit fast stets mit einer 
gut ausgeprägten Binde; meist größere Formen (atropos-hecuba- 
Gruppe) 41. 


22. 


23. 


27. 


28. 


29. 


30. 
31. 


32. 
39. 


34. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 565 


Thorax ganz schwarz, höchstens jederseits auf dem Pronotum 
mit einem roten Fleck 29. 
Thorax mehr oder weniger hell gerötet, mitunter nur das Propodeum 

29. 
Öcellarfeld sehr stark erhaben, mit kräftig gekielten Seiten, an 
denen außen die hinteren Ocellen stehen, ähnlich wie in der Gattung 
Rhopalomutilla 24. 
Ocellarfeld nicht gekielt und nicht stark erhaben 25. 


. Pronotum am Apikalrand mit einer scharf abgesetzten, ‚hellen, 


aus dicht stehenden Haaren gebildeten Bewimperung calyptrata. 
Pronotum nicht mit auffälliger, heller Bewimperung galeata. 


. Der Zahn an der unteren Kante der Mandibeln ist mit seiner Spitze 


direkt nach unten gerichtet; zweites Tergit ziemlich stark glänzend, 
am Apikalrand mit breiter, heller Fransenbinde harrarica. 
Der Zahn an der unteren Kante der Mandibeln ist mit seiner Spitze 
mehr oder weniger schräg nach vorn gerichtet; zweites Tergit 
weniger glänzend, am Apikalrand höchstens bewimpert; schmal, 
etwas gedrungenere Formen 26. 


. Das Abdomen vom vierten Segment an (einschließlich) schwarz 


behaart cinchreis. 
Das vierte und die folgenden Tergite mit deutlicher, heller Be- 
haarung 27. 
Die größte Breite des zweiten Tergits liegt in oder etwas vor der 
Mitte; Pronotum jederseits mit einem roten Fleck bimaculigera. 
Die größte Breite des zweiten Tergits beträchtlich hinter der Mitte 

28. 
Die grobe Punktierung des Mesonotums steht sehr dicht, so daß 
es fast rauh runzlig punktiert erscheint bukamensis. 
Die grobe Punktierung des Mesonotums weitläufiger, mit etwas 
geglätteten Zwischenräumen septaratica. 


Fühler, Beine, Mandibeln, Pronotum in der Mitte, Tegulae, Seu- 


tellum, Postscutellum und Propodeum gelbrot praeclara. 
Anders gefärbt; Fühler und Beine stets dunkel 30. 
Thorax schwarz, nur das Propodeum rot 31. 
Mesonotum stets rot 32. 
Pronotum und erstes bis drittes Tergit mit heller, bindenartiger 
Behaarung alabana. 
Pronotum ohne helle bindenartige Behaarung; die Abdominal- 
tergite nur mit schmalen Apikalfransen artotana. 
Der ganze Thorax hellrot scioana. 
Wenigstens das Propodeum schwarz 33. 
Der ganze Körper dunkel behaart, nur das dritte Tergit mit weißer 
Binde; Abdomen violett leucozonaria. 


Wenigstens das Abdomen mit weiter verbreiteter, heller Behaarung 


34. 
Das Ocellarfeld etwas erhaben; die hinteren Ocellen schräg an 
den Seiten der Erhebung stehend 35. 
Die hinteren Ocellen stehen ganz flach auf dem Scheitel 40. 


566 Dr. H. Bischoff: 


35. Die helle Behaarung auf Gesicht und Abdomen intensiv golden; 


madagassische Art sikorai. 
Die helle Behaarung weißlich 36. 
36. Gesicht dicht silbergrau anliegend behaart 37. 
Gesicht höchstens mit zerstreuter, anliegender heller Behaarung, 
die aufrechte Behaarung kann hell oder dunkel sein ds 
37. Ocellarfeld in der Mitte der Länge nach schwach eingedrückt und 
etwas geglättet varians. 
Ocellarfeld mit einer feinen, erhabenen Längsleiste, die sich vom 
vorderen Ocellus bis weit auf den Hinterkopf erstreckt 38. 
38. Die geröteten Thoraxpartien ziemlich dunkel, die Tegulae ge- 
schwärzt cinereifrons. 


Die geröteten Thoraxpartien viel heller; Tegulae rostrot ındifferens 
39. Kopf und Thorax mit lang abstehender, schwarzer Behaarung 


notatipennis. 

Kopf und Thorax mit lang abstehender, weißlicher Behaarung 
montanaeformis. 

40. Pronotum schwarz; Abdomen mit intensivem, blauem Glanz 
asmarensis. 

Pronotum wie das Mesonotum gerötet mitana. 

41. Wenigstens das zweite Abdominalsegment gerötet 42. 


Abdomen ganz schwarz, mitunter mit violettem Schimmer 52. 

42. Das ganze Abdomen sehr reichlich anliegend weißlich behaart 
pruınosa. 

Eine helle, dichte Behaarung findet sich höchstens als Apikalfranse‘ 

am zweiten Tergit und in Bindenform auf dem dritten und vierten 

43. 

43. Thorax wenigstens am Scutellum hinten hell behaart, meist mit 
Pronotalbinde; Binde des dritten Tergits nicht unterbrochen oder 


ganz fehlend; mittelgroße Arten 44. 
Thorax ganz schwarz behaart; Binde des dritten Tergits, wenn 
vorhanden, deutlich unterbrochen 51. 


44. Zweites Tergit mit heller Apikalfranse; Tibialsporne weiß 45. 
Zweites Tergit am Apikalrand dunkel behaart, höchstens in der 


Mitte und weiter seitlich mit spärlichen, blassen Haaren 46. 

45. Hinterleib ohne Bindenzeichnung, nur mit zerstreuter, blasser 
Behaarung; Pronotum ohne deutliche Binde bequaerti. 
Drittes Tergit mit durchgehender, heller Binde, desgleichen das 
Pronotum exaltata. 

46. Nur das dritte Tergit mit heller Binde 47. 
Außer dem dritten auch das vierte Tergit bindenartig hell behaart 

50. 

47. Endsporne der Hintertibien weiß 48. 
Endsporne der Hintertibien schwarz ' cloantha. 

48. Pronotum mit dichter, kreideweißer Binde 48a. 
Pronotum schwarz behaart 49, 


48a. Skulptur des zweiten Tergits ziemlich grob; die aufgehellten Seg- 
mente rostfarben cretaceifasciata. 


49. 


50. 
51. 


52. 
9. 


54. 


63. 


64. 


. Zweites Tergit am Apikalrand dunkel behaart 'Fi 


Monographie der Mutilliden Afrikas. "567 


Skulptur des zweiten Tergits feiner, dasselbe glänzender; erstes 


und zweites Segment dunkler rot rufipieta. 
Propodeum an der Basis mit ausgedehnter, dichter, heller Be»- 
haarung tyro. 
Propodeum an der Basis höchstens mit ganz vereinzelten hellen 
Haaren mlanyicola. 
Endsporne der Hintertibien weiß albicalcarata. 
Endsporne der Hintertibien schwarz hecuba. 


Binde des dritten Tergits gut entwickelt, die ganze Fläche des 
dritten Tergits bedeckend, mit schmaler, mittlerer Unterbrechung 


andr einii. 
Binde des dritten Tergits schwach entwickelt, durch spärliche, 
gelbliche Härchen seitlich angedeutet nigeriaca. 
Abdomen lebhaft violett gefärbt 53. 
Abdomen einfarbig schwarz 54. 
Kräftige, gedrungene Form, Thoraxrücken mit Ausnahme des 
Propodeums rot leucozonaria. 
Schlankere Form, Thorax schwarz gefärbt semiviolacea. 
Apikalbinde am ersten und zweiten Tergit, sowie die ganzen fol- 
genden Tergite dicht golden behaart R pulchrihirta. 


Färbung und Verteilung der hellen Behaarung verschieden 3: 


. Drittes und viertes Tergit mit hellen, meist durchgehenden 


Binden 56, 
Nur das dritte Tergit mit Binde, oder auch dieses ohne’ Binde 59. 


). Apikalrand des ersten und zweiten Tergits dunkel behaart; medi- 


terrane Formen tunensis und barre:. 
Wenigstens der Apikalrand des ersten Tergit mit heller Behaarung 
57. 


EFF ukambana. 
Zweites Tergit am Apikalrand mit heller Franse "| 


re FE 


. Thorax ganz schwarz F mlangensis. 


Rücken des Thorax und Propodeums düster rot FA #° Frubricans. 


. Apikalrand des zweiten Tergits mit heller, gelblich getönter Fransen- 


binde chlorochr ysa. 
Zweites Tergit am Apikalrand schwarz behaart 60. 
. Pronotum ohne helle Binde 61. 
Pronotum mit heller, bindenartiger Behaarung 68. 
. Eıstes Tergit am Apikalrand mit heller Wimperbehaarung, mit- 
unter nur in der Mitte 67. 
Erstes Tergit am Apikalrand schwarz behaart 62. 
. Binde des dritten Tergits fehlend oder höchstens seitlich durch 
spärliche, helle Haare angedeutet simplicwventris. 
Binde des dritten Tergits normal ausgebildet 63. 
Binde des dritten Tergits weit unterbrochen 64. 
Binde des dritten Tergits höchstens mit ganz schmal.r, mittlerer, 
dunkler Längslinie 66. 


Die anliegende Behaarung der Schienen, besonders unterseits. 
daselbst auch die Beborstung gräulichweiß tibialis. 


4. Ileit 


568 Dr. H. Bischoff: 


Die anliegende Behaarung und die Beborstung der Schienen vor- 
herrschend schwarz, höchstens mit vereinzelt eingestreuten hellen 


Haaren 65. 

65. Sechstes Tergit am Apikalrand dunkel behaarv atropos. 
Sechstes Tergit am Apikalrand ausgedehnt hell behaart albistyla. 

66. Letztes Tergit schwarz behaart unicingulata. 
Letztes Tergit hell behaart kalahariensıs. 

67. Erstes Tergit am Apikalrand mit heller Franse, größere Form 
hellotie. 


Erstes Tergit am Apikalrand nur mit hellem Mittelfleck phegea. 
68. Erstes Tergit am Apikalrand schwarz behaart; Mesopleuren schwarz 


behaart delagoensis. 
Erstes Tergit mit heller Fransenbinde; Mesopleuren mit großem, 
weißem Haarfleck luebberti. 


adusta- Gruppe. 


Bezüglich der einzigen, hierhergehörigen Art ist das in der Gattungs- 
diagnose Gesagte, sowie die Beschreibung, zu vergleichen. 


Weibchen. 


R 1. Gruppe. 

'tettensis Gerstäcker in Monber. Ak. Berlin, 1857, p.5l11; Andre 
ın Bull. Soc. Vaud. Nat. 1899, p. 256; Bingham i in ae Nat. Hist. 
1902, p. 341; Kohl in Ber. Hamburg. wiss. Anstalt, 1896, p.11; 
Saussure in Distant, Naturalist in Transvaal, 1894, p. 211: Gri- 
bodo in Mem. Ac. Bologna, 1894, p. 148; Stadelmann in Hym. 
Ost-Afr., 1897, p. 49; Zavattari in Boll. Mus. Torino, 1907, No. 550, 
p- 3; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, No. 9, p. 13. 

Der Typus dieser Form liegt mir vor von Tette (P eters) [M. B.]; 
außerdem weitere Exemplare von: Mocambique, Prov. de Gorongoza, 
Tendos de I’Urema, 1.07 (Vasse) [M. P.]; Nyasaland, Upper Shire 
Valley, 2000 ft., 20.2.10 (Neäve) [Br. M.]; Nyasaland, Zomba, abt. 
3000 ft., 12.—15. 2.10 (Neave) [Br.M.); Salisbury, Mashunaland, 
3.99 (G.A.K. Marshall) [Br. M.]. 

Die charakteristischen Merkmale für diese Rasse sind: Thorax 
dunkelrot mit teilweise geschwärzten Pleuren; die Binde auf dem dritten 
Tergit ist verhältnismäßig weit unterbrochen; auf dem vorletzten Tergit 
fehlt eine deutliche helle Apikalfranse und die Ventralsegmente sind 
lang, hell gefranst. (Taf. III, Fig. 150). 

Länge: 12—17 mm. 

Von Delagoa, Rikatla (Junod) [Coll. Schulth.] liegen zwei Exem- 
plare vor, die sich durch kürzeren, nach hinten etwas verbreiterten 
Thorax auszeichnen. 


subsp. mlanjeana n. subsp. 
Von dieser der vorhergehenden sehr sn Rasse liegen acht 


Weibchen vor. Davon stammen sechs Individuen von Nyasaland, 
Mlanje, 14. 4., 10. u. 19.5., 13.6.13 (Neave) [Br.M.]; die beiden 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas. 56, 


anderen Exemplare tragen die Bezeichnung: Central-Angoniland, 
Lilongwe-Distr., 4000— 5000 ft., 28.5.—2.6.10 (Neave) [Br.M.] 
und Dedza-Distr., 4000—-5000 ft., 21.—27.5.10 (Neave) [Br. M.]. 
Diese Form unterscheidet sich von der tettensis Gerst. dadurch, 
daß auch die helle Behaarung des Analsegmentes weitgehend zur Ver. 
‘ dunklung neigt, und daß nur am zweiten und dritten Sternit eine helle 
Apikalfranse ausgebildet ist. Die Binde des dritten Tergits ist außer- 
dem in der Mitte schmäler unterbrochen. ( Taf. III, Fig. 150). 
Länge: 15—-18 mm. 


subsp. goetzei n. subsp. 


Ein einziges Individuum liegt vor mit der Angabe: D.O.-Afrika, 
Südl. Uhehe, Iringa-Mgololo, 3.99 (Götze) [M. B.]. 

Diese Form, die sich bei größerem Material sicherlich als eigene 
Rasse wird halten lassen, ist von der vorhergehenden lediglich durch 
den viel heller roten Thoraxrücken verschieden. 

Länge: 19 mm. 


subsp. brunni n. subsp. 


Zwei Exemplare liegen vor und zwar von D.S.W.-Afrıka, Teufels- 
bach, 25 km SSO Okohandja, 1.6.11 (Michaelsen) [M. Hamb.] 
und. Transvaal [M. G.]. 

Diese Tiere unterscheiden sich von den vorhergehenden dadurch, 
daß die Behaarung des zweiten Tergits eine Reduktion erfahren hat, 
wodurch die Grundskulptur deutlicher hervortritt. Die gleiche Er- 
‘ scheinung tritt auch bei anderen südwestafrikanischen Formen auf 
und ist keinesfalls auf Abreibung zurückzuführen, dürfte vielmehr 
durch Milieueinflüsse hervorgerufen werden. 

Länge: 12—16 mm. 


subsp. quintoeiliata n. subsp. 


23 Weibchen liegen mir vor mit folgenden Angaben: Afr. or. angl., 
Mwatate, Wa-Taita, 1.4. 04 (Alluaud)[M. P.]; Afr. or. angl., Boura, 
Wa-Taita (Alluaud 04) [M. P.]; Afr. or. allem., Tanga, 4. 12 (Alluaud 
et Jeannel) [M.P.]; Bagamoyo, 2.90 (Stuhlmann) [M. Hamb.]; 
Ostafrika, Kilimandjaro (Baumann) [M. W.]; en (Fischer) 
[M. B.]; Dar es Salam, 5. 12 (Methner)[M. B.]; D.O.-Afrika, Uluguru 
Berge, 11.—-12. 98 (Goetze) [M.B.]; Nyassa- nn Langenburg, 2.98 
und 19.—-30.3.98 (Fülleborn) [M.B.]; Lake Nyasa [Br. M.]: 
N.W.shore of L. Nyasa, from florence Bay to Karonga, 1650 ft., 30. 6. 
—6.7.10 (Neave) [Br.M.]; Nyasaland, Karonga, 7.—11. 7. 10 
(Neave) [Br. M.]: N.E. Rhodesia, on road Ft. Jameson to Lundazi, 
4000 ft., 7.— 14. 6. 10 (Neave)[Br. M.]; Central Angoniland, Lilongwe- 
Distr., 4000-5000 ft., Sr 5.—2.6.10 (Neave) (Br. M.]; Süd-Afrika 
(Penther) [M. W.]; N. Transvaal, En ane u. Lebombo (Junod) 
[Coll. Schulth.]. 

Alle ehren Individuenzeichnen sich vor ähnlichen Formen 
mit dunkelrötem Thoraxrücken dadurch aus, daß das fünfte Tergit 


4, Heft 


570 Dr. H. Bischoff: 


am Apikalrand, zum mindesten in der Mitte, hell gewimpert ist. Die 
Sternite sind sämtlich hell gefranst. (Taf. III, Fig. 151). 

Länge: 13—16 mm. 

i Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Langenburg, 2. 98 
IM. B.]. 

Etwas abweichend ist das Stück aus Boura, insofern als die beiden 
seitlichen Flecken des zweiten Tergits nur punktförmie angedeutet sind. 
Ich bezeichne diese Form als f. punetifera.n. f., wobei die Entscheidung 
noch offen bleibt, ob es sich um eine eigene geographische Subspecies 
handelt oder um eine bloße Aberration. Das Weibchen aus Dares Salam 


zeichnet sich durch wesentlich helleren Thorax aus. 


\ subsp. tripunctata Radoszkovski in J. Ac. Lisboa, 1881, ‚p. 217; 
Strand in Ent. Mitt., 1917, p. 40. 


Der Typus ee aus Angola (Welwitsch) beschrieben, sodaß 
ich, da mir zwei Tiere aus Angola vorliegen, darunter eines von Wel- 
witsch, die Form mit Sicherheit deuten kann. 

Vertreten ist diese Form im ganzen durch vier Exemplare von 
folgenden Fundorten: Angola (Welwitsch) [Br. M.]; Angola [Br. M.]; 
Zambi (Haas) [M. Brüssel]; D.O.-Afrika, Sengua-Undis-Dist., 14. 5. 
—6. 6.97 (Fülleborn) [M. B.]. 


Diese Rasse besitzt einen schwarzen Thorax und zeichnet sich. 


vor anderen ähnlich gefärbten dadurch aus, daß die Flecken des zweiten 

Tergits auffallend groß und gelblich getönt sind, eine Färbung, die auch 

die übrige helle Behaarung besitzt. Außerdem finden sich auf den 

hinteren Segmenten überall lange, blasse Borsten zerstreut, die sich 

bei dem Stück aus D.O.Afrika auf dem fünften Tergit besonders ver- 

dichten, vielleicht als eigenes Rassenmerkmal. (Taf. III, Fig. 152). 
Länge: 14—19 mm. 


subsp. melanothoraeica n. subsp. 


15 Individuen liegen vor von: Mombasa (Alluaud 04) [M. P.]; 
Mombasa, 2.1.13 (Wroughton) [Br.M.]; D.O.-Afrika, Mikindani, 
4.—5.11 (Grote) [M.B.]; Lindi, 12.96 (Reimer) [M.B.]; Lindi, 
1905 (Rolle) [M. G.]; D.O.-Afrika (Hauschild) [M. Hamb.]; D.O.- 
Afrıka (Langheld) [M.B.]; O.-Tanganyika, Kombe-Unyanyembe, 
13.—14. 11.99(Glauning)[M. B.]; Nyasaland, Valley ofS. RukuruR., 
3000 ft., 20.—27. 6.10 (Neave) [Br. M.]; N. E. Rhodesia, Luwumbu 
Valley, Upper Luangwa, 25003500 ft., 19.25. 7. 10 (Neave) [Br.M.]: 
N. rd Upper Luangwa River, 27. 7.—13. 8. 10 (Neave) 
[Br. M.] 

Diese Rasse, von der ich glaube, daß sie späterhin noch weiter wird 
aufgeteilö werden müssen, unterscheidet sich von der ihr sehr ähnlichen 
tripunctata Rad. durch kleinere Flecken, höchstens ganz schwach gelb- 
liche Tönung der hellen Haare und durch das völlige Fehlen oder ganz 
spärliche Auftreten von hellen Borsten auf den hinteren Tergiten. 

Länge: 12—18 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke aus Mikindani. 


ie 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 571 


subsp. sterlingi n. subsp. 

Vertreten ist diese Rasse durch ein einziges Exemplar aus D.O.- 
Afrika (Sterling) (M. B.]. 
Diese Form unterscheidet sich von der vorhergehenden lediglich 
dadurch, daß das vorletzte Tergit eine gut abgesetzte, helle Apikal- 
 binde trägt. 
Länge: 17 mm. 


subsp. eretacea n. subsp. 


Auch diese Rasse ist nur durch ein einziges Weibchen vertreten 
u Congo frane., envir. de Brazzaville, 1907 (Roubaud et Weiß) 
EMrR;]: 

Ausgezeichnet ist dieses Tier dadurch, daß die Flecken des zweiten 
Tergits auffällig groß sind, etwa wie bei der tripunctata; außerdem 
ist die helle Behaarung kreideweiß. Das vierte und fünfte Tergit weisen 
nur weit seitlich ganz vereinzelte, blasse Borsten auf. 


Länge: 11,5 mm. 
subsp. zinderana n. subsp. 


Zwei Weibchen liegen vor von Reg. de Zinder, Sultanat du Da- 
magherim, Dungass, Mission Tilho, 9.—10.10 (Gaillard) [M. P,]. 

Diese Rasse ist daran leicht kenntlich, daß das vorletzte Tergit 
hinten in weiter Ausdehnung hell behaart ist, die Binde des dritten 
Tergits in der Mitte nur schmal unterbrochen, und der ganze Thorax 
rot ist, auch auf den unteren Partien der Pleuren. Der Thorax macht 
bei dieser Form einen etwas gedrungeneren Eindruck. (Taf. III, 
Fig. 153). 

Länge: 14,5—16,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere, besser erhaltene Exemplar. 


tettensiella n. sp. 


Ein Weibchen liest vor von Zambesi [Br. M.]. 

Die Art ist leicht an der Zeichnungsanordnung zu erkennen. 
Schwarz; Thorax dunkelrot. Eine weißliche Haarzeichnung findet 
sich in folgender Anordnung: ein Mittelfleck am Apikalrand des ersten 
Tergits, drei gutbegrenzte, in einer Querreihe stehende Flecken auf 
der Mitte des zweiten, eine das ganze dritte Tergit bedeckende Binde, 
sowie Apikalfransen am vierten und fünften Tergit. Der Kopf ist hinter 
den Augen nur schwach verlängert. Die Thoraxseiten sind ziemlich 
parallel. Der Thorax erscheint etwas gedrungener als bei der folgenden 
Art. Die Prothorakalregion ist nur schwach abgesetzt. Das Pygidial- 
feld ist ellipsenförmig fein gerillt und auf der ganzen Apikalhälfte 
geglättet. (Taf. III, Fig. 158). 

Länge: 11,5 mm. 


4. Heft 


572 Dr. H. Bischoff: 


congoana n. Sp. 

Diese der vorhergehenden sehr ähnliche Art ist nur durch ein 
einziges Weibchen vertreten von Elizabethville, 23. 4. 12 (Bequa ert) 
[Congo M.]. 

Sie unterscheidet sich von der tettensiella durch den etwas 
schlankeren und helleren Thorax. Das Pygidialfeld ist elliptisch ge- 
streift bis an den Spitzenrand. (Taf. III, Fig. 158). 

Länge: 8,5 mm. 


2. Gruppe. 
Bezüglich der zunächst folgenden, dem afrikanischen Teil des 
Mediterrangebietes angehörenden Arten verweise ich hier auf die aus- 
führlicheren Beschreibungen in Andre, Spec. Hym. Eur., v. 8, 1899. 


viduata Pallas in Reisen versch. Prov. Ruß. Reich, 1773, v2, 
p- 750. 

Diese im paläarktischen Gebiet weit verbreitete Art kommt außer 
als Nominatform noch in der f. tunensis F. in N.-Afrika vor. (Taf. 


III, Fig. 166). 


innesi Andre in Mem. Soc. Zool. France, 1893, p. 293; in Spee. 
Hym. Eur., 1899, v. 8, p. 262; Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, v. 1, p. 57. 

Diese sicher nur im weiblichen Geschlecht bekannte Art hat mir 
nicht vorgelegen. Sie dürfte der vorhergehenden nahe stehen. 


partita Klug in Waltl, Reise Tirol, 1835, p.9; Andre in Mem. 
Soc. ent. Egypte, 1910, p. 58. 

Eine mediterrane Form, die außer als Nominatform noch mit der 
f. obscurithoran Andre in Spee. Hym. Eur., 1899, v. 8, p. 307 u. 360, 
sowie der f. unimaculata Lucas in Explorat. Algier, 1846, v»3, p. 294; 
Spec. Hym. Eur., p. 306 in Nordafrika auftritt. (Taf. 1II Fig. 168). 


pusilla Klug in Waltl, Reise Tirol, 1835, p. 91. 

Diese Art kommt mit der f. nigrithorax Andre ın Spec. Hym. 
Eur., p. 308 in Nordafrika vor. Die zu dieser Art als synonym gestellte 
M. serta Rad. hat nichts mit ihr zu tun, und ist nach dem Typus, der 
mir vorliegt, eine ganz andere Art. 


perrisi Sichel& Radoszkowski ın Horae Soc. ent. Ross., 1869, p. 261; 
Spec. Hym. Eur., 1899, p. 255; Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, p. 61. 

Diese Art, die bisher nur aus Korsika und Sardinien bekannt war, 
ist (sec. Andre) auch bei den Pyramiden gefunden worden. 


signata Klug in Symb. phys., 1829, v. 1, t. 4, £. 7; ın Spec. Hym. 
Eur., 1899, p.256; Gribodo in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 389; 
Magretti, 1. c., 1884, p. 546; Magrettiin Bull. Soc. ent. Ital., 1905, 
9.39. 

Von dieser kleinen Art liegen mir 10 Weibchen vor von Abyssinien, 
Fajun, in Menthae floribus (Ehrenberg) [M.B.; Typen]; Eritrea, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 573 


Massaua [M. G.]; Allato, 17.3.00 (Sabarguma) [M. G.]; Metemma, 
1883 [M. G.]; Cairo, 2. 80 (Beccari) [M. G.]. 


Eine kleine, an der Färbung und Zeichnungsverteilung leicht 
kenntliche Art. Vorderkörper einschließlich Fühler und Beine hell 
gelbbraun, die Fühlergeißel und Mandibeln gegen die Spitze hin dunkler 
werdend; Abdomen schwarz, gelegentlich das erste Tergit bräunlich. 
Am Apikalrand des ersten Tergits treten spärliche weiße Haare auf. 
An der Basis des zweiten findet sich in der Mitte ein weißhaariger Fleck. 
Der Apikalrand des gleichen Tergits trägt eine in der Mitte dreieckig 
nach vorn erweiterte Binde. Das dritte Tergit ist schwarz behaart, 
das vierte auf der Mitte fleckenartig weißlich, das fünfte ist ganz hell 
behaart. — Der Kopf ist stark gewölbt rundlich, von der Breite des 
Thorax; seine Hinterwinkel sind stark abgerundet; die Wangen sind 
verhältnismäßig lang. . Der Thorax ist fast parallelseitig, nach hinten 
nur sehr schwach verbreitert. Das Pygidialfeld ist fein und regelmäßig 
längsstreifig skulptiert und erscheint häufig aufgehellt. (Taf. III, 
Fig. 167). 

Länge: 45—6 mm. 


verticalis n. sp. 


Ein einzelnes Weibchen dieser kleinen, an der Zeichnungsanordnung 
und Färbung leicht kenntlichen Art liegt vor von Harrar [M. B.]. 


Schwarz; Thorax, Fühler und Beine schwarzbraun, Fühlerhöcker 
und Tarsen heller braun. Eine dichte, gelblichweiße Behaarung bildet 
einen großen Scheitelfleck, einen runden Basalfleck auf dem zweiten 
Tergit, sowie einen Apikalfleck auf dem gleichen Tergit, der nach vorn 
stumpfwinklig vorgezogen ist. Im Anschluß an diesen letzteren Fleck 
finden sich auf dem dritten Tergit an der Basis auch dichte, helle Haare. 
Auch das fünfte Tergit ist auf der Mitte in ziemlicher Ausdehnung 
hell behaart. Spärlicher sind die hellen Haare vor dem Basalfleck 
des zweiten Tergits am Apikalrand des ersten, sowie an den hinteren 
Außenwinkeln des zweiten und dritten und auf der Mitte des vierten 
Tergits. Eine spärliche helle Behaarung findet sich an den Seiten des 
Kopfes, auf den Beinen, an Basis und Seiten des Abdomens, sowie in 
Form von Endfransen an den Sterniten. Die Gestalt des Kopfes stimmt 
ziemlich mit der der montana überein; auch ist das Längenverhältnis 
der Fühlerglieder ein ähnliches. Der Thorax ist schlanker gebaut als 
bei der montana, namentlich ist er am Vorderrand etwas schmaler 
als hinten. Seine Seiten divergieren hinter der etwas abgesetzten Prono- 
talregion geradlinig nach hinten. Das Scutellarschüppchen ist wie 
bei jener kräftig ausgebildet. Auch das Abdomen ist ähnlich gebaut. 
Leider ist seine Spitze etwas eingezogen, sodaß das Pygidialfeld nur 
zum Teil sichtbar ist. Eine feine regelmäßige Längsstreifung, die nach 
hinten schwach divergierend verläuft, ist aber deutlich zu erkennen. 

Länge: 6,5 mm. 


4. Heft 


574 Dr. H. Bischoff: 


montana Panzer in Fauna Ins. Ger., 1806, v. 9, p: 97, t. 20. 


Diese paläarktische Art ist mit den Aberrationen: bimaculata Jur., 
nıgrita Gir., rubrocincta Luc., unicineta Luc. in Nordafrika weit ver- 
breitet. 


subcomata Wesmael in Bull. Ac. Belgique, 1851, v. 18, p. 368. 


Diese ebenfalls paläarktische Art kommt mit den Formen nigrescens 
Andre und sericeiceps Andre in Nordafrika vor. Eine als var. ferrugi- 
nevpes Andre in Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, p. 65 beschriebene Form, 
die aus Tourah stammt, ist dadurch ausgezeichnet, daß Kopf, Thorax, 
Fühler und Beine ganz rostrot sind. 


rufipes Fabricius in Mant. Ins. 1787, v.1, p. 312. 


Eine der häufigsten paläarktischen Arten. Sie ist außer in der 
Nominatform noch in folgenden Formen aus Nordafrika bekannt ge- 
worden: ciliata Panz., nigra Rossi, platiensis Dest., scutellaris Latr. 
Erwähnt werden mag besonders die var. pyramidarum Andre, da diese 
in der Monographie der paläarktischen Arten noch nicht enthalten ist. 
Sie ist beschrieben in Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, v.1, p. 67. 

Mir ist diese Form bisher nicht bekannt geworden. Ihre Original- 
beschreibung lautet: Mäle.—Tete, sauf la region ocellaire, qui est brune, 
antennes, thorax et pattes entierement ferrugineux. Long. 6,5 mm. 
— Le Caire, en juin (W. Innes Bey). Bienque la nervulation des ailes 
soit tout & fait celle de rufipes, ce petit mäle pourrait &tre celui de sub- 
comata Wesm. var. ferrugineipes Ern. Andre, ci dessus decrit et qui 
a la me&me coloration. 


ellipsifera Gribodo in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 390; Andre 
in Rev. Ent. Caen., 1893, p. 217. 


= arsinoensis Andre in M&m. Soc. zool. France, 1896, p. 275; 
Spec. Hym. Eur., v. 8, 1899, p. 260: Mem. Soc. ent. Egypte, 1910, 
Yv.1,:P::67. 

Vier weibliche Exemplare liegen mir vor von Massaua, 23. 12. 97 
(Doria)[M. G.; Typus der ellipsifera Gribodo]; Massaua 4. 00 (Belli) 
[M. G.]; Assab, 11.3.70 (Beccari) [M. G.]; Obock (Maindron) 
[MP]; 

Vorderkörper, einschließlich Fühler und Beine blaß gelbbraun; 
Abdomen braunschwarz, am ersten und letzten Segment gewöhnlich 
heller. Spitzen der Mandibeln dunkel. Auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits befindet sich ein aus silbrigen Haaren gebildeter Mittelfleck. 
Am Apikalrand des gleichen Tergits, sowie auf allen folgenden findet 
sich eine silberne Behaarung, mehr oder weniger dicht, die auf dem 
dritten Tergit sogar bindenartigen Charakter annehmen kann. Eine 
aufrechte, helle Behaarung ist auf dem ganzen Körper zerstreut; auf 
Kopf und Thorax ist dieselbe mehr blaßbräunlich. — Der Kopf hat 
etwa die Breite des Thorax, der parallelseitig oder höchstens sehr 
schwach nach hinten verschmälert ist. Der Kopf ist hinter den Augen 
deutlich verlängert mit abgerundeten Hinterwinkeln. Charakteristisch 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 575 


ist die Skulptur des Pygidialfeldes, das konzentrisch-ellipsenförmige 
Runzeln trägt. (Taf. III, Fig. 169). 
Länge: 8—10 mm. . 

Leider ist mir der Typus der arsıinoensis Bades nicht bekannt ge- 
worden, sodaß ich mich für die Begründung der Synonymie der 
ellipsifera und dieser Art auf die Originalbeschreibung und auf die 
von Andre selbst vorgenommene Determination eines der oben ange- 
führten Exemplare als arsinoensis berufen muß. 

Als weitere Fundorte der ‚‚arsinoensis“' werden noch Suez und 
Tourah angegeben. 


Arten aus dem aethiopischen und kapländischen 
Faunengebiet. 


Weibchen. 

moecsaryi n. Sp. 

Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Angabe: Afr. or., Mto-ja- 
Kifaru (Katona) [M. Bud.]. 

Schwarz; Thoraxrücken, Fühlerbasis, Unterseite der Geißel, so- 
wie die Abdominalsegmente vom Apikalrand des zweiten an rostbraun 
bis gelbbraun; die Pleuren des Thorax, sowie die hintere senkrechte 
Fläche des Mittelsegments sind mit Ausnahme der oberen Kanten 
schwarz. Auf dem zweiten Tergit findet sich an der Basis ein weiß- 
haariger Mittelfleck. Seitlich davon steht ein anderer Fleck, der aus 
zerstreuten Haaren gebildet wird. Auf dem hellbraunen Apikalteil 
des zweiten Tergits ist eine blaßgoldene Behaarung vorhanden, des- 
gleichen auf dem dritten Tergit. Dies dürfte auch auf den folgenden 
Tergiten der Fall sein, doch sind dieselben bei dem einzigen Individuum 
abgerieben. — Der Kopf ist ein wenig breiter als der Thorax vorn, aber 
schmaler als das Propodeum. Hinter den Augen ist er nur schwach 
verlängert. Der sehr gedrungene Thorax verbreitert sich deutlich 
nach hinten. Das Pronotum ist seitlich nur sehr schwach abgesetzt. 
Das zweite Tergit ist wesentlich gröber und dichter als bei der subcomata 
Wesm. punktiert, mit der diese Art sonst die größte Ähnlichkeit hat. 
Das Pygidialfeld ist glatt. (Taf. III, Fig. 157). 


Länge: 4,5 mm. 
subsp. rufipleuralis n. subsp. 


Ein Weibehen von Afr. or. angl., Distr.. de Wa-Taita, Mwatate, 
10.09 (Alluaud) [M.P.] liegt vor. 

Diese Form unterscheidet sich von der vorhergehenden dadurch, 
daß die Thoraxseiten nicht geschwärzt sind. Die hinteren Tergite 
sind golden behaart. Auf dem Thorax ist eine reichliche, anliegende, 
goldige Behaarung vorhanden. Außerdem erscheint ‘der Thorax 
etwas schlanker. Diese Form kann event. auch als eigene Species auf- 
gefaßt werden. 

Länge: 4 mm. 


4. Heft 


Dr. H. Bischoff: 


(> 
I 
[@> 


indeterminanda n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Assab (Doria 1880) [M. G.]. 

Diese Art ist der rufepleuralis recht ähnlich. In der Färbung 
unterscheidet sich das vorliegende Exemplar dadurch, daß am Kopf 
nur der Scheitel und der Hinterkopf geschwärzt sind. Die hinteren 
Abdominalsegmente sind weniger aufgehellt. Die Behaarung daselbst 
ist nicht blaßgolden, sondern silbern. Im übrigen ist die Zeichnungs- 
anordnung, auch auf dem zweiten Tergit die gleiche. Der Kopf ist 
hinten mehr gerundet, nicht so gerade und quer wie bei der verglichenen 
Form. Der Thorax ist fast parallelseitig nach hinten noch weniger 
verbreitert und im ganzen schlanker. (Taf. III, Fig. 157.) 

Länge: etwa 5,5 mm. 


willowmorensis n. sp. 


Ein Weibchen liegt mir vor von Willowmore, 1. 10.04 (Brauns) 
[Coll. Brauns). 

Die Art ist durch ihren abweichenden Zeichnungsmodus verhältnis- 
mäßig leicht kenntlich. Schwarz; Thorax dunkelrot, an den Seiten 
etwas geschwärzt; Fühlerhöcker, sowie die Geißel unterseits und die 
Mandibeln vor der Spitze gerötet. Eine blasse, gelblichweiße Zeichnung 
findet sich nur auf dem zweiten Tergit, und "zwar in Gestalt eines 
schmalen, langen, mittleren Längsfleckens, sowie einer dreieckig er- 
weiterten Apikalbinde. Eine zerstreute, helle Behaarung findet sich 
außerdem auf dem Scheivel, an den Thoraxseiten, den Beinen, der 
Unterseite des Abdomens usw. Der Thorax ist auf dem Rücken nieder- 
liegend dunkel behaart, dazwischen finden sich zerstreut aufrechte, 
lange schwarzbraune Haare, die auch sonst auf dem Körper verbreitet 
sind. Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Hinter den Augen 
ist er nur kurz, mit schwach konvergierenden Seiten verlängert. Die 
Vorderwinkel des Thorax sind scharf rechtwinklig. Seine oberen Seiten- 
kanten sind parallel. An ihnen ist das Pronotum kaum abgesetzt. 
Das Scutellarschüppchen ist kräftig vorgezogen und an der verdunkelten 
Spitze abgestutzt. Das zweite Tergit ist verhältnismäßig grob punktiert. 
Das Pygidium ist breit, glatt und glänzend. (Taf. IIL, Fig. 170.) 

Länge: 6,5 mm. 


subfaseiata Andr& in Z. Hym. Dist., 1901, p. 348. 

Zwei Weibchen liegen mir vor von Algoa-Bai, 29. 11. 96 und 10. 1.97. 
(Brauns) [M. B.]; [M. W.]. Be 

Die Art ähnelt ganz außerordentlich der melpomene hecuba Per. 
hat aber mit jener Art nichts zu tun, sondern gehört in eine andere 
morphologische Gruppe. Schwarz; Thorax hell rostrot; Fühlerhöcker 
und Mitte der Mandibeln rötlich; Fühler und Beine pechbraun. Auf 
dem zweiten Tergit befindet sich ein schlecht begrenzter Mittelfleck, 
von dem seitlich zwei ähnliche, aus weitläufiger Behaarung gebildete 
und mit ihm verschmelzende Flecken stehen. Das dritte Tergit trägt 
eine dichte Binde und auf den folgenden ist eine weitläufige, weiß- 
liche Behaarung zerstreut. Der Thorax ist schlank, hinten nicht breiter 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 577 


als vorn, in der Mitte seitlich eingebuchtet. Die Kopfbildung ist ähnlich 
der der hecuba. Wesentlich verschieden ist auch das Pygidium. Dieses 
ist nämlich bei der subfasciata Andre geglättet und poliert. Das zweite 
Tergit ist grob und dicht längsgrubig punktiert. 

Länge: 6—7 mm (nach Andre 9 mm). 


diffieilis n. sp. 


Zwei Exemplare liegen vor von Jankisia, 26. 9. 11 und Kalengwe, 
16. 9.11 (Bequaert) [Congo M.]. 

Diese Art steht der subfasciata Andre ganz außerordentlich 
nahe. Der Zeichnungsmodus des Abdomens ist sehr ähnlich, doch 
finden sich seitlich auf dem zweiten Tergit keine hellen Haare. 
Der Thorax ist etwas dunkler und nicht ganz so schlank. Die 
Skulptur des zweiten Tergits ist wesentlich feiner. Das Pygidium 
trägt bei dem Exemplar vom zweitgenannten Fundort ein deutlich 
begrenztes Pygidialfeld, das fast matt ist, während bei dem anderen 
Stück das Pygidium kaum ein Feld zu besitzen scheint und stark poliert 
ist. Es ist leicht möglich, daß die beiden hier beschriebenen Tiere zwei 
verschiedenen Formen angehören. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Jankisia. 

Länge: 5,4—6 mm. 


dolichothoraeica n. sp. 


Ein Weibchen liegt vor von Togo, Bismarckburg, 17. 11. 92 (Con- 
radt) [M. B.]. 

Der vorhergehenden steht diese Art recht nahe. Die Fühler sind 
auf Schaft und Geißelbasis gebräunt. Der Kopf erscheint im Ver- 
hältnıs zum Thorax etwas breiter, was in der wesentlich schlankeren 
Gestalt des Thorax seine Ursache hat, ist aber nicht ganz so schlank 
wie bei der subfasciata Andre und seitlich nicht so eingebuchtet. Die 
Färbung des Thorax ist etwas heller als bei der diffiexlis, etwa von der 
Färbung wie bei der subfasciata. Die Thoraxseiten sind fast parallel. 
Das Pronotum ist an den öberen Kanten nur sehr schwach abgesetzt. 
Die Zeichnung des Abdomens stimmt ebenfalls mit der der vorher- 
gehenden überein. Die Skulptur von Kopf und Thorax ist ähnlich 
der der diffieilis und deutlich feiner als bei der subfasciata. Das Py- 
gidium ist geglättet, ohne irgend ein abgesetztes Feld. Als Haupt- 
charakteristikum dieser Art muß der verhältnismäßig schlanke Thorax 
angesehen werden. 

Länge: 5 mm. 


staurospila n. sp. 


Ein einziges Weibchen dieser charakteristischen Art liegt mir vor 

von Lichtenberg, Transvaal, 20. 12.05 (Brauns) [Coll. Brauns]. 
Diese Art dürfe eine gewisse Ähnlichkeit mit der mir unbekannten 
batawana Per. haben, von der sie sich aber durch die ganz verschiedene 
Skulptur des Pygidialfeldes und durch Zeichnungsdifferenzen unter- 
scheidet. Kopf und Thorax sind rostrot; Vorderseite des Kopfes, Fühler 
Archiv für Naturgeschiehte 
1920. A. 4. 37 ‚4. Heft 


578 Dr. H, Bisehoft: 


usw., Beine, drittes bis fünftes Tergit, die Sternite mehr braun. Das 
zweite Tergit trägt einen langgestreckten, nach vorn und hinten schmaler 
werdenden Mittelfleck, der von der Basis des Tergits bis zu vier Fünftel 
der Segmentlänge reicht. Seitlich von diesem Mittelfleck steht jeder- 
seits ein unscharf begrenzter Fleck, der durch gleichfarbige, helle 
Härchen mit dem Mittelfleck in Verbindung steht, sodaß dadurch eine 
Kreuzfigur gebildet wird, deren vertikaler Stamm nach hinten abgekürzt 
erscheint. Eine Apikalbinde am zweiten Tergit fehlt; dagegen sind die 
drei folgenden Tergite auf bräunlichem Untergrunde blaßgolden behaart. 
— Bezüglich der Strukturverhältnisse brauche ich nur auf die Be- 
schreibung der in dieser Beziehung recht ähnlichen batawana zu ver- 
weisen. Die Seiten des Hinterkopfes hinter den Augen sind kürzer 
als die Wangen. Das Pronotum hat gerade, nicht geschweifte Seiten, 
seine Vorderwinkel sind rechtwinklig, die Hinterwinkel sind undeutlich 
und etwas abgestumpft. In der etwas verschmälerten Mesonotalregion 
verlaufen die Thoraxseiten ziemlich parallel. Das Scutellarschüppchen 
ist deutlich. Das Pygidialfeld ist ziemlich glatt und weist eine von der 
Mittellinie nach hinten divergierende, sehr kräftige Längsstreifung auf 
(Rat. ILL, Mio=1Th); 


Länge: 5 mm. 
rufescens Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 351. 


Ein Exemplar liegt mir vor von Bothaville, 20. 12. 98 (Brauns) 
[M. W.]. 

Rostfarben; auf dem zweiten Tergit stehen einige schwarzbraune 
Flecken, die auch von dunkler Behaarung bedeckt sind. Im übrigen ist 
die Behaarung hell. Auf dem zweiten Tergit stehen drei blaßgoldige 
Flecken, von denen die seitlichen etwas weniger scharf begrenzt sind, 
in einer Querreihe. Am Apikalrand des gleichen Tergits ist eine in der 
Mitte dreieckig erweiterte Binde ausgebildet. Auch das dritte, und 
zwar dieses besonders dicht, sowie die folgenden Tergite sind blaß- 
golden behaart. Der Kopf ist kaum breiter als der Thorax, hinter den 
Augen nur schwach verlängert. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
höchstens so lang wie das folgende. Das Analsegment besitzt ein gut- 
begrenztes Pygidialfeld, das etwas angedunkelt und deutlich längs- 
gestreift ist (Taf. III, Fig. 172). 

Länge: 5 mm. 


- kalaharieca n. sp. 


Zwei Exemplare dieser neuen Art, die der vorhergehenden recht 
nahe steht, liegen mir vor von S.W.-Afrika, Kalaharı, Kang-Kakır, 
12.04 (L. Schultze) [M. B.]. 

In der Färbung unterscheidet sich diese Art von der vorhergehenden 
zunächst dadurch, daß die Tergite, besonders das zweite, in: weiterem 
Umfange verdunkelt sind. Die Behaarung ist silberweiß und nicht blaß- 
golden. Am Thorax ist das Pronotum seitlich schwächer abgesetzt, 
und der Thorax selbst ist etwas gedrungener. Die weiße Behaarung 
ist auch auf dem vierten und fünften Tergit dicht. Die Skulptur des 


Monographie der Mutiliiden Afrikas. 579 


Pygidialfeldes stimmt bei beiden Arten überein. Das Seutellar- 
schüppchen ist deutlicher (Taf. III, Fig. 173). 
Länge: 4 mm. 
Vielleicht ist diese Form nur als Rasse der vorhergehenden auf- 
zufassen. Sie dürfte der mir bisher unbekannten batawana PEr. ähnlich 
sein, unterscheidet sich aber durch die andere Pygidialskulptur. 


tropicalis Andre in Rev. Ent. franc., 1893, p. 217. 


Diese von Andre aus der Umgebung von Harrar beschriebene 
Form glaube ich in vier Individuen wiederzuerkennen, die mir von 
Assab (Katona 1907) [M. Bud. ] zum Teil als ellipsifera Grib. bestimmt, 
vorliegen. 

Diese Form wurde ursprünglich von Andr£ als ‚„Varietät“ der 
rufipes F. beschrieben. Gleichzeitig wies auch Andr& schon auf die 
Beziehungen dieser Form zu den anderen Arten der rufipes-Gruppe, 
subcomata Wesm. und montana Panz. hin. Diese drei Arten, wenn 
es sich überhaupt um solche handelt, sind mit ihren zahlreichen Formen 
einer dringenden Revision bedürftig. Erst danach wird mit Sicherheit 
entschieden werden können, ob und zu welcher von ihnen die tropi- 
calis Andre als Rasse gehört. Eine derartige eingehende Untersuchung 
an vorzugsweise paläarktischen Arten vorzunehmen würde aber außer- 
halb des Rahmens der vorliegenden Arbeit fallen, und ich muß hier 
darauf verzichten. Ich betrachte daher die tropicalis Andre, zumal 
sie lokal recht konstant ausgebildet erscheint, für sich getrennt. 

Schwarz; Kopf, Fühler, Thorax und Beine, sowie gelegentlich 
auch das Pygidium hell gelbbraun. Der Zeichnungsmodus ist der gleiche 
wie bei rufipes F. Das Pygidium ist mehr oder weniger deutlich ge- 
streift, doch erlischt diese Streifung weit vor der Spitze, wo dieselbe 
glatt und glänzend erscheint. Das Scutellarschüppchen ist nur durch 
eine schwache, quere Lamelle angedeutet. 

Lönge: 4—6 mm. 


ceto Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 65; Andre inZ. Hym. 
Dipt., 1901, p. 350. 


Vier Weibchen liegen mir vor von der Algoabaı, 26. 1. 96 und 6. 2. 96 
(Brauns) [M. W.]; [M. Hamb.]. 

Diese Art steht der rufipes F. ganz außerordentlich nahe; ich 
fasse sie aber doch als getrennte Species auf. Färbung und Zeichnungs- 
modus stimmen fast überein, doch scheint die Binde des zweiten Tergits 
in der Mitte etwas stärker vorgezogen zu sein. Der Thorax ist bei der 
ceto Per. meist etwas gedrungener und mehr parallelseitig. Die Streifung 
des Pygidialfeldes ist ebenfalls recht ähnlich. 

Länge: 4—5 mm. 


maidli n. sp. 


Ein Weibchen liegt mir vor von O.Afrika, Waboniland [M. W.]. 
Schwarz; Thoraxrücken dunkel blutrot; seine Ränder, sowie die 
Pleuren und der hintere Absturz sind geschwärzt; Fühler einschließlich 


Ir ER Hett 


580 Dr. H. Bischoff: 


Wurzelhöcker, Mandibeln zum Teil, sowie die ganzen Beine sind gelb- 
braun. Auf dem Abdomen findet sich eine weißhaarige Zeichnung 
in folgender Anordnung: ein großer Mittelfleck, der von der Basis 
des zweiten Tergits bis fast zur Mitte reicht; jederseits davon, etwas 
mehr nach hinten gerückt, ein kleinerer, scharf begrenzter Fleck; am 
Apikalrand des zweiten Tergits findet sich eine in der Mitte dreieckig 
erweiterte Binde, die bei dem einzigen Exemplar zum größten Teil 
abgerieben erscheint, aber durch die hellere Grundfarbe des Chitins 
an dieser Stelle angedeutet wird; die folgenden Tergite sind ganz silbern 
behaart, mit Ausnahme des Pygidialfeldes. Der Kopf ist kaum breiter 
als der Thorax, hinter den Augen nur wenig verlängert. Der Thorax 
ist ziemlich gedrungen, hinten etwa ebenso breit wie vorn, eher ein 
wenig breiter. Der Pronotalabschnitt ist seitlich deutlich. Dahinter 
verlaufen die Seiten des Thorax gerade, ohne besondere Erweiterung 
des Mittelsegments. Das Scutellarschüppchen ist ziemlich stark quer. 
Das Pygidium besitzt ein gut begrenztes, längsstreifig sculptiertes Feld. 
Länge: 7 mm. 


enippe Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1899, p. 441; Andre in 
‘Z. Hym. Dipt.,-1901, p. 350. 


Ein Weibchen dieser verhältnismäßig leicht Kernthähen Art liegt 
mir vor von Princetown, Natal [M. W.]. 

Schwarz; Kopf und Thorax dunkel rostrot; Fühler und Beine 
schwarz. Das erste Tergit trägt am Apikalrande eine etwas auf das 
zweite übergreifende Fransenbinde. Auf der Mitte des zweiten stehen 
in einer horizontalen Reihe drei scharf begrenzte Flecken, von denen 
die seitlichen deutlich kleiner sind. Am Spitzenrande des gleichen 
Tergits befindet sich eine in der Mitte schwach erweiterte Franse aus 
silbrigen Haaren. Das dritte Tergit ist auf seiner ganzen Oberfläche 
hell behaart. Diese Zeichnungsanordnung, die etwas an die der hecuba 
Per. und der Zfettensis Gerst. erinnert, ist recht charakteristisch. — - Der 
Kopf ist, von oben gesehen, hinter den Augen etwas verlängert mit 
nur schwach konvergierenden Seiten. Der Thorax ist in der Pronotal- 
region ein wenig verbreitert; dahinter parallelseitig. Um das Pygidial- 
feld befinden sich helle Haare. Es ist mit Längsrunzeln, die von der 
Mittellinie nach hinten divergieren, bedeckt und nur auf der in geringer 
Ausdehnung polierten Spitze frei davon (Taf. III, Fig. 156). 

Länge: 9 mm. 


subsp. permaecularis n. subsp. 

= enippe Per. (Andre ex parte). 

Zwei Weibchen liegen mir vor von Lichtenburg, Transvaal, 10. 1. 06 
(Brauns) [M. B.] und Kambove, Katanga, 4000—5000 ft., 24. 6. 07 
(Neave) [Br. M.]. 

Der Kopf ist bei dieser Form teilweise bis ganz geschwärzt. Am 
Apikalrand des zweiten Tergits steht ein kleiner Mittelfleck, keine 
Endfranse, und die beiden Seitenflecken des zweiten Tergits sind größer, 
fast so groß wie der mittlere (Taf. III, Fig. 155). 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 581 


Länge: 10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Lichtenburg. 


omphale Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 63. 


Drei Exemplare, die ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegen 
mir vor von: S.Afrika (Drege) [M. B.]; Durban, Natal (Leigh) [Coll. 
Brauns]. 

Schwarz; Scheitel in mehr oder weniger weiter Ausdehnung, sowie 
der Thorax dunkel rot, desgleichen Fühlerhöcker und Mandibelbasıs. 
Die Färbung der Fühler und Beine variiert von schwarz bis pechbraun. 
Die blasse, schmutziggelbliche Haarzeichnung ist folgendermaßen 
verteilt: eine Apikalfranse am ersten Tergit, ein gestreckter, nicht 
besonders scharf begrenzter Fleck auf der Basalhälfte des zweiten 
Tergits, eine schmale, in der Mitte etwas dreieckig erweiterte Apikal- 
binde am gleichen Tergit, und eine Binde auf dem dritten. Eine helle, 
gelbliche Behaarung ist außerdem auf den Seiten des Körpers und auf 
den Sterniten, auf der Basis des Abdomens, sowie auf der Hinterfläche 
des Propodeums vorhanden. Die Seiten des Kopfes und die Beine sind 
mehr weißlich behaart. — Der Kopf hat etwa die Breite wie der Thorax 
in der Pronotalregion. Nach hinten verbreitert sich der Thorax etwas, 
doch ist er daselbst nur wenig breiter als das Pronotum. Das Pygidium 
ist auf dem gutbegrenzten Felde bogenförmig skulptiert, und zwar 
sind die Bogen nach hinten offen; an der Spitze erscheint es poliert 
(Taf. III, Fig. 162). 


Länge: 9,5—12 mm. 
praedatrix Smith in Descr. Hym. Brit. Mus., 1879, p. 191. 


Ein Weibchen, das wohl als Paratopotypus aufzufassen ist, liegt 
vor von Pt. Natal (Smith coll.; pres. by Mrs. Farren White) 
[Br. M.]; ein zweites Exemplar kommt von N.Transvaal, Shilouvane 


(Junod) [Coll. Schulth.]. 


Schwarz; Thorax dunkel rostrot. Nach Smith soll auch der 
Scheitel gelegentlich undeutlich rostfarben sein. Auf dem Apikalrand 
des ersten Tergits findet sich ein gelblichweiß-haariger Mittelfleck. Auf 
der Mitte der Scheibe des zweiten Tergits steht ein ähnlicher, größerer 
Fleck. Das dritte Tergit ist ganz hell behaart. Kopf und Fühler- 
bildung sind ähnlich wie bei der melpomene Per. Der Thorax ist fast 
parallelseitig mit seitlich deutlich abgesetztem Prothorakalabschnitt. 
Seine Vorderwinkel sind scharf rechtwinklig. Die Thoraxseiten sind 
hinter der vorderen Verbreiterung nur schwach eingebuchtet. Hinten ist 
der Thorax nicht breiter als vorn. Der Thorax ist im übrigen wesentlich 
gedrungener als bei der subfasciata Andre, von der sie sich weiter noch 
außer der gröberen Skulptur durch das fein gestreifte Pygidialfeld 
unterscheidet (Taf. III, Fig. 163). 


Länge: etwa 8 mm. 


4. Heft 


582 Dr. H. Bischoff: 


raptrix n. sp. 

Ein einziges Weibchen liegt vor mit der Angabe: Cap b. spei 
(De Vylder) [M. Stockh.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden recht nahe und besitzt die 
gleiche Zeichnungsanordnung; nur ist die Binde des dritten Tergits 
in der Mitte schmal unterbrochen. Der Thorax ist sehr dunkel rot, 
fast schwarz. Morphologisch unterscheiden sich beide Arten folgender- 
maßen: der Kopf ist bei der raptrix etwas schmaler, kaum so breit wie 
der Thorax; hinter den Augen ist er mehr verlängert und hinten gerade. 
Die Augen sind verhältnismäßig kleiner. Die Vorderwinkel des Thorax 
sind nicht so scharf rechtwinklig. Der Thorax ist viel weniger grob 
punktiert, und auch die Skulptur des zweiten Tergits ist etwas feiner. 
Die Skulptur des Pyegidialfeldes ist nicht längsstreifig, sondern kon- 
zentrisch-elliptisch. 

Länge: etwa 12 mm. 2 


longigena n. sp. 


Zwei Weibchen sind vertreten von: Congo franc., env. de Branza- 
ville (Roubaud et Weiß, 1907) [M. P.] und Ankoro, 30.10.11 (Be- 
quaert) [Congo M.]. 


Diese Art ist schon an der Zeichnungsänordnung leicht kenntlich. 
Schwarz; Thorax rostrot, desgleichen die Fühlerhöcker, die Mitte der 
Mandibeln, das erste Tergit, sowie die drei ersten Sternite: ferner sind 
die Mittel- und Hintertibien in weiter Ausdehnung rostfarben. Das 
zweite Tergit trägt drei große, gut begrenzte, weißliche Haarflecken, 
die auf einer Querlinie, vom Basal- und Apikalrand des Tergits gleich- 
weit entfernt stehen. Das dritte bis fünfte Tergit sind auf ihrer ganzen 
Oberseite dicht weißlich behaart. Im übrigen ist eine längere, weißliche 
Behaarung überall auf dem Körper zerstreut. Auf dem Scheitel findet 
sich eine etwas mehr goldige Behaarung. — Am Kopf fallen die ver- 
hältnismäßig langen Wangen auf. Die großen Augen sind weit nach 
hinten gerückt, sodaß ihr Abstand von der Basis der Mandibeln ihrem 
Längsdurchmesser gleichkommt. Der Abstand von den Fühlergruben 
beträgt etwa die Hälfte der Länge des größeren Durchmessers. Die 
Wangen selbst konvergieren nach unten nur wenig. Hinter den Augen 
ist der Kopf nur schwach entwickelt. Der Thorax ist ziemlich gedrungen; 
seine Seiten divergieren nach hinten fast geradlinig, abgesehen von 
einer geringen Einbuchtung unmittelbar hinter den Hinterwinkeln 
der Pronotalregion. Die Vorderwinkel des Thorax sind scharf recht- 
winklig. Das gut ausgebildete Pygidialfeld trägt eine kräftige, teil- 
weise ellipsenförmig verlaufende Streifung (Taf. III, Fig. 154). 

Länge: 6—7 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fund- 
ort. Bei dem anderen, etwas kleineren Individuum sind die Unter- 
seite des Abdomens, das erste Tergit, sowie die Mittel- und Hinter- 
tibien weniger aufgehellt. 


km A" ie 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 983 


melpomene Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 66. 
— cloantha Peringuey in ]. c., 1898, p.88; 1.c., 1899, p. 353, 
t.8, £.19u.21; Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 347; Andre in 
Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 261; Bingham in Ann. Nat. Hist., 
1902, p. 341; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, No. 9, p. 8. 
Von hierhergehörigen Weibchen liegen mir acht Exemplare vor 
von: Port Alfred, 20.12. u. 28.12.07 (Brauns) (O’Neil) [M. B.], 
[M. W.]; [M. Hamb.]; Kowie, 30. 11.96 (Penther) [M. W.]; Algoa- 
Bai, 15. 2.; 8.3. 96; 4.7.07 (Brauns) [M. B.]; [M. W.]; [Hamb. M.]. 


Schwarz; Thorax rot. Eine Apikalfranse am ersten Tergit, ein 
Mittelfleck auf dem zweiten und unterbrochene Binden auf dem dritten 
und vierten Tergit werden aus gelblichw.>ißen Haaren gebildet. Fühler- 
höcker und Basis der Mandibeln sind gerötet. Der Kopf ist etwa so 
breit wie der Thorax vorn; sein Hinterrand ist ziemlich gerade; hinter 
den Augen ist er nur wenig verlängert. Die Wangen sind lang. Das 
zweite und dritte Fühlergeißelglied sind ziemlich gleichlang. Der Pro- 
thorakalabschnitt des Thorax ist seitlich gut abgesetzt. In der Pro- 
podealregion ist der Thorax deutlich verbreitert. Das Scutellar- 
schüppchen ist kräftig ausgebildet. Die Skulptur des Pygidialfeldes ist 
unregelmäßig konzentrisch-elliptisch. 

Es ist mir nicht möglich, auf Grund der Beschreibungen die ‚„Arten“ 
melpomene Per. und cloantha Per. zu unterscheiden. Höchstens könnten 
die kleineren Exemplare als melpomene Per. aufgefaßt werden. Ob 
diese Form rassenmäßig ausgebildet ist, kann noch nicht mit Sicher- 
heit entschieden werden. Immerhin scheint es, daß die Tiere mit der 
Bezeichnung Algoa-Bai im Durchschnitt etwas kleiner sind als die 
übrigen. Da der Name melpomene Per. der ältere ist, so hat dieser zu 
gelten (Taf. III, Fig. 161). 

Länge: 6— 11 mm. 


subsp. hecuba Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 67; I. c., 
1899. p. 354; Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 346. 


Diese Form ist im weiblichen Geschlecht durch acht Tiere ver- 
treten, die folgende Bezeichnungen tragen: Sunday River, 29. 11.97 
(Brauns) [M. W.]; [M. Hamb.]; Algoa-Bai, 25.12.96 (Brauns) 
[M. B.]; Willowmore, 15.12.11 (Brauns) [M. B.], [Coll. Schulth.]. 

Diese Weibchen ähneln recht denen der Nominatform, unterscheiden 
sich aber dadurch, daß der Mittelfleck des zweiten Tergits weniger 
scharf begrenzt ist und daß seitlich davon weißliche Haare, mehr oder 
weniger deutlich fleckenförmigauftreten. An den Fühlern neigt gelegent- 
lich auch die Geißel zur Rötung. Die Pleuren sind meist teilweise ge- 
schwärzt. 

Länge: el mm; das Exemplar aus Willowmore mißt 10.5 mm. 


nigrilateralis n. sp. 


Ein einziges Weibchen liegt mir vor von Benadir, Mogadiscio, 
6.—7.08 (Pantano) [M. G.]. 
4. Heft 


584 Dr. H. Bischoff: 


Diese Form steht der melpomene Per. nahe. Sie unterscheidet 
sich aber in der Färbung schon dadurch, daß die Pleuren bis an die 
obere Thoraxkante geschwärzt sind. Außerdem trägt auch das fünfte 
Tergit eine dichte, weiße Haarbinde Auf dem zweiten Tergit tritt 
seitlich eine fleckenartige, weiße Behaarung auf, ähnlich wie bei der 
hecuba. Ein wichtiger morphologischer Unterschied liegt in der feineren 
Skulptur des zweiten Tergits und in der gedrungeneren Gestalt des 
Thorax. 

Länge: 10 mm. 


meonticellii Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, v. 3, No. 9, p. 11. 


Zwei Exemplare, die ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegen 
vor von Afr. or. angl., Bura, 1050 m, 3.12 (Alluaud et Jeanne) 
IM. P.] und Luitpoldkette (Rolle) [M. G.]. 

Möglicherweise ist die von mir unter dem Namen pruinosa be- 
schriebene Form mit der monticelli identisch. Bei der äußerlichen 
Ähnlichkeit dieser beiden Formen dürfte die sichere Entscheidung nur 
auf Grund der Kenntnis des Typus zu fällen sein. 

Schwarz; Kopf und Thoraxrücken sehr düster rot bis schwarz. 
Eine silbrigweiße bis blaß goldige Behaarung verteilt sich folgender- 
maßen: ein Mittelfleck am Apikalrand des ersten Tergits, ein rundlicher 
Fleck auf der Mitte der Scheibe des zweiten, sowie Querbinden auf 
dem dritten bis fünften Tergit, die seitlich etwas weitläufiger werden 
und in der Mitte ganz schwach unterbrochen sind. Eine dichte weiße 
Behaarung findet sich auch auf den unteren Partien der Pleuren. Ver- 
einzelte weiße Haare sind auf Kopf und Thorax und mitunter auf dem 
zweiten Tergit seitlich zerstreut. Längere, weißliche Haare finden 
sich an den Beinen, an den Seiten des Abdomens und auf den Sterniten, 
die hell gefranst sind. — Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, 
seine Hinterwinkel sind gerundet. Der Thorax ist ziemlich parallel- 
seitig. Sein Prothorakalabschnitt ist seitlich schwach abgesetzt. Er 
ist sehr grob skulptiert. Das zweite Tergit ist ziemlich stark skulptiert 
mit deutlichen Längskielchen. Das Pygidialfeld ist mehr oder weniger 
stark konzentrisch-ellipsenförmig gestreift mit deutlichen Längs- 
kielchen (Taf. III, Fig. 159). 

Länge: 8,5—11 mm. 


pruinosa n. Sp. 


Zehn Weibchen liegen mir vor von N. Rhodesia, Pakasa, 23.1. 
und 25.1. 11 (Silverlock) [B.M.]; N.E. Rhodesia, Upper Luangwa- 
River, 27.7.—13.8.10 (Neave) [Br.M.]; Nyasaland, Rd. btwn. 
S. Rukuru Vy. and Florence-Bay, 28.—29. 6.10 (Neave) [Br.M.]. 

In der Färbung erinnert diese Art im weiblichen Geschlecht an die 
monticellii Zav. Schwarz; Thoraxrücken düsterrot bis schwarz; die 
Pleuren sind größtenteils geschwärzt. Eine silberwefße Zeichnung 
findet sich auf dem Abdomen in Gestalt eines Flecks am Apikalrand 
des ersten, eines runden Flecks etwas hinter der Mitte des zweiten, 
und von durchgehenden Binden auf dem dritten bis fünften Tergit. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 585 


Auch Meso- und Metapleuren sind zum größten Teile silberweiß be- 
haart. Außerdem befindet sich überall auf Kopf und Thorax eine an- 
liegende silbrige Behaarung, die mit goldigen Borsten untermischt ist. 
Die abstehende Behaarung auf Kopf und Thoraxrücken ist dunkel. 
Sehr charakterisch sind die morphologischen Verhältnisse. Der Kopf 
hat etwa die Breite des Thorax. Er erscheint ziemlich gewölbt. Der 
‚Hinterkopf ist steil gestutzt. An der oberen Kante ist er durch einen 
höckrigen Querkiel begrenzt. Die hinteren Schläfenpartien sind scharf 
gekielt, wodurch die Hinterwinkel des Kopfes bei der Ansicht von 
oben spitzwinklig vorzutreten scheinen. Die Augen sind groß. Ihr 
Abstand von der oberen Kante beträgt weniger als ein Drittel ihres 
Längsdurchmessers. Von der Wurzel der Mandibeln sind sie um etwa 
drei Viertel ihres Längsdurchmessers entfernt. Die Mandibeln sind 
schlank und dünn, kaum gebogen. Der Clypeus ist vorn in der Mitte 
etwas zungenförmig vorgezogen, beiderseits davon etwas schwächer. 
Die Fühler sind ziemlich gedrungen; das zweite Geißelglied ist etwa 
anderthalbmal so lang wie das folgende. Oberseits ist der Kopf dicht 
und grob punktiert, desgleichen auf den Schläfen und Wangen. Auf 
den Wangen findet sich eine ziemlich dichte, helle Behaarung. Der 
Thorax ist fast parallelseitig, in der Pronotalregion nur ganz schwach 
verbreitert. Am Vorderrand ist er ziemlich stark nach vorn vorgebuchtet. 
Oberseits ist er grob grubig punktiert. Ein Scutellarschüppchen ist 
deutlich ausgebildet. Die Vordertarsen tragen kräftige gelbbraune 
Kammdornen. Mittel- und Hintertibien sind kräftig bedornt. End- 
sporne weiß. Das erste Abdominalsegment ist ziemlich klein, gegen das 
zweite etwas abgesetzt. Oberseits ist das zweite Tergit grob längs- 
grubig skulptiert, und diese Skulptur wird kaum durch anliegende 
Haare verdeckt. Das Analsegment trägt ein deutliches, seitlich scharf 
umrandetes Pygidialfeld, mit etwas unregelmäßiger, deutlicher Streifung 
die den Spitzenrand nicht ganz erreicht. Merkwürdigerweise ist bei 
fünf der vorliegenden Exemplare der Stachelapparat einschließlich 
des bulbenförmigen Basalteils vollständig ausgestülpt, eine Erscheinung, 
die ich bisher bei keiner anderen Art beobachten konnte. 
Länge: 5,5— ll mm. 


v kitompoana n. sp. 


Vertreten ist diese neue Art bisher nur durch ein Weibchen von 
Kitompo; Fungwe, 18.6. 11 (Bequaert) [Congo M.]. 

Diese Form ist der monticellii ziemlich ähnlich. 

Schwarz; Thorax ziemlich hell rostfarben. An Stelle des apikalen 
Mittelflecks des ersten Tergits findet sich hier eine Endfranse. Das 
zweite Tergit besitzt einen etwas größeren Mittelfleck, und Tergit 
drei bis fünf sind dicht weiß behaart. Der Thorax ist bedeutend schlanker 
als bei der monticellii Zav. und auch feiner skulptiert. Infolgedessen 
tritt das Scutellarschüppchen deutlicher vor. Die Skulptur des Py- 
gidialfeldes macht einen etwas feineren und dichteren Eindruck. und 
lößt die Spitze in geringerem Umfange frei (Taf. III, Fig. 160). 

Länge: 8,5 mm. 


4. Heft 


586 Dr. H. Bischoff: 


samburuana n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Sambourou, Wa-Nyika, 
4.04 (Alluaud) [M.P.]. 

Eine schon an der Färbung leicht kenntliche Art. Schwarz; Thorax 
sehr düster rot; Fühlerhöcker etwas heller. Auf dem Abdomen findet 
sich eine rotgoldige Behaarung in folgender Anordnung: eine sehr 
schmale Apikalfranse am ersten Tergit; ein großer runder, von der 
Basis des zweiten Tergits bis hinier dessen Mitte sich erstreckender 
Fleck; eine schmale, winklig erweiterte Apikalbinde am gleichen Tergit, 
sowie die ganze Oberseite der drei folgenden und die Seiten des letzten, 
doch ist die Haarfärbung auf den beiden letzten Tergiten blasser golden. 
Wangen, Schläfen, Beine und Unterseite des Abdomens sind weißlich 
behaart. Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax, hinter den Augen 
mit stark konvergierenden Seiten nur wenig verlängert. An den Fühlern 
ist das zweite Geißelglied ein wenig länger als das dritte. Der Thorax 
wird nach hinten nur schwach breiter, die Pronotalregion ist an den 
oberen Seitenkanten nur schwach abgesetzt. Das Scutellarschüppchen 
ist deutlich. Das Pygidialfeld trägt unregelmäßige, weitläufige Längs- 
runzeln (Taf. III, Fig. 164). 

Länge: etwa 7,5 mm. 


naivashana n. sp. . 


Ein Weibchen liegt vor von Afr. or. angl., Naivasha, Rift Valley, 
12.04 (Alluaud) [M.P.]. 

Eine an der Zeichnungsanordnung sehr leicht kenntliche Art. 

Schwarz: Thorax blutrot; Fühlerhöcker und Mitte der Mandibeln 
gebräunt. Auf dem ersten Tergit findet sich ein weißhaariger Mittel- 
fleck, der mit einem ebenso behaarten, größeren und queren, an der 
Basis des zweiten Tergits gelegenen zusammenhängt. Am Apikalrand 
des zweiten Tergits steht ein halbkreisförmiger, großer, silbern behaarter 
Fleck. Ein ebenfalls silbern behaarter Mittelfleck findet sich auf dem 
fünften Tergit. Das dritte und vierte Tergit sind schwarz behaart. 
‘Im übrigen ist der ganze Körper ziemlich lang schwarz behaart. Das 
zweite Sternit ist lang, weiß gefranst. — Der Kopf ist breiter als der 
Thorax vorn, hinter den Augen ist er ein wenig mit gerundet konver- 
gierenden Seiten verlängert. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied 
sind ungefähr gleichlang. Das Pronotum ist an der oberen Seitenkante 
nur ganz schwach abgesetzt. Nach hinten wird der Thorax deutlich 
breiter. Das Pygidialfeld ist ziemlich regelmäßig und dicht fein längs- 
streifig (Taf. III, Fig. 165). 

Länge: etwa 5 mm. 

imitatrix Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 154. 

Ein mit dem Typus verglichenes Weibchen dieser sehr. auffälligen 
Form liegt mir vor von Port Natal [Br. M.). 

Die Art erinnert in der Färbung recht an die Dasylabrordes rubra 


Andre, doch sind das dritte und die folgenden Abdominaltergite braun. 
Nur eine schmale Apikalbinde des ersten Tergits und eine breite, in 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 587 


der Mitte dreieckig erweiterte am Spitzenrande des zweiten Tergits 
sind schwarz. Die ganzen Beine sind pechbraun. Die Fühler werden 
gegen die Spitze hin schwarz. Das dritte und die folgenden Tergite 
sind größtenteils ziemlich dicht hell behaart. Die Augen sind groß; 
hinter ihnen ist der Kopf nur wenig verlängert. Die Thoraxseiten 
sind nahezu parallel. Ein Scutellarschüppchen ist nicht sichtbar. Hinten 
ist der Thorax fast senkrecht gestutzt. Der Kopf ist deutlich etwas 
breiter als der Thorax. Das Pygidialfeld ist auf der Basalhälfte längs- 
gestreift, auf der apikalen glatt und poliert. 

Länge: 6 mm. 

Eine Verwechslung dieser Art mit irgend einer anderen ist wegen 
der überaus charakteristischen Färbung nicht möglich. 


ferruginata n. sp. 


Ein einziges Weibchen dieser leicht kenntlichen Art liegt vor von 
Shilouvane, N. Transvaal (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese neue Art steht der imitatrix Sm. sehr nahe, unterscheidet sich 
aber schon leicht durch einige Zeichnungscharaktere. Das erste 
Abdominalsegment und die Basis des zweiten sind in weiterem Umfange 
geschwärzt, desgleichen die hinteren Segmente. Das erste Tergit trägt 
außerdem einen scharf abgesetzten, hellbraunen Mittelfleck, der auf 
die Basis des folgenden übergreift. .Die Beine sind dunkler und das 
Pygidialfeld ist ganz geglättet, während es bei der imitatrix Sm. auf 
der Basalhälfte eine deutliche Längsstreifung erkennen läßt. 

' Länge: etwa 8 mm. 

Falls ein leider sehr schlecht erhaltenes, schlankes Männchen vom 
gleichen Fundort und ähnlicher Färbung hierhergehört, dürfte die 
Gattungszugehörigkeit für die /erruginata und damit auch für die «mı- 
tatrix Sm. zu Smicromyrme in Frage zu stellen sein und die beiden 
Arten dürften besser bei @lossotilla untergebracht werden, da das zweite 
Geißelglied des Männchens recht gestreckt ist. Die Mandibeln sind 
außen bewehrt. 

3. Gruppe. 

punetata Latreille in Act. Soc. Hist. nat. Paris, 1792, p. 11 
(Weibchen) und ‚,‚var.‘‘ melanothorax Andre in Spec. Hym. Eur., 1899, 
ws.D, 295. 

Diese im Mediterrangebiet verbreitete Art findet sich auch in 
Nordafrika. Da sie zur Genüge bekannt ist, verweise ich-hier nur auf 
ihre Beschreibung in Andr&: Spec. Hym. Eur., v. 8, p. 295 und p. 349. 

Diese Art erinnert etwas an manche Formen aus der penetrata- 
Gruppe, ist aber mit jenen wegen des auffällig kleinen ersten Tergits 
nicht in Verbindung zu bringen. 


tetraspila n. sp. 


Ein Weibchen dieser an der Zeichnung leicht kenntlichen Art liegt 
mir vor von Afr. or. angl., Sambourou Wa-Nyika, 4.04 (Alluaud) 


IM. P.]. 


4. Mleft 


588 Dr. H. Bischoff: 


Schwarz; Thoraxrücken, Beine, Fühlerhöcker, Schaft und Basal- 
glieder der Geißel rostrot, der Rest der Fühler dunkelbraun. Auf dem 
zweiten Tergit stehen vier kleine, runde, schneeweiße Flecken, ein 
basaler, zwei seitliche näher dem Seitenrand, als der Mittellinie, und 
ein mittlerer apikaler, der etwas über den Apikalrand des Tergits hinaus- 
reicht. Seitlich findet sich am gleichen Tergit eine schmale Spitzen- 
franse. Die folgenden Tergite sind sehr weitläufig hell behaart, sodaß 
durch diese Behaarung weder eine Binden- noch Fleckenzeichnung 
gebildet wird; nicht einmal.deutliche Fransen sind vorhanden. Der 
Kopf ist am Hinterrand ein wenig schmaler als das Pronotum vorn, 
mit den Augen aber etwa so breit wie der Thorax an seiner breitesten 
Stelle. Die Augen sind verhältnismäßig groß, von der Mandibelbasis 
und den Hinterwinkeln ziemlich gleichweit entfernt. Die Wangen sind 
parallel; die Seiten des Hinterkopfes konvergieren beträchtlich nach 
hinten. Die Fühlerhöcker sind gerundet. Die Fühler selbst sind ziem- 
lich dick; das erste und zweite Geißelglied sind kurz, das dritte ist 
etwas länger. Der Kopf ist ziemlich grob und dicht punktiert. Der 
Thorax wird mit gerundeten Seiten nach hinten allmählich breiter 
und erreicht seine größte Breite in der Metanotalregion; dahinter, in 
der Propodealregion, wird er durch Abrundung seiner Hinterecken 
wieder etwas schmaler. Der Thoraxrücken ist grob netzrunzlig skulptiert. 
Ein Sceutellarschüppchen fehlt, desgleichen ist keine deutliche Höckerung 
an der oberen Propodealkante vorhanden. Die Tibialbedornung ist 
ziemlich schwach. Das erste Abdominalsegment ist verhältnismäßig, 
klein, das zweite dagegen sehr stark aufgetrieben und dicht mit läng- 
lichen Punkten und in Form von kurzen Längskielchen erhabenen 
Zwischenräumen bedeckt. Das Analsegment trägt ein glattes, glänzen- 
des, ziemlich gewölbtes Pygidialfeld. 

Länge: 5 mm. 

Wegen des kleinen ersten Segments scheint diese Art in die Nähe 
der punctata gestellt werden zu müssen. Dafür spricht auch eine ge- 
wisse Ähnlichkeit in der Zeichnungsanordnung. Doch lassen die Thorax- 
gestalt und die verhältnismäßig kurzen Basalglieder der Fühlergeißel 
diese Art isoliert stehen. 


Männchen. 


Bezüglich der zunächst folgenden, dem Mediterrangebiet ange- 
hörigen Männchen sei auf deren Beschreibungen verwiesen in Andre: 
Spec. Hym. Europ., v. 8, 1901. 

subeomata Wesm., ]. c., p. 321. 

pusilla Kl., ]. c., p. 331. 

rufipes F., ]. c., p. 369. 

v. pyramidarum Andre (s. b. Weibchen). 

montana Pz., l.c. p. 367. 

viduata Pall., 1. c., p. 369. 

berberiea Andre, 1. c., p. 395. 

partita Kl., 1. c., p. 358. 

erronea Andre, ]. c., p. 360. 

punetata Latr., 1. c., p. 348. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 589 


"Vexaltata Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 195. 

— menalippa Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1899, p. 448; Andre 
in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 348. 

—= aleyone Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 66. 

Von dieser Art liegt mir ein einzelnes Männchen ohne Fundorts- 
angabe vor [Br.M.]. Dieses Stück ist mit dem Typus der ezaltata 
verglichen und als übereinstimmend mit ihr bezeichnet. Es besitzt 
auch die von Smith angegebene, gelbliche Endfranse am zweiten 
Tergit, die P&ringuey als charakteristisch für seine menalippa be- 
zeichnet. Da beide ‚Arten‘ aus Natalstammen, habe ich kein Bedenken, 
die exaltata und die menalippa als synonym zu setzen, zumal sich aus 
den Beschreibungen auch keine sonstigen Widersprüche ergeben. 

Schwarz; die beiden ersten Abdominalsegmente sind rötlich- 
gelbbraun. .Das Pronotum, der hintere Teil des Scutellums und das 
Postscutellum sind dicht gelblich behaart. Eine ähnliche Behaarung 
tritt spärlich am Apikalrand des ersten Tergits, sehr dicht, in Form 
einer schmalen, in der Mitte dreieckig erweiterten Fransenbinde am 
Spitzenrand des zweiten und auf der ganzen Oberseite des dritten 
Tergits auf. Weiter findet sich eine solche Behaarung am Hinterkopf, 
an den Thoraxseiten, den Beinen, der Basıs und Unterseite des Ab- 
domens. Stirn, Mesonotum und hintere Abdominalsegmente sind 
schwarz behaart. Die Tibialsporne sind weiß. Die Flügel sind schwarz- 
braun getrübt. Der Kopf ist hinter den Augen parallelseitig verlängert, 
der Clypeus besitzt einen mittleren Längskiel. An den Fühlern ist 
das zweite Geißelglied nur etwa halb so lang wie das folgende. Der 
Kiel des ersten Sternits trägt einen kräftigen Zahn. Die Zwischenräume 
des zweiten Tergits zwischen der Punktierung sind etwas abgeflacht. 
Auf der Mitte der Scheibe des zweiten Tergits ist die Punktierung 
etwas feiner. 

‘ Länge: 16 mm (14 mm sec. Peringuey). 

Bei einem Exemplar von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. Schulth. ] 
ist die Apikalfranse des zweiten Tergits schwach entwickelt. 

Zwei weitere Männchen, die ich zu dieser Art stellen möchte, liegen 
vor von Salisbury, 10.00 (Marshall) [Br. M.] und Jankisia, 7.9.11 
(Bequaert) [Congo M.]. Bei diesen beiden Exemplaren ist die helle 
Behaarung nicht gelblich, sondern weiß, und die Apikalfranse des 
zweiten Tergits ist viel schmaler und weitläufiger. 


tyro Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 88; Andre inZ. Hym. 
Dipt., 1901, p. 348. 


Fünf Männchen, die ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegen 
mir vor von Sunday River (O’Neil) [M. B.]; [M. Hamb.]; [M. W.]; 
Algoa Bai, 12.1. 96 (Brauns) [M. W.). 

Diese Art steht der vorhergehenden nahe, unterscheidet sich aber 
morphologisch dadurch, daß das zweite Tergit, besonders auf der Mitte, 
dichter und gröber punktiert ist. 

Schwarz, die beiden ersten Abdominalsegmente rostbraun, das 
zweite gegen die Spitze hin geschwärzt. Eine dichte weißliche Be- 


4. lieit 


590 Dr. H. Bischoff: 


haarung findet sich am Vorderkörper lediglich am Mittelsegment; 
auf dem Abdomen bildet sie auf dem dritten Tergit eine in der Mitte 
höchstens schwach unterbrochene Binde. 

Länge: 11—15 mm. 


subsp. eretaceifaseiata n. subsp. Zwei Männchen von Shilouvane 
(Junod) [Coll. Schulth.] liegen vor. 

Ausgezeichnet ist diese Form dadurch, daß das Pronotum eine 
dichte weiße Binde trägt, wodurch sie der cloantha sehr ähnlich wird. 


subsp. mlanjieola n. subsp. 


Vertreten ist diese Form durch vier Männchen von Nyasaland, 
Mlanje, 19. 5., 2. 6., 13. 6.13 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Exemplare unterscheiden sich von der Nominatrasse ledig- 
lich dadurch, daß die dichte, weißliche Behaarung des Mititelsegments 
geschwunden ist. Nur am Postscutellum sind noch einige weiße Härchen 
vorhanden. 

Länge: 11,5— 14 mm. 


melpomene P£ringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 66 (Weibehen). 

— cloantha Peringuey, 1. c., 1898, p. 88, t.8, f.21; Andre in 
2. Hym. Dipt., 1901, p. 347. 

Elf Männchen liegen vor von: Capland (Drege) [M. B.]; Delagoa- 
Bai [M. B.]; Port Alfred (O’Neil) [M. W.]; [M. Hamb.]; $8.Afrika 
(Penther)[M. W.]; Algoa-Bai (Brauns)[M. W.]. 

Diese Art hat äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den ezaltata- 
tyro-Formen, doch sind die Arten morphologisch gut geschieden, be- 
sonders durch das viel weniger abgesetzte ersue Hinterleibsegment. 
Außerdem sind die Tibialsporne bei der cloantha schwarz. 

Schwarz; erstes und zweites Abdominalsegment rostbraun, das 
zweite gegen die Spitze hin schmal geschwärzt. Auf dem Pronotum 
findet sich eine dichte, blaßgelbliche Behaarung. Das dritte Tergit 
ist ganz hell behaart; die Behaarung der folgenden Tergite ist schwaız. 
Hinten am Scutellum finden sich einige längere, helle Haare. Die 
Skulptur des zweiten Tergits ist ziemlich dieht. Das Analsegment 
besitzt einen elfenbeinweißen Fleck. 

Länge: 9,5—14,5 mm. 


subsp. hecuba Peringuey in Ann.. S.Afr. Mus., 1898, p. 67; ]. c., 
1899, p. 354. 

Sechs Männchen liegen mir vor von Capland (Drege) [M. B.]; 
Sunday River (O’Neil) [M. B.]; IM. Hamb.]; [M. W.]; Willow- 
more, 1.1.03 (Brauns) [Coll. Schulth.]. 

Bei dieser Form ist das Scutellum meist dichter weiß behaart, 
und auch das vierte Tergit trägt eine helle Binde. Das Gesicht ist 
weißlich behaart. Die Skulptur des zweiten Tergits scheint durch- 
schnittlich etwas feiner und dichter als bei der vorhergehenden 
Rasse zu sein. Im übrigen sind sich beide Formen recht ähnlich. 

Länge: 13—-14 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 591 


‚Pruinosa n. sp. 

Zwölf Männchen liegen vor von N. Rhodesia, Pakasa, 23.— 25.1. 11 
(Silverlock) [Br.M.]; 5 mls W. of Jeira Gorge, 5. 12.10 (Silver- 
lock) [Br. M.]; Mt. Mlanje, 6.1.13 (Neave) [Br. M.]; Mozambique 
(Sharp) [Br. M.]; Nyassaland, Langenburg, 22. 11.—7. 12. 98 (Fülle- 
born) [M. B.]. 

Diese leicht kenntliche Art steht morphologisch der melpomene 
am nächsten. 

Schwarz; Sporne der Hintertibien weiß; das zweite Abdominal- 
segment, selten auch noch teilweise das erste, röilich. Eine dichte, 
grauweiße Behaarung gibt dieser Art ein sehr charakteristisches Aus- 
sehen. Der Kopf ist größtenteils so behaart. und meist ist nur ein 
Ocellarfleck weniger dicht behaart. Einzelne silbergraue Haare treten 
auf dem Pronotum auf; Das Mittelsegment hat auf seiner Rücken- 
- fläche einen großen, silbernen Haarflecken. Am Apikalrand des ersten 
Tergits findet sich eine Franse; das zweite Tergit ist größtenteils von 
einem aus sehr feinen Härchen gebildeven, weißen Reif bedeckt, der nur 
die Seiten des Tergits und einen schlecht begrenzten Fleck auf der 
hinteren Hälfte des Tergits frei läßt oder jedenfalls nicht in der sonstigen 
Dichte bekleidet. Alle folgenden Tergite mit Ausnahme des letzten 
sind breit weiß gebändert. Die Sternite sind schmal weiß gefranst. 
Die Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. 

Der Kopf ist schmaler als der Thorax; hinter den Augen ist er mit 
deutlich konvergierenden Seiten verlängert; die Hinterwinkel treten 
etwas zahnförmig vor. Die Augen sind groß, verhältnismäßig weniger 
tief als bei der melpomene ausgerandet. Die breiten Mandibeln sind unter- 
seits gezähnt. Hinten ist der Kopf steil und hoch gestutzt. Der Clypeus 
ist flach, besitzt aber vorn ein rechteckiges Grübchen, durch das er 
fast quadratisch ausgerandet erscheint. Dieses Grübchen ist mit bräun- 
lichen Haaren ausgefüllt. Die Seiten des Pronotums konvergieren 
schwach nach vorn, die Vorderwinkel sind abgerundet. Die Skulptur 
des Thorax ist grob. Das Mesonotum ist schwarz behaart. Das abge- 
flachte Scutellum liegt in einer Ebene mit dem Mesonotum. Der Kiel 
des ersten Sternits trägt einen kräftigen, senkrecht nach unten ge- 
richteten Zahn. 

Länge: 10—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Langenburg. 


albicalcarata n. sp. 

Zwei Männchen liegen vor von: Chirinda Forest, Gazaland, 3. 07 
(Marshall)[Br. M.]. 

Die Art steht der melpomene Per. sehr nahe, besitzt aber weiße 
Tibialsporne, wodurch sie etwas an die exaltata-Formen erinnert, von 
denen sie aber sofort durch die ganz andere Gestalt des ersten Abdominal- 
segments zu unterscheiden ist. 

Schwarz; die beiden ersten Abdominalsegmente sind rostbraun. 
Das zweite Tergit wird gegen die Spitze hin leicht schwärzlich. Auf dem 
dritten und vierten Tergit finden sich weiße Binden, von denen die auf 


4. ITeft 


599 Dr. H. Bischoff: 


dem vierten etwas unterbrochen sein kann. Auf Stirn, Pronotum 
und Scutellum, sowie der Basis des Mittelsegments findet sich eine 
ziemlich dichte, helle Behaarung. Die Flügel sind gleichmäßig dunkel 
schwarzbraun getrübt. 

Länge: 11 mm. 


bequaerti n. sp. 


Zwei Individuen liegen vor von Jankisia, 14. 9. 11 (Bequaert) 
[Congo M.] und Kasenga, 2.2.12 (Bequaert) (Congo M.|. 

Schwarz; am Abdomen sind das erste und zweite und mindestens ein 
Teildesdritten Tergits rotbraun. Bei dem Exemplar von Kasenga istauch 
das vierte Tergit seitlich noch etwas gerötet. Mit Ausnahme des Meso- 
notums findet sich eine silbergraue Behaarung überall auf dem Körper; 
ziemlich dicht auf dem Kopf vorn, auf dem Pronotum, wo sie bei dem 
Stück aus Jankisia eine Binde bildet, und auf der Basis des Mittel- 
segments; schließlich in Form von Endfransen, nicht bindenbildend, 
auf den einzelnen Tergiten. Die Flügel sind bräunlich getrübt mit etwas 
hellerer Basis. Der Kopf ist hinter den Augen parallelseitig verlängert 
mit dicken Schläfen. Der obere Innenzahn der Mandibeln springt 
rechtwinklig nach innen vor. Das erste Segment sitzt ziemlich schlank 
glockig am zweiten, und das zweite ist gegen den Apikalrand hin ein- 
geschnürt. Zwischen den hinteren Abdominalsegmenten sind keine 
deutlichen Einschnürungen vorhanden. Die Punktierung des zweiten 
Tergits ist grob und ziemlich dicht, auf der Mitte der Scheibe nicht 
weitläufiger. Am Ventralkiel des ersten Segments ist ein langer, 
dornförmiger, hinterer Zahn vorhanden; der vordere ist kleiner. 

Länge: etwa 11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom erstgenannten Fundort. 


chlorochrysa n. sp. 


Ein einziges Männchen liegt vor von der Delagoa-Bai [M. B.]. 

Einfarbig schwarz; Flügel schwarzbraun getrübt. Das Pronotum 
ist dicht blaßgolden behaart. Eine gleiche Behaarung findet sich auch 
auf dem Scutellum am Hinterrande, auf dem Metanotum und der Basis 
des Propodeums in geringer Ausdehnung. Das erste Tergit trägt eine 
ebenso gefärbte Apikalfranse, das zweite eine in der Mitte etwas nach 
vorn erweiterte Apikalbinde, und das dritte ist ganz und gar dicht 
blaßgolden behaart. Im übrigen tritt eine blaßgoldige Behaarung bes. 
seitlich und unterseits am Körper auf. Der Kopf hat die Breite des 
Thorax; hinter den Augen ist er fast parallelseitig verlängert. Der 
Hinterrand ist gerade mit ein wenig abgerundeten Hinterwinkeln. 
Die Skulptur ist größtenteils maschenartig. Die Ausrandung der Augen 
ist groß und tief. Der Clypeus ist an seinem Vorderrand in der Mitte 
ziemlich tief bogenförmig ausgerandet und trägt daselbst zwei kleine, 
dicht nebeneinander gestellte Höcker. Der untere Zahn der Mandibeln 
ist kräftig. Die beiden ersten Fühlergeißelglieder zusammen sind kürzer 
als das dritte. Das Pronotum ist ziemlich kurz; seine Seiten kon- 
vergieren nach vorn nur schwach. Das Mesonotum ist dicht und rauh 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 593 


skulptiert. Die Parapsidenfurchen sind durchgehend. Die Tegulae 
sind fein und weitläufig punktiert mit glattem, aufgebogenem Hinter- 
rand. Das Scutellum ist flach gewölbt, etwas feiner als das Mesonotum, 
aber rauh skulptiert. Das Propodeum fällt nach hinten ziemlich all- 
mählich ab. Auf dem basalen Teil besitzt es ein ziemlich großes, hinten 
durch einen kleinen Höcker begrenztes Längsfeld. Das erste Abdominal- 
segment ist viel schmaler als das zweite und gegen dasselbe ziemlich 
scharf abgesetzt, ohne aber gestielt zu sein. Der Ventralkiel ist hinten 
stumpfwinklig vorgezogen. Die Punktierung des zweiten Tergits ist 
ziemlich grob und ziemlich dicht. 


Länge: etwa 11 mm. 
mlanjensis n. sp. 


Von dieser schon an der Zeichnung leicht kenntlichen Art liegt 
mir ein einziges Männchen vor mit der Angabe: Nyasaland, Mlanje, 
4.1.13 (Neave)[Br. M.]. 


Ganz schwarz; das zweite Tergit trägt eine schmale, weiße Apikal- 
franse, das erste eine breitere Binde, das dritte und vierte sind dicht, 
bindenartig, weiß behaart. Auch das letzte Tergit dürfte zum Teil 
hell behaart sein, doch ist dieses bei dem einzigen Exemplar der No- 
minatform durch Lehm beschmutzt. Die Flügel sind gleichmäßig 
gebräunt. Der Kopf ist etwa so breit wie der Thorax, hinter den Augen 
mit leicht konvergierenden Seiten und abgerundeten Hinterwinkeln. 
Seine Skulptur ist ziemlich kräftig und dicht; nur neben den hinteren 
Ocellen ist der Scheitel etwas geglättet. Die Augen sind ziemlich stark 
ausgerandet. Die Mandibeln sind unterseits kräftig gezähnt. Die beiden 
ersten Fühlergeißelglieder sind kurz, das zweite etwas länger als das 
erste und kaum so lang wie ein Drittel des folgenden. Die Seiten des 
Pronotums konvergieren gerundet nach vorn. Die Tegulae überragen 
kaum den Hinterrand des Mesonotums, das neben denselben ziemlich 
auffällig aufgebogen ist. Der zweite Abschnitt des Radius ist der kleinste. 
Pro- und Mesonotum, sowie das Scutellum sind ziemlich stark und dicht 
punk’iert. Das Propodeum fällt nach hinten schräg ab und ist ziemlich 
gestreckt. Seine Skulptur ist dorsal grob netzmaschig, hin.en feiner. 
Das erste Abdominalsegment ist ziemlich glockenförmig gegen das 
zweite abgesetzt, jedoch ohne hintere Einschnürung. Sein Ventral- 
kiel ist in einen langen, spitzen Zahn ausgezogen. Das zweite Tergit 
ist grob, aber ziemlich weitläufig punktiert. Die Beine sind dicht und 
lang blaß behaart. 


Länge: 11,5 mm. 


f. rubricans n. f. 
Ein Männchen liegt vor von Nyasaland, Mlanje, 14. 1.13 (Neave) 
[Br. M.]. 
Diese Form steht der Nominatform sehr nahe und unterscheidet 
sich nur durch den größtenteils dunkelroten Thoraxrücken. 
Länge: etwa 10 mm. 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A, 4. 38 4. Heft 


594 Dr. H. Bischoff: 


ukambana n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Brit. E. Afrika, Tiwa-River, Ukamba, 
22.—27.1.12 (Sholefield) [Br. M.]. 

Diese Art steht der mlanjensis außerordentlich nahe, besonders 
ähnelt sie der f. rubricans, doch sind bei ihr nur Pro- und Mesonotum 
rot, während bei jener auch das Propodeum dorsal gerötet ist. Das 
zweite Tergit trägt am Apikalrand keine Bindenfranse. Das zweite 
Abdominalsegment macht einen etwas schlankeren Eindruck und ist 
weitläufiger, besonders auf der Mitte des Tergits punktiert, wodurch 
dasselbe viel glänzender erscheint. 

Länge: 12 mm. 


pulchrihirta Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 221. 

Der Typus liegt vor mit der Angabe: Kilimandjaro, Kibonoto, 
Kulturzone, 18.5. (Sjöstedt) [M. Stockh.]; ein weiteres Exemplar 
trägt die Bezeichnung: Brit. E. Africa, E. foot and slopes Aberdare 
Mts., 7000-8600 ft., 24.—27.2. 11 (Neave)[Br. M.]. 

Schwarz, Kopf und Thorax schwarz behaart, höchstens mit zer- 
streuten, langen grauen Haaren an den Seiten von Kopf und Thorax 
und auf dem Mittelsegment. Die Behaarung der Abdominalsegmente 
ist dagegen bräunlich-golden, übrigens treten ventral auch graue Haare 
auf. Die bräunlich-goldene Behaarung des Abdomens bildet am ersten 
Tergit eine Apikalfranse, am zweiten eine Apikalbinde, das dritte und 
die folgenden Tergite sind in weitem Umfange ebenso behaart. Die 
Flügel sind schwärzlich grau getrübt mit etwas dunkler abgesetztem 
Saume. Der Kopf ist hinter den Augen beträchtlich verlängert und 
gerundet. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied kurz, nur wenig 
länger als das erste und etwa halb so lang wie das folgende. Der Thorax 
ist schlank, grob punktiert. Das Scutellum ist abgeflacht, ungekielt. 
Das Mittelsegment ist grobmaschig bis grubig skulptiert. Die Apikal- 
sporne der Tibien sind weiß. 

Länge: etwa 9 mm. 


semiviolacea n. sp. 

Ein einziges Männchen dieser prächtigen Art liegt vor von D.O.- 
Afrıka, Mkulumuro bei Amani, 12.05 (Schröder) [M. B.]. 

Schwarz; Vorderkörper mit schwachem, bläulichem Schimmer, 
der auf dem Propodeum etwas deutlicher ist. Das Abdomen hat einen 
intensiven, violetten Glanz. Eine silbergraue Behaarung findet sich 
auf dem Clypeus, an den Seiten von Kopf und Thorax, auf dem Pro- 
podeum und den Beinen, sehr zerstreut auch auf der Basis des zweiten 
Tergits. Das erste Tergit trägt eine breite, schneeweiße Apikalbinde, 
das dritte wird ganz von sehr dichter, gleichfarbiger Behaarung be- 
deckt. Die Flügel sind ziemlich gleichmäßig braun getrübt mit starkem 
violettem Glanz. Der Kopf hat etwa die Breite des Thorax. Hinter 
den Augen ist er parallelseitig verlängert mit abgerundeten Winkeln. 
Der Vorderrand des Clypeus ist dreieckig bis bogenförmig ausge- 
schnitten. Bas zweite Fühlergeißelglied ist kaum halb so lang wie das 


DW ven 


Monographie der Mntilliden Afrikas. 595 


dritte. Die Skulptur des Kopfes ist dicht und grob; die des Thorax 
ist noch kräftiger. Auch die Tegulae sind punktiert. Die Parapsiden- 
furchen sind stark ausgebildet und durchgehend. Das Scutellum ist 
leicht gewölbt. Das Propodeum ist flach, netzmaschig sculptiert mit 
langem, schmalem Mittelfeld. Das Propodeum ist lang gestreckt, ver- 
jüngt sich gleichmäßig nach hinten und fällt allmählig ab. Das zweite 
Tergit ist ziemlich dicht punktiert, auf der Mitte der Scheibe nur in 
geringer Ausdehnung geglättet. Der Ventralkiel des ersten Segments 
ist stumpfwinklig vorgezogen. 
Länge: etwa 14 mm. 


atropos Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 22. 

Diese Art liegt mir mit einer Reihe verschiedener Formen vor. 
Die Deutung der einzelnen Formen lediglich nach den Beschreibungen 
ist oft unsicher. Da mir aber von mehreren die Typen vorgelegen haben, 
so ist es mir möglich, die Formen: zu identifizieren. 

Schwarz; in seltenen Fällen sind das erste oder zweite Segment 
gerötet. Auf dem dritten Tergit ist meist eine in der Mitte unter- 
brochene Binde ausgebildet. Auf dem vorletzten und letzten Tergit 
kann eine helle Behaarung auftreten. Die Flügel sind schwarzbraun 
mit starkem, violettem Glanze. Die Endsporne der Mittel- und Hinter- 
tibien sind weiß. 

Der Kopf ist verhältnismäßig klein, dabei aber kräftig entwickelt. 
Die Augen sind groß, innen tiefausgerandet, von der Basis der Mandibeln 
und den Hinterwinkeln des Kopfes ziemlich gleichweit entfernt. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist kurz. Der Thorax einschließlich Mittel- 
segment ist recht gestreckt, grob punktiert. Auch die Tegulae sind 
dicht punktiert und behaart. Das Scutellum ist gebuckelt, aber nicht 
gekielt. Die Skulptur des Scutellums ist netzartig runzlig. Das Mittel- 
segment ist ziemlich stark niedergedrückt, flach netzartig skulptiert, 
und wird auf dem Rücken von einem feinen, stets deutlichen Längs- 
kiel durchzogen. Die Tergite sind fein punktiert; die einzelnen Punkte 
stehen auf der Mitte der Scheibe des zweiten Tergits meist weitläufiger. 
Der Kiel des ersten Sternits trägt einen kräftigen Zahn. Auf dem letzten 
Tergit tritt häufig ein blaß gelbbrauner Fleck in der Grundfärbung 
auf. Als Weibchen dürfte der Formenkreis der tettensis hierhergehören. 


Die Größe der hierhergehörigen Formen schwankt zwischen 12,5 
und 23 mm. 


atropos atropos Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus., 1855, p. 22; 
Andrein Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 257; Binghamin Ann. 
Nat. Hist., 1902, p. 342; Z avattariin Ann. Mus. Napoli, 1910, 
Nr. 9, p. 8; RadoszkowskiinJ. Ac. Lisboa, 1881, p. 218. 

Ein einziges Exemplar, das ich für die Nominatrasse halte, liegt 
vor von Natal, Malvern (Öregoe)[Br. M.]. 

Diese Form ist dadurch charakterisiert, daß Kaßer der hellen, 
unterbrochenen Binde des dritten Tergits eine weiße Behaarung auf 
dem Abdomen nur noch auf dem letzten, nicht aber auch auf dem 
vorletzten Tergit auftritt. Eine gleiche Verteilung der hellen Behaarung 


38* 4 Heft 


596 Dr. HB. Bischoff: 


auf dem Abdomen findet sich nur bei der subsp. delagoensıs Andre, 
doch kommt bei dieser noch eine dichte, weiße Behaarung auf dem 
Prothorax und Postscutellum, sowie an der Basis des Mittelsegments 
hinzu. Smith sagt aber ausdrücklich ‚the prothorax clothed with 
black pubescence“, sodaß hiernach die delagoensis Andre als eine be- 
sondere Form zu trennen ist. 

Länge: 19 mm. 


subsp. albistyla Saussure in Distant, Naturalist ın Transvaal, 
1892, p. 225, t.4, £.7. 2 

— creusa Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1899, p. 367; 

— artemisia Peringuey, 1. c., p. 368 u. 450. 

Die Deutung dieser aus Pretoria beschriebenen Form ist etwas 
ungewiß. Zunächst ist es mir gänzlich unmöglich, irgend welche Be- 
ziehungen zwischen dem Namen ‚albistyla‘“ und seiner Trägerin auf 
Grund von Beschreibung und Abbildung zu finden. Ferner wird in der 
“Beschreibung gesagt ‚„‚secundum segmentum utringue macula velutina, 
‚transversa, alba.‘ Diese Angabe wird durch die Abbildung als unrichtig 
erkannt, da bei dieser das dritte Tergit durch zwei quere, weiße Flecken, 
resp. eine unterbrochene Binde ausgezeichnet ist. Trotz alledem glaube 
ich die Saussure’sche Form in einer mir in 25 Individuen vorliegenden 
Rasse wiederzuerkennen. Die Fundorte der einzelnen Tiere sind: D.O.- 
Afrika [M. W.]; D.O.-Afrika, Dar es Salam, Hinterland (Emmer- 
ling) [M. B.]; Dar es Salam (Ertl) [M. W.]; Kigonsera (Ertl) [M. W.]; 
G.E.-Afrika, road to Kilossa, Usagara-Distr., 22.—26. 12. 10, 1500 
— 2500 ft. (Neave)[Br. M.]; D.O.-Atrika, Kilimatinde, 6. 04 (v.Pritt- 
witz) [M. B.]; L. Nyassa [M. B.]; Zambesi, 1872 [M. W.]; Mozambico 
(Tavares) [M. G.]; Nyasaland, Mlanje, 14.1.13; 16.1.13; 29. 4.13 
(Neave) [Br.M.]; Nyasaland, Kotakota (Old) [Br.M.]; N. E. Rho- 
desia, Niamadzi-River, near Nawalia, 2000 ft., 17.—22. 8.10 (Neave) 
[Br.M.]; Upper Luangwa-R., 27.7.—13.8.10 (Neave) [Br.M.]; 
Plumtree [Kap-M.]; [Coll. Arnold]; Mpika, 11.07 (Neave) [Congo-M.]; 
Congo [M. G.]; Nyangwe, 3.1.11 (Bequaert) [Congo-M.]; Kachi- 
obwe, 27.1.12 (Bequaert) [Congo-M.]; Shilouvane (Junod) [Coll. 
Schulth.]; Zerust (Jensen) [Coll. Schulth.]; N. Kamerun, Joh. Al- 
brechtshöhe (Conradt) [M. B.] (an der Richtigkeit der letzten Fund- 
ortsangabe habe ich Zweifel). 

Bei dieser Rasse findet sich eine weiße Behaarung in Form einer 
unterbrochenen Binde auf dem dritten Tergit, ferner auf der Apikal- 
hälfte des vorletzten und auf dem letzten Tergit. Eine helle Endfranse 
am ersten Tergit fehlt. Mittel- und Hintertibien sind schwarz behaart; 
höchstens treten ganz vereinzelt eingesprengte, helle Haare auf. 

Länge: 17—20 mm. 


subsp. tibialis n. subsp. | 

Eine in fünf Individuen vorliegende Form, die der vorhergehenden 
sehr nahe steht. Die Tiere stammen von D.O.-Afrika, Mikindani, 4. 
bis 5. 11 (Grote) [M. B.]; Morogoro (Schmitt) [M. W.]; Brit. E.Afr. 
E. Shore Viet. Nyanza near Karungu, 28.— 29. 4. 11 (Neave) [Br.M.]; 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 597 


Uchweni Forest near Witu, 25.—27.2.12 (Neave) [Br. M.]; Brit. 
E.Africa, L. Mpeketoni, near Kipini, 4+.—5.5.12 (Neave) [Br..M.]. 
Die Tiere unterscheiden sich von der vorhergehenden Form dadurch, 
daß besonders Mittel- und Hintertibien viel dichter hell behaart sind. 
Länge: 15—22 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mikindani. 


subsp. hellotia Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exp., 
1910, v. 2, Abt. 8, p. 217. 

Außer dem Typus von Meru, Nieder, Ngare na nyuki (Sjöstedt) 
[M. Stockh.] liegen mir 13 Exemplare von folgenden Fundorten vor: 
Nyassasee, Langenburg, 1. 98, 2.98, Ende 2. bis Anfang 3. 98, 5. 98, 
4.99 (Fülleborn) [M. B.]; N.O.-Nyassasee, Parumbira, 10. 93 (Bu- 
miller) [M. B.]; Nyasaland, Karonga, 7.-—11.7.10 (Neave) [Br. M.]; 
D.O.-Afrika, Mikindani (Grote) [M. B.]. 

Diese Rasse unterscheidet sich von der vorhergehenden lediglich 
durch den Besitz einer weißen Apikalfranse am ersten Tergit. 

Länge: 17—20 mm. 


subsp. phegea Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
1910, v. 2, Abt. 8, p. 218. 


Außer dem Typus von Meru, Nieder, Ngare na nyuki (Sjöstedt) 
[M. Stockh.] liegen mir noch fünf weitere Exemplare vor von Brit.- 
E.-Afrika, 30 miles from Magadi June., 4.12 (Hamilton) [Br. M.]; 
Magadi R., 5.12 (Hamilton) [Br. M.]. 

Diese der vorhergehenden sehr ähnliche Form, die vielleicht nicht 
als eigene Rasse aufzufassen ist, ist dadurch ausgezeichnet, daß sich 
statt der Apikalbinde am ersten Tergit ein Mittelfleck von weißen 
Haaren daselbst befindet. Außerdem ist diese Form wesentlich kleiner, 
und an den Tibien treten kaum helle Haare auf. 

Länge: 13—14 mm. 


subsp. delagoensis Andr& in Bull. Soc. zool. France, 1897, p. 20; 
Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 257; Zavattari in Ann. 
Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 9. 

Der Typus liegt mir vor mit der Angabe Delagoa-Bai (Monteiro) 
[M. Brüssel]; 19 weitere Exemplare stammen von: Delagoa-Bai 
(R. Monteiro) [M. B.]; Mozambique, Sandacca, 2. 03 (Rolle) [M. B.]; 
D.O.-Afrika, Mkätta (Schönheit) [M. B.]; Patria? [Br. M.]; Rikatla, 
Delagoa (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Diese Rasse ist sehr leicht daran kenntlich, daß das Pronotum 
zum großen Teil dicht anliegend, kreidig weiß behaart ist. Die Be- 
haarung kann etwas auf die Basis des Mesonotums übergehen und tritt 
weiter auf dem Postsceutellum und der Basis des Mittelsegments auf. 
Eine Apikalbinde am ersten Tergit ist nicht vorhanden; die Binde 
des dritten Tergits ist in der Mitte nur sehr wenig unterbrochen. Auf 
dem vorletzten Tergit findet sich keine helle Behaarung, dagegen auf 
dem letzten. 

Länge: 14—19 mm. 


#t. Heft 


598 Dr. H. Bischoff: 


subsp. rufopieta Andre in Bull. Soc. zool. France, 1897, p. 21. 
Der Typus liest mir vor von der Delagoa Bai (Monteiro) 
[M. Brüssel. Fünf weitere Stücke stammen von Mozambique, 
Sandacca (Rolle) [M.B.], sowie von Rikatla, Delagoa (Junod) 
[Coll. Schulth.]. 

Diese Form wurde von Andre als Varietät zu seiner delagoensis 
gestellt. Sie ist sehr leicht von ihr zu unterscheiden. Das erste und 
zweite Abdominalsegment sind rot; das erste trägt am Apikalrand 
eine weiße Franse. Auf den Mesopleuren tritt ein großer, weißer Haar- 
fleck auf. Die beiden letzten Tergite haben keine helle Behaarung, 
wohl aber sind die Beine und auch die Oralregion silberweiß behaart. 
— Länge: 12 mm. i 


subsp. lübberti n. subsp. 

Ein einzelnes Exemplar aus D.S.W.-Afrika, 1901 (Lübbert) 
[M. B.] liegt vor. 

Dieses Tier hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der delagoensis Andre. 
Es trägt dieselbe Zeichnungsanordnung auf dem Thorax, doch hat die 
helle Behaarung eine mehr gelbliche Tönung. Das Mittelserment ist 
auf seiner Rückenfläche in weiterem Umfange hell behaart. Auf den 
Mesopleuren treten ähnliche, große, helle Haarflecken auf wie bei‘ 
der rufopieta Andre, doch sind dieselben schärfer begrenzt. Ferner 
trägt das erste Tergit eine-gelblich-weiße Haarfranse, und das letzte 
Tergit, sowie die hintere Hälfte des vorletzten sind hell behaart. Eine 
silbergraue Behaarung macht sich an den Seiten des Thorax, den Beinen 
und in der Oralregion bemerkbar. — Länge: 19 mm. 


subsp. kalahariensis n. subsp. 

Fünf Exemplare sind vorhanden mit folgenden Angaben: Kala- 
hari, Lehututu (L. Schultze)[M. B.]; Betschuanaland-Prot., Kalaharı, 
Severelela-Kakir, 10.—11. 04 (L. Schultze) [M. B.]; Kalahari, Kooa, 
11. 04 (L. Schultze) [M. B.]; D.S.W.-Afrika, 1901 (Lübbert) [M. B.]. 

Diese Rasse ist der albistyla Sauss. in Bezug auf die Zeichnung 
recht ähnlich, unterscheidet sich aber durch die nicht oder höchstens 
ganz schwach unterbrochene Binde des dritten Tergits. Außerdem 
ist die Durchschnittsgröße etwas geringer. — Länge: 14—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Tier vom erstgenannten Fundort. 


subsp. unieingulata n. subsp. 


Diese leicht kenntliche Subspecies ist durch vier Männchen ver- 
treten von D.O.-Afrika, Usaramo, Rufidji, Khutu-Steppe, 10.—11. 98 
(Goetze) [M.B.]; Nguru, Hinterland (Rohrbeck) [M.B.]; G.E.- 
Afrika, Rd. to Kilossa, Usagara Distr., 22.—26. 12. 1910, 1500—2500 ft. 
(Neave) [Br. M.]. 

Diese Rasse ist leicht daran zu erkennen, daß am Abdomen ledig- 
lich das dritte Tergit, nicht auch die letzten, und zwar ohne mittlere 
Unterbrechung hell behaart ist. Auch Kopf und Thorax sind ganz 
dunkel behaart. An den Beinen tritt höchstens spärlich eine helle 
Behaarung eingesprengt auf. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 599° 


Länge: 17—21 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Exemplare aus Usaramo. 

subsp. simplieiventris Andre in Z. Hym. Dipt. 1903, p. 236. 

Von dieser Form liegen mir sieben Individuen von folgenden Fund- 
orten vor: G.E.-Africa, Usangu-Distr., 29.11.—15. 12. 10, 3500—4500 ft. 
(Neave) [Br.M.]; Nyasaland, Mlanje, 14.1.13, 3.3.13 (Neave, 
[Br. M.]; Port.E.Africa, Valley of Kola-Riv., nr. E. Mt. Chiperone 
1500— 2000 ft., 7.4.13 (Neave) [Br.M.]; Mogambique, Prov. de 
Gorongoza, For&t d’Inhanconde, 350 m, 10.07 (Vasse) [M.P.). 

Der Typus dieser Form ist aus Gazaland beschrieben. Ausgezeichnet 
ist diese Rasse durch das mehr oder weniger vollständige Verschwinden 
der weißen Behaarung des Abdomens. Spuren einer solchen können 
sich noch als schmale, helle helle Fransen seitlich am Apikalrand des 
dritten Tergits finden. Das Exemplar aus Mogambique hat auch noch 
auf dem letzten Tergit helle Haare. — Länge: 18—22 mm. 

subsp. andreinii Magretti in Boll. Soc. ent. Ital., 1905, p. 65. 

Zwei typische Exemplare liegen mir vor von Adi Ugri, Eritrea, 
7.01 (Andreini)[M. G.]. 

Diese von Magretti als eigene Art hingestellte Form ist ebenfalls 
nur als Rasse der atropos Smith aufzufassen. Am meisten ähnelt sie 
der atropos albistyla Sauss., ist aber durch die düsterrote Färbung 
des ersten und die blutrote des zweiten Abdominalsegments verschieden. 
Die Binde des dritten Tergits ist in der Mitte nur schmal unterbrochen. 
Auf dem letzten, sowie an der Spitze des vorletzten Tergits findet sich 
eine helle Behaarung. Vereinzelte weißliche Haare treten auch auf der 
Unterseite der Mittel- und Hintertibien auf. 

Länge: 17—18 mm. 

subsp. nigeriaca n. subsp. 

Ein Exemplar aus Baro, N. Nigeria, 14.—16. 10. 1910 (Simpson) 
[Br. M.]liegt vor. 

Diese Form, die wohl sicher eine eigene Rasse darstellen dürfte, 
steht der vorhergehenden durch die Färbung des Abdomens sehr nahe, 
ist aber von ihr dadurch hinreichend unterschieden, daß die Binde 
des dritten Tergits eine weitgehende Reduktion erfahren hat. Diese 
ist nämlich in der Mitte sehr stark unterbrochen und seitlich nur noch 
schmal erhalten. Auch hat die Färbung der Binde einen mehr gelblichen 
Ton. Am vorletzten Tergit fehlt die helle Behaarung. 

Länge: etwa 18 mm. 


nasicornis Magretti in Bol. Soc. ent. Ital., 1905, v. 37, p. 72. 

Der Typus liegt vor mit der Bezeichnung: fra Sabarguma e Ailet 
(Tellini) [M. G.]. 

Kopf, Thorax, ‘sowie die Basis des ersten Abdominalsegments 
sind schwarz. Die Tegulae sind bräunlich. Das ganze übrige Abdomen 
ist gelbbraun mit gleichfarbiger Behaarung. Der Vorderkörper ist 
silbergrau behaart, und zwar findet sich eine solche Behaarung besonders 
dicht auf der Stirn, zwischen den Fühlern und oberhalb derselben, 
sowie an den Seiten des Kopfes, auf dem Pronotum und der Basis 


4. Heft 


600 Dr. H. Bischoff: 


des Mittelsegments; auf dem Mesonotum tritt eine schwarzbraune 
Behaarung auf. Die Flügel sind gleichmäßig schwarzbraun getrübt. 
Der Kopf ist hinter den nur schwach ausgerandeten Augen parallel- 
seitig verlängert. Er hat etwa die mittlere Breite des Pronotums. Seine 
Hinterwinkel treten nicht vor. Die kräftigen Mandibeln sind außen 
auffallend kräftig gezähnt. Zwischen den Fühlerwurzeln findet sich 
nach unten ein deutlicher, nasenartiger Zahn. Das zweite Fühlergeißel- 
glied ist kurz. Die Seiten des Pronotums konvergieren nach vorn. 
Sie sind deutlich etwas eingeschnürt. Das Scutellum ist abgeflacht. 
Über die abfallende Fläche des Mittelsegments verläuft durch die netz- 
maschige Skulptur ein feiner Mittelkiel. Das Abdomen erscheint unter 
der überall gleichmäßig verteilten, goldgelben Behaarung sehr fein 
punktiert und glänzend. Das Analsegment ist gröber sculptiert. Der 
Ventralkiel des ersten Segments ist hinten gezähnt. 

Länge: 12—13 mm. 

Die Art hat einige Ähnlichkeit mit der asmarensis, ist aber durch 
den hinten ungezähnten Kopf ohne weiteres zu unterscheiden. 

semiflava n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Ile de France (Boier) [M. W.]. 

Diese Art ist durch einige charakteristische Merkmale leicht kennt- 
lich. Das Abdomen ist ganz gelbbraun, nur auf der Basis des ersten 
Segments geschwärzt. Die Tibialsporne sind weiß. Die Flügel sind 
gleichmäßig schwarzbraun getrübt. Der Vorderkörper ist dunkel be- 
haart mit Ausnahme des Gesichts, das eine weißliche Behaarung auf- 
weist, und der hell behaarten Beine. Die Behaarung des Abdomens 
ist überall blaß goldgelb. Der Clypeus ist breit und flach niedergedrückt. 
Sein erhabenes, dreieckiges Mittelfeld ist flach grubig eingedrückt. 
Mitten zwischen den Fühlerwurzeln steht ein kleines Zähnchen. Das 
zweite Fühlcrgeißelglied ist noch nicht halb so lang wie das dritte. Das 
gleichmäßig gerundet gewölbte Scutellum zeigt nicht die geringste 
Andeutung eines Längskiels. Die maschige Sculptur des Propodeums 
ist verhältnismäßig grob. Das zweite Tergit ist auf der Scheibe, wenn 
auch ziemlich weitläufig punktiert. Der glatte Längsrand auf dem Anal- 
segment ist schmal und ganz abgeflacht und verschwindet nach hinten 
allmählig. -Die Tegulae sind glatt. ohne Riefung parallel zum Rande. 

Länge: etwa 11 mm. 

chrysothoraeica n. sp. 

Zwei Männchen liegen vor von Neu-Kamerun (Tessmann) [M. B.] 
und Moyen Chari, Fort Archambault, Bakar& ou Boungoul, 1904 (Mission 
Chari-Tchad, Dr. I. Decorse) [M. P.]. 

Der Trogaspidia pycnothoracica und garuana sehrähnlich. Diebeiden 
letzten Tergite sind geschwärzt, gelegentlich auch der Apikalrand des 
fünften Tergits, abergraubraunbisgelblich grau behaart. Die Stirn ist bis 
zu den Fühlerwurzeln goldig behaart. Die Scutellarregion ist ebenso 
dicht behaart wie der übrige Thoraxrücken. Morphologisch ist diese 
Art leicht daran kenntlich, daß zwischen den Fühlerwurzeln nach unten 
ein starker, nasenförmiger Zahn vorspringt. Das zweite Fühlerg>ißel- 
glied ist viel kürzer, nur halb so lang wie das dritte, während es bei den 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 601 


genannten Arten ebenso lang wie dieses ist. Der Kopf ist im ganzen 
etwas kräftiger entwickelt. Auf dem Scutellum findet sich keine An- 
deutung eines Längskiels. Ferner fehlt auf dem letzten Tergit der glatte, 
mittlere Längsraum, nur bei dem größeren Exemplar vom erstgenannten 
Fundort findet sich eine von der Punktierung freibleibende, mittlere 
Längslinie. Das Analtergit ist überall! sehr grob grubig punktiert. Die 
Skulpturverhältnisse der Seiten des Propodeums sind ähnlich wie bei 
der garuana. — Länge: 10—12 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fundort. 


consors Andre in Bull. Soc. Vaudoise, Sc. nat. 1899, v. 35, p. 259. 


Die Diagnose dieser Art lautet in der Übersetzung: 

„Kopf, Fühler, Beine und Abdomen schwarz; Thorax ganz rot 
oberseits und auf den Seiten. Flügelschüppchen rot. Zweites Tergit 
jederseits an der Basis mit einem großen, gerundeten Fleck von gelb- 
licher Behaarung; diese Flecken sind von einander viel weiter ent- 
fernt als von dem Außenrand des Segments; drittes und viertes Tergit 
mit einer in der Mitte unterbrochenen, gleichfarbigen Binde; Hinter- 
rand des zweiten Tergits wie das fünfte und sechste dicht schwarz 
behaart; Apikaltergit mit langen, gelblichen Haaren. Der ganze Körper 
wie auch die Beine spärlich gelblich mit Schwarz untermischt behaart. 
Sporne weiß. Kopf gerundet, fast von der Breite des Thorax, regel- 
mäßig hinten gekrümmt, hinter den Augen nicht verlängert, stark und 
unregelmäßig punktiert-genetzt; Mandibeln mit einem starken Zahn 
an ihrem Außenrande; Augen groß, oval, der Basis der Mandibeln ziem- 
lich genähert, innen deutlich und winklig ausgerandet; Ocellen ziemlich 
groß, konvex, sehr gedrängt. Zweites Fühlergeißelglied viel länger als 
das erste und kaum kürzer als das dritte. Thorax oval, hinten schmaler 
als vorn, oberseits überall stark punktiert-genetzt, die Maschen werden 
größer auf dem Mesothorax, wo sie zu streifiger Netzung übergehen: 
Pronotum vorn verjüngt, ziemlich geradlinig in der Mitte seines Vorder- 
randes, dessen Winkel gerundet sind, hinten stark gerundetausgebuchtet. 
Mesonotum mit gut ausgebildeten, den Vorderrand nicht berührenden 
Längsfurchen; Flügelschüppchen groß, glänzend, muschelförmig, kaum 
mit einigen großen Punkten an der Basis, ihr Außenrand schwach auf- 
gebogen, mit feinen, gekrümmten und konzentrischen Linien 
ausgestattet; Scutellum flach, fast halbkreisförmig; Seitenlappen nicht 
vorspringend; Metanotum gewölbt, abschüssig, nicht gestutzt, hinten 
sehr verjüngt. Abdomen sitzend, erstes Segment schmaler als das zweite. 
aber ohne Einschnürung am Hinterrand, elä nzend und spärlich punktiert 
oberseits, unterseits mit einem breit bogenförmig ausgerandeten Kiel; 
zweites Tergit stark glänzend, spärlich punktiert. fast glatt auf seiner 
Scheibe, unterseits mit einem mittleren Längskiel, der kurz ist und die 
Mitte nicht erreicht; die anderen Segmente sehr fein und wenig dicht 
punktiert. Tibien auf der Außenseite nicht dornig. Flügel hyalin an 
der Basis, im übrigen dunkel mit violettem Schimmer; Stiema wenig 
dick, durchscheinend; Radialzelle an der Spitze kurz gestutzt, drei 
Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven, die in der Mitte der zweiten 


4. Naft 


602 Dr. H. Bischoff: 


resp. dritten Cubitalzelle münden. Die erste Cubitalzelle ist in der 
Mitte durch eine senkrechte, hyaline Linie geteilt. — Länge: 14 mm. 

Delagoa‘‘. 

Diese Art!) glaube ich in sechs Männchen wiederzuerkennen, die 
von folgenden Fundorten er Bukonkolwa, 31.11.11 (Be- 
quaert) [CongoM.]; Kasenga, 1.2.12 (Bequaert) [Congo M.]; N.E.- 
Rhodesia, Serenje-Distr., 4500 ft., 24.—25. 12.07 (Neave) [Br. M.]; 
G.E. Africa, Usangu-Distr.. 3500—4500 ft., 29. 11.—15. 12.10 (Ne- 
ave) [Br. M.]; Shilouvane, 9. 99.(Junod) (Coll. Brauns]; Shilouvane 
(Junod)[Coll. Schulth.]; Nyasaland, Mlanje, 29. 11. 13 (Neave) 
[Br. M.]. 

Zur Beschreibung dieser Art, die der Lophotilla makalanga sehr 
ähnlich ist, mag noch erwähnt werden, daß das letzte Tergit runzlig 
skulptiert ist und einen breiten, glatten Längswulst trägt. In derFärbung 
unterscheidet sie sich von der L.makalanga dadurch, daß der Thorax ganz 
rot ist und nur die Mesopleuren unten häufig geschwärzt sind. Das 
Exemplar von Mlanje ist etwas größer (16,5 mm) und hat einen im 
ganzen dunkleren Thorax. Der am Vorderrand deutlich ausgerandete 
Clypeus besitzt auf der Mitte ein erhabenes, vorn gerade abgestutztes 
Feld, das vorn leicht grubig eingedrückt ist. 

Da die Färbung der hellen Behaarung bei den vorliegenden Stücken 
fast rein weiß ist, sie bei der typischen consors aber gelblich sein soll, 
so können diese Tiere vielleicht einer besonderen Rasse angehören. 

varians Andre in Ann. Mus. Genova, 1904, v. 41, p. 247. 

Der Typus dieser Art liegt vor von Guinea Portoghese, Bolama, 
6.—12. 99 (Fea) [M. G.]; fünf weitere Exemplare stammen von Bahar, 
Cap Vert [M. Brüssel]; Uganda, Mujenje, 9.13 (Katona) [M. Bud.]; 

Jganda, Bululo sul Lago Kyoga (Bayon) [M. G.]; Jankisia, 29. 8.13 
(Bequaert) [Congo M.). 

Schwarz; Pro-, Mesonotum und Tegulae rostrot. Vier Basaltergite 
des Abdomens sind weiß gefranst; auch auf den hinteren Tergiten, 
sowie auf den Sterniten findet sich eine weißliche Behaarung. Die Stirn, 
das Untergesicht, die Wangen, Mesopleuren sind dicht silbern behaart. 
Die Mandibeln sind stark verbreitert, oben hochgekantet, sodaß dadurch 
und durch die Niederdrückung des Clspeus eine große tiefe Grube ent- 
steht. Das zweite Fühlergeißelglied ist etwas länger als die Hälfte des 
folgenden. Das erhabene Ocellarfeld ist auf der Mitte eingedrückt 
und daselbst etwas geglättet. Das letzte Tergit ist grob und dicht 
punktiert und mitunter in der Mitte der ne nach schwach gefurcht 
vertieft. — Länge: 6.5—8,5 mm. 


1) Diese Art fehlt in der Tabelle. Sie ist auf S. 564 unter 17 einzureihen. 
Es muß dort zunächst heißen: 
Zweites Tergit mit 2 großen Basalflecken, drittes und viertes mit unter- 
brochener, heller Binde; zweites Fühlergeißelglied kaum kürzer als das 
dritte consors. 
Die beiden anderen Punkte unter 17 sind hierzu in Gegensatz zu stellen. 
Verf. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 603 


einereifrons n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von N. E. Rhodesia, Upper Luangwa- 
River, 27. 7.—13. 8.10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Form steht der vorhergehenden ganz außerordentlich nahe. 
In der Färbung unterscheidet sie sich dadurch, daß das Scutellum rot 
und die Tegulae schwarz sind. Morphologisch ist sie verschieden durch 
die gröbere Skulptur des zweiten Tergits, durch etwas kleinere Tegulae 
und dadurch, daß das etwas erhabene, in der Mitte niedergedrückte 
Ocellarfeld einen deutlichen Kiel daselbst trägt, der von dem vorderen 
Ocellus bis weit über die hinteren hinaus nach hintenreicht. Der dritte 
Abschnitt des Radius ist so lang wie der erste, während er bei dem 
Typus der varians bedeutend kürzer erscheint. Dies trifft jedoch nicht 
für die übrigen von mir zu varians gestellten Männchen zu, denn dort 
hat der dritte Radiusabschnitt die Länge des ersten. 

Länge: 9,5 mm. 


indifferens n. sp. 

Ein Männchen dieser Art liegt mir vor von Bulawayo, 26. 12. 12 
(Arnold) [Coll. Arnold]. 

Diese Art erinnert in der Färbung recht an die varians Andre, 
unterscheidet sich aber durch das rote Scutellum. Die Binde des zweiten 
Tergits ist in der Mitte ein wenig unterbrochen. Ob letzteres freilich 
immer der Fall ist, muß noch dahingestellt bleiben. Die Stirn ist viel 
weitläufiger anliegend hell behaart. In der Flügeladerung liegt in- 
sofern ein Unterschied, als der dritte Radius-Abschnitt so lang ist wie 
die beiden vorhergehenden zusammen. Das zweite Fühlergeißelglied 
ist etwas länger als bei der varians, fast so lang wie das dritte. Die Man- 
dibeln sind oben nicht ganz so hoch gekantet. Außerdem sind dieselben 
vor der Spitze hell gebräunt. Auch die Fühler sind braun, unterseits 
heller als oben. Im Ocellarfeld ist ein Längskiel vorhanden, ähnlich 
wie bei der vorhergehenden, nur ist dieser Kiel etwas schwächer. 

Länge: 7,5 mm. 


montanaeformis n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Salisbury, Mashonaland, 11. 03 (Mar- 
shall) [Br. M.]. 

Diese Art erinnert durch den gedrungeneren Thorax mit dem nach 
vorn nur wenig verjüngten Pronotum recht an die palaearktische mon- 
tana, ist aber gut von jener zu unterscheiden. Während bei einem zum 
Vergleich herangezogenen montana - Männchen 6,5 mm Körperlänge 
einer Flügellänge von 7 mm entsprechen, beträgö dies Verhältnis 
bei der montanaeformis 6 :5. Bei der montana überragen daher die 
Flügel die Hinterleibsspitze, was bei der montanaeformis nicht der 
Fall ist. Das Stigma ist weniger verdunkelt, infolgedessen mehr zellen- 
förmig. Die drei basalen Abschnitte des Radius sind annähernd gleich- 
lang, wohingegen der zweite Abschnitt bei der montana wesentlich kürzer 
ist. Der Kopf ist dichter punktiert als bei jener Art, erscheint infolge- 
dessen weniger glänzend. Die Parapsidenfurchen sind nur auf der 
hinteren Hälfte des Mesonotums deutlich. Das Scutellum ist nament- 


4. Heft 


604 Dr. H. Bischoff: 


lich hinten etwas der Länge nach eingedrückt. Das zweite Tergit ist 
auf der Scheibe dichter punktiert, und die Apikalfransen am zweiten 
und dritten Tergit sind deutlicher. 

Länge: 6 mm. 


pallidula n. sp. 

Vertreten ist diese neue Art nur durch ein einziges Männchen von 
Mauritanie, Maderdra, Trarza, 5. 08 (G. M&re) [M. P.]. 

Kleine, blasse Art. Nur der Kopf ist schwarz; das Abdomen ist 
schwarzbraun, zum Teil aber stark aufgehellt wie der übrige Körper. 
So ist das erste Abdominalsegment blaß roströtlich, desgleichen das 
zweite bis fünfte Sternit. Das zweite bis vierte Tergit sind an ihren 
Apikalrändern breit blaß gebändert. Die gleiche, helle Färbung be- 
sitzt auch ein großer, an den wenig scharf begrenzten Rändern mehr 
bräunlich gefärbter Längsfleck auf der Scheibe des zweiten Tergits, 
der mit dem Apikalrand zusammenhängt. Fühler, Fühlerhöcker, Man- 
dibeln, Thorax, einschließlich Tegulae und Propodeum und Beine 
blaß roströtlich. Nur die Sternalpartien sind geschwärzt. Die Flügel 
sind vollkommen hyalın mit dunkler, kräftiger Aderung. Die Radial- 
zelle ist kurz. Der Kopf besitzt etwa die Breite des Thorax. Seine 
Schläfen konvergieren ein wenig nach hinten; die Hinterwinkel sind 
abgerundet, der Hinterrand ist fast gerade. Die Wangen besitzen etwa 
die Länge des zweiten Geißelgliedes. Der Clypeus ist auf der Mitte 
leicht gebuckelt. Die an der Spitze in geringer Ausdehnung ge- 
schwärzten Mandibeln sind außen unten kräftig gezähnt. Das zweite 
Fühlergeißelglied ist ungefähr doppelt so lang wie das kurze erste; 
beide zusammen genommen sind kürzer als das dritte. Der Thorax ist 
ziemlich gedrungen gebaut. Die Seiten des Prothorax konvergieren 
geradlinig nach vorn: der Vorderrand des Prothorax verläuft gerade, 
doch sind die Winkel etwas abgerundet. Der Hinterrand ist stumpf- 
winklig ausgeschnitten. Die Parapsidenfurchen sind undeutlich. Das 
Scutellum ist leicht gewölbt. ohne mittleren Längskiel. Die Tegulae 
sind groß, überall punktiert, am Spitzenwinkel nach innen erweitert. 
Das ziemlich kurze Propodeum fällt nach hinten steil ab und ist maschig 
sculptiert, ohne Ausbildung eines größeren Längsfeldes. Das Abdomen 
ist ziemlich stark punktiert, besonders auf dem zweiten Tergit und 
Sternit. Die glatten Zwischenräume sind deutlich schmaler als die 
Punkte selbst. Der Kiel des ersten Sternits ist undeutlich gekörnt. 
Auf dem Vorderkörper findet sich fast überall eine helle, anliegende 
Behaarung verstreut. Auch auf dem Abdomen tritt eine helle Behaarung 
überall auf. aber sehr abstehend und zur Bildung von Endfransen 
neigend. | 

Länge: etwa 5 mm. 


seioana n. Sp. 

Ein Männchen liegt vor von Scioa, Gherba, 7. 87 (Ragazzı)[M.@G.]. 

Diese Art steht morphologisch der pallidula m. sehr nahe, unter- 
scheidet sich aber durch das ganz schwarze Abdomen, die pechbraunen 
Fühler, Beine und Mandibeln, sowie den etwas dunkleren Thorax. 


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N ee nn. 


ee) 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 605 


Die Skulpturverhältnisse sind recht ähnlich, doch ist der Kopf hinter 
den Augen stärker nach hinten vorgezogen. Vom vorderen Ocellus 
verläuft eine scharf eingedrückte Linie zur Fühlerwurzel; längs dieser 
Linie sind die anliegenden Haare deutlich gescheitelt. Auch neben 
den beiden hinteren Ocellen und dahinter ist der Scheitel etwas längs- 
grubig eingedrückt. Während der Kopf beı der pallidula dicht hinter 
den Ocellen nach hinten hinabgebogen ist, verläuft er bei der scioana 
noch auf eine beträchtliche Strecke in derselben Ebene. Von dem 
mittleren Ocellus läuft auch nach hinten eine fein eingedrückte Längs- 
linie mit sehr fein eingedrücktem Mittelkiel. Das Propodeum ist auf 
dem abschüssigen Teil viel gröber und weitmaschiger skulptiert. Die 
Punktierung ist auf dem zweiten Tergit etwas feiner, auf dem folgenden 
etwas gröber. 
Länge: etwa 7 mm. 


septaratica n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Septarat, 12. 4. 83 [M. @.]. 

Der vorhergehenden außerordentlich nahestehend, ist sie wohl 
nur als eine Form von jener aufzufassen. Sie unterscheidet sich durch 
den ganz schwarzen Körper, an dem nur die Fühler, Fühlerhöcker 
und Tarsen pechbraun bis heller sind. Die Flügel sind an ihrem Außen- 
saum deutlicher verdunkelt. Der Kiel des ersten Sternits ist ausgerandet 
und tritt vorn und hinten zahnförmig vor. 

Länge: etwa 7,5 mm. 


mitana Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., v. 2, 
Abt. 8, p. 221. 

Der Typus liegt vor vom Kilimandjaro, 1. 11 (Sjöstedt)[M. Stock- 
holm]; vier weitere Exemplare stammen von Uganda, Bussu Bussoga 
(Bayon) [M. G.]; Abyssinien (Turner) [Br. M.]; Damara (De Vyl- 
der) [M. Stockh.]. 

Schwarz; Pro- und Mesonotum, Scutellum und häufig auch das 
Postscutellum rot. Am Apikalrand des zweiten Tergits findet sich eine 
scharf abgesetzte, schmale, weiße Haarbinde. Im übrigen ist eine lange, 
aufrechte, graue Behaarung über den ganzen Körper verteilt, ohne 
aber weitere Apikalfransen zu bilden. Die Flügel sind leicht gebräunt, 
an der Basis etwas heller. Der Kopf ist hinter den Augen mit kon- 
vergierenden Seiten verlängert, hinten gerundet, grob punktiert und 
trägt auf dem Scheitel meist zerstreute, schwarze Haare. Die Mandibeln 
sind außen an der Unterseite gezähnt. Der Clypeus ist auf der Mitte 
leicht gekielt. Das zweite Fühlergeißelglied ist verhältnismäßig kurz, 
kaum halb so lang wie das folgende, und die Geißel ist ziemlich dick. 
Der Thorax ist grob punktiert, das Scutellum ist flach. Die Parapsiden- 
furchen sind tief. Die Tegulae sind sehr grob punktiert, schwarzbraun 
und bei dem Typus mit blassem, aufgehelltem Rande versehen. Die 
Flügel sind nur schwach getrübt und haben einen dunkleren abgesetzten 
Saum. Das Mittelsegment ist stark und tief netzartig skulptiert, mit 
einem größeren, mittleren Basalfeld. Auch die Punktierung des Ab- 
domens ist verhältnismäßig grob. Der Hinterrand des ersten Tergits 


4. Heft 


606 Dr. H. Bischoff: 


ist mitunter deutlich aufgehellt; der Kiel des zugehörigen Sternits 
ist nur schwach vorgezogen und nicht gezähnt. Das Analtergit ist grob 
punktiert, das letzte Sternit flach niedergedrückt und seitlich mit mehr 
oder weniger deutlichen, etwas schräg gestellten Schwielen versehen. 
Länge: 6—7 mm. 
Bezüglich der Hierhergehörigkeit des Exemplares aus Damaraland 
habe ich einigen Zweifel. Bei diesem Exemplar findet sich auf dem 


Scheitel ein roter Mittelfleck. Die Skulptur des zweiten Tergits ist 


ein wenig feiner und dichter, und die Apikalbinde des gleichen Tergits 
ist weniger deutlich, da die sie bildenden Haare feiner sind und nicht 
anliegen. sondern halb aufragen. Ich bezeichne diese Form deshalb 
vorläufig als subsp. damarana. 


alabana n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Abyssinia, Alabana, 15.11.11 
(Stordy) [Br. M.]. 

Die Art ist schon an der Färbung leicht kenntlich. Schwarz; 
Propodeum rot. Eine dichte helle Behaarung befindet sich auf dem 
unteren Teile des Gesichtes, auf dem Propodeum, in Form von Apikal- 
binden auf dem ersten und zweiten Tergit, und als breite, aus etwas 
weitläufigeren Haaren gebildete Binde auf dem dritten Tergit; ferner 
ist das sechste und siebente Tergit ziemlich dicht hell behaart. Der 
Kopf ist kaum breiter als der Thorax an seinem Vorderrande. Hinter 
den etwas ausgerandeten Augen ist er parallelseitig verlängert. Sein 
Hinterrand ist fast gerade. An den Fühlern ist das zweite Geißelglied 
etwa so lang wie das vierte und nur wenig kürzer als das dritte. Die 
hinteren Ocellen stehen einander kaum näher als den Augen. Die Man- 
dibeln sind außen, unten gezähnt. Die Punktierung des Kopfes ist unten 
dicht. Neben den hinteren Ocellen ist der Scheitel etwas niedergedrückt. 
Die Parapsidenfurchen sind tief. Die Tegulae sind fein punktiert. 
Das Scutellum ist flach gewölbt. Das Propodeum ist ziemlich kurz; 
seine Skulptur ist ziemlich tief netzmaschig. Das zweite Tergit ist weit- 
läufig und fein punktiert. Das Analtergit ist leider bei dem einzigen 
Exemplar verschmutzt, sodaß über seine Skulptur keine Angaben 
gemacht werden können. 

Länge: etwa 9,5 mm. 


asmarensis n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von Eritrea, Asmara [M. G.]. 

Die Art ähnelt etwas der mitana Cam., ist aber schon an der T'horax- 
färbung zu erkennen. Schwarz; am Thorax ist nur das Mesonotum 
und Scutellum dunkelrot, der Rest, einschließlich Tegulae, ist schwarz. 
Das Abdomen hat einen deutlichen, bläulichen Schimmer. Die Flügel 
sind leicht graubraun getrübt. Am Apikalrand des zweiten Tergits 
findet sich eine schmale, scharf abgesetzte, weiße Binde. Im übrigen 
ist eine blasse Behaarung überall über den Körper verstreut. Die Wangen 
und das Gesicht unter den Fühlerwurzeln sind dicht silbern behaart. 
Eine kurze, schwarze Behaarung findet sich auf Stirn und Scheitel, 
eine etwas längere auf dem Pro- und Mesonotum. Der Kopf ist fast so 


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Monographie der Mutilliden Afrikas, 607 


‚breit wie der Thorax; hinter den Augen ist er parallelseitig etwas ver- 
längert mit stark abgerundeten Hinterwinkeln. Der Hinterrand ist 
ziemlich gerade. Seine Skulptur ist ziemlich fein und sehr dicht. Die 
Punktierung des Thorax ist gröber. Auch die Tegulae sind grob 
punktiert. Die Flügel sind leicht bräunlich getrübt. Die Beschaffen- 
heit der Mandibeln ist ähnlich wie bei der varians; sie sind also oben 
scharf gekantet und auf der nach innen abfallenden Fläche, die vom 
Clypeus überdeckt wird, geglättet. Der verflachte Clypeus besitzt auf 
der Mitte einen kleinen Höckerkiel. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
etwas mehr als halb so lang wie das dritte. Das Abdomen ist grob 
punktiert, am stärksten, aber auch ziemlich weitläufig, auf dem zweiten 
Segment. Der Kiel des ersten Sternits ist sehr flach und weder aus- 
gerandet noch gezähnt. Das letzte Tergit ist in der Mitte ein wenig 
geglättet. Auf dem letzten Sternit sind schwache, schräg verlaufende 
Längsschwielen vorhanden. 
Länge: 9 mm. 


einchreis Peringuey in Ann. S.Afr. Mus., 1898, p. 90; Andre in 
7schr. Hym. Dipt., 1902, p. 18. 


7weı Exemplare liegen vor von Algoa-Bai, 25. 4. 97 u. 10.1. 98 
(Brauns)[M. W.]u. [M. B.]. 

Schwarz; erstes und zweites Tergit mit schmaler, heller Franse, 
drittes ganz mit kurzen, aber nicht sehr dicht stehenden, anliegenden 
hellen Härchen bedeckt. Ob das Exemplar, welches Andre als cinchreis 
vorgelegen hat, hiermit identisch ist, muß noch dahingestellt bleiben. 
Andre gibt nämlich von seinem Exemplar an: ‚entierement noir, 
sauf les &caillettes qui sont ferruginenses.‘‘ Die Flügel sind gleichmäßig 
gebräunt. Der Kopf ist kaum schmaler als der Thorax. Hinter den 
Augen ist er nur wenig, mit etwas konvergierenden Seiten verlängert. 
Die Hinterwinkel sind abgerundet. Die Mandibeln sind unterseits aus- 
gerandet und gezähnt. Das erste Fühlergeißelglied ist außerordentlich 
kurz, das zweite ungefähr so lang wie das fünfte; das vierte und besonders 
. das dritte sind beträchtlich länger. Auf dem Scheitel ist der Kopf ziem- 
lich glänzend. Die Skulptur des Pronotums ist ähnlich, die des Meso- 
notums etwas gröber und weitläufiger. Das Propodeum ist grubig 
punktiert, mit einem kurzen, mittleren Dorsalfeld. Die Parapsiden- 
furchen verlaufen über das ganze Mesonotum. Der erste und zweite Ab- 
schnitt des Radius sind ungefähr gleichlang, der dritte ist ein wenig 
kürzer. Die Skulptur des zweiten Tergits ist nicht ganz so grob wie die 
des Mesonotums und ziemlich dicht, ohne ein geglättetes Mittelfeld 
frei zu lassen. Der Kiel des ersten Sternits ist hinten etwas stärker als 
vorn vorgezogen und leicht ausgebuchtet. Das Analtergit ist auf der 
Mitte leicht längsgrubig eingedrückt; das letzte Sternit ist ganz flach 
gewölbt ohne Kiele oder Wülste, mit einigen gröberen Punkten, die 
lange, kräftige, abstehende Borsten tragen und zahlreichen, feineren 
Punkten, aus denen eine kürzere, halbanliegende Behaarung entspringt, 
besetzt. Dazwischen ist es auf der Mitte in einigem Umfang geglättet. 

Länge: 7—9 mm. 

4. Heft 


608 Dr. H. Bischoff: 


notatipennis Andre ın Z. Hym. Dipt., 1902, p. 18. 

Ein Männchen, das vermutlich zu dieser Art gehört, liegt mir von 
der Algoa-Bai (Brauns) [M. B.] vor. Da ich jedoch bezüglich dieser 
Ber nicht ganz sicher bin, gebe ich zunächst die Originaldiagnose 
wieder: 

„Nigra, pronoto, mesonoto, scutello, postscutello squamulisque 
ferrugineis. Oculi emarginati; mandibulae extus obtuse unidentatae. 
Abdomen subsessile, nitidum, segmenti secundi margine apicali albo- 
ciliato. Alae subhyalinae, cellulis eubitalibus tribus: nervo radiali 
juxta secundum nervulum transversocubitalem fortiter incrassato, 
maculiformi. Long.: 6 mm. 

Schwarz; Pronotum, Mesonotum, Scutellum und Postscutellum, 
sowie die Flügelschüppchen hell rostrot. Fühler braunschwarz: zweites 


Tergit am Apikalrand weiß bewimpert; erstes Tergit und die Seiten des 


dritten tragen nur einige weiße, wenig auffällige Haare. Der ganze 
Körper ist sehr spärlich weiß behaart, ausgenommen auf Stirn und 
Mesonotum, wo die Haare schwärzlich sind; die Behaarung der Beine 
und die Sporne sind weiß. 

Der Kopf ist gerundet, schwach quer, fast von der Breite des 
Thorax, hinten gekrümmt mit stark abgerundeten Hinterwinkeln, 
oberseits dicht punktiert genetzt, ziemlich glänzend. Die Augen sind 
groß, innen schmal ausgerandet, der Mandibelbasis ziemlich genähert; 
Mandibeln breit mit einem starken, stumpfen Zahn an ihrem Außen- 
rande; Ocellen mäßig groß, die hinteren von einander etwa ebenso 
weit entfernt als von den Augen; zweites Fühlergeißelglied ein wenig 
kürzer als das dritte. Thorax ziemlich viereckig, oval, hinten ein wenig 
schmaler als vorn, punktiert-genetzt, ausgenommen das Metanotum. 
das grob genetzt ist. Pronotum vorn fast geradlinig mit abgestumpften 
Winkeln, hinten winklig ausgeschnitten; Mesonotum mit kurzen und 
nur auf seinem hinteren Drittel deutlichen Parapsidenfurchen; Flügel- 
schüppchen groß, glänzend, mit einigen spärlichen Punkten; Scutellum 
gerundet, wenig konvex; Metanotum kurz, gerundet, mit nicht kiel- 
förmigen Seiten. Abdomen ziemlich sitzend; erstes Segment viel 
schmaler als das folgende, aber kaum hinten eingeschnürt, oberseits 
spärlich punktiert, unterseits mit einem einfachen Kiel; zweites Seg- 
ment glänzend, oberseits wenig dicht, aber ziemlich stark punktiert; 
die folgenden fein punktiert. Flügel fast hyalin oder sehr schwach ge- 
bräunt, mit braunen Adern; Stigma klein und wenig dick; Radialzelle 
kurz, zugespitzt; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven; 
zweiter Cubitalquernerv gewinkelt, seine Berührungsstelle mit dem 
Radialnerven bildet eine sehr starke Längsverdickung, die als ein sehr 
auffälliger, schwarzer Fleck auf diesem Flügelteil erscheint. Tibien 
ohne Dornen an ihrer Außenkante. 

Algoabai, Kapland; ein einziges Exemplar von Dr. Brauns ge- 
fangen. 

Dies kleine Männchen gehört noch zur rufipes-Gruppe. Es unter- 
scheidet sich von der thyone Per. und von der cinchreis Per., denen es 
sehr nahe steht, durch die kleinere Gestalt, durch die hellere Färbung 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 609 


der roten Thoraxteile, durch das Fehlen von schwarzen Haaren auf 
dem Abdomen, durch das fast völlige Fehlen einer weißen Franse am 
ersten Tergit, durch die weniger deutliche am zweiten Segment und 
durch die fleckenförmige, viel mehr ausgeprägte Verdickung am Radial- 
nerven.“ 

Das Männchen, welches ich zu dieser Art zu stellen geneigt bin, 
besitzt die Verdickung des Radialnerven, jedenfalls aber nicht ganz so 
stark, wie dies bei dem Typus der Fall war. Der Körper ist größer (etwa 
9 mm); die rote Färbung des Thorax ist dunkler, die Flügel sind am 
Außenrande abgesetzt verdunkelt und die hinteren Abdominalsegmente 
sind dunkel behaart. 


bimaeuligera n. sp. 

Vertreten ist diese neue Art durch ein einzelnes Männchen mit der 
Bezeichnung: N.E. Rhodesia, Upper Luangwa-R., 27.7.—13. 8.10 
(Neave) [Br. M.]. 

Schwarz; jederseits auf dem Pronotum mit einem großen, blut- 
roten Fleck. Eine dichte, silberweiße Behaarung findet sich auf der 
Stirn, an der äußersten Basis des Propodeums und in Form von schmalen 
Apikalfransen an den Abdominalsegmenten (an wievielen, kann nicht 
mit Sicherheit angegeben werden, da die hinteren Segmente bei 
dem einzigen Exemplar abgerieben sind). Die Flügel sind bräunlich 
getrübt, an der Basis heller. Der Kopf ist so breit wie der Thorax, 
hinter den an der Innenseite schwach ausgerandeten Augen mit 
leicht konvergierenden Seiten etwas verlängert. Die Hinterwinkel sind 
abgerundet. Der Clypeus besitzt in der Mitte ein dreieckiges, flaches, 
glänzendes Feld. Die Mandibeln sind an der unteren Außenkante kräftig 
gezähnt. Das zweite Geißelglied ist etwas kürzer als das dritte. Der 
Scheitel ist neben den hinteren Ocellen ziemlich glänzend geglättet. 
Die Seiten des Pronotums konvergieren beträchtlich nach vorn. Das 
Seutellum ist flach und, rauh punktiert. Die Dorsalfläche des Mittel- 
segments ist ziemlich grobmaschig skulptiert, die ziemlich steil ab- 
fallende Hinterfläche desselben feiner. Der zweite Abschnitt des Radial- 
nerven ist kürzer als die angrenzenden. Das zweite Tergit ist weitläufig 
und ziemlich grob punktiert. Das Epipygium ist fein und dicht punktiert; 
das letzte Sternit ist gegen die Spitze hin etwas niedergedrückt und 
weitläufiger punktiert. 


v artotana Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
v.2, Abt. 8, p. 222. 

"Der Typus liegt vor mit der Angabe: Meru, Nieder, 1. 12. (SJö- 
stedt) [M. Stockh.]. Ein weiteres Exemplar stammt aus Mufungwa, 
3.12.11 (Bequaert) [Congo M.]. 

Eine schon durch die Färbung recht charakteristische Art. 
Schwarz; Mittelsegment, sowie Fühlerhöcker und die Mitte der Man- 
dibeln rot. Das Pronotum, sowie das erste und zweite Tergit besitzen 
eine silberweiße Apikalfranse. Im übrigen findet sich auf dem ganzen 
Körper mit Ausnahme des Mesonotums überall eine weiße Behaarung 


zerstreut. die auf dem dritten und den folgenden Tergiten dazu neigt, 
Archiv für Naturgeschichte. 
1920. A. 4. 39 4. Heft 


610 Dr. H. Bischoff: 


Fransenbinden zu bilden. Die Tibialsporne sind weiß, die Flügel hyalın 
mit kaum dunklerem Saume. Auf der Stirn ist die helle Behaarung 
deutlich gescheitelt. Der Kopf ist hinter den Augen wenig verlängert 
und etwas gerundet vorgezogen. Das Ocellarfeld ist weitläufig punktiert 
und läßt einen feinen, mittleren Längskiel deutlich erkennen. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist wesentlich kürzer als das dritte, während 
Cameron in der Originalbeschreibung angibt, daß beide Glieder fast 
gleichlang sein sollen. Die Mandibeln sind unten deutlich gezähnt. 
Der Thorax ist ziemlich grob punktiert. Die Tegulae sind ziemlich 
dicht hell behaart und am Rande blaß gelbbraun aufgehellt. Die obere, 
hintere Kante des Mittelsegments ist bei dem Exemplar aus Mufungwa 
seitlich neben dem Längsfeld deutlich etwas erhöht gerandet. Der Kiel 
des ersten Sternits ist ungezähnt. Die Tergite sind dicht punktiert. 
Das Mittelsegment ist flach, weitmaschig netzartig skulptiert, mit einem 
etwas gestreckten Längsfeld an der Basis. Die Punktierung des Ab- 
domens ist am stärksten auf dem ersten Segment. 

Länge: 7 mm. 

Bei dem Exemplar von Mufungwa fehlt der helle Haarsaum des 
Pronotums, worin jedenfalls ein Rassenunterschied zu sehen sein wird. 


praeclara n. sp. 

Ein Männchen liegt vor mit der Angabe: D.O.-Afrika, Gonja, 
10. 1.06 (Schröder) [M. B.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe, ist aber recht auf- 
fällig durch ihre Färbung. Fühler, Beine, Tegulae, ein großer Mittel- 
fleck auf dem Pronotum, sowie die Hinterecken desselben vor den 
Flügelschüppchen, Scutellum und Postscutellum sind rostrot. Das 
Ocellarfeld ist fast völlig geglättet, ohne Längskiel. Die obere Kante 
des Mittelsegments ist seitlich von dem Mittelfeld kaum gerandet. 

Länge: 7 mm. 


bukamensis n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von Bukama, 2.5.11 (Be- 
.quaert) [Congo M.]. 

Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der bimaculigera m., 
unterscheidet sich aber in der Färbung zunächst dadurch, daß der 
ganze Thorax schwarz ist. Morphologisch steht sie der artotana Cam. 
am nächsten. Der Kopf ist hinter den Augen etwas stärker verengt. 
Die Tegulae sind verhältnismäßig kleiner und namentlich am hinteren 
Innenwinkel viel weniger stark vorgezogen. Während bei der artotana 
ein deutliches, mittleres Längsfeld auf der Basalfläche des Mittelsegments 
vorhanden ist, neben dem die obere Mittelkante des Propodeums etwas 
kielförmig erhöht ist, ist hier das Basalfeld nur durch eine etwas größere 
Masche angedeutet und die obere Hinterkante des Propodeums einfach 
verrundet. Die Punkte des zweiten Tergits sind weniger gleichmäßig 
eingestochen und auch etwas weitläufiger. Der zweite Abschnitt des 
Radius ist wie bei jener Art der kürzeste. Das letzte Sternit ist weit- 
läufiger punktiert. 

Länge: etwa 6 mm. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas, 6ll 


harrarica n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Abyssinien, Harrar (R. E. Turner) 
[Br. M.]. 

Dieses Männchen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der mitana Cam. , 
nur daß der Thorax ganz schwarz gefärbt ist. Morphologische Unter- 
schiede lassen jedoch eine Vereinigung beider Arten nicht zu. 

Ganz schwarz; überall mit abstehender, zerstreuter, grauer Be- 
haarung, nur am Apikalrand des zweiten Tergits mit einer etwas 
dichteren, weißen Fransenbinde. Die Flügel sind ziemlich hyalin mit 
etwas verdunkeltem Außensaume. Der Kopf ist hinter den Augen 
deutlich verlängert mit schwach konvergierend: n Seiten. Er ist über- 
all fein und dicht punktiert. Die Mandibeln sind unterseits kräftig 
gezähnt, oberseits hoch gekantet. Der Ülypeus trägt einen scharfen, 
mittleren Längskiel, der vorn etwas stumpfkantiger ist. Die beiden 
ersten Fühlergeißelglieder zusammen sind etwa so lang wie das dritte. 
Der Thorax ist schlank, besonders das Propodeum ist gestreckt. Die 
Seiten des Pronotums konvergieren beträchtlich nach vorn. Die Tegulae 
sind besonders auf der Apikalhälfte dicht punktiert. Der erste Abschnitt 
des Radius ist der längste, der dritte etwas kürzer als der zweite. Das 
Propodeum ist weitmaschig, seitlich etwas feiner skulptiert. Das erste 
Abdominalsegment geht ziemlich gleichmäßig in das zweite über. 
Der Ventralkiel ist flach, kaum vorgezogen. Das zweite Tergit, das 
übrigens einen ganz schwachen violetten Schimmer besitzt, ist weit- 
läufig und fein, besonders auf der Scheibe punktiert. Das letzte Sternit 
ist fein und sehr weitläufig punktiert, am Apikalrand ziemlich breit 
abgesetzt niedergedrückt. 

Länge: etwa 7 mm. 


polychroma Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 129. 


Der Typus liegt vor von Kapland (Krebs) [M. B.]. 

‘ Eine an ihrer Färbung leicht kenntliche, an das Männchen der 
paläarktischen punctata erinnernde Art. 

Kopf, Thorax und Mittelsegment sind schwarz; Pro- und Meso- 
notum, sowie Scutellum und Tegulae sind rostrot. Das Abdomen ist 
schwarzblau, Fühler und Beine sind schwarzbraun. Die Tibialendsporne 
sind weiß. Die ganze Behaarung ist schwarz. Nur an den Beinen findet 
sich eine feine, seidige, graue Behaarung. Auf dem Abdomen ist keine 
helle Franse oder Binde ausgebildet. Die Flügel sind schwarzbraun 
getrübt. —- Der Kopf ist klein, wesentlich schmaler als der Thorax. 
Die Mandibeln sind an der Außenseite gezähnt. Der Clypeus erscheint 
am Vorderrande durch einen grubigen Eindruck sehr tief, aber ver- 
hältnismäßig schmal ausgerandet, und daselbst zweimal kräftig ge- 
zähnt. Er ist jederseits stark niedergedrückt, auf der Mitte der Länge 
nach erhaben und dort zerstreut kräftig punktiert und beborstet. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist beträchtlich kürzer als das dritte. Der 
Prothorax ist vorn ziemlich gerade. Die Tegulae sind glatt, nur hinten 
ein wenig punktiert und gestreift. Das Scutellum ist flach gewölbt, 
ohne Andeutung eines Kieles oder einer Furche. Das Propodeum ist 


39* 4. Peft 


612 Dr. H. Bischoff: 


ziemlich tief netzmaschig skulptiert; ein größeres, gestrecktes Mittel- 
feld ist ausgebildet. Das Abdomen, besonders das zweite Tergit ist 
grob punktiert. Das Analtergit ist in der Mitte geglättet. 

Länge: 14 mm. 


leucozonaria n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Cap b. sp. (De Vylder)[M. Stockh.], 

Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe. Mit ihr stimmt 
sie auch in der Färbung überein, nur hat das Abdomen einen mehr 
violetten Ton. Außerdem ist das dritte Tergit in seiner ganzen Aus- 
dehnung dicht weiß behaart und das zweite, wie auch das dritte Sternit 
sind weiß gefranst. Der Kopf ist verhältnismäßig größer, der Clypeus 
ist am Vorderrande nicht ganz so tief, aber breiter ausgerandet. Das 
Propodeum ist feiner skulptiert. 

Länge: etwa, 11,5 mm. 

Leider fehlen dem einzigen Exemplar die Fühler. 


tegularis n. sp. 

Drei Männchen liegen vor von Nyasaland, Mt. Mlanje, 6.1. und 
271.2.13 (Neave) [Br.M.]. 

Ganz schwarz; das erste bis vierte Tergit mit hellen Apikalfransen. 
Tibialsporne blaß. Die aufrechte Behaarung auf Kopf und Thorax- 
rücken, ausschl. Mittelsegment, sowie dem 5.—7. Tergit, ist schwarz. 
Auf den unteren Gesichtspartien, sowie den Schläfen, Propodeum, 
Pleuren und Abdomen ist die abstehende Behaarung hell. Die an- 
liegende Behaarung auf Pro- und Mesonotum ist schwarz. Der Kopf 
ist etwa so breit wie der Thorax. Hinter den Augen konvergieren seine 
Seiten stark. Die Hinterwinkel sind verrundet. Neben und hinter 
den hinteren Ocellen ist der Scheitel flach grubig eingedrückt. Die 
Wangen sind kurz. Der Ölypeus ist längs der Mitte schwach erhaben. 
Die Mandibeln sind außen unbewehrt. Die Augen sind innen deutlich 
ausgerandet. Das zweite Fühlergeißelglied ist beträchtlich kürzer als 
das folgende. Der Thorax ist von schlanker Gestalt. Die Parapsiden- 
furchen des Mesoscutellums sind kräftig, erreichen den Vorderrand 
aber nicht. Die Tegulae sind runzlig punktiert und dicht schwarz be- 
borstet. Die Flügel sind leicht rauchig getrübt. Der dritte Abschnitt 
des Radius ist der längste. Der zweite ist etwa halb so lang wie der 
dritte. Auf dem Propodeum sind die Basalfelder nicht vergrößert. Die 
Beine sind schlank. Mittel- und Hintertibien außen unbewehrt. Das 
Abdomen ist von recht schlanker Gestalt. Das schlanke erste Segment 
ist leicht glockenförmig dem zweiten angefügt und trägt etwas vor 
einem Drittel seiner Länge seitlich einen kleinen schwieligen Höcker. 
Das zweite Tergit ist dicht punktiert. Die Abdominalsternite sind 
abgesehen vom ersten, das mit dem gewöhnlichen, leicht gezähnten 


Kiel bewehrt ist, unbewehrt. Das letzte Tergit ist einfach gebaut, 


am Hinterrande fast gerade abgestutzt. 
Länge: 9—10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom 6.1. 


Wenn 


re Lei 
RE = 


3lonographie der Mutilliden Afrikas. 613 


\mufungwana n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von Mufungwa, 3. 12.11 (Be- 
quaert) [Congo M.]. 

Der Squamolutilla jankisiensis m. sehr ähnlich, unterscheidet sie 
sich in folgenden Punkten: Der Kopf ist hinter den Augen etwas 
schwächer verlängert; das zweite Geißelglied ist wesentlich kürzer 
als das dritte; die Tegulae sind bedeutend größer, hinten etwas rauh 
skulptiert und ziemlich dicht behaart; die Flügeladerung ist normal; 
das zweite Tergit ist feiner und etwas weitläufiger punktiert. Der Kiel 
des ersten Sternits ist in einen langen Zahn ausgezogen; das letzte 
Sternit ist ausgehöhlt und jederseits scharf gekielt. Der Clypeus trägt 
vorn einen kleinen, glänzenden Höcker. 

Morphologisch steht diese Art der tegularis am nächsten, unter- 
scheidet sich aber durch viel feinere und weitläufigere Skulptur des 
zweiten Tergits, den starken Zahn des ersten Sternits, sowie die im 
allgemeinen feinere Skulptur. Die Tegulae sind weniger dicht und 
weniger grob beborstet und ist diese Beborstung auf der hinteren Hälfte 
der Tegulae weiß, nichö schwarz. Der Kopf ist im Verhältnis zum 
Thorax etwas breiter, hinter den Augen etwas mehr verlängert. 


natalica n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Port Natal [Br. M.]. 

Diese Art ähnelt sehr derZophotilla eiliaticornis und der petrusiana. 

Schwarz; Thorax rot, Abdomen mit einer weißen Apikalfranse 
am ersten und zweiten Tergit und einer durchgehenden Binde auf dem 
dritten. Die Flügel sind braun mit hyaliner Basis. Die Tibialsporne 
sind blaß. Der Kopf ist grob seulptiert, auf dem Scheitel weitmaschig 
hinter den Augen mit nach hinten konvergierenden Seiten etwas ver- 
längert. Die Mandibeln sind außen ungezähnt. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist kürzer als das dritte. Eine lange Bewimperung fehlt an 
den Fühlern. Der Thorax ist rauh skulptiert, die großen Gruben sind 
am Grunde genabelt. Die Tegulae sind glänzend mit ziemlich weit- 
läufiger Punktierung. Das Scutellum ist erhaben gerundet mit kurzem, 
höckerartigem Kiel. Das Propodeum ist sehr weitmaschig skulptiert, 
fällt nach hinten schräg ab und trägt auf der Mitte ein größeres Längs- 
feld. Der Kiel des ersten Sternits ist in der Mitte eingeschnitten. Das 
zweite Tergit ist ziemlich weitläufig und ziemlich stark punktiert. Das 
Analtergit ist am Hinterrande- gerundet, in der Mitte mit ziemlich 
breiter, glatter Mittellinie. Das letzte Sternit ist stark dreieckig, pyra- 
midenförmig gehöckert. Der Mittelteil des Clypeus ist zwischen den 
'Fühlerwurzeln lamellenartig zusammengedrückt und nach vorn drei- 
eckig verbreitert. 

Länge: 9,5 mm. 

Diese Art nimmt innerhalb der Gattung wegen verschiedener 
morphologischer Eigentümlichkeiten eine isolierte Stellung ein. 


rufisquamulata n. sp. 
Ein einzelnes Männchen liegt vor von der Delagoabai [M. B.]. 


4. Hef 


614 Dr. HB. Bischoff: 


Schwarz; Tegulae rostrot. An den Apikalrändern der ersten drei 
Tergite finden sich weiße Binden, von denen die auf dem dritten Tergit 
etwas länger als die beiden anderen ist. Die Vorderflügel sind hyalin 
mit verdunkeltem Außenrande. In Färbung und Zeichnung dürfte diese 
Art eine gewisse Ähnlichkeit mit der chloris Per. haben, doch ist die 
Flügelfärbung eine andere. Der Kopf ist ein wenig breiter als der Thorax, 
hinter den Augen mit leicht konvergierenden Seiten etwas verlängert. 
Er ist überall dicht punktiert. Die Mandibeln sind an der unteren Außen- 
kante ungezähnt. Die beiden ersten Fühlergeißelglieder sind sehr 
kurz, zusammen viel kürzer als das dritte, etwa ebenso lang wie das vierte. 
Die Augenausrandung ist tief und deutlich. Das Pronotum ist nach 
vorn gerundet verengt. Seine Skulptur ist ähnlich der des Kopfes, 
die des Mesonotums ist etwas gröber. Die Tegulae sind ziemlich dicht 
punktiert. Das Pterostigma ist klein, zellenförmig. Der zweite Abschnitt 
des Radius ist etwa so lang wie der erste oder der dritte. Das Scutellum 
ist hinten in der Mitte ein wenig eingedrückt und wie der Kopf skulptiert. 
Das Propodeum ist ziemlich tief, aber nicht besonders weit netzmaschig 
skulptiert. Das erste Segment ist deutlich gegen das zweite abgesetzt. 
Das zweite Tergit ist überall fein und dicht punktiert, auf dem Sternit 
ist die Punktierung weitläufiger. 

Länge: 6,5 mm. 

nigrisquamulata n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor vom Nyassasee, Langenburg, 
3. 9.—3. 10. 98 (Fülleborn) [M. B.]. 

In jeder Beziehung der vorhergehenden außerordentlich ähnlich. 
Nur die Tegulae sind schwarz. Es ist leicht möglich, daß diese beiden 
Formen als Rassen zu einer Art gehören. 

Länge: etwa 6 mm. 


brunneipennis n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von der Delagoabai [M. B.]. 

Der vorhergehenden recht ähnlich, doch durch die gleichmäßig 
gebräunten Flügel verschieden. Außerdem sind die Tegulae aber etwas 
größer und die Skulptur derselben ist etwas gröber, sodaß ich diese Form 
für spezifisch verschieden halte. 

Länge: 8 mm. 

dasylabriformis n. sp. 

Ein einzelnes Männchen liegt vor von Nyasaland, Mlandje, 7. 13. 
(Neave) [Br. M.]. 

Schwarz; eine dichte, weiße Behaarung findet sich auf dem Meta- 
notum, der Basis des Propodeums, in Form einer Apikalbinde auf dem 
ersten und zweiten Tergit und auf der ganzen Dorsalfläche des dritten. 
Die Binde des zweiten Tergits ist ebenso lang wie die des dritten. Der 
Kopf hat ziemlich die Breite des Thorax. Hinter den Augen ist er mit 
konvergierenden Seiten verlängert. Der Hinterrand ist ziemlich gerade. 
Die Mandibeln sind außen ungezähnt. An den Fühlern sind die beiden 
ersten Geißelglieder sehr kurz, zusammen viel kürzer als das dritte. 
Im ganzen sind die Fühler ziemlich dick. Die Augenausrandung ist 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 615 


tief; die Skulptur des Kopfes grob. Die Seiten des Pronotums konver- 
gieren geradlinig nach vorn. Der Vorderrand ist etwas konkav. Die 
Punktierung des Pronotumsist sehr grob, die desMesonotums schwächer. 
Auch die Tegulae sind rauh skulptiert, ähnlich auch das Scutellum 
Die Propodealskulptur ist weitmaschig. Das Flügelstigma ist klein 
zellenförmig. Der zweite und dritte Radiusabschnitt sind etwa gleich- 
lang. Der hintere Absturz des Propodeums ist steil. Das erste Ab- 
dominalsegment ist gegen das zweite deutlich abgesetzt. Die 
Punktierung des zweiten Tergits ist vorn grob und wird nach hinten 
viel feiner. Das Pygidium ist grob punktiert. Das siebente Sternit ist 
unbewehrt. 


Länge: etwa 9 mm. 
Vgaleata n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor von Jankisia, 26.9. 11 (Be- 
quaert) [Congo M.]. 


Ganz schwarz; Tibialsporne weiß. Die Behaarung ist größtenteils 
hell. Auf der Basalfläche des Propodeums findet sich eine dichtere, 
weiße Behaarung. Das erste und zweite Tergit besitzen am Apikal- 
rand eine dichte, helle Fransenbinde. Auf den drei folgenden Tergiten 
sind diese Fransen weitläufiger. Die Flügel sind blaßbräunlich ge- 
trübt, an der Basis etwas heller. Sehr auffällig ist diese Art durch die 
Bildung des Kopfes. Jederseits von dem vorderen Ocellus verläuft ein 
scharfer Kiel nach hinten innerhalb der hinteren Ocellen. Beide Kiele 
‚vereinigen sich hinten auf einer starken Erhebung des Scheitels. Die 
Hinterwinkel des Kopfes sind nach hinten etwas zahnförmig vorgezogen. 
Die Augenausrandung ist groß und tief. Der untere Rand der Aus- 
randung ist lamellenartig über die Augenwölbung vorgezogen. Die 
Fühler sind’ ziemlich diek, etwas spindelförmig; das zweite Geißel- 
glied ist nur wenig kürzer als das dritte. Die Mandibeln sind unter- 
seits kräftig gezähnt. Der Vorderrand des Pronotums ist gerade; die 
Seitenränder sind ziemlich gestreckt und konvergieren beträchtlich 
nach vorn. Die Skulptur des Pronotums ist wesentlich gröber als die 
des Kopfes; noch gröber ist’ die des Mesonotums. Die Parapsidenfurchen 
sind deutlich. Die Tegulae sind kräftig und dicht punktiert. Das flache 
Scutellum ist feiner und dichter als das Pronotum skulptiert. Die 
Dorsalfläche des Propodeums ist gut entwickelt. Hinten stürzt dasselbe 
ziemlich steil ab. Es ist ziemlich grobmaschig skulptiert. Der erste 
Abschnitt des Radius ist so lang wie der zweite; der dritte bedeutend 
kürzer als diese. Das erste Abdominalsegment ist kurz. dicht punktiert, 
leicht gegen das zweite abgesetzt. Die Skulptur des zweiten Tergits 
ist weitläufiger. Das letzte Tergit ist fein und dicht punktiert, ohne 
besondere Auszeichnungen. 

Länge:. etwa 7,5 mm. 


calyptrata n. sp. 


Ein einzelnes Männchen liegt vor von D.O.-Afrika, Rukwa-Steppe, 
9.08 (Fromm) [M. B.]. 


4. Heft 


616 Dr. H. Bischoff: 


Diese Art steht durch die Bildung des Kopfes der galeata sehr nahe. 
Die Färbung ist ähnlich wie bei jener, doch ist die helle Behaarung auf 
der Basalfläche des Propodeums weniger dicht und läßt deutlich ein 
größeres, mittleres, parallelseitiges Längsfeld erkennen. Die Flügel 
sind ungetrübt, nur am Außenrande ganz leicht verdunkelt. Morpho- 
logisch ist die calyptrata von der galeata dadurch verschieden, daß die 
Hinterwinkel des Kopfes weniger nach hinten vorgezogen sind. Die 
Fühler sind bedeutend schlanker und die Tegulae sind weitläufiger 
und feiner punktiert. Der zweite Abschnitt des Radius ist kürzer als 
die beiden angrenzenden. 

Länge: etwa 6 mm. 

Diese Art dürfte mit der vorhergehenden zusammen nach Kenntnis 
des Weibchens recht wahrscheinlich zu Vertretern einer besonderen 
Gattung erhoben werden. 


sikorae Saussure in Grandidier, Hist. Madag., 1892, p. 291. 
Vier Männchen liegen vor von Antananarivo, Madagaskar (Si- 


kora)[M. B.]; [M. W.]. 

Schwarz; Thoraxrücken, sowie die Tegulae und oberen Partien 
der Pleuren rostrot, Mittelsegment schwarz. Auf dem Vorderkopf 
findet sich zwischen den Ocellen und den Fühlerwurzeln ein Fleck von 
rotgoldiger Behaarung. Das erste und zweite Tergit sind an ihren Apikal- 
rändern ebenfalls breit rotgolden behaart, desgleichen die drei folgenden 
Tergite in ihrer ganzen Ausdehnung. Auch die roten Thoraxpartien 
sind ebenso behaart. Die Flügel sind blaßbräunlich getrübt, mit dunkler 
abgesetztem Saume. Weißliche Haare finden sich in der Oralregion, 
auf den Beinen, Thoraxseiten usw. 

Der Clypeus ist auf der Mitte vorn tief grubig eingedrückt und 
jederseits davon ziemlich stark gehöckert. Die Mandibeln sind unter- 
seits tief ausgerandet und gezähnt. Das zweite Fühlergeißelglied ist 
ein wenig kürzer als das dritte. Das Scutellum ist abgeflacht und nicht 
gekielt. Das Mittelsegment ist grob grubig skulptiert, in der Mitte der 
Basis etwas weitmaschiger. Die Tegulae sind glatt und glänzend, mit 
kaum angedeuteter Streifung parallel zum Außenrande. Die Skulptur 
des zweiten Tergits ist eine ziemlich grobe und weitfläufige. Dazwischen 
finden sich viele feinere Punkte eingestreut. Der Kiel des ersten Sternits 
ist weit ausgerandet. Auf dem letzten Tergit findet sich ein breiter, 
hinten verflachter, geglätteter Längswulst. Das letzte Sternit 
trägt mitten auf der Scheibe zwei kleine, höckerartige Zähnchen, 
die weit vom Seitenrande abgerückt sind. Das siebente Sternit 
besitzt am Apikalrande zwei undeutliche Höckerchen. Die Art ist 
schon an der Färbung leicht zu erkennen. 

Länge: 7—10 mm. 


adusta- Gruppe. 


adusta Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 133. 
Von dieser kleinen Art liegen mir die beiden typischen Exemplare 
vor von Zanzibar (Hildebrandt) [M. B.]. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 617 


Zu der Andr&’schen Beschreibung ist nur wenig hinzuzufügen. 
Das zweite und dritte Abdominalsegment sind rostbraun, die übrigen 
wie der Vorderkörper schwarz. Die Fühler und Beine erscheinen mehr 
pechbraun. Eine helle Behaarung findet sich sehr spärlich; etwas dichter 
ist dieselbe nur auf der Basis des Propodeums, wo sie die Grundskulptur 
verdeckt. Auf Schläfen und Mesopleuren ist sie weit weniger dicht. 
Auf dem Abdomen ist sie sehr zerstreut und bildet weder Binden noch 
Fransen, mit Ausnahme des zweiten Tergits, an dem sich eine deutliche 
Apikalfranse befindet. Morphologisch wichtige Merkmale sind die außen 
unbezahnten Mandibeln, die nach hinten stark konvergierenden, ver- 
längerten Seiten des Scheitels, der geringe Abstand der Augen von den 
Wurzeln der Mandibeln, der etwa so lang ist wie das halbe zweite Geißel- 
glied; ferner das Fehlen eines Scutellarkiels, das Vorhandensein von 
zwei spitzen Zähnchen vor dem Apikalrand des zweiten Sternits, die 
übrigens von Andr& übersehen wurden, außerdem der höckerartige 
Ventralkiel des letzten Sternits, sowie der nach hinten stark verbreiterte, 
glatte Längsraum des letzten Tergits, ebenfalls von Andre übersehen, 
Die Augen sind tief ausgerandet. Der Clypeus ist in der Mitte in Form 
eines dreieckigen Feldeserhaben. Die Skulptur des Thorax ist verhältnis- 
mäßig grob; die Tegulae sind zerstreut punktiert, aber an ihrem Rande 
nicht gerieft. Das zweite und dritte Fühlergeißelglied sind gleichlang. 
Die Flügel sind nur sehr leicht getrübt, die Basis ist hyalın. Die 
Parapsidenfurchen des Mesonotums sind nur auf der hinteren Hälfte 
deutlich. Das Analtergit trägt ein langgestrecktes, glattes, dreieckiges 
Feld, dessen Spitze an der Basis des Tergits und dessen Grundlinie 
am Apikalrand gelegen ist. Der Apikalrand selbst ist ziemlich gerade 
abgestutzt und fein gerandet Vor demselben ist das Tergit seitlich 
jederseits leicht eingedrückt. 


Länge: etwa 6—7 mm (Andre gibt an: 7—9 mm). 


Dasylabris. 


Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross, 1885, p. 28; Andre 
in Mem. Soc. Zool. France, 1896, p. 264. 

In Genera Ins., 1903, v. 11, p. 65. 

— Allomutilla Ashmead in J. N. York ent. Soc., 1899, v. 7, p. 57 
(begründet auf D. melicerta mit abnormer Flügeladerung). 

Genotypus: arenaria (F.). 

Weibchen: Kleine bis große Formen von charakteristischem Aus- 
sehen. Der Kopf ist klein, gewöhnlich bedeutend schmaler als der 
Thorax. Er ist verhältnismäßig schwach gewölbt. Von vorn gesehen 
erscheint er entweder so lang wie breit oder quer, höchstens ganz un- 
bedeutend länger als breit. Der Scheitel kann durch die starke Ver- 
kürzung der Seiten hinter den Augen fast völlig fehlen (schultzex) oder 
ist deutlich entwickelt entweder mit parallelen oder konvergierenden 
Seiten. Die Hinterwinkel sind gewöhnlich abgerundet, treten jedoch 
in einigen Fällen zahnartig bis ohrförmig vor. Gelegentlich findet sich 
auf dem Scheitel ein mehr oder weniger entwickelter Querkiel, der 


4. Heft 


618 Dr. H, Bischoff: 


ihn dann nach hinten stark abgestutzt erscheinen läßt. Die ohrförmigen 
Erweiterungen der Stirn über den Fühlerhöckern treten als gerundete 
Höcker mehr oder weniger stark vor. Die Fühlergruben sind unscharf 
begrenzt, namentlich scheint ein oberer Querkiel zu fehlen. Die Wangen 
sind meist von beträchtlicher Länge. Der Clypeus ist kurz und quer, 
mehr oder weniger dachförmig gewölbt. Die Mandibeln sind schwach 
gekrümmt oder fast gerade, außen unbewehrt, einfach zugespitzt, aber 
am Innenrande meist mehrfach gezähnt. Ihre Furchung ist nur schwach. 
Die Augen sind groß, oval, flach gewölbt, nicht ausgerandet, deutlich 
facettiert. Ocellen fehlen. Die Fühler sind meist kräftig gebaut, selten 
schlanker (danae). Der gekrümmte Schaft ist unterseits kaum gekielt. 

Der grob skulptierte Thorax ist nach vorn und hinten verengt, 
wobei die größte Breite vor, selten in der Mitte gelegen ist. Die Gestalt 
des Thorax ist im übrigen recht verschieden, schlank bis gedrungen. 
Eine Segmentierung des Thoraxrückens ist nur sehr schwach an- 
gedeutet. Die oberen Vorderwinkel des Thorax sind meist verrundet. 
An den Seitenkanten findet sich in der Mesonotalregion eine höcker- 
artige Erweiterung, hinter der die Thoraxseiten fast geradlinig kon- 
vergieren. Die Hinterwinkel sind völlig verrundet. Ein Scutellar- 
schüppchen ist mehr oder weniger deutlich entwickelt. Gelegentlich 
kann es fast dornförmig entwickelt sein, so bei der in mancher 
Hinsicht abweichenden schultzei. Die Segmentierung der Pleuren ist 
meist unscharf. Auch die Grenze der Metapleuren gegen die Seiten 
des Propodeums ist häufig verwischt. Die Mesopleuren treten stark 
vor, wodurch das Hervortreten des Seitenhöckers bedingt wird. Die 
Beine sind gedrungen gebaut, schlanker bei der danae und deren 
Verwandten. Die Ausrandung der Metatarsen der Vorderbeine ist tief. 
Der Scharrkamm der Vorderbeine ist kräftig, bei der danae schwächer, 
bei der schultzei dagegen aus langen, zur Spitze verbreiterten Tarsal- 
anhängen gebildet. Die Apikalsporne der Mittel- und Hintertibien 
sind gesägt bis gefiedert. Mittel- und Hintertibien sind an ihren Außen- 
kanten kräftig bedornt. Die Klauen sind einfach. 

Das Abdomen macht meist einen gedrungenen Eindruck. Es ist 
fein bis sehr grob grubig skulptiert. Das erste Segment ist im Verhältnis 
zum zweiten sehr klein, in seltenen Fällen fast von diesem überwölbt, 
meist scharf gegen das zweite abgesetzt, sodaß sich ein einspringender 
Winkel an der Ansatzstelle gegen das zweite Segment findet. Eine 
Querleiste, die mehr oder weniger gehöckert sein kann, trennt häufig 
den Basal- und Apikalteil des ersten Tergits. Ein etwas vorgezogener 
Kiel ist am ersten Sternit vorhanden. Das zweite Segment ist mehr 
oder weniger bauchig gerundet erweitert, sodaß seine größte Breite 
mitunter vor der Mitte liegen kann. Die Seitenfurche ist breit und ziem- 
lich tief, von dichten Haaren ausgefüllt. Das zweite Sternit trägt keine 
Seitenfurchen, ist aber an seiner Basis häufig mit einem kurzen Längs- 
kiel ausgestattet. Das letzte Tergit ist ziemlich steil gestutzt und be- 
sitzt ein besonders seitlich, mitunter aber auch in seinem ganzen Um- 
fange, auch an der Basis, deutlich begrenztes Pygidialfeld, das rauh 
längsrunzlig oder querbogig skulptiert ist, in einzelnen Fällen aber 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 619 


an der Spitze glatt und poliert erscheint. Das sechste Sternit ist an 
seiner Spitze in zwei kleine, lappige Fortsätze ausgezogen, .die der 
Stachelführung dienen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Anhang 
als Teil eines siebenten Sternits aufzufassen ist. 

Die Färbung und Zeichnung der hierhergehörigen Formen ist so 
mannigfaltig, daß hier nur auf die schematischen Figuren verwiesen 
werden kann. 

Männchen: Mittelgroße bis große Tiere von charakteristischem 
Aussehen; durch die Gestalt des ersten Abdominalsegment ihre Zu- 
gehörigkeit zu den Weibchen der Gattung Dasylabris ohne weiteres 
erkennen lassend. 

Der Kopf ist schmaler als der Thorax, von vorn gesehen erscheint 
er quer oval, nach unten vorgezogen. Er ist grob und dicht punktiert. 
Der Scheitel ist gewölbt und fällt gegen die Occipitalregion ab. Selten 
ist er hinten einfach horizontal. Die Hinterwinkel sind verrundet. 
Hinter den- Augen sind die Schläfen nur wenig verlängert. Die Stirn 
ist flach gewölbt. Die Erweiterungen über den Fiühlerwurzeln treten 
mehr oder weniger deutlich hervor. Die Fühlergruben sind nach oben 
nicht oder nur unscharf begrenzt. Wangen sind deutlich entwickelt, _ 
aber kürzer als bei den Weibchen. Der Clypeus ist quer, mitunter etwas 
vorgezogen, und der Länge nach mehr oder weniger dachförmig 
erhaben. Die Mandibeln sind ziemlich stark gebogen, zugespitzt, an 
der Spitze mehr oder weniger verbreitert und daselbst mitunter gezähnt. 
An den unteren Außenkanten sind sie meist lappenförmig erweitert. 
(in den Artbeschreibungen nicht besonders erwähnt). Dieses Merk- 
mal dürfte bei Kenntnis der Zusammengehörigkeit der Geschlechter 
jedenfalls erfolgreich für die Aufteilung von Untergattungen Ver- 
wendung finden. Die Augen sind groß, deutlich facettiert, unregel- 
mäßig oval, innen nicht ausgerandet. Die Ocellen sind ziemlich groß; 
die hinteren stehen einander näher als den Facettenaugen. Die Fühler 
sind ziemlich schlank. Der gebogene Schaft ist unterseits gekielt. 
Das zweite Geißelglied ist bedeutend kürzer als das dritte. 

Der Thorax ist von ziemlich schlanker bis gedrungener Gestalt. 
Die Vorderwinkel sind abgestumpft. Die Seiten des Pronotums kon- 
vergieren deutlich, fast geradlinig nach vorn, ohne irgendwelche Seiten- 
bewehrungen. Der Hinterrand ist winklig bis bogenförmig ausgerandet. 
Auf dem gleichmäßig grob skulptierten Mesonotum sind Parapsiden- 
furchen höchstens andeutungsweise vorhanden und dann auch nur 
hinten. Gelegentlich findet sich vorn in der Mitte eine glatte Längs- 
schwiele. Die Tegulae sind ziemlich klein, hinten nicht aufgebogen, 
grob punktiert. Die Seitenteile des Mesoscutellums neben der Basal- 
furche sind etwas vorgezogen und häufig aufgebogen. Der hintere ge- 
wölbte Teil des Mesoscutellums ist unbewehrt und grob sculptiert. 
Das Propodeum ist an seinen Seiten einfach gerundet; es ist nur eng- 
maschig bis grubig skulptiert, ohne größere Basalfelder, höchstens 
mit einer angedeuteten, erhabenen Längslinie. Die Pleuren sind grob 
punktiert, die Mesopleuren ziemlich stark gewölbt. Die Grenzen zwischen 
den einzelnen Abschnitten sind nicht immer deutlich. Die Beine sind 


4. Heft 


620 Dr. H. Bischoff: 


schlank gebaut. Die Apikalsporne der Mittel- und Hintertibien glatt, 
nicht gezähnelt oder gefiedert. Die Mittel- und Hintertibien sind an 
ihren Außenseiten mehr oder weniger deutlich bedornt, doch sind diese 
Dornen in der längeren Behaarung oft nur schwer zu erkennen. Die 
Klauen sind einfach. Das Pterostigma ist sehr klein. Es sind entweder 
zwei oder drei Cubitalzellen, eine oder zwei Discoidalzellen vorhanden. 

Die Gestalt des Abdomens erinnert recht an die der Weibchen. 
Das erste Segment ist kurz, klein, knotenförmig und scharf gegen das 
zweite abgesetzt. Das erste Sternit ist mit einem deutlichen Kiel be- 
wehrt, der häufig zahnartig vorgezogen ist. Das zweite Tergit kann längs 
seiner Mitte furchenartig niedergedrückt sein. Die seitlichen Toment- 
furchen sind deutlich. Das zweite Sternit ist an seiiter Basis längs der 
Mitte mehr oder weniger deutlich kielartig zusammengedrückt. Das 
letzte Tergit ist einfach, flach, am Hinterrande gerundet oder gerade 
abgestutzt. Es kann auf der Apikalhälfte niedergedrückt sein und auf 
der Basalhälfte einen Längskiel tragen. Acht Sternite sind deutlich 
sichtbar; die beiden letzten sind einfach gebaut ohne besondere Aus- 
zeichnungen. 

Die Grundfärbung des Körpers ist schwarz. Höchstens sind einzelne 
Teile des Thorax oder des Propodeums rot; gelegentlich sind auch die 
Tergite rot. Von heller Haarzeichnung (weißlich bis golden) kann eine 
Prothorakalbinde auftreten, Apikalfransen und breitere Binden auf 
den hinteren Segmenten. Die helle, dichte Behaarung des Thorax ist 
gelegentlich weiter ausgedehnt und nimmt auch das Mesonotum ein. 
Die Apikalfransen verschmälern sich mitunter zur Mitte und erscheinen 
dann fast unterbrochen. An der Basis des zweiten Tergits kann eine 
ziemlich dichte, helle Behaarung auftreten. Isolierte Mittelflecke finden 
sich nur selten und dann nur auf den hinteren Tergiten. 


Weibchen. 


Arten aus dem Mediterrangebiet (vergl. Andr£&, Species des Hyme- 
nopteres d’Europe, Vol. VIII). 
1. Arten aus Madagaskar 60. 
Arten aus dem aethiopischen und kapländischen Faunengebiet 2. 
2. Ohne helle Flecken- oder Bindenzeichnung des zweiten Abdominal- 
segments 3. 
Mit heller Zeichnung des zweiten Segmentes 4., 
3. Schwarz; Thorax rot; der ganze Körper oberseits dicht goldig 
behaart schultzer. 
Braun; viertes und fünftes Abdominalsegment blaßgoldig be- 
haart, drittes und Apikalrand des zweiten schwarz behaart danae. 
4. Die Zeichnung des zweiten Tergits besteht aus einem Basalfleck 
und jederseits vor dem Apikalrande aus einem oft sehr ausge- 
dehnten Fleck, der aber auch in zwei kleinere Flecken aufgelöst 
sein kann; ein mittlerer Apikalfleck oder eine durchgehende Binde 
fehlen auf diesem Tergit. Die großen Flecken können sich bis zur 
Berührung längs der Mittellinie erweitern. 14. 
Die Zeichnung des zweiten Tergits ist anders verteilt >. 


LI, 


12. 


18. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 621 


Zweites Segment mit Basalfleck und einer durchgehenden Apikal- 
franse, die in der Mitte fleckenartig erweitert sein kann, drittes 
Segment mit durchgehender Binde 


Die Zeichnung ist anders verteilt 9 
Die Basis des zweiten Tergits ist in weiter Ausdehnung hell be- 
haart virgo. 
Ein scharf abgesetzter, heller Basalfleck auf dem zweiten Tergit. 7. 
Kopf und .Beine mehr oder weniger geschwärzt thais. 
Kopf und Beine wie der Thorax hell 8. 


Apikalfranse des zweiten Tergits in der Mitte nach vorn stark 
fleckenartig erweitert; die Seiten des Segmentes ziemlich dicht 
hell behaart moamba. 
Apikalfranse des zweiten Segmentes auch in der Mitte schmal; 
die Seiten des Segmentes sehr spärlich hell behaart bassutorum. 


. Auf der Apikalhälfte des zweiten Tergits ein großer brauner 


Haarfleck; an den Seiten des Segmentes hintereinander zwei 
schneeweiße, gut begrenzte Flecken ferrandi. 
Keine braune Haarflecken 10. 
Vor dem Apikalrand ein etwas von diesem entfernt bleibender, 
runder Mittelfleck; am Apıkalrand jederseits eine scharf abgesetzte, 
in der Mitte ‚weit unterbrochene, schmale Franse unipunctata. 
Zeichnungsanordnung andersartig 11. 
Vor dem Apikalrand des zweiten Tergits grei droße, blaßgoldige 
Flecken; der Mittelfleck erreicht den Apikalrand; Kopf nur am 
Scheitel etwas gerötet; nordostafrikanische Art gestrot, 
Kopf und Thorax einfarbig rot 12, 
Vor dem Apikalrand des zweiten Tergits und von diesem entfernt 
bleibend drei rundliche weiße Haarflecken, auf dem dritten Seg- 
ment nur ein Mittelfleck celimene. 
Apikalzeichnung des zweiten Segmentes unmittelbar am Rande, 
bestehend aus drei quergestellten Flecken, denen sich drei ähnliche 
auf dem folgenden Segment anschließen 13. 
Basalfleck des zweiten Tergits klein und rund bulawayoensis. 
Basalfleck des zweiten Tergits größer und langgestreckt anna. 


Zeichnung des Abdomens intensiv goldig 15. 
Zeichnung des Abdomens weiß bis blaß-golden 23. 

. Thorax und Kopf dicht wollig, goldig behaart bella. 
Behaarung von Kopf und Thorax andersartig 16. 
Zeichnungselemente des zweiten Tergits rein golden 18. 
Außerdem noch scharfbegrenzte, weiße Flecken auf dem zweiten 
Tergit 17. 

. Außen von den kreisrunden, goldigen Mittelflecken jederseits ein 
' weißer Haarfleck; Scheitel scharf gekielt rogenhoferi. 
Auch auf der Basalhälfte jederseits ein weißer Haarfleck; Kopf 
ungekielt - dora. 
Zweites Tergit mit fünf getrennten goldigen Flecken wabonina. 
Die vier hinteren Flecken paarweise verschmolzen 19, 


4. Heft 


22. 


23. 


24. 


189) 
ot 


29. 


30. 


31. 


Dr. H. Bischoff: 


Drittes Segment ohne hinteren hellen Mittelfleck A} 
Drittes Segment mit hinterem, hellem Mittelfleck 212 
Kopf sehr dicht weiß behaart; Sporne bla% gelbbraun 
argyriocephala. 
Kopf spärlicher hell behaart; Sporne schwa"zbraun merope. 
Die beiden großen hinteren Flecken längs der Mittellinie breit 
verschmolzen A 
Die beiden großen hinteren Flecken berühren sich nicht; drittes 
Tergit in der ganzen Ausdehnung hell behaart; Fleckenzeichnung 
ähnlich wie bei der merope, doch sind die einzelnen Flecken größer 
namaquana. 
Die durch das Zusammenfließen der hinteren Flecken des zweiten 
Tergits entstandene breite Binde seitlich kaum, in der Mitte winklig 
nach vorn vorgezogen und fast den Basalfleck berührend 
subconspicua. 
Die Binde des zweiten Tergits seitlich sehr stark vorgezogen, den 
Basalfleck in der Mitte berührend; Zeichnung der hinteren Seg- 


mente weiß porphyreag 
Kopf, Stirn und Scheitel dicht schneeweiß, längs der inneren 
Augenränder schwarz behaart 24. 
Kopf auf Stirn und Scheitel andersartig behaart 26. 
Die vier hinteren Flecken des zweiten Tergits paarweise ver- 
schmolzen deckent. 
Die vier hinteren Flecken des zweiten Tergits getrennt 25. 
Der weiße Fleck auf dem Kopf läuft ununterbrochen vom Scheitel 
zu den Fühlerhöckern signaticeps. 
Der weiße Fleck ist durch eine Binde, .die die beiden Augen ver- 
bindet, quergeteilt divisa. 
Scheitel hinter den Augen durch kleine Kiele öhrchenartig gehöckert 
und mit einem meist deutlichen Querkiel versehen 27; 
Scheitel einfach gewölbt 40. 
Scheitel neben den Augen jederseits mit einem dreieckigen, scharf 
abgesetzten weißen Haarfleck verticalis. 
Scheitel höchstens neben den Augen dichter behaart 28. 


Kopf verhältnismäßig groß, breiter als der Thorax vorn, mit deut- 
lichem Scheitelquerkiel, aber undeutlichen - Seitenhöckerchen 


tanganyikana. 

Kopf kleiner 29: 
Die vier hinteren Flecken auf dem zweiten Tergit paarweise ver- 
schmolzen oder fast bis zur Berührung genähert 30. 
Die vier hinteren Flecken auf dem zweiten Tergit weit getrennt 
31. 

Thorax rot doriae. 
Thorax schwarz confluens. 


Basalfleck des zweiten Tergits schmal und langgestreckt tangana. 
Basalfleck des zweiten Tergits rundlich oder durch eine feine 
mittlere Längslinie geteilt 32, 


32. 


33. 


34. 


35. 


36. 
37. 


38. 


39. 


40. 


41. 


4la. 


42. 
43. 


44. 


45. 


46. 


47. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 623 


Thorax schwarz nigrithoracica. 
Thorax hellrot bis düsterrot 39. 
Skulptur des zweiten Tergits grubig und infolge spärlicher Be- 
haarung deutlich sichtbar - 34. 
Skulptur des zweiten Tergits feiner und durch die Behaarung ver- 
deckt 38. 
Thorax hell rostrot mephitis. 
Thorax dunkler rot Ber) 
Basalfleck des zweiten Tergits groß, dreieckig, aus zwei der Länge 
nach deutlich getrennten Flecken bestehend terpsichore. 
Basalfleck höchstens mit angedeuteter mittlerer Längslinie 36. 
Thorax dunkelrot mit geschwärzten Pleuren nudata. 


Thorax heller, Flecken bis fast zur Verschmelzung genähert 37. 
Körperseiten lang abstehend, ziemlich dicht, fast struppig behaart 


mephitidoides. 
Thorax spärlicher behaart mephitidiformis. 
Thorax hell rot, hintere Flecken des zweiten Tergits verhältnis- 
mäßig groß macularis. 
Thorax dunkler rot, Flecken des zweiten Tergits kleiner 39. 
Größere, der nudata ähnliche Form, jedoch mit weniger deutlicher 
Abdominalskulptur angularis. 
Kleinere Form (8,5—9 mm) minor. 
7 weites Tergit nur mit drei kleinen Flecken 4. 


Zweites Tergit mit einem Basal- und vier Apikalflecken, von 
denen die letzteren jedoch paarweise verschmolzen sein können, 
wodurch aber Flecken entstehen, die bedeutend größer als der 


Basalfleck sind 42. 
Sehr langgestreckte Art filum 
Gedrungenere Arten 41a. 
Thorax ganz schwarz alluaudı. 
Thoraxrücken rot, Abdominalskulptur grob quinquenotata. 
Hintere Flecken des zweiten Tergits paarweise verschmolzen 43. 
Die vier hinteren Flecken des zweiten Tergits getrennt 51. 


Flecken des zweiten Tergits sehr groß, kreideweiß; der ganze 
Vorderkörper dicht silbrig behaart; nordostafrikanische Art 


erlangeri. 

Anders gefärbt 44. 

Kopf dicht goldig behaart stimulatrix. 

Kopf anders behaart 45. 

Arten mit deutlicher, abgesetzter weißer Zeichnung auf dem Kopf 

46. 

Scheitel zerstreut hell oder dunkel behaart 48. 
Oben auf der Stirn mit einem mittleren silbernen Fleck 

mauraeformis. 

Die helle Zeichnung findet sich auf dem Scheitel 47. 


Jederseits neben dem Auge ein dreieckiger Haarfleck mauroides. 
Auf dem Scheitel ein gebogenes, nach vorn offenes, silbriges Band, 
das von einem Auge zum anderen reicht kameruna. 


4. Heft 


624 


48. 


49. 


50. 


5l. 


Dr. H. Bischoff: 


Große westafrikanische Art mit ziemlich hellem Thorax togoand. 
Kleinere, meist weniger hell gezeichnete zentral- und südafrikan. 


Arten 49. 
Thorax gestreckt und nach hinten stark verjüngt thoracica. 
Thorax gedrungener 50. 


Kopf ziemlich dicht hell behaart, Thorax ziemlich hell. Kleine, 


‘zierliche Art affıinıssima. 


Kopf viel spärlicher hell behaart, Thorax dunkler; kräftigere 
Form neavei. 
Basalfleck und die beiden inneren Apikalflecken deutlich goldig, 
wenn auch nicht so intensiv wie bei der merope und ähnlichen 
Formen semiaurata 
Flecken weiß oder leicht gelblich 
Kopf und Thorax dicht wollig, goldig behaart; Flecken sehr groß 


chrysomalla. 
Kopf und Thorax anders behaart 59. 
Kopf und Thorax ziemlich dicht weiß behaart; Flecken groß 
argenticeps. 
Vorderkörper anders behaait; Flecken kleiner 54. 


Scheitel mit einem großen, bogenförmigen, weißen Fleck, der 
maura f. quadrimaculata sehr ähnlich, aber Flecken kleiner mocsar yr. 


Scheitel ohne einen derartigen Fleck 55. 
Kopf dicht golden behaart, Thorax dagegen nur zerstreut 
interrupta. 
Kopf höchstens neben den Augen ein wenig dichter hell behaart 56. 
;. Kleine, zierliche Formen 57. 
Größere, kräftigere Formen 58. 
Neben den Augen etwas dichter hell behaart, jedoch nicht flecken- 
förmig. Kopf, Fühler und Beine schwarz diffieils. 
Kopf, Fühler und Beine meist etwas aufgehellt affınıssima. 
Nur die fünf normalen Flecken auf dem zweiten Tergit vorhanden 
59. 
Außer den fünf normalen Flecken noch jederseits auf der Basal- 
hälfte ein gutbegrenzter, weißer Fleck permaculata. 
Thorax mit verhältnismäßig starker Skulptur subcarinata. 
Thorax feiner skulptiert neavei. 


Fleckenzeichnung des Abdomens aus goldigen Haaren gebildet 61. 
Fleckenzeichnung des Abdomens aus silbrigen Haaren gebildet 


argenteirubra. 

Unterseite des Körpers hell behaart 62. 
Unterseite des Körpers und Beine schwarzbraun behaart 

rubroaurea. 

. Der von Längsrunzeln freie Teil des Pygidialfeldes vor der Spitze 

glatt und poliert rubriipilosa. 

Pygidialfeld vor der Spitze durch Runzelung matt 63. 


Thorax blutrot mit goldigem Schimmer; Basalfleck des zweiten 
Tergits etwas länglich oval 64. 


64. 


or 


= 


13. 


14. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 625 


Thorax orangefarben mit goldigem Schimmer, Basalfleck des 


zweiten Tergits kreisrund sikoran. 
Größere Form (10,5— 11,5 mm) voeltzkown. 
Kleinere Form mit etwas gedrungenerem Thorax (7,5 mm) 
rubescens. 
Männchen. 


Arten aus dem mediterranen Faunengebiet (vergl. Andre, 
Species des Hymeönopteres d’Europe, Vol. 8 
Arten aus dem aethiopischen und kapländischen Faunengebiet 2. 


Arten aus Madagaskar 28. 
Thorax zum Teil rot 3. 
Thorax ganz schwarz, höchstens mit heller Haarzeichnung 5. 
Mittelsegment rot 4. 
Pronotum und Tegulae rot braunsi. 


Helle Behaarung tritt in Form von Apikalfransen auf dem 1. und 
2. Abdominaltergit auf, außerdem ist das ganze 3. Tergit hell 


behaart camılla. 
Auch die Basis des 2. Tergits und das ganze 4. sind hell behaart 

charica. 
Abdomen ganz schwarz L- 
Abdomen zum Teil braunrot 6. 
Zwei Cubitalzellen vorhanden bassutorum. 
Drei Cubitalzellen vorhanden eruentocincta. 
Rotgoldige bis schwefelgelbe Behaarung tritt auf 8 


Arten mit weißer, höchstens blaßgoldiger Bindenzeichnung 14. 
Die gelbliche Behaarung ist auf den Vorderkörper beschränkt 9. 
Die gelbliche Behaarung findet sich auch oder nur auf dem 


Abdomen 42. 
2. Tergit mit deutlicher weißer Endfranse, 3. mit weißer Binde 

mashuna. 
Abdomen ohne helle, scharf abgesetzte Fransen oder Binden 10. 
Nur Pronotum goldig behaart merope. 
Auch Mesonotum und Scutellum goldig behaart 11. 
Kopf silbrig behaart makanga. 
Kopf goldig behaart gravis. 
Thorax 'ohne goldige Behaarung, 2.Tergit mit zwei großen, quer- 
gestellten, schwefelgelben Flecken auf der Mitte schoutedeni. 
Auch auf dem Thorax, wenigstens auf den Flügelschüppchen 
goldig behaart 13. 


Pronotum, eine breite Apikalbinde des 2. Tergits, sowie Binden 
auf dem dritten und vierten Tergit aus goldiger Behaarung, Tegulae 


schwarz melicerta. 
Pronotum schwarz; Tegulae gelbbraun mit goldiger Behaarung; 
viertes Tergit schwarz behaart magrettit. 


Nur ei nrücklaufender Nerv und zwei Qubitalzellen vorhanden 15. 
Zwei rücklaufende Nerven und meist drei Cubitalzellen vorhanden 
b7. 


Archiv für Naturgeschiehte s 
1920. A. % 40 4. Heft 


625 


15. 


16. 


17. 


26. 


27. 


Dr. H. Bischoff: 

Ganz schwarz, ohne jede helle Behaarung sepulchralis. 
Eine weiße Apikalfranse auf dem 2. und eine Binde auf dem dritten 
Tergit 16. 
Prothorax zerstreut hell behaart, Skulptur des 2. Tergits fein 
eunyce. 

Pronotum nicht hell behaart, Punktierung des 2. Tergits gröber 
salisburyana. 

Auf dem 4.—#. Tergit oder nur dem 5.—6. je ein weißer Mittel- 
fleck 18: 
Hintere Tergite schwarz behaart ohne helle Flecken oder Binden 19. 
Kopf und Thorax vorherrschend schwarz behaart kandla. 
Kopf und Thorax sehr reich grau behaart kalahariana. 
Prothorax mit scharf abgesetzter heller Binde 20. 
Prothorax höchstens zerstreut grau behaart 22. 
Kopf dunkel behaart, Prothorakalbinde und Zeichnung des Ab- 
domens weiß; Seitenlappen des Scutellums kräftig lobifera. 
Kopf goldig behaart, desgl. das Pronotum 21. 
Große kräftige, südafrikanische Form acidalia. 
Kleinere, schwächliche ostafrik. Form acıdaliaeformis. 
Auf der Basis des 2. Tergits ein aus weißen Haaren gebildeter 


Mittelfleck, mit nicht besonders scharf begrenzten Rändern 23. 


2. Tergit höchstens mit schmaler Endfranse 25. 
Kopf und Thoraxrücken ohne graue Behäarung nigrita. 
Kopf und Thoraxrücken mit reichlich beigemengten grauen 
Haaren 24. 
Mesonotum vorherrschend schwarz behaart, desgl. der Scheitel 
nyclimene. 

Mesonotum und Scheitel mit reichlicher, anliegender grauer Be- 
haarun grisea. 
5. Kopf auffällıg klein, hinter den Augen mit geradlinig konver- 
gierenden Seiten stark verlängert microcephala. 
Kopf größer, hinter den Augen nur schwach verlängert und dann 
mit gerundeten Seiten 26. 
2. Tergit mit durchgehender weißer Apikalfranse. 3. mit einer 
gleichfarbigen Binde mephitis. 


2. Tergit mit schmaler, in der Mitte weit unterbrochener Franse 27. 
3. Tergit mit weit unterbrochener Binde, 4. ohne helle Zeichnung 

godefredi. 
3. Tergit mit durchgehender Binde, 4. mit Seitenflecken maror. 
Unterseite des Körpers und Beine schwarzbraun behaart rubroaurea 
Unterseite des Kospe und Beine hell behaart sikorai. 


Weibchen. 


deckeni- Gruppe. 


deckeni Magretti in Ann. Mus. Genova 1892, p. 954. 
Außer dem Typus von Webi 91 (Rob.) [M. G.] liegen mir drei 


weitere Stücke vor aus D.O.-Afrika, Schira, Kilimandjaro, 1. 4. 1907 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas 627 


(Förster) [M. B.]; Tanga-Gebiet, 24. 8. (Denhardt) [M. B.]; Massai, 
t888 (Höhnel) [M. W.). 

Die Nominatform der Art ist gegenüber der söignaticeps und der 
divisa dadurch charakterisiert, daß die Apikalflecken seitlich paar- 
weise breit verschmolzen sind. Nach der Öriginalbeschreibung soll 
sich auf dem 4. Tergit ein weißer Haarfleck finden, der aber höchstens 
angedeutet ist. Die nicht typischen Stücke sind wesentlich kleiner 
als das Originalexemplar Magrettis. Möglicherweise findet sich bei 
den größeren Individuen der Fleck gut ausgebildet. Hinzugefügt zur 
Beschreibung der an dem silbernen Längsband auf dem Kopf leicht 
kenntlichen Form mag nur werden, daß die sei von schwarz 
bis düsterrot variiert (Taf. I, Fig. 18). 

Länge: 14—20 mm. 


subsp. signaticeps Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 136. 


Von dieser charakteristischen Form der deckeni liegen mir außer 
den vier typischen Exemplaren 20 weitere Individuen von folgenden 
Fundorten vor: Somali, Gobwin, 8. 7.01 (v. Erlanger) [M. B.]; Brit.- 
O.-Afr., Kibwezi (Scheffler) [M.B.]; Kitu und N’di (Hilde- 
brandt) [M.B.]; D.O.-Afrıka, Dalemoni, 18.12.94 (Neumann) 
[M. B.]; Brit. O.-Afr., Taveta, 1904 (Alluaud), 3.19.12 (Alluaud 
& Jeannel) [M. P.];: Voi, 1909 (Alluaud) und 3. 1911 (Alluaud 
& Jeannel) [M. P.]; Kibwezi, Wakamba, 1904 (Alluaud) [M.P.]:; 
Pori des Seringheti, Buru-Taveta, 1904 (Alluaud) [M. P.]; Samburu, 
Wa-Nyika, 1904 (Alluaud) [M. P.]; Brit. O. Afr., Makindu, 5.— 7. 4. 11 

(Neave)[Br. M.]; Mkumumbi, coast of mainland, 24. 2.1912 (Neave) 
- [Br.M.]; Tsaro River, 18.5.13 (Bayer) [CongoM.]; Abyssinien, 
1882 (Raffray) [M. P.]; Bisa Timor b. Harrar, Abyssinien 
(Kristensen) [Coll. Brauns]; Neu-Kamerun (Tessmann) [M. B.]. 

Leicht kenntlich ist diese Form an dem breiten, über Scheitel, 
Stirn und Gesicht bis zu den Fühlerhöckern verlaufenden, silbernen 
Bande, das sich unterhalb der Augen noch weiter verbreitert. Die 
typische Abdominalzeichnung besteht aus einem breiten Apikalrand 
auf dem ersten, einem Basalfleck sowie vier Apikalflecken auf dem 
zweiten, sowie einem weißen Fleck auf dem fünften Tergit. Ventral 
ist das Abdomen stark behaart. Die Thoraxfärbung geht von schwarz 
bis düsterrot. Schwarze Thoraxfärbung scheint in Brit. O.Afrika vor- 
zuherrschen (Taf. I, Fig. 19). 

Länge: 9—-15 mm. 


subsp. divisa n. subsp. 


Sechs Individuen dieser neuen Rasse liegen vor von: Arussı Galla, 
Luku Scheich Huer, 25. 6. 1900 (v. Erlanger u. Neumann) [M. B.]; 
Abyssinie, Dire-Daoua et environs, 1903 (Roger)[M.P.]; Dai Badditua 
Dime, 5.--7. 96 (Bottego) [M. G.]; Da Dime al Bass Narol, 8.—-9.96 
(Bottego) [M. G.]; Eritrea, Coatit [M. G.]. 

Diese neue Form unterscheidet sich von der sehr ähnlichen vorher- 
gehenden dadurch, daß die silberne Längsbinde des Kopfes durch ein 


40* 4. TTefl 


628 Dr. H. Bischoff: 


schwarzhaariges Querband unterbrochen ist. Die a 
ist variabel (Taf. I, Fig. 20). 

Länge: 8&—14 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Tier vom erstgenannten Fundort. 


subsp. argenticeps n. subsp. 

Drei Exemplare liegen vor von Benadir, Mogadiscio, 9.—10. 1912 
(Felchini)|M. G.]. 

Der signaticeps ähnlich, unterscheidet sie sich von jener dadurch, 
daß der Kopf zu beiden Seiten des silbernen Fleckes nicht schwarz, 
sondern ebenso silbrig behaart ist, und ferner durch einen bedeutend 
größeren Fleck auf dem vierten Tergit. 

Länge: etwa ll mm. 


subsp. chrysomalla n. subsp. 

Drei Exemplare liegen vor von den Fundorten: Webi, 91 (Ro- 
becchi) [M. G.]; Dhule, 2.7.91 (Rob.) [M. 6.]; Helahelaj, 25. 7. 91 
(Rob.) [M. G.]. 

Gegenüber der Nominatform ist diese Form dadurch charakterisiert, 
daß Kopf und Thorax anliegend, dicht wollig golden behaart sind. 
Auch auf dem ersten Segment und den Beinen findet sich eine solche 
Behaarung, kann allerdings dort einer mehr silbernen Platz machen. 
Die Flecken auf dem zweiten Tergit und auf Tergit 4 und 5 können 
einen Stich ins Goldige haben. Die Flecken auf dem zweiten Tergit 
sind groß. Die Exemplare machen einen ziemlich gedrungenen Ein- 
druck (Taf. I, Fig. 19). 

Länge: 12—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar aus Webi. 

Ein Exemplar aus Mekkhi, Senegal [Coll. Schulth.] könnte viel- 
leicht als westliche Form mit nicht ganz so großen Flecken hierher- 
gestellt werden, doch ist das betr. Stück zu stark abgerieben, als daß 
genauere Angaben gemacht werden könnten. 


bella Andre in Ann. Mus. Genova 1897, p. 283; 1. c., 1898, p. 598. 


Außer dem typischen Exemplar aus Brava, 10. 1895 (Bottego) 
[M. G.] liegt mir die Art noch in einem weiteren Stück vom gleichen 
Fundort, 6.1913 (Felchini) [M. G.] vor und in einem dritten aus 
Mogadiscio, 1909 (Chiesi) [M. G.]. 

Diese Art ist schon an der Färbung sehr leicht kenntlich. Schwarz; 
der Thorax scheint auf seiner Oberseite etwas heller zu sein. Kopf, 
Thoraxrücken und erstes Abdominalsegment sind dicht wollig gekräuselt 
und anliegend blaßgoldig behaart. Dazwischen ist überall eine auf- 
rechte, nicht besonders lange, goldene Behaarung verteilt. Besonders 
an den Seiten des Thorax treten sehr lange, blaß-goldene Haare auf. 
Das Abdomen ist vom zweiten Segment an schwarz behaart. An der 
Basis dieses Segmentes steht ein rundlicher, orange-goldener Fleck. 
Das apikale Drittel dieses Tergits ist in seiner ganzen Ausdehnung 
orange-golden. Seitlich reicht diese Binde, deren Entstehung aus 
zwei verschmolzenen Doppelflecken sich durch eine leichte Einkerbung 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 629 


in der Mitte des Vorderrandes zu erkennen gibt, bis etwa zur Mitte des 
Segmentes nach vorn. Auf dem vierten Tergit befindet sich ein kleiner, 
auf dem fünften ein größerer orange-goldener Mittelfleck. Die Beine 
sind blaß-golden behaart, ebenso die Unterseite des Abdomens, in mehr 
oder weniger weiter Ausdehnung. Alle diese verschiedenen Färbungs- 
merkmale lassen die Art leicht erkennen (Taf. I, Fig. 32). 

Länge: 10—14 mm. 


togoana n. sp. 
Ein Exemplar aus Togo, Mangu (Thierry) [M. B.] liegt vor. 


Die Art scheint mit der mir unbekannt gebliebenen leda Fox aus 
Somaliland einige Ähnlichkeit zu haben, ist aber von ihr auf Grund ver- 
schiedener morphologischer Differenzen sicher zu unterscheiden. 
Schwarz; Thorax, erstes Abdominalsegment, zweites Sternit und teil- 
weise die Beine rötlich. Auf dem Scheitel findet sich auf braunrötlichem 
Untergrund eine anliegende, silberne, ziemlich spärliche Behaarung, 
ähnlich auch auf dem Untergesicht und der Unterseite des Kopfes. 
Auf den Seiten des Thoraxrückens, vielleicht auch bei frischeren Stücken 
auf der ganzen Oberfläche, sind zerstreute schwarze Haare vorhanden. 
Die Beine sind weiß behaart. An ihnen, sowie auf dem Pleuralkiel des 
Thorax und den Seitenkanten des letzteren, ferner auf dem ersten 
Abdominalsegment und den Seiten des Abdomens finden sich lang 
abstehende weiße Haare. Die weiße Behaarung der Ventralsegmente 
ist lang, aber halb anliegend. Kürzere, gleichfarbige Haare bilden 
Endfransen am 2.- 4. Ventralsegment. Das fünfte Segment besitzt 
eine Franse von schwarzen Haaren, die auch schon jene des vierten 
Sternits durchsetzen. Die Zeichnung auf dem Rücken des Abdomens 
ist so verteilt, daß das erste Segment hinter dem Kiel, ein rundlicher 
Basal- und zwei quere Apikalflecken, die in der Mitte etwas eingeschnürt 
sind, auf dem zweiten Tergit, ferner ein dreieckiger, mit der Spitze 
nach vorn gerichteter auf dem vierten und ein querer auf dem fünften 
weiß behaart sind. Der Thorax ist hinter den Seitenvorsprüngen, an 
der Stelle seiner größten Breite bogenförmig konkav eingeschnürt und 
hinten deutlich schmaler als vorn. Die größte Breite liegt ein wenig 
vor der Mitte. Die Skulptur ist verhältnismäßig grob. Ein Sceutellar- 
schüppchen ist gut entwickelt. Der Querkiel des ersten Tergits ist stumpf 
und ziemlich gerundet, aber kräftig. Die Runzeln des Pygidialfeldes 
laufen konvergierend gegen die Spitze hin (Taf. I, Fig. 29). 

Länge: 14 mm. 


merope Smith in Catalogue of Hym. Ins. Brit. Mus., 1855; Part 3, 
D. 21. 3 
— aureomaculata Sichel & Radoszkowski in Horae. Soc. ent. 
Ross. 1869; p. 255. 

— antinoe Peringuey in Ann. $.Afr. Mus., 1899, p. 368; 1. e., 1901, 
p. 132, tab. ,, fig. 4. 

— ?conspieua Smith in Deser. new Hym., 1879, p. 195. 

— ?conferata Radoszkowski in J. Ac. Lisboa, 1881, p. 217. 

4. Heft 


630 Dr. H Bischoff: 


Von dieser Art liegen mir 20 weibliche Individuen von folgenden 
Fundorten vor: D.S.W.-Afrika (Lindt) [M. B.]; Okahandja (Dinter, 
Casper), 11.2.13 (L. Schultze) [M. B.]; Spitzkoppe, 8.4.12 (Pü- 
schel) [M. B.]; Windhuk (F. Kunze) [M. B.]; Namaqua (de Vylder) 
[M. Stockh.]; Damara (de Vylder) [M. Stockh.]; Swakopmund 
(Wahlberg) [M. Stockh.]; Bengüela (Winthem) [M. W.]; Benguela 
[M. Hamb.]; Swakopmund, 1911 (Michaelsen) [M. Hamb.]; Wind- 
huk, 29. 4.—8.5.1911 (Michaelsen) [M. Hamb.]; Usakos, 22.4. 
- — 22.6.1911 (Michaelsen) [M. Hamb.]; Willowmore, aus Nest 
von Stizus imperialis (Brauns) [Kap. M.]. 

Die Art ist an der charakteristischen Färbung sehr leicht zu er- 
kennen. 

Schwarz; Thorax düsterrot bis schwarz. Eine silbrige Makel 
findet sich auf Stirn und Scheitel. Das Abdomen besitzt auf dem zweiten 
 Tergit an dessen Basis einen großen goldenen Fleck und zwei noch 
größere, quergestellte vor dem Hinterrand des gleichen Tergits, die sich 
längs der Mittellinie berühren können (conspicua und conferata). Auch. 
auf dem dritten und vierten Tergit findet sich ein goldhaariger Fleck. 
Weißliche Behaarung tritt spärlich auf dem ersten Segment, dichter 
auf den unteren Partien der Pleuren, den Beinen und der Unterseite 
des Abdomens auf, wo sie am zweiten Sternit eine Endfranse bildet. 
Tibialendsporne gewöhnlich schwarzbraun (Taf. I, Fig. 30). 

Länge: 10—15 mm. 

Bezgl. der Hierhergehörigkeit der conspicua und der conferata habe 
ich einige Bedenken. 


’ 


f. argyria n. f. 

Ein Exemplar aus D.S.W.-Afrika, Swakopmund, 12.— 19. 4. 1911 
(Michaelsen)|[M. Hamb. | liegt vor. 

Der Nominatform sehr ähnlich, unterscheidet sie sich von jener 
durch etwas kleinere Gestalt, blassere, fast silberne Flecken auf dem 
Abdomen, blassere Tibialsporne, etwas schwächere Thoraxskulptur und 
etwas schlankere Gestalt des Thorax. 

Länge: 9 mm. 


namaquana n. sp. 

Zwei Exemplare liegen vor von Namaqua (de V ylder) [M. Stock- 
holm]; Port Elizabeth, 3. 90 [Kap-M.]. : 

Die Art ähnelt der merope, unterscheidet sich aber schon leicht 
durch die Anordnung der Zeichnung. An der Basis des zweiten Tergits 
findet sich ein großer, rundlicher, goldener Fleck. Jederseits am Apikal- 
rand des gleichen Tergits steht ein großer, gleichfarbiger Fleck, der 
bis über zwei Drittel der Segmentlänge nach vorn reicht und be- 
trächtlich länger als breit ist. Drittes bis fünftes Tergit sind in ihrer 
ganzen Ausdehnung golden kehaart. Silberne Haare bilden eine 
Makel auf dem Kopf, und finden sich weniger dicht an den Seiten 
des Thorax, den Beinen und der Unterseite des Abdomens, wo sie 
als Fransen am zweiten und den folgenden Sterniten auftreten. Der 
dunkelrote Thorax ist gleichmäßiger und feiner netzartig skulptiert 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 631 


und nach hinten weniger verengt. Das Pygidialfeld ist grob längs- 
runzlig, ähnlich wie bei der merope. Die Tibialendsporne sind blaß 
(Taf. I, Fig. 31). 

Länge: 12 mm. 


Als Typus bezeichneich das Exemplar von Namaqua. 


stimulatrix Smith in Deser. new Hym., 1879, p. 192. 


11 Exemplare liegen mir vor mit folgenden Angaben: Kapkolonie, 
1900 (Deane) [Br. M.]; Salisbury, 12. 99 (Marshall) [Br. M.]; D.S.W.- 
Afr., Windhuk (Heller) [M. B.]; Caffraria (Krebs) [M. B.]; Kapland 
(Mund) [M. B.]; S.-Afrika (Dr&ge) [M.B.]; Algoa-Bay (Brauns) 
[M. B.]; Kapland, Hanover [Kap. M.]. 


Nach einem von Meade Waldo mit dem Smithschen Typus 
verglichenen Stück bin ich in der Lage, diese Art deuten zu können. 
Es handelt sich hier um eine Art, die der europäischen maura recht _ 
nahe steht, und ich vermute, daß sie mit dieser Art verwechselt 
wird, wenn von südafrikanischen Individuen der maura die Rede ist. 
Jedenfalls ist mir in dem ganz umfangreichen Material, das mir zur 
Untersuchung vorgelegen hat, bisher auch nicht ein einziges Stück 
jener Art aus dem tropischen oder gemäßigten südlichen Afrika be- 
kannt geworden. Auch die als kapländisch angegebenen Exemplare 
der brucei Guer. dürften hierher gehören, da es mir sehr unwahrschein- 
lich vorkommt, daß eine aus Abyssinien beschriebene Form auch ım 
Kapland auftritt. Mit der mephitis dürfte diese Art auch gelegent- 
lich verwechselt werden, doch ist sie von jener leicht durch die stets 
kleinere Gestalt und den auf dem Scheitel nicht gekielten und ge- 
höckerten Kopf zu unterscheiden. Von der nahe verwandten maura L. 
unterscheidet sie sich durch einen gestreckteren, im Verhältnis zur 
Breite längeren Thorax mit gröberer Punktierung und weiße Sporne 
an den Hintertibien. Die typische Färbung der Nominatform ist 
schwarz mit hellrotem Thorax und mehr oder weniger geröteten 
Beinen. Am Hinterrand des ersten Segments findet sich eine blaß- 
goldene Binde, ein mittlerer Längsfleck an der Basis des zweiten Tergits 
und zwei große, seitlich gestellte dicht vor dem Apikalrand. Weiter 
ist auf dem vierten und fünften Tergit je ein gleichfarbiger Fleck vor- 
handen. Der Kopf ist selbst anliegend golden behaart. Eine Auf- 
teilung der großen Flecken des zweiten Tergits ist nur für Variabilitäts- 
studien innerhalb der Art von Interesse. Solche Individuen mit auf- 
gespaltenen Apikalflecken nenne ich f. interrupta. Diese Form ist 
weiter dadurch charakterisiert, daß die Zeichnung rein weiß anstatt 
blaß golden und die Beine größtenteils tief schwarz sind. Der Thorax 
macht mitunter einen etwas gedrungeneren Eindruck. Der Basal- 
fleck des zweiten Tergits neigt zur Abrundung. Besonders kleine 
Stücke mit rötlichem Kopf und Beinen dürften die Andresche affı- 
nissima darstellen, die ich für eine Form der stimulatrix halte. Die 
Apikalflecken des zweiten Tergits neigen bei dieser Form zur Auf- 
teilung (Taf. I, Fig. 21; Taf. VII, Fig. 239). 


4. Heft 


632 Dr. H. Bischoff: 


f. interrupta n. f. 

Acht Exemplare liegen vor mit folgenden Angaben: D.S.W.- 
Afrika, Otjosondu (Casper) [M.B.]; D.O.Afrika, mittlerer Rufu, 
7.—8.1902 (Schillings) [M.B.]; 8.-Afrika (Penther) [M. W.]; 
Sunday River (C. O’Neil) [M. W.]; Caffraria (Winthem) [M. W.]; 
Algoa-Bay (Brauns) [M. Hamb.]; Kitompo, Fungwe (Bequaert) 
[Congo. M.]: Uitenhage, Dunbrody (O’Neil) [Kap.M.]. 

Bezüglich der Beschreibung ist das bei der stimulatrix Gesagte 
zu vergleichen. 

Länge: 8— ll mm. 

Als Typus habe ich das Exemplar von Otjosondu bezeichnet. 


f. affinissima Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 311. 

Zwei Exemplare, die offensichtlich den Übergang zu der bisher 
als eigener Art aufgefaßten affinissima darstellen, liegen vor von: 
S.-Afrika (Penther) [M. W.]. 

Länge: 7 mm. 3 

Ein größeres Stück (ll mm) stammt aus D.S.W.-Afrika, Farm 
Okosongomingo am Kl. Waterberg, 7.— 8. 1918 (Thomson)[M. Hamb.]. 

Die Seitenflecken auf dem zweiten Tergit sind bei diesem Stück 
in’je zwei Flecken aufgelöst. Fühler, Thorax und Beine sind hell rot, 
der Kopf ist etwas dunkler. 


\ f diffieilis n. f£. 

Fünf Exemplare liegen vor von: D.O.- Afrıka, Morogoro, 
Mikesse (Janensch) [M. B.]; Nördl. vom Albert - Edwardsee, 
Ruwenzori Fuß, Westseite, 2.08 (Herzog Adolf Friedrich zu 
Mecklenburg) [M. B.]; D.O.-Afrika, Sisima a. Sigifluß, 10 km von 
Tonga bei den Sigifällen, 12. 8.04 (Karasek) [M. B.]; D.O.-Afrika, 
Marienhof, Ukerewe, 1911 (Conrads)[M. Bud.]; Brit. O.-Afrika, Sam- 
buru, Wa-Nyika, 4. 04, (Alluaud) [M.P.!. 

Der f. interrupta ähnlich, unterscheiden sich diese Tiere durch 
den düster roten bis fast schwarzen Thorax. Das Exemplar vom Ru- 
wenzori ist durch einen schmalen Fleck am Hinterrand des dritten, 
das aus Samburu durch einen größeren auf dem gleichen Tergit gegen- 
über der Normalzeichnung ausgezeichnet. Die anliegende Behaarung 
des Kopfes bildet bei dem Typus längs der Innenränder der Augen 
silberne Binden, ebenso bei dem Stück aus Samburu; bei den beiden 
anderen Stücken ist sie gleichmäßig verteilt. 


neavei n. Sp. 

Eine große Anzahl von Individuen, mit Ausnahme eines einzigen 
Stückes sämtlich von Neave gesammelt und aus dem British Museum 
stammend, liegen mit folgenden Angaben vor: Üentr.-Angoniland, 
Dedza-Dist., 4600-- 5000 fe., 21.— 27.5. 1910; Lilongwe-Dist., 4000 
bis 5000 ft., 28. 5.— 2.6.10; N. E.-Rhodesia, Ft. Jameson, 3.—6. 6. 10, 
3800 ft., on road Ft. Jameson to Lundazi, 4000 ft., 7.—14. 6. 10; 
Nyassaland, Mombera-Dist., 4000 ft., 15.—19. 6. 10; Vy. ofN.-Rukuru- 
R., Karonga-Dist., 2000—4000 ft., 15.—18. 7.10; Vy of 8. Rukuru R., 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 633 


3800 ft., 20.—- 27. 7.10; Upper Luangwa R., 27. 7.— 13. 8.10 (Neave) 
[Br. M.]; Pungwe R., 1898 [Kap M.]. 


Schwarz; Thorax düster rot. Auf dem Kopf findet sich eine 
silberne anliegende Behaarung, die gewöhnlich über die ganze Fläche 
gleichmäßig zerstreut ist, mitunter aber, namentlich bei kleineren 
Individuen, längs der inneren Orbitalränder verschmilzt und dann 
die Mitte der Stirn mehr oder weniger freiläßt. Auf ihm, sowie auf 
Thorax und Abdomen steht ferner eine lange, aufrechte, schwarze, 
borstenartige Behaarung. Die abstehende Behaarung an Thorax- 
seiten und Beinen ist vorzugsweise silbern. Silbrig schimmernde 
Flecken auf den Pleuren fehlen. Auf dem Abdomen ist die Verteilung 
der weißen Fleckenzeichnung folgende: der Hinterrand des ersten 
Tergits, ein rundlicher bis ovaler Fleck auf der Basismitte des zweiten, 
jederseits vor dem Apikalrand desselben Tergits zwei Flecken, bei 
denen die Tendenz zuf Verschmelzung außerordentlich groß ist, und 
je ein weißer Fleck auf dem vierten und fünften Tergit. — Der Kopf 
ist oberseits gleichmäßig gerundet, ohne Andeutung eines Scheitel- 
querkieles. Ein kleiner Längskiel ist mitunter jederseits angedeutet. 
Der Thorax ist verhältnismäßig gedrungener als bei den anderen Arten 
der Gruppe, ohne Glanz und mit gleichmäßiger, ziemlich feiner Skulp- 
tur. Die Thoraxgestalt ist ziemlich variabel; die größte Breite liegt 
meist ziemlich weit vorn. Das Pygidium zeigt eine deutliche, grobe, 
etwas unregelmäßige Längsrunzelung. 

Länge: 5,5—12 mm; die Stücke extremer Größe sind durch alle 
Zwischenstufen verbunden. 


subsp. thoraeiea n. subsp. 


Zwei Stücke liegen vor von Nyasaland, Lower Shire Vy., nr. 
Chikawa, 6000 ft., 12.—16. 4. 10 (Neave) [Br. M.|. 

Von der Nominatform durch etwas mehr nach hinten verjüngtem 
Thorax mit gröberer Skulptur und leichtem Glanz zu unterscheiden 
(Taf. I, Fig. 29; Taf. VII, Fig. 240). 

Länge: 9,5— 10 mm. 


subsp. permaeulata n. subsp. 


/wei Exemplare liegen vor von N. E.-Rhodesia, on road Ft. Jame- 
son to Lundazi, 4000 ft., 15.— 18. 7. 10 (Neave)[Br. M.]. 

Auch diese Form scheint event. als eigene Rasse aufgefaßt werden 
zu können. Sie unterscheidet sich von der Nominatform durch zwei 
überzählige Flecken auf dem zweiten Tergit. Jederseits findet sich 
nämlich seitlich ein gut begrenzter Fleck auf etwa ein Viertel bis ein 
Drittel der Segmentlänge von vorn. Diese Seitenflecken stehen also 
etwas hinter dem Basalflecken. Außerdem ist die Behaarung des 
Kopfes in zwei silbernen Binden längs der inneren Orbitalränder an- 
geordnet. Auch auf dem dritten Tergit findet sich ein weißer Mittel- 
fleck (Taf. I, Fig. 22). 

Länge: 10,5— 11,5 mm. 

4. left 


634 Dr. H. Bischoff: 


subsp. semiaurata n. subsp. 


Vier Exemplare liegen vor mit folgenden Angaben: N. E.-Rho- 
desia, Karonga, 13. 7. 10 (Neave) [Br. M.]; Nyasaland, Rd. between 
S. Rukuru Vy. and Florence Bay, 4500 ft., 28.—29. 6.10 (Neave) 
[Br.M.]; Vy. of N. Rukuru, Karonga-Dist., 2000—4000 ft., 15.— 
18.7.10 (Neave) [Br. M.]; Shilouvane, N. Transvaal (Junod) [Coll. 
Schulth.]. 


Die hierhergehörigen Tiere sind gegenüber der, Nominatform 
dadurch ausgezeichnet, daß die Fleckenzeichnung des Abdomens 
golden und silbern ist, und zwar sind die Apikalbinde des ersten Ter- 
gits, sowie die äußeren der vier Apikalflecken des zweiten silbern, 
die übrigen Makeln dagegen golden. Die Thoraxfärbung geht mehr 
in Blutrot über. 

Länge: 9—10,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück vom ersten Fundort. 


maura Linn& in Syst. Nat. (ed. 10) 1758, Vol. 1, p. 583. 


Die bestbekannte Art der Gattung. Sie ist im Mediterrangebiet 
recht häufig. In der typischen Färbung liegen mir aus Afrika Stücke 
vor von folgenden Fundorten: HammanR., Algier, 5.08 (Roth- 
schild) [Br. M.]; Algier (Coll. Smith) [Br.M.]; Tunis, Carthago, 
1901 (Alluaud) [M. P.]. 


Das Exemplar von letztgenanntem Fundort gehört wegen des 
schwarz behaarten Pronotums zu der lepida Kl., deren Typus mir 
aus Andalusien vorliegt, die aus Nordafrika aber bisher unbekannt 
gewesen war (Taf. I, Fig. 29). 


f. rufocephala Andre in Spec. Hym. Europ., 1902, Vol. 8, p. 388. 


Diese aus Tunis beschriebene Form, von der Andre angibt: 
„tete, antennes, thorax et pattes ferrugineux“ ist mir bisher unbe- 
kannt geblieben. 

Auffällig sind zwei Stücke, bei denen die ganze Oberseite des 
Kopfes dicht, blaß goldig behaart ist. Die Tiere stammen aus Maure- _ 
tanıen, Trarza, Mederda, 1908 (M&re) [M.P.]; Tunis, Kairouan, 
1910 (Santschi) [M.P.]. Gleichgezeichnete Stücke sind mir aus 
Süd-Rußland (Pallas) [M. B.] bekannt unter dem Namen quadr:- 
maculata Pall. 


subsp. arenaria Fabricius in Mant. Ins., 1787, Vol. 1, p. 312. 


In dieser Form tritt die maura am häufigsten in N. Afrika auf. 
Ich verzichte deshalb hier auf nähere Angaben. 

Die M. nilotica Kl. ist nach dem Typus nichts anderes als das 
Männchen der arenaria Fabr. Die anderen zu D. marıra L. gestellten 
Formen, wie aureomaculata Sich. Rad. und brucei Guer. gehören nicht 
hierher. Die erstere ist synonym zu merope Sm., die andere kann 
wegen der rauhen Thoraxskulptur nicht zu der maura gehören, und 
dürfte näher mit der stimulatrix Sm. verwandt sein. 


Monographie der Mütilliden Afrikas. 635 


f. tritoliata Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 19. 

Ob diese mir unbekannt gebliebene Form zu der D. maura ge- 
hört, ist nicht ganz sicher. Ich gebe deshalb die kurze Originalbe- 
schreibung wieder: „Je trouve dans les cartons du Museum (Paris) 
un individu de Djibouti, rapporte par M. Maindron et constituant 
une belle variete de cette espece polychrome (maura), tres voisine 
d’aureomaculata par la magnifique teinte d’un fauve dor& qu’affectent 
les ornements de l’abdomen, mais s’en distinguant par la disposition 
des taches du second segment qui sont grandes, confluentes, figurant 
tout & fait un trefle.“ 


subsp. erlangeri n. subsp. 

Zwei untereinander sehr ähnliche Stücke liegen mir vor von 
Somali, Gobwin, 10.7.01 (v. Erlanger) [M.B.]; Jense, 7.7.01 
(v. Erlanger) [M. Brüssel]. 

Diese neue Form ist von Andr& mit der maura arenaria Fabr., 
mit der sie auch die meiste Ähnlichkeit besitzt, verwechselt worden. 
Die helle Behaarung auf Kopf, Thorax und Abdomen ist kreideweiß 
und nicht schmutzig gelblich weiß, auch auf den Beinen. Die Flecken- 
zeichnung des Abdomens unterscheidet sich dadurch, daß der basale 
Mittelfleck des zweiten Tergits hinten in eine feine Spitze ausgezogen 
ist. Der Apikalrand desselben Tergits, desgl. der des folgenden 
ist schmal weiß gefranst. Diese Endfransen sind jederseits unter- 
brochen. Auch auf den Pleuren findet sich jederseits dichte, silberne 
Behaarung. Ein weiterer Unterschied liegt darin, daß, während bei 
der maura arenaria F. auf dem ganzen Körper lange, aufstehende 
Haare verteilt sind, diese bei der neuen Rasse nur recht spärlich auf- 
treten, was besonders am Abdomen höchst auffällig ist. Bemerkt 
werden mag noch, daß die helle Behaarung auf dem Vorderkörper 
etwas spärlicher als bei der maura arenaria F. und auch unregelmäßiger 
gelagert ist, bes. auf dem Kopf. Dort sind die hellen Haare bei der 
arenaria im großen und ganzen regelmäßig von vorn nach hinten, 
bei der erlangeri dagegen unregelmäßig schräg der Mitte zu gerichtet. 
Möglicherweise ist hierin auch ein spezifischer Unterschied zu sehen 
(Taf. I, Fig. 38). 

Länge: 10—10,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [M. B.|. 


moesaryi n. sp. 

Ein Weibchen dieser neuen Art liegt vor von D.O.-Afrika, 
Tandala [M. Bud.]. 

Von allen mir aus dem äthiopischen Gebiet bekannten Formen 
steht diese der maura am nächsten. Gleichwohl bin ich der Ansicht, 
daß es sich nicht um eine Subspecies dieser Art handeln kann. Der 
einzige von mir gefundene Zeichnungsunterschied ist der, daß die 
apicalen Flecken des zweiten Tergits kleiner und namentlich an den 
Seiten nicht vorgezogen sind, also ähnlich wie bei der f. guadrimaculata 
Sich. Rad., doch trägt der Kopf einen großen, bogenförmigen silbernen 
Fleck. Die Fühler sind weniger pubescent und erscheinen daher 


4. Heft 


636 Dr. H. Bischoff: 


glänzender. Die Gestalt des Thorax stimmt angenähert überein, doch 
ıst der Rücken gröber skulptiert und das Scutellarschüppchen deutlicher. 
Der ganze Thorax ist oberseits halbanliegend und auch aufrecht 
schwarz behaart. Die Tibialsporne sind sehr blaß, fast hyalin, und 
nicht schwarzbraun. Das Pygidialfeld ist ziemlich regelmäßig längs- 
runzlıg. 

Längs: 9 mm. 

' mauraeformis n. sp. 

Ein Weibchen mit der Bezeichnung Congo [M. B.] liegt vor. 

Die Art steht der maura ın jeder Hinsicht sehr nahe; sie unter- 
scheidet sich aber ın folgenden morphologisch wichtigen Punkten. 
Der Thorax ist etwas gröber skulptiert und hinter seiner breitesten' - 
Stelle mehr bogenförmig konkav nach. hinten verschmälert. Die 
Runzeln auf dem Pygidialfeld verlaufen deutlicher elliptisch. Der 
Scheitelfleck ist kleiner und schärfer abgesetzt als bei der maura. 

Länge: 11,5 mm. | 

mauroides n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Uganda, btw. Jinja and Busia of 
Mbwago’s, some forest (Bussoga) [Br. M.]. 

Diese Art erinnert recht an die mauraeformis und die verticalıs. 
Der verticalis durch das Vorhandensein zweier dreieckiger Scheitel- 
flecken auch in der sonstigen Zeichnungsanordnung sehr ähnlich, 
unterscheidet sie sich wesentlich von ihr durch den hinten gerundeten 
und nicht gerade abgestutzten Kopf. Die übrigen Skulpturverhältnisse 
stimmen überein, nur das Pygidialfeld macht einen etwas schlankeren 
Eindruck, ist aber im übrigen ähnlich wie bei der verticalis m. längs- 
runzlig skulptiert (Taf. I, Fig. 36). 

Länge: 9 mm. 

kameruna n. Sp. i 

Ein Individuum liest vor von Kamerun (Weibel) [M. B.]. 

Diese Art erinnert besonders durch die Zeichnung an die verti- 
calis m., unterscheidet sich aber ohne weiteres durch das Fehlen eines 
Kieles auf dem Scheitel. 

Schwarz; Thorax blutrot. Oberseite überall zerstreut aufrecht 
‘schwarz behaart. auf den Flecken neben der anliegenden, weißen Be- 
haarung auch ebenso weiß, aufrecht. Auf dem Scheitel findet sich ein 
großer, mondförmiger Querfleck, der in der Mitte nach vorn ziemlich 
tief konkav ausgebuchtet ist. Weitere silberweiße Haare finden sich auf 
der Unterseite des Kopfes, der Mundpartie, sowie an den Fühlern, 
Beinen, Pleuren und in weiterer Ausdehnung auf der hinteren Hälfte 
des ersten Tergits. einem kleinen Basalfleck des zweiten, sowie zwei 
größeren vor dem Apikalrande, die nicht den Eindruck hervorrufen, 
als ob sie aus je zwei Flecken verschmolzen wären, sowie auf einem 
Querfleck des fünften Tergits. Unterseits ist die Behaarung vor- 
herrschend weiß. Von den Ventralsegmenten besitzt nur das zweite 
eine deutliche weiße Endfranse, an den folgenden ist die apikale Haar- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 637 


reihe weniger dicht. Der Kopf ist hinter den Augen deutlich verlängert. 
gerundet verengt. Die Augen sınd stark gerundet und gewölbt. Der 
Thorax ist verhältnismäßig schlank gebaut. nach hinten stark ver- 
engt. Seine Punktierung ist grob, auch auf dem hinteren abschüssigen 
Teil. Die Seiten des Mittelsegmentes sind weitläufig stark punktiert. 
Sonst sind srößere Punkte an den Thoraxseiten nur spärlich verteilt, 
mit Ausnahme des großen Seitenkieles, auf dem diese wieder dichter 
stehen. Auch das Abdomen ist schlank gebaut. Die Punktierung auf 
dem zweiten Sternit ist wie gewöhnlich zerstreut und grob mit einem 
kleinen Basalkiel Die Skulptur des Pygidialfeldes ıst eine längs 

Länge: 9 mm. 

alluaudi n. sp. 

Fünf Exemplare legen von folgenden Lokalitäten vor: Brit.- 
O.-Afrıka, Mwatate, Wa-Taita, #.04 (Alluaud) [M.P.]: Samburu, 
Wa-Nyika, #.04 (Allaud) [M. P.]: Pori, Mbujuni. 1110 m. 3. 1912 
(Alluaud u. Jeannel) [M.P.]: D.O.-Afrıka. Tanga, #. 04 (Alluaud) 
[M. P.]: Brit.O.-Afrika. zw. Vor und N’di (Betton) [Br. W.] 

Diese Art ıst wie die quinquenotata Andre durch das Vorhanden- 
seik von nur drei verhältnismäßig kleinen, sibernen Flecken auf dem 
zweiten Tergit ausgezeichnet, aber durch wichtige morphologische 
Merkmale gut von ihr zu trennen Aueh einige Färbungs- und 
Zeiehnungsdifferenzen sind vorhanden. Zunächst ıst der Thorax 
bei allen mir vorliegenden Stücken schwarz, gegenüber einem dunkel 
roten bei der folgenden Art. Die silbernen Haare auf dem Kopf bilden 
auf dem Scheitel und längs der inneren Augenränder deutliche Binden. 
Eine silberne Binde auf dem ersten Tergit hinter dem Querkiel fehlt. 
Ein länsssestellter Zahn auf dem ersten Tergit fehl, statt dessen 
ist aber der Querkiel fast lamellenartig entwickelt. Zähne an den 
Vorderwinkeln des Thorax fehlen Die Behaarung auf dem zweiten 
Tergit liegt so dicht an, daß die Grundskulptur nur schwach hervor- 
tritt. Die anliegende Behaarung ıst sehr tiefschwarz, und von ihr 
heben sıch die kleinen. kreideweißen Flecken sehr scharf ab. Am 
Hinterrand des dritten Segmentes können sıch einige helle eingesprengte 
silberne Härchen finden, die das gelegentliche Vorkommen eines 
weißen Fleckes auf dem dritten Tergit wahrscheinlich machen 
(Taf. I, Fig. 23). 

-Länge: 85—11,5 mm. 


quinquenotata Andre ın Z. Hym. Dipt.. 1%1. p. 318. 


Zwei Exemplare liegen vor von N. Transvaal, Shilouvane (Junod) 
[Coll. Schulth.]. 

Diese Art ähnelt habituell recht der alluaudı m., unterscheidet 
sich aber in der Färbung durch den düsterroten Thoraxrücken. Das 
erste Abdominalsegment trägt eine weiße Querbinde. Morphologisch 
ist sie leicht kenntlich an der stark vortretenden, grubigen Skulptur 
des zweiten Tergits, sowie durch den zahnartig vorspringenden Mittel- 


t Heft 


638 Dr. H. Bisehoff: 


höcker am Vorderrande des horizontalen Teils des ersven Abdominal- 
segments. 

Von der folgenden unterscheidet sie sich durch die gedrungenere 
Gestalt und die nicht so stark zahnförmig vortretenden Vorderwinkel 
des Thorax (Taf. I, Fig. 24). 

Länge: 10—-13 mm. 

Bei der Entscheidung darüber, ob die vorliegende Art tatsächlich 
die 5-notata Andre ist, werde ich dadurch unterstützt, daß beide Stücke 
von Andre selbst bestimmt sind. Die Andre&sche Angabe, daß das 
Abdomen regelmäßig eiförmig sein soll, trifft auch nur auf diese Art, 
nicht aber auf die folgende zu. 


filum n. sp. 


Zwei Exemplare liegen mir vor von Lunkafu-Bunkeya, 10.07 
(Neave) [Congo M.]und von Barberton, Transvaal, 11. 11. (Edwards) 
[Kap M.). 

Die Art ähnelt der vorhergehenden, und es sei auf die bei jener 
angegebenen Unterschiede hingewiesen. Der Kopf ist auf seiner ganzen 
Oberfläche gleichmäßig silbern behaart. Der Thorax ist ganz außer- 
ordentlich gestreckt, desgl. das Abdomen, wie bei keiner anderen 
mir bekannt gewordenen Dasylabris-Art. Die Vorderwinkel des Thorax 
treten nach den Seiten hin zahnartig vor. Seitlich an den Propleuren 
steht jederseits ein großer silberner Fleck. Auf dem ersten Abdominal- 
tergit ist der Querkiel nur schwach entwickelt, siatt dessen findet 
sich auf der hinteren Hälfte ein zahnförmiger, mittlerer Längshöcker. 
Auf dem zweiten Tergit ist die Skulptur mehr grob netzmaschig und 
kaum durch Behaarung verdeckt. Die Zeichnung des Abdomens ist 
blaßgolden (Taf. VII, Fig. 241). 

Länge: 13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar [Congo M.]. 


porphyrea Gerstäcker in v. d. Decken, Reise in O.-Afrika, 1873, 
p. 437, Stadelmann in Hymenopt. O.-Afrikas, 1897, p. 49. 


Als einziges Exemplar dieser sehr auffälligen Art liegt mir der 
Typus vor vom Jipe-See, 12. 1862 (v.d. Decken) [M. B.]. 


Thorax rot, desgl. das erste und zweite, sowie das letzte Ventral- 
segment. Auch die hintere Hälfte des zweiten Tergits ist in ihrer 
ganzen Breive gerötet. Von dieser Querbinde gehen nach vorn seitlich 
bis auf drei Viertel der Segmentlänge stumpfe Fortsätze ab. Ein 
ebenso gefärbter großer runder Basalfleck auf demselben Segment 
reicht von dessen Basis bis zum Vorderrand der Binde. Diese hellen 
Partien des zweiten Tergits sind bei frischen Exemplaren jedenfalls 
vollständig von goldigen Haaren bedeckt. Auch Kopf und Thorax 
scheinen oberseits goldig behaart zu sein. Silbrige Haare finden sich 
in Bindenform auf dem Hinierrand des ersten Dorsalsegmentes, 
als Endfransen auf Ventralsegment 2— 4; außerdem an den hinteren 
Außenwinkeln der zugehörigen Tergite. Mittelflecken von der gleichen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. .» 639 


Behaarung sind auf dem dritten bis fünften Tergit vorhanden. Der 
Querkiel auf dem ersten Tergit ist stark entwickelt (Taf. I, Fig. 33). 
Länge: 9 mm. 


wabonina n. sp. 

Ein Exemplar dieser hübschen Art liegt mir aus Ostafrika, Waboni- 
land [M. W.] vor. 

Diese neue Form steht der folgenden recht nahe und erinnert auch 
in der Zeichnung an jene. Schwarz: nur der Thorax ist dunkel blut- 
rot. Die Behaarung bildet auf dem Kopf jederseits eine silbrige Längs- 
binde, auch Schläfen und Wangen sind ähnlich behaart. Auf dem 
Thoraxrücken finden sich sehr zerstreut anliegende, goldene und 
silberne Härchen. Dicht über den Hüften sind deutlichere silber- 
farbige Haarflecken ausgebildet. Die Zeichnung des Abdomens ist 
charakteristisch. Der Hinterrand des ersten Tergits ist schmal rot- 
golden gefranst. Auf dem zweiten sind außer einem großen, runden, 
leuchtendgoldenen Basalfleck noch vier große, gleichfarbige, ovale 
Apikalflecken vorhanden, von denen die beiden äußeren beträchtlich 
weiter nach vorn gerückt erscheinen. Das dritte bis fünfte Tergit 
sind auf der Mitte quer ebenso gefleckt, eine ebensolche Franse be- 
grenzt das Pygidialfeld an seinem oberen Rande. Die Ventralsegmente 
sind silbern gefranst, wie auch die hinteren Außenwinkel der Tergite 
in geringer Ausdehnung. Im übrigen sind aufrechte schwarze Borsten 
auf der ganzen Oberseite des Körpers zerstreut. Die Beine sind silbern 
behaart. Der Kopf ist hinter den Augen ziemlich stark schräg gerundet 
verengt. Der Thorax ist vorn wesentlich breiter als hinten und von der 
vor der Mitte gelegenen breitesten Stelle nach vorn und hinten ziem- 
lich geradlinig verjüngt. Der Rücken ist grob, gleichmäßig punktiert, 
die Metapleuren am dichtesten. Der Querkiel auf dem ersten Tergit 
ist stark erhaben und ganzrandig. Das zweite Ventralsegment ist 
grob und zerstreut punktiert. An seiner Basis findet sich ein deut- 
licher kleiner Längskiel. Pygidialfeld auf sehr fein punktiertem Grunde 
regelmäßig längsstreifig skulptiert (Taf. I. Fig. 26). 

Länge: 8,5 mm 


dora n. sp. 

Ein Exemplar aus Brit. Ö.-Afrika, Kibwezi (Scheffler) [M. B.] 
liegt vor. 

Eine kleine, durch Färbung und Zeichnung leicht kenntliche Art, 
die etwas an die rogenhoferi Kohl erinnert, von der sie aber durch zahl- 
reiche morphologische Unterschiede, besonders das Fehlen eines Quer- 
kieles auf dem Kopf, zu trennen ist. Schwarz; Beine und Fühler mit 
Ausnahme des pechbraunen Schaftes rot. Der Kopf ist auf der unteren 
Hälfte des Gesichtes, der Mitte von Stirn und Scheitel sowie an seinem 
Hinterrand goldigbraun behaart. Am oberen Teil der Orbitalränder, 
auf Schläfen und Wangen ist die Behaarung silbrig. Die aufrechten 
Haare auf dem Kopf sind lang und schwarz. Auf dem Thorax findet 
sich oberseits eine anliegende, zerstreute, goldige Behaarung, an den 
Seiten eine silbern glänzende, dazwischen auf dem Rücken eine lange, 


4. lieit 


640 Dr. HB. Bischoff: 


aufrechte, schwarze. Das Abdomen zeigt auf schwarzem Grunde 
eine goldene und silberne Zeichnung von folgender Anordnung. Der 
Hinterrand des ersten Tergites, ein großer, basaler und zwei kleinere, 
apikale Flecken auf dem zweiten, sowie je ein Mittelfleck auf dem 
dritten bis fünften Tergit golden. Seitlich stehen auf dem zweiten 
Tergit ein größerer vorderer und ein kleinerer hinterer silberner Fleck. 
Silberne Endfransen finden sich am zweiten und den folgenden Ster- 
niten. Der Kopf ist nur wenig schmaler als der Thorax, die Augen 
sind verhältnismäßig groß und stark gewölbt. Die größte Breive des 
Thorax liegt nur sehr wenig vor der Mitte und die Seitenhöcker treven 
daselbst nur schwach hervor. Nach hinten ist der Thorax gleichmäßig 
gerundet verengt und zwar kaum stärker als nach vorn. Der Scutellar- 
vorsprung ist deutlich; das Pygidialfeld ist grob längsstreifig 
(Taf. I, Fig. 27). 
Länge: 6,5 mm. 
mephitis- Gruppe. 

In diese Gruppe gehören eine Reihe von Arten, die sämtlich da- 
durch ausgezeichnet sind, daß der Hinterkopf auf dem Scheitel gerade 
abgestutzt und hier von einem Querkiel begrenzt ist. Von den Enden 
dieses Querkieles verläuft jederseits nach hinten ein anderer Kiel, 
der meist hinter den Augen ein Zähnchen oder Öhrchen bildet. Bei 
der mephitis selbst ist dieser Kiel nur sehr schwach entwickelt. Die 
Zeichnungsverteilung auf dem Abdomen ist bei allen Arten eine recht 
ähnliche. An der Basis des zweiten Tergits findet sich ein in seltenen 
Fällen längs der Mitte geteilter Fleck; am Apikalrand desselben Ter- 
gits stehen vier Flecken, bei denen eine Tendenz zur paarweisen Ver- 
schmelzung nur gering ist. Auf Segment vier und fünf finden sich 
weiße Flecken. Charakteristisch für manche Arten ist eine weiße 
Franse an den Außenwinkeln des zweiten Tergits, die nach oben mehr 
oder weniger weit herumgreifen kann. Goldhaarige Formen sind selten. 


doriae Magretti in Ann. Mus. Genova, 1892, p. 955. 

Diese Art liegt mir in dem typischen Exemplar vor von Ogaden, 
22.8.91 (Rob.) [M. G.]. 

Schwarz; Thorax düster rostrot. Abdomen auf dem zweiten 
Tergiv mit einem länglichen Basalflecken, vor dem Apikalrand mit 
zwei großen, quergestellten weißen Flecken. Hintere Außenwinkel 
mit einigen spärlichen Wimperhaaren. Ein kleiner, weißer Mittel- 
fleck findet sich auf dem vierten, ein größerer querer auf dem fünften 
Tergit. Die Seiten des Thorax 'sind über den Hüften silberweiß ge- 
fleckt. Diese Art steht der folgenden außerordentlich nahe, und jene 
dürfte wohl kaum von ihr artlich abzutrennen sein. Der einzige mor- 
phologische Unterschied, den ich von der inflata Andre mit ıhren ver- 
schiedenen Formen finden kann, ist eine stärkere Aufwerfung des 
Querkieles auf dem Kopf. Da mir aber nur ein Stück der doriae Magr. 
vorliegt, kann ich über die Konstanz dieses Merkmales nichts sagen 
(Taf. I, Fig. 18; Taf. VII, Fig. 242). 

Länge: 12 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 641 


inflata Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 313; Zavattarı ın Ann. 
Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 14. 

Diese Art liegt mir in der Nominatform in 11 Exemplaren von 
folgenden Fundorten vor: O.-Afrika, Waboniland [M. W.]; Brit.- 
Afr., near Wangi, Coast of Mainland, 21.—22. 2. 1912 (Neave)[Br. M.]; 
Voi, 1800 £t., 21.— 23.3. 1911 (Neave)[Br. M.]; Voi, 800 m, (Alluaud 
u. Jeannel) [M.P.]; Pori, Mbuyni, 1110 m, 3.1912 (Alluaud u. 
Jeannel) [M.P.]; Galla, Aroussiı, env. de Goba, Chidom (Mission 
du Bourg de Bozas) [M. P.]; Abyssinie, Dir& Daoua et env., 1903 
(Roger) [M. P.]; Madagaskar [M. B.]; Lugh (Ruspoli), (Bottego), 
(Ferrandi) [M. G.]; Somali, Dolo, 5.—7.1911 (Citerni) [M. G.]. 
| Während die Färbung des Thorax von tiefem Rot bis Schwarz 
variiert, ist auch seine Form beträchtlichen Schwankungen unter- 
worfen. Bei größeren Stücken erscheint derselbe verhältnismäßig 
gedrungener, kürzer und breiter als bei den kleineren. Auch das Ab- 
domen ist bei größeren Stücken viel plumper als bei den kleineren. 
Bei sämtlichen mir vorliegenden Exemplaren ist die silberne Be- 
haarung auf den Seiten des Kopfes dichter als auf der Scheibe; auf dem 
vierten Tergit findet sich nur ein kleiner, schmaler, weißer Fleck. Die 
Pleuren sind auf ihrer unteren Hälfte dicht silbern behaart, ein weißer 
Saum an den hinteren Außenwinkeln des zweiten Tergits fehlt. Von 
der vorigen Art unterscheidet sie sich außer den schon genannten 
Merkmalen durch größeren Kopf, weniger grobe Skulptur des Thorax, 
einen stark entwickelten Scheitelkiel und kräftige Seitenkielchen. 
Das Stück aus Galla unterscheidet sich durch größere, ein wenig gelb- 
lichere Haarflecken am Apikalrand des zweiten Tergits, von denen die 
seitlichen untereinander verschmelzen (Taf. I, Fig. 37). 

Die Fundortsangabe „Madagaskar“ ist sicher irrtümlich (vergl. 
das bei der Odontomutilla fracta gesagte). 


subsp. tangana n. subsp. 
Ein einziges Weibchen liegt vor von Muoa, Bez. Tanga (Fischer) 


[M. B.]. 

- Von der Nominatform .ist diese Form dadurch unterschieden, 
daß die helle Zeichnung blaßgolden statt silbern ist. Der Basalfleck 
des zweiten Tergits ist schmal und gestreckt. 

Länge: 12,5 mm. 


subsp. angularis n. subsp. 

Acht hierhergehörige weibliche Individuen liegen mir vor von 
folgenden Fundorten: N. E.-Rhodesia, Upper Luangwa R., 27. 7.— 
13.8.1910; Karonga, 13.7.10; Nyasaland, W.shore of L. Nyasa, 
18.— 21. 10.10; Btwn. Domira Bay and Kotakota, 29. 10.-- 3. 11. 10; 
N.W. shore of L. Nyasa, from Florence Bay to Karonga, 30. 6.— 6. 7. 10, 
1650 ft.; Kotakota (Old) [Br.M.]. Soweit nicht anders vermerkt, 
sind diese Tiere von Neave gesammelt und befinden sich im British 
Museum. 

Ausgezeichnet ist diese Form durch weiß gefranste hintere Außen- 
winke] das zweiten Abdominaltergits, gleichmäßig silbergrau behaarten 


Archiv für Naturges’hichte. 
1920. A.4 41 4 Feft 


643 Dr. H. Bischoff: 


Kopf und einen größeren Fleck auf dem vierten Tergit. Der Thorax 
ist dunkelrot. 

Als Typus bezeichne ich eines der zwischen der Domirabai und 
Kotakota gefangenen Stücke. 


subsp. nigrithoraeica n. subsp. 

Zwei Weibchen liegen vor von Mozambique, Sandacca, 3.03 
[M. B.] und Lukeledi (Ertl) [M. W.]. 

Diese Form ist von der vorhergehenden lediglich durch einen 
schwarzen Thorax verschieden. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Mozambique. 


subsp. eonfluens n. subsp. 

Zwei Weibchen liegen vor von D.O.-Afrika, Mikindani, 2.—4. 1911 
(Grote) [M.B.] und Mittler Rufu, 7.—8.02 (Schillings) [M. B.]. 

Der vorhergehenden sehr ähnlich, doch sind die hinteren Flecken 
des zweiten Tergits paarweise verschmolzen. 

Als Typus wird das erstgenannte Stück bezeichnet. 


subsp. maeularis n. subsp. 

Drei Exemplare liegen mit den Angaben vor: Dar es Salaam, 
18. 3. 99 (D. Tiefsee-Exped.) [M. B.] und Dar es Salaam (Ert]) [M. W,]. 

Diese Tiere sind durch einen vie! heller roten Thorax und größere 
Flecken auf dem Abdomen ausgezeichnet. 

Als Typus bezeichne ich das von der D. Tiefsee-Expedition er- 
beutete Stück. 


subsp. minor n. subsp. 

Zwei Weibchen liegen vor von O.-Afrika, Kitui (Hildebrandt) 
[M. B.]. 

Diese Tiere sind der angularis ähnlich, aber kleiner und schlanker. 
Während die Größe der angularıs 11—-14,5 mm beträgt, erreicht die 
minor nur 8,5—9 mm, außerdem ist der Thorax etwas gedrungener. 


subsp. nudata n. subsp. 

16 Weibchen dieser vorzugsweise in D. O.-Afrika verbreiteten 
Form liegen vor von Tabora, 7.08 (Wintgens) [M. B.]; Iringa (Neu- 
mann)[M. B.]; Mukerje(Neumann) [M. B.]; O.-Tanganyika, Kombe- 
Unyamyembe, 12.—14. 11.99 (Glauning) [M.B.]; D.O.-Afrika, 
ohne genauere Angaben, (Trefurth), (Stuhlmann)[M. B.]; Usangu- 
Dist., 3500—-4500 ft., a% 11.— 15.12.10 (Neave) [Br.M.]; Vy. Ruaha-R. 
18.21. 12. 10. (Neave) [Br. M.]; Udjidji (Horn) [M. W.]; Afr. or., 
Shirati, 1.1909 (Katona) [M. Bud.]; Afr.or., Shirati (Katona) 
IM. G.]; Madibira, D.O.-Afrika [Coll. Schulth.]; Ugogo, Bihawana 
[Coll. Schulth.]; Delagoa, Rikatla (Junod) [Coll. Schulth.]. 

Leicht kenntlich ist diese Form an einer starken Reduktion der 
Behaarung des zweiten Abdominaltergites, so daß dieses mindestens 
teilweise kahl erscheint und die Grundskulptur deutlich hervortritt. 
Daß es sich hierbei nicht um eine Abreibung der anliegenden Behaarung 
handeln kann, geht daraus hervor, daß auf der kahlen Fläche längere 
Haare stehen, die bei einem Abreiben mit verschwunden sein müßten. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 643 


Eine Endfranse an den hinteren Außenwinkeln des zweiten Tergits 
ist entwickelt, wenn auch nicht ganz so stark wie bei der angularıs 
und Verwandten. Außerdem sind die Apikalflecken auf dem zweiten 
Tergit wesentlich kleiner und die mittleren mehr genähert. Der Basal- 
fleck ist etwas länglicher und läßt eine mittlere kahle Längslinie an- 
gedeutet erkennen. Der Thorax ist im allgemeinen dunkelrot; nur bei 
dem kleinsten mir bekannt gewordenen Exemplar [M. Bud.] ist er 
schwarz. Die silbergraue Behaarung des Kopfes ist weniger dicht 
als bei den vorhergehenden Formen. Das Exemplar von Ruaha weicht 
insofern etwas vom normalen Typ der Form ab, als die mittleren Apikal- 
flecken des zweiten Tergits wesentlich größer sind und der Basal- 
' fleck deutlich gestreckter ist. Außerdem steht gelegentlich die graue 
Behaarung längs der inneren Örbitalränder dichter. 

Länge: 8—16 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein Exemplar aus Tabora. 


subsp. subcarinata n. subsp. 

Neun Individuen, sämtlich von Neave gesammelt und im British 
Museum befindlich, liegen mit folgenden Angaben vor: Nyasaland, 
Kotakota; N.E.-Rhodesia, Lr. Luangwa R., 4.—13. 9. 10; Nia- 
madzi R., 2000 ft., 17.—22. 8.10; Vy. of N. Rukuru, Karonga Dist., 
2000-- 4000 ft., 15.—18. 7.10; N.W. shore of L. Lyasa, from Florence- 
Bay to Karonga, 30. 6.— 6.7.10, 1650 ft., Nyasaland, Mombera- 
Dist., 4000 ft., 15.— 19. 6. 10; on road Ft. Jameson to Lundazı, 4000 ft.. 
"7.—14. 6.10; Ft. Jameson, 3800 ft., 3.—6. 6. 10. 

Diese Form ‘zeichnet sich vor den anderen ınflata-Rassen da- 
durch aus, daß der. Scheitelkiel sehr schwach entwickelt ist und fast 
völlig fehlen kann. Die Unterbringung dieser Form im System macht 
daher einige Schwierigkeiten, da man sie auch in die nähere Ver- 
wandtschaft der deckeni setzen könnte. Gleichwohl sind die übrigen 
morphologischen Merkmale derart, daß meiner Ansicht nach kein 
Zweifel an der nahen Verwandtschaft dieser Form mit den vorher- 
gehenden bestehen kann. Eine besonders große Ähnlichkeit hat sie 
mit der angularis. Abgesehen von der schwachen Ausbildung des 
Scheitelkieles unterscheidet sie sich von jener durch das Fehlen der 
weißen Franse an den hinteren Außenwinkeln des zweiten Tergits. 

Länge: 10—-16 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der beiden Exemplare von Luangwa. 


terpsichore Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1899, p. 77. 

Außer dem Typus von Morokweng, Bechuanaland [KapM.| 
liegt mir ein weiteres Exemplar von D.S.W.-Afrika, 1901 (Lübbert) 
[M. B.] vor. 

Der wichtigste Unterschied dieser Art gegenüber der ihr recht 
ähnlichen nudata m. besteht darin, daß der Querkiel auf dem ersten 
Abdominaltergit gehöckert ist. Auch in der Färbung und Zeichnung 
sind einige Unterschiede vorhanden. Der Thorax ist heller rot. Der 
Basalfleck des zweiten Tergits ist dreieckig und längs der Mitte ge- 
teilt. Die Größe und der Abstand der mittleren Apikalflecken stimmt 


41* 4, Heft 


644 Dr. H. Bischoff: 


überein; die Seitenflecken sind noch weiter seitlich gerückt (Taf. I, 
Fig. 25). 
Länge: 12—16 mm. 


mephitis Smith in Cat. Hym. Brit. Mus., Vol. 3, p. 21; Gribodo 
in Mem. Acc. Bologna, 1894, Vol. 4, p. 151; Andre in Z. Hym. Dipt., 
1901, p. 312 u. 1903, p. 236; Sichel & Radoszkowski in Horae 
Soc. ent. Ross., 1869, p. 256; Bingham in Ann. nat. Hist., Vol. 9, 
1902, p. 340; Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 262; Andre 
in Ann. Mus. Genova, 1897, p. 282; Buysson in Ann. Soc. ent. 
France, 1897, p. 356; Bischoff, Wiss. Ergebn. Zentral-afrik.-Exped., 
1912, Bd. III, p. 215; Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1905, p. 80; 
Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p.597; Magretti in Ann. 
Mus. Genova, 1898, p. 38; Magrettiinl. c., 1890/91, p. 954; Radosz- 
kowski in J. Ac. Lisboa, 1881, p. 218; Fox in Proc. Ac. Philadelphia, 
1896, p. 547; Zavattari in Ann. Mus. Genova, 1910, Nr. 9, p. 14. 

Die Saussuresche Beschreibung der mephitis in Grandidier, 
Hist. nat. Madagaskar, Vol. 20, 1892, p. 275, bezieht sich nicht auf 


diese Art, sondern auf die irrtümlich aus Madagaskar angegebenen 


inflata- Exemplare. ur w Fr 
20 weibliche Exemplare es mir vor von folgenden Fundorten: 


S.-Afrika [Br. M.]; Oranje-Fr.-Staat, Bothaville, 20.2.99 (Brauns) | 


[M. W.]; Dewetsdorp, 5.2. 99 (Brauns) [M. Hamb.]; S.-Afrika 


(Penther) [M. W.]; Delagoabai, Rikatla [Coll. Schulth.]; Shilouvane. 


u. Lebombo (Junod) [Ooll. Schulth.]; Johannesberg, Blocksberg 
(Pead) [Br. M.]; Transvaal, Lydensburg (Wilms) [M. B.]; Kapland 
(Grimm) [M. B.]; Delagoabai IM. B.]; Grahamstown, 1905 (Rosen- 
berg) [M. G.]; S.-Rhodesia, Shilo, 10. 5. 13 (Arnold) [Coll. Arnold]; 
Springvale, 25. 12. 11 (Arnold) [Coll. Arnold]; Bulawayo, 26. 12. 12 
(Arnold) [Coll. Arnold]; Salisbury (Marshall) [Coll. Arnold]. 

Auf Grund eines von Meade Waldo mit dem Smithschen 
Typus verglichenen Exemplares bin ich in der Lage, diese Art deuten 
zu ‘können. Sie zeichnet sich vor anderen nahestehenden Formen 
durch den hell rostroten, sehr grob skulptierten Thorax aus. Der 
Scheitelkiel und die Seitenkielchen sind nur schwach entwickelt. Die 
Grundbehaarung des Scheitels ist meist eine goldene, während sie gegen 
das Gesicht hin in einen silbrigen Ton übergeht. Die Apikalflecken 
des zweiten Abdominalsegmentes sind meist deutlich getrennt. Eine 
Franse an den hinteren Außenwinkeln des zweiten Tergits ist mit- 
unter angedeutet. Das Exemplar vom letztgenannten Fundort ist 
mit einem der als coryphasia Peringuey beschriebenen Männchen 
in copula gefangen worden. 

Länge: 11—16 mm. 


mephitis subsp.? 

Ein mir aus Abyssinien, Adua iM. G.] vorliegendes Weibchen 
glaube ich wegen des Fundortes kaum zu der typischen mephitis 
stellen zu können, wenn auch die Unterschiede ihr gegenüber nur 
recht geringe sind. Vielleicht handelt es sich nur um individuelle 


Mi wa Ei = 


Monographie der Mutiliiden Afrikas. 645 


Differenzen, was sich nach dem einzelnen Individuum natürlich nicht 
beurteilen läßt. Möglicherweise liegt auch eine falsche Fundortsangabe 
vor. 


Vmephitidoides n. sp. 


Ein Exemplar liegt vor von Boma, Sundi (Rölın) [M. Brüssel]. 

Diese Art erinnert durch Zeichnung und rauhe Thoraxskulptur 
an die mephitis Sm. Der Scheitel besitzt aber einen sehr starken 
Querkiel; der Körper, besonders das Abdomen seitlich und ventral, 
die Beine usw. sind mit langen, blaß-weißlichgelben Borsten dicht 
besetzt, und die Farbe des Thorax ist nicht so hell rostrot. Die Apikal- 
flecken des zweiten Tergits sind paarweise schmal verschmolzen. 
Die Längsrunzeln des Pygidialfeldes sind kräftiger. 

Länge: 12 mm. 


mephitidiformis n. sp. 

71 Exemplare von der Delagoabai [M. B.] und Rikatla (Junod) 
[Coll. Schulth.] liegen vor. 

Die neue Art steht der mephitis Sm. und terpsichore Per., sowie 
der vorhergehenden recht nahe. Von mephitis Sm. unterscheidet sie 
sich dadurch, daß die Scheitelzähnchen viel kräftiger entwickelt 
und der Kopf hinten weniger verengt ist; der Thorax ist gedrungener 
gebaut, dunkler rot, und in der Zeichnung sind die Spitzenflecken 
des zweiten Tergits seitlich paarweise fast bis zur Verschmelzung ge- 
nähert oder verschmelzen überhaupt. Die hinteren Außenwinkel 
des zweiten Tergits sind deutlich weiß gefranst. Von der terpsichore Per. 
unterscheidet sie sich durch den ungeteilten Basalfleck und eine dichtere 
anliegende Behaarung des gleichen Segments. Sehr ähnlich der mephiti- 
doides, unterscheidet sie sich durch einen etwas gestreckten Thorax 
und kürzere Behaarung an den Körperseiten. Außerdem tritt die 
rauhe Skulptur des zweiten Tergits stärker hervor. 

Länge: 11—15 mm. 

Als Typus bezeichne ich ein Exemplar IM. Bl 


rogenhoferi Kohl in Verh. Ges. Wien, 1882, p. 479. 

Als einziges Exemplar liegt mir der Typus dieser Art vor von 
Benguela (Coll. Winthem) [M. W.]. 

Die Art steht der inflata morphologisch nahe. Sie ist schon an 
der auffälligen Zeichnung sehr leicht kenntlich und nach der Kohlschen 
Beschreibung ohne weiteres wiederzuerkennen, so daß ich auf diese 
verweisen kann. Hinzugefügt werden mag, daß die Angabe .‚Segment 
2 und 3 oben am Hinterrand nach Art einer Binde weißfransig“ sich 
auf die Ventralsegmente bezieht. Auch die hinteren Außenwinkel 
des zweiten und dritten Tergits sind weiß gefranst (Taf. I, Fig. 28). 

Länge: 14 mm. 

\y verticalis n. sp. 

Zwei Weibchen dieser leicht kenntlichen Art liegen mir vor von: 
Congo [M.B.]; Lualaba River, 2500—-4000 ft., 93, 5.07 (Neave) 
[Br. M.]. 


4. left 


646 Dr. H. Bischoff: 


Auf dem Scheitel des im übrigen schwarzen Kopfes findet sich 
jederseits ein großer, dreieckiger, gut umgrenzter, weißer Haarfleck, 
dessen Spitze beträchtlich über die Mitte der inneren Orbitalränder 
nach vorn reicht. Die Flecken sind an dem Hinterrande des steil 
und gerade gestutzten Kopfes deutlich getrennt. Die Zeichnung auf 
dem Abdomen verteilt sich folgendermaßen: eine breite, weiße Binde, 
die die hintere Hälfte des ersten Tergits einnimmt, ein rundlich ovaler 
Basalfleck auf dem zweiten und zwei große, quere vor dem Hinter- 
rande desselben Segments, einige wenige Fransenhaare an den hinteren 
Außenwinkeln. Ein kleiner weißer Fleck findet sich auf dem vierten, 
ein größerer auf dem fünften und eine Franse über dem Pygidialfeld. 
Der Thorax ist verhältnismäßig schwach skulptiert, doch nicht ganz 
so schwach wie bei der maura L. Seine Farbe ist ein helles Blutrov, 
Zu den Strukturverhältnissen mag noch erwähnt werden, daß die 
Augen stark gewölbt sind, der Kopf dahinter geradlinig verengt ist, 
sodaß dessen Hinterwinkel als scharfe Zähnchen vortreten. Das Py- 
gidialfeld ist grob, etwas runzlig längsstreifig (Taf. I, Fig. 36). 

Länge: 10—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom Congo [M. B.]. 


tanganyikana n. sp. 

Ein Exemplar liegt vor mit der Angabe: O.-Tanganyıka, Ugaga, 
Uvinsa, 7. — 8.11.99 (Glauning) [M. B.]. 

Die Art nimmt in dieser Gruppe eine recht isolierte Stellung ein. 
Wegen des gestutzten Hinterkopfes, auf dem sich noch ein Kiel an- 
gedeutet findet, stelle ich sie zunächst noch hierher, wenn auch die 
abweichende Thoraxgestalt vielleicht zur Aufstellung einer eigenen 
Gruppe berechtigen würde. Der Thorax ist nämlich dadurch höchst 
auffällig, daß seine größte Breite ganz dicht hinter dem Vorderrand 
gelegen ist und nicht, wie bei anderen Das ylabris-Arten, auf ein Drittel 
der Thoraxlänge oder noch weiter nach hinten verschoben ist. Der 
Hinterrand des ersten Abdominaltergits ist sehr schmal weiß gesäumt. 
Auf dem zweiten Segment finden sich ein basaler Mittelfleck und vier 
apikale, von denen die seitlichen dicht am Außenrande stehen. Der 
Hinterrand des vierten Tergits trägt einige weiße Haare, auf der Mitte 
des fünften steht ein weißer Fleck und eine Franse am oberen Rande 
des Pygidialfeldes. Auf den Pleuren des schwarz-roten Thorax finden 
sich zwei silberne Flecken, im übrigen stehen auf der Oberseite des 
Thorax überall zerstreut lange, aufrechte, schwarze Haare. Auf dem 
Kopf finden sich ähnliche schwarze Haare, dazwischen kurze, an- 
liegende, silberne. Die Beine sind anliegend silbern behaart. und die 
Ventralsegmente besitzen ebensolche Endfransen (Taf. I, Fig. 20; 
Taf. VII, Fig. 243). 

Länge: ca. 8 mm. 

arabica- Gruppe. 

Diese Gruppe umfaßt vorzugsweise dem Mediterrangebiet ange- 
hörige Formen, die zum Teil bis nach Somaliland vorkommen. Die hier- 
hergehörigen Arten sind im weiblichen Geschlecht leicht an der Ver- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 647 


teilung der Zeichnungselemente zu erkennen. Sie besitzen nämlich 
auf dem zweiten Tergit eine breite, vorn zweimal ausgebuchtete Apikal- 
binde, die mitunter auch in drei Flecken aufgelöst ist. Bezüglich der 
hierhergehörigen mediterranen Tiere vergl.: Andr& in Spec. Hym. 
Europ., Vol. 8. | 


arabica Olivier in Encycel. Meth. Ins., Vol. 8, p. 59. 
Die leicht kenntliche Art ist aus Algier und Ägypten bekannt. 
subsp. erassa Klug in Symb. Phys. Ins., pl. 5, fig. 9. 
. Der Klugsche Typus liegt mir in einem von Ehrenberg in 
Agypten gesammelten Exemplar [M. B.]vor. (Taf. I, Fig. 39; Taf. VII 
Fig. 244). 


?tarsispinosa Magretti in Ann. Mus. Genova, 1884, p. 549. 

Das mir von Suakin, 1.2.83 |M. G.] vorliegende Exemplar ist 
angeblich der Typus dieser Form. Danach wäre jene identisch mit der 
crassa Kl. Möglicherweise hat für die Beschreibung und Abbildung 
dieser Form ein beschmutztes oder abgeriebenes Stück vorgelegen, 
sodaß die Identität mit der crassa nicht erkannt wurde. Die Abbildung 
macht übrigens einen recht unwahrscheinlichen Eindruck, immerhin 
kann sie auf diese Form gedeutet werden. 


gestroi Magretti in Ann. Mus. Genova, 1892, p. 593. 

Der Typus liegt mir vor von: Webi, 1891 (Robecchi) [M. G.|. 

Die Art ist außer an der Zeichnung auch noch an der Skulptur des 
Pygidialfeldes leicht zu erkennen. Schwarz; das erste Abdominal- 
segment undeutlich, und die Ventralsegmente rostfarben. Beine, 
Fühlerhöcker und -Schaft pechbraun. Kopf und Thoraxrücken sind 
blaßgolden behaart, auch auf den Pleuren findet sich eine ähnliche 
Behaarung. Auf der oberen Kante derselben und auf dem Meso- 
episternalkiel stehen sehr lange gleichgefärbte Haare. Das erste Seg- 
ment ist an seinem Hinterrand blaßgolden gebändert. Das zweite 
Tergit besitzt vier ebenso gefärbte Flecken, einen kleineren, rund- 
lichen, basalen, einen viel größeren, mittleren, apikalen und zwei große 
seitliche, die wie der mittlere den Apikalrand erreichen. Auf den drei 
folgenden Tergiten finden sich ebensolche Mittelflecken, die aller- 
dings bei dem Typus recht verschmutzt sind. Die Seiten des Abdomens 
und auch die Beine tragen lange blaßgoldige Haare. 

Im Habitus erinnert diese Art sehr an große Exemplare der crassa 
Kl., ist aber durch die Skulptur des Pygidialfeldes sofort zu unter- 
scheiden. Dieses ist in seinem ganzen Umfang, auch basal, kräftig 
umrandet und besitzt eine etwas herzförmige Gestalt mit abgerundeter 
Spitze. Über seine Mitte verläuft ein deutlicher Längskiel, zu dessen 
Seiten sich sehr weitläufige und grobe Runzeln ohne besondere 
Orientierung befinden. ? 

In Zeichnung und Färbung hat diese Art eine große Ähnlichkeit 
mit der vom gleichen Fundort stammenden M. robeechi Magr., was 
bei der eigentümlichen Zeichnungsverteilung ein auffälliges Beispiel 
für regionale Konvergenz bedeutet. Hingewiesen sei darauf, daß der 


4. Heit 


648 Dr. HE. Bischoff: 


dem Basalfleck entsprechende Fleck bei der robecchi Magr. auf dem 
ersten Segment gelegen ist (Taf. I, Fig. 55). 
Länge: 12 mm. 


subconspieua Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., 1906, p. 80. 

Das typische Exemplar dieser Art liegt mir vor von Eritrea, 
Nord di Monte Ghedem (Tellini) [M. G.]. Eigentümlicherweise gibt 
Magretti in der Originalbeschreibung als Fundort an: „Sud del 
Monte Ghedem““. 

Die Art ist schon an der Färbung leicht kenntlich. Kopf, Thorax, 
Fühler und Beine, ferner das erste Abdominalsegment und zweite 
Sternit düster rostfarben; der Rest schwarz. Im Habitus erinnert 
sie außerordentlich an die italica Fabricius, ist aber von ihr morpho- 
logisch durch das deutlichere Scutellarhäkchen und den im Verhältnis 
zum Abdomen größeren Vorderkörper gut zu unterscheiden, abge- 
sehen von den Unterschieden in Färbung und Zeichnung. Auf dem 
Thoraxrücken befindet sich jederseits ein großer, zerstreut silbergrau 
behaarter Fleck; eine ähnliche Behaarung auf dem Kopf ist sehr 
spärlich, sodaß ich die Angabe Magrettis ‚‚in fronte dense argenteo- 
flavescente piloso“ nicht verstehe. Die Zeichnung auf dem im übrigen 
schwarzen Abdomen ist golden und verteilt sich folgendermaßen: 
ein großer runder Basalfleck auf dem zweiten Tergit des Abdomens, 
desgleichen ein breites Apikalband, dessen mittlerer vorgezogener 
Teil fast den Basalfleck berührt, auf dem dritten Tergit ein kleiner 
Mittelfleck. Das düster rostfarbene Pygidialfeld ist etwas längs- 
streifig skulptiert (Taf. I, Fig. 34). 

Länge: 7 mm (und nicht, wie Magretti angibt, 12 mm). 


italica Fabricius in Ent. Syst., 1793, Vol. 2, p. 370, und 
f. defeeta Andr& in Spec. Hym. Eur., 1902, Vol. 8, p. 394. 
Beide Formen sind aus dem Mediterrangebiet bekannt. Wegen 


ihrer Beschreibungen verweise ich auf Spec. Hym. Eur., Vol. 8. 
(Taf. I, Fig. 40). 


bassutorum- Gruppe. 


Diese durch die Zeichnungsmerkmale leicht kenntliche Gruppe 
umfaßt mehrere, meist kleine Arten. Der Thorax und häufig auch der 
Kopf sind beim Weibchen rot. Die Zeichnung verteilt sich auf dem 
Abdomen so, daß sich an der Basis des zweiten Segmentes ein deut- 
licher, ziemlich großer Fleck oder eine Querbinde findet. Dasselbe 
Segment trägt am Apikalrande eine Binde, die auch in drei Flecken 
aufgelöst sein kann. Von den folgenden Segmenten trägt meist das 
dritte eine Binde. 

In diese Gruppe sind zunächst die bassutorum Andre und die 
thaıs Per. zu stellen. Diese als getrennte Arten aufzufassen, kann ich 
mich nicht entschließen. Andre selbst gibt bezüglich der bassutorum 
an, daß die Zeichnung variabel sei. Über die Variabilität der Skulptur 
des Pygidialfeldes, daß bei der thais „longitudinally strigillate‘“ sein 
soll, und bei der bassutorum als ‚‚finement chagrinee et mate‘“ ange- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 649 


geben wird, wird nichts gesagt. Bei neun mir vorliegenden Weibchen 
ist das Pygidialfeld ziemlich grob skulptiert, und zwar längsstreifig 
oder in Form von konzentrischen Ellipsen; dazwischen treten die ver- 
schiedensten Übergänge auf. Exemplare mit fein chagriniertem oder 
mattem Pygidialfeld sind mir bisher nicht vorgekommen. Ich ver- 
mute, daß dasselbe bei dem Typus der bassutorum beschmutzt war. 
Weiter sollen sich die Arten in der Färbung des Kopfes unterscheiden. 
Bei der bassutorum soll der Kopf ganz rot sein, während die thais 
einen roten Scheitel hat. Stücke, die sich hierdurch unterscheiden, 
liegen mir mehrfach vor. Im übrigen ist bei sämtlichen mir vorliegenden 
Weibchen die Abdominalzeichnung verhältnismäßig konstant. Außer 
dem Basalfleck und der Apikalbinde auf dem zweiten Tergit findet 
sich auch auf dem dritten Tergit eine gut ausgeprägte Binde. Diese 
Zeichnung stimmt also mit der von Peringuey für die thais ange- 
gebenen überein. Da nun eins der vorliegenden Stücke mit der 
typischen thais-Zeichnung, aber ganz rotem Kopf, von Andre als 
zur bassutorum gehörig bestimmt ist, so sehe ich keinen Unterschied 
weiter zwischen beiden Formen als die Färbung des Kopfes. 


bassutorum Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 680; Z. 
Hym. Dipt., 1901, p. 315. 

f. thais Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1899, p. 362, tab. 8, fig. 26; 
Z. Hym. Hipt., 1901, p. 316. 

‘ Von beiden Formen liegen mir sieben Weibchen mit folgenden 
Angaben vor: Willowmore, 1.4.01. (Brauns) [M.B.]; Algoabaı, 
26. 1.96; 6.12.96; 25.4.97; 5.12.97; 27.3.98 (Brauns) [M. W.] 
und [M. Hamb.]; 8.-Afrika (Dre&ge) [M.B.]; Capland (Krebs) 
[M. B.]. 

Die thais ist durch einen nicht in ganzer Ausdehnung geröteten 
Kopf, geschwärzte Fühler und Beine ausgezeichnet. Das zweite Tergit 
besitzt einen weißen Basalfleck und eine schmale, in der Mitte er- 
weiterte Apikalfranse, das dritte eine mehr oder weniger deutliche 
Binde. Bei der bassutorum sind der ganze Kopf, sowie Fühler und Beine 
rot. Zwischen beiden Formen finden sich auch Übergänge mit ganz 
rotem Kopf, aber dunklen Fühlern und Beinen (Taf. I, Fig. 11). 


subsp. moamba Pöringuey. 
Der Typus dieser Form liegt mir im weiblichen Geschlecht vor 
von Plumtree, Rhodesia [Kap M.]. 
Ich kann mich nicht entschließen, die moamba Peringuey als 
eigene Art aufzufassen, da sie in Skulptur und Struktur nicht von der 
ominatform zu unterscheiden ist. Ob sie weiterhin als eigene Rasse 
aufzufassen sein wird, ist nach dem einzigen vorliegenden Exemplar 
nicht mit Sicherheit zu unterscheiden. Als Hauptunterschiede von 
der typischen thars mögen einige Behaarungseigentümlichkeiten gelten. 
So schließt sich an die in der Mitte stark verbreiterte Apikalbinde des 
zweiten Segments jederseits ein aus etwas weitläufiger gestellten 
Haaren gebildeter Fleck an. Das dritte Segment ist von einer dichten 
weißen Binde dorsal bedeckt, die in der Mitte ein wenig nach hinten 


4. lleit 


650 "Dr. H. Bischoff: 


vorgezogen erscheint. Auf dem vierten Dorsalsegment steht seitlich 

je ein silbriger Haarfleck, und das fünfte Segment trägt eine eben- 

solche, aus etwas weitläufiger gestellten Haaren gebildete Binde. ‘ 
Länge: 7 mm. 


virgo Andre in D. ent. Z., 1909, Beiheft p. 123; in L. Schultze, 
Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika, 1903—1905, 
Jena 1909, p. 74. 


Von dieser leicht kenntlichen Art liegt das einzige bisher bekannt 
gewordene Weibchen vor mit der Angabe: D.S.W.-Afrika, Lüderitz- 
bucht, 28. 4.1903 (L. Schultze) [M. B.]. Eigentümlicherweise gibt 
Andre in der Öriginalbeschreibung an: ‚Afrique du sud, un seul 
exemplaire recueilli le 28. novembre 1903, dans une localite inde- 
termine‘. 

Die Art ist sehr leicht kenntlich. Schwarz mit Ausnahme der 
roten Dorsalfläche des Thorax und des abschüssigen Teiles des Mittel- 
segments. Der Kopf silbergrau; das erste Abdominaltergit sowie ein 
. breites Querband an der Basis des zweiten und ein schmales Apikal- 
band an der Spitze desselben Tergits, das dritte in seiner ganzen Aus- 
dehnung, das vierte an ‚Basis und Seiten blaß silbrig golden behaart. 
Das Pygidialfeld ist mit unregelmäßigen, konzentrisch ellipsenförmigen, 
groben Runzeln bedeckt. Die Sporne sind weiß. Die eigentümlichen 
Färbungsmerkmale charakterisieren die Art bereits zur Genüge, so- 
daß mit keiner der bisher bekannten Arten eine Verwechselung möglich 
ist (Taf. I, Fig. 12; Taf. VII, Fig. 245). 


Länge: 7,5 mm. 


anna Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1898, p. 64; Z. Hym. Dipt., 
1903, p. 237. | 

Der Typus von: Kapland (Worcester) [KapM.] liegt vor. 

Die Art ist leicht kenntlich an der Zeichnungsanordnung, sodaß 
eine Verwechslung mit der ihr in der Skulptur sehr ähnlichen thaxs 
nicht möglich ist. Die Apikalbinde des zweiten Tergits ist nämlich 
in drei Flecken aufgelöst, von denen die beiden seitlichen weiter nach 
vorne reichen als der fast halbkreisförmige Mittelfleck. Auch die Binde 
des dritten Tergits erscheint in drei entsprechende Flecken aufgelöst. 
Kopf, Thoraxrücken, teilweise auch die Pleuren, Fühler und Beine 
sind rostfarben: doch neigen die Schenkel etwas zur Verdunklung. 
Der Vorderkörper ist blaß behaart (Taf. I, Fig. 13). 

Länge: 9 mm. 


Andre setzt diese Art in die nähere Verwandtschaft der palä- 
arktischen D. vittata Ol., eine Ansicht, mit der ich mich nicht ein- 
verstanden erklären kann, da wohl lediglich. äußerliche Zeichnungs- 
merkmale dazu geführt haben. 


bulawayoensis n. sp. 
Ein weibliches Exemplar liegt vor von S.-Rhodesia, Bulawayo, 
1.6.13 (Arnold) [Coll. Arnold]. ’ 


- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 65l 


Die Art steht, was die Zeichnungsanordnung anbelangt, der 
vorhergehenden recht nahe. Wie bei jener sind die Apikalbinde des 
zweiten Tergits und die Binde des dritten in je drei Flecken aufgelöst. 
Die Basalmakel des zweiten Tergits ist jedoch weiter vom Basalrand 
entfernt, viel kleiner und fast kreisförmig, während sie bei der anna 
Per. mit der hellen Behaarung des ersten Segments verschmilzt und 
langgestreckt, fast parallelseitig, etwa ein Drittel der Segmentlänge 
erreicht. Kopf und Thorax sind viel heller rostfarben, ebenso ist auch 
das erste Tergit gefärbt. Vorn an den Seiten des zweiten Tergits finden 
sich einige anliegende silberne Härchen. Die Skulptur von Kopf und 
Thorax ist wesentlich feiner. Die Schläfen sind schwächer entwickelt. 
Der Thorax ist schlanker gebaut. Seine größte Breite ist weiter nach 
hinten verlegt und seine Seiten konvergieren von dort sowohl nach 
vorn wie nach hinten schwächer. Das Pygidialfeld ist feiner und regel- 
mäßiger längsgestreift (Taf. I, Fig. 13; Taf. VII, Fig. 245). 

Länge: 6,5 mm. 


schultzei- Gruppe. 


Die einzige bisher in diese Gruppe gehörige Art ist durch recht 
gedrungenen Körperbau ausgezeichnet. Der Thorax ist kaum länger 
als breit und besitzt einen höchst auffälligen Skutellardorn, der etwas 
abgestumpft ist. Auch das Abdomen ist recht gedrungen gebaut. 
Der Kopf ist hinter den Augen kaum verlängert und fast gerade ab- 
gestutzt. Die Augen sind von der Basis der Mandibeln um ihren eigenen 
Durchmesser entfernt. Die Wangen konvergieren deutlich nach unten. 
Die kräftig gebauten Fühler sind kurz und dick. Die einzelnen 
Glieder sind nur wenig länger als breit. Der Thorax ist vorn 
ziemlich gerade abgestutzt und dort breiter als hinten. Seine 
größte Breite liegt dicht vor der Mitte. Die Anhänge der Vordertarsen 
sind außergewöhnlich kräftig entwickelt. Das erste Tergit ist außer- 
ordentlich klein und kann kaum als knotenförmig bezeichnet werden; 
es geht vielmehr fast in das zweite über als ein nur wenig abgesetzt 
erscheinender Stiel. Das Pygidium ist breit, bogenförmig gerundet 
und mit bogig verlaufenden, unregelmäßigen Runzeln bedeckt. 


schultzei Andre in D. ent. Z., 1900, p. 123; in L. Schultze, 
Forschungsreise im westlichen und centralen Südafrika, 1903— 1905, 
Jena 1909, p. 73. 

Die vorliegenden drei Stücke tragen die Bezeichnung D.S.W.- 
Afrıka, Rooibank, 5.05 (L. Schultze) [M. B.]. 

Schwarz: Thorax rostrot. Oberseite von Kopf, Thorax und 
Abdomen mit langen, goldigen, anliegenden Haaren dicht bedeckt, 
sodaß man bei der Ansicht von oben kaum den Unterschied in der 
Färbung von Kopf und Thorax gewahr wird. Unterseite des Körpers, . 
Beine und Fühler schwarz behaart. Nur auf dem zweiten und dritten 
V entralsegment finden sich goldige Endfransen, und auf dem zweiten 
Sternit auch seitlich einige goldene Härchen. Endsporne der Tibien 
sind blaßbräunlich, auf keinen Fall als schwarzbraun ‚‚calcaribus 


4. Heft 


652 Dr. H. Bischoff: 


nigrobrunneis“, wie Andre sagt, zu bezeichnen (Taf. I, Fig. 16; Taf. VII. 
Fig. 246). 

Die Art ist durch ihre Färbung, durch die sie mit der vom gleichen 
Fundort stammenden Apterogyna schultzei Andr& übereinstimmt, aus- 
gezeichnet und erinnert dadurch an nord- und mittelamerikanische 
Arten. 

Länge: 10-11 mm. 


Arten mit eigenartiger Färbung oder Zeichnungsanordnung, 
die sich in keiner der bisher aufgestellten Gruppen 
unterbringen lassen. 

unipunetata n. sp. 

Fünf Weibchen liegen vor von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. 
Schulth.] und Nyasaland, Rd. btwn. S. Rukuru Vy. and Florencebay 
28. — 29.6. 10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art fällt unter allen übrigen Dasylabris-Arten sofort durch 
ihre eigenartige Zeichnung auf. Schwarz; Thoraxrücken düster rot. 
Am Apikalrand des ersten Tergits findet sich eine schmale, silberne 
Binde. Auf dem zweiten Tergit steht dicht vor dem Apikalrand ein 
runder Mittelfleck. Das gleiche Segment, sowie das dritte und vierte 
tragen seitlich am Spitzenrand eine weiße Franse. Das vierte weist 
außerdem einen nach vorn zugespitzten Mittelfleck auf. Das fünfte 
Tergit ist größtenteils mit hellen Haaren dicht bedeckt. Silbrige Be- 
haarung ist außerdem am Kopf, auf den Pleuren usw. vorhanden. 
Ein Scheitelkiel ist nicht ausgebildet. Der Kopf ist hinter den Augen 
auf eine kurze Strecke parallelseitig verlängert. Dahinter konvergieren 
die Seiten stark. Der Thorax ist am Vorderrand ziemlich geradlinig, 
in der Mitte etwas vorgezogen. Hinter seiner größten Breite ist er 
zunächst buchtig verengt, dahinter konvergieren die Seiten gerad- 
linig. Das zweite Tergit ist deutlich und ziemlich kräftig längskielig 
skulptiert (Taf. I, Fig. 14; Taf. VII, Fig. 247). 

Länge: 7,5—-10 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größte Exemplar von Rikatla. 


ferrandi Magretti in Ann. Mus. Genova, 1898, p. 598. 

Der Typus liegt mir aus Lugh, 1897 (Ferrandi) [M. G.] vor. 

Kopf und Thorax sind dunkel rostrot; das Abdomen ist schwarz. 
Die Ventralsegmente sind rostfarben, Beine und Fühler schwarz. Stirn 
Thoraxseiten und Beine sind silbern behaart. Die Verteilung der Haar- 
flecken auf dem Abdomen ist sehr eigenartig. Ein kastanienbrauner 
Fleck findet sich an der Basis des zweiten, ein ebenso gefärbter, größerer 
runder auf der hinteren Hälfte desselben Segmentes, und ein gleich- 
falls kastanienbrauner auf der Mitte des dritten. Auf dem zweiten 
Tergit stehen jederseits zwei weiße Flecken hintereinander, von denen 
der vordere der größere ist. Das dritte Segment ist an seinen Außen- 
winkeln silbern gefranst, und Segment vier und fünf sind ganz silber- 
grau behaart. Die Apikalränder der Ventralsegmente sind länger grau 
gefranst. Am Kopf sind die Augen weit nach hinten gerückt; der Kopf 


u u a Du 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 653 


ist dahinter nur wenig erweitert. Die Wangen sind lang und kon- 
vergieren schwach nach vorn. Der Thorax macht einen ziemlich ge- 
drungenen Eindruck, wobei die Seiten fast gleichmäßig gerundet er- 
scheinen. Das Scutellarschüppchen ist verhältnismäßig kräftig ent- 
wickelt. Der Thoraxrücken ist gleichmäßig grob skulptiert, deutlich 
gröber als der Kopf. Das Pygidium ist gleichmäßig, sehr fein skulptiert 
und matt (Taf. I, Fig. 15). 
Länge: ca. 6 mm. 


dana& Peringuey in Ann. 8.Afrika Mus. 1899, p. 50; Z. Hym. 
Dipt., 1901, p. 317. 


Diese Ik liegt mir in einem einzigen Exemplar vor von Willowmore, 


5.2.13 (Brauns) [M. B.]. 


An Skulptur und Färbung ist diese Art sehr leicht kenntlich. 
Rostfarben, die hinteren Segmente vom Basalteil des zweiten an ver- 
dunkelt. Blaßgoldige, anliegende Behaarung befindet sich auf dem 
Kopf, bildet eine Apikalfranse auf dem ersten und Binden auf dem 
vierten und fünften Segment. Vereinzelte goldene Härchen liegen 
auf dem zweiten Tergit zerstreut und in den Hinterecken desselben 
Tergits, wie auch des folgenden. Schwarze anliegende Haare bedecken 
den Spitzenteil des zweiten Segmentes und das ganze dritte. Längere, 
aufrechte, graue Haare sind auf dem ganzen Körper verteilt. An den 
Spitzenrändern des zweiten und der folgenden Sternite treten blaß- 
goldene Wimperreihen auf. Der Kopf ist hinter den Augen nur wenig 
verlängert, hinten ziemlich gerade und nur schwach gerundet. Thorax 
und Abdomen, besonders auf dem zweiten Tergit, sind sehr grob 
skulptiert. Ein Scutellarschüppchen ist sehr gut ausgebildet. Das 
deutlich gerundete Pygidialfeld zeigt auf mattem, fein skulptiertem 
‚Grunde gröbere, unregelmäßige Längsrunzeln (Taf. L Fig. 41; Taf. VII, 
Fig. 248). 

Länge: 8—9 mm. Nach Andre kann die Schwärzung des zweiten 
Tergits sich soweit ausdehnen, daß sie fast die hintere Hälfte dieses 
Segments einnimmt. 

rubroaurea-Gruppe. 

Diese Gruppe umfaßt mehrere im weiblichen Geschlecht unter- 
einander recht ähnliche Arten, die sämtlich auf Madagaskar vor- 
kommen. Kopf und Thorax sind hell ockerfarben bis blutrot. Eine 
auf ihnen befindliche, anliegende grobe Behaarung, die mit der Grund- 
farbe meist übereinstimmt, verleiht den betreffenden Körperteilen 
einen eigenartigen Schimmer und Glanz, sodaß diese rotgolden bis 
kupfern erscheinen. Das Abdomen der Weibchen ist auffallend und 
sehr charakteristisch gezeichnet. Der Hinterrand des ersten Segmentes 
in mehr oder weniger weiter Ausdehnung, drei große Basalflecken auf 
dem zweiten, von denen die beiden seitlichen etwas mehr nach hinten 
gerückt erscheinen, auf demselben Segment ferner ein trapezförmiger 
Fleck, dessen Basis am Apikalrand desselben liegt, und die Gesamtheit 
der folgenden Dorsalsegmente, mit Ausnahme des Pyegidialfeldes, in 


4. iloft 


654 Dr. H. Bischoff: 


seltenen Fällen auch des vorletzten Segmentes, sind golden behaart. 
Das zweite Segment trägt außerhalb der Fleckenzeichnung eine tief- 
schwarze anliegende Behaarung, in der eingesprengt sich einzelne 


aufrechte gleichfarbige Haare finden. Unterseits kann die Behaarung 


des Abdomens hell oder dunkel sein und an den Endrändern der Seg- 
mente Fransen bilden. In seltenen Fällen sind die goldenen Haare 
der Abdominalsegmente durch silberne ersetzt (Taf. I, Fig. 17). 

Auf Grund des von mir untersuchten Materials aus dieser Gruppe 
glaube ich zum mindesten fünf Arten unterscheiden zu müssen. 


rubroaurea Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 
p. 256; Andre in Ann. Soc. ent. France, 1899, p. 41. 

Die einzige bisher bekannte Art der Gruppe liegt mir in acht 
Weibchen mit folgenden Angaben vor: Madagaskar [M. B.]; Mada- 
gaskar, 1910 (Mathieux) [M. P.]; Annanarivo [M. Hamb.]; Mada- 
gaskar, de Miandrivazo ä Betafo (Mathieux) [M.P.]; Madagaskar 
[M. G.]. 

Die Weibchen sind leicht kenntlich an der dunklen, braunen bis 
schwarzen Behaarung der Beine und der Körperunterseite. Die Fühler- 
wurzel, zum mindesten der Schaft, is: rötlich. Die aufstehenden Haare 
am Hinterkopf sowie am Vorderrand des Thorax sind schwarz. Über- 
aus charakteristisch ist die Skulptur des Pygidialfeldes. Dieses ist 
nämlich sehr regelmäßig längsstreifig, ohne daß dazwischen größere 
Längsrunzeln auftreten. Das vorletzte Dorsalsegment ist nur schwach 
golden behaart. Die e Punkte mögen zur Charakteristik des Weibchens 
gegenüber den ähnlichen anderen Arten der Gruppe dienen. 


voeltzkowi n. sp. 

Sieben weibliche Exemplare liegen mir vor von S.W. -Madagaskar, 
Andranohilany, 2.1903 (Voeltzkow) [M.B.]; N.W.-Madagaskar, 
Nossibe, 6. 1895 (Voeltzkow) [M. B.]; Prov. Imerina, Ambohibeloma, 
1910 (Camboue) [M. P.]; Miandrivazo a Betafo, 1912 (Mathieux) 
IM. P.]; Madagaskar, 4. 1909 (Le Moult)[M. G.]. 

Kopf und Thorax rot, mit Ausnahme der Sternalpartien; Fühler, 
Beine und Abdomen schw. arz, Kopf und Thorax mit anliegender, sehr 
grober kupferroter Behaarung; die aufrechte Behaarung vorn am 
Thorax ist schwarz, die auf dem Hinterkopf bräunlich. Die Beine 
sind silberweiß behaart. Die Fleckenanordnung auf dem Abdomen 
ist die für die Gruppe charakteristische. Auch das vorletzte Segment 
ist im Gegensatz zu der vorhergehenden Art dicht golden behaart. 
Der Mittelfleck auf dem zweiten Tergit ist in der Längsrichtung ein 
wenig gestreckt und kann den Vorderrand des Segmentes erreichen. 
Unterseits ist das Abdomen lang und weiß behaart, und die Haare 
bilden an den Endrändern der Ventralsegmente dichte Fransen. 
Gegenüber der vorhergehenden Art scheint der Thorax etwas ge- 
streckter und dunkler rot. Die Art ist im ganzen etwas größer und . 
vor allem ist das Pygidialfeld viel gröber auf punktiertem Grunde 
unregelmäßig gestreift (Taf. VII, Fig. 249). 

Länge: 10,5—11,5 mm. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 655 


Als Typus habe ich eines der beiden Exemplare von Andrano- 
hilany bezeichnet. Die beiden Stücke [M. G.] sind leider beschmutzt, 
sodaß eine sichere Deutung nicht ganz möglich ist. 


sikorai n. sp. a 

19 Weibchen liegen mir vor mit den Bezeichnungen: Madagaskar, 
Antananarivo (Sikora) [M. B.]; Madagaskar. 1882 (Pipit) [M. G.]; 
(Grandidier) [M.G.]; (Le Moult) [M.G.]; (Goudot) [M. B.]; 
(Sikora) [M. W.]; (Camboue) [M.P.]; [Br.M.]; [M. Bud.]. 

Die Art steht der vwoeltzkowi m. sehr nahe, unterscheidet sich aber 
außer der geringeren Größe noch in folgenden Punkten: Der Thorax 
ist etwas gedrungener, nicht ganz so gestreckt, seine Grundfärbung 
geht mehr ins gelbliche über. Der Mittelfleck an der Basis des zweiten 
Tergits ist kürzer und erscheint daher fast kreisrund. Die Behaarung 
am Hinterrand des Kopfes ist wie die am Pronotum schwarz. Die 
Skulptur des Pygidialfeldes stimmt fast überein. Die Färbung der 
Abdominalflecken geht bei kleineren Individuen mehr ins silberne über. 

Länge: 5—-9,5 mm. 

Als Typus 1 (2) bezeichne ich ein Exemplar aus Antananarıvo 


IM. B.]. 


f. rubescens n. f. 

Zwei Weibchen, mit Typus 1 vom gleichen Fundort stammend 
[M. B.], liegen-vor. Sie unterscheiden sich von der Nominatform durch 
intensiver roten Thorax und erinnern dadurch recht an die voeltzkowr. 

Länge: 7,5 mm. 


rubripilosa n. sp. 


Ein weibliches Exemplar liegt: vor mit der Angabe: Madagaskar, 
10 km östl. von Tullear, 1809 (Grandidier)[M. P.]. 

Diese Art steht der vorhergehenden in der Färbung außerordent- 
lich nahe, unterscheidet sich aber in folgenden Punkten: Kopf und 
Thorax kupferrot erscheinend, besonders auch durch die anliegende 
grobe Behaarung. Die aufstehende Behaarung auf Kopf und Thorax 
ist rot, schwärzliche Haare fehlen völlig. Der goldene Mittelfleck 
auf dem zweiten Abdominaltergit ist größer als bei den bisher genannten 
Formen; auch der Abstand zwischen dem Mittelfleck und den Seiten- 
flecken ist größer, ähnlich wie bei der voeltzkowi. Der Thorax besitzt 
fast die gleiche Gestalt wie bei der voeltzkowi, ist aber etwas breiter 
und gedrungener. Ein weiterer Unterschied gegenüber allen vorher- 
gehenden Formen der Gruppe liegt in der Skulptur des Pygidialfeldes. 
Dieses besitzt nämlich auf glattem, nicht chagriniertem Grunde grobe, 
unregelmäßige Längsrunzeln, die weit vor der Spitze aufhören, sodaß 
der Rest des Pygidialfeldes glänzend ist (Taf. VII, Fig. 250). 

Länge: 9,5 mm. 


argenteirubra n. sp. 

Zwei Weibchen liegen vor von Antananarivo (Sikora) [M. B.]. 

Diese Tiere zeichnen sich vor den bisher bekannten der Gruppe 
dadurch aus, daß anstatt der goldenen Behaarung eine silberne auf- 


4, lielt 


656 Dr. H. Bischoff: 


tritt. Im übrigen ist die Anordnung der Flecken und Binden die für 
die Gruppe charakteristische. Auf dem roten Kopf und Thorax liegt 
nicht wie bei der rubripilosa eine grobe, kupferrote, sondern eine 
goldene Behaarung, die bei den beiden einzigen Stücken leider stark 
abgerieben ist. Die aufrechte Behaarung am Thoraxvorderrand und 
auf dem Hinterkopf ist rötlich. Im übrigen ähnelt die Art mehr der 
sikora‘. Das Pygidialfeld ist an der Spitze weniger abgestutzt und 
daselbst blaß-bräunlich aufgehellt, auch reichen die Längsstreifen 
weniger weit nach hinten. 
Länge: 7—-8 mm. 


Männchen der rubroaurea- Gruppe. 


Die in diese Gruppe gehörigen Männchen zeichnen sich durch 
die goldene bis kupferrote, grobe, anliegende Behaarung von Kopf 
und Thorax mit Ausnahme des Mittelsegments aus. Die Verteilung 
der Zeichnung des zweiten Tergits ist bei den bisher bekannten Arten 
etwas verschieden. Entweder findet sich an der Basis des Segments 
eine aus drei verschmolzenen Flecken gebildete Binde, oder jederseits 
findet sich dort nur ein großer Fleck, sodaß der Mittelfleck fehlt. 
Am Hinterrand desselben Tergits findet sich die gleiche trapezförmige 
Makel wie beim Weibehen; auch die folgenden Segmente mit Aus- 
nahme des sechsten und siebenten sind vollständig hell behaaıt. Die 
Behaarung unterseits und auf den Beinen ist recht ähnlich. Die Flügel 
besitzen in den mir bekannten Fällen drei Cubitalzellen. 


rubroaurea Sichel & Radoszkowski. 

Hierher glaube ich ein Männchen stellen zu müssen, das mir vor- 
liegt von Madagaskar, de Miandrivazo ä Betafo, 1912 (A. Mathıeux) 
IM. P.]. 

Ein angeblich zur gleichen Art gehöriges Männchen ist von Andre 
1907 in Z. Hym. Dipt., p. 338 beschrieben worden. Von diesem Tier 
heißt es in der Originalbeschreibung ausdrücklich: „pattes avec une 
pilosite d’un blanc jaunätre, assez abondante“. Hier dürfte eine Ver- 
wechslung mit einer der im weiblichen Geschlecht so ähnlichen Arten 
vorliegen. Das von dem oben genannten Fundort stammende Männchen 
zeigt nun die gleiche schwarzbraune Behaarung der Beine und Körper- 
unterseite wie das rubroaurea-Weibchen, sodaß ich der Ansicht bin, 
hierin das dazu gehörige Männchen vor mir zu haben. Dieses Tier 
dürfte aber nichts anderes als die divorta Saussure sein, von der der 
Autor merkwürdigerweise sagt: „Sans les poils noirs du corps et des 
pattes, j’aurais rattach& ce mäle & la M. rubroaurea‘“. Dies dürfte auf 
eine wenigstens teilweise Verkennung der Art durch Saussure sprechen. 
Da die divorta Saussure nur unvollkommen beschrieben worden ist. 
(in Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, 1892, Vol. 20, p. 296), mag 
im folgenden dazu eine Ergänzung bezüglich der Abdominalzeichnung 
gegeben werden. Auf dem zweiten Tergit findet sich jederseits ein 
großer kupferroter Fleck nahe der Basis; ein Mittelfleck fehlt. Wohl aber 
ist der Apicalfleck wie beim Weibchen ausgebildet. Auch die folgenden 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 657 


Tergite sind ebenso behaart, die beiden letzten schwarz. Im übrigen 
mag darauf hingewiesen sein, daß der Kopf und ganze Thorax schwarz 
sind und oberseits mit Ausnahme des Mittelsegments die kupferrote 
Behaarung wie das Weibchen tragen. 


Länge: 8—11 mm. 


desponsa nomen novum für rubroauwrea Andre (Männchen) in 
Z. Hym. Dipt., 1907, p. 338. 


Bezüglich dieses Tieres, das mir aus eigener Anschauung nicht be- 
kannt ist, ist die Vermutung recht wahrscheinlich, daß es zu der voeltz- 
kowi m. gehört. Die Originalbeschreibung dieses Männchens lautet: 
„Noir, avec le thorax et les Ecaillettes ferrugineux, sauf la partie sternale 
qui est plus ou moins largement noire; antennes d’un brun noir, plus ou 
moins rougeätres en dessous; pattes noires, eperons bruns. Abdomen 
avec une etroite bordure au bord apical du premier segment, une 
large bande irreguliere & la base du second, plus &troite au milieu et 
semblant formee de deux taches confluentes, une £troite bande au 
sommet du m&me segment, largement et triangulairement dilatee 
en son milieu, et la totalite des troisieme, quatrieme et cinquieme seg- 
ments dorsaux densement rev&tus d’une belle pubescence d’un jaune 
d’or soyeux. En dessous, le bord apical du second segment et des trois 
suivants est tres etroitement cilie de poils jaunätres. T&te &parsement 
rev&tue de pubescence doree et herissee de poils jaunätres et noirätres. 
Dos du thorax eparsement revetu de pubescence d’un ferrugineux 
luisant, et herisse de poils jaunätres et brunätres. Pattes avec une 
pilosite d’un blanc jaunätre, assez abondante. T&te en ellipse traverse, 
a peu pres de la largeur du thorax, peu prolongee derriere les 
yeux, avec le bord posterieur arqu& et les angles arrondies. 
Front et vertex ponctues-reticules. Yeux assez grandes, entiers, 
tres voisins de l’articulation des mandibules; ocelles de grandeur 
moyenne, convexes, tres groupes. Mandibules tridentees au sommet, 
inermes a leur bord externe. Second article du funicule des antennes 
sensiblement plus court que le troisieme. Thorax court, subquadrangu- 
laire, un peu plus etroit en arriere, fortement ponctue-reticul&; pro- 
notum rectiligne en avant, avec les angles marque&s mais non saillants, 
echancres; posterieurement en arc un peu anguleux; mesonotum avec 
les sillons medians indistincets; scutellum plan ou faiblement convexe; 
ecaillettes assez grandes, Juisantes, marqu&es de quelques points, avec 
le bord posterieur un peu releve; metanotum arrondı.. Abdomen 
attenu& en arriere, son premier segment nodiforme, ponctu£&-retieule 
en dessus, sa carene inferieure dentiforme en avant; second segment 
eparsement et fortement ponctue en dessus, plus densöment en dessous; 
dernier segment tronque au sommet. Ailes subhyalines, enfumöes 
sur leur dernier tiers; nervures brunes; stigma petit et opaque; 
cellule radiale courte, subtronquee au sommet; trois cellules cubitales 
et deux nervures r&ecurrentes dont la premiere est regue vers le milieu 
de la seconde cellule cubitale, et dont la seconde est interstitiale avec 


la troisieme nervure transverso-cubitale. Pattes avec des tibias mter- 
Archiv für Naturgeschichte 9 
1920. A. 4 42  4.Heft 


658 Dr. H. Bischoff: 


mediaires et posterieurs munis de quelques epines sur leur ar&te 
externe. 

Long. 10—11 mm.“ 

sikorai n. sp. 

Zwei Männchen, die ich zu dieser Art stelle, liegen mir vor von 
Madagaskar (Sikora) [M. W.]; Madagaskar (Le Moult) [M. G.]. 

Schwarz; nur Pronotum, Propleuren, Scutellum und Post- 
scutellum, sowie die Tegulae sind hellrot. Golden behaart sind Kopf, 
Thoraxrücken ohne das Mittelsegment, sowie die Flügelschüppchen. 
Diese anliegende grobe Behaarung stimmt mit der des Wweibchens 
überein. Aus ihr ragen längere, silbergraue, feinere Haare auf. Am 
Hinterrande des ersten Segmentes findet sich eine silberne Binde mit 
goldenem Schimmer. Eine gleichfarbige nimmt in weiter Ausdehnung 
die Basis des zweiten Tergits ein. An den Außenseiten ist diese Binde 
beträchtlich nach hinten vorgezogen. Der schmal silbern gebänderte 
Apikalrand desselben Segmentes trägt in der Mitte einen trapezförmigen 
Fleck wie das Weibchen. Auch die drei folgenden Dorsalsegmente 
sind golden behaart, die beiden letzten dagegen schwarz, ebenso der 
Rest des zweiten Segmentes. Unterseits tragen das 2.—5. Ventral- 
segment silberne Endfransen. Außer auf Kopf und Thoraxrücken 
finden sich lange, silberne Haare an den Pleuren, den Beinen, sowie 
auf den goldigen und silbernen Abdominalpartien und auf dem ganzen 
zweiten Sternit. Bezüglich der Skulpturverhältnisse mögen bei der 
leichten Kenntlichkeit der vorliegenden Form nur wenige Angaben 
genügen. Das zweite Fühlergeißelglied ist kurz, noch nicht doppelt so 
lang wie das kleine erste Glied und kaum länger als die Hälfte des folgen- 
den Gliedes. Die Skulptur des Mittelsegments ist grob netzartig. Das 
glänzende zweite Sternit ist sehr grob punktiert. Das letzte Ventral- 
segment ist auf der Scheibe flach eingedrückt und hinten breit gestutzt. 
Die Flügel sind auf der Basalhälfte hyalin oder nur wenig gebräunt, 
am Außenrand mit abgesetzter dunkler Binde. 

Länge: 9,5 mm. 

Männchen 
(mit Ausnahme derer der rubroaurea-Gruppe). 

Bezüglich der Dasylabris-Männchen bin ich bisher nicht in der 
Lage, eine scharfe Gruppeneinteilung vornehmen zu können, wie 
dies bei den Weibchen möglich war. Ich führe deshalb die Männchen, 
deren Zugehörigkeit zu bestimmten Weibchen erkannt ist, in der 
Reihenfolge derselben an und lasse dann die übrigen folgen. 


merope Smith. 

Hierher gehört das von Peringuey unter dem Namen antinoe 
beschriebene Männchen. Diese Form ist von Brauns mit der merope 
Sm. in copula gefangen worden. Außer dem Typus ohne nähere Fund- 
ortangaben liegt mir ein weiteres Exemplar vor von Afrika (Winthem) 
[M. W.]. 

An der Färbung ist diese Art leicht kenntlich. Sie ist einfarbig 
schwarz behaart ; nur auf dem Prothorax findet sich eine dichte weißlich- 


> RAR en; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 659 


gelbe Haarbinde, sowie gleichfarbige, aber weniger dicht stehende 
Haare auf Stirn und Scheitel. 

Länge: 14—15 mm. 

Die helle Behaarung kann mehr oder weniger intensiv gelb sein. 


nyetimene Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1898, p. 91. 


Von dieser Art, die sehr wahrscheinlich als Männchen zu der neaver 
m. gehört, liegen mir in der Nominatform acht Exemplare von folgenden 
Fundorten vor: Salisbury, Mashonaland (Marshall) [M. B.]; Salis- 
bury, (Marshall) [Br. M.]; Blantyre, Nyassaland (Old) [Br. M.]; 
Nyassasee, Langenburg (Fülleborn) [M. B.]; D.O.-Afrika, Neuwied- 
Ukerewe (Conrads) [M. B.]; N. E.-Rhodesia, Lr. Luangwa-R., 1600 
—1800 f£t., 4+—13. 9.1910 (Neave) [Br.M.]; Bulawayo (Arnold) 
[Coll. Arnold]. 


subsp. grisea n. subsp. 


Diese neue Form ist in sieben Exemplaren vertreten von N. E.- 
Rhodesia, Upper Luangwa, 27.7.—13.8.1910 (Neave) [Br.M.]; 
Mid. Luangwa, 23. — 31.8.1910 (Neave) [Br.M.]; Nyassaland, 
Karonga, 7.—11. 7.1910 (Neave) [Br. M.]. 

Da diese Form eine geographische Rasse zu bilden scheint, 
halte ich mich für berechtigt, sie als eigene Subspecies hinzustellen. 
Sie unterscheidet sich von der Nominatform durch den auch auf 
dem Mesonotum gleichmäßig grau zerstreut behaarten Thorax. Auch 
der Kopf ist zerstreut grau behaart. Im übrigen ist sie durchschnittlich 
etwas kleiner. 

Länge: 7—10 mm. 

Als Typus bezeichne ich eines der Stücke vom oberen Luangwa. 


f. nigrita n. f. 


Sechs Männchen dieser neuen Form liegen mir vor von: D. 0. 
Afrika, Mikindani, 2.—4. 1911 (Grote) [M. B.]; Delagoabay [M. B.]; 
Nyasssa- See, Langenburg, 26. 7.—8. 8. 98 (Fülleborn) [M.B.]; 
Nyasaland, btwn. Mvera and L. Nyasa, 12.—21. 10.1910 (Neave) 
[Br.M.]; Rd. btwn. S.-Rukuru Vy. and Florencebay, 4500 ft., 28. 
—29. 7.1910 (Neave) [Br.M.]; Mozambique, Vallee du Pungou® 
Guengere (V asse) [M. P.]; Bulawayo, 11.2. 11 (Arnold) [Coll. Arnold]. 

Von den beiden vorhergehenden Formen unterscheidet sich diese 
durch den einfarbig schwarz behaarten Thorax. Höchstens finden 
sich am Scutellum einige helle Härchen. Die Tegulae sind gelegentlich 
rotbraun. 

Länge: 11—14 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Stück aus Mikindanı. 


maura Linne. 

Diese Art ist in N. Afrika weit verbreitet und so gut bekannt, 
daß ich hier auf eine Beschreibung des Männchens verzichten kann. 
Außer in der Nominatform tritt sie im männlichen Geschlech‘; auch 
noch in den Formen 


42* 4 Melt 


660 Dr. H. Bischoff: 


f. oraniensis H. Lucas in Explor. sc. Algerie, Zool. III, 1846, p.287 und 
f. eypria Sichel & Radoszkowskı in Horae Soc. ent, Ross,, 1869, 
p. 273 auf. 


mephitis Smith. 
Die hierhergehörigen Männchen sind von Peringuey unter dem 


Namen coryphasta beschrieben worden. Acht Exemplare, darunter ° 


ein Stück mit dem in copula gefangenen Weibchen, liegen mir vor 
mit folgenden Angaben: Salısbury (Marshall) [Coll. Arnold]; Sa- 
lisbury [Kap M.]; Mombasa (Cholmley) [Br. M.]; Plumtree, S. Rho- 
desia, 19.12.11 (Arnold) [Coll. Arnold]; Rikatla, Delagoabai 
(Junod) [Coll. Schulth.] u. Shilouvane, N. Transvaal (Junod) 
[Coll. Schult.]. 

Diese Tiere ähneln recht der lobifera Andre. Sie sind ganz schwarz, 
auch so behaart, mit Ausnahme einiger weißen Haare am Spitzen- 
rand des ersten Abdominaltergits, einer Apikalbinde des zweiten 
und..der ganzen Oberseite des dritten Tergits, das ebenso weiß behaart 
ist. Unterseits finden sich weiße, seitlich etwas dichtere Wimperreihen 
an den Rändern des zweiten und dritten Segments. Im übrigen treten 
weiße Haare unterseits zerstreut auf. Die Kopfbildung ist dieselbe 
wie bei der lobifera. Auch der Außenzahn der Mandibeln ist recht 
kräftig entwickelt. Auf dem Clypeus dicht unter der Fühlereinlenkung 
steht ein Büschel von langen, schwarzen Haaren. Die Scutellarseiten- 
zähne sind eher noch etwas kräftiger als bei jener Art. Das Mittel- 
segment ist tief und ziemlich grob netzartig skulptiert, am Grunde 
der Maschen glänzend. Das Pygidium ist auf der Apikalhälfte bis 
an den Spitzenrand deutlich grob punktiert, auf der Basalhälfte glatt, 
während.bei der lobifera vor dem Spitzenrand keine Punkte vorhanden 
sind. Der dritte Abschnitt des Radius, der vom zweiten und dritten 
Cubitalquernerv gebildet wird, ist deutlich kürzer als der vorher- 
gehende, während bei der lobifera Andre die beiden Cubitalqueradern 
am Radius verschmelzen. 

Länge: 12,5—17,5 mm. 


subsp. godefredi Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869; p. 271, tab. 10 fig.. 

Sechs Exemplare dieser Form, die ich von der vorhergehenden 
spezifisch nicht zu trennen vermag, liegen mir vor von Üaffraria 
(Sichel) [M. P.]; Kapland (Lichtenstein) IM. B.]; Algoabaı, 3. 1. 97 
(Brauns) [M. W.]; Port Alfred (Brauns) [M. W.]; Basutoland 
(Crawshay) [Br. M.]; Oranje F. St. [Kap M 

Die Form ist leicht kenntlich an den in der Mitte breit reduzierten 
Binden am Spitzenrand des zweiten und auf dem dritten Tergit. 
Am Apikalrand des ersten Segments finden sich stets einige helle 
Härchen. Die Reduktion der Binden auf dem zweiten und dritten 
Segment kann bis zu einem fast vollständigen Verschwinden der- 
selben führen. Auf der Unterseite des Abdomens finden sich zerstreute, 
aufrechte, helle Haare. 

Länge: 12,5—14 mm. 


u. 15 4. Da A ee ee ee. a 


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2 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 661 


subsp. major n. subsp. 

Neun Exemplare dieser der vorhergehenden sehr ähnlichen Rasse 
liegen mir von folgenden Fundorten vor: N. Rhodesia, Grays Cho- 
angwa, 7.5.11 (BruceMiller); N. E. Rhodesia, Karonga, 7.—11. 7.10 
(Neave); on road Ft. Jameson to Lundazi, 7.—14. 6.10 (Neave); 
Nyasaland, Karonga, 7.—11. 7.10 (Neave); Mombera Dist,, 4000 ft., 
15.—19. 6.10 (Neave); Chitala Stream, 10 m. West of Domira Bay, 
22.—28. 10.10 (Neave); W. shore of b Nyasa, btwn. Domira Bay 
and Kotakota 29. 10.—3. 11.10 (Neave). Sämtliche Stücke befinden 
sich im [Br. M.]. 

Diese Form unterscheidet sich von der ihr morphologisch außer- 
ordentlich ähnlichen godefredi in folgenden Punkten. Das erste 
Segment besitzt keine weiße Apikalfranse, die Binde auf dem dritten 
Tergit ist in der Mitte weniger reduziert, und auf dem vierten Segment 
treten auch häufig Seitenflecke auf. Die Stücke sind durchschnittlich 

rößer. 
: Länge: 15—18 mm. (Ein Exemplar mißt nur 13,5 mm). 

Das Exemplar vom erstgenannten Fundort bezeichne ich als Typus. 

arabica Olivier. 

Außer der Nominatform dieser Art finden sich noch folgende 
Formen in N. Afrika, die aber bereits zur Genüge klargestellt sind, 
sodaß ich hier auf. deren Beschreibung verzichten kann: 


f. olivieri Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, 


f. detrita Andre in Spec. Hym. Europ., Vol. 8, 1902, p. 415. 

f. sefrana Andre in l.c., p. 415 

f. univittata Andre in ].c., p. 415. 

f. tingitana Andre in l.c., p. 416. 

italiea Fabricius. 
. Für diese Art gilt dasselbe wie für die vorhergehende. Von ihren 
bisher beschriebenen Formen finden sich in N. Afrika 

f. Jugubris Fabricius in Syst. Piezat., 1804, p. 433. 

f. ferrugineiventris Andre in l.c., p. 418. 

f. rubrosignata Radoszkowskı in Bull. Soc. Moscou, 1865, p. 461; 
Andre in ].c., p. 419. 

bicolor Pallas in Reisen d. versch. Prov. Rußl., 1771, p. 474. 

Diese Art war bisher nur aus Süd-Rußland, Sibirien, Songarei, 
Turkestan bekannt. Jetzt liegt mir auch ein männliches Exemplar 
aus Fasoglu, Ägypten (Waltl) [M. B.] vor. Dieses Exemplar weicht 
insofern von den mir bisher bekannt gewordenen Stücken dieser Art 
ab, als Mesonotum und Flügelschüppchen dunkel behaart sind. Ich 
nenne diese Form f. mesomelaena n. f. 

bassutorum Andre in Z. Hym. Dipt., p. 315. 

Ein Männchen liegt vor von Willowmore, 10.11.09 (Brauns) 
[M. B.]. 

Zu der ausführlichen Beschreibung hätte ich nur hinzuzufügen, 
daß bei dem einzigen mir bekannten Stück nur Prothorax und Flügel- 


4. Heft 


662 Dr. H. Bischoff: 


schüppehen, nicht aber auch das Mesonotum blaßgolden behaart sind. 
Das Männchen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der eruentocincta 
Andrö, von der es sich aber durch den Besitz von nur zwei Oubital- 
zellen unterscheidet. Auch ist das erste Segment wie das zweite rot, 
während bei der ceruentocincta nur das zweite Tergit so gefärbt ist. 
Im übrigen ist die Skulptur feiner, auf dem Thorax auch dichter, die 
Tegulae sind größer und nicht so glänzend, die Flügel dunkler. 

Länge: 19—12 mm. 

Auch der italica ist diese Art recht ähnlich, unterscheidet sich 
aber_von ihr durch den breiteren Kopf, stärkere Punktierung von 
Kopf und Thorax und das netzartig skulptierte Mittelsegment. 


acidalia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 87. 

Ein Exemplar dieser vom Kapland beschriebenen Art liegt mir von 
Pöringuey selbst bestimmt vor, leider ohne nähere Angaben [KapM.]. 

Diese Art scheint dem merope-Männchen (autinoe Per.) nahe zu 
stehn. Schwarz, mit dunkler Behaarung. Helle, blaßgoldige Haare 
bedecken Stirn und Scheitel, das Pronotum, das dritte Dorsalsegment, 
und bilden am Endrand des ersten und zweiten Tergits schmale 
Fransen. Die Tibialenddorne sind schwarz, die Flügel dunkelbraun. 
Auf dem Mesonotum sind die vier Längsfurchen gut ausgebildet. 
Die hinteren seitlichen Kielzähne des Mesonotums sind kräftig. 
Charakteristisch ist die Skulptur des zweiten Ventralsegmentes. Ein 
starker, etwas dachförmiger Mittelkiel läuft bis weit über die Mitte 
nach hinten. Seitlich steht auf demselben Segment jederseits noch 
ein ziemlich kräftiger Kiel, der fast ebenso weit nach hinten reicht. 
Das letzte Ventralsegment ist dicht und fein runzlig punktiert, matt. 

Länge: 14 mm. 


acidaliaeformis n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Afr. or. angl., Env. de Nairobi, 1912 
M.P.]. 
we Art erinnert in der Färbung etwas an die acidalia, ist aber 
viel kleiner und schlanker gebaut. Scheitel und Pronotum sind goldig 
behaart, und das dritte Segment trägt eine silberne Binde. Auch an 
den Seiten des vierten Dorsalsegmentes finden sich ähnliche Haare. 
Eine weiße Apikalfranse am ersten Tergit fehlt. Die Längsgruben 
des Mesonotums sind schwächer, desgl. der Mittelkiel des zweiten 
Ventralsegmentes, der außerdem viel kürzer ist. Die Seitenkiele des 
gleichen Sternits sind nicht vorhanden. Die Skulptur des Thorax- 
rückens und des Mittelsegments ist sehr grob, die des zweiten Ab- 
dominaltergits verhältnismäßig fein; zwischen die gröberen Punkte 
sind dort feinere reichlich verstreut. Die Tibialenddorne sind schwarz. 

Länge: 11 mm. 


"braunsi n. sp. 

Zwei Exemplare liegen mir vom Sunday River, Kapland (O’Neil) 
IM. W.] und [M. B.] vor, das eine als eunyce P£r., das andere als canace 
bezeichnet. Der letztere Name scheint ein nomen in litt. zu sein. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 663 


Gegenüber der Beschreibung der eunyce finden sich mehrfache Ab- 
weichungen, sodaß ich diese beiden Formen nicht für identisch halten 
kann. Durch die Färbung erinnert diese Art mehr an die phoebe 
Per. 

Schwarz; Prothorax, Tegulae, sowie die Mitte der Mandibeln 
rot. Weiße Apikalbinden finden sich an den Endrändern des zweiten 
und ersten Tergits. Das ganze dritte ist hellbehaart. Außerdem finden 
sich weiße Haare auf dem Kopf, Pronotum, Scutellum, an den Seiten 
des Mittelsegments, den Pleuren und Beinen, sowie auf dem Basal- 
segment des Abdomens, an der Basis des zweiten und auf den Ventral- 
segmenten, wo sie an den Apikalrändern des zweiten und dritten 
Sternits Fransen bilden. Die Flügel sind gleichmäßig dunkelbraun 
getrübt und besitzen drei Cubital- und zwei Diskoidalzellen. An der 
Außenseite der Mandibeln ist kein Zahn entwickelt. Die Wangen 
sind verhältnismäßig kurz. Der Kopf ist fast breiter als lang, hinter 
den Augen gerundet. Die Punktierung des Thoraxrückens ist ziem- 
lich grob; die Zwischenräume sind glänzend. Die seitlichen Scutellar- 
zipfel sind kurz. Das Mittelsegment ist, auch an den Seiten, gleich- 
mäßig grob netzartig skulptiert mit glänzendem Untergrunde. Das 
zweite Dorsalsegment besitzt eine ziemlich gedrängte, aber feinere 
Skulptur als die vorderen Thoraxpartieen. An den einzelnen Punkten 
ist vielfach die Tendenz zu einer Längsstreckung wahrzunehmen. 

Länge: 10 mm. 


camilla Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1901, p- 130. 


Acht Exemplare dieser Art, die vielleicht mit der appias Per. 
synonym ist, liegen mir mit folgenden Angaben vor: Kapland (Krebs) 
[M. B.]; Kl.-Namaland (L. Schultze) [M.B.]; Betschuanaland- 
Prot., Kalahari, Severelela-Kakir, 10.—11. 04 (L. Schultze) [M. B.]; 
Sunday River, Kapland (O’Neil) [M. W.]; S.-Rhodesia, Springvale, 
5.10.12 (Arnold) [Coll. Arnold]; Shilouvane, N. Transvaal (Junod) 
[Coll. Schulth.]. 


Schon an der Färbung ist diese Art leicht kenntlich. Schwarz; 
Mittelsegment rot. Eine helle, blaßgoldige Behaarung findet sich 
auf dem Prothorax. Eine schmale, weiße Franse tritt am Apikalrand 
des ersten und zweiten Tergits auf. Das ganze dritte ist ebenso behaart. 
Der Kopf ist mit langen, dunklen Haaren besetzt, dazwischen befinden 
sich eingestreute helle Haare. Das zweite Abdominaltergit ist ver- 
hältnismäßig dicht und grob punktiert, das zweite Sternit trägt an 
seiner Basis einen stark hervortretenden, scharfen Längskiel. Der 
Ventralkiel des ersten Segments ist in der Mitte scharf, dreieckig 
vorgezogen. 

Länge: 9—11,5 mm. 

charica n. sp. 

Zwei Individuen dieser interessanten Art liegen mir vor von 
Moyen Chari, Fort Archambault, Ba Kar& ou Boungoul, Mission’ 
Chari-Tehad, 1904 (Dr. Decorse) [M. P.]. 


4. Haft 


664 | Dr. H. Bischoff: 


Schwarz, Mittelsegment rot. Gräulichweiß behaart sind Kopf, 
Prothorax, Scutellum, Postscutellum, Pleuren und Beine, eine schmale 
Endbinde am ersten und zweiten Dorsalsegment, sowie das ganze 
dritte und vierte; an der Basis des zweiten Segments befindet sich ein 
großer silbergrauer Fleck; seitlich davon und unterseits stehen lange 
silberne Haare. Von den Ventralsegmenten sind das zweite bis fünfte mit 
silbernen Apikalfransen versehen. Durch das rote Mittelsegment er- 
innert diese Art an die appias und camilla. Außer den angegebenen 
Zeichnungsunterschieden ist sie weiter von jenen Arten durch hellere, 
an der Basis fast hyaline Flügel, gleichmäßige, weniger runzlige 
Skulptur des Mesonotums und feinere Punktierung des zweiten Tergits 
gut zu trennen. 

Länge: 7,5—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere Exemplar. 


eruentocineta Andr® in D. ent. Z., 1909, Beiheft, p.123; in 
L. Schultze, Forschungsreise im westlichen und centralen Südafrika, 
1903—1905, Jena 1909, p. 75. 

Die Art liegt mir im Typus aus Kl. Namaland, Steinkopf 
(L. Schultze) (M. B.] vor. 

Diese Form ist unter den bisher beschriebenen Arten aus Süd- 
afrika höchst auffällig durch das ganz rostrote zweite Tergit und das 
Fehlen von irgendwelcher Bindenzeichnung. Am ähnlichsten ist ihr 
noch die bassutorum (vergl. das bei jener Art Gesagte), gehört jedoch 
wegen des Besitzes von nur zwei Cubitalzellen in eine andere Gruppe. 
Zu den Andreschen Beschreibungen habe ich nichts hinzuzufügen. 
Ein äußerer, unterer Mandibularzahn fehlt. 

Länge: 10 mm. 


eunyce Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 446. 

Drei Exemplare, die ich für diese Art zu halten geneigt bin, liegen 
vor von (affraria (Krebs) [M. B.]; Algoabay, 5. 12.96 (Brauns) 
M. W.]. 
| ne Prothorax, Tegulae, Scutellum, Apikalrand des zweiten 
und das ganze dritte Tergit blaß behaart. Vereinzelte helle Haare 
finden sich auf dem Kopf, der Brust, am Hinterrand des ersten Tergits, 
an der Basis des zweiten, sowie seitlich an den Apikalrändern von 
Sternit zwei und drei. Flügel bräunlich, an der Basis heller, mit zwei 
Cubitalzellen und nur einem rücklaufenden Nerven. Nach diesen 


angegebenen Merkmalen ist die Art bereits leicht zu erkennen Hin- 


gewiesen sei noch auf die gleichmäßig feine, tiefe und dichte Punktierung 
auf dem zweiten Tergit. Die Skulptur des ersten Tergits ist gröber. 
Das Mittelsegment ist tief netzartig, glänzend skulptiert. Auch die 
Punktierung des Mesonotums ist grob. Die hinteren Seitenzähne des 
Scutellums sind verhältnismäßig klein und seitlich etwas aufgebogen. 

Länge: 8—10 mm. 

gravis Andre in Z. Hym. Dipt., 1907, p. 337. 

Von dieser auffälligen, aus Dakar, Senegambien beschriebenen 
Art liegt mir ein Exemplar vor mit der Angabe Brit. E. Afrika, Ma- 


u a u 


ETF 


2. ses ee Be eh 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 665 


songaleni, 3060 ft., 29.3.—1.4.11 (Neave) [Br.M.]. Wegen des 
verschiedenen Fundortes ist anznehmen, daß es sich bei dem vor- 
liegenden Stück um eine andere geographische Rasse handelt, deren 
Unterschiede ich jedoch ohne Kenntnis des Typus der Aıt nicht an- 
zugeben vermag. 


Schwarz; Kopf, Pronotum, Mesonotum, Scutellum und Tegulae 
sind gelb bis rotgolden dicht behaart; zweites bis viertes Tergit am 
Hinterrande mit vereinzelten, weißen, langen Haaren. Sporne schwarz, 
Flügel dunkelbraun mit violettem Schimmer, mit drei geschlossenen 
Cubitalzellen. Auch die Skulpturverhältnisse stimmen völlig mit 
der von Andr& gegebenen Beschreibung überein, sodaß ich hier auf 
eine ausführlichere Beschreibung derselben verzichten kann. Die 
einzigen Unterschiede gegenüber der Andr&schen Beschreibung, die 
sich bei einem größeren Material jedenfalls als Rassencharaktere 
herausstellen werden, bestehen darin, daß die helle Behaarung auf 
Kopf und Thorax rotgolden und nicht gelbgolden ist, sowie daß die 
Tegulae unter der goldigen Behaarung rotgelb sind, was allerdings 
leicht übersehen werden kann. Auf die Unterschiede von der sehr 
ähnlichen makanga Per. wird dort hingewiesen. Außerdem ist die 
Skulptur des zweiten Tergits viel feiner und weitläufig, sodaß die 
dort flachen Zwischenräume zwischen den Punkten glatt und glänzend 
erscheinen. 

Länge: 10—13 mm. 


kandla P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 387. 

Ein Exemplar, das ich für diese Art anspreche, liegt vor von 
Nyasaland, S.W. shore of L. Nyasa, btwn. Ft. Johnston and Monkey- 
bay, 1650 ft., 25. 2.—4. 3.10 (Neave) [Br. M.]. 

Die Art ist leicht kenntlich an der Zeichnungsverteilung, 
besonders durch das Auftreten von Mittelflecken auf den hinteren 
Abdominalsegmenten. Bei dem vorliegenden Stück sind . auf 
dem Kopf nur ganz vereinzelte weiße Härchen vorhanden, nur 
vorn dichter, während bei dem Typus die ganze Behaarung 
des Kopfes weiß sein soll. Die Anordnung der Zeichnung auf 
dem Abdomen stimmt überein, d. h. auf dem ersten und zweiten 
Tergit eine Apikalfranse, auf dem dritten eine unterbrochene oder 
wenigstens in der Mitte dünner behaarte Binde, auf dem vierten je 
ein Seitenfleck, auf dem fünften und sechsten je ein Mittelfleck. Außer- 
dem findet sich bei dem vorliegenden Stück eine aus zerstreuten Haaren 
gebildete Binde auf der Basalhälfte des zweiten Tergits. 

Länge: 15—16 mm. 


subsp. kalahariana Andre in D. ent. Z., 1909, Beiheft, p. 123: 
L. Schultze, Forschungsreise im westlichen und centralen Südafrika, 
1903—1905, Jena 1909, p. 74. 

Außer dem Typus aus Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela- 
Kakir, 10.—11.4. (L. Schultze) [M. B.] liegen noch zwei weitere 
Exemplare vor von Nyasaland, W. shore of L. Nyasa, btwn. Domirabay 


4. Hefi 


666 Dr. H, Bischoff: 


and Kotakota, 29.10.—3.11.10 (Neave) [Br.M.]; N. Rhodesia 
(F. V. Bruce Miller) [Br. M.]. 

Von der Nominatform unterscheiden sich diese Tiere durch 
eine silbergraue Binde auf dem Pronotum, durch eine eben- 
solche Behaarung auf Scutellum, Postscutellum, Mittelsesment, 
Pleuren und Sternalpartien, eine deutlichere Basalbinde auf 
dem zweiten Tergit, einen kleinen apikalen Mittelfleck auf dem 
vierten. Die helle Behaarung kann auch auf der hinteren Hälfte 
des zweiten Tergits stark zunehmen und das vierte in Bindenform 
bedecken, wodurch der Mittelfleck etwas undeutlicher wird. 

Länge: 13—15 mm. 

lobifera Andre in Bull. Soc. Vaud. Sc. Nat., Vol. 35, 1899, p. 260; 
Zavattariin Ann. Mus. Napoli 1910, Nr. 9, p. 14. 

40 Exemplare dieser leicht kenntlichen Art liegen vor von Mo- 
zambique, Sandacca, 3. 03 [M. B.] und Delagoabay, Rikatla (Junod) 
[Coll. Schulth.], darunter die Typen. 


Schwarz, mit weißer bis weißlich-gelber Behaarung geschmückt. 


Das Pronotum und Scutellum, letzteres besonders an seinem Hinter- 
rand, die Seiten des Mittelsegments und schmale Endbinden auf Seg- 
ment 1 und 2, eine Binde, die das ganze dritte Tergit bedeckt, und die 
Schenkel sind so behaart, desgleichen die Endfransen auf dem zweiten 
und dritten Ventralsegment. Lange graue, aufrechte Haare finden 
sich auf dem ersten und der Basis des zweiten Tergits; ventral sind 
sie reichlicher vorhanden. Zur Skulptur mag erwähnt werden, daß 
die Zähne am unteren Außenrand der Mandibeln kräftig entwickelt 
sind, desgleichen die Seitenlappen des Scutellums. 

Länge: 11—16 mm. 

makanga Peringuey. 

Der Typus dieser Art liegt mir aus Bulawayo, 26. 12.12 (Arnold) 
[Coll. Arnold] vor. 

Diese Form hat die engsten Beziehungen zu der gravis 
Andre, von der sie vielleicht nur als Subspecies abzutrennen 
sein dürfte. Der auffälligste Unterschied besteht darin, daß, während 
bei der gravis Andre Stirn und Scheitel, sowie vordere Thoraxpartien 
gleichmäßig golden behaart sind, der Kopf hier durch seine silberne 
Behaarung gegen die rotgoldene des Thorax recht absticht. Nur auf 
dem Scheitel finden sich einige anliegende goldene Härchen. Die 
Flügelschüppchen sind bei dem einzigen vorliegenden Stück unter 
der goldenen Behaarung schwarzbraun. Im übrigen ist die Skulptur 
des zweiten Dorsalsegments sehr grob und steht besonders gegen die 
Basis hin gedrängt. Dicht vor dem Apikalrand ist sie wesentlich weit- 
läufiger, besonders in der Mitte. Die Mandibeln sind zum Unterschied 
von der folgenden und der gravis Andre außen unten unbewehrt. 

Länge: ca. 11,5 mm. 

mashuna P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1901, p. 131. 

Von dieser schon an der Färbung leicht kenntlichen Art liegt 
mir ein Männchen vor aus Bulawayo, 26. 12. 12 (Arnold) [Coll. Arnold]. 


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RE N ydr re 


RETTET DEE 


Monographie der Mutilliden Afrikas. - 667 


Schwarz; ebenso die Behaarung. Auf Pro- und Mesothorax, so- 
wie den Flügelschüppchen findet sich eine anliegende rotgoldene Be- 
haarung. Der Apikalrand des ersten und zweiten Tergits ist silber- 
weiß gefranst. Das dritte Dorsalsegment trägt auf seiner ganzen Ober- 
fläche eine ebensolche Binde. Die Flügel sind schwärzlichbraun, auf 
der proximalen Hälfte deutlich blasser, auf der distalen mit kräftigerem, 
violettem Schimmer. Drei Cubitalzellen sind ausgebildet. Zweiter und 
dritter Cubitalquernerv nähern sich an der Radialader bis zur Be- 
rührung. Die Tegulae sind bei dem vorliegenden Exemplare unter 
der goldenen Behaarung rostrot, während Peringuey für sein Indi- 
viduum schwarze Flügelschüppchen angibt. Auf Stirn und Scheitel 
finden sich vereinzelte abstehende und anliegende, blaßgelbliche Haare. 
Der Zahn der Mandibeln an deren äußerer unterer Kante ist ziemlich 
kräftig entwickelt. Das Mediansegment ist grobmaschig skulptiert, 
mit glänzender Grundfläche in den einzelnen Maschen. Die Skulptur 
des zweiten Tergits ist sehr dicht und verhältnismäßig fen. An den 
Beinen finden sich auf der Unterseite der Schenkel vereinzelte, lange, 
graue Haare. Die Tibialsporne sind schwarz. Erwähnt werden mag, 
daß Peringuey in der Originalbeschreibung dieser charakteristischen 
Form nichts von der zerstreuten blassen Behaarung auf Stirn und 
Scheitel angibt, sondern vielmehr sagt: ‚head... clothed with a black 
pubescence“. 

Länge: ca. 9 mm. 

magrettii n. sp. 

Ein einziges Exemplar liegt vor von S. Afrika (S chneider) 
[M. @.]. 

Diese Art ist an der Färbung leicht zu erkennen. Sie besitzt 
einige Ähnlichkeit mit der melicerta Sm. Schwarz, mit einziger Aus- 
nahme der rostfarbigen Tegulae. Behaarung auf dem größten Teil 
des Körpers schwarz. Orangegolden ist sie auf den Flügelschüppchen, 
der Apikalhälfte des zweiten Tergits, auf dem sie sich seitlich noch 
weiter nach vorn erstreckt, sodaß diese breite Binde am Vorderrand 
rundlich ausgebuchtet erscheint, und auf dem dritten Dorsalsegment. 
Ventral greift sie auf dieselben beiden Segmente über. Die Vorder- 
flügel besitzen einen breiten, dunklen Saum, im übrigen sind sie nur 
schwach bräunlich getrübt. Sie besitzen drei Cubitalzellen. Auf 
Kopf und Prothorax fehlen helle Haare. Das zweite Dorsalsegment 
scheint, soweit dies bei der dichten Behaarung erkennbar ist, wesent- 
lich gröber skulptiert als bei der melcerta. 

Länge: 15 mm. 


melicerta Smith in Catalog. Hym. Brit. Mus. 1855, Vol. 3, p. 16. 

‘Fünf Exemplare liegen vor von Caffraria (Krebs) [M. B.]: 
Willowmore (Brauns) [M. B.]; Cap. B. Esp. (Coll. Du Bus)[M. Brüsel] 
Hanover, Kapland [Kap M.]; homotypisches Exemplar ohne nähere 
Angaben [Br. M.]. 

Die Grundfarbe ist schwarz; die Flügel sind vollkommen ge- 
bräunt. Das Pronotum ist ganz goldorangefarbig behaart. Das zweite 


4, Heft 


668 Dr. H. Bischoff« 


Tergit trägt auf der Apikalhälfte eine ebensolche Behaarung, drittes 
und viertes Tergit sind gleichfalls goldorangefarbig behaart. Auf 
dem Kopf können sich ebenfalls goldige Haare befinden oder die 
Färbung der sonst schwarzen Haare geht ins Bräunliche über. Im 
übrigen ist die Behaarung, abgesehen von goldigen Endfransen am 
zweiten bis vierten Sternit schwarz. Zur Färbung des Teguments mag 
erwähnt werden, daß die Antennen unterseits, wie auch die Beine 
rötlichbraun sein können. Auch auf die Tegulae kann sich diese Färbung 
erstrecken. Mesonotalfurchen sind, wenn auch nur schwach und nicht 
durchgehend vorhanden. Die Seitenzähne der Scutellarregion sind 
scharf zugespitzt und gerade nach hinten gerichtet. Das erste Ventral- 
segment besitzt einen verhältnismäßig recht kräftigen Zahn, auch 
der Mittelkiel des zweiten Sternits ıst stark entwickelt. Der äußere, 
untere Zahn der Mandibeln ist kaum ausgebildet. 


Länge: 9,5—12 mm. 
salisburyana n. sp. 
Ein Exemplar liegt vor von Salısbury, 5. 5. 06 (Marshall) [Br. M.]. 


Schwarz; die beiden Basalsegmente mit einer silberweißen End- 
franse, das dritte mit einer breiten Binde. Anliegende helle Haare 
finden sich vereinzelt auf dem Kopf, reichlicher auf dem Prothorax. 
Abstehende weiße Haare stehen zerstreut am Vorderrand des Pro- 
notums, an den Seiten des Mittelsegments, der Unterseite der Hinter- 
schenkel, der Brust, am ersten Abdominalsegment, der Basis des 
zweiten, sowie auf der Apikalbinde des gleichen Segments und auf 
dem dritten, schließlich auf den drei vorderen Ventralsegmenten. Der 
Kopf ist fast von der Breite des Thorax, dicht und grob punktiert, 
hinter den Augen nur wenig verlängert und dann quer gerundet. Die 
Augen sind ziemlich stark gewölbt; ihr Abstand von der Basis der 
Mandibeln ist etwa gleich dem Abstand vom Hinterkopf, eher noch 
etwas größer. Die Mandibeln besitzen einen kräftigen Außenzahn. 
Die Fühler sind verhältnismäßig kurz und dick. Das zweite Geißel- 
glied hat etwa die Hälfte der Länge des dritten. Vom dritten Geißel- 
glied an nehmen die Glieder allmählich an Länge ab. Das dritte Geißel- 
glied ist kaum anderthalbmal so lang als breit. Der Thorax ist grob 
skulptiert. Die Flügel sind gleichmäßig gebräunt, nur an der Basis 
etwas heller. Die Adern sind schwarzbraun. Nur zwei Cubitalzellen 
und ein rücklaufender Nerv sind vorhanden. Der letztere mündet 
etwas vor der Mitte in die zweite Cubitalzelle. Das zweite Tergit ist 
grob und sehr dicht punktiert. Der Kiel des ersten Sternits ist nur 
schwach entwickelt. Das zweite Sternit ist gröber als das zugehörige 
Tergit, aber auch weitläufiger skulptiert. Ein basaler Längskiel ist 
nicht ausgebildet. Das Epipygium ist ziemlich grob skulptiert. Sein 
gestutzter Apikalrand ist an den Ecken deutlich stärker aufgebogen 
als ın der Mitte, davor glatt. 

Länge: 6 mm. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 669 


'schoutedeni n. Sp. 

Ein Männchen dieser überaus auffällig gefärbten Art liegt mir 
vor aus Kitompo, Fungwe, 17.6.11 (Dr. Bequaert) [Congo M.]. 

Schwarz; eine mehr oder weniger dichte weiße Behaarung findet 
sich auf dem Kopf, Fühlerschaft, Thorax inkl. Beine, mit Ausnahme 
des Mesothorax und der Tegulae, übrigens wenig dicht auf dem Mittel- 
segment. Auf dem Abdomen ist die weißgraue Behaarung überall 
weitläufig zerstreut, dichter an den Hinterrändern der Segmente, 
besonders am ersten. Außerdem besitzt das zweite Dorsalsegment eine 
aus gelben Haaren gebildete Zeichnung von folgender Verteilung: 
Auf dem hinteren Drittel des betr. Tergits befinden sich zwei große, 
quere gelbe Haarflecken, die von den Seiten zur Mitte etwas schräg 
nach vorn verlaufen, sich in der Mitte fast berührend. Auf der Mittel- 
linie befindet sich davor ein ebenso gefärbter, längsgestellter, ziemlich 
länglicher, wenig scharf begrenzter Fleck. Übrigens ist am zweiten 
bis vierten Ventralsegment je eine dichte, weiße Apikalfranse vor- 
handen, am fünften Sternit eine etwas weitläufigere aus braunen 
Haaren. Die Flügel sind braun mit fast hyaliner Basis. Drei Cubital- 
zellen sind vorhanden. Der Kopf ist deutlich breiter als der Vorder- 
rand des Pronotums; seine Skulptur besteht aus ziemlich dicht 
stehenden, rundlichen Punkten; die äußeren Mandibularzähne sind 
kräftig entwickelt. Die Mesothorakalskulptur ist gröber und dichter 
als die des Kopfes; Mesonotum und Tegulae sind schwarz behaart. 
Die Seitenzähne des Scutellums sind nur schwach ausgebildet. Das 
Mittelsegment ist grob maschenartig skulptiert mit glänzendem Unter- 
srunde; ebenso ist die Skulptur der Seiten des Mittelsegments und 
die der Metapleuren. Pro- und Mesopleuren sind zwar auch grob, 
aber nicht netzartig skulptiert. Die Punktierung des zweiten Tergits 
ist wesentlich gröber als die der folgenden, aber auch etwas weitläufiger. 
Das letzte Tergit ist hinten gerade gestutzt und vor dem Apikalrand 
glatt und glänzend. Im übrigen sind das letzte und vorletzte Tergit 
schwarz behaart. Das Hypopygium ist auf der Scheibe leicht einge- 
drückt und etwas glänzend, an den Seiten etwas weitläufig punktiert. 

Länge: 9,5 mm. 


sepulchralis n. sp. 


Ein Exemplar liegt mir vor von S. Afrika (Dre&ge) [M. B.]. Dieses 
Stück trägt von Klugs Hand den i. 1. Namen sepulchralis, den ich ihm 
belasse. 


Einfarbig schwarz; ebenso behaart ohne irgendwelche hellen, ein- 
gesprengten Haare. Nur die Tegulae sind hellbraun. Die Flügel sind 
gelblich gebräunt, gegen die Spitze hin dunkler, mit nur zwei Cubital- 
zellen und einer rücklaufenden Ader. Die Artähnelt recht der lugubrisF., 
ist aber durch verschiedene Skulpturunterschiede, abgesehen von dem 
ganz verschiedenen Vorkommen, gut zu trennen. So ist der Kopf hinter 
den Augen nur wenig verlängert, die Skulptur des Thorax deutlich 
gröber, auf dem Mittelsegment viel tiefer und nicht so regelmäßig 
netzartig. Die Abdominalskulptur ist sehr rauh, besonders auf dem 


4. Heft 


670 Dr. H. Bischoff: 


zweiten Tergit, im Verhältnis zu der der verglichenen Art. Außerdem 
befindet sich auf dem zweiten Tergit eine breite, eingesenkt liegende, 
glatte Mittellinie, die dicht hinter der Basis des Segments beginnt 
und kurz vor dem Apikalrand verschwindet. 

Länge: 11,5 mm. 


microcephala n. sp. 

Zwei Männchen liegen vor mit der Angabe: Delagoa, Rikatla 
(Junod) [Coll. Schulth. ]. 

Einfarbig schwarz, auch die Tibialsporne, mit einer verhältnis- 
mäßig reichlichen, langen, grauen Behaarung, die an den Apical- 
rändern des ersten bis dritten Tergits schmale Fransenbinden bildet. 
Auf dem Mesonotum finden sich eingesprengte, mehr bräunliche 
Haare. Auf der Hinterhälfte des zweiten Tergits und auf den hinteren 
Segmenten ist die Behaarung schwarz. Der Kopf ist klein, bedeutend 
schmaler als der Thorax, hinter den Augen verlängert mit geradlinig 
stark konvergierenden Seiten. Die Punktierung ist nicht besonders 
kräftig und auf der horizontalen Fläche des Hinterkopfes auch ziemlich 
weitläufig. Der Clypeus ist deutlich punktiert; die Mandibeln sind 
außen unbewehrt. Die Punktierung des Thoraxrückens ist grob und 
weitläufig, sodaß glänzende, flache Zwischenräume vorhanden sind. 
Die Parapsidenfurchen des Mesoscutums sind. hinten tief eingedrückt, 
vorn erloschen. Die Flügel sind braun getrübt mit drei geschlossenen 
Cubital- und zwei Discoidalzellen. Das Propodeum ist grubig netz- 
maschig skulptiert. Das zweite Tergit wird dicht von länglichen 
Gruben bedeckt, deren Zwischenräume Längskiele bilden. Die hinteren 
Segmente sind feiner und rundlich punktiert. Die Punktierung des 
zweiten Tergits ist sehr grob und weitläufig. Das letzte Tergit ist 


hinten rötlich aufgehellt, daselbst geglättet, ziemlich schlank gebaut, 


am Hinterrande nicht aufgebogen. 
Länge: ca. 12 mm. 


Originalbeschreibungen von Dasylabris-Arten, 
die mir bisher aus eigener Anschauung nicht 
bekannt geworden sind. 


a. Weibchen. 


andrei Garcia Mercet in Boll. Soc. espan., Vol. 3, 1903, p. 102; 
Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 14. 

„„D. maura L. var. arenaria F. valde similis. Nigra, hirta; fronte, 
vertice, thoracisque maculis duabus sericeo-luteis; Jamina scutellari 
minuta. Abdomen petiolatum; segmento secundo maculis quattuor 
in erucem dispositis, argenteo-aureis; quarto et quinto macula tra- 
versa albo-luteosericea ornatis. Area pygidiali longitudinaliter striata. 

Long. 8 mm. 

Patria: Rio de Oro, Africa occident. (P. Font.)“ 

Zeichnungsanordnung auf dem Thorax und dem zweiten Dorsal- 
segment dürften für die Wiedererkennung ausreichen. 


re en u Pr nn 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 671 


ate Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 544. 

„Black,the legsred,the head,thorax and abdomen closely punctured 
and covered with erect white hairs which are most prominent on the 
legs; the abdomen with transverse pubescent bands on the apıcal 
margins of the lst and 2nd segments, the latter band dilated in the 
middle, the öth segment with a thick apical fringe of white hairs. Head 
broader than the thorax in front, longer than broad, occiput and cheeks 
behind the eyes rounded; mandibles acute at apex, anlennae short, 
2nd joint of flagellum much longer than the first and slightly longer than 
the third, eyes oval convex, placed on the sides of the head, equidistant 
above and below from the lateral angle of the head and from the base 
of the mandible. Thorax oval, broadest in the middle, sides convex, 
not excavate, punctured as above. Abdomen as long as the head and 
thorax united; basal segment petiolate and nodose at apex, ventral 
carina twice indented, 2nd segment very long and massive, pygidial 
area small and hidden by the fringe of white hairs at the apex 5th 
segment. 

Longth 6 mm. 

Rhodesia: Mashonaland, Salisbury, 5.05 (G. Marshall). 

Described from a single example. This is the smallest form of 
the genus known to me.‘ 


aureopieta Sichel & Radoszkowski in J. Ac. Lisboa, 1881, p. 215. 

„Nigra, capite parvo, thorace ferrugineo, abdominis segmento 
secundo maculis quinque rotundis, quarto quintoque macula sub- 
quadrata aureorubris. Long. 10 mm. 

Tete petite, moins large que le thorax, noire; vertex roussätre, 
fonce, parseme de poils fins dores, le reste de la t&te est garni de poils 
longs blanchätres. Oorselet &largi au milieu, retröci par derriere, rugueux, 
d’un couleur ferrugineuse, son dos parseme de poils fins dores. Ab- 
domen subsessile velout&, noir; premier segment tres petit, le deuxieme 
porte sur son dos pres de la base une grande tache ronde et vers le 
bord posterieur quatres taches rondes, r&unies en une seule bande, 
les deux taches du milieu sont plus grandes que celles des cötes, une 
tache continue sur les segments restants; toutes ces taches sont formees 
de. poils fins, courts et couche&es d’un couleur doree. En dessous du 
deuxieme et troisieme segments des poils dores. Pattes noires garnies 
de poils blanchätres. 

Angola (Welwitsch).“ 

Da Radoszkowski nichts über einen Kiel auf dem Kopfe sagt, 
muß es unentschieden bleiben, ob diese Art in die Verwandtschaft der 
merope Smith oder der rogenhoferi Kohl gehört. 


basihirtus! Cameron in Sjoestedt, Kilimandjaro-Meru-Exped. 
Vol. 2, 8:7., p. 225. 

Da mir der Typus dieser Form leider nicht vorgelegen hat, bin 
ich nicht in der Lage, sie richtig beurteilen zu können. 

„Entirely black; the head covered with depressed silvery pubes- 
cence, and more sparsely with long black hairs; the thorax covered with 


4. Heft 


672 Dr. H. Bischoff: 


short depressed silvery pubescence sparsely, and, more thickly than 
the head, with black hairs; the basal half of metapleurae thickly covered 
with depressed silvery pubescence; the apex of the abdominal petiole 
from the top of the basal slops’ covered with silvery pile, the sloping 
basal part, above and below, with long black hair; on the base of the 
2nd segment, in the centre, is a pyrıform spot (the narrowed end at 
the base) of silvery pubescence, on its apex are four larger spots of 
similar pubescence, the central 2 round, the lateral larger and oval, 
extending beyond the base and apex of the central; there is a small 
spot, longer than wide of the centre of the 4th, and a large wide, trans- 
verse one across the central part of the öth; the dorsal segments are 
somewhat thickly covered with black hairs, the ventral are fringed 
with long white hairs. Legs densely covered with depressed silvery 
pile; the spurs and tarsal spines black. Thorax almost transverse 
at the base; with the sides broadly rounded; its apex above bluntly 
rounded; there is a stout, bluntly rounded tuberele on the sides above 
before the middle. 

Longth 14 mm. 

Meru low lands, Ngare na nyuki, January. 

Head clearly narrower than the thorax, very transverse behind, 
margined above; the temples shorter a little than the eyes. Antennal 
scape strongly punctured and covered with longish white hair; the 
flagellum with a mieroscopic pale down; its 2nd joint about one fourth 
longer than 'the next; it is longitudinally reticulated punctured; the 
longitudinal reticulations longer below. Thorax fully twice longer 
than wide; its becomer gradually, slightly, but distinetly narrowed 
from the lateral tooth; the apex has a steeply, oblique slope; its sides 
stoutly serrated. The sculpture of the pleurae is hid by the pubescence. 
Abdomen wider and longer than the thorax; the 2nd segment is broadly 
rounded at the base, and becomes slightly narrowed towards the 
apex. Pygidium clearly defined, the lateral bordering keels distinetly 
raised and separated; the central part is closely, longitudinally reti- 
culated. The keel on 1st ventral is obliquely narrowed upwards from 
shortly beyond the middle; the basal part has a straight edge; the 
base of the 2nd projects obliquely sharply downwards, and forms 
with the apex of the 1st atriangular ıncision; there is no keel on it; the 
Ist is broad at the base, with tooth-like lateral angles; the segment 
does not become much widened towards the apex. 

D. mephitis Sm. is a smaller species than this; is had the thorax 
red above, and it becomes gradually narrowed from the base towards 
the apex, which is not the case with bascherta, its head is narrower 
compared with the thorax, the second abdominal segment longer 
compared with the width at the base, and narrower compared with 
the width at the thorax, the abdominal hair marks are distinetly tinged 
with yellow or fulvous, not clear white, and altogether it is a more 
slenderly built species.‘ 

brucei Guerin-Meneville in Voyage en Abyssinie par Lefebure, 
1847, p. 353, tab. 7, fig. 8. 


ARCHIV 


FÜR 


NATURGESCHICHTE 


GEGRÜNDET VON A. F: A. WIEGMANN, 
FORTGESETZT VON 
W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, 


E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, 
W. WELTNER UND E. STRAND 


0 


SECHSUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 


.1920 
Abteilung A 
5. Heft 


HERAUSGEGEBEN 
VON 


EMBRIK STRAND 


(BERLIN) 


0 


NICOLAISCHE 
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER 


Berlin 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite 
Bischoff. Monographie der Mutilliden Afrikas. (Fortsetzung und Schluß 


aus Heft 1920, A 4, enthaltend Schiuß der Gattung Dasylabris bis 
inelus. Gattung Promecilla, Anhang, Nachtiäge, Verbesserungen, 
Register u. Angabe der Erscheinungszeiten.) Hierzu Taf. I-VII 673-816 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 673 


„M. caput et thorax supra rufo-ferruginea, valde rugosa, abdomen 
nigro-velutinum, maculis quattuor testaceo-flavis, sericeis (1, 2,1), pilis 
longis nigris obtecta; subtus cum pedibus nigra. L: 0,009; 1. 0,002. 

Forme de la M. maura. T&te et thorax fortement rugueux, an- 
tennes &paisses d’un‘brun rougeätre fonce; t&te et thorax d’un ferru- 
gineux rougeätre, noirs en dessous. Abdomen ovale, retr&eci aux deux 
bouts, d’un noir veloute, couvert de poils roides, couches, semblables 
a des epines; quatre taches d’un jaune presque orange, la premiere 
se prolongeant en avant sur le pedicule de l’abdomen; une de chaque 
cöte au milieu, une avant l’extremite; dessous de l’abdomen noir 
avec les bandes blanches aux derniers segments. Pattes noires; tarses 
roussätres; tout le corps couvert de poils roides, herisses, assez longs, 
peu serres.“ 

Nach der Abbildung ist die Art der stimulatriz Sm. sehr ähnlich. 


guttata Smith in Descr. new Hym., 1879; p. 193. 

„Female. Lenght4lines. — Black, withthe thoraxferruginousabove. 
The head with pale-golden pubescence; the antennae and the base of 
the mandibles ferruginous obscurely. The thorax oblong, rounded 
in front, and narrowed to the metathorax, coarsely rugose, and sprinkled 
with pale glittering golden-coloured pubescence; the legs have a 
similar pubescence. The basal segment ofthe abdomen subglobose and 
covered with silvery pubescence; the second segment with three large 
ovate, bright gold-coloured pubescent maculae, a similar macula at 
the apex ofthe abdomen; beneath, the second, third and fourth segments 
are fringed with white pubescence. Hab. Madagaskar.‘ 

Die Angabe ‚Madagaskar‘ ist sicher irrtümlich, und es dürfte sich 
um eine Form aus O.-Afrika handeln, vermutlich aus der Verwandt- 
schaft der inflata Andre. 


leda Fox in P. Ac. Philad., 1896, p. 547. 

‚Head, legs and abdomen black, the latter valvety; thorax obscure 
rufous; head, except a longitudinal medial streak and the cheeks, 
medially, sides of thorax, legs, transverse spots at apex of first dorsal, 
three spots on second dorsal (one anteriorly in the middle somewhat 
ovate, and two larger ones placed transversely near the apical margin 
of the segment), a medial spot on the third, fourth and fifth coalescing 
‚more or less, the second segment along the extreme sides, a small 
spot on the apical margins of the second, third and fourth at the 
sides and the apical margins of ventrals 2—4 entirely, of silvery pu- 
bescence; above the body is clothed with long, erect sparse black 
hairs, which on the ventral surface are pale; head about as wide as 
the broadest part of the thorax, with deep coarse punctures; eyes 
subovate; mandibles furrowed longitudinally and toothed within 
before the apex; flagellum strongly acuminate, the first and second 
joint about equal in length; occiput not cristate; thorax long, some- 
what pyriforme, broadest anterior a little to the middle, the lateral 
borders not dentate; the thorax above scabrous; evidently no scutellar 
scale present, or else it is indistinguishable from the ceoarse sculptur 


Archiv für Naturgeschiohte 
1920. A.5. 43 5. Heft 


674 Dr. HA. Bischoff: 


of the upper surface of thorax; spines of the legs black, calcaria pale 
testaceous, those of the hind and medial tibiae pectinate within; 
first segment of abdomen constricted at apex, not continous with the 
base of the following; in the middle transversely cristate, the portion 
before the cerista very flat, ventrally with a short and strong carina, 
which is somewhat emarginate medially; second segment with very 
large punctures, ventrally shining, with the punctures more distinct and 
at the base with a short, central, longitudinal carina; last dorsal smooth 
and shining, at least medially without a pygidial area. 

Length. 12 mm. One specimen near Gelani, 27. 10. 1894. 

This species is apparently close to M.doriae Magr.; but differs 
in the non cristate occiput and absence of scutellar scale.‘ 

Diese Form dürfte in die deckeni-Gruppe, vielleicht in die Ver- 
wandtschaft der neaver gehören. 


phrygia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1901, p. 128; Z. Hym. 
Dipt., 1901, p. 318. 


„Head, prothorax, basal joint of abdomen, antennae, and legs 
pale brick-red, spurs of tibiae fuscous, abdominal segments, except 
the basal one which is densely fringed at base with flavescent hairs 
black and with the basal lateral part of second and third and the whole 
of the fourth clothed with flavescent hairs; mandibles sharp at tip, 
scape and basal joints of flagellum densely hairy, the hairs silky white, 
the first joint short, conical, second twice as long as the first, and of 
the same length as the third; head small, densely clothed with silky 
white pubescence, eyes occupying nearly one-half of the sides, posterior 
angles very much rounded; it is about as broad as the anterior part 
of the prothorax, and is roughly and deeply foveolate; thorax truncate 
at tip and nearly straight, ampliate obliquely laterally from the an- 
terior angle to near the median part, and more oblıquely attenuate 
from there to the vertical declivity where it is about one-third narrower 
than at the base; it issomewhat convex, deeply foveate, the declivity 
is gradually sloping, the sides are not much serrulate, and towards 
the apical sloping there is a moderately distinct tubercle; abdomen 
petiolate, first segment not very long, strongly nodose, punctate, 
setose, elongate foveae having raised walls, but with the foveae smaller 
and the intervals substriate in the apical part; median part of the 
pygidium strongly striate longitudinally from the base to half the 
length, ventral carina of first segment somewhat bluntly tridentate. 

Length 8 mm. Hab. Cape Colony, Uitenhage (Rev. I. A. O’Neil).“‘ 


Diese Art steht nach Andr& der saga Per. recht nahe und unter- 
scheidet sich von der ersteren nur durch das Fehlen des Basalfleckes 
auf dem zweiten Segment und durch die in der Mitte unterbrochenen 
Binden auf dem dritten und vierten Tergit. 


saga Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 444 (nec Cameron); 
l. c., 1901, p. 132; Z. Hym. Dipt., 1901, p. 318. 
— cyllene Peringuey, |. c. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 675 


„Head and prothorax pale brick-red, legs and antennas rufescent, 
abdomen black with the exception of the first segment wich is brick- 
red; base of the first four abdominal segments bandet with sub- 
flavescent white, second segment with a basal, median patch; head 
deeply pitted, covered with a silky slightly flavescent pubescence 
and pale brownish hairs, eyes large, ovate, very bulging, posterior angles 
of the head slightly rounded; second joint of the flagellum only a 
little longer than one of the following, mandibles sharp at tip, simple; 
prothorax hardly broader at apex than the head, truncate in front, 
gradually attenuate laterally from apex to base where it is about one- 
fourth narrower, a little sinuate laterally and with a sharp projecting 
angle at the beginning of the sinuation, posterior declivity very sloping 
and having at tip a scutellary tubercle; it is covered with deep foveae, 
clothed with long, greyish and white hairs, and the sides of the decli- 
vity are marginate and subserrulate; abdomen pedunculate, first 
segment not very long, nodose at base and having a threedentate 
ventral carina; it is deeply punctate, and has a white, slightly flavescent, 
apical transverse band; the second segment is covered with wavy 
longitudinal raised lines, enclosing elongate, narrow foveae; it bears 
a small comma-shape, whitish patch in the centre of the base, and a 
apıcal triangular band ascending in the middle to about one-quarter 
of its length, third and fourth segments entirely banded with flavescent 
white, apical segment covered with very closely set longitudinal striae, 
and with some of the intervals slightly raised, extreme apical part 
aciculate; legs clothed with subflavescent hairs, tibiae with a double 
series of spines, spurs fuscous. 

Length 7-8 mm. Hab. Cape Colony, Hex River (Peringuey). 

A close ally of M. thais Per.; the shape of the thorax and abdomen 
is nearly similar, but the former is much more broadly foveate, and 
the second segment of abdomen is not covered with closely set, round 
punctures as in the M. thais.‘“ 

Andre ist der Ansicht, daß die saga P£r., nach einem Exemplar, 
das ihm vorgelegen hat, der danae Per. sehr nahe stehe und eigentlich 
nur in der Färbungsverteilung auf dem Abdomen verschieden sei. Die 
Art kann auch noch insofern variieren, als auf dem fünften Segment 
- eine helle Binde auftreten kann, während Peringuey dies nur für 
das dritte und vierte Segment angibt. 


somalica Fox in Ac. P. Philadelph., 1896, p. 548, fig. 1. 


„Head?; thorax obseurely rufous; legs and abdomen black, the 
latter red beneath; the second segment in greater part with reddish 
orange pubescence forming a maculation (as shown in figure); a spot 
in the centre of dorsals 3—-5, a narrow transverse one on the apical 
margins of dorsals 2—5 at the sides, and apical margins of ventrals 
2—-5 with silvery pubescence; legs with pale pubescence, the rest 
of the body clothed with long, erect hairs, those above dark, those 
below pale; thorax robust, not twice as long as it is broad at base, 
coarsely eribrose above, the lateral margins irregular; scutellar scale 


43* 5 Heft 


6765 Dr. H. Bischoff; 


wanting; tibiae and tarsı strongly spinose, the spines black; calcaria 
white, pectinated within; first segment of abdomen constricted at 
apex, beneath with a strong, bidentate or emarginate carına; second 
ventral with a short, median, longitudinal carına basally and to- 
gether with the sides of ıts dorsal moiety with large separated 
punctures, those of the remaining ventrals much finer and closer, 
pygidial area large, convex, longitudinally striato-punctate, the 
sculptures strongest basally and becoming obsolete at apex. Length 
(without head) 10 mm. ' 

One specimen, from which the head is, unfortunately, missing. 
The maculation of the second dorsal segment is apparently so different 
from any of the African Mutillids that I have thaught it well to describe 
the species, even though the specimen be in poor condition. — From 
Finik, 15. 12. 94.“ 


hurei Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 238. 


Diese Art ist mir bisher unbekannt geblieben, soll aber nach 
Andre mit der rubroaurea nahe verwandt sein. 

Beschrieben ist sie von Madagaskar, Prov. Ankavandra a 
M.P.. 

Die Originalbeschreibung, die ich im folgenden wiedergebe, lautet: 

‚„„Ferruginea, abdomine nigro, segmento primo, pedibus antennisque 
rufo-brunneis; abdominis segmento primo postice aureo-ciliato, secundo 
macula basali, ovata, vittaque apicali lata, fulvo-sericeis ornato; 
segmentis 3—5 dorsalibus dense fulvo-sericeis, pygidio nudo, longi- 
tudinaliter rugoso. Calcarıa brunnea. Long. 8 mill. 

Tete et thorax ferrugineux, pattes d’un rougeätre, scape des 
antennes et premiers articles du funicule ferrugineux, le reste du 
funieule brun; abdomen noire avec le premier segment d’un rouge 
brun et les derniers plus ou moins rougeätres; le premier segment est 
etroitement cilie, ä son bord posterieur, de pubescence d’un fauve 
dor&; second segment assez densement rev&tu en dessus de pubescence 
noire, orne au milieu de sa base d’une assez grande tache oval de 
pubescence soyeuse d’un fauve dore, et pare & son bord apicale 
d’une large bande de semblable pubescence, dilatee-arrondie en son 
milieu; les segments 3—5 densement revetus en dessus de pubescence 
soyeuse d’un fauve dore. Tout le corps ainsi que les pattes, eparsement 
herisses d’une pilosite noirätre, assez longue; aucun des segments 
ventraux de l’abdomen n’est cilie ou borde de pubescence dor&e 
comme celle des segments dorsaux; eperons d’un brun noir. 

Tete arrondie, faiblement arquee en arriere, un peu retrecie en 
avant, sensiblement prolongee derriere les yeux avec les angles 
posterieurs marques mais arrondis; elle est fortement et densement 
ponctuee-reticulee; tubercules antennaires arrondis, lisses et luisants; 
yeux mediocres, ovales, plus eloignes de P’articulation des mandibules 
que des angles posterieurs; second article du funicule des antennes ä 
peu pres de la longueur du troisitme. Thorax hexagonal, plus retreci 
en arriere qu’en avant, grossierement rugueux-ponctu& en dessus, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 677 


plus superficiellement sur les flancs, avec les mesopleures simplement 
ponctuees et luisantes; le metathorax porte un onglet scutellaire 
petit mais bien distinet. Abdomen nettement petiole; premier segment 
nodiforme, grossierement rugueux-ponctue en dessus, charge en dessous 
d’un petit tubercule dentiforme, second segment longitudinalement 
rugueux-ponctue en dessus; irregulierement ponctu& en dessous; 
, dernier segment muni d’une aire pygidiale plane, longitudinalement 
et irregulierement rugueuse. Tibias intermediaires et posterieurs avec 
deux rangees d’epines noires sur leur tranche externe. 

Cette espece se rapproche beaucoup, sous le rapport de la forme, 
de la coloration de ses teguments et de celle de la vestiture de son 
abdomen, de la rubroaureas Sich. Rad. qui provient @galement de 
Madagascar, mais elle s’en ecarte completement par le nombre et la 
‘ disposition des taches du second segment abdominal.‘ 


b. Männchen. 


appias Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1898, p. 90. 

„Black, densely covered with a greyish villosity; head nearly as 
broad as the prothorax, diagonally attenuate behind the eyes which are 
large, not emarginate; prothorax, mesothorax, and scutellum roughly 
shagreened, metathorax short, very declivous, nearly twice as broad as 
long with the basal part of the declivity rounded, red, and covered 
with broad, deep punctures, broader and with the intervalls raised in 
the median part, prothorax with a broad band of dense whitish hairs 
covering nearly the whole of the surface; first abdominal segment 
celosely punctured, the punctures deeper and subelongate in the anterior 
part, while the posterior part and also the sides are deeply aciculate; 
ventral ridge of the first abdominal segment sharp, truncate and 
subaculeate at apex; tibiäde without spines; wings totally infuscate. 


Length: 10,5—14 mm. 


Hab. Transvaal (Klerksdorp), Cap Colony (Port Elizabeth), Natal 
Estcourt). “ 


deiopeia Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 85. 


‚Black, with a dense greyish villosity and a short pubescence of 
the same colour on the head and thorax; antennae and legs subrufes- 
cent; head very closely punctured, narrowed diagonally from behind 
the eyes, which are large’and not emarginate; thorax deeply and irre- 
gularly punctured, the punctures broader and deeper on the meta- 
thorax, which is very declivous behind, one-fourth broader than long, 
and rounded laterally at the basal part of the declivity; abdomen 
with a dark cyaneous tinge, first segment covered with closely set, 
broad punctures, second segment very closely and finely punctu:ed, 
the punctures hardly elongate and with not raised intervalls, the silky 
white band on the third segment a little wider than that of the second; 
ventral carina of the first segment hardly truncate at apex, second one 


5. Heit 


678 Dr. H. Bischoff: 


with a raised line reaching from the base to about the median part; 
tibiae without spines. 

Length 8 mm. 

Hab. Cape Colony, Worcester, Port Elizabeth. “ 

Diese Art kann möglicherweise auch in die Gattung Dasylabroides 
gehören. 


gigantea Saussure in Mt. Schweiz, ent. Ges. 1891, p. 258; Gran- 
didier, Hist. nat. Madagaskar, Vol. 20, 1892, p. 290, tab. 6, fig. 2 
und tab. 7, fig. 2. 


„Maxima, nigra, nigro-hirsuta; capite minuto, oculis sinuatis; 
scutello tuberculato; metanoto rugosissimo; biangulato; abdomine 
petiolato, petiolo trigonali; capite et thorace obscure rufis, metanoto 
superne nigro; abdominis segmentorum 3i—-5i margine anoque, 
cupreo-rufis; pedibus cinereo-hirtis; alis nigro-violaceis, basi inter 
venis breviter hyalinis, areolis eubitalibus 3. 

Long. 23—30 mm; aile 24 mm. 

Hab. Madagaskar. ‘“ 

Nach der vorzüglichen Abbildung kann kein Zweifel bestehen, 
daß es sich um eine echte Dasylabris handelt. 


karroa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 388. 


„Black, clothed with a very dense and very long setose black 
pubescence turning to greyish on the underside of the abdomen, and 
less distinctly so on the anterior part of the pronotum; abdomen sub- 
sessile, ovate, second segment with a narrow apical border of white 
pubescence; wings sub-hyaline at the base and infuscated for the 
greater part of the length. — Head broader than long, deelpy and 
very closely pitted, eyes not emarginate inwardly, about equi-distant 
from the insertion of the mandibles and from the hind margin which 
is straight with the angles slightly rounded; ocelli very distinct; 
second antennal joint one-third shorter than the third; thorax as 
broad in front as the head, pronotum with the anterior margin straight 
and the angles distinct, slightly ampliated diagonally towards the 
tegulae which are large, convex, and less broadly pitted as the rest 
of the thorax, the suture with mesonotum is indistinct, the mesonotum 
itself has no keelor carinule; the scutellum is broadly arcuate, very 
sloping, but somewhat convex and densely hairy black; the meta- 
sternum, which is short, follows the angle of the scutellum, and is 
broadly pitted, rounded laterally and simple; abdomen ampliate 
ovate, first segment as broad as long on the upperside and with the 
peduncle very slanting, carinate on each side underneath and having 
a very sharp median keel all along the length; it is less broadly: and 
deeply pitted than the ampliate second segment, the slightly elongate 
punctures of which are nearly contiguous; the punctuation of the other 
segments is finer, but the last segment is closely punctate, not striate; 
gpures of tibiae black; wings infuscate but more hyaline towards the 
base, radial cell truncate at apex, stigma very smal, three closed 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 679 


cubital cells and two recurrent nervures, the first of which abuts slightly 
before and the second after the middle of the second and third cells 
respectively. 
° Length: 9,5 mm; width (wings expanded) 16,5 mm. 

Hab. Cape-Colony, Matjesfontein (Lightfoot). “ 


Bisuleotilla n. g. 


Genotypus: quadrisulcata Bisch. 
Männchen (Weibchen bisher unbekannt): 


Kopf ziemlich groß und dick, etwas schmaler als der Thorax, 
hinter den Augen ist er mit ziemlich parallelen Seiten um etwas weniger 
als den Längsdurchmesser der Augen verlängert. Die Hinterwinkel 
sind verrundet. Die Stirn ist ziemlich stark gewölbt. Die Fühler- 
gruben sind oben ziemlich scharf gerandet, doch erlischt der Kiel bereits 
ın einiger Entfernung von den Augen. Der Clypeus ist, wie bei manchen 
Cerceris-Arten, von der Basis an aufgebogen und stark gewölbt, am 
Vorderrande in drei deutliche Lappen ausgezogen. Die Wangenlänge 
ist etwa gleich der Dicke der mittleren Fühlerglieder. Die Mandibeln 
sind zur Spitze verbreitert, dort wohl zweimal gezähnt, außen unten 
unbewehrt. Die Augen sind groß, unregelmäßig oval, innen deutlich, 
aber nicht tief ausgerandet. Die Ocellen sind weit nach vorn gerückt 
und stehen dicht beieinander, nicht erhöht. Das zweite Fühlergeißel- 
glied ist deutlich kürzer als das dritte. 

Der Thorax ist von schlanker Gestalt. Die Vorderwinkel des 
Pronotums sind verrundet. Die Parapsidenfurchen des Mesoseutums 
sind nur schwach entwickelt. Das Mesoscutellum ist jederseits stark 
gerundet und in zwei lappige Fortsätze ausgezogen, die nach hinten 
das Metanotum überragen. Das Propodeum ist ziemlich schlank, ein- 
fach netzmaschig skulptiert, ohne besonders erweiterte Felder. Die 
ziemlich kleinen Tegulae erreichen den Hinterrand des Mesoscutums 
nicht, sind aber hinten deutlich verflacht und aufgebogen. Mittel- 
und Hintertibien sind an ihren Außenseiten unbedornt. Die Flügel 
besitzen drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven. Das Ptero- 
stigma ist klein. Der Basalnerv mündet in beträchtlicher Entfernung 
von ihm in die Subcosta. Hinterflügel ohne Basallappen. 

Das erste Abdominalsegment ist gegen das zweite leicht glockig 
abgesetzt, ohne aber gestielt zu sein. Unterseits ist es mit einem Längs- 
kiel bewehrt. Das zweite Tergit sowohl wie das Sternit sind mit je 
einer tomentgefüllten Seitenfurche ausgestattet. Das letzte Tergit 
scheint einen geglätteten Längsraum zu besitzen, doch ist dies sowie 
die Struktur der letzten Sternite nicht mit Sicherheit zu erkennen, da 
dieselben bei dem einzigen hierhergehörigen Stück weitgehend ein- 
gezogen sind. 

Das Auftreten von Seitenfurchen am zweiten Sternit läßt Be- 
ziehungen zu den Gattungen Stenomutilla einerseits und Antennotilla 
—-Psammotherma andererseits vermuten. 


5. Heft 


680 Dr. H. Bischoff: 


quadrisulcata n. sp. 

Ein Männchen liegt vor von Kigonsera [Coll. Ertl]. 

Die allgemeinen morphologischen Charaktere fallen mit den für 
die Gattung angegebenen zusammen. 

Schwarz mit ziemlich dunkelrotem Pronotum, Mesonotum und 
Scutellum. Durchgehende oder höchstens ganz schwach unterbrochene 
Binden von gelblichweißer Behaarung treten auf dem dritten und 
vierten Tergit auf; das erste besitzt eine schmale, helle Apikalfranse, 
Auf Stirn und Scheitel sowie auf den vorderen Thoraxrückenpartien 
ist die abstehende Behaarung dunkel, desgleichen auf den hinteren 
Abdominalsegmenten. Im übrigen ist die Behaarung an den Seiten 
des Körpers, auf den Beinen, am Propodeum, der Basis des Abdomens 
und unterseits blaß. Die Flügel sind leicht getrübt mit etwas stärker 
verdunkeltem Saume. 

Die Punktierung ist allenthalben dicht. Auf dem Abdomen be- 
steht sie aus länglichen Grübchen mit leicht gekielten Zwischen- 
räumen, wenigstens auf dem zweiten Tergit. 

Länge: ca. 9 mm, 


Stenomutilla. 


Andre in Mem. Soc. zool. France, 1896, p. 255. 

— Sphaerophthalma Radoszkowski (ex parte) nec Blake in Horae 
Soc. ent. Ross., 1885, p. 32. 

— Xenomutilla Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 330 (auf- 
gestellt auf die eurydice). 

Genotypus: argentata (Vill.). 


Weibchen. 


Mittelgroße bis große Arten von schlanker Gestalt. 

Der Kopf ist schmaler als die breiteste Stelle des Thorax, mit- 
unter aber breiter als der Vorderrand desselben. Von vorn gesehen 
erscheint er meist etwas länger als breit. Die Punktierung ist dicht 
und ziemlich grob. Der Scheitel ist einfach gewölbt. Die Seiten hinter 
den Augen verlaufen mehr oder weniger konvergierend und sind deut- 
lich verlängert. Die Hinterwinkel sind vollkommen abgerundet. Die 
Stirn ist flach gewölbt. Über den Fühlerwurzeln ist sie nur wenig 
vorgezogen. Die Fühlergruben sind verhältnismäßig klein, ungerandet. 
Die Mandibeln sind schwach gekrümmt, einfach zugespitzt, unter- 
seits nicht bewehrt. Die Wangen sind etwa von der Länge des Längs- 
durchmessers der Augen. Sie konvergieren nach vorn oder sind mehr 
oder weniger parallel. Der Olypeus ist kurz und quer, längs der Mitte 
etwas dachförmig erhaben. Die Augen sind groß, oval, flach bis ziem- 
lich stark gewölbt, deutlich fazettiert, innen nicht ausgerandet. Ocellen 
“ fehlen. ‚Die Fühler sind meist kräftig gebaut, selten schlank. Der 
Schaft ist stark gekrümmt, weder gefurcht noch gekielt. Das zweite 
Geißelglied ist meist etwas, mitunter viel länger als das dritte, selten 
kürzer (frey:). 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 681 


Der Thorax ist schlank gebaut, nach vorn und hinten verschmälert, 
aber nach hinten meist viel stärker als nach vorn. Seine größte Breite 
liegt bald vor, bald hinter der Mitte oder auch in derselben. An dieser 
Stelle treten seine oberen Seiten winklig bis höckerig vor. Eine Seg- 
mentierung des Thoraxrückens ist nicht zu erkennen. Hinter den vor- 
springenden Seitenwinkeln sind die Seiten meist konkav gebuchtet. 
Die Rückenfläche fällt in der Propodealregion häufig sanft nach hinten 
ab. Die einzelnen Abschnitte der Pleuren sind nicht scharf getrennt, 
sondern höchstens durch die Furchen angedeutet und überall grob 
punktiert. Auch gegen das Propodeum ist die Metapleuralregion nicht 
abgesetzt. Ein Scutellarschüppchen ist nicht entwickelt. Die Beine 
sind ziemlich kräftig gebaut. Der Scharrkamm der Vorderbeine ist 
meist nur schwach entwickelt, selten aus langen Borsten bestehend 
(subsessilis). Mittel- und Hintertibien sind außen meist rauh sculptiert, 
selten glatt und unbedornt (calamistrata). Die Apikalsporne sind an 
ihren Rändern glatt bis leicht gezähnelt. Die Klauen sind einfach, 
ungezähnt. 

Das Abdomen ist auffällig durch das meist lange, schlanke, hinten 
knotenförmige erste Segment. Am schlanksten ist es gebaut bei der 
calamistrata, am gedrungensten bei der subsessilis. Die Rückenplatte des 
ersten Segments ist von der Basis kaum abgerückt. Der Kiel des ersten 
Sternits ist meist’ flach, seltener fast fehlend (calamistrate). Die Seiten 
des zweiten Segments sind zur Basis meist viel stärker als nach vorn 
verengt; selten ist das Segment annähern zylindrisch gebaut (eurydice). 
Eine Tomentfurche an den Seiten des zweiten Tergits fehlt, dagegen 
besitzt das zweite Sternit eine solche, wenn auch mitunter nicht von 
scharfer Begrenzung. Hinten kann das Sternit flach niedergedrückt 
sein; an der Basis ist es mitunter mit einem schwachen Längskiel aus- 
gestattet, auf der Scheibe gelegentlich mit unscharfen Längsschwielen. 
Gewöhnlich ist das Tergit fein punktiert und mehr oder weniger an- 
liegend behaart, selten grob grubig sculptiert und fast kahl (eurydice). 
Das letzte Tergit ist einfach gewölbt ohne Pygidialfeld. 


Die Färbung und Zeichnung ist so mannigfach, daß auf die dies- 
'bezüglichen Abbildungen verwiesen werden muß. 


Männchen. 


.  Mittelgroße bis große Arten von schlanker Gestalt, habituell den 
Weibchen nicht unähnlich. 

Der ziemlich quer gebaute Kopf ist schmaler als der Thorax, etwa 
von der vorderen Breite desselben. Der Scheitel ist hinter den Augen 
verlängert, quer gebaut, nach hinten in der Mitte häufig etwas ge- 
rundet vorgezogen, mitunter daselbst bogenförmig verlängert und 
aufgebogen. Die Hinterwinkel sind abgerundet. Über den Fühler- 
wurzeln ist die ziemlich gewölbte Stirn nicht oder nur wenig erweitert. 
Die Fühlergruben sind höchstens undeutlich gerandet. Die Wangen 
sind verlängert, aber nicht so stark wie bei den Weibchen. Der Clypeus 
ist kurz und quer gebaut, ähnlich wie bei den Weibchen. Die Man- 


5. Heft 


682 Dr. HA. Bischoff: 


dibeln sind ziemlich stark gebogen, unten nicht bewehrt, innen mehr- 
fach gezähnt. Die Augen sind groß, oval, innen nicht ausgerandet, 
mehr oder weniger stark gewölbt, deutlich fazettiert. Die Ocellen sind 
ziemlich klein, die hinteren von den Seitenaugen viel mehr entfernt 
als von einander. Der Fühlerschaft ist ähnlich gebaut wie bei den 
Weibchen; das zweite Geißelglied aber deutlich kürzer als das dritte. 

Der Thorax ist vorn viel breiter als hinten, dicht grubig punktiert, 
in der Propodealregion weitmaschiger. Das Pronotum ist hinten tief 
bogenförmig ausgerandet; die Vorderwinkel sind abgerundet. Die 
Seiten konvergieren deutlich nach vorn. Das Mesoscutum ist einfach 
flach gewölbt. Die Parapsidenfurchen fehlen völlig oder sind nur auf 
der hinteren Hälfte deutlich entwickelt. Die Tegulae sind groß, am 
Hinterrande aufgebogen und mehr oder weniger dicht punktiert. Die 
Seitenteile neben der Basalfurche des Mesoscutellums sind schwach 
entwickelt. Das Mesoscutellum selbst ist entweder einfach, flach ge- 
wölbt oder in der Mitte tief eingesattelt und verrundet. Die Maschen 
an der Basis des Propodeums sind kaum erweitert. Die Pleuren sind 
allenthalben grob grubig punktiert, auf den Metapleuren gelegentlich 
quer gerunzelt und tragen häufig eine tiefe Grube. Die Grenzen zwischen 
den einzelnen Abschnitten der Pleuren sind durch die grobe Skulptur 
mehr oder weniger weitgehend verwischt. Die Beine sind einfach ge- 
baut, ziemlich schlank, Mittel- und Hintertibien sind an ihren Außen- 
seiten unbewehrt. Die gebräunten Flügel sind an der Bsais mehr oder 
weniger aufgehellt. Die Einmündung des Basalnerven in die Sub- 
costa ist dem Pterostigma stark genähert, während sie bei der Gattung 
Dasylabris entfernt davon liegt. Drei geschlossene Cubital- und zwei 
Discoidalzellen sind vorhanden. 

Die Gestalt des Abdomens ist ähnlich wie bei den Weibchen. Auch 
hier finden sich die Tomentfurchen des zweiten Segments auf dem 
Sternit und nicht auf dem Tergit. Das letzte Segment ist einfach gebaut. 
Acht Sternite sind deutlich entwickelt. 

Die Färbung ist weniger abwechslungsreich als bei den Weibchen. 
Der Vorderkörper ist in mehr oder weniger weiter Ausdehnung gerötet. 
Die ern besteht aus weißlichen oder goldigen Fransen- 
binden. 


Weibchen. 
l. Thoraxrücken und zweites Segment rostbraun; zweites Segment 
zylindrisch gebaut mit fast parallelen Seiten eur ydice. 


Wenigstens das zweite Tergit schwarz 
2. Der ganze Körper schwarz; gelegentlich die Beine pechbraun bis 
3. 


rot 

Wenigstens der Thorax rot 10. 
3. Ganz schwarz behaart, ohne jede helle Zeichnung (madagassische 

Art) holomelaena. 

Abdomen mit heller Zeichnung 4. 
4. Abdomen mit ausgedehnter goldiger Zeichnung calamistrata. 


Abdomen mit weißer Binden- oder Fransenzeichnung 5. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 688 


Thoraxrücken anliegend dicht wollig, hell behaart; drittes Tergit 
mit Binde; mediterrane Art argentata. 
Thoraxrücken höchstens zerstreut hell behaart; drittes Tergit 
ohne helle Binde 6 


Beine lebhaft rot rufipes. 
Beine pechbraun bis schwarz T. 
Kleine, zierlich gebaute Arten 8. 
Größere, gedrungenere Formen 2 
Vorletztes Tergit deutlich hell behaart; zweites Tergit ziemlich 
weitläufig punktiert kohli. 
Vorletztes Tergit höchstens hell gewimpert; zweites Tergit dichter 
punktiert congoana. 
Erstes Glied der Hintertibien an der Unterseite mit dichtem, 
braunem Haarpolster nigrita. 
Erstes Glied der Hintertarsen ohne Haarpolster mangocheana. 
Erstes Segment verhältnismäßig gedrungen gebaut, nicht 

11 


schlank (vgl. auch die jeanneli) FT 
Erstes Segment von schlanker, deutlich gestielter Gestalt 12. 


. Kopf rot subsessils. 
Kopf schwarz baucis. 
. Kopf, Thorax und mitunter auch das erste Abdominalsegment 
rot | 13. 
Kopf schwarz 15. 


2t. 


Abdomen mit rotgoldiger Zeichnung (madagassische Art) freyi. 
Abdomen mit weißer, höchstens blaßgoldiger Zeichnung 14. 
Apikalrand des zweiten und das dritte Tergit mit bindenartiger, 


heller Zeichnung subsessilis. 
Apikalrand des zweiten und das dritte Tergit mit je drei Flecken 

telekiü. 
Drittes Tergit mit durchgehender heller Binde sabulosa. 
Drittes Tergit höchstens seitlich hell behaart 16. 


. Apikalbinde des zweiten Tergits jederseits unterbrochen, schlanke 


Formen LT. 
Apikalbinde des zweiten Tergits nicht in drei Flecken aufgelöst 18. 
Nur der Thoraxrücken düsterrot, im übrigen schwarz singularis. 
Der ganze Thorax hell rot ugandana. 
Die beiden letzten Tergite oder eines von ihnen hell behaart 19. 
Spitze des Abdomens höchstens mit einigen zerstreuten hellen 


Härchen 26. 
Thorax sehr düster rot, fast schwarz Pygidialis. 
Thorax viel heller rot 20 


Erstes Tergit gegen das zweite nur schwach abgesetzt, verhältnis- 


mäßig kurz jeanneli. 
Erstes Tergit viel schlanker gestaltet, hinten eingeschnürt und 
gegen das zweite abgesetzt 21. 


Zweites Tergit ziemlich grob punktiert, die Skulptur ist durch 

die sehr spärliche Behaarung kaum verdeckt; auch der Thorax 

ziemlich grob punktiert denudata. 
5, Heft 


6854 


0. 


31. 


. 
oT 


Dr. H. Bischoff: 


Punktierung des zweiten Tergits, sowie des Thorax feiner und 
dichter 22. 


. Hintere Seitenpartien des Mittelsegments und die abschüssige 


Fläche desselben schwarz diffieilis. 
Thorax ganz rot 

Thorax nach hinten bedeutend stärker als nach vorn verjüngt 24. 
Thorax nach hinten nur wenig mehr als nach vorn verjüngt 


annularis. 
Sporne der Hintertibien blaß gelbbraun 25. 
Sporne der Hintertibien schwarzbraun albicaudata u. analıs. 
Skulptur des Thorax und zweiten Tergits fein; Bindenzeichnung 
rein weiß leucopyga. 


Skulptur gröber; Bindenzeichnung mehr gelblich getönt euphemia. 
Obere Thoraxseiten mit einem kräftigen, scharf abgesetzten, 
zugespitzten Zahn 27. 
Thoraxseiten allmählich winklig erweitert; die Erweiterung nicht 
besonders zahnförmig vortretend 28. 


. Zweites Tergit sehr grob längsgrubig skulptiert, auch auf der 


hinteren Hälfte acuticollis. 
Zweites Tergit feiner skulptiert; größere Form diacantha. 
. Thorax heller rot 29. 
Thorax sehr dunkelrot 31. 
Skulptur des Thoraxrückens sehr grob schulthessi. 
Skulptur des Thoraxrückens feiner 30. 


Die Mesonötalregion ist plötzlich hinter der tiefen, seitlichen 
Trennungsfurche vom Pronotum abgesetzt verbreitert togoana. 
Die Seiten verlaufen von den Vorderwinkeln des Pronotums zur 
breitesten Stelle des Thorax ziemlich geradlinig pseudoberoe. 
Thorax gedrungen, Abdomen schlank, Bindenzeichnung gelblich 


bispina.» 

Thorax und Abdomen gedrungen, zweites Tergit mit stark ge- 
rundeten Seiten, Bindenzeichnung weißlich eurtithorax. 

Männchen. 

Thorax ganz schwarz 2. 
Thorax wenigstens zum Teil rot 4 
Schenkel lebhaft rot CONGOANA. 
Beine ganz dunkel 3. 
. Drittes Tergit ohne Binde 'atra. 
Drittes Tergit mit Binde argentata. 
Drittes Tergit ohne Binde 5. 


Drittes Tergit mit Binde oder wenigstens überall zerstreut hell 


behaart 6. 
Scutellum nach hinten verbreitert, zweilappig bieincta. 
Scutellum nach hinten verschmälert, in der Mitte des Hinter- 
randes nur wenig niedergedrückt bieingulata. 


. Sceutellum in der Mitte tief ausgerandet und tief niedergedrückt, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 685 


seine hinteren Seitenpartien als spitze Kegel nach hinten vor- 


tretend mlandjiana. 
Scutellum anders gebaut T. 

7. Bindenzeichnung des Abdomens intensiv golden colligera. 
Bindenzeichnung weiß 8. 

. 8. Mittelsegment rot D. 
Mittelsegment ganz oder größtenteils schwarz 10. 

9. Mediterrane Art bifasciata. 
Südafrikanische Art braunsi. 

10. Erstes Segment vorn deutlich stielartig gebildet (u 
Seiten des ersten Tergits bis zur Basis ziemlich gleichmäßig ver- 
Jüngt 18% 

ll. Große, kräftige Art mit verhältnismäßig dichter und feiner 
Skulptur diacantha. 
Kleinere, schlankere Formen mit verhältnismäßig gröberer Skulptur 

12. 

12. Drittes Tergit mit Binde aus dichten Haaren koedoesana. 
Drittes Tergit nur zerstreut hell behaart carınulata. ' 

13. Skulptur des zweiten Tergits aus rundlichen Punkten gebildet 
. clelia. 
Skulptur des zweiten Tergits aus länglichen Grübchen gebildet 
nyasana. 
Weibchen. 


subsessilis Andre in Z. Hym. Dipt. 1908, p. 136. 

Nur das typische Exemplar aus Südafrika (Dr &ge)[M. B.] liegt vor. 

Vorderkörper mit Fühlern und Beinen, sowie das erste Abdominal- 
segment und der Spitzenrand des zweiten sind rostfarben; der Rest 
des Abdomens ist schwarz. Helle, weißlichgelbe Haarbinden finden 
sich an den Apikalrändern von Segment 1 und 2, und auf dem ganzen 3. 
Der Kopf hat etwa die Breite des Pronotums, ist hinter den Augen 
geradlinig verlängert und besitzt abgerundete Hinterwinkel. Der 
Thorax ist etwas länger als breit, hinten schmaler als vorn, gleich- 
mäßig netzartig, viel gröber als der Kopf skulptiertt. Am Abdomen 
ist besonders das erste Segment dadurch auffällig, daß es verhältnis- 
mäßig kurz, breiter als lang, und hinten kaum eingeschnürt ist. Die 
Mittel- und Hintertibien haben drei schwarze Dornen an ihrer Außen- 
seite; die Endsporne sind hell (Taf. III, Fig. 175; Taf. VII, Fig. 251). 

Länge: 10 mm. 

Von der mir unbekannten galanthis Per., der diese Art in der Fär- 
bung recht zu ähneln scheint, dürfte sie dadurch am besten zu trennen 
sein, daß die Hinterschienen keine doppelte Dornenreihe besitzen. 


baueis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 53. 

Ein Weibchen dieser Art, von Peringuey selbst bestimmt, 
liegt mir vor von Grootfont. (Purcell) [Kap M.]. 

Diese Art steht morphologisch der subsessilis Andre sehr nahe, 
unterscheidet sich aber in der Färbung schon leicht dadurch, daß 
Kopf, Fühler, Sternum und Beine schwarz sind. Morphologisch sind 


5. Heft 


686 - Dr. H. Bischoff: 


beide Arten in der Thoraxgestalt verschieden. Im ganzen ist der 
Thorax bei der baucis gedrungener gebaut. Während bei der sub- 
sessilis die Seiten des Thorax vor der größten Breite konkav ausge- 
buchtet erscheinen, verlaufen sie bei der baucis konvex, nur hinter 
den Hinterwinkeln des Pronotums plötzlich einspringend. Hinter 


der Stelle der größten Thoraxbreite sind die Seiten viel weniger ein- 


gebuchtet als bei der subsessilis. Die Dornen an den Hintertibien sind 
feiner. Im übrigen ist der ganze Körper mit einer langen, teilweise 
sehr langen, zerstreuten Behaarung besetzt. 

Länge: 8,5 mm. 


jeanneli n. sp. 

Ein weibliches Exemplar aus Brit. O. Afrika, Taveta, 750 m, 
3.1912, Stat. 65 (Alluaud und Jeannel) [M. P.] liegt vor. 

Schwarz, Thorax hell rostrot. Eine nach hinten etwas dreieckig 
vorgezogene, blaß-goldene Binde auf dem ersten und eine nach vorn 
vorgezogene Apikalbinde auf dem zweiten Tergit. Auch die hinteren 
‚Außenwinkel von Tergit 3 und 4 sind ähnlich schmal behaart. Die 
Ventralsegmente sind blaß gefranst, und helle Haare finden sich zer- 
streut auch auf den beiden letzten Dorsalsegmenten. Der Kopf ist 
breiter als der Thorax vorn, hinter den Augen verengt, mit stark ab- 
gerundeten Hinterwinkeln; die Wangen sind parallel. Das zweite 
Glied der Fühler ist etwas länger als das dritte. Der Kopf ist ziemlich 
grob punktiert. Der Thorax ist sehr schlank, an seiner breitesten 
Stelle gerundet, seitlich nicht zahnartig vorspringend. Auch die 
Pleuren sind grob skulptiert, aber nicht ganz so stark wie das Notum. 
Die Hintertibien besitzen an ihrer Außenseite zwei, die Mitteltibien 
vier Dornen ohne Mitzählung der Apikaldorne. Das erste Abdominal- 
segment ist kurz, hinten nicht verengt und liegt breit dem zweiten an, 
und zwar noch mehr als bei der vorhergehenden Art. Dieses Segment 
ist grob runzlig punktiert. Die Skulptur des zweiten Tergits besteht 
aus feinen, länglichen Grübchen mit kielartigen Zwischenräumen; 
seitlich wird die Skulptur gröber bis sehr grob und rundlich. Die 
folgenden Segmente sind ähnlich fein skulptiert. Das erste Sternit 
besitzt einen kräftigen Längskiel; das zweite ist sehr grob punktiert 
(Taf. VII, Fig. 252). 

Länge: 9,5 mm. 


argentata Villers in €. Linnaei Entom., 3, 1789, p. 343. 

Diese Art liegt mir, abgesehen von südeuropäischen Stücken, in 
Anzahl aus Nordafrika vor: Marokko, Casablanka (Queden- 
feldt) [M.B.]; Tunis, Insel Djerdah, Bai von Gabes (Spatz) 
[M. B.]; Cyrenaica (Ruhmer) [M. B.]; Tunis, 3.—5. 1912 (Zobrys) 
[M. B.]; Blidah-Medeah, 7.—8. 84 (Quedenfeldt) [M. B.]; Tripolis, 
Kedua (Quedenfeldt) IM. B.]; Tunis, Carthago (Alluaud) [M.P.]; 
Maroc, Region de Sidi-bou-Rziguine, 1913 (Perrier) [M. P.]; Maroc, 
1897 (Buchet) [M. P.]; Tunisia, Bordj-Cedria, 15. 4. 1913 [M. Bud.]. 

Ein hierzu  gehöriges Männchen aus Algeria, Sidi bel Abbes: 
[M. Bud.]. 


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u a An een ee ei 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 687 


f. sabulosa Klug in Waltl, Reise, 1835, p. 9. 

Der Typus liegt aus Andalusien vor, außerdem zwei Exemplare 
aus Tunis, Kairouan, 1910 (Santschi) [M. P.]; Tunis, Gasza, 1910 
(Chretien) [M.P.]. 


f. bifasciata Klug in Symb. phys. 1829, t. 5, £. 5. 


Mit dem Typus aus Syrien; kommt vorzugsweise in Südeuropa 
vor. Afrikanische Exemplare scheinen seltener zu sein. Mir liegt ein 
Stück aus Tunis (Quedenfeldt) [M.B.], sowie ein weiteres aus 
Abessinien (Raffray, 1882) [M.P.] vor. 

Zur Morphologie und Färbung dieser Art ist es überflüssig, Be- 
merkungen zu machen, da die Art hinreichend bekannt ist (Taf. III, 
Fig. 174). 


telekii Magretti in Ann. Mus. Genova, Vol. 30, 1892, p. 955. 

Der Typus dieser Art liegt mir aus Gabbon, 1891 (Robecchi) 
[M. G.] vor. 

Diese Form erinnert an große Stücke der argentata und steht auch 
von allen bisher bekannten Arten dieser am nächsten, unterscheidet 
sich aber von dieser spezifisch durch einen wesentlich kleineren Kopf, 
der hinter den Augen weniger verlängert ist, durch den gedrungeneren, 
seitlich mehr gerundeten Thorax und dickere Fühler. Die Unter- 
‚schiede in der Zeichnungsverteilung sind noch größer, lassen aber doch 
nahe Beziehungen zur vorhergehenden Art erkennen. Kopf und 
Thorax sind sehr düster rot, das Abdomen wie auch Beine und Fühler 
schwarz. Kopf und Thorax, dieser besonders dorsal, sind dicht 
und lang wollig, blaßgolden behaart, sodaß die Grundfarbe kaum 
‚sichtbar wird. Auf der Stirn stehen aufrechte schwarze 
Haare, auf Scheitel und Thorax ragen aus der Grundbehaarung 
längere graugelbe bis blaßgoldene Haare dicht auf. Ebensolche 
Haare finden sich auf den Beinen und auf dem Abdomen in 
folgender Anordnung: ein großer Apikalfleck auf dem ersten Segment, 
ein noch größerer auf dem Spitzenrand des zweiten Tergits, seitlich 
von dem letzteren, durch einen breiten Zwischenraum getrennt, steht 
eine sich bis in die Hinterwinkel erstreckende Apikalbinde; eine gleiche 
Apikalbinde findet sich jederseits auf dem dritten Tergit, auf dem auch 
ein kleiner, nicht scharf umgrenzter Mittelfleck vorhanden ist. An 
den Seiten des Hinterleibs, an der Basis und unterseits stehen ebenfalls 
blaßgoldene Haare, die auf den Sterniten zur Bildung von Fransen 
neigen (Taf. III, Fig. 176; Taf. VII, Fig. 253). 

Länge: ca. 13 mm. 


rufipes n. sp. 

Drei Weibchen liegen vor, die möglicherweise als Subspecies zu 
der mir unbekannten syrinz Per. gehören, und zwar mit den Be- 
zeichnungen: Südafrika (Melly) [M.B.]; Südafrika (Dr. Penther) 
[M. W.]; N. Rhodesia, Pakasa, 30.1.11 (Silverlook) [Br. M.]. 

Schwarz, ein weißer Mittelfleck bis Binde auf dem Apikalrand 
des ersten und eine Apikalbinde auf dem zweiten Tergit. Auch das 


5.Heft 


688 Dr. H, Bischoff: 


letzte und vorletzte Dorsalsegment sind weiß behaart. Die Beine inkl. 
Hüften sind h.»ll rot. Die Skulptur auf Kopf und Thorax ist etwas 
gröber als bei den beiden folgenden Arten. Der Kopf selbst ist hinter 
den Augen bei weitem nicht so stark verjüngt und daher mehr quer- 
gerundet (Taf. III, Fig. 177). 

änge: 8—9 mm. 

Als Typus bezeichne ich das von Melly in S. Afrika gesammelte 
Exe mplar. 

kohli n. sp. 

Ein Exemplar aus Waboniland [M. W.] liegt vor. 

Diese Art ist der vorhergehenden außerordentlich ähnlich, unter- 
scheidet sich aber durch pechbraune Beine, deutlich hinter den Augen 
verengten Kopf, ein wenig feiner skulptierten Thorax und deutlich 
feinere und weitläufigere Punktierung des zweiten Tergits (Taf. III, 
Fig. 178; Taf. VII, Fig. 254). 

Länge: 8 mm. 


congoana n. sp. 

Vier Exemplare aus Kibombo, 3.10.10 (Bequaert) [Congo- 
M.]; Kongolo, 6.2.11 (Bequaert) [Congo M.]; Jankisia, 7.9. 11 
(Bequaert) [Congo M.] und Boma Boma (Tschoffen) [M. Brüssel] 
liegen vor. 

Bei dieser Art finden sich auf dem vorletzten Segment kaum weiße 
Härchen. Der Kopf ist deutlich stärker hinter den Augen verengt, 
seine Skulptur ist wie auch die des Thorax regelmäßiger und feiner. 


Die Punktierung des zweiten Tergits ist etwa so fein wie bei der vorher- 


gehenden, aber nicht so weitläufig gestellt. Die Beine sind schwarz- 
braun, jedoch können Hüften und Schenkel, vielleicht auch die ganzen 
Beine hell werden. 

Länge: 6,5—7,5 mm. 

Als Typus 1 bezeichne ich das Exemplar aus Kibombo. 

Ob die St. syrinz Per. mit einer der hier beschriebenen schwarzen 
Formen identisch ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Die Original- 
beschreibung dieser Art folgt weiter hinten. 


nigrita n. sp. 


Zwei Exemplare aus Westafrika liegen vor: Span. Guinea, Nko- 
-lentangan, 11.7.—5.8. (Tessmann) [M. B.]; Ogooue, Lambarene, 
1911 (Ellenberger) [M. P.]. 


Die Art ist wie die vorhergehenden einfarbig schwarz, auch Beine 


und Fühler sind so gefärbt. Eine gelblichweiße Binde findet sich auf: _ 


dem Apikalrand des ersten und zweiten Tergits. Die Binde auf dem 
zweiten Tergit ist in der Mitte dreieckig erweitert. An den letzten 
Tergiten fehlt jegliche helle Behaarung. Vereinzelte weißliche Haare 
sind über den ganzen Körper verstreut, am zweiten bis dritten oder 
vierten Sternit bilden sie Apikalfransen. Die Art macht einen wesent- 
lich gedrungeneren Eindruck als die vorhergehenden. Der verhältnis- 
mäßig breite Kopf besitzt hinter den Augen zunächst parallele Seiten 


| 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 689 


und ist dann ziemlich gerade gestutzt. Die Wangen konvergieren deut- 
lich, wenn auch schwach. Die Fühler sind recht kräftig gebaut. Der 
Kopf ist grob und dicht punktiert. Der Thorax ist verhältnismäßig 
breiter als bei den vorher genannten schwarzen Arten; die Seiten sind 
stärker erweitert und dort nicht gerundet, sondern höckerartig vor- 
springend. Der Thoraxrücken ist gröber als der Kopf skulptiert, auch 
die Seiten des Mittelsegments; die Punktierung der Pleuren ist eine 
feinere, etwa von der Art der des Kopfes. Auch die Beine sind recht 
kräftig. Die Skulptur des zweiten Tergits ist verhältnismäßig dicht, 
fein und längsgrubig; die Zwischenräume bilden Kielchen “is: VII, 
Fig. 255). 

Länge: 9,5—15 mm. 

Das Exemplar [M. B.] bezeichne ich als- Typus. 


mangocheana n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor von Nyasaland, btwn. Ft. Mangoche and 
Chikala Boma, about 4000 ft., 20.—25. 3.1910 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art unterscheidet sich von der ihr sehr ähnlichen nigrita m. 
dadurch, daß bei ihr am Metatarsus der Hinterbeine ein aus braunen, 
dichten Haaren gebildetes Polster, wie es sich bei der vorhergehenden 
findet, nicht ausgebildet ist. Auch zur folgenden Art hat sie nahe Be- 
ziehungen, doch ist sie von jener leicht durch den ganz schwarzen Thorax 
zu unterscheiden, während dieser bei der curtithorax m. düster rot ist 
(Taf. VII, Fig. 256). 

Länge: 9 mm. 

curtithora x n. sp. 

Zwei Weibchen liegen vor mit den ee Nyasaland, nr. Chi- 
kawa, 6000 ft., 12.— 16.4.1910 (Neave) [Br.M.] und Central- 
Angoniland, Lilongwe- Distr., 4000-—5000 ft. ‚28. 5.—2. 6.1910 (Neave) 
[Br. M.]. 

Schwarz; Thorax sehr düster rot. Weiße Endbinden finden sich 
an den Apikalrändern des ersten und zweiten Tergits. Der Kopf ist 
hinter den Augen nicht stark entwickelt. Der Thorax ist vorn verhältnis- 
mäßig breit, gerade gestutzt, bis zur breitesten Stelle allmählig er- 
weitert und dann sehr stark verjüngt, sodaß er ziemlich kurz erscheint. 
Die größte Breite liegt etwa in der Mitte. Die Skulptur ist grubig netz- 
artig. Auf dem zweiten Tergit sind die Grübchen in die Länge gezogen; 
und es erscheint daher von feinen Kielen dicht bedeckt. Das zweite 
Sternit ist sehr grob punktiert; die Zwischenräume erscheinen in 
weitem Umfang ‚geglättet. Hinterschienen an der Außenseite mit 
einem starken Dorn. 

Länge: 9—11 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom erstgenannten Fund- 
ort. Die curtithorax ist mit der vorhergehenden so nahe verwandt, 
daß beide wohl nur als Färbungsformen einer Art aufzufassen sind. 


schulthessi n. sp. 
Fünf Weibchen liegen vor von Delagoa, Rikatla (Junod) [Coll. 
Schulth.]. 


Archiv für Naturgeschichte 
1920. A.5. 44 5. Heft 


690 Dr. H. Bischoff: 


Diese Art stehüö der bispina m. und pseudoberoe Magr. sehr nahe, 
unterscheidet sich aber in der Färbung von beiden durch den etwas 
heller roten Thorax. Der Thorax ist namentlich vorn breiter, im 
ganzen gedrungener gebaut, doch nicht ganz so stark wie bei der 
curtithorax m., und mit einer viel rauheren, grubigen Rückenskulptur 
versehen. Der Seitenhöcker tritt mehr oder weniger stumpf vor. Die 
Skulptur des zweiten Tergits besteht aus größeren, länglichen Gruben. 

Länge: ca. 13 mm. 


pseudoberoe Magretti in Bull. Soc. ent. Ital., Vol. 35, 1906, p. 83, 
fig. 14. 

Der Typus aus Addis Addi (Magretti) [M. G.] liegt mir vor. 

Diese Art gehört zu den Formen mit schwarz behaarten letzten 
Abdominalsegmenten. Nach der von Magretti gegebenen Abbildung 
ist diese Form nicht wiederzuerkennen, da der Thorax vollkommen ver- 
zeichnet ist. Während in der Figur der Thorax hinten plötzlich abge- 
rundet erscheint, ist er erst auf eine beträchtliche Strecke hin nach hinten 
' geradlinig verjüngt. Diese Verjüngung ist ähnlich beschaffen wie bei 
der argentata Vill. Die Art erinnert recht an die Zogoana m., unter- 
scheidet sich aber durch die von den Vorderwinkeln des Pronotums 
bis zur breitesten Stelle des Mesonotums fast geradlinig verlaufenden 
Thoraxseiten, während bei der /ogoana m. die verbreiterte Mesonotal- 
region plötzlich scharf abgesetzt erscheint. Auch ist der Thorax deut- 
lich gröber skulptiert. Von der ebenfalls ähnlichen bispina m. unter- 
scheidet sie sich außer der weißen Zeichnung gegenüber der goldigen 
bei jener durch den nach vorn nicht gerundet verengten und vor der 
breitesten Stelle Kürzeren Thorax, der hinten aber mehr gerundet ist. 
Bezüglich der Bedornung der Beine mag erwähnt werden, daß bei 
dem Typus die rechte Hintertibie an ihrer Außenseite zwei, die linke 
dagegen nur einen Dorn trägt. Da sich ähnliche Asymmetrien in der 
Schienenbedornung auch bei anderen Arten finden, so scheint daraus 
hervorzugehen, daß diesem Merkmal keine wichtige systematische 
Bedeutung beizulegen ist (Taf. III, Fig. 179; Taf. VII, Fig. 257). 

Länge: 12 mm. 


togoana n. sp. 3 

Ein Weibchen aus Togo, Sokode, 29. 7.00 (Schröder) [M. B.] 
liegt vor. 

Schwarz; Thorax hell rostrot. Auf dem ersten und zweiten Tergit 
finden sich weiße Apikalbinden, von denen die auf dem zweiten Tergit 
in der Mitte nach vorn etwas dreieckig erweitert ist. Jederseits auf 
dem dritten Tergit steht ein größerer weißer Haarfleck weit seitlich. 
Die aufrechte Behaarung auf Kopf und Thoraxrücken ist verhältnis- 
mäßig kurz und schwarz. In der Oralregion, an der Unterseite des 
Kopfes, an dessen Hinterrand, am Vorderrand des Pronotums, auf 
dem abfallenden Teil des Mittelsegments, sowie auf den Sterniten, 
wo sich am zweiten und dritten eine Endfranse befindet, auf den 
Pleuren, dem Sternum, den Beinen, an der Basis des ersten und zweiten 
Tergits ist die Behaarung weißlich. Der Kopf ist rauh skulptiert, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 691 


hinter den Augen fast parallelseitig verlängert, und zwar, von der 
Seite gesehen, um weniger als den Augenlängsdurchmesser. Die Augen 
selbst sind stark gewölbt. Die Wangen konvergieren deutlich nach vorn. 
Zweites und drittes Fühlerglied sind an Länge nur wenig verschieden. 
Der Thorax ist auf dem Rücken deutlich gröber punktiert als auf den 
Pleuren und stärker als auf dem Kopfe. Er ist länger als breit, seine 
größte Breite liegt etwa in der Mitte. Er ist an dieser Stelle kaum ge- 
zähnt. Das erste Abdominalsegment ist nach vorn verhältnismäßig 
wenig verengt, das zweite ziemlich gedrungen. Hintertibien an der 
Außenseite mit einem Dorn. 
Länge: 16,5 mm. 


leucopyga n. sp. 

Diese Form ist durch zwei Exemplare vertreten von Adi Ugri 
(Tancredi) [M.G.] und Eritrea, Asmara [M. Bud.]. 

Diese Art erinnert recht an die albicaudata m. und an die analıs m. 
Von ersterer unterscheidet sie sich aber durch etwas gedrungeneren, 
hinter der Mitte nicht so plötzlich verjüngten Thorax, der auch etwas 
feiner und gleichmäßiger skulptiert ist, sowie durch ein wenig schlankere 
Fühler und Beine. Weiße Haare treten bereits hinten auf dem vierten 
Tergit auf. Von der analis m. unterscheidet sie sich durch deutlich 
gröbere Skulptur auf dem zweiten Tergit, durch den hinter seiner 
breitesten Stelle nur schwach buchtig verengten Thorax und das Fehlen 
von Seitenflecken auf dem dritten Tergit, sowie blaß gelbbraune Sporne 
an den Hintertibien (Taf. VII, Fig. 258). 

Länge: ca. 9 mm. 


Das Exemplar vom erstgenannten Fundort bezeichne ich als 
Typus. Dieses Stück ist von Magretti als capicola Per. bestimmt 
und in Bull. Soc. ent. Ital. 1906, Vol. 37, p. 82 erwähnt worden. 


euphemia Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 
Vol.2, 8:7, p. 225. 


Der Typus hat mir vorgelegen von: Meru, Nieder (Sjöstedt) 
[M. Stockh.)]. 

Diese von Cameron zu Dasylabris gestellte Mutillide ist eine 
echte Stenomutilla aus der nächsten Verwandtschaft def leucopyga m., 
sodaß ich mich auf die Angabe der Unterschiede beschränken kann. 
Diese Unterschiede sind übrigens so geringfügig, daß die leucopyga 
vielleicht nur als Rasse der euphemia aufgefaßt werden kann. Die 
Skulptur des Thorax ist wesentlich gröber als bei der leucopyga, und 
die helle Behaarung hat einen mehr gelblichen Ton. 

Länge: 7,5 mm. 

analis n. sp. 

Ein Weibchen aus Togo, Sokode, 27.5.00 (Schröder) [M. B.] 
liegt vor. 

Diese Art erinnert in der Färbung außerordentlich an die togoana m. 
Die Seitenflecken auf dem dritten Tergit sind aber kleiner, außerdem 
ist das letzte und vorletzte Tergit ganz hell behaart. Der Kopf ist 


44* 5, Heft 


62 Dr. H. Bischoff: 


hinter den Augen etwas mehr verlängert. Das zweite Fühlerglied ist 
wesentlich länger als das dritte. Die Skulptur des Kopfes ist bedeutend 
feiner. Der Thorax ist schlanker gebaut und feiner skulptiert. Das 
erste Abdominalsegment ist nach hinten stärker verbreitert, das 
zweite viel schlanker, mit fast parallelen Seiten und nur vorn gerundet 
(Taf. III. Fig. 180). 

Länge: 13,5 mm. 


albicaudata n. sp. 

Zwei Weibchen liegen vor von Elisabethville, 22.3.12 (Be- 
quaert) [Congo M.] und Kibombo, 18. 1.11 (Bequaert) [CongoM.]. 

Der analis m. sehr nahestehend und wohl nur im Vergleich mit 
jener Art sicher zu unterscheiden. Die Färbung und die Zeichnung 
ist dieselbe, doch kann auf dem vierten Tergit noch ein Mittelfleck von 
weißen Haaren dazukommen. Morphologisch sind beide Arten dadurch 
unterschieden, daß bei der albicaudata m. der Kopf verhältnismäßig 
schmaler, die Thoraxskulptur und besonders die des zweiten Tergits 
wesentlich gröber st. Bei der albicaudata bilden die Zwischenräume 
auf dem zweiten Tergit viel deutlichere Kiele. Die Haarbinden haben 
eine etwas gelblichere Tönung (Taf. III, Fig. 181; Taf. VII, Fig. 259). 

Länge: 10,5—12,5 mm. 

Als Typus bezeichne ich das größere aus Kibombo stammende 
Stück. 


pygidialis n. sp. 

Durch ein Weibchen aus Nyasaland, Vy. ofS. Rukuru, 3000 ft., 
20.—27.7.10:. (Neave) [Br.M.], sowie ein weiteres von Kigonsera 
[Coll. Schulth.] vertreten. 

Auch diese Art steht den vorhergehenden sehr nahe. In der Fär- 
bung unterscheidet sie sich von ihnen zunächst dadurch, daß der 
Thorax düster, fast schwarz ist. Weiter befindet sich nur auf dem 
vorletzten Tergit eine helle Binde; das Analsegment ist frei von Be- 
haarung, schwarz glänzend mit zerstreuten, gröberen Punkten zu 
beiden Seiten und glatter Mittellinie. Der Thorax ist vorn verhältnis- 
mäßig breiter, die Seitenränder sind vorn etwas parallel, und außer- 
dem ist er wesentlich gröber, zugleich aber auch gleichmäßiger grubig 
skulptiert (Taf. VII, Fig. 260). ’ 

Länge: 14 mm. 

Ein Exemplar aus N.E. Rhodesia, Ft. Jameson, 3800 ft., 3: 
—6. 6.10 (Neave) [Br. M.] gehört ebenfalls in diese Verwandtschaft, 
doch verzichte ich wegen ‘des schlechten Erhaltungszustandes dieses 
Stückes auf eine Beschreibung. 


denudata n. sp. 
Ein Weibchen von Afrique orient. auigl., Vallee du Ködong, 
1500 m, 1.1911 (Cromier) [M. P.] liegt vor. 
Ebenfalls den vorhergehenden ähnelnd besitzt diese Art die 
Thoraxfärbung der albicaudata m. Eine weiße Abdominalbehaarung 
tritt außer den Apikalbinden des ersten und zweiten Tergits noch 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 693 


auf den drei letzten Tergiten auf, doch etwas zerstreuter und auf dem 
Pygidium ein Feld freilassend. Was diese Art von den vorhergehenden 
vollkommen unterscheidet, ist das Fehlen einer anliegenden schwarzen 
Behaarung auf dem zweiten Tergit. Dieses erscheint daher glänzend 
und nicht matt oder fast: matt, wie bei allen übrigen Arten. Die auf- 
rechten Haare auf ihm sind nur spärlich. Die Skulptur ist recht grob 
längsgrubig. Auch der Thorax ist stark grubig skulptiert. 
Länge: 9 mm. 


acuticollis Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 321. 

Ein Weibchen von der Algoabai, 22.8.96 (Brauns) [M.B.] 
liegt vor mit der Notiz: E. Andre det. 

Schwarz; Thorax rot; blaßgoldige Endbinden finden sich auf 
dem ersten und zweiten Tergit und außen auf dem dritten. Gegen- 
über der Andreschen Beschreibung weicht das Stück in einigen Punkten 
ab. Das zweite Fühlergeißelglied ist nicht länger als das dritte. Die 
Prothorakalwinkel können kaum als vortretend bezeichnet werden. 
An den Thoraxseiten findet sich an der Stelle von dessen größter 
Breite ein kräftiger Zahn, der in der Originalbeschreibung nicht er- 
wähnt wird. Im übrigen ist zu der Andr&schen Beschreibung nichts 
hinzuzufügen. Hingewiesen werden mag nur noch auf die kräftige, 
grobe Skulptur des zweiten Tergits, die sich aus Längsgrübchen zu- 
sammensetzt. ' 

Länge: 10 mm (nach Andre 12—13 mm). 

Wegen der verschiedenen Unterschiede des vorliegenden Stückes 
gegenüber der Originalbeschreibung vermute ich, daß beide Formen 
kaum identisch sind, und daß seitens Andres bei der Bestimmung des 
_ vorliegenden Exemplares ein Bestimmungsfehler vorgekommen ist. 


diacantha n. sp. 

Diese große Art ist durch vier Weibchen vertreten und zwar von 
Nyasaland, Mlanje, 1.—5. 13 (Neave) [Br. M.]. Die Beschreibung der 
zugehörigen Männchen erfolgt weiter hinten; ein weiteres Exemplar 
mit fehlendem Abdomen stammt von Kigonsera (Ertl) [Coll. Schulth.]. 

Diese Art erinnert etwas an die bispina m. und wohl auch an die 
mir unbekannte beroe Per. Dadurch aber, daß die Hintertibien an 
ihrer Außenseite stets nur einen Dorn besitzen, ist sie von den beiden 
verschieden. Die Binden sind nicht blaßgolden wie bei der bzspina, 
sondern silbern. Das dritte Tergit ist an seinen Außenwinkeln silbern 
gefranst, während sich bei der bispina dort blaßgoldige Flecken be- 
finden. Der Thorax ist schlanker als bei der verglichenen Art. Am 
Vorderrand ist er mehr gestutzt; seine Skulptur ist gröber und jeder- 
seits steht ein kräftiger Zahn gerade ab. Auch die Skulptur des zweiten 
Tergits ist etwas gröber. Der Kopf ist hinter den Augen beträchtlich 
mehr verlängert und gleichmäßig nach hinten verjüngt (Taf. III, 
Fig. 182; Taf. VII, Fig. 261). 

Länge: 13,5—15,5 mm. 

; Als Typus bezeichne ich das mit einem Männchen in copula ge- 
‘fangene Weibehen. Zu dieser Art stelle ich zwei weitere Weibchen, 


5. Heft 


694 Dr. H. Bischoft: 


die aus Bulawayo, 21.1.12 und 19.4.13 (Arnold) [Coll. Arnold] 
stammen. Sie unterscheiden sich durch den viel helleren, rostroten 
Thorax. Die Annahme, daß es sich bei den vorliegenden Stücken 
um „giant specimens“ der St. capicola Per. handle — eine Bemerkung, 
die eines der beiden Exemplare trägt — scheint mir bei dem allzu großen 
Größenunterschied gegenüber der capicola doch etwas gewagt. Sollte 
sich die Vermutung aber doch bestätigen, daß diese Stücke Riesen- 
exemplare der capıcola sind, so müßte die diacantha m. als Subspecies 
zu jener gestellt werden. 

Länge der beiden Stücke: 17 und 22 mm (capicola 7—10,5 mm). 


bispina n. sp. 


Ein Exemplar ist aus Nyasaland, btwn. Ft. Mangoche and Chikala 
Boma, about 4000 ft., 20.—25.3.10 (Neave) [Br. M.] vertreten. 
Ein zweites Stück stammt von Kigonsera (Ertl) [Coll. Schulth.]. 


Ich kann diese Art mit keiner der bisher beschriebenen mit Sicher- 
heit identifizieren. Sie scheint aber der beroe Per. nahe zu stehen. 
Während aber bei jener der Thorax rostfarben sein soll, ist er bei dieser 
dunkel blutrot; die Binden des Abdomens sind blaßgolden. Kopf und 
Thorax sind wesentlich gedrungener gebaut, vorausgesetzt, daß die 
P£&ringueysche Abbildung der beroe nicht verzeichnet ist. Der hinter 
den Augen fast parallelseitig verlängerte Kopf hat die Breite des 
Thoraxvorderrandes, der übrigens von P&ringuey in der Beschreibung 
der beroe bald als ‚‚base‘“, bald als ‚‚apex‘‘ bezeichnet wird, was natürlich 
leicht zu Mißverständnissen Anlaß geben kann. Der Thorax ist gleich- 
mäßig grob skulptiert; an seiner breitesten Stelle tritt nur ein kleines 


unscheinbares Zähnchen vor. Die Hintertibien besitzen an ihrer‘ 


Außenseite zwei deutliche Dornen, der obere in der Mitte, der untere 
im distalen Viertel; an der Außenseite der Mitteltibien stehen sogar 
drei Dornen, doch ist, wie schon oben betont wurde, diesen Merk- 
malen nur eine untergeordnete Bedeutung beizumessen. Das Ab- 
domen ist ziemlich schlank gebaut, mit feiner Längsskulptur auf dem 
zweiten Tergit (Taf. VII, Fig. 262). 

Länge: 15 mm. 

Bei dem Stück aus Kigonsera sind die Binden etwas weniger 
goldig getönt. 

difficilis n. sp. 

Ein Weibchen liegt vor mit der Angabe: G. E. Afrıka, Usangu- 
Dist., 3500—4500 ft., 29. 11.—15. 12. 10 (Neave) [Br. M.]. 

Diese Art scheint der mir nur der Beschreibung nach bekannten 
capicola Per. recht nahe zu sein. Als Unterschiede gegenüber der 
Beschreibung jener Art sind folgende Punkte zu erwähnen. Der Kopf 
ist deutlich länger als breit. Hinter den Augen ist er dabei um deren 
Längsdurchmesser verlängert. Die gleiche Länge besitzen die Wangen. 
Ein scharfer Seitenhöcker am Thorax ist nicht vorhanden. Der Thorax 
ist zwar auch düster rostrot, aber auf der abschüssigen Fläche des 
Mittelsegments und dessen Seiten schwarz. Der Fundoıt scheint 


u u ee u Ar A 


a a er a Te a) 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 695 


übrigens auch für eine Verschiedenheit der beiden Formen zu sprechen 
(Taf. VII, Fig. 263). 
Länge: ca. 7 mm. 


eurydice Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 50; 1899, t. 8, 
f.29; Ashmead in Canad. Entom., 1903, p. 330. 

Fünf Exemplare liegen vor von D.S.W.-Afrika (Lübbert) und 
(Langheld) [M. B.]; Windhuk (Heller) [M. B.]; Okahandja, 10. 03 
(L. Schultze) [M.B.]; D.S.W.-Afrika, Karıbib, 23. — 26.4.11 
(Michaelsen)[M. Hamb.]. 

Eine schon an der eigenartigen Färbung leicht kenntliche Art. 
Kopf und Thorax sind schwarz, die Scheibe des Thorax ist größten- 
teils dunkelrot. Auf dem Abdomen ist das zweite Segment dorsal 
wie ventral fast ganz rötlich rostfarben. Auch hinten am ersten und 
an der Basis des dritten, besonders aber ventral tritt die gleiche Färbung 
auf. Der Apikalrand des zweiten Tergits ist stets geschwärzt. An 
der Basis dieses Tergits ist eine Schwärzung selten. Die Beine und 
Fühler sind dunkelbraun bis schwarz. Auf dem Knoten des ersten 
Tergits findet sich ein länglicher weißer bis blaßgoldiger Fleck, auf 
dem Hinterrand des zweiten ein ebensolcher Mittelfleck. Auch die 
Außenwinkel sind hell gewimpert. Auf dem dritten und den folgenden 
Tergiten steht jederseits ein weißer Fleck, der allerdings nur bei frischen 
Stücken deutlich ist, bei beschmutzten oder abgeriebenen Stücken 
aber höchstens den Eindruck einer unterbrochenen Binde macht. 
So läßt sich auch nur die Bemerkung Peringueys: ‚third segment 
with a broad white band“ verstehen, falls P&ringuey nicht über- 
haupt eine nahe verwandte Form vorgelegen hat. Die Art ist sehr 
schlank gebaut und erscheint namentlich durch das cylindrische 
zweite Segment, dessen Seiten gerade und nicht gerundet sind, höchst 
auffallend. Die Wangen des grau behaarten Kopfes sind über der 
Wurzel der Mandibeln etwas nach außen gebogen. Die Fühler sind 
recht dünn; auch die Beine sind schlank und besitzen trotz der gegen- 
teiligen Angabe Pöringueys auf der Außenseite der Mittel- und 
Hintertibien je einen Dorn. Der schlanke Thorax ist oberseits sehr 
grob skulptiert, noch mehr aber das Abdomen besonders auf der 
Basalhälfte des zweiten Tergits. Auf der Apikalhälfte dagegen ist das- 
selbe Tergit geglättet und poliert (Taf. III, Fig. 183; Taf. VII, Fig. 264). 

Länge: 9—14 mm. 

Auf die Abbildung von Kopf und Thorax dieser Art hat Ashmead 
die Gattung Xenomutilla aufgestellt. 


singularis n. sp. 

Ein Weibchen dieser interessanten Form liegt aus D.O.-Afrika 
[M. Bud.] vor. 

Diese Art steht unter allen mir bekannten Formen der eurydice 
am nächsten. 

Schwarz; nur die Scheibe des Thorax dunkelrot. Ein weißlicher 
Apikalfleck findet sich auf dem ersten Tergit, ein ebensolcher Mittel- 
fleck und zwei seitliche am Apikalrand des zweiten. Die Außenwinkel 


% Heft 


696 “ Dr. H. Bischoff: 


des dritten Tergits sind ebenso behaart. Das vierte Tergit besitzt 
einige helle Mittelhärchen; das fünfte und sechste sind zum größten 
Teil hell behaart. Der Kopf ist namentlich im vorderen Teil grau be- 
haart. Im Vergleich zu eurydice Per. unterscheidet sich diese Art 
morphologisch in den folgenden Punkten: Die Wangen sind kürzer, 
über der Mandibelbasis nicht nach außen gebogen. Die Fühler sind 
wesentlich kräftiger; die Augen etwas kleiner. Hinter ihnen ist der 
Kopf um deren Längsdurchmesser verlängert. Der Thorax ist schwach 
breiter, kaum weniger stark punktiert. Die Beine sind weniger ge- 
streckt und kräftiger. Das zweite Tergit ist an seiner Basis, namentlich: 
in der Mitte, viel feiner punktiert. Auf der Apikalhälfte ist der Glanz 
zwar auch außerordentlich stark, aber die grübchenartigen Punkte 
sind nicht verschwunden. Das ganze Segment ist außerdem etwas 
gedrungener, seine Seiten sind nicht so gerade und nach vorn 
deutlich gerundet. 
Länge: 15 mm. 


subsp. ugandana n. subsp. 


Ein Weibchen aus Ouganda, Ounyoro merid., 1.09 (Alluaud) 
[M. P.). 


Ob die vorliegende Form spezifisch oder als geographische Rasse 
von der vorhergehenden zu trennen sein wird, kann nach dem einzigen 
Exemplar nicht entschieden werden. Zum mindesten steht sie der 
singularıs m. sehr nahe, unterscheidet sich aber in folgenden Punkten: 
der ganze Thorax ist rot und ein wenig feiner skulptiert. Auch das 
zweite Tergit hat eine besonders auf der Mitte der Scheibe feinere und 
dichtere Skulptur. Die Abstände des Mittelflecks von den beiden 
Seitenflecken auf dem zweiten Tergit sind geringer, sodaß die Ent- 
stehung der drei Flecken durch doppelte Unterbrechung der Apikal- 
binde deutlich wird. Das vierte Tergit ist größtenteils hell behaart 
(Taf. III, Fig. 184; Taf. VII, Fig. 265). 

Länge: 12 mm. 


Madagassische Arten. 


nigroaurea Sichel & Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 
1869, p:193, tab. 7, fig.5; Ann. Soe. ent. France, 1898, p. 19. 


= calamistrata Saussure in Mit. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 258; 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, Vol. 20, 1890, p. 288, Tab. 7, 
fig. 11. 

Von der Nominatform liegt mir ein Exemplar aus Madagaskar 
(Le Moult) [M. G.] vor. 

Diese Art nimmt unter den: Vertretern der Gattung Steno- 
miutilla eine isolierte Stellung ein. Das außerordentlich lange 
erste Hinterleibssegment, das gegen das zweite sehr stark ab- 
gesetzt ist, ferner das Fehlen einer Bedornung an den Beinen, die 
Gestalt des Thorax mit den kräftigen Seitenhöckern lassen diese 
Art sofort erkennen. Sie kann eventuell als Vertreterin einer neuen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 697 


Untergattung aufgefaßt werden, zumal auch das Männchen ähnliche 
charakteristische Eigentümlichkeiten besitzt. 

Die Nominatform ist an der Färbung leicht zu erkennen. Schwarz, 
mit schwarzer und goldiger Behaarung. Goldig behaaıt ist der größte 
Teil der Oberseite des ersten Segments, ein Basalfleck des zweiten, 
der mit einem breiten, vorn doppelt ausgebuchteten Apikalband 
desselben Tergits teilweise verschmelzen kann, sowie die übrigen Ter- 
gite und Endfransen der Sternite. 

Länge: 13—15 mm. 

Ich bin der Ansicht, daß die calamistrata Sauss. lediglich ein 
Synonym zu der nigroaurea Sich.& Rad. ist. Bezüglich des Fundortes 
der letzteren wird zwar nur vermerkt: Afrique [M. P.]. Aber von den 
in der gleichen Monographie der altweltlichen Mutilliden beschriebenen 
Arten tragen dieselbe Angabe noch die Arten argenteopicta, dispilota, 
rubroaurea — also Arten von Madagaskar. Wir können daher mit 
ziemlicher Sicherheit als Patria der nigroaurea Madagaskar annehmen. 
Auf die erste Abbildung der Art dürfte man sich wohl kaum verlassen 
können, da auch die anderen Figuren schlecht ausgefallen sind und 
man höchstens aus der Zeichnungsverteilung auf eine bestimmte Art 
schließen kann. Stellt man nun der Sichel& Radoszkowskischen 
Beschreibung die von Saussure für die calamistrata gegebene gegen- 
über, so unterscheiden sich beide Beschreibungen darin, daß die zweite 
der ihr zu Grunde liegenden Art einen goldigen Basalfleck auf dem 
zweiten Tergit zuschreibt, der der nigroaures nach der Original- 
beschreibung fehlen müßte. 

Daß dieser Fleck aber auch bei der letztgenannten Form tat- 
sächlich vorhanden und von den Autoren nur übersehen worden ist, 
gibt Andre auf Grund seiner Kenntnis des Typus an. Die Größe 
beider Individuen stimmt mit 15 resp. 16 mm gut überein. Ich glaube 
daher, beide ‚‚Arten‘“ dürften identisch sein. Der Name nigroaurea 
Sich. & Rad. hat die Priorität. Das Männchen zu dieser Art wird von 
den beiden Autoren in der M. melanochrysa aus Rio de Janeiro ver- 
mutet, und dabei wird der Gedanke einer Verschleppung der Art 
ausgesprochen, eine bei der schmarotzenden Lebensweise der Mu- 
tilliden unhaltbare Ansicht. Andererseits kann dies Männchen über- 
‚haupt nicht zu der nigroaurea Sich. & Rad. gehören, da die ausgerandeten 
Augen es aus der Gattung Sienomutilla entfernen und seine Zugehörig- 
keit zur Gattung Rhoptromutilla vermuten lassen (Taf. III, Fig. 185; 
"Taf. VII, Fig. 266). 


‚f. holomelaena Andre in Bull. Mus. Paris, 1899, p. 36. 


Der Typus dieser Form liegt mir vor.von Madagaskar, Bai d’An- 
tongil (Mocquerys, 1898) [M. P.] vor; außerdem ein. zweites Exemplar 
‚von Madagaskar (Le Moult) [Coll. Schulth.]. 

“ Sie unterscheidet sich von der Nominatform durch vollkommen 
schwarze Behaarung und gänzliches Fehlen von Goldhaaren, die 
übrigens bei anderen Individuen der gleichen Form noch andeutungs- 
weise vorhanden. sein können (nach Andre)... Im übrigen sind aber 


5. Ifeft 


698 Dr. H. Bischoff: 


die bei der Nominatform golden gefärbten Haare bei den dunklen 
Stücken noch durch andere Lagerung gegenüber der auch bei der 
Nominatform schwarzen Behaarung heraus zu erkennen. 

Länge: 17—18 mm. 


freyi Brancsik in Jahresh. Ver. Trencsen, 1891, p. 160, tab. 7, fig. 7. 

Außer dem Typus von Nossi B&[M. Bud. ] liegt mir noch ein weiteres 
Exemplar von Madagaskar, 5.09 (Le Moult) [M. G.] vor. 

Diese schöne Art nimmt durch die eigentümliche Anordnung der 
Zeichnung eine isolierte Stellung unter den Stenomutilla-Arten ein. 
Kopf, Thorax und erstes Abdominalsegment sind rot; Mandibeln, 
Fühler, Beine inkl. Hüften und Abdomen sind schwarz. Der Fühler- 
schaft kann an Wurzel und Spitze aufgehellt sein. Kopf und Thorax 
sind anliegend blutrot behaart. Auf Stirn und Scheitel, sowie am 
Vorderrand des Pronotums stehen aufrechte schwarze Haare. Das 
erste Segment ist auf der hinteren Hälfte golden behaart; das zweite 
Tergit trägt auf der Basalhälfte jederseits seitlich einen großen, rund- 
lichen, goldenen Fleck; ebenso ist der Hinterrand des gleichen Tergits 
bindenartig behaart und ein damit verschmelzender, rundlicher, an den 
Seiten und vorn gut begrenzter Fleck. Die beiden folgenden Tergite 
sind jederseits goldig behaart, das fünfte und sechste ganz. Die Sternite 
sind golden gefranst. Zur Morphologie dieser leicht kenntlichen Form 
mag erwähnt werden, daß an der breitesten Stelle des Thorax jeder- 
seits ein starker, spitzer Höcker steht. Die Hinterschienen tragen an 
ihrer Außenseite zwei Dornen, von denen der untere etwas vor dem 
distalen Ende der Tibie steht (Taf. III, Fig. 186; Taf. VII, Fig. 267). 

Länge: 14,5—17,5 mm. 


Die nun folgenden Weibchen kann ich nicht 
mit Sicherheit unter dem mir vorliegenden 
Material erkennen. 


beroe Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1899, p. 48, tab. 8, fig. 20; 
Andre in Bull. Soc. Vaud. Nat., 1899, p. 263. 

„Female. — Black, set with long, moderately dense hairs, black 
on the upper part, greyish underneath, whole thorax ferruginous red; 
head subquadrate behind and a little attenuate in front of the eyes, 
one - fourth less broad than the apex of the thorax, closely scrobi- 
culate, eyes ovate, prominent; thorax slightly rounded in the ante ior 
margin, with the outer sides ampliated sub-diagonally as far as r,he 
median part, which has a somewhat sharp but not much develop ed 
tuberele and diagonally narrowed from there towards the apex, which 
is truncate and narrower than the base by one-third and than the 
median part by one-half of the width; it is closely and equally serobi- 
culate all over, the median tubercle is proceded by two blunt, elongated 
ones, and the sides of the hind part are sub-serrate; first abdominal 
segment aculeate laterally, moderately long, with very much elongated, 
narrow and shallow foveae with the intervals smooth, narrow, and 
sharp, apical part with a broad silky white band covering a third of 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 699 


the petiole, second segment with a narrow band of similar texture 
produced in a triangle in the centre, outer side of the third segment 
with a short white patch, continued in the under part in a band, as 
is also the one in the second segment; intermediate and posterior tibiae 
with two single spines outwardly; abdominal carina produced in a 
sharp tooth at the apex. Length 15 mm. 

Tab. Zambesia (Salısbury).“ ’ 

Ob ein mir aus Bulawayo, 20. 7.13 (Arnold) [Coll. Arnold] vor- 
liegendes Weibchen zu dieser Art gehört, kann ich nicht mit Sicherheit 
entscheiden. Ich würde das betr. Individuum als eine bispina mit 
hellem Thorax ansprechen. Gegen ihre Zugehörigkeit zu beroe Per. 
spricht die Gestalt des Thorax, die viel gedrungener ist, als dies aus 
der Abbildung 1. c. hervorgeht. Sollte die Abbildung ungenau sein, 
dann müßte die bispina als Rasse zu der beroe gestellt werden. 


Bingham beschreibt in den Trans. ent. Soc., London 1911, 
p. 545 ein angeblich zu dieser Art gehöriges Männchen aus Natal und 
Rhodesia. Wie aber aus der Bemerkung ‚‚tegulae of the wings small 
and smooth‘ hervorgeht, dürfte es sich hierbei überhaupt nicht um 
eine Stenomutilla, sondern um ein Männchen der Gattung Dasylabroides 
handeln. 


capicola Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 47. 


„Female. — Head, antennae, abdomen, legs, and tarsı black, 
thorax dark ferruginous red; head slightly attenuate laterally, but 
with the sides straight and the posterior angles well defined, broader 
than long, and as broad as the base of the prothorax, posterior margin 
straight, closely and deeply scrobiculate, pilose in front and underneath, 
_ pubescent only in the posterior part; eyes subovate, large, prominent; 
prothorax straight at base, gradually ampliated and rounded from the - 
basal outer angle to about the median part, which is about one- fifth 
broader than the base, narrowed diagonally from there to the moderately 
abrupt apical dehiscence, where it is only one-half as broad as the 
apex, deeply and closely foveate, set with long, black bristles, convex 
and having three lateral submedian tubercles, the posterior one of 
which is a little sharp and situated at about the median part, the other 
two are elongate and hardly prominent; abdomen covered with long, 
black hairs, turning to greyish underneath, first segment moderately 
long, strongly petiolate, spinose laterally at base, scrobiculate and 
with a moderately broad apical silky white band, second segment 
globose and covered with deep, subelongate foveae, the intervals of 
which are raised, sharp, and form longitudinal sub-undulating lines, 
apical margin with a narrow band of white hairs all round, apex of the 
third and fourth segments fringed underneath with a short, greyish 
pubescence; abdominal carina of the first segment aculeate at base; 
intermediate and posterior tibiae with only one median spine on each 
side of the outer groove. Length 7—10,5 mm. 


Hab. Cape Colony (Cape Town, Port Elizabeth). “ 
5. Heft 


700 Dr. H. Bischoff: 


Die von Peringuey an der gleichen Stelle gegebene Beschreibung ° 


des Männchens folgt weiter hinten. 

Ob vier aus Shilouvane (Junod) [Coll. Brauns] u. [Coll. Schulth.] 
mir vorliegende Weibchen zu dieser Art gehören, läßt sich nicht mit 
Sicherheit entscheiden. Jedenfalls fehlen die Seitenhöcker am Thorax 
und auf den beiden letzten Tergiten tritt eine weißliche Behaarung 
auf. Von der sehr ähnlichen difficilis m. unterscheidet sie sich durch 
den hinten den Augen etwas kürzeren Kopf und dadurch eine etwas 
feinere Skulptur des zweiten Tergits, sowie durch die helle Behaarung 
auf den letzten Tergiten. Ich nenne diese Form, die ich vorläufig noch 
bei der capicola Per. als Subspecies belasse, subsp. annularis. 

Länge: 7 mm. 


celelia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 366; Z. Hym. 
Dipt. 1901, p. 322; Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 545; Ann. Mus. 
Napoli, 1910, Nr. 9, p. 15. } 

(nee clelia = celia Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1899, p. 443; 
l.c., 1901, p.132; Z. Hym. Dipt., 1901, p. 322). 

Das von Bingham als zu dieser Art gehörig beschriebene Weibchen 
ist mir nicht bekannt geworden. Die Originalbeschreibung lautet: 

„Female. — Black, the mesonotum of the thorax very obscurely 
dark red. Head, thorax and abdomen coarsely densely cribrately 
punctured and covered sparsely with stiff, erect, black hairs, the 
punctures on the second abdominal segment are elongate and run into 
heavy, coarse, longitudinal striations, the clypeus, lower part of the 
face, the scape of the antennae and legs have a more or less dense 
clothing of silvery white hairs, mixed with the black; transverse bands 
at the apices of the Ist and 2nd abdominalsegments of pale yellowish 
withe pubescence. Head transverse, broader than long, and not so 
broad as the thorax in front; mandibles acute at apex, elypeus highly 
polished and shining; antennae stout, 2nd joint of the flagellum some- 
what longer than the third; eyes: convex, prominent, placed in the 
middle of the sides of the head equally distant from the base of the 
mandibles and from the posterior lateral angle of the head. Thorax 
short, of the same shape as in the male, transverse anteriorly, the 
sides parallel for a short distance than obliquely inclined towards 
each other, the apex truncate, the pleurae excavate, coarsely cribrate 
not smooth. Abdomen: basal segment petiolate, nodose et apex, 
the ventral carıne not prominent, 2nd segment very long and massive, 
apical segment above convex, without pygidial area. Length 10 mm.“ 


galanthis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 49. 


„Female. — Head, antennae, thorax, tibiae, and tarsı dark ferru- 
ginous red; head slightly attenuate laterally behind the eyes, but 
with the sides straight and the posterior margin slightly sinuate, as 
broad as the base of the prothorax, very rugose and briefly pilose, 
eyes subovate, prominent; prothorax nearly straight at base, slightly 
ampliated laterally from the apical angle to one-third of the length, 
and slightly narrowed from there to the posterior declivity which is 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 201 


very abrupt, hardly convex, deeply scrobiculate with the intervals 
of the metathorax tuberculiform, outer sides angular at about the third 
part of the length, abdomen covered with long, greyish hairs, first 
segment moderately long, strongly petiolate, briefly spinose laterally at 
base, rugose and with a moderately broad, apical, silky white patch, 
second segment ovate, covered with shallow, narrow, elongate punctures 
with the intervals slightly raised, apical margin with a narrow white 
band, third segment almost entirely covered by a similar white band; 
outer groove of the intermediate and posterior legs with a double 
row of spines; abdominal carina of first segment dentate at tip. 

Allied to the preceding species (syrinx) owing to the shape of the 
abdomen, the first segment of\which is very distinctly petiolate; the 
shape of the prothorax is different, and the third segment of the ab- 
domen has a white, very short lateral band, wanting in M. capicola; 
the intermediate and posterior legs have a double row of spines, instead 
of a solitary one. Length 5 mm. 

Hab. Cape Colony (Cape Town, Port Elizabeth). ‘“ 


magrettii Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Vol. 3, Nr. 9, p. 15. 


„Nigra, thorace ferrugineo, abdominis segmentis: primo fascia 
lata apicali, secundo in margine apicali fascia in medio ad angulum 
superne producta, quarto macula media, quinto fascia completa solum 
lateribus abbreviata, flavo-sericea ornatis. Caput haud transversum, 
prothorace vix latius; thorax longior quam latus, subpiriformis, angulis 
anticis rotundatis; abdomen longe petiolatum, striato-punctatum; 
tibiae mediae et posticae in medio spinula unica instructae; calcaria. 
brunnea. Long. 14 mm. 

Patria: Africa,‘ 

Auf die nun bei Zavattari folgende, ausführlichere Original- 
beschreibung in italienischer Sprache sei besonders hingewiesen. 
Mir ist keine Stenomutiilla bekannt geworden, die ich völlig damit 
identifizieren könnte. Weiter sagt Zavattari von seiner Art: ‚„‚Questa 
nuova specie & molto affine alla Stenomut. cabicola Per. e St. beroe Per. 
alla St. acuticollis Andr& ed alla St. pseudoberoe Magr. dalle “quali 
differiscee per parecchi caratteri; innanzi tutto per avere ıl quarto 
‘ed il quinto segmento dell‘ addome ornati dorsalmente di pubescenza 
sericea, fatto questo che non si incontra in nessun’altra specie di Steno- 
mutilla, inoltre differisce fra l’altro dalla St. beroe Per. per avere una 
sola spina alle tibie anzich@ due; dalla capicola Per. per la fascia del 
secondo segmento prolungata triangolarmente nel mezzo e per la 
scultura meno profonda; dalla acuticollis Andr& per avere gli angolı 
anteriori del torace arrotondati e non spiniformi, per la mancanza 
delle due carene ventrali del secondo segmento, ed infine dalla pseudo- 
beroe Mägr. per la forma differente del torace che in quest? ultima 
& meno ristretto in addietro che nella magrettüi, per la mancanza di 
macchie sericee laterali sul terzo segmento del addome, per la forma 
alquanto diversa della carena ventrale del primo segmento,“ 

syrinx Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1899, p. 48, 


5. Heft 


702 Dr. H. Bischoff: 


„Female. — Slender, totally black, clothed with a brief, faintly 
white pubescence, hairs moderately dense, black; head broader some — 
what than the apical part of the thorax, shagreened all over, eyes large, 
very convex, posterior part of the head a little narrowed laterally 
behind the eyes, posterior angles not much rounded; thorax long, 
slender, hexagonal, very much attenuate in the posterior part, not 


tuberculate in the median part laterally, declivous behind and covered 


with closely set, rough but small punctures; abdomen petiolate, the 
node of the first segment roughly shagreened and having an apical, 
silky white patch, second segment elongato-ovate, covered with closely 
set, deep, not confluent punctures and having at apex a narrow band 
of white; ventral carina emarginate in the centre and acute at both 
ends; intermediate segments not fringed with greyish or whitish hairs 
underneath; tibiae with one submedian spine. Length 10 mm. 

As slender as M. eurydice, and not unlike in general facies, but 
the colour is very different, and there are no ventral carinae on the 
second. 

Hab. Nätal (Estcourt).‘“ 


Männchen. 
argentata Villers 
Das Männchen dieser Art ist mit seinen verschiedenen Formen so 
gut aus dem Mediterrangebiet bekannt, daß ich hier auf seine Kenn- 
zeichnung verzichten kann, und auf seine Beschreibung bei Andre 
in Species Hym. Europe, Vol. 8 verweise. 


congoana n. Sp. 

Mit Sicherheit glaube ich zu dieser Art drei Männchen stellen zu 
können, die mir von folgenden Fundorten vorliegen: Togo, Bismarck- 
burg, 13. 10. 92 (Conradt) [M. B.]; Kalengue, 15.9. 11 (Bequaert) 
[Congo M.]; Kibimbi, 3.2.11 (Bequaert) [Congo M.]. 

Schwarz; Hüften und Schenkel der Mittel- und Hinterbeine rot, 
weiße Apikalbinden finden sich am ersten und zweiten Tergit. Zer- 
streute, weiße Haare finden sich überall am Körper. Die Flügel sind 
braun mit hyaliner Basis und einem diffusen, hyalinen Fleck in der 


ersten Cubitalzelle. Kopf und Thorax sind verhältnismäßig fein 


punktiert, das Mittelsegment etwas gröber, aber auch regelmäßig. 
Die Tergite sind gleichmäßig rundlich, fein und zerstreut punktiert, 
sodaß die Zwischenräume also nicht den Eindruck von Längskielchen 
machen. Die Punktierung des zweiten Sternits ist wesentlich 
gröber. Die hintere Hälfte dieses Sternits ist dreieckig buchtig 
niedergedrückt. Die Spitze des eingedrückten Feldes reicht bis etwas 
über die Mitte nach vorn, wo es etwas höher gekielt ist, sodaß, im Profil 
gesehen, sich dort ein kleines Zähnchen befindet. Der Eindruck ist 
etwas glänzender als die ihn umgebenden Teile und wird von einem 
Längskiel, der am Apikalrand des zweiten Sternits entspringt, größten- 
teils durchzogen. Das erste Segment ist verhältnismäßig breit der 
Basis des zweiten angefügt. | 


a hr De el A u 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 103 


Länge: 8—10 mm. 
Als Typus bezeichne ich das Exemplar von Togo. 


alra n. sp. 


Ein Exemplar aus Mozambique, Vallee du Pungou& Guengere 
(Vasse, 1906) [M. P.] liegt vor. 

Möglicherweise gehört dies Tier als Männchen zu syrinz Per. 

Schwarz, auch die Beine. Der Habitus stimmt fast mit dem des 
Männchens der vorhergehenden Art überein, doch ist das zweite 
Segment etwas breiter, und die breiteste Stelle desselben weiter nach 
hinten verlagert. Weiße Binden finden sich am Hinterrand des ersten 
und zweiten Tergits. Das zweite Geißelglied ist im Verhältnis zum 
dritten deutlich länger als bei der vorigen Art. Weitere Unterschiede 
liegen in der Skulptur des ersten und zweiten Tergits. Diese sind näm- 
lich viel gröber und dichter punktiert. Der Ventraleindruck auf dem 
zweiten Sternit ist wesentlich tiefer und schärfer gekantet. Die Flügel- 
trübung ist eher schwärzlich als braun zu bezeichnen. 

Sehr ähnlich ist ein Exemplar aus Shilouvane (Junod) [Coll. 
Schulth.] Bei ihm ist der Eindruck des zweiten Sternits weniger 
stark gerandet. Es stammt aus einem Eumenes- oder Odynerus-Nest. 

Länge: 8 mm. 


diacantha m. 


Von dieser Art, deren Weibchen oben beschrieben ist, liegen mir 
18 Männchen vom gleichen Fundort vor. Eins der Exemplare ist mit 
dem Weibchen in copula gefangen worden. Diese Männchen dürften 
der calais Per. ähnlich sein, unterscheiden sich aber nach der Be- 
schreibung in einigen morphologischen Merkmalen. 

Schwarz; Thorax inkl. Tegulae, mit Ausnahme des Mittelsegments 
düster rot. Das Mittelsegment ist auf seiner Scheibe gewöhnlich ge- 
schwärzt, selten ganz rot oder ganz schwarz. Die Seiten des Mittel- 
segments sind meist in größerer Ausdehnung gerötet. Die Brust und _ 
die Pleuren über den Hüften sind häufig geschwärzt. Am Abdomen 
finden sich drei gleichbreite, weiße Binden auf den drei Basaltergiten. 
Während bei der calaıs Per. der Kopf quer entwickelt sein und nur 
schwach gerundete Hinterwinkel besitzen soll, sind bei der vorliegenden 
Art die Hinterwinkel stark gerundet, und der Kopf ist hinter den 
Augen beträchtlich verlängert, sodaß er nicht als quer bezeichnet 
werden kann. Der Thorax ist vorn zwar gerade, kann aber nicht 
gestutzt genannt werden. Das Längenverhältnis der Fühlerglieder 
stimmt etwa mit dem für die calais angegebenen überein. Die Skulptur 
des zweiten Tergits ist maschenartig, und zwar bilden die Zwischen- 
räume zwischen den einzelnen Punkten miteinander verschmelzende 
Längskielchen. Die Tiere besitzen eine kräftige Halseinschnürung, 
ähnlich wie die colligera Andre. Auch das Scutellum ist ähnlich wie 
bei jener Art beschaffen. 

Länge: 13—20 mm. 


5. Heft 


704 Dr. H. Bischoff: 


Als Typus 2 bezeichne ich ein Männchen von Mlanje, 3.2.1913 
(Neave) [Br. M.], das ein Weibchen mit den Mandibeln um das erste 
Abdominalsegment gepackt hält. 


olligera Andr& in Bull. Soc. Vaudoise, 1899, Vol. 35, p. 262. 

Vier Männchen von der Delagoa Bai (R. Monteiro) [M. B.] und 
Rikatla (Junod) [Coll. Schulth.] liegen vor. 

Diese Art ist an verschiedenen Eigentümlichkeiten leicht kennt- 
lich. Schwarz; Thorax mit Ausnahme des Mittelsegments und der 
Beine rötlich. Intensiv goldene Haarbinden finden sich an den Spitzen- 
rändern des ersten und zweiten Tergits, sowie auf dem dritten. Der 
quere, grob sculptierte Kopf ist hinter den Augen parallelseitig ver- 
längert, dieWangen sind kurz und haben etwa nur die halbe Länge des 
Augendurchmessers. Auch die Verlängerung des Kopfes hinter den 
Augen ist kaum stärker. Das zweite Fühlergeißelglied ist höchstens 
halb so lang wie das dritte. Das Pronotum ist vorne quer, das Scutellum 
gewölbt und zweilappig. Das erste und besonders das zweite Tergit sind 
grob skulptiert. Die Skulptur tritt, da eine anliegende Behaaarung 
fehlt, sehr deutlich hervor und ist auf dem ersten Tergit mehr aus 
runden Punkten gebildet, während sie auf dem zweiten Tergit aus 
Längsgrübchen mit kielartigen Zwischenräumen besteht. 

Länge: 10—14 mm. 


braunsi n. sp. 

Ein Männchen aus Lichtenberg, Transvaal, 5.6.06 (Brauns) 
[Coll. Brauns] liegt vor. 

Diese Art steht der diacantha m. außerordentlich nahe. Der Thorax 
ist aber einfarbig rostrot, vorn etwas stärker quer. Der Kopf ist nach 
hinten. etwas erweitert, während er bei der diacantha m. eher nach 
hinten ein wenig verjüngt ist. Auch die Flügel sind etwas heller ge- 
bräunt. 

Länge: ca. 13 mm. 


carinulata n. sp. | 

Ein Männchen aus Jankisia, 8.4.11 (Bequaert) [Congo M.] 
liegt vor. 

Schwarz; Pronotum, mit Ausnahme des Vorderrandes, Meso- 
notum und Scutellum rot, Pleuren und Tegulae schwarz. Kopf ziem- 
lich quer, vor und hinter den Augen verhältnismäßig wenig verlängert: 
Zweites Fühlergeißelglied kurz, von der Länge des ersten. Oberseits 
ist der Kopf über den Fühlerwurzeln schwarz, auf der Mundpartie 
und dem Fühlerschaft weiß behaart. Der Kopf ist ziemlich grob punk- 
punktiert. Das Pronotum ist deutlich feiner als das Mesonotum 
punktiert, das von großen, grubenartigen Punkten bedeckt ist. Die 
Tegulae sind groß, glänzend, teilweise grubig skulptiert. Das Scutellum 
ist auf der Scheibe nur schwach eingedrückt. Das Mittelsegment ist 
netzartig skulptiert, auch auf seinen Seiten. Die Skulptur der Meso- 
pleuren ist feiner. Das Abdomen macht einen schlanken Eindruck. 
Das erste und zweite Tergit tragen an ihren Hinterrändern Binden 


u Ken u 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 705 


aus dicht stehenden weißen Haaren. Auch sonst finden sich auf diesen 
Segmenten lange, weiße Haare oberseits und unterseits zerstreut, 
desgl. auf dem dritten Tergit, auf dessen Apicalhälfte die Haare zwar 
etwas dichter stehen, ohne indessen eine eigentliche Binde zu bilden. 
Das zweite Segment ist insofern von charakteristischer Gestalt, als 
seine größte Breite dicht vor dem Hinterrand liegt. Die Seiten sind 
bis dahin leicht gerundet. Das Segment ist deutlich länger als es an 
seiner breitesten Stelle breit ist. Die-Öberseite ist von kräftigen Längs- 
kielchen, die vielfach zusammenhängende Ketten zu bilden scheinen, 
bedeckt. Das erste Tergit ist durch ziemlich große Grübchen runzlig. 
Das dritte Tergit ist gröber als die folgenden skulptiert. 
Länge: 9,5 mm 


mlandjiana n. sp. 


Durch vier Exemplare aus Nyasaland, Mlanje, 27.1., 3., 4., 
6.2.13 (Neave) [Br. M.] vertreten. 

Diese Art hat mit der colligera Andre rechte Ähnlichkeit und 
steht ihr sehr nahe. Der Thorax ist düsterer rot und kann teilweise 
schwarz werden. Die Halseinschnürung ist wesentlich kürzer, der 
Kopf hinten ziemlich gerade, die Wangen sind etwas länger. Vor 
den Flügelschüppchen macht der Thorax einen mehr queren Ein- 
druck. Der Vorderrand des Pronotums ist fast gerade gestutzt. Die 
Flügel sind stärker gebräunt. Das Scutellum ist hinten noch tiefer 
ausgebuchtet, sodaß die beiden Hälften nicht stumpf gelappt, sondern 
dreieckig erscheinen. Die Abdominalsculptur ist wesentlich feiner, 
und die Binden werden nicht aus goldenen, sondern weißen Haaren 
gebildet. Im Allgemeinen stimmen sonst die beiden Arten überein. 

Länge: 12—13 mm. 

Als Typus bezeichne ich das Exemplar vom 27.1. 13. 


bieineta n. sp. 

Diese neue Art ist durch zwei Männchen vertreten mit folgenden 
Angaben: Brit. E. Afrika, Uchweni Forest, near Witu, 25.—27.2. 
und 1.—2.3.12 (Neave) [Br.M.]. 

Morphologisch steht diese Art der vorhergehenden recht nahe. 
In der Färbung zeichnet sie sich aber durch das Fehlen einer Binde 
auf dem dritten Tergit aus. Der Kopf ist weniger stark quer ent- 

wickelt als bei der mlandjiana m., aber hinter den Augen bei weitem 
nicht so verlängert, wie bei der diacantha m. Die Scutellarbildung 
ist der der letztgenannten Art, sowie der der colligera außerordentlich 
‚ähnlich, also wesentlich von der der mlandjiana m. verschieden. Die 
Kopfbildung läßt sie von den beiden andern Arten unterscheiden. 
Über die Kragenbildung kann nichts Bestimmtes gesagt werden, 
da der Kopf bei beiden Individuen hochgebogen ist. Daß ein Kragen 
vorhanden ist, kann man in der Seitenansicht deutlich erkennen. 
Länge: etwa 14 mm. 
Als Typus bezeichne ich das zuerst erbeutete Exemplar. 


Arehir für Naturgeschichte z 
1920. A. 5 45 5. Heft 


706 Dr. H. Bischoff: 


bieingulata n. sp. 

Ein einziges Exemplar liegt vor von Port. E. Afr., Vy. of Kola 
R., near E. Mt. Chiperone, 1500—2000 ft., 6. 4. 1913 (Neave) [Br. M.]. 

Sie ähnelt der vorhergehenden Art recht in der Zeichnung. 
Schwarz; Thorax sehr dunkel rot bis schwarz, Mittelsegment schwarz. 
An den Spitzenrändern des ersten und zweiten Tergits finden sich 
weiße Binden. Auf dem dritten und vierten Tergit stehen zerstreute, 
weißeHaare. Auf den folgenden Tergiten fehlen sie oder treten höchstens 
noch an den Seiten auf. Ebensolche Haare sind auf dem Körper 
überall verbreitet, doch fehlen sie auf Stirn und Scheitel mit Aus- 
nahme von dessen Hinterrand, desgl. auf den vorderen Partieen des 
Thoraxrückens bis zum Scutellum. Der Kopf ist hinter den Augen 
kaum mehr verlängert als bei der vorigen Art; ein Kragen ist deutlich 
ausgebildet. Das Scutellum ist wesentlich anders gestaltet als bei 
den sonst ähnlichen vorhergehenden Formen. Es ist kleiner, hinten 
höchstens ganz schwach eingedrückt und seitlich nicht erweitert, 
weder lappenförmig noch .dreieckig. Die Vorderflügel sind größten- 
teils hyalıin und besitzen einen breiten schwärzlich grauen Saum, 
der den Radialnerv, dritten Cubitalquernerv und zweiten rücklaufenden 
Nerv innen zur Grenze hat, während bei den ähnlichen Arten die Flügel 
stets in weiterem Umfang gebräunt und nur an der Basis heller sind. 
Die Skulptur des zweiten Tergits ist eine ähnliche, doch sind die 
Grübchen an den Seiten etwas gröber und stehen etwas dichter. 

Länge: etwa 12 mm. 

Zwei weitere Stücke von Rikatla, Delagoa (Junod) [Coll. 
Schulth.] zeichnen sich durch etwas geringere Größe, wesentlich 
helleren Thorax und mehr gelblich getönte Binden aus. Diese Form 
dürfte eine besondere Rasse darstellen. 


nyasana n. sp. 


Zwei Männchen aus Nyasaland, Lr. Shire Vy., nr. Chikawa, 
600 ft., 12.—16. 4.10 (Neave) [Br.M.] und Btwn. Mwera and L. 
Nyasa, 12.—21. 10.10 (Neave) [Br. M.]. 

In der Gestalt des Kopfes mit der bicingulata übereinstimmend, 
unterscheidet sie sich durch das Vorhandensein einer Binde auf dem 
dritten Tergit, das in der Mitte hinten stärker eingebuchtete, etwas 
größere Scutellum, das allerdings noch nicht so stark eingesattelt 
ist wie bei der bicincta. Die Flügel sind stark gebräunt, nur an der 
Basis etwas aufgehellt. Die Zwischenräume zwischen den Punkten 
sind nicht so stark kielchenartig erhaben. Das zweite Fühlergeißel- 
glied ist verhältnismäßig länger als bei der bicinct« m. und von der 
gleichen Länge, im Verhältnis zu den angrenzenden Gliedern gemessen, 
wie bei der bieingulata m. 

Länge: 9—10 mm. 

Diese Art ist außerdem dadurch ausgezeichnet, daß das erste 
Abdominalsegment zwar nach vorn beträchtlich verjüngt, aber nicht 
deutlich gestielt ist. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 707 


koedoesana n. sp. 

Ein einziges Männchen liegt vor mit der Bezeichnung: Koedoes 
Riv., 12. 1900 (Dr. Breyer) [Coll. Brauns)]. 

Von der ihr sehr ähnlichen vorhergehenden Art ist diese dadurch 
am besten zu unterscheiden, daß das erste Abdominalsegment vorn 
sehr deutlich gestielt ist. 

Ein Stück aus Botchabelo, 1500 m, N. Transvaal (Junod) [Coll. 
Schulth.] ist etwas kleiner; der Thorax ist heller und die Binden 
sind etwas reiner weiß. 

Länge: 11,5 mm. 


/elelia Peringuey. (Bzgl. der Literatur vgl. das beim Weibchen 
Gesagte). Durch .vier Männchen aus Salisbury, 11.09 (Marshall) 
[M. B.] und [Br. M.]; sowie von Kalengwe, 15. 9. 11, de nid d’Eumenes 
(Bequaert) [Congo M.] vertreten. 


Diese Art dürfte mit Sicherheit nur auf Grund des Peringuey- 
schen Typus zu erkennen sein. Da die vorliegenden Stücke vom 
Öriginalfundort stammen, ist die Wahrscheinlichkeit, daß die vor- 
genommene Deutung richtig ist, nicht gering. Das Stück [M. B.] ist 
von Andr& bestimmt und ich schließe mich dieser Auffassung an. 
Ob allerdings diese Form mit der von Andr& in Z. Hym. Dipt. 1901, 
p. 322 besprochenen übereinstimmt, ist mir nicht ganz sicher. Gegen- 
über der P&ringuey’schen Originalbeschreibung weichen diese 
Tiere darin ab, daß die Ocellen nicht auf einer Erhöhung stehen, und 
daß die Stücke im Durchschnitt kleiner sind. Von der colligera Andre 
bestehen mehrere wichtige Unterschiede, auf die besonders hinge- 
wiesen werden mag, da Andre die nahe Verwandtschaft beider Arten 
betonte. Eine Collar-Einschnürung ist nur schwach entwickelt; der 
Kopf ist viel kräftiger gebaut; das erste Abdominalsegment ist hinten 
kaum eingeschnürt und vorn kaum in einen Stiel ausgezogen; die 
Skulptur des zweiten Tergits ist wesentlich feiner, und dasselbe Seg- 
ment ist nach hinten viel stärker verengt. Schließlich ist die Be- 
haarung nicht golden, sondern weiß. 

Länge: 9—13 mm. 

Ob übrigens Zavattari bei seinen Angaben tatsächlich eine 
St. clelia Per. vorgelegen hat, möchte ich bezweifeln. Auf jeden Fall 
sind St. clelia Per. und colligera Andre gut getrennte Arten. Wenn 
Zavattari in seinem Exemplar eine Übergangsform zu finden gemeint 
hat, so bin ich der Ansicht, daß nach einem so spärlichen Material 
und bei der völligen Unzulänglichkeit der Peringuey’schen Be- 
schreibungen diese Behauptung etwas gewagt sein dürfte. 


capicola Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 47. 


„Male. — Similar to the female in sculpture and colour, except 
that the metathorax is black, and is also more broadly foveate than 
in the anterior part; the shape and size of the abdomen and head are 
similar, the carına of the first abdominal segment identical; the eyes 
are not emarginate and the intermediate and posterior legs are not 


4A5* x Heft 


7108 Dr. H. Bischoff: 


spinose outwardly; wings hyaline at base, infuscate in the median 
part, and fuscous at tip. Length 9—10 mm. 

Hab. Cape Colony (Cape Town, Port Elizabeth).‘ 

Vgl. das bei der diacantha Gesagte. 


calais Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 499; Zavattari in 
Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, Vol. 3, p. 14. 

Da es mir nicht möglich ist, die Beschreibung der calais auf eine 
der vorliegenden Formen zu beziehen, dieselbe vielmehr auf eine 
ganze Reihe von Arten paßt, sehe ich mich genötigt, die Original- 
beschreibung wiederzugeben. 

„Male. — Black, shining; prothorax, mesothorax and scutellum 
red, apical margin of the first and second segments, and the whole 
of the third one with a transverse silvery white band; head transverse 
with the posterior angles slıghtly rounded, the eyes are not emargi- 


nate; it is covered with deep, round foveolate punctures, and clothed- 


with dense black hairs; the mandibles are somewhat short, not enlarged 
at tip, quadri-dentate inwardly, and not toothed beneath; antennae 
thick, second joint of the flagellum one-third shorter than the third, 
but of equal width, scape very roughly punctured; thorax truncate 
in front, not long; deeply foveolate, mesothorax without raised longi- 
tudinal groove or line, scutellum on a plane with the mesothorax, 
transverse with the posterior angles rounded, a little emarginate and 
slightly declivous at apex; tegulae red, deeply punctured; wings 
fuscous, anterior ones slightly bluish at tip and a little less deeply 
infuscate at base, stigma opaque, very small, radıal not truncate 
nor very elongate; three cubital cells and two recurrent nervures; 
abdomen petiolate, first and second segments covered with deep, 
elongate, foveolate punctures, the others closely aciculate; the first 
segment is long, very slender at base, and gradually swollen, the 
remainder of the abdomen is quite ovate, the margins of the first and 
second segment have a silvery white pubescent band, and the third is 
covered with a similar band which is not, however, broader than the 
marginal one on the second; ventral carina of the first segment nearly 
as long as the segment itself, little raised and not truncate at apex; 
legs black; tibiae not spinose, spurs black. Length 12 mm. 

Hab. Natal (Durban). C. N. Baker. 

Its nearest ally among South African Mutilla with the basal 
segment long and nodose at apex, is M. capicola, but it differs from 


it by the less deep and narrower foveolate punctures on the two basal‘ 


segments of the abdomen, the first of which is also a little more slender, 
and there is a transverse band on the third segment which is absent 
in M. capicola.“ 


galanthis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1899, p. 49. 

„Male. — Similar in shape and sculpture to the female; the colour 
of the thorax is brighter red, and the base of the first abdominal seg- 
ment is also red; but the metathorax is not tuberculate even laterally; 
the mesothorax has apparently no longitudinal groove; wings sub- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 709 


hyaline at base, infuscate at tip; eyes not emarginate; intermediate 
and posterior tibiae without spines. 

Closely allied to the male of M. capicola, but the head, which is 
nearly as long as broad, instead of being broader than long has the 
posterior angles rounded; the whole of the upper part of the thorax 
ıs bright red, instead. of the metathorax being black, an the punctures 

on the abdomen are in both sexes shallower and the intervals only 
very slightly raised. Length 8 mm. 
Hab. Cape Colony (Cape Town, Port Elizabeth). “ 


eumenoides Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 143. 


Dieses Männchen dürfte sehr wahrscheinlich zu der nigroaurea 
Sich. Rad. gehören oder wenigstens zu einer nahe verwandten Form. 

„Corpus nigrum, nigro-pilosum, calcaribus piceis. Caput post 
oculos angustatum, oculis integris, mandibulis extus edentatis. 
Thorax brevis, ovatus, scutello fere plano, alis nigro-violaceis, cellula 
radiali haud truncata, cellulis cubitalibus tribus. Abdomen longe 
petiolatum, subtus haud carinatum. — Long. 15 mm. 

Tout le corps noir ainsi que les mandibules, les antennes et les 
pattes. T&te, thorax et abdomen assez densement herisses en dessus 
de poils noirs, plus long et moins serres sur l’abdomen. Pattes herisses 
de poils noirs, ceux du dessous des tarses grisätres; eperons d’un brun 
noir. 

Tete a peu pres aussi longue que large, un peu plus etroite que le 
thorax, fortement retrecie en arriere derriere les yeux, de sorte que 
le vertex, vu de face, parait triangulaire; elle est fortement et densement 
ponctuee-reticulee.e Yeux assez grands, elliptiques, entiers, peu 
rapproches de l’articulation des mandibules; ocelles petits, groupes, 
peu saillants; mandibules assez larges, tridentees au sommet et munies 
en outre d’un quatrieme denticule mousse a leur bord interne, inermes 
en dehors; antennes robustes, scape court, & peu pres de la longueur 
des trois premiers artieles du funicule; les deux premiers articles du 
funieule tres courts, plus larges que longs, les suivants allonges, le 
troisieme un peu plus long que le quatrieme. Thorax en ovale court, 
plus etroit en arriere qu’en avant; pronotum rectiligne an avant avec 
les angles lateraux arrondis, son bord posterieur echancr& en angle 
obtus; il est fortement et densement ponctue-röticule ainsi que le 
mesonotum; €@caillettes grandes, luisantes, marquees de gros points; 
seutellum presque plan, ponctue-reticule; metanotum brusquement 
deelive, subtronque, presque sans face basale, fortement et dens&ment 
reticule. Abdomen nettement et longuement petiole, rappelänt tout 
a fait celui de certains Eumenes; premier segment (petiole) en ovale 
allonge, tres retreci en avant, contracte en arriere, marque en dessus 
de gros points peu serres, sans carene mediane en dessous; second 
segment tres retreci en avant pour s’articuler avec le petiole, ponctue 
comme le premier segment, sans carene en dessous ou il est marque 
de chaque cöte d’une petite impression lin&aire, garnie de pubescence 
grisätre; les segments suivants plus finement ponetues. Ailes violettes, 


5. Heft 


710 Dr. H. Bischoff: 


stigma peu distinct, cellule radiale courte, non distinetement tronqu&e 
au sommet; trois cellules eubitales et deux nervures recurrentes recues 
la premiere vers le milieu de la 2. cellule cubitale et la seconde pres 
de Vextremite de la 3. cubitale; la troisieme nervure transverso- 
cubitale est coudee en son milieu et emet & cet endroit une nervule 
longitudinale. Pattes avec les tibias non Epineux en dehors. 

Madagaskar (Baie d’Antongil), un seul individu capture par 
M. A. Mocquerys et faisant partie des collections du Museum de 
Paris. 

Par son corps entierement noir, sans taches ni bandes de 
pubescence claire, et par son aspect eumeniforme, cette Mutille, qui 
appartient au sous-genre Stenomutilla, ne ressemble a aucune des 
especes qui me sont connues. “ 


Antennotilla n. g. 


Genotypus: phoebe Per. als bisher einzige bekannte Art der Gattung. 


Männchen: Gattungsdiagnose mit der Artdiagnose zusammen- 
fallend. 

phoebe Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 370. 

Ein Exemplar dieser isoliert stehenden Art liegt vor von Sunday 
River, 15.2.99 (O’Neil) [M.B.]. 

Schwarz, mit Ausnahme des Prothorax und der Tegulae, die hell 
rostrot sind. Auch das letzte Tergit ist bei dem einzigen mir bekannten 
Exemplar etwas aufgehellt. Die Tibialsporne sind weiß. Das erste 
und zweite Tergit tragen am Apikalrand eine schmale weiße Apikal- 
binde, das dritte und vierte sind ebenfalls von einer gleichfarbigen, 
gelblichweißen Behaarung völlig bedeckt. Das zweite bis vierte Sternit 
sind weißlich bewimpert. Mehr gräuliche Haare finden sich auf Kopf, 
Thorax, Beinen und Fühlern. Die hinteren Segmente sind ganz schwarz 
behaart. Eine schwarze Behaarung findet sich außerdem auf dem 
Mesonotum und dem größeren Teile des zweiten Tergits. Die Flügel 
sind hyalin mit leicht dunklerem Saume. Der Kopf ist etwa so breit 
wie der Thorax ohne Tegulae. Hinter den Augen ist er nur schwach 
parallelseitig verlängert, sodaß der Scheitel einen queren Eindruck 
macht. Die großen Augen sind tief und verhältnismäßig breit aus- 
gerandet. Auffällig gebaut sind die Mandibeln. An ihrer unteren Kante 
sind sie ausgebuchtet, sodaß ihr proximaler Teil rechteckig gegen 
den distalen abgesetzt erscheint. Kurz vor der Spitze befindet sich 
an ihrer Innenseite ein rechtwinklig, horizontal nach innen vorspringen- 
der Zahn. Die Fühler sind ziemlich kurz und dick. Die mittleren Glieder 
sind kaum ein Drittel länger als breit. Das erste und zweite Geißel- 
glied sind bedeutend kürzer als das dritte. Die einzelnen Glieder 
sind am Ende fast gerade abgestutzt, aber an einer Seite plötzlich 
in eine Schuppe erweitert, die sich über die Basis des folgendes Gliedes 
erstreckt. Die hinteren Ocellen sind um etwa das Anderthalbfache 
ihres eigenen Abstandes von den Facettenaugen entfernt. Der Clypeus 
ist in der Mitte des Vorderrandes leicht ausgerandet. Über seine Mitte 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 711 


verläuft eine stumpfe Erhebung, neben der seitlich der Clypeus grubig 
eingedrückt ist. Der Vorderrand erscheint dadurch seitlich etwas 
wulstig gerandet. Im Ganzen ist der Kopf etwas breiter als der gerade 
Vorderrand des Pronotums. Die Seiten des Pronotums erscheinen 
nach vorn leicht konvergierend, die Vorderwinkel schwach abgerundet. 
Die sehr großen Tegulae sind grob punktiert. Die Parapsidenfurchen 
erstrecken sich deutlich über die ganze Länge des Mesonotums. Das 
Scutellum ist flach gewölbt. Die Skulptur des Propodeums ist grob 
und tief netzartig. Das zweite Tergit ist grob und dicht punktiert, 
mit deutlichen Seitenfurchen, die auch auf dem Sternit angedeutet 
sein können; das zweite Sternit viel gröber und etwas weitläufiger. Das 
erste Segment ist nach hinten stark verbreitert und erscheint infolge der 
kräftigen Wölbung des zweiten Segments scharf gegen dieses abge- 
setzt, ähnlich wie bei der Smicromyrme dasylabriformis und deren Ver- 
wandten. Das Analtergit ist an seinem Spitzenrande gerade abgestutzt 
und längs der Mitte leicht eingedrückt. Der Kiel des ersten Sternits 
ist nur ganz schwach ausgerandet. Das achte Sternit ist ziemlich 
kräftig punktiert. Die Flügel besitzen drei Cubital- und zwei Discoidal- 
zellen. Die drei basalen Abschnitte des Radius sind ungefähr gleichlang. 
Länge: 10 mm. 


Psammotherma. 


Latreille: Bezüglich des ältesten Literaturzitates über diese Gattung 
scheint Unklarheit zu herrschen. Lepeletier zitiert: „Latr., Crust. 
et Ins. Deterville, tome 2, p. 315 (vid. Notam V).‘‘ Dieses Zitat hat 
Dalla Torre (1897) offensichtlich umgeändert in Latr., Hist. nat. 
Crust. et Ins., 2, 1802, p. 315 nota. Andre gibt in Wytsman, Gen. 
Ins. dasselbe an, aber läßt ‚‚nota‘‘ fort. 

An der von Dalla Torre und Andr& angegebenen Stelle findet 
sich aber die Beschreibung der Gattung Psammotherma nicht. Auch 
1810 wird dieselbe von Latreille noch nicht erwähnt. 1819 fehlt 
sie ebenfalls noch im Nouv. Diet. Die älteste Beschreibung, die ich 
auffinden kann, ist die in „Familles nat. Rögne anim.“ 1825, p. 453. 
Die dortige Angabe lautet „antennes des mäles pectinees.“ 

Männchen (über die zugehörigen Weibchen lassen sich noch 
keine Vermutungen anstellen): 

Mittelgroße bis große Formen von ziemlich schlanker Gestalt. 
Der Kopf ist etwas schmaler als der Thorax. Der Scheitel ist ziemlich 
stark gewölbt, die Stirn ziemlich flach. Die Fühlergruben sind groß 
und mehr oder weniger deutlich gerandet. Die Wangen sind so lang 
oder etwas kürzer als der Abstand der Augen von den Hinterwinkeln 
des Kopfes, die verrundet sind. Der Clypeus tritt deutlich vor und ist 
auf der Mitte der Länge nach dachförmig erhaben. Die Mandibeln 
sind unterseits unbewehrt, vor der Spitze oberseits mit einem mehr 
oder weniger deutlichen Zähnchen. Die Augen sind groß, oval, flach, 
innen stark ausgerandet, deutlich fazettiert. Die Ocellen sind gut 
entwickelt. Die vordere ist größer als die‘ hinteren, seitlichen, die 
einander viel näher stehen als den Augen. Sehr auffällig sind die 


5. Heft 


712 Dr. H. Bischoff: 


Fühler gebaut. Der gekrümmte Schaft ist vorder- und unterseits 
stark gekielt. Das erste Geißelglied ist kurz, scheibenförmig, das 
zweite ist bereits ähnlich wie die folgenden erweitert. Der eigentliche 
Fühlerkörper ist dorsal gelegen, u. z. sind die einzelnen Fühlerglieder 
mit Ausnahme des ersten und letzten oberseits plattenförmig erweitert, 
sodaß jedes die Basis des folgenden überdeckt. Ventral entspringt 
an der Basis dieser Glieder eine große, nach vorn offene Tasche, die 
mit- ihrem geschlossenen Grunde sich weit unter das vorhergehende 
Glied erstrecken kann, während die Seiten mehr oder weniger flügel- 
förmig ausgezogen sein und abstehen können, wodurch dann das 
gefiederte Aussehen bedingt wird. 

Die Vorderwinkel des Thorax sind abgestutzt. Das Mesoscutum 
besitzt durchgehende, tiefe Parapsidenfurchen. Die Tegulae sind 
groß, hinten mehr oder weniger aufgebogen und grob punktiert. Das 
Mesoscutellum ist hinter seiner basalen Quergrube einfach gewölbt, nicht 
gebuckelt und ziemlich grob punktiert. Das Propodeum ist an den 
Seiten gerundet, zur Basis etwas eingezogen und mehr oder weniger 
maschig skulptiert, gelegentlich mit einem gestreckteren, mittleren 
Basalfeld. Die Mesopleuren sind ziemlich stark gewölbt und grob 
punktiert, die Metapleuren eingesenkt und größtenteils geglättet. 
Gegen das Propodeum sind die Metapleuren scharf abgesetzt. Die 
Beine sind einfach gebaut. Die Putzvorrichtung der Vorderbeine 
ist in Anpassung an die erweiterten Fühler vergrößert. Der Putzsporn 
ist sehr Jang und die Ausbuchtung des entsprechenden Metatarsus 
gestreckt. Mittel- und Hintertibien scheinen an ihren Außenseiten 
nicht bedornt zu sein. Die Flügeladerung ist normal. Drei Cubital- 
und zwei Discoidalzellen sind vorhanden. 


Das Abdomen ist von ziemlich schlanker Gestalt, auf dem zweiten 
Tergit ziemlich dicht und grob, auf der Mitte nicht zerstreuter punktiert. 
Die Tomentfurche des zweiten Tergits ist lang und gestreckt; auch 
auf dem zweiten Sternit kann eine solche auftreten. Das erste Segment 
ist leicht glockenförmig gegen das zweite abgesetzt. Das letzte Tergit 
ist einfach gebaut; das achte Sternit ist auf der Scheibe mehr oder 
weniger gehöckert; das siebente Sternit ist auch deutlich sichtbar, 

Die Färbung ist entweder schwarz mit mehr oder weniger ge- 
rötetem Thorax, gelegentlich auch roten Fühlern, oder blau. Die Flügel 
sind mehr oder weniger bräunlich getrübt. Eine helle Behaarung 
kann am Abdomen Fransen oder Binden bilden; das dritte Tergit 
ist meist ganz von einer hellen Binde bedeckt. 


flabellata Fabricius in Syst. Piez. 1804, p. 341. 


Latreille in Crust. et Ins. Vol.2, p. 136; Lepeletier in Hist. 
nat. Hym., Vol.3, p.595;-Smith in Tr. ent. Soc. London p. 396, 
tab. 21, fig. 6; Gribodo in Mem. Ac. Bologna, 1894, p. 151. 

Diese nicht zu verkennende Mutillide ist von Fabricius mit der 


Fundortsangabe Senegal beschrieben worden. Diese Angabe dürfte 


aber wohl irrtümlich erfolgt sein, denn alle mir vorliegenden und auch 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 713 


die übrigen bisher bekannt gewordenen Stücke stammen aus Süd- 
afrika (Taf. VII, Fig. 268). 

Diese Art ist sehr leicht an der Färbung zu erkennen. Schwarz; 
der Thorax ist mindestens zum Teil und die Tegulae sind ganz rot. 
Am Abdomen findet sich eine schmale, weiße Endfranse am ersten 
Tergit, und das ganze dritte Tergit ist hell behaart. Auch am Apikal- 
rand des zweiten Tergits tritt besonders seitlich eine schmale, weiße 
Endfranse auf, die nur bei kleineren Stücken auch auf der Mitte des 
Apikalrandes andeutungsweise vorhanden ist. Die Flügel sind schwarz- 
braun getrübt mit leichtem violettem Glanz. 


Übrigens findet sich in der Bindenzeichnung des Abdomens ein 
Unterschied gegenüber der Fabricius’schen Beschreibung. Es heißt 
dort nämlich: „Abdomen nigrum, segmento primo tertiogue margine 
albis.““ — Auf Grund der verschiedenen Thoraxfärbungen stelle ich 
mehrere Aberrationen auf, die keinen Anspruch darauf haben, als 
eigene Rassen angesprochen zu werden, da sie mit der Nominatform 
durcheinander vorkommen. Bei der typischen flabellata sollen Sceu- 
tellum und ‚Subscutellum“ schwarz, die vorderen Thoraxpartieen 
rot sein. Stücke, bei denen auch das Scutellum rot ist, bezeichne ich 
als /. scutellaris. Tiere, bei denen die schwarze Färbung sich auch 
über das ganze Mesonotum ausgebreitet hat, sodaß nur noch der Pro- 
thorax und die Tegulae rot sind, mögen den Namen prothoracalis 
führen. Übergänge zwischen diesen Formen sind mir bisher nicht 
bekannt geworden, dürften aber sicherlich noch gefunden werden 
und vielleicht seltener als die extremen Formen sein, wie dies ähnlich 
auch bei der paläarktischen Sm. rufipes der Fall ist. 


flabellata Fabricius in der typischen Färbung ist in zwei Exem- 
plaren vertreten von Caffraria (Krebs) [M.B.], einem Stück von 
Sunday River (O’Neil) [M. W.], sowie einem weiteren vom Sunday- 
River (O’Neil) [Coll. Schulth.]. 


f. seutellaris n. f. liegt vor in vier Stücken u. z. von Caffraria 
(Krebs) [M.B.] als Typus dieser Form, und vom Sunday River, 
15.2.99 (O’Neil) [M. W.] und [M. Hamt.)]. 


f. prothoracalis n. f. Durch drei Stücke aus Caffraria (Krebs) 
IM. B.], darunter der Typus vertreten und durch ein weiteres vom 
Kap [M. W.1. Dieses letztere Stück stammte aus dem Berliner Museum 
und ist durch Klug an Winthem abgegeben worden und mit einem 
Teil von dessen Sammlung an das Wiener Museum gelangt. 


subsp. transvaalensis n. subsp. 


Fünf Männchen von Shilouvane (Junod) [Coll. Schulth.] 
gehören einer eigenen Form an, die wohl am besten als Subspecies 
zu der flabellata zu stellen ist. Diese Stücke sind dadurch ausgezeichnet, 
daß die bei der typischen flabellata nur andeutungsweise vorhandene 
Apikalfranse des zweiten Tergits hier bindenartig entwickelt ist. Außer- 
dem tritt seitlich an der Basis des gleichen Tergits eine dichte, helle 
Behaarung auf. Auch in der Färbung des Thorax sind diere Stücke 


L5. Heft 


714 Dr. H. Bischoff: 


einheitlich. Bei allen ist der Thoraxrücken mit Ausnahme des Pro- 
podeums und des Metathorax schwarz. 


Länge: 10—13 mm. 
Als Typus bezeichne ich das größte Exemplar. 


Die Zeichnung des Abdomens dürfte ähnlich sein wie bei der 
transvaalica Per., doch läßt die Färbung des Thorax und der Fühler 
eine Vereinigung nicht zu. 


eyanochroa Andre in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 134. 


Das einzige vorliegende Exemplar, zugleich der Typus, stammt 
vom Kapland (Krebs) [M.B.]. 

Diese Art ist an ihrer Färbung sofort kenntlich und Verwechse- 
‚lungen sind ausgeschlossen. Der Körper hat eine lebhaft blaue Fär- 
bung mit einem violetten Schimmer. Fühler und Beine sind schwarz, 
die Tibialsporne sind weiß. Die vorderen Tergite sind spärlich grau 
bewimpert. Die Flügel sind ziemlich hyalin, nur schwach getrübt, 
aber mit gut abgesetztem, verdunkeltem Saum. Die Fühler machen 
bei dieser Art einen viel gedrungeneren Eindruck, da die lappenförmigen 
Anhänge der einzelnen Glieder kürzer und bei weitem nicht so stark 
abgespreitzt sind. Auch die Gestalt des Mittelsegments ist sehr ver- 
schieden. Es ist kürzer und seitlich mehr gerundet. Die Punktierung 
des zweiten Tergits ist weniger gedrängt und weitläufiger (Taf. VII, 
Fig. 269). 

Länge: 10,5 mm. 


transvaalica Peringuey in Ann. S. Afr. Mus. 1909, p. 385. 


„Black, with the antennae and tegulae only red, in the former 
however the first and the second joints are black; abdomen nearly 
sessile, the first segment with a narrow apical fringe of subflavescent 
hairs with a white tinge, second segment with an equally narrow 
apical border, third segment completely covered by a band of the 
same colour. 

It is not necessary to repeat here the description of the P. fla- 
bellata Fab., with which the present species is intimately connected. 
It differs however from it, provided the South African examples with 
black antennae and pro- and mesonotum are the same species, by 
the brick red antennae, the two basal of which are only black; the 
entirely black thorax with the exception of the tegulae which are 
also brick-red; the apical pubescent bands of the first, second and 
third abdominal segments is also more yellowish than in what I take 
to be the Cape Colony form of the P. flabellata. I may point out that 
in the examples from the latter locality the apical white border of the 
second segment disappears towards the middle. 

Length 14 mm; width (wings expanded) 25 mm. 

Hab. Transvaal (Waterberg, Zoutpansberg), Transvaal Museum. “ 


° Monographie der Mutilliden Afrikas, 715 


Promeecilla nm. 


Andre in Gener. Ins. v. 11, 1903 p. 30. 


Genotypus: regia Sm. 

Diese Gattung ist auf Arten der orientalischen Region, die mir 
bisher aber unbekannt geblieben sind, aufgestellt worden. Ich glaube, 
in diese Gattung nun auch einige afrikanische Arten stellen zu müssen. 

Weibchen (Männchen bisher unbekannt): Kleine bis mittelgroße 
Arten von charakteristischem Aussehen, meist von recht schlanker 
Gestalt. 

Der Kopf ist so breit wie der Thorax vorn oder sogar noch ein 
wenig breiter. Hinter den Augen konvergieren die Seiten ziemlich 
stark. Die Hinterwinkel sind verrundet. Die Entfernung der Augen 
von den Hinterwinkeln beträgt bedeutend weniger als deren Längs- 
durchmesser, mitunter sogar weniger als die Hälfte desselben. Die 
Fühlergruben sind oben deutlich gerandet. Die Fühlerhöcker treten 
höchstens etwas gerundet vor. Die Wangenlänge kann größer, aber 
auch kürzer sein als der Augenabstand von den Hinterwinkeln des 
Kopfes. Die Augen sind groß, oval, ziemlich stark gewölbt. An den 
Fühlern ist das zweite Geißelglied ebenso lang oder etwas länger als 
das folgende. 

Der Thorax ist meist auffällig gestreckt mit nach hinten kon- 
vergierenden, fast geraden Seiten, die selten gegen das Ende der 
Mesonotalregion etwas eingeschnürt sind. Die Vorderwinkel können 
mehr oder weniger scharf winklig bis abgerundet sein. Das Scutellar- 
schüppchen ist ausgebildet oder fehlt ganz. Eine Dornenbewehrung 
fehlt am Propodeum. Mittel- und Hintertibien können außen bewehrt 
oder unbewehrt sein. 

Das Abdomen ist schlank gebaut. Das erste Segment ist klein 
mit nach vorn stark konvergierenden Seiten, gegen das zweite höchstens 
ganz schwach abgesetzt. Die Seitenfurchen des zweiten Tergits sind 
deutlich. Das letzte Tergit besitzt kein Pygidialfeld und ist in weiter 
Ausdehnung geglättet. 

Die Färbung ist bei den wenigen bekannten Arten recht wechse.nd. 
Sie kann ganz schwarz sein, oder Kopf und Thorax sind rot oder nur 
der Thorax ist rot, gelegentlich auch die Beine. Die Zeichnungs- 
anordnung besteht entweder aus schmalen Apikalfransen am ersten 
und zweiten Tergit, sowie einer nicht unterbrochenen Binde auf dem 
dritten, und einem Mittelfleck auf dem zweiten, oder aber das zweite 
Segment besitzt am Apikalrand zwei dreieckige Flecken und eine 
unterbrochene Binde auf dem dritten, oder schließlich kann allein 
das dritte Tergit eine durchgehende Binde tragen. 


1. Zweites Tergit mit hellhaarigem Mittelfleck 2. 
Zweites Tergit auf der Scheibe dunkel behaart 3. 
2. Kopf schwarz simulans. 
Kopf rot decipiens. 
3. Zweites Tergit auch am Apikalrand dunkel behaart; drittes mit 
durchgehender Binde unieingulata. 


5. Heft 


118: Dr. H. Bischoff: . 
Zweites Tergit am Apikalrand mit zwei quergestellten, hellen 
Flecken; Binde des dritten Tergits unterbrochen 4. 
4. Thorax rot 5. 
Thorax schwarz kiboschoana. 


or 


. Thorax sehr schlank, Abdominalzeichnung weißlich dolichonota. 
Thorax gedrungener, Abdominalzeichnung intensiv golden 
auritriangulata. 


deeipiens Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 193. 
— iris Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 65. 


Ein Weibchen liegt mir vor von Pt. Natal [Br.M.]. Dieses 
Exemplar ist mit dem Smith’schen Typus verglichen und stimmt 
auch völlig mit der Beschreibung des Autors überein. 

Kopf, Fühlerschaft und Wurzelglieder der Geißel, Thorax und 
Beine rostbraun; Abdomen schwarz. Am Hinterrand des ersten und 
zweiten Tergits finden sich durchgehende, schmale, weißliche Apikal- 
binden: auf dem zweiten steht ein gleichgefärbter Mittelfleck; das 
dritte Tergit ist auf seiner ganzen Oberfläche ebenfalls weißlich behaart. 
Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax vorn. Die Augen sind 
auffällig groß. Die Wangen konvergieren deutlich nach vorn. Hinter 
den Augen ist der Kopf nur wenig verlängert und ziemlich geradlinig. 
Der Thorax ist bis zu den Hinterwinkeln der Pronotalregion schwach 
verbreitert, dann aber gleichmäßig nach hinten verengt und gestreckt. 
Das Abdomen ist verhältnismäßig schlank. Das Pygidium ist geglättet 
und glänzend (Taf. III, Fig. 147; Taf. VII, Fig. 270). 

Länge: 9 mm ( (237,3), lines sec. Smith). | 

Die von Peringuey unter dem Namen iris beschriebene Mu- 
tillide dürfte wohl lediglich ein kleines Exemplar der decipiens Sm. 
sein. (Länge: 5!/,mm). Jedenfalls kann ich abgesehen von der Größen- 
differenz keinen anderen Unterschied nach der Beschreibung finden. 


simulans n. sp. 

Ein einziges Exemplar liegt mir vor von der Algoa Bai, 4.4. 11 
(Brauns) [M. B.]. 

Die Form steht der vorhergehenden nahe, und ist auch vielleicht 
von ihr spezifisch nicht verschieden; zum mindesten aber ist sie eine 
gute Unterart. Der Kopf ist schwarz: der Thorax ist heller rostrot, 
mit etwas geschwärzten Seiten. Der Thorax ist in der Pronotalregion 
parallelseitig. Der Kopf ist auf der Stirn ein wenig gröber punktiert. 
Schließlich ist die grobe anliegende Behaarung des Thorax nicht 
schwarz wie bei der decipiens Sm., sondern blaßgolden. 

Länge: 6 mm. 


unicingulata n. sp. 

Ein Weibchen liegt mir vor von Mlanje, Nyasaland, 11.—12. 11. 12 
(Neave) [Br.M.]. 

Diese Art steht der decipiene Smith und simulans m. nahe, ist 
aber schon an der Färbung leicht kenntlich. Schwarz; Thorax dunkel- 
rot, mit schwarzen Pleuren und geschwärztem Absturz des Mittel- 


2 ae Me 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 717 


segments. Die einzige helle Zeichnung des Abdomens besteht aus 
einer weißen Binde auf dem dritten Tergit; dichte Apikalfransen und 
Flecken fehlen. Das letzte Tergit ist hell behaart. Im übrigen be- 
findet sich eine helle Behaarung an den Seiten des Körpers und unter- - 
seits. Der Kopf ist etwas breiter als bei der simulans m., ist aber hinter 
den Augen mehr verlängert. Der Thorax besitzt fast die gleiche Gestalt, 
wie die der decipiens Sm., ist nur etwas gedrungener. Das Abdomen, 
namentlich das zweite Segment ist seitlich viel mehr gerundet als bei 
den beiden zum Vergleich herangezogenen Arten. Das zweite Tergit 
ist dicht und stark punktiert, das Epipygium glatt und glänzend 
(Taf. III, Fig. 148; Taf. VII, Fig. 271). 

Länge: 7 mm. 

dolichonota n. sp. 

Ein Weibchen ist vertreten von Nyasaland, Mlanje, 13. 6.13 
(Neave) [Br. M.]. 5 

Diese Art hat in der Zeichnungsanordnung eine gewisse Ähnlichkeit 
mit der Spinulotilla peringueyi, ist aber morphologisch gut vonjener ver- 
schieden. Schwarz; Thorax rot, doch sind die Pleuren auf der unteren 
Hälfte verdunkelt. Das zweite Tergit trägt am Apikalrande zwei etwa 
halbkreisförmig gerundete, aber seitlich etwas weiter ausgezogene, weiße 
Haarflecken; das dritte Tergit ist mit zwei ganz ähnlichen Flecken 
versehen. Der Abstand dieser Flecken von einander ist ungefähr 
gleich deren halber Breite. Auch am Apikalrand des ersten Tergits 
finden sich zwei blasse Flecken, die jedoch ziemlich undeutlich sind. 
Desgleichen ist das Analsegment hell behaart. Der Kopf ist breiter 
als der Thorax. Seine Seiten hinter den Augen konvergieren nach 
hinten. Sein Hinterrand ist ziemlich gerade. Die Skulptur des Kopfes 
ist fein und dicht, die Behaarung schwarz. Das zweite Geißelglied 
ist länger als das dritte. Der Thorax ist vorn etwas gerundet vor- 
gezogen. Von seinen vorderen Seitenwinkeln an konvergieren seine 
Seiten geradlinig, ohne irgend eine Höckerbildung nach hinten, wo 
er in dem oberen Teil der Propodealregion etwa um ein Drittel schmaler 
ist als vorn. Da das Propodeum nach hinten ziemlich flach abfällt, 
so ist eine Angabe des Verhältnisses der Thoraxlänge zu seiner Breite 
etwas unsicher. Der Thorax erscheint ungefähr 2!/, mal so lang wie 
breit. Seine Skulptur ist ziemlich fein und dicht, hinten gröber netz- 
maschig. Über den größeren Teil des Rückens verläuft eine feine 
Mittellinie. Die Tibien sind unbedorn:, nur weiß behaart. Das Ab- 
domen ist dorsal fein und dicht schwarz behaart mit feiner Skulptur. 
Ventral ist die Punktierung bes. auf dem zweiten Sternit viel gröber 
und weitläufiger. Das Epipygium ist im Spitzenteil glatt und glänzend 
(Taf. III, Fig. 149, Taf. VII, Fig. 272). 

Länge: 7,5 mm. 

auritriangulata n. sp. 

Von dieser interessanten, kleinen Art liegt mir nur ein einziges 
Weibchen vor, das schon durch seine Zeichnung auffällt. Das Stück 
stammt von O. Afrika, Waboniland [M. W.]. 


5. Ieft 


718 Dr. H. Bischoff: 


Schwarz; Thorax rot; Fühlerhöcker, Schaft und Beine bräunlich, 
letztere mit etwas angedunkelten Schenkeln. Die Haarzeichnung 
des Abdomens ist dunkelgoldig; sie besteht aus zwei dreieckigen 
Flecken am Apikalrand des zweiten und zwei ähnlichen, etwas kleineren 
an dem des dritten Tergits. Die Flecken auf dem dritten Tergit sind 
etwas weiter von einander entfernt als die des zweiten, die am Spitzen- 
rande einander fast bis zur Berührung genähert sind. Nach außen 
reichen diese Flecken bis zum Seitenrand. Auf dem fünften und 
sechsten Tergit findet sich eine zerstreute, blasse Behaarung. Das 
erste lergit besitzt eine undeutliche, blaßgoldige Apikalbehaarung. 
Der Kopf ist etwas breiter als der Thorax; hinter den Augen ist er 
mit konvergierenden Seiten nur wenig verlängert. Der Thorax ist 
vorn etwas gerundet vorgezogen, die Vorderwinkel sind abgerundet 
Die Thoraxseiten konvergieren ziemlich geradlinig, beträchtlich nach 
hinten, doch ist der Thorax im Ganzen noch etwas gedrungener als 
bei der unicingulata m. Die Bedornung der Beine ist nur schwach. 
Die Seiten des zweiten Tergits sind ziemlich gerundet, aber nicht so 
stark wie bei der genannten Art. Die Skulptur dieses Tergits besteht 
aus ziemlich groben, dicht gestellten Punkten mit schwach längs- 
kieligen Zwischenräumen. Das Epigygium ist glatt und glänzend. 

Länge: 5,5 mm. 

kiboschoana n. sp. 

Ein einziges Weibchen dieser auffälligen Form liegt vor von 
Afr. or. all., Kilimandjaro, Kiboscho, zone des bruyeres, 1000 m, 
3. 04 (Alluaud) [M.P.]. 

Ganz schwarz. Das erste Tergit trägt eine blasse gelbliche Apikal- 
binde, die in der Mitte etwas unterbrochen ist, das zweite an seinem 
Apikalrande zwei gleichfarbige, in der Mitte beträchtlich von einander 
entfernte Flecken, die sich bis an den Außenrand erstrecken, und 
deren mittlerer Zwischenraum sich nach vorn beträchtlich verbreitert. 
Auf dem dritten Tergit befindet sich eine in der Mitte mit nach vorn 
divergierenden Seiten unterbrochene Binde. Die Seiten des Kopfes 
hinter den Augen konvergieren nach hinten bogenförmig. Die Augen 
selbst sind ziemlich stark gewölbt. Die Wangen sind nicht ganz so lang 
wie der halbe Längsdurchmesser der Augen. Im Ganzen ist der Kopf 
kaum breiter als der Thorax in der Pronotalregion. Der Vorderrand 
des Thorax ist nach vorn gerundet vorgezogen. Die Seiten konver- 
gieren von den Vorderwinkeln an, abgesehen von einigen unbedeutenden 
Einbuchtungen, ziemlich geradlinig zur Scutellarregion. Die Seiten 
des Propodeums sind sehr schwach konvex, fast parallel. Die größte 
Breite des Thorax liegt also an den Vorderwinkeln des Pronotuns. 
Der Kopf ist grob und sehr dicht punktiert, der vordere Teil des 
Thoraxrückens noch etwas stärker, und der Rücken der Propodeal- 
region ist sehr grob grubig skulptiert. Das Abdomen ist ziemlich 
schlank oval. Auf dem zweiten Tergit ist trotz der dichten, anliegenden 
Behaarung eine weitläufige, ziemlich grobe Punktierung zu erkennen, 
bes. auf der Basalhälftee Das Analsegment ist im Apikalteil glatt 
und glänzend, ohne ein abgegrenztes Pygidialfeld zu besitzen, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 719 


Länge: 11 mm. 

Diese Art ist in der Zeichnungsanordnung der dolichonota sehr 
ähnlich, unterscheidet sich aber, abgesehen von der Größe, durch den 
ganz schwarzen Thorax, der bei weitem nicht so gestreckt und in der 
Scutellarregion deutlich eingezogen ist. 


Anhang. 


Unbekannt gebliebene Arten, deren Gattungs- 
zugehörigkeit unsicher ist. 


A. Weibchen. 


aethra Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 361, t. 8, f. 24. 

„Oberseite des Kopfes, Fühler, Thorax, Tibien und Tarsen rot; 
Unterseite des Kopfes, Abdomen und Schenkel schwarz, zweites 
Abdominalsegment mit einem basalen, gelblichen, mehr oder weniger 
gerundeten Mittelfleck und einem supralateralen Fleck an jeder Seite; 
drittes und viertes Abdominalsegment mit einem schwach gelblichen 
Band; Kopf dicht grubig, stark quadratisch vorn, gegen die Wangen 
in einen scharfen, winkligen Fortsatz ausgezogen, auf dem Scheitel 
quer, hinten fast abgestutzt, Augen groß, seitlich, bis unter die Mitte 
der Außenseiten reichend, die gerade gestreckt sind; er ist bedeckt 
von einer gelblichen Behaarung untermischt mit langen schwarzen 
Haaren; Thorax am Apex ziemlich gerade mit etwas gerundeten Außen- 
winkeln, bei gleicher Breite etwa bis zur Hälfte seiner Länge gestreckt, 
schmaler und nahezu parallel von dort bis zum hinteren Absturz, 
der senkrecht ist; er ist dicht und unregelmäßig grubig, und die 
Trennungslinie zwischen Meta- und Mesothorax ist deutlich, die 
Außenseiten sind nicht gesägt, und es befindet sich dort nur ein sehr 
kleiner, kaum sichtbarer Seitenhöcker an der Vereinigung von Meso- 
und Metathorax; das Abdomen ist fast sitzend, das Basalglied sehr 
kurz, an jeder Seite an der Basis gezähnt, an der Spitze nicht so breit 
wie die Basis des zweiten Segments, das nahezu ein Drittel länger als 
breit und auf zwei Drittel seiner Länge mit schwach welligen, er- 
habenen Längslinien bedeckt ist; Ventralkiel des ersten Segments 
kurz, vorgezogen, an beiden Enden abgestutzt und nahe der Mitte 
schwach ausgerandet; Tibien mit einer sehr deutlichen Doppelreihe 
von Dornen, Sporne rötlich; Pygidium fein längs nadelrissig. 

Länge: 8&—1l mm. Kapkolonie, Uitenhage (Rev. I. A. O’Neil). 

Gehört in dieselbe Gruppe wie die agave Per., ist aber hinreichend 
charakterisiert durch die quadratische Form der Wangen, die an der 
Spitze stark winklig sind.“ 

afra Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 674. 

„Ganz schwarz. Basis der Mandibeln, Fühlerhöcker, Spitze des 
Schaftes, Gelenke der Beine und Tarsen rötlich braun; Abdomen 
oberseits wenig dicht mit anliegenden, schwarzen Haaren bekleidet; 


5. Heft, 


720 nA -DESNBETBischofft;; 


zweites Segment mit einem runden Basalfleck und drittes mit einer 
breiten, in der Mitte unterbrochenen Binde von gelblichweißer Be- 
haarung; Analsegment und alle Ventralsegmente mit Ausnahme 
des ersten spärlich, gleichfarbig gewimpert; Oberseite des Körpers 
spärlich braun behaart; Unterseite des Körpers, Hinterseite des 
Thorax und Beine mit einer wenig reichlichen, gelblich weißen Be- 
haarung. Kopf gerundet, breiter als lang und ein wenig breiter als 
der Thorax, grob punktiert genetzt; drittes Fühlerglied fast andert- 
halbmal so lang wie das vierte; Augen sehr groß, oval, fast die ganzen 
Seiten des Kopfes einnehmend. Thorax viereckig mit parallelen, 


geradlinigen Seiten, grob und dicht netzartig gerieft auf dem Rücken 


und hinten, fast glatt auf den Seiten; seine fast senkrechte Hinter- 
fläche ist mit der Rückenfläche gewölbt verbunden, ohne Grenzkiel; 
ein kleines, aber deutliches, ein wenig, vorspringendes -Scutellar- 
schüppchen unterscheidet sich ziemlich leicht von den Rauhheiten 
der Skulptur. Abdomen oval, nach vorn und hinten verjüngt; sein 
erstes Segment setzt sich ziemlich regelmäßig und ohne ausgesprochene 
Einschnürung an das zweite an; es ist vorn mit zwei zahnförmigen, 
ziemlich ausgeprägten Vorsprüngen bewehrt und unterseits mit einem 
schwachen Kiel, der hinten in einen stumpfen Zahn ausläuft; das 
zweite Tergit ist oberflächlich und längsrissig skulptiert, das zweite 
Sternit spärlich punktiert; das Apikalsegment ist schwach konvex, 
unregelmäßig rissig an der Basis, ohne deutlich begrenztes Pygidial- 
feld. Beine mit wenig zahlreichen, rötlichen Dornen; Sporne ein wenig 
blasser. Länge: 7 mm. 

Sierra Leone; ein einziges Exemplar.“ 

agnata Andre in J. Bombay Soc., 1894, p. 479; Z. Hym. Dipt., 
1905, p. 203; Mem. Soc. ent. Egypte,.1910, fasc. 2, p. 72. 

„Kopf schwarz, blaß golden behaart; Fühlerschaft, die beiden 
ersten Geißelglieder, Fühlerhöcker, Mandibeln und Beine rostrot; 
der Rest der Geißel braun. Thorax rostrot; Abdomen schwarz, reich- 
lich schwarz behaart; zweites Segment an seiner Basis mit zwei großen, 
sehr genäherten und mitunter vereinigten Flecken von blaß goldiger 
Behaarung, die eine breite, wenig oder nicht unterbrochene Binde 
bilden und die Basalhälfte des Segments einnehmen.; die Spitze des 
Segments kann einfarbig oder mit einem dünnen goldigen Bande 
versehen sein; das dritte, vierte und fünfte Segment sind ganz ebenso 
behaart, und das Analsegment ist an den Seiten mit langen, blassen 
Haaren reichlich bewimpert. Beine spärlich gelb behaart; Sporne blaß. 

‘Kopf konvex, gerundet, von der Breite des Thorax, stark punktiert 
genetzt; Fühlerhöcker kräftig und gerundet; zweite Geißelglied doppelt 
so lang wie das dritte; Augen sehr groß, kurz oval. Thorax viereckig 
mit parallelen Seiten, auf dem Rücken stark punktiert genetzt, fast 
glatt auf den Seiten, die matt und wenig glänzend sind. Abdomen 
oval, sitzend; zweites Segment oberseits ziemlich stark und wenig 
dicht punktiert, sehr glänzend; letztes Segment ziemlich flach, be- 
deckt mit bogigen und unregelmäßigen Längsrunzeln. Tibien mit 
starken, rotbraunen Dornen. Länge: 7—12 mm. E, 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 721 


Männchen unbekannt. 

Diese Art wurde von mir kurz nach Exemplaren aus Brit. Indien 
beschrieben. Sie ist in Ägypten wiedergefunden, und ich besitze ein 
Exemplar aus Alexandria.‘ | 

Es erscheint mir recht unwahrscheinlich, daß die indische und 
die ägyptische agnata ein:und dieselbe Art sein soll. Ich glaube viel 
eher, daß es sich um zwei, in Bezug auf die Färbung ähnliche Arten 
handeln dürfte. Es ist leicht möglich, daß die ägyptische Form zu 
der mir gleichfalls unbekannten vrritabilis Sm. gehört. Ein Exemplar 
der ägyptischen Form befindet sich im Budapester Museum. 


althaea Peringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1898, p. 52. 

„Kopf, Fühler und Beine bräunlich rot, Thorax rostrot; Abdomen 
schwarz. Kopf sehr wenig breiter als der Thorax, schwach verschmälert 
hinter den Augen, die länglich oval sind, an der Basis fast gestutzt, 
streifig skulptiert und auf dem Scheitel mit einer langen, glatten, er- 
habenen Mittellinie. Thorax an der Spitze und dem hinteren Ab- 
sturz gestutzt, parallel, seitlich gekielt, jederseits mit fünf oder sechs 
scharfen Höckern, von denen jeder ein kleines Haarbüschel trägt; 
. er ist kaum konvex, mit unregelmäßigen, wellig erhabenen Linien; 
der Absturz ist steil, seitlich gesägt und oben mit einem seitlichen, 
scharfen Dorn und auch einem mittleren, doch ist der letztere schwächer 
als der seitliche. Abdomen ziemlich sitzend, oval, erstes Segment 
kurz, schmal seidig weiß gefranst, zweites Segment sehr fein und 
dicht nadelsissig, mit einer schmalen, weißhaarigen Apicalfranse; 
drittes Segment ganz mit einer weißen Binde bedeckt. Tibien mit 
einer Doppelreihe von drei Dornen; Ventralkiel des ersten Segments 
an beiden Enden etwas zugespitzt. Länge: 5—6,5 mm. 

Kapland, Kapstadt.‘ 


amalita Pöringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1909, p. 39. 

„Körper kurz und ziemlich gedrungen; schwarz, Thoraxrücken 
mit Ausnahme der gebräunten Vorder- und Hinterwinkel rot; Fühler 
und Beine ziegelrot. Er (der Thorax scheint gemeint zu sein) ist kurz 
gelblich behaart mit ziemlich spärlichen gräulichen und schwarzen 
Borsten. Das Abdomen ist sitzend; das zweite Segment trägt einen 
basalen, ovalen, ‚gelblichen Mittelfleck und eine ziemlich schmale 
Apikalfranse aus weißlichgelber Behaarung, die in der Mitte schwach 
dreieckig verbreitert ist; die anderen Segmente besitzen eine ähnliche, 
aber sehr schmale Franse; das Apikalsegment hat kein deutliches 
Pygidialfeld. — Fühler dick; Fühlerhöcker verlängert, gerundet, 
zweites Glied weniger als halb so lang wie das dritte; Kopf quer mit 
dichten, runden, grubigen Punkten; Augen groß, lang, nahe den stark 
gerundeten Hinterwinkeln. Thorax doppelt so lang als breit, nahezu 
gerade, mit einer schwachen Einwärtskrümmung vorn, und mit deut- 
lichen Vorderwinkeln, ziemlich konvex vorn und in der Mitte, parallel 
auf etwa zwei Drittel der Länge und mit zwei deutlichen. Seiten- 
einschnürungen daselbst; Metanotum erweitert, seitlich stumpf ge- 
rundet, 'steil abschüssig und an der Kante des Absturzes mit einem 


Archiv für Naturgeschichte. 
1920. A.5 46 5. Heft 


123 Dr. H. Bischoff; 


scharfen Mittelhöcker; Rücken und auch Pleuren mit runden, grubigen 
Punkten. Abdomen erweitert, oval, ganz sitzend, Basalsegment von 
oben nicht sichtbar und unterseits einfach, das zweite Segment, das 
so lang wie breit ist, ist bedeckt mit dichten, runden Punkten; die 
anderen Segmente sind auch dicht punktiert; Hintertibien mit einer 
Doppelreihe von je drei Dornen. — Länge: 3,5 mm; Breite: 1,5 mm. 

Mozambique, Beire (P. A. Sheppard). 

Bei dem einzigen Exemplar dieser Art, das ich gesehen hu 
ist der Apikalrand des zweiten Tergits, auf dem sich die weiße Binde 
ausbreitet, rötlich.‘ 


amatonga Pöringuey in Ann. S.-Afr. Mus., 1909, p. 396. 


„Kopf und Abdomen schwarz; Fühler und Beine rostrot; auf 
Kopf, Prothorax und Beinen mit einer gelblichen, mehr oder weniger 
angedrückten, seidigen Behaarung, untermischt mit langen, aufrechten, 
weißlichen Borsten; Abdomen ziemlich sitzend, bestreut mit weißen 
Borsten; auf dem zweiten Segment stehen drei weiße, seidige Flecken, 
der erste in der Mitte reicht von nahe der Basis, die er aber nicht ganz 
berührt, bis etwa zur Mitte und ist parallelseitig; jederseits von diesem 
Band, aber etwas näher zur Seite als zur Mitte befindet sich ein ovaler 
Fleck, dessen Spitze ein wenig weiter nach hinten reicht, als der Mittel- 
fleck, und am Apikalrand steht ein kleiner dreieckiger Mittelfleck, 
der mit einem weißen Band verschmilzt, das die drei folgenden Seg- 
mente völlig bedeckt. Das Apikalsegment ist kahl, dicht längsstreifig 
und jederseits flach gekielt. — Kopf tief und ziemlich rauh punktiert; 
Augen sehr groß und gewölbt; der.Raum hinter ihnen kurz und nicht 
breit gerundet; Fühler dick mit verbreiterten Mittelgliedern, 
zweites Glied viel kürzer als das dritte. Thorax nahezu doppelt 
so lang als breit, von der Spitze des Metanotums abgeschrägt 
zum vorderen Teil des Pronotums, das jederseits vom Hals 
schräg verläuft und ziemlich stumpfe Außenwinkel besitzt. Die 
Seiten des Thorax sind fast parallel, nicht gekörnelt; das Meta- 
notum ist steil gestutzt, die Seiten des Absturzes sind fein 
gesägt, der Absturz selber ist gehöckert, und dicht vor ihm 
verläuft eine quere, eine wenig erhabene Mittellinie, die ganze Ober- 
seite ist gleichmäßig grubig genetzt. Abdomen oben und unten dicht 
und mäßig tief punktiert. Beine sehr haarig; Hintertibien mit einer 
Doppelreihe von vier rötlichen Dornen. Verwandt mit partita Kl. 

Länge: 6—8 mm; Breite: 1,75 —2 mm. 

Mozambique, Amatongas, Beira (Sheppard).“ 


antsianaca Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 257; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 282, tab. 19, fig. 12. 

Diese mir bisher unbekannt gebliebene Art ist beschrieben worden 
mit der Fundortsangabe: For&ts dans l’est de la province Antsihanaca;; 
environs de Tamatave [Coll. Oberthür]. Es ist leicht möglich, daß bei 
der Beschreibung dieser Art Saussure mehrere verschiedene Arten 
vorgelegen haben, die in ihr vereinigt sind und daß eine der oben be- 


Monographie der Mutiliiden Afrikas. 123 


schriebenen Arten vielleicht hierher gehört. Besonderen Zweifel habe 
ich an der ‚petite var.‘ 

Die Originalbeschreibung dieser Art lautet: ‚Nigra, thorace 
elongato-quadrato, modice grosse punctata; antennis basi rufis; 
abdominis 2 0 segmento basi maculis ovatis 2 apiceque macula elongata, 
nec non lateraliter margine angusto cum maculis conjuncto, aureis; 
margine postico nonnunquam angustissime aureo cum macula mar- 
ginis effuso; segmentis 4 06° rufis, aureo-, et rufo-pilosis; pedibus 
rufis. L. 8-13 mm. 

„Petite var.‘“ Long. 8,5 mill. — Les ornements dores un peu moins 
developpes; la bande dor&e oblique qui, de cöte, reunit les taches du 
2e segment au bord lateral plus ou moins effac&e; le bord posterieur 
de ce segment herisse de longs poils roux, mais non frange 
de poils dores; la tache du milieu du bord allongee.‘“ 


ariadna Peringuey in.Ann. S.-Afr. Mus., 1898, p. 62. 
- „Kopf, Fühler mit Ausnahme der beiden ersten Glieder, die röt- 
“ lich sind, und das Abdomen schwarz; Thorax und Beine rot; Körper 
gräulich behaart. Kopf schwach breiter als die Spitze des Thorax, 
sehr runzlig, ziemlich quadratisch; Augen sehr groß, der Raum zwischen 
ihnen und dem Analwinkel sehr kurz. Apikalteil des Thorax jederseits 
schwach abgeschrägt, die Winkel scharf, aber nicht vorspringend; _ 
Außenseiten fast gerade, nicht eingeschnitten, der Rand kaum fein 
gesägt, Basalteil ein wenig breiter als der apikale; hinterer Absturz 
senkrecht, an der oberen Kante und seitlich gezähnelt; Abdomen 
birnförmig, zweites Segment mit kurzen, dichten Stricheln, Apikalteil 
der vier mittleren Segmente mit einem ununterbrochenen, weißen 
Haarbande, das auf dem Basalsegment fehlt. Ventralkiel des ersten 
Segments kurz, scharf, in der Mitte eingeschnitten. Tibien dornig. 
Länge: 4 mm. 

Die Gestalt von Thorax und Abdomen ist ähnlich der der M. spe- 
culatrix Sm., doch ist sie hinreichend durch die weißen Abdominal- 
binden verschieden. 

Zambesi, Umfuli River.‘ 


batawana P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 398. 

„Hell rot, oberer Teil des zweiten Abdominalsegments nur zur 
Hälfte schwarz; Abdomen ziemlich sitzend; zweites Segment mit 
drei großen, ovalen, weißgelben Flecken, einem mittleren und zwei 
seitlichen in geringem Abstand davon, und mit einem in der Mitte etwas 
dreieckig erweiterten Apikalband; die anderen Segmente mit einer 
ähnlichen Binde, ausgenommen das letzte, das teilweise kahl ist. — 
Kopf, Prothorax und Beine ziemlich dicht, niederliegend, weißlichgelb 
behaart und mit langen Borsten. Kopf breiter als lang und breiter 
als der vordere Teil des Thorax; Augen groß; der Raum hinter ihnen 
mäßig lang mit gerundeten, aber deutlichen Winkeln, die Basis in der 
Mitte etwas ausgerandet; Fühlerhöcker glatt, Ernn zweites Fühler- 
glied ein Drittel so lang wie das dritte; Stirn und Scheitel rauh punktiert. 
Thorax ziemlich parallel, um ein Drittel länger als breit, am Metanotum 


46* 5. Heft 


724. Dr. H. Bischoff: 


nur schwach breiter als am Pronotum, dessen Vorderrand fast gerade, 
das aber seitlich schwach geschweift ist, mit scharfen Winkeln; seine 
Hinterwinkel sind auch scharf und deutlich; das Metanotum ist steil 
gestutzt mit ziemlich stumpfen, aber deutlichen Winkeln; es ist ziem- 
lich genetzt punktiert, doch ist der Absturz deutlicher grubig. Das 
länglich ovale Abdomen ist ober- und unterseits sehr haarig; das: 
Basalsegment ist kurz, mäßig verbreitert und trägt keinen deutlichen: 
Kiel unterseits; das zweite Segment ist tief und dicht punktiert und 
schwarz, aber nur in der Mitte, da die beiden seitlichen Flecken auf 
einem rötlichen Untergrund stehen; das letzte Segment ist sehr fein 
punktiert, nicht gestreift; Hintertibien mit einer Doppelreihe von vier 
Dornen; Sporne weiß. 

Länge: 4 mm; Breite: 1 mm. 

Transvaal, Zoutpansberg.“ 


bellona Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 72; Andre in 
Z. Hym. Dipt., 1902, p. 29. : 

—= deidama Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 353. 

„Schwarz; Vorderteil des Thorax dunkel rostrot in der Mitte auf 
der Scheibe; Abdominalbinden und Flecken schwach gelblich; Kopf 
sehr breit, Hinterwinkel ein wenig gerundet; Augen stark nach vorn 
gerückt. Der Kopf ist doppelt so breit wie der Thorax in der Mitte, 
dicht gestreift und kurz behaart; der Thorax ist an der Basis schwach 
geschweift, die Winkel sind scharf und mit einem kurzen Seitendorn, 
der schwach nach hinten gerichtet ist; Außenseiten tief ausgerandet; 
Basis nicht viel schmaler als die Spitze ohne den Seitenvorsprung; 
Absturz senkrecht; Scheibe dicht grubig skulptiert; Seiten des Ab- 
sturzes fein gesägt. Abdomen ziemlich sitzend, zweites Segment mit 
dichten feinen, länglichen Punkten und zwei queren, etwas gelblichen 
Flecken, von denen ein jeder gleichweit von den Seiten und der Mitte 
entfernt ist; drittes und viertes Segment mit einem weißen Bande; 
Apikalsegment an der Spitze gräulich weiß behaart; Ventralkiel an 
beiden Enden etwas zugespitzt; Tibien mit einer doppelten Dornen- 
reihe. 

Länge: 9,5 mm. 

Kapland, Worcester Distr.‘“ 


berenice Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 59. 

„Kopf, Fühler, Abdomen und Beine schwarz: "Körper sehr lang 
gräulich behaart; Abdominalbinden gelb; Kopf ‚gerunzelt und ge- 
streift in der Mitte, mit einem sehr kurzen, seidig gelben Fleck, nicht 
ganz so breit wie der Thorax vorn und mit stark gerundeten Hinter- 
winkeln. Thorax vorn gestutzt, im vorderen Teil quadratisch auf 
etwa ein Viertel der Länge, schwach gebuchtet, aber ziemlich parallel 
von dort zum hinteren Absturz, der ganz senkrecht ist; Dorsalteil 
tief grubig, mit breiten Gruben und leicht gekielten Zwischenräumen; 
Seitenränder kaum gezähnelt, ausgenommen am hinteren Absturz, wo 
dies deutlicher ist; Abdomen ziemlich sitzend, oval; erstes Segment 
mit einem Seitendorn jederseits, rauh punktiert, das gelbe, seidige 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 725 


Band breit und dreieckig; das zweite Segment mit sehr langen, schmalen 
Punkten mit etwas gekielten Zwischenräumen, das Apikalband schmal, 
aber reduziert zu einer einfachen Linie in der Mitte; das Band auf dem 
dritten Segment ist durchaus gleichbreit; die anderen drei Apikal- 
segmente tragen eine seitliche, weiße Behaarung; Tibien mit einer 
doppelten Dornenreihe. 

Länge: 10—11 mm. 

Kapland, Beaufort West.“ 


bipunetata Lepeletier in Hist. nat. Hym., 1845, v. 3, p. 642. 

„Kopf rostfarben, rotwollig; Fühler und Thorax rostfarben, rost- 
farbig behaart. Abdomen schwarz, rot behaart; erstes und zweites 
Tergit am Hinterrand mit einer ziemlich runden, silberhaarigen Makel; 
- drittes silbern bewimpert; das fünfte und letzte Tergit silbern behaart, 
Beine schwarz, silbern behaart, schwarz bedornt. 

Länge: 3,5 Linien. 

Oran, Algier.“ 


breviusceula Andre in /. Hym. Dipt., 1902, p. 39. 


„Rostfarben: Zweites, drittes und viertes Abdominalsegment 
oberseits teilweise schwärzlich; Apikalrand der Segmente spärlich goldig 
. »seidig behaart. Kopf ziemlich quadratisch, hinten gerade; Augen groß, 

die Hinterwinkel erreichend. Thorax viereckig, in der Mitte einge- 
schnürt, hinten bogig erweitert. Abdomen sitzend, oval, ohne Pygidial- 
feld. Länge 4,5 mm. 

Ganz rostfarben, auf der Scheibe des zweiten Tergits und an den 
Basen der beiden folgenden Segmente mehr oder weniger schwärzlich. 
Fühlergeißel braun. Alle Abdominalsegmente tragen an ihrem Hinter- 
rand eine spärliche, goldene Behaarung, die aber keine deutlichen 
Binden bildet. Eine ähnliche, aber noch zerstreutere Behaarung findet 
sich auch auf Kopf und Thorax. Der Körper, wie auch die Beine 
sind außerdem kurz und wenig reichlich, weißlich behaart; Sporne 
weiß. 

Kopf viereckig, ein wenig breiter als lang, und fast von der Breite 
des Thorax; er ist matt, sehr dicht gekörnelt punktiert, hinten gerad- 
linig. Die Augen sind sehr groß, verlängert, parallel, von der Mandibel- 
‚einlenkung entfernt, aber sich weit nach hinten erstreckend, wo sie 
die Hinterwinkel des Kopfes bilden. Fühler kräftig, zweites Glied fast 
von der Länge des dritten. Thorax viereckig, mit geradem Vorderrand 
‚und scharfen, ein wenig zahnförmigen Winkeln. Seine Seitenränder 
‚sind parallel bis etwa auf ein Drittel ihrer Länge. Dicht dahinter, 
wo eine leichte Ausbuchtung entsteht, verbreitert sich der Thorax 
in regelmäßiger Krümmung bis zu seiner Spitze, die abgestutzt ist 
und am oberen Rande der Abstutzung ein kleines, aber sehr deutliches 
Seutellarschüppchen trägt. Der hintere gekrümmte Teil der Seiten- 
ränder des Metanotums ist sehr fein gezähnelt. Der Thorax ist ober- 
seits matt und fein runzlig wie der Kopf. Abdomen oval, sitzend, 
sein erstes Segment kurz, so breit wie die Basis des folgenden, das 
oberseits matt und sehr fein runzlig, unterseits glänzend und spärlich 


5. Veft 


726 Dr. H. Bischoff: 


punktiert ist. Letztes Segment konvex, sehr fein und dicht punktiert, 
ohne Pygidialfeld.. Schienen mit einigen blassen Dornen an ihrer 
Außenkante. 

Willowmore, Kapland; ein einziges Exemplar von Dr. H. Brauns 
gefangen. , 

Sie gehört zur gleichen Gruppe wie die evadne Per., ist aber gut 
davon verschieden und besonders kenntlich an den großen Augen, 
die sich nach hinten bis zum Hinterrand des Kopfes erstrecken, dessen 
Hinterwinkel sie auch bilden.“ 


buyssoni Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 669. 
„Kopf Fühler, Spitze der Mandibeln und Beine schwarz; Wurzel 


der Mandibeln, Unterseite der Fühlerhöcker und Thorax rostrot; 


Abdomen schwarz, Oberseite wenig dicht mit niederliegenden und 
gedrängten gleichfarbigen Haaren bedeckt; die ersten drei Segmente 
am Hinterrande mit einer in der Mitte unterbrochenen, silberweißen 
Haarbinde; die Binden auf dem zweiten und dritten Segment setzen 
sich auf die Ventralseite des Abdomens fort. Stirn, Scheitel und Ober- 
seite des Thorax bräunlich behaart; Seiten und Unterseite des Körpers, 
wie auch die Beine mit einer gräulich weißen Behaarung. 

Kopf viereckig gerundet, kaum breiter als lang und nur ein wenig 
breiter als der vordere Teil des Thorax, sehr grob punktiert-genetzt 
oder rissig-genetzt mit gedrängten Maschen; drittes Fühlerglied mehr 
als doppelt so lang wie das vierte; Augen von mittlerer Größe, oval, 
kürzer als die Scheitellänge hinter ihnen. Thorax birnförmig, vorn 
und mehr nach hinten verjüngt, seine breiteste Stelle jederseits in zinen 
stumpfen Höcker erweitert; er ist sehr grob punktiert-genetzt wie der 
Kopf, etwas oberflächlicher auf den Seiten, mit fast glatten und 
glänzenden Pro- und Mesopleuren; seine Hinterfläche ist fast senkrecht 
und an den Rändern gekörnelt; sie geht bogenförmig in die Rücken- 
fläche über, ohne Kiel; Scutellarschüppchen kaum deutlich und in 
der Skulptur verschwindend. Abdomen oval, vorn und hinten ziemlich 
stark verjüngt. Sein erstes Segment ist mit dem zweiten ohne Ein- 
schnürung verbunden, und ist unterseits mit einem ziemlich vor- 
springenden und unregelmäßig gekörnelten Kiel bewehrt; das zweite 
Segment ist oberseits längsgrubig-rissig, unterseits stark und spärlich 
punktiert und dort mit zwei Längskielen, die den Hinterrand nicht 
erreichen und nicht in einen zahnförmigen Fortsatz enden; Anal- 
segment mit einem kurz elliptischen Pygidialfeld, das mit ein wenig 
divergierenden Längslinien, deren Zwischenräume fein punktiert 
sind, bedeckt ist. Dorne der Mittel- und Hinterschienen rötlich-braun, 
kräftig und zahlreich; Sporne braun und stark gekämmt, d.h. an 
ihrem Innenrand mit ziemlich langen und weitläufigen Dornen be- 
setzt. Länge: 13 mm. 

Hammanskraal, Transvaal; ein einziges Exemplar von E. Simon 
gesammelt und vonR. du Buysson mitgeteilt. 

Ähnelt sehr der pythia Sm., aber der Kopf ist weniger kräftig, 
weniger konvex, der T’horax ist birnförmig und nicht ziemlich vier- 


LE an & 2 ul m 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 797 


eckig; das erste Abdominalsegment ist verlängert, vorn sehr verjüngt, 
sein Ventralkiel ist unregelmäßig gekörnelt, die Kiele des zweiten 
Segments sind schwächer und endigen nicht in einen Zahn, das Anal- 
segment ist mit einem deutlich begrenzten Pygidialfeld versehen, 
die Beine sind dorniger und ihre Sporne sind fast schwarz und stark 
gekämmt.“ 


calypso Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 70. 

„Schwarz; der ganze Thorax hell rot, Flecken und Binden des 
Abdomens weiß. Der Kopf ist hinten schwach verschmälert und sehr 
wenig breiter als der Thorax, dicht gelblich behaart und dicht und tief 
punktiert; Augen groß. Der Thorax ist kurz, schwach an jeder Seite zur 
Spitze abgeschrägt, seitlich gerade und nahe der Basis schwach ge- 
zähnelt, tief grubig, steil abgestutzt und mit zwei oder drei Quer- 
reihen von kurzen Höckern längs der Basis, die durch die scharfen 
Intervalle der Gruben gebildet werden. Das Abdomen ist ziemlich 
sitzend, etwas birnförmig; das zweite Segment fein gestreift, mit zwei 
seitlichen, ovalen Flecken näher zur Spitze als zur Basis; das dritte 
Segment trägt eine in der Mitte breit unterbrochene Binde von weißen 
Haaren, das vierte besitzt eine ähnliche, aber weniger dicht behaarte 
Binde, was vielleicht mehr zufällig ist; der Ventralkiel des ersten 
Segments ist dreimal eingekerbt; die Tibien tragen wenige, rudimentäre 
Dornen. Länge: 5 mm. 

Kapland (näherer Fundort unbekannt).“ 


eirce Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 67. 

„Schwarz, vorderer Teil des Thorax blaß orange-rot, Fühler 
rötlich, Tibien und Tarsen gleichfalls rötlich, Schenkel pechschwarz, 
ausgenommen an der Basis. Die beiden Dorsalflecken auf dem zweiten 
Segment sind blaß orange-gelb, die Binde auf dem dritten silberweiß. 
Der Kopf ist nicht breiter als der Apikalteil des Thorax, hinten seitlich 
gerundet. Die Augen sind sehr groß und konvex. Der Abstand der 
Augen vom Hinterrand ist sehr schmal. Der Thorax ist jederseits 
an der Spitze abgeschrägt, lang, schlank, gleichmäßig von der Spitze 
zur Basis verschmälert und seitlich nicht ausgerandet. Die Basis ist 
um ein Drittel schmaler als die Spitze. Der Absturz ist sehr steil. 
Die Scheibe ist bedeckt mit breiten, mäßig tiefen Gruben, die nach 
hinten breiter werden. Das Abdomen ist etwas, gestielt; das erste Seg- 
ment ist seitlich an der Basis scharf gezähnt; das zweite bedeckt mit 
tiefen, breiten, ovalen Punkten; in der Mitte, aber ein wenig näher 
zur Basis als zur Spitze mit zwei etwas dreieckigen, dicht nebeneinander 
stehenden, gelblichen Flecken; drittes Segment mit einer siberweißen 
Binde; Ventralkiel des ersten Segments klein, schwach zweizähnig; 
Ventralseite etwas rötlich; Tibien mit einer doppelten Reihe von 
kurzen Dornen. Länge: 6,5 mm. 

Kapkolonie, Mosselbai.“ 


euneata Radoszkowski in Jorn. Ac. Lisboa, 1881, p. 281. 
„Schwarz; Thorax rot, tief unregelmäßig gerunzelt; Abdomen 
schwarz, seidig, erstes und drittes Segment mit einer Binde, zweites 


5. left 


728 Dr. H. Bischoff: 


mit einer dreieckigen Makel, die goldhaarig sind. Länge: 10 mm. — 
Kopf klein, schwarz, rauh; ein kleiner, brauner Fleck auf dem Scheitel. 
Thorax fast quadratisch, rot, tief und unregelmäßig gerunzelt. Ab- 
domen fast sitzend, schwarz, niederliegend und ziemlich lang schwarz 
behaart; erstes und drittes Segment mit einem sehr breiten Band, 
das zweite mit einem schmalen, in der Mitte stark dreieckig verbreiterten 
Band; diese Zeichnungselemente sind goldhaarig. Unterseits sind die 
Segmentränder weißlich blaß behaart. 
Angola.“ 


 eydippe Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus., 1898, p. 77. 

„Schwarz; ein breiter Fleck auf dem Kopf und as Thorax dunkel 
rostfarben; Flecken und Binden auf dem Abdomen goldgelb. — Kopf 
runzlig, sehr schwach behaart, ein wenig breiter als der Thorax, seitlich 
hinter den Augen, die klein und vorgerückt sind, erweitert, Hinter- 
winkel gerundet, Basis gerade; Fühler pechrot. Thorax in der Mitte 
des Apex gestutzt, aber mit abgeschrägten Winkeln, seitlich gerade 
und kaum schmaler an der Basis als an der Spitze, hinten senkrecht 
abschüssig und bedeckt mit tiefen, unregelmäßigen, dicht stehenden 
Gruben; Außenränder nicht gesägt. Abdomen sitzend, Basalteil des 
ersten Segments weiter als gewöhnlich dem zweiten eingefügt, und so 
breit wie der Apikalteil des zweiten Segments, das mit länglichen 
Punkten mit erhabenen Zwischenräumen bedeckt ist; das erste Segment 
trägt an jeder Seite der Basis einen breiten, dreieckigen, gelben Fleck, 
die je mit einem länglichen auf dem zweiten Segment verschmelzen; 
diese beiden Binden sind durch einen schmalen Längszwischenraum 
getrennt und bedecken fast die gesamte Oberseite des Segments, 
ausgenommen ein schmales Apikalband; die drei folgenden Segmente 
sind von einem Haarband bedeckt; das erste Segment ist an jeder 
Seite scharf gezähnt, und der Ventralkiel ist nicht ‘sehr. scharf; die 
mittleren Ventralsegmente besitzen eine Franse von gelblichen Haaren, 
und die Tibien haben eine doppelte Dornenreihe. Länge: 9,25 mm. 

Kapland, Carnarvon.“ 


dakarensis Andre in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 678. 

„Kopf und Fühlerschaft schwarz, Geißel und Mandibeln schwarz- 
braun, die letzteren an der Spitze rötlich. Thorax düsterrot, Beine 
schwarz; Abdomen schwarz, oberseits gleichfarbig gedrängt behaart: 
sein erstes Segment trägt in der Mitte des Hinterrandes einen runden 
Fleck von gelblicher Behaarung; drei andere, gleichfarbige Flecken 
schmücken das zweite Segment, ein größerer, runder, in der Mitte der 
Scheibe und zwei andere kleinere, weniger regelmäßige, seitlich und 
ein wenig höher gelegen als der Mittelfleck: drittes Segment ganz gelb- 
lich behaart. Oberseite von Kopf und. Thorax schwarz 'beborstet, 
ziemlich kurz und wenig dicht: Oberseite des Kopfes, Hinterseite des 
Thorax, Oberseite des Abdomens mit Ausnahme des zweiten Segments, 
die ganze Unterseite des Körpers und die Beine spärlich weißlich be- 
haart. — Kopf viereckig, ein wenig breiter als lang und schwach breiter 
als der Thorax, hinten nicht verjüngt, mit geradlinigem Hinterrande 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 729 


und ziemlich gerundeten Hinterwinkeln. Er ist deutlich längsstreifig 
gerippt mit punktierten Zwischenräumen. Das dritte Fühlerglied 
ist anderthalbmal so lang wie das vierte. Die Fühlergruben sind hinten 
durch einen Kiel begrenzt, der den unteren Rand der Augen erreicht 
und über der Einlenkung der Fühler einen zahnförmigen, wenig aus- 
geprägten Vorsprung bildet. Die Augen sind groß, oval, ziemlich weit 
nach vorn gerückt, so groß wie ihr Abstand vom Scheitel. Der Thorax 
ist viereckig mit parallelen, sehr leicht konkaven, schwach gehöckerten 
Seiten; hinten ist er ziemlich steil gestutzt, die obere Kante des Ab- 
sturzes mit fünf stumpfen, fast senkrechten Dornen, von denen der 
mittelste der längste und an der Spitze gespalten ist. Der Thorax- 
rücken ist längsrippig gestreift wie der Kopf mit stark punktierten 
Zwischenräumen; seine Hinterfläche ist leicht runzlig und seine Seiten 
sind sehr fein gerunzelt, ziemlich glänzend, sehr konkav und fein und 
dicht gelblich behaart. Abdomen oval; sein erstes Segment ist breit, 
vereinigt sich regelmäßig mit den folgenden und ist unterseits mit 
einem ziemlich ausgeprägten, dornförmigen Zahn bewehrt. . Das zweite 
Segment ist oberseits fein, dicht und längsstreifig punktiert, unter- 
seits spärlich punktiert, ohne Kiel. Das Apikalsegment ist konvex, 
spärlich punktiert, ohne Pygidialfeld und lang gelblich behaart. 
Tibialdornen braun, Sporne blaß. Länge: 8 mm. 

Dakar, Senegal; ein einziges Exemplar aus der Sammlung 
R. du Buysson. — Die Art erinnert durch die Zeichnungsverteilung 
an die Zettensis Gerst., ist aber von ihr durch ihre anderen Charaktere 
gut verschieden.“ 


daphne Peringuey Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 353. 

= pandora Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 78. 

„Blaß rot, Rückenseite des Abdomens schwarz; mittlere Ventral- 
segmente rötlich; Kopf und Thorax mit dichter, niederliegender, 
gelblicher Behaarung. Kopf fast so breit wie der. Thorax, fein längs- 
streifig, Hinterwinkel schwach gerundet; Augen mäßig groß; Thorax 
seitlich im vordersten Teil breiter, Seiten gekielt, nicht ausgerandet 
oder gezähnt. Absturz senkrecht, er ist konkav in der Mitte und die 
Scheibe ist bedeckt mit länglichen ‚Gruben, die von gelblicher Be- 
haarung verdeckt werden; Abdomen ziemlich sitzend, oval, erstes Segment 
jederseits gezähnt. und kurz, zweites Segment bedeckt mit erhabenen 
unterbrochenen Linien und mit einem schmalen, dicht an der Basis 
gelegenen, länglichen Mittelfleck und einem mehr seitlichen, ziemlich 
queren etwa in der Mitte, gleichweit vom Außenrand und der Mitte 
der Scheibe entfernt; die drei folgenden Segmente sind weiß gebändert, 
aber die Binde auf, dem dritten Segment ist nur in der Mitte breit 
und seitlich zu einer schmalen Franse reduziert; Ventralkiel des Basal- 
segments undeutlich; Tibien mit einer doppelten Reihe von Dornen. 
Länge: 8 mm. 

- .Kapkolonie, Namaqualand.“ 

Nachdem Peringuey in Ann. S. Afr. -Mus., 1899, p. 353 den 

Namen seiner pandora in daphne umgeändert hatte, beschreibt er an 


5. Heft 


730 Dr. H. Bischoff: 


der gleichen Stelle, p. 371 eine andere Art ebenfalls unter dem Namen 
daphne, und zwar ein Männchen. Der Name des letzteren muß nun 
wiederum umgeändert werden und nicht der der pandora—daphne, 
für den nun Peringuey den i. 1. Namen pyrene verwendet. - 

Die Andre&sche marcella, die P&ringuey außerdem als synonym 
zu seinem daphne-Männchen setzt, hat damit nichts zu tun. 


despicata Bingham in Trans. ent. Soc. London, 1911, p. 549. 

„Schwarz, Thorax dunkelrot; Kopf, Thorax und Abdomen mit 
reichlicher, aufrechter, schwarzer Behaarung; der Clypeus ist von gelben 
Haaren bedeckt; die Vorderseite des Fühlerschaftes, der Kopf unten, 
eine Franse längs des Hinterkopfes, die Thoraxpleuren, die Beine, Seiten 
des Abdomens, Apikalfransen des zweiten bis fünften Ventralsegments 
und das Pygidium silbern behaart; Basalsegment des Abdomens oben 
mit seitlichen, quadratischen Flecken am Hinterrand und einer queren 
Binde auf dem dritten Segment, die in der Mitte weit unterbrochen ist, 
aus dichter, weißer Behaarung. Kopf, Thorax und Abdomen rauh, 
dicht und tief punktiert, die Punkte auf Kopf und Thorax unregel- 
mäßige Kiele bildend. Kopf nicht ganz so breit wie der Thorax vorn, 
quer, hinter den Augen vorgezogen; Mandibeln dreimal gezähnt; 
Fühlerhöcker glatt, Fühlergruben oben scharf gekielt gerandet jeder- 
seits bis zu den unteren Augenrändern; Fühler kräftig, das zweite 
Geißelglied ein wenig länger als das dritte, das dritte und vierte ziem- 
lich gleich; Augen oval; mitten zwischen den Seitenwinkeln des Hinter- 
kopfes und der Mandibelbasis.. Thorax vorn gestutzt mit nahezu 
parallelen Seiten, schwach nach hinten verschmälert, in der. Mitte 
stumpf gehöckert, hinten gestutzt; Beine kräftig, Hintertibien mit 
einer einzelnen Reihe von vier oder fünf langen Dornen. Abdomen 
sitzend, sehr massiv, Basalsegment scheibenformig, kurz, Ventralkiel 
kurz, in der Mitte stumpf gezähnt, zweites Segment lang, unten sehr 
kurz längsgekielt; Pygidium konvex. Länge: 17 mm. 

Rhodesia, Mashonaland, Umfuli Riv., 11.95 (Marshall) [Brown 
Goll.). 

Die Weibchen verschiedener Barymutillen sind oft einander sehr 
ähnlich, da die Flecken des Abdomens fast übereinstimmen. Die vor- 
liegende Form unterscheidet sich von der astarte Sm. durch das un- 
gefleckte, zweite Abdominalsegment und durch die Gestalt des Ventral- 
kiels des ersten Segments; von der comparata Sm. durch den letzteren 
Charakter, sowie den schmaleren Kopf und die rauhere Punktierung.“ 


dubiosa Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 40. 

„Rostfarben, Hinterränder der Abdominalsegmente rostrot und 
spärlich gelb bewimpert. Kopf ziemlich rund, hinten geschweift. 
Thorax viereckig, in der Mitte eingeschnürt, hinten verbreitert und 
dornig, Abdomen sitzend, oval, ohne Pygidialfeld. 

Länge: 4 mm. 

Rostfarben, Oberseite des Abdomens schwarz mit Ausnahme 
der Apikalränder der Segmente 2—-5, die düster rostfarben und sehr 
spärlich gelblich gefranst sind. Eine weiße, wenig gedrängte Behaarung 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 731 


ist über den ganzen Körper und die Beine zerstreut; die Sporne sind 
weiß. Der Kopf ist gerundet, hinten deutlich gekrümmt, matt, fein 
runzlig, fast von der Breite des Thorax. Augen groß, verlängert, 
parallel, von der Mandibel-Einlenkung entfernt, den Hinterrand des 
Kopfes nicht erreichend und also auch nicht die Hinterwinkel des- 
selben bildend. Fühler kräftig, zweites Geißelglied fast von der Länge 
des dritten. Thorax viereckig, sein Vorderrand fast geradlinig mit 
scharfen, zahnförmigen Winkeln. Seine Seitenränder sind. parallel 
in ihrem ersten Drittel. Danach sind sie leicht ausgebuchtet und 
werden von neuem parallel bis zur Meso-Metanotalnaht, die seitlich 
durch einen kleinen gerundeten Höcker angedeutet ist, "und endlich 
verbreitern sie sich kaum merklich und schräg zur "hinteren Ab- 
stutzung, deren Seitenränder mit zwei dornförmigen Zähnchen be- 
wehrt sind. Der Thorax ist matt und fein runzlig oberseits, hinten 
mit einem kleinen, aber deutlichen Scutellarzähnchen ausgestattet. 
Abdomen oval, sitzend: erstes Segment kurz, so breit wie die Basis 
des folgenden, das spärlich punktiert und wenig glänzend oberseits, 
unterseits ziemlich glänzend ist. Letztes Segment konvex, elänzend, 
sehr fein punktiert, ohne Pygidialfeld. Tibien an ihrer Außenseite 
mit einigen blassen Dornen. 


Bothaville, Oranje Staat; ein einziges Exemplar, das durch 
Dr. Brauns übersandt wurde. Die Art ähnelt sehr der vorhergehenden 
(breviuscula), unterscheidet sich aber durch den hinten nicht gerad- 
linigen Kopf, durch ihre weniger großen Augen, durch den etwas 
verschieden gestalteten Thorax und durch das glänzende Pygidium.“ 


echinata Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 137. 


„Schwarz; Mandibeln, Fühlerhöcker, der ganze Thorax, Vorder- 
teil des ersten Abdominalsegments rostfarben. Thorax seitlich ge- 
körnelt und hinten zweizähnig. Abdomen oval, zweites Segment mit 
einer weißhaarigen Mittelmakel, drittes und viertes Segment mit 
weißen Haarbinden. Sporne weiß. Länge: 5 mm. 

Schwarz; Mandibeln, Fühlerhöcker, Thorax und Vorderseite 
des ersten Abdominalsegments hell rostfarben; Fühler und Beine 
braunrötlich; Sporne weiß. Abdomen in der Mitte des zweiten Seg- 
ments mit einem schlecht begrenzten, weißlichen Haarfleck, drittes 
und viertes Segment wenig dicht ähnlich behaart; letztes Segment 
lang weißlich, wenig dicht behaart; Beine spärlich weiß behaart. 
Kopf quer, breiter als der Thorax, vorn fast geradlinig, hinten ziem- 
lich gekrümmt mit stark gerundeten Hinterwinkeln; Stirn und Scheitel 
dicht punktiert genetzt, wenig glänzend. Augen ziemlich groß, oval, 
nahe der Einlenkung der Mandibeln, die verbreitert und an der Spitze 
dreimal gezähnt sind; Fühlerhöcker gerundet. Zweites Fühlergeißel- 
glied ein wenig länger als die beiden folgenden zusammen. Thorax 
verlängert rechteckig mit zahnförmigen Vorderwinkeln und deutlich 
gekörnelt - gezähnelten Seitenrändern; Metanotum hinten schräg 
gestutzt, obere Kante der Abstutzung mit drei starken, spitzen Dornen. 
Thorax dicht punktiert genetzt auf dem Rücken, oberflächlicher auf 


5. Heft 


132 Dr. H. Bischoff: 


den Seiten. Abdomen oval, erstes Segment stark und unregelmäßig 
punktiert; letztes Segment ohne deutliches Pygidialfeld. Mittel- und 
Hintertibien mit vier Dornen auf ihrer Außenkante. 

Ein einziges Exemplar in Gazaland von Marshall gefangen und 
von Dr. Brauns übermittelt. 


Die Art ist mit der vorhergehenden (spinidorsis) verwandt, ist 
aber viel kleiner, ihr Kopf ist weniger rechteckig, hinten viel mehr 
gerundet, der Thorax ist seitlich deutlicher gekörnelt, ganz rostfarben, 
und die Zeichnung des Abdomens ist weiß und nicht goldgelb.“ 


foreli Andre in Rev. Ent. franc., 1893, p. 218. 


„Kopf oberseits schwarz, unten und auf den Seiten düster rot; 
Basis der Mandibeln, Schaft, die beiden ersten Geißelglieder, Thorax 
und Beine rostrot; Rest der Geißel, Spitze der Mandibeln und Ab- 
domen schwarz. Erstes Segment mit zwei verlängerten, gelblichen 
Haarflecken, die auf das zweite Segment übertreten; Apikalrand 
des letzteren, wie auch der der folgenden Segmente mit ähnlichen 
Haaren bewimpert, die auf dem zweiten und dritten Segment eine 
dünne, wenig dichte, in der Mitte unterbrochene Binde bilden. Ober- 
seite von Kopf und Abdomen mit einigen schwärzlichen Haaren 
besetzt; gelbliche, reichlichere Haare finden sich unterseits und auf 
den Seiten des Körpers, sowie auf den Beinen. 

Kopf gerundet, ein wenig breiter als lang, fast so breit wie der 
Thorax, sehr grob punktiert genetzt; drittes F ühlerglied fast andert- 
halbmal so lang wie das vierte; Augen von mittlerer Größe, kurz 
oval, fast so lang wie der Raum zwischen ihnen und dem Scheitel. 
Thorax kurz, viereckig, mit parallelen, geradlinigen Seiten, auf dem 
Rücken grob punktiert genetzt, auf den Seiten fein runzlig, hinten - 
schräg gestutzt, aber ohne deutlichen Kiel zwischen der Dorsal- und 
der Hinterfläche. Erstes Segment regelmäßig in das folgende über- 
gehend, ohne deutliche Einschnürung, unterseits kaum gekielt; zweites 
Segment dorsal ziemlich kräftig, längsgrubig genetzt, ventral stark 
punktiert; Analsegment mit einem dreieckigen Pygidialfeld, das mit 
Ausnahme der fast glatten Spitze überall a längsrissig 
skulptiert ist; Tibialdorne rötlich, Sporne blaß. 

Länge: 5 mm. 

Abyssinien.‘“ 


fossulata Smith ın Descript: new Hyaı, . 1879, p. 196; Zavattari 
in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 9. 

„Schwarz: Abdomen mit zwei breiten, gelblich weißen Binden; 
Kopf und Thorax sehr rauh runzlig, mit länglichen, tiefen Gruben 
von denen jede mit kurzer, weißer Behaarung "ausgefüllt ist; zweites 
Segment mit einer breiten, gelblichweißen Haarbinde; Fühler und 
Beine grau behaart; Thorax länglich oval; Abdomen rauh skulptiert, 
bes. an der Basis, schwarz behaart; zw eites Segment mit einer breiten, 
gelblichweißen Binde ein wenig hinter der Basis des Segments mit 
in der- Mitte schwach eingekerbtem Vorderrande; drittes Segment 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 733 


ähnlich behaart; unten sind die Segmente blaß haarig gefranst; zweites 
Segment mit einem mittleren Längskiel. 

Länge: 7 Linien. 

Angola.“ 

gaza Perjnguey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 393. 

„Ganz schwarz; Basis der Schenkel, Kniee, Fühlerhöcker und 
zweites bis viertes Fühlerglied braunrot; Abdomen ziemlich sitzend; 
zweites Segment mit einem länglichen, nicht dicht, gelblichgrau be- 
haarten Mittelfleck, der vom Vorderrand bis zur Mitte reicht, und 
einem dichteren, gleichfarbigen Band längs des Apikalrandes; das 
letzte Segment trägt einen Busch von gräulich-gelblichen, langen 
Haaren jederseits oben. Kopf und Prothorax sind bedeckt mit einer 
sehr kurzen und nicht deutlichen, schwarzen Behaarung und besetzt 
mit langen, schwarzen Borsten; das Abdomen ist gleichfalls beborstet, 
aber die Borsten sind gräulich weiß, dazwischen eingesprengt sind 
einige, wenige schwarze. 

Kopf länger als breit; Augen groß, horizontal (?), sehr gewölbt, 
nach hinten fast bis zu dem breit gerundeten Rande reichend; Fühler- 
höcker verlängert, gerundet, zweites Fühlerglied sehr kurz, halb so 
lang wie das auch kurze driite; die ganze Oberseite dicht und regel- 
mäßig punktiert; Pronotum jederseits am Vorderrande sehr schwach 
abgeschrägt, ohne gebogen zu sein, und mit deutlichen Außen- 
winkeln, seitlich gerade, doch allmählig schmaler werdend zum senk- 
rechten Absturz des Metanotums, wo der Thorax etwa ein Fünftel 
schmaler als am Apex ist; er ist mäßig konvex mit steil abschüssigem 
Metanotum, einfach und weiter, sowie etwas unregelmäßiger punktiert 
als der Kopf. Basalsegment mit einem ununterbrochenen Kiel unter- 
seits. Alle Segmente sind sehr dicht punktiert, die Punkte auf dem 
zweiten stehen weiter als auf den anderen und Spuren einer Streifung 
fehlen dort. Hintertibien mit einer Doppelreihe von drei Dornen. 
Sporne weißlich. Länge: 6,5 mm; Breite: 1,25 mm. 

Mozambique, Amatongas (Sheppard). 

Andre hat seiner Rhopalomutilla clavicornis (Z. Hym. Dipt., 
1901, p. 323) ein Männchen zuerteilt, in welchem ich das der gaza ver- 
mute. Beide: gaza (Weibchen) und clavicornis (Männchen), wurden 
von Sheppard am gleichen Tage und an der gleichen Stelle gefangen, 
woraus allerdings noch nicht folgt, daß die Geschlechter tatsächlich 
in copula gefangen wurden.“ 


grandidieri Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 258; in 
Grandidier, Hist. nat. Madagaskar, p. 286, tab. 7, fig.9. 

„Atra, cinereo-hirta; confertim punctata; thorace convexo, elon- 
gato-quadrato, postice paulo angustiore; abdomine subsessili; 2 
segmento dimidia parte basali aurea, macula basalı nigra; segmentis 
306% auratis; fasciis tertii — quinti basi leviter ineisis; subtus 
206° aureo-märginatis; epipygidio punctato, posterius utrinque 
dente marginali instructo. 

bone. Kamin” 


5. Heft 


734 Dr. H. Bischoff: 


Diese höchst auffällige Art ist mir bisher nicht bekannt geworden. 
Sie ist schon an der Färbung und Zeichnungsverteilung leicht zu 
erkennen. Die Zeichnung des zweiten Tergits ist wohl als durch eine 
hintere Verschmelzung von zwei großen, goldenen Basalflecken ent- 
standen anzusehen. Nach der Abbildung erinnert sie auch etwas an 
die ochraceipes, doch besitzt sie schwarze Fühler und Beine, und die 
Flecken des zweiten Tergits sind hinten verschmolzen. 


hoplocephala Andre in 7. Hym. Dipt., 1902, p. 34. 


„Schwarz; Fühlerhöcker, Basis der Mandibeln und Thorax rot. 
Kopf ziemlich quadratisch, breiter als lang, mit zusammengedrückten, 
zahnförmigen Hinterwinkeln. Thorax ziemlich viereckig, Hinterrand 
des Metanotums mit spitzen, horizontalen Dornen bewehrt. Abdomen 
ziemlich sitzend, erstes Segment hinten gelb gefranst; zweites und 
drittes Segment an der Spitze mit unterbrochenen, gelb-seidenen 
Binden; fünftes mit einer ähnlichen, durchlaufenden Binde. Pygidial- 
feld runzlig. 

Länge: 7 mm. 

Schwarz; Thorax rostrot; Fühlerhöcker, Basıs der Mandibeln 
und Spitze des Schaftes mehr oder weniger rötlich; Apikalrand des 
ersten Segments mit einer dichten, gelbseidigen Franse; Spitze des 
zweiten und dritten Segments mit Binden von ähnlicher Behaarung, 
beide gleichbreit, in der Mitte stark unterbrochen und seitlich 
schmaler werdend; Spitze des fünften Segments mit einer ganzen 
Binde von der gleichen Behaarung. . Kopf oberseits spärlich gelblich 
behaart und mit einigen schwarzen Borsten besetzt; Wangen und 
unterer Teil der Pleuren ziemlich dicht, silberweiß, seidig behaart; 
eine weiße Behaarung ist zerstreut auf dem Metathorax, dem ersten 
Abdominalsegment, der Unterseite des Körpers und den Beinen; 
Sporne weiß, Kopf viereckig, breiter als lang und ein wenig breiter 
als der Thorax, hinter den Augen schwach verlängert, hinten gerad- 
linig mit zusammengedrückten, lamellenförmigen und einen stumpfen 
Zahn bildenden Hinterwinkeln. Er ist dicht und stark punktiert 
genetzt. Augen groß, von der Mandibelbasis und den Hinterwinkeln 
ungefähr gleich weit entfernt. Clypeus nicht vorspringend, am Vorder- 
rand mit drei gerundeten Zähnchen; Mandibeln lang, schmal, ge- 
krümmt, unbewehrt, stark zugespitzt; zweites Fühlergeißelglied fast 
doppelt so lang wie das dritte. Thorax viereckig, hinten schwach 
breiter als vorn, seitlich hinter dem ersten Drittel schwach ausgerandet, 
oberseits stark längsrissig punktiert, Hinterwinkel gerundet, senk- 
recht hinten gestutzt, obere Hinterkante des Metanotums mit vielen, 
scharfen, horizontal nach hinten gerichteten Dornen, von denen der 
mittelste der längste ist und die anderen sich kaum merklich verkürzen. 
Abdomen oval, ziemlich sitzend, erstes Segment kurz, viel schmaler 
als das folgende, in das es regelmäßig, ohne Winkel übergeht; der 
Ventralkiel ist niedrig und in der Mitte schwach gezähnt; das zweite 
Segment ist seitlich konvex, oberseits dicht längsrippig punktiert, 
unterseits glänzend und spärlich punktiert, letztes Segment mit einem 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 135 


gut begrenzten Pygidialfeld, das matt, dicht und stark chagriniert ist. 
Mittel- und Hintertibien mit einer doppelten Dornenreihe. 

Ich besitze von dieser Art ein von Dr. Brauns in Bothaville, 
Oranje-Freistaat, gefangenes Exemplar. 

Diese Mutillide unterscheidet sich hinreichend von denen, die 
gleichfalls mit einer Dornenreihe am Metanotum bewehrt sind, durch 
die Gestalt des Kopfes, der hinten deutlich zweimal gezähnt ist.‘ 


hova Saussure in Mt. Schweiz. ent. Ges., 1891, p. 255; in Gran- 
didier, Hist. nat. Madagaskar, p. 268, tab. 7, fig. 3. 

Diese Art ist mir bisher nicht bekannt geworden. Ich sehe mich 
daher genötigt, die Originalbeschreibung wiederzugeben. 

„Minor; nigra, cribroso-punctata, albido-pilosa; vertice et pronoto 
rufescentibus; thorace angusto, posterius latiore, marginibus rotun- 
datis, rugosis; abdomine subsessili, secundi baseos maculis 2 magnis 
argenteo-flavicantibus; segmentis 3—5 argenteis; 6° tenuiter mar- 
ginato, punctulato fusco. 

L. 9. mm. 

De taille assez petite, intermediaire entre la M.leucopis et la 
M. Grandidieri, noire a poils gris. — T@te de la largueur du prothorax, 
criblee de poncetuations fortes, mais un peu espacees (non confluentes 
comme chez la M. leucopis). Vertex arrondi, peu prolonge en arriere; 
poils du front noirs. Yeux ovales, & bord posterieur presque droit. 
Antennes noires, les 2e et 3e articles, ainsi que les tubercules petits 
au-dessus de leurs insertions et les mandibules roux. — Thorax ayant la 
möme forme que chez la M. madegassa, mais notablement plus £troit, 
grossierement crible; ses bords lateraux non vifs, mais arrondis par 
les rugosites. Le dos passant au roux, surtout en avant. Metanotum 
tronque et arrondi. Abdomen pyriforme, presque du double plus 
large que le thorax, subsessile, assez fortement ponctue, noir. Le 
premier segment herisse de poils gris, mais non frang& & son hord 
posterieur; les dents de sa base petites; sa face inferieur offrant une 
petite car&ne droite, non @levee en lame, dont la base s’insere a un 
gros tubercule roux transversale, arrondi et poli. Le 2e segment orne 
des sa base de deux grandes täches d’un argente un peu jaunätre. 
Les segments 3e—de argente-jaunätre et franges de cette couleur; 
le 6e brun, finement ponctue, subcarene a sa base, finement bord®, 
lisse & l’extr&mite, n’offrant pas de plaques striees.. En dessous les 
segments 2e ä de franges de poils blancs. — Pattes noires, garnies 
de poils blancs; tarses brun de poix. — Madagaskar. Une femelle 
recoltee par Alfred Grandidier.‘“ 


humbei Radoszkowski in J. Ac. Lisboa, 1881, p. 216. 
„Schwarz; Kopf lederartig; Thorax dunkel rostrot; Abdomen 
schwarz, unregelmäßig gestreift; erstes Segment mit zwei basalen 
 Makeln, drittes mit einer unterbrochenen, weißhaarigen Binde. 
Länge: 10 mm. 

Kopf lederartig, schwarz; Thorax quadratisch, dunkelrot, sein 
Rücken tief gerunzelt; Abdomen ziemlich sitzend, schwarz; erstes 


5. Heft 


136 Dr. H. Bischoff: 


Segment mit langen, weißlichen Haaren, auf seinem Hinterrand mit 

zwei schrägen, elliptischen, kurz weißhaarigen Flecken, der Rücken 

des zweiten längsrunzlig, drittes Segment mit einer weißhaarigen Binde, 

die in der Mitte unterbrochen ist; unterseits sind die drei letzten Seg- 

mente weißlich behaart. Beine schwarz, spärlich weißlich behaart. 
Angola.“ 


ilgiformis Magretti in Z. Hym. Dipt., 1908, p. 176. 

„Schwärzlich braunrot; Kopf, Fühlerschaft und erstes Geißel- 
glied, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, Thorax, Basalhälfte des 
ersten Abdominalsegments, größter Teil des Bauches und die ganzen 
Beine hell rostrot gefärbt. Eine ziemlich rechteckige Makel mitten 
auf dem Apikalrand des ersten Abdominalsegments, eine andere, 
mittlere, ovale, kaum deutlich auf dem hinteren Teile des zweiten 
Dorsalsegments gelegen, das ganze dritte, eine breite Binde auf dem 
vierten und das Analsegment mit dichten, goldig roten Haaren. Hinter- 
kopf, Metanotum, Metapleuren und Füße spärlich und mehr oder 
weniger lang silbern behaart. Kopf breiter als der Thorax, Hinier- 
kopf ın der Mitte stark bogig ausgerandet, im ganzen der Länge nach 
dicht und deutlich furchig gestreift; drivtes Fühlerglied etwas größer 
als das vierte; Augen klein, oval, etwas nierenförmig, von der Basis 
der Mandibeln ziemlich entfernt; Thorax ziemlich rechteckig, die 
Ränder sehr leicht wellig gezähnt, wie der Kopf der Länge nach furchen- 
streifig; Pleuren glatt, glänzend, hinten schräg endend, abgestutzt. 
Abdomen auf dem Rücken sehr fein punktiert gestreift, auf dem Bauch 
glatt und glänzend; Analsegment konvex, glänzend, ohne Pygidial- 
feld; Schienendörnchen rötlich, Sporne weiß. Länge: 6 mm. 

Der Mutilla üÜgi Andre (Rev. ent. frang., 1893, p. 220) sehr aunle 
. und verwandt. Oberer Senegal. 

Eine kleine Art, die man auf den ersten Blick für die M. Ilgi Auen 
halten könnte, die gleichfalls zu Myrmilla — ausgezeichnet durch die 
starke Querentwicklung des Kopfes, durch das Fehlen eines Scutellar- 
schüppchens und eines Pygidialfeldes usw. — gehört. Diese neue: Art 
unterscheidet sich von der lg durch das verhältnismäßig kleinere, 
dritte Fühlerglied, das kaum ein wenig länger als das vierte ist, durch 
die nicht sehr großen, ovalen, leicht nierenförmigen Augen, durch die 
parallelen Seitenränder des Thorax mit wenig ausgesprochener 
Zähnelung:auf der Vorderhälfte, durch den hinten schräg abfallenden 
Thorax, ohne einen Dorn auf der kaum erkennbaren Grenze zwischen 
dem dorsalen und dem hinteren Teil und endlich durch das Hehlene eines 
vorspringenden Zahnes auf dem ersten Ventralsegment.“ 


inkona Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 3%. 

„Schwarz; Prothorax rot; Abdomen ziemlich sitzend, zweites 
Segment mit zwei weißen, ovalen Flecken, die von der Mitte und den 
Seitenrändern gleichweit entfernt sind; drittes und viertes Segment 
mit einer weißen, in der Mitte breit unterbrochenen Binde, die nicht 
ganz die Seiten erreicht: Basalteil des Apikalsegments dicht weiß be- 
haart; Pygidialfeld kahl, dicht punktiert; Kopf und Thorax sind mäßig 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 7137 


dicht grau behaart, untermischt mit zahlreichen, langen, steifen, 
weißlichen Borsten, die besonders zahlreich auf dem Abdomen sind; 
Beine sehr haariıg. Kopf schwach breiter als der Thorax, tief, dicht 
und breit punktiert; Augen ziemlich groß, gleichweit entfernt von der 
Basis der Mandibeln und dem hinteren Teil, der mäßig breit gerundet 
ist. Fühler dick, zweites und drittes Glied kurz, gleichlang. Thorax 
ziemlich parallel, etwa ein Drittel länger als breit, ganz parallel vom 
Vorderrand des Prono:ums, der ziemlich gerade ist mit sehr scharfen 
Winkeln, auf etwa ein Viertel der Gesamtlänge, dahinter wird der Thorax . 
wieder schmaler und bleibt parallel bis zu der Stelle, wo das Metanotum 
sich vorwölbt. Das Propodeum ist nicht viel breiter als das Pronotum 
und steil abschüssig. Der ganze Absturz, Seiten mit einbegriffen, ist 
höckerig gezähnelt. Der Thoraxrücken ist tief und rauh längs genetzt 
- und der »eitenrand unregelmäßig gesägt. Das Abdomen ist länglich 
oval, der Stiel des ersten Segments ist kurz, der Kiel endet in einen 
deutlichen Dorn unten und ist schwach gezähnt an jeder Seite. Der 
Apikalteil des Segments ist fast so breit wie das zweite, das oberseits 
schwach längsgestreift, unterseits aber tief punktiert ist; die anderen 
Segmente sind tief, aber feiner punktiert; das Pygidium ist sehr dicht 
der Länge nach nadelrissig; Hintertibien mit einer Doppelreihe von 
vier Dornen; Sporne weiß. 
Länge: 6--8 mm, Breite: 2—3 mm. 
Mozambique, Beira (Sheppard).“ 


innesi Andre in M&m. Soc. Zool. France, 1893, p. 293; M&m. Soc. 
ent. Egypte, 1910, p. 57. 


„Kopf, Thorax und Abdomen schwarz, Fühlerschaft, Schenkel 
und Tibien braunrot, Geißel, Fühlerhöcker und Mandibeln von einem 
helleren Rot, Tarsen gelbrot. St rn, Scheitel und Thoraxrücken dicht 
‚seidig, gelbgolden behaart, wodurch die dunkle Grundfärbung ver- 
deckt wird. Abdomen ziemlich gedrängt schwarz behaart und an 
der Basis des zweiten Segments in der Mitte mit einem runden Fleck 
‚geschmückt und am Apikalrand des gleichen Segments mit einer 
ziemlich schmalen, in der Mitte dreieckig erweiterten Binde von gelb- 
‚goldiger Behaarung. Drittes und viertes Segment ganz bedeckt von 
ähnlicher Behaarung. Beine mit gelblichen Haaren besetzt, Sporne 
blaß. — Kopf gerundet, ein wenig schmaler als der Thorax, stark 
punktiert-genetzt. Augen groß, oval; Fühlerhöcker gerundet; Mandibeln 
am Ende zugespitzt; zweites Fühlergeißelglied kaum länger als das 
dritte. Thorax rechteckig, kurz, fast so breit wie lang, punktiert-genetzt, 
ohne Scutellarschüppchen. Abdomen oval, zweites Segment unterseits 
ziemlich fein ‘und dicht punktiert, dort bewehrt mit einem basalen 
Längskiel, der die Mitte des Segments, das beiderseits davon nieder- 
gedrückt ist, nicht erreicht; letztes Segment mit einem dreieckigen 
Pygidialfeld, das an der Spitze eingeschnürt und dicht bedeckt ist 
mit feinen Längsstreifen. Mittel- und Hintertibien mit zwei Reihen von 
Dornen auf ihrer Außenkante. 

Länge: 7- 8mm. Cairo (W. Innes Bey).“ 

Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 5. 47° 5 Heft 


138 Dr. H. Bischoff: 


var. jousseaumei Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 70. 

„Ich habe diese Art nach Exemplaren aus Cairo beschrieben, bei 
denen Kopf und Thorax ganz schwarz und oberseits dicht gelblich 
behaart waren. Ein Individuum aus Obok, von Dr. Jousseasume 
mitgebracht, ähnelt in Bezug auf Habitus und Stellung der Abdominal- 
zeichnung ganz diesen letzteren, aber Kopf, Thorax, Fühler und 
Beine sind ganz rostfarben und sehr spärlich, fein, blaß golden behaart; 
das Pygidialfeld ist rot und nicht schwarz wie bei der innesi, aber 
ähnlich gestreift. Der Thorax ist ein wenig länger, aber alle diese 
Unterschiede haben keinen spezifischen Wert und nicht mehr Be- 
deutung, wie auch bei anderen Arten. Ich betrachte also das Individuum 
aus Obock als eine einfache Varietät der innesi, die indessen eine be- 
sondere Benennung wert ist, und die ich zur Erinnerung an ihren Ent- 
decker ‚jousseaumer‘‘ nenne. Sie mißt 7 mm.“ 


iphianassa Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 535. 


„Schwarz; Mandibeln an der Spitze, Fühlerhöcker und Thorax 
. oberseits sehr düster dunkelrot, doch reicht diese Färbung auf dem 
Thorax nicht zum Vorder- und Hinterrand, sondern läßt eine schwarze 
Kante bestehen, die am Mittelsegment am breitesten ist. Kopf und 
Thorax oben dicht, das Abdomen sehr spärlich, aufrecht, bräunlich 
behaart; Abdomen auch dünn und zerstreut, niederliegend, schwarz 
behaart, Kopf dicht und fein punktiert, ziemlich quadratisch, schwach 
breiter als lang und schwach breiter als der Thorax vorn; Augen oval, 
unten dichter an der Basis der Mandibeln als oben am Hinterkopf; 
Fühler: Schaft glänzend mit einigen zerstreuten, braunen Haaren, 
‘ Geißel matt, die beiden Basalglieder fein, aber dicht behaart, erstes 
Glied sehr kurz, zweites Glied doppelt so lang wie das dritte oder vierte. 
Thorax nahezu rechteckig, siebartig rauh punktiert, hinten sehr schwach 
breiter als vorn, vorn gekrümmt, die Seiten in der Mitte gezähnt, da- 
hinter schwach ausgerandet; hintere Fläche steil und zur Spitze des 
Propodeums abgestutzt; Beine kurz und schlank, Tibien des mittleren 
und hinteren Beinpaares mit einer einzelnen Dornenreihe; Sporne sehr 
schlank, kurz und weiß. Abdomen: massiv, sitzend, fein punktiert und 
glänzend; erstes Segment ungefleckt, Ventralkiel dick und hoch, stark 
ausgeschnitten in der Mitte; zweites Segment mit einem dreieckigen 
Fleck an der Mitte der Basis und einer schmalen, in der Mitte weit 
unterbrochenen Linie von gelblicher Behaarung oben am Apikalrand; 
drittes Segment mit einem breiten, ähnlich unterbrochenen Band von 
gleicher Behaarung oberseits; sechstes Segment mit einem Busch 
langer, gelblicher Haare, der das verhältnismäßig gut begrenzte, aber 
kleine, schwach quergestreifte Pygidialfeld bedeckt; Abdomen unter- 
seits ziemlich dicht rötlichbraun behaart. 


Länge: 8—9 mm. 


Rhodesia, East Loangwa Distr., Petauke, 2400 ft., 1. 4. 05 (Neave) 
[Oxford M.].“ 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 739 


irritabilis Smith in Deser. new Hym., 1879, p. 195. En 

„Schwarz; Kopf und Thorax oben rostfarben und beide rauh 
runzlig. Schaft und die Mandibeln an ihrer Basis rostfarben; Thorax 
oben unregelmäßig längsgrubig skulptiert, länglich quadratisch und 
mit einem stumpfen Höcker an jeder Seitz ein wenig vor der Mitte, 
hinten gestutzt; Beine goldgelb behaart. Abdomen mit einer breiten 
goldgelben Binde an der Basis des zweiten Segments, deren Hinter- 
rand doppelt gebuchtet ist; das dritte und vierte Segment sind golden 
behaart mit mittlerer Unterbrechung; das Basalsegment ist gestutzt; 
unten sind alle Segmente golden gefranst. 

Länge: 6,5 Linien. 

Aegypten.“ 


katonai Andre in Z. Hym. Dipt., 1905, p. 207. 


„Schwarz; Thorax düsterrot, Fühlerhöcker rot, Fühler und Beine 
braun, teilweise rötlich. Erstes Abdominalsegment am Hinterrande 
mit einer schmalen, gelblichen Franse, die in der Mitte nicht unter- 
brochen, aber seitlich abgekürzt ist; zweites und drittes Segment 
mit breiteren, in der Mitte unterbrochenen Binden, die des zweiten 
Segments wird seitlich schmaler und bildet so zwei Apikalflecke; alle 
diese Binden werden von gelblich-seidiger Behaarung gebildet. Eine 
schwarze, ziemlich lange, aber sehr spärliche Behaarung, untermischt 
mit einigen gelblichen Haaren, findet sich auf der Oberseite des Körpers. 
Sporne blaßb. | 

Kopf ziemlich dick, gerundet, breiter als der Thorax, hinten stark 
gerundet, ohne deutliche Hinterwinkel; Stirn und Scheitel dicht 
punktiert-genetzt. Augen groß, oval, ziemlich weit entfernt von der 
Basis der Mandibeln, die zugespitzt sind; Fühlerhöcker gerundet, 
glatt und glänzend; Fühler kräftig, zweites Geißelglied deutlich länger 
als das dritte. Thorax verlängert trapezförmig, hinten schwach 
schmaler, auf dem Rücken dicht punktiert-genetzt, sehr fein gestreift 
auf den Pleuren, die wenig glänzend sind; Pronotum vorn schwach ge- 
krümmt, mit abgerundeten Winkeln; Metanotum hinten schräg ge- 
stutzt; kein Scutellarschüppchen. Abdomen oval, hinten zugespitzt, 
sitzend; erstes Segment schmaler als das folgende, aber hinten nicht 
eingeschnürt, ziemlich stark punktiert oberseits, sein Ventralkiel un- 
deutlich; zweites Segment oberseits längsrunzlig punktiert, unterseits 
spärlich punktiert; die folgenden Segmente fein punktiert, das letzte 
konvex, glänzend, ohne Pygidialfeld. Mittel- und Hintertibien nur 
mit einem oder zwei Dornen auf ihrer Außenseite. 

Länge: 5 mm. 

O. Afrika; ein einziges Exemplar, dem Ungarischen National- 
museum gehörig und von Katona, dem ich diese Art widme, gesammelt. 

Nach der Gestalt, dem Fehlen des Pygidialfeldes, den fast un- 
bewehrten Tibien scheint diese kleine Art in der Gattung Mutilla 
zu Unrecht untergebracht zu sein und wird sicher daraus entfernt werden 
‚müssen, ‘wenn die Charaktere des Männchens bekannt sein werden. Im 
Habitus erinnert diese Art sehr an Barymutilla, aber die Gestalt des 


47* ö. Heft 


740 - —- Dr. H. Bischoft:. 


Kopfes, die Größe der Augen und die schwache Bewehrung der Tibien 
stehen einer Hinzuziehung der Art zu dieser Gattung entgegen.‘ 


laverna Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1899, p. 442. 


„Schwarz: Oberseite des Thorax dunkel rostrot; erstes Abdominal- 
segment nahezu ganz mit einem reich orangehaarigen Fleck bedeckt, 
zweites mit einem breit dreieckigen Basalfleck, dessen Spitze die 
Mitte erreicht, drittes Segment ganz mit gleicher Behaarung bedeckt. 
Kopf klein, gerunzelt; Augen groß, oval, gewölbt; Hinterwinkel 
gerundet; er ist gräulich behaart, untermischt mit wenigen schwarzen 
Borsten; die Fühler sind schwarz mit pechbraunem und dicht silbern 
behaartem Schafte; zweites Geißelglied nicht ganz so lang wie die 
beiden folgenden, erstes Glied klein; Mandibeln scharf, innen an der 
Spitze gegabelt. Thorax parallel, seitlich in der Mitte nur wenig aus- 
gerandet, vorn fast gerade, breiter als der Kopf, oberseits dunkel be- 
haart, seitlich und unten grau; hinten steil abschüssig und bedeckt 
mit breiten Gruben und erhabenen längswelligen Zwischenräumen; 
die Seitenränder sind runzlig, aber nicht gekörnt. Abdomen sitzend, 
länglich oval; Basalsegment gestutzt und an die Basis des zweiten 
sich anfügend, ganz orangegelb behaart; der Ventralkiel ist scharf, 
kurz und an beiden Enden gestutzt; zweites Segment mit erhabenen, 
welligen Linien und wie die folgenden dicht schwarz behaart, an der 
Basis mit einem dreieckigen, orangefarbenen Fleck, der von jedem 
Winkel zur Mitte des Rückens sich erstreckt; das Apikalsegment ist 
niedergedrückt, dicht und deutlich längsgestreift auf zwei Drittel der 
Länge und fein nadelrissig im letzten Drittel. Beine schwarz, silbern 
behaart; Tibien mit einer doppelten Dornenreihe; Sporne schwarz. 
Länge: 12 mm. 

Mossamedes (Dr. Laske). 

Verwandt mit tecmessa Per., die Gestalt des Thorax ist sehr ähn- 
lich, aber verhältnismäßig ein wenig schmaler, und der Kopf ist schmaler 
anstatt breiter als der Thorax; das Abdomen und auch die Behaarung 
ist ähnlich, doch reicht bei der laverna der basale, dreieckige Fleck 
viel weiter und das Band auf dem dritten Segment ist nicht unter- 
brochen.‘“ | 


leda Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 64. ; 


„Kopf, Fühler, Thorax und Beine ziegelrot und sehr dicht gelb- 
lich behaart, zuweilen silberweiß werdend.. Abdomen schwarz, Flecken 
und Binden gelblich oder weiß. Kopf so breit wie der Thorax, mit 
großen Augen, hinter denselben nur sehr schwach entwickelt und ge- 
rundet, runzlig, doch ist die Runzelung durch eine dichte Behaarung 
verdeckt. Thorax am Apex gestutzt, gleichmäßig sich von dort zum 
hinteren Absturz verjüngend, wo er etwa um ein Drittel schmaler 
ist; Außenseiten fast gerade, aber ein wenig ausgerandet im vorderen 
Teil und jedes Ende der. Ausrandung schwach gehöckert; Absturz fast 
senkrecht; Scheibe rauh punktiert und sehr haarig; oberer Rand des 
Absturzes mit einem mäßig deutlichen Mittelhöcker. Abdomen ziem- 


en 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 741 


lich sitzend oder kaum schwach gestielt, oval, zweives Segment länglich 
punktiert mit erhabenen Zwischenräumen, gefranst mit einer schmalen, 
weißlichen oder gelblichen Haarbinde an der Spitze und mit einem 
länglich-quadratischen Fleck in der Mitte’der Basis, der mit der Apikal- 
binde des ersten Segments verbunden ist; drittes Segment bedeckt mit 
einer Haarbinde; das vierte und fünfte Segment besitzen auch ein 
kurzes, seitliches Band von ähnlicher Behaarung; Tibien mit einer 
doppelten Dornenreihe. 
Länge: 4—7 mm. 
Kapland: Kapstadt, Worcester, Prince Albert.“ 


magrettina Mercet in Boll. Labor. Portici, 1916, v.X, p. 351. 


„Fem. Submedia, nigra, thorace superne obscure ferrugineo; capite 
pedibus abdomineque nigris. Capite subrotundato, punctato-reti- 
culato, in occipite thoracis latitudinem maximam aequante; fronte et 
vertice nigro-pilosis; oculis ovalarıbus, sat magnis, integris; antennis 
robustis, flagelli articulo secundo tertio longiore; articulis sequentibus 
fere inter se aequalibus; mandibulis acutis. 

...  Thorace subreetangulari, medio leviter constricto, antice rotundato, 
postice abrupte truncato, in dorso nigro-piloso, longitudinaliter Tugose 
punctato; metanoti margine postico spinulis septem armato (spinula 
mediana spinis praecedentibus vel sequentibus longiore), pleuris levibus. 

Abdomine sessili; segmento secundo maculis duabus flavo sericeis 
ornato; tertio fascia lata medio interrupta, eadem pubescentia praedito; 
segmento anali flavo piloso. Area pygidiali longitudinaliter striata. 

Pedibus nigris, griseo argenteo pilosis; tibiis intermediis et posticis 
biseriatim spinosis, apice bicalcaratis; calcaribus pallidis. 

Long. 8—9 mm. 

Körper schwarz; Thorax oberseits düster rot; Stirn und Thorax- 
rücken mit schwarzen Haaren, Beine und Abdomen weiß behaart; 
Sporne weißlich. 

Kopf so breit wie der Thorax, ziemlich gerundet, punktiert- 
genetzt; Augen ziemlich groß, oval, von Mandibelbasis und Hinter- 
haupt ungefähr gleichweit entfernt; Mandibeln in der Mitte rötlich, 
 zugespitzt, zweites Fühlergeißelglied ein wenig länger als das dritte. 
Thorax matt, ziemlich rechteckig, grob punktiert genetzt, mit 

parallelen Seiten, fast glatt auf den Pleuren, Vorderwinkel verrundet, 
hinten gestutzt, mit fast horizontal nach hinten gerichteten Dornen 
am Rande der Abstutzung. 

Abdomen oval, sitzend, erstes Segment kurz, breiter als lang, 
unterseits mit einem kleinen, schwach ausgerandeten Kiel; zweites 
Segment mit zwei ründlichen Flecken aus gelblich seidiger Behaarung 
auf seiner Mitte; drittes Segment mit einer gleichfarbigen, in der Mitte 
unterbrochenen Binde; letztes Segment mit weißlichen Haaren an 
‚den Seiten, mit einem flachen, matten, längsgestreiften Pygidialfeld; 
unterseits sind das zweite und die folgenden Segmente mit gelblich- 
weißen Haaren bewimpert; Mittel- und Hintertibien mit zwei Dornen- 
reihen; Sporne weißlich. 


5. Hett 


742 Dr. H. Bischoff: 


Vorkommen: Kakoulima, Franz. Guinea. 


Anm. — Dieses Weibchen hat nahe Beziehungen zu der M. denti- 
dorsis, aber unterscheidet sich durch den längeren und schmaleren 
Thorax, mit stärker gerundeten Vorder- und Hinterwinkeln, durch die 
vom Vorderrand des zweiten Segments weiter entfernten Flecken 
und durch die in der Mitte unterbrochene Binde des dritten Segments, 
Sie ist auch verwandt mit der M. zanzibarensis Mercet, aber bei dieser 
letzteren sind die Vorderwinkel des Thorax fast zahnförmig, der Kopf 
ist breiter als der Thorax, das erste Abdominalsegment ist mit einer 
schmalen Franse ausgestattet und das dritte Segment wird ganz von 
einer Haarbinde bedeckt.“ 


matola Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 394. 


„Schwarz; Thorax rot, Beine rötlich braun. Abdomen ziemlich 
sitzend oder sehr kurz gestielt; das erste Segment trägt am Apikal- 
rand eine breite Binde von seidig weißer Behaarung, und das zweite 
ein schwach gelbliches, in der Mitte schmal unterbrochenes Band, 
das die Seiten erreicht, aber gleichmäßig dorthin verschmälert ist; 
das dritte Segment hat ein ähnliches, aber in der Mitte breiter unter- 
brochenes Band; diese Binden sind undeutlich auf den anderen Seg- 
menten und ein Pygidialfeld fehlt. — Kopf etwa so lang wie breit; 
Augen groß, ungefähr gleichweit von der Basis der Mandibeln und dem 
ganz verrundeten, hinteren Teile entfernt; er ist tief und dicht punktiert, 
ziemlich dicht weiß behaart und mit zahlreichen schwarzen Borsten 
besetzt; Fühlerhöcker nicht vorragend; Thorax stark verlängert, 
ungefähr dreimal so lang wie breit und flach gewölbt; der Vorder- 
rand des Pronotums ist gerade und stark quer; alle Winkel sind 
deutlich; an der Basis ist der Thorax ein Drittel breiter als vorn, 
von dort ist er seitlich nahezu gerade, aber verjüngt sich schwach 
zum Metanotum, das nur gleichmäßig abfällt und einfach ist; die 
Pleuren sind hinten stark gez“hnt: er ist bedeckt mit breiten Gruben, 
die durch scharfe, aber schmale Zwischenräume getrennt sind. Das 
Basalsegment ist jederseits gezähnt, verbreitert sich gegen das ovale, 
sehr konvexe zweite Segment und trägt unterseits zwei kleine Zähne; _ 
das zweite Segment ist bedeckt mit länglichen, ziemlich streifigen 
Punkten auf der Vorderhälfte.e Hintertibien ohne Dornenreihen; 
Sporne weiß. 


Länge: 3,5 mm; Breite: 1,25 mm. 
S. Rhodesia, Umtali (Bodong).“ 


mendax Andre in Wytsman, Gen. Ins., 1903, v. 11, p. 69. 


— aeyyptiaca Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 70 (nec 
Radoszkowski). 


„Die Radoszkowskische Beschreibung ist so unvollständig — 
weder die Cestalt des Thorax noch die des Abdomens wird erwähnt - --, 
daß ich lange gezögert habe, diese Art auf ein Exemplar aus Obock zu 
beziehen, das sich in der Museumssammlung (Paris) befindet und dessen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 743 


kurze Beschreibung ich geben will, um eine spätere Richtigstellung 
dieser Bestimmung, die ungenau sein könnte, zu ermöglichen. 

Kopf, Thorax, Fühler, Beine, erstes und letztes Abdominal- 
segment blaß gelbbraun, der Rest des Abdomens schwarzbraun. 
Kopf und Thorax grob, aber oberflächlich punktiert-genetzt, Pleuren 
konkav, glatt und glänzend. Der ganze Körper lang silberweiß behaart, 
reichlicher auf dem Abdomen und an den Beinen; der Apikalrand des 
zweiten und der folgenden Segmente ähnlich, aber mehr niederliegend 
und dichter bewimpert; zweites Segment wenig dicht punktiert; 
letztes Segment wenig konvex, glänzend, sehr fein längsstreifig an der 
Basis,.ohne deutlich begrenztes Pygidialfeld. Sporne blaß. — Kopf 
viereckig gerundet, fast von der Breite des Thorax; Augen groß, kurz 
elliptisch, ziemlich weit von der Einlenkung der Mandibeln. (Die 
Vorderseite des Kopfes und die Mandibeln sind von dem. Klebstoff, 
mit dem das Insekt auf dem Karton befestigt ist, bedeckt und nicht 
sichtbar.) Fühler kräftig, zweites Fühlergeißelglied kaum länger als 
das dritte. Thorax viereckig mit fast parallelen Seiten, hinten steil 
gestutzt, ohne vorspringendes Scutellarschüppchen, aber mit einem 
schwachen Querkiel ein wenig vor der Abstutzung. Abdomen sitzend, 
erstes Segment schmaler als das folgende, aber hinten nicht einge- 
schnürt; zweites Segment konvex, seitlich ziemlich verbreitert. 

Länge: 4,5 mm. 

Nach Radoszkowski (Horae Soc. ent. Ross., 1893, p. 74) würde 
diese Mutillide das Weibchen zu Tricholabioides pedunculata Kl. sein, 
was aber bei der außerordentlichen Verschiedenheit im Habitus und 
in der Gestalt des Abdomens sehr unwahrscheinlich ist.“ 


minor Andr& in Z. Hym. Dipt., 1905, p. 206. 


„Schwarz oder schwarzbraun; Thorax (mit Ausnahme der ganzen 
oder eines Teiles der Pleuren), Fühlerhöcker und der größere Teil der 
Mandibeln rostfarben; Fühler und Beine braun und rötlich; letztes 
Dorsalsegment und oft auch der größere Teil der Ventralsegmente 
mehr oder weniger rötlich; Sporne weiß. Zweites Segment auf der 
Mitte seii,er Basis mit einem ziemlich großen, nach hinten zugespitzten 
Fleck und am Apikalrande mit einer in der Mitte winklig erweiterten 
Binde, beide aus wenig gedrängter, goldbronze-farbiger, seidiger Be- 
haarung; der Basalfleck und der verbreiterte Teil der Apikalbinde 
sind durch eine sehr feine Längslinie ausähnlicherBehaarung verbunden; 
_ das dritte und vierte Segment sind mehr oder weniger dicht ebenso be- 
haart, und das fünfte ist spärlicher gleichfarbig gewimpert. Der Körper 
ist außerdem, wie auch die Beine, mehr oder weniger spärlich gelblich 
behaart. — Kopf gerundet, ziemlich dick, fast so breit wie lang und 
kaum breiter als der Thorax, hinter den Augen ziemlich verlängert, 
mit schwach gekrümmtem Hinterrand und stark verrundeten Winkeln; 
Stirn und Scheitel dicht punktiert-genetzt. Augen oval, von mittlerer 
Größe, fast gleichweit entfernt von der Basis der Mandibeln und den 
Hinterwinkeln; Fühlerhöcker gerundet, glänzend; Mandibeln ziemlich 
schmal, zugespitzt; Fühler kräftig, zweites Geißelglied deutlich länger 


5. Heft 


744 Dr. H. Bischoff: 


als das dritte. Thorax viereckig mit parallelen Seiten, Vorderrand 


fast gerade mit gut ausgebildeten und ein wenig zahnförmigen Winkeln; . 


er ist hinten steil gestutzt und trägt am oberen Rande der Abstutzung 
vier bis sechs scharfe Dornen, die nach oben und hinten gerichtet sind. 
Der Thoraxrücken ist dicht punktiert-genetzt, die Aushöhlung der 
Pleuren ist fast glatt und ziemlich glänzend. Abdomen oval, sitzend, 
das erste Segment ein wenig schmaler als das folgende, mit dem es 
regelmäßig und ohne Winkel artikuliert; zweites Segment dicht und 
fein punktiert-genetzt; die folgenden Segmente spärlich punktiert, 
ziemlich glänzend; letztes Segment mit einem schwach konvexen 
Pygidialfeld, fast glatt und glänzend. Mittel- und Hintertibien mit 
einigen Dornen. 

Länge: 4—5 mm. 

San Thomas-Insel, Port. Guinea; drei Exemplare. 

Diese kleine Art ähnelt auf den ersten Blick der europäischen 
rufipes F., aber unterscheidet sich leicht durch die kleinere Gestalt, die 
schmale, gelbliche Haarlinie, die den Basalfleck des zweiten Segments 
mit dem Apikalband verbindet, durch das nicht gestreifte Pygidial- 
feld und besonders durch die deutliche Dornenreihe an der oberen 
Kante der Metathorakal-Abstutzung.“ 


nais P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1901, p. 129. 


„Schwarz; Prothoraxrostrot, etwas angedunkelt; Abdomen sitzend, 
mit einem weißen Haarfleck in der Mitte des Basalrandes des ersten 
Segments und einem seitlichen, runden Fleck jederseits von der Mitte 
des zweiten Segments; das ganze dritte Segment ist bedeckt von einer 
weißen Binde, desgleichen das Apikalsegment; Tarsalsporne weiß; 
Mandibeln rötlich, zusammengedrückt, die linke abgestutzt und deut- 
lich dreispaltig, die rechte an der oberen Seite etwa in der Mitte stark 
gezähnt, schräg verschmälert von dort und mit einem kleineren Zahn 
zwischen dem mittleren und der schwach zweispaltigen Spitze; Fühler- 
höcker etwas rötlich; Schaft schwach pechrot, nicht dicht haarig, 
Basalglied der Geißel sehr kurz, konisch. Kopf sehr kurz und ziemlich 
spärlich behaart, breiter als der Prothorax, hinter den Augen seitlich 
ein wenig verschmälert; die Augen sind groß und nach vorn gerückt, 
die Hinterwinkel stark verrundet; der Kopf ist bedeckt mit länglichen, 
unregelmäßigen, dicht stehenden Grübchen, deren Zwischenräume 
auf der Mitte kaum eine Faltung bilden; Thorax ziemlich parallel, 


aber seitlich in der Mitte ein wenig ausgerandet, nicht breiter an dm 


jederseits abgeschrägten, vorderen Teil als am Apex, wo er fast senk- 
recht abschüssig ist, und bedeckt mit tiefen, länglichen Gruben, mit 
mäßig erhabenen, gebogenen Zwischenräumen:; die Seiten sind gesägt, 
und in der Mitte des Hinterrandes befindet sich ein scharfer Längs- 
kiel, der in einen spitzen, horizontalen Dorn über dem Absturz aus- 
läuft, seitlich von dem drei etwas schlankere Dornen stehen; die Außen- 
winkel sind scharf, aber nicht dornig; Abdomen sitzend; Basalsegment 
erweitert und gegen das zweite angepaßt, aber nicht ganz so breit, 
zweites oval erweitert; alle Segmente sind dicht punktiert, die Punkte 


Monograpbie der Mutilliden Afrikas. 745 


mitten auf dem Rücken des zweiten sind tiefer und schwach länglich, 
aber ohne erhabene Zwischenräume; das ganze Pygidium ist längs- 
gestreift. 

Länge: 10 mm. 

Die Gestalt der Mandibeln und die Dorne des abschüssigen Teils 
des Prothorax werden für die Erkennung dieser Art ausreichen. 

Natal, Durban (C. N. Barker).“ 


niobe Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 72. 


„Schwarz; Oberseite des Thorax rot, Fühler, Tibien und Tarsen 
rötlich, Schenkel pechschwarz, Flecken und Binden auf dem Abdomen 
silberweiß. Kopf sehr breit, quadratisch mit etwas geschweifter Basis, 
doppelt so breit wie der Thorax, Augen mittelgroß, vorgerückt, Kopf 
sehr dicht und fein punktiert und kaum behaart; Thorax kurz, an der 
Spitze gestutzt, seitlich parallel und kaum ausgerandet, hinten senk- 
recht gestutzt und mit mäßig breiten, dicht stehenden Punkten besetzt, 
Außenränder des Absturzes etwas gesägt; Abdomen ziemlich sitzend. 
birnförmig, zweites Segment dicht punktiert, mit zwei kleinen, seit- 
lichen, queren Flecken, drittes, viertes und fünftes Segment mit einem 
weißen Haarband; Ventralkiel des ersten Segments gestutzt und hinten 
etwas gezähnt. Tibien mit einer doppelten Reihe von Dornen. 

Länge: 7,5 mm. 

Kapkolonie, Kapstadt.‘ 


oberthüri Andre in Z. Hym. Dipt., 1907, p. 341. 


„Ganz schwarz, auch Fühler und Beine, mit einem sühmächen, 
bläulichen Schimmer auf den kahlen Stellen des Abdomens; Sporne 
weißlich. Zweites bis fünftes Dorsalsegment ganz mit einem seidigen 
Pelz aus gedrängter, blaß goldgelber Behaarung bedeckt mit Aus- 
nahme der Vorderwinkel des zweiten Segments, die kahl sind, und 
einer breiten, unterbrochenen Binde am Spitzenrand des gleichen 
Segments, die schwarz behaart ist. Das letzte Segment ist an den 
Seiten gelblich gewimpert. Unterseits sind das zweite und die folgenden 
Segmente ziemlich dicht gelblich bewimpert. Kopf und Thorax sind 
schwarz behaart mit einzelnen, gelblichen Haaren dazwischen; die 
Beine sind gelblich behaart. 

Der Kopf ist ziemlich rechteckig, ein wenig breiter als der Thorax 
vorn, deutlich hinter den Augen verlängert, mit geradem oder ein wenig 
konkavem Hinterrand und gerundeten Hinterwinkeln; Stirn und 
Scheitel sind stark und dicht punktiert-genetzt. Die großen Augen 
sind von der Mandibelbasis fast ebenso weit entfernt wie von den 
Hinterwinkeln. Die Mandibeln sind schmal und zugespitzt. Das 
zweite Fühlergeißelglied ist ein wenig länger als das dritte. Der Thorax 
ist verlängert, ziemlich rechteckig, hinten ein wenig schmaler, seitlich 
schwach zwischen Pro- und Mesonotum eingeschnürt, das erstere ist 
vom Mesonotum durch einen bogenförmigen Quereindruck getrennt. 
Der Thoraxrücken ist stark und dicht punktiert-genetzt; der Meta- 
thorax ist hinten gestutzt mit ein wenig gekörnelter, oberer Kante. 


5. Heft 


746 Dr. H. Bischoff: 


Die Pleuren sind konkav und ziemlich glänzend. Das Abdomen ist 
fast sitzend. Das erste Segment ist viel. schmaler als das folgende, 
aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits stark punktiert, unterseits 
mit einem niedrigen, schwach ausgerandeten Kiel versehen. Das 
zweite Ventralsegment ist glänzend und wenig dicht punktiert, 
auch auf den kahlen Winkeln des dazugehörigen Dorsalsegments. Das 
letzte Segment trägt ein ziemlich flaches und längsgestreiftes Pygidial- 
feld. Mittel- und Hintertibien besitzen an ihrer Außenkante lange, 
braune Dornen. 

Länge: 12 mm. 

N’Guru, Sansibar; ein einzelnes Individuum 1899 von R. Öber- 
thür dem Museum (Paris) gegeben. 

Diese hübsche Art ist vor allen anderen aus dem gleichen Gebiet 
durch die schöne, goldige Behaarung, die den größten Teil des Ab- 
domens bedeckt, ausgezeichnet.“ 


ocellata var. abyssinica Andre in Rev. Ent. Ent. frang., 1893, p. 22. 


„Das einzige Weibchen, das ich gesehen habe, gleicht völlig einem 
in meinem Besitz befindlichen Exemplare dieser Art, nur ist der Kopf 
schwarz und Fühler und Beine sind dunkelbraun. 

Länge: 7 mm. 

Abyssinien.‘ 


opis Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 358. 


„Schwarz; mit kurzer, gelblicher Behaarung und spärlichen, mäßig 
langen gräulichen Haaren; Fühler rötlich, Apikalteil und Basalteil 
der Schenkel und die ganzen Tarsen rötlich; Thorax rot, Abdomen 
schwarz mit zwei mittleren, gelblichen Flecken auf dem zweiten Seg- 
ment, alle vier Apikalsegmente mit dichten, gelblichen Haaren gefranst, 
aber nicht dicht oder kurz genug, um Binden zu bilden; Kopf breit, 
quadratisch, aber an den Hinterwinkeln ein wenig gerundet, breiter 
als der Thorax, Augen groß, seitlich aber kaum die Mitte der geraden 
Außenseiten erreichend, Stirn mit zwei sehr deutlichen, kleinen Höckern 
über der Fühlereinlenkung; der ganze Kopf ist mit: dicht stehenden 
Punkten besetzt ohne erhabene Zwischenräume; Thorax jederseits 
an der Spitze schwach abgeschrägt, mit scharfen und vorspringenden 
Vorderwinkeln, ziemlich parallel, aber zum hinteren Absturz all- 
mählig ein wenig verschmälert, und schwach ausgerandet gegen die 
Mitte hin, er ist dicht punktiert, die Punkte sind schwach grubig und 
dicht gestellt, und die Seiten sind von den Vorderwinkeln bis zum 
Grunde des Absturzes gesägt; Abdomen sitzend, ziemlich birn- 
förmig, an der Basis scharf gezähnt, erstes Segment an der Spitze so 
breit wie die Basis des zweiten, das fast so breit wie lang ist, beide be- 
deckt mit dichten kleinen, länglichen Punkten, die anderen Segmente 
sind feiner punktiert, und das Pygidialfeld ist fein längsgestreift; 
Ventralkiel des ersten Segments plättchenförmig, an der Spitze scharf 
gestutzt; Tibien mit einer doppelten Reihe von Dornen, Sporne weiß, 

Länge: 6,5 mm, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 747 


Sehr nahe verwandt mit der perse Per.;, der Kopf, obwohl breit, 
ist nicht ganz so breit, der Thorax ist seitlich ein wenig mehr aus- 
gerandet, die beiden Flecken auf dem zweiten Segment sind kleiner 
und gleichweit entfernt von der Mitte und dem Außenrande, und das 
Pygidium ist sehr dicht gestreift, anstatt sehr fein runzlig zu sein. 

Kapkolonie, Uitenhage (Rev. I. A. O’Neil).“ 


parki Cameron in Sjöstedt, Kilmandjaro-Meru-Exped., 1910, 
v.8, Abt. 8, p. 205. 


„Schwarz, Oberseite des Thorax, die oberen zwei Drittel der Meso- 
pleuren und der obere Teil des Apikalabsturzes dunkelrot; ein großer 
Fleck von blaßgelber Behaarung an den Seiten der Spitze des ersten 
Abdominalsegments, ein ähnlicher, aber etwas kleinerer jederseits 
am Apikalrand des zweiten Segments und ein breites, in der Mitte weit 
unterbrochenes Band auf dem dritten; das Apikalsegment und die 
Spitzen der Ventralsegmente lang weiß behaart; Kopf, Oberseite des 
Thorax und des Abdomens mit länglichen, schwarzen Haaren. 

Länge: 17 mm. 

Kopf groß, stark entwickelt hinter den Augen; von ihnen an werden 

-die Schläfen breiter; der Hinterkopf ist quer; dicht runzlig genetzt, 
die Netzung auf dem Scheitel und der Stirn längsgerichtet; er ist breiter 
als der Thorax, der über doppelt so lang als breit ist; hinten ist er quer, 
vorn gerundet, schwach bogig eingeschnürt hinter der Mitte; an der 
Spitze des erweiterten Apikalteiles steht ein kleiner, konischer Zahn; auf 
dem oberen Teil der Propleuren findet sich ein länglich dreieckiger, 
genetzter Raum; der Rest ist glatt, ebenso die Meso- und Metapleuren. 
Spitze des ersten Segments mit einem breiten, nicht sehr dicht punk- 
punktierten Band; das zweite Segment ist mit länglichen, untermischten 
Punkten besetzt. Ein deutlicher, schräger Zahn steht hinter der Mitte 
des ersten Ventralsegments. Tibialsporne kurz und dick; Sporne 
weiß. Verwandt mit cepheus Sm.“ 


parva Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 41. 


„Kopf braunrötlich, sehr spärlich gelblich behaart; Wangen, 
Schläfen, Mandibeln, Fühlerschaft und erste Geißelglieder rostfarben, 
der Rest der Geißel braunschwarz; Thorax und Beine heller rostrot, 
Schenkel ein wenig gebräunt. Abdomen-Oberseite schwarzbraun, 
rötlich unterseits, mit rostfarbenem ersten Segment; Basis des zweiten 
und das ganze dritte und vierte Segment spärlich fein goldgelb behaart, 
ohne gut begrenzte Binden zu bilden; die folgenden Segmente mit 
einer ähnlichen, aber noch spärlicheren Behaarung. Eine gelbliche und 
bräunliche Behaarung ist auf dem größeren Teile des Körpers und, 
auf den Beinen verbreitet: Sporne weiß. —- Kopf gerundet, gewölbt, 
schwach breiter als der Thorax, wenig dicht punktiert, ziemlich 
glänzend, mit stark gerundetem Hinterrand. Augen elliptisch, von 
mittlerer Größe, etwa in der Mitte der Seitenränder; Fühlerhöcker 
gerundet, Stirnkiele gut entwickelt und bis zu den Augen reichend; 
Mandibeln schmal, zugespitzt; zweites Fühlergeißelglied deutlich _ 


5 Heft 


748 Dr. H. Bischoff: 


länger als das dritte. Thorax kurz, viereckig, vorn so breit wie hinten, 
seine Seitenränder paralle! und schwach eingekrümmt, sein Vorder- 
rand geradlinig mit scharfen Winkeln; Metanotum steil gestutzt und 
am oberen Rande der Abstutzung mit fünf kurzen, nach hinten und ein 
wenig nach oben gerichteten Dornen. Der Thoraxrücken ist ziemlich 
dicht punktiert-genetzt, die Pleurenaushöhlung ist glatt und glänzend. 
Abdomen ziemlich sitzend, oval, nach vorn ziemlich verjüngt und, 
hinten stark zugespitzt; erstes Segment kurz, schmaler als das folgende, 
mit dem es einfach artikuliert; es ist oberseits glänzend und spärlich 
punktiert; zweites Segment oberseits fein und sehr dicht punktiert, 
unterseits spärlicher; letztes Segment glatt und glänzend; es scheint, 
obwohl dieser Teil nicht leicht zu untersuchen ist, kein Pygidialfeld 
zu besitzen. Mittel- und Hintertibien auf ihrer Außenkante mit einer 
doppelten Dornenreihe. | 

Länge: 3 mm. 

Willowmore, Kapland; ein einziges Exemplar von Dr. Brauns 
gefangen. 

Diese kleine, durch Färbung und Zeichnung wenig charakterisierte 
Art ist besonders an dem ziemlich gewölbten Kopfe, an dem recht- 
eckigen Thorax mit dem hinten dornigen Metanotum und an dem hinten 
stark zugespitzten, ovalen Abdomen kenntlich.“ n 


pasyphae P£ringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 73. 


„Nahe verwandt mit M. bellona; der Kopf ist viel breiter mit tief 
geschweifter Basis und sehr dichten und feinen Punkten; die Augen 
sind vorgerückt: die Fühler sind rötlich, die Fühlerhöcker schärfer 
und länger; der Thorax ist scharf winklig an der Spitze, ziemlich parallel 
und ein wenig verschmälert zur Basis, anstatt fast gerade zu sein, und 
er ist nicht so tief und weit punktiert; das Abdomen ist mehr birn- 
förmig, und die Flecken auf dem zweiten, sowie die Binden auf dem 
dritten und vierten Segment sind ähnlich in Gestalt und Farbe, aber 
die Punkte auf dem zweiten Segment sind viel feiner und dichter. 

Länge: 9 mm. 

Kapland, Stellenbosch, Uitenhage. 

Sculptur und Gestalt des Kopfes nähert sich sehr der der bellona, 
doch ist die Gestalt des Thorax sehr verschieden.‘ 


penelope Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 70. 


„Schwarz; Thoraxrücken dunkel rostfarben; Abdominalflecken 
und Binden silberweiß. Der Kopf ist seitlich hinten gerundet; die 
Augen sind groß und ihr Abstand vom Hinterrand ist gering. Der 
Kopf ist dicht grubig skulptiert, sehr kurz behaart und nicht breiter 
als der Prothorax. Der letztere ist länglich, schmal, sehr abgeschrägt 
an jeder Seite zur Basis, vorn dreieckig erweitert, ziemlich parallel 
dahinter, aber schwach ausgerandet, tief und unregelmäßig grubig, 
an der Außenseite und der Basis mit konischenZwischenräumen zwischen 
den Gruben; Absturz schwach abfallend und mit sechs deutlichen, 
schwach welligen Kielen. Abdomen ziemlich sitzend und etwas. birn- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 749 


förmig; zweites Segment mit tiefen, sehr verlängerten Punkten, deren 
Zwischenräume auf der Scheibenmitte sehr deutlich erhabene Linien 
bilden, und mit zwei, ziemlich in der Mitte, ein wenig näher zur Spitze 
als zur Basis stehenden weißlichen Flecken; drittes und viertes Seg- 
ment mit einem in der Mitte weit unterbrochenen, weißen Bande; 
Apikalsegment. gräulichweiß behaart: Ventralkiel des ersten Segments 
dreimal gezähnt; Tibien mit einer einzelnen Dornenreihe. 

Länge: 9,5 mm. 

Zambesi (Hartley). 


Die Art ähnelt sehr der M. persephone, aber die Skulptur von 
Thorax und Abdomen ist stärker ausgebildet, und M. persephone 
besitzt nur. auf dem dritten Segment ein weißes Band.“ 


perse Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 73. 


| „Vorderer Teil des Kopfes und das Abdomen schwarz: hinterer 
‘Teil des Kopfes und der Thoraxrücken rostrot; Fühler, Tibien und 
' Tarsen etwas rötlich, Schenkel pechschwarz; Abdominalflecken und 
‘Binden weiß, Kopf groß und quadratisch mit gerader Basis, mit großen, 
nach vorn gerichteten Augen, fein chagriniert, hinten gestreift und 
‘ein Drittel breiter als der parallelseitige Thorax, der seitlich nicht aus- 
-gerandet und an Basis und Spitze abgestutzt ist, wo er steil abfällt 
und gesägte Ränder besitzt; seine Scheibe ist ziemlich grubig, dicht 
skulptiert. Das Abdomen ist etwas birnförmig; das zweite Segment 
ist nadelrissig skulptiert und besitzt zwei Querflecken auf der Mitte, 
die durch einen schmalen Zwischenraum getrennt sind und sich seit- 
lich über die Scheibe erstrecken; das dritte bis fünfte Segment ist 
"weiß seidig bebändert. Der Kiel des Basalsegments ist kurz abgestutzt 
‚und etwas zugespitzt an der Basis. Tibien mit zwei Dornenreihen. 


. Länge: 8 mm. » 
Kapkolonie, Prince Albert.“ 


polyxene P£ringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1898, p. 51. 


Kopf schwarz; Thorax, Abdomen, Beine und sechs Basalglieder 
der Fühler hell gelbbraun, überall niederliegend, seidig golden behaart 
"und mit einigen zerstreuten, blassen Haaren. Kopf auf dem Scheitel 
doppelt so breit als lang; Augen sehr lang, dicht vom Scheitel an bis 
‘zur Fühlerwurzel reichend; der Kopf ist länglich oval und konvex, 
‘ein wenig breiter als der Thorax, der ziemlich parallel, seitlich auf ein 
Drittel der Länge schwach ausgerandet ist; vorn und hinten ist der 
Thorax gleichbreit, gekielt und gezähnelt, hinterer Absturz nicht 
steil und mit einem kleinen scharfen Zahn in der Mitte des oberen Teiles; 
Abdomen birnförmig, die Segmente nadelrissig, behaart, die Pubescenz 
dichter auf dem Apikalrand aller EN Sans schwarz; Tibien 
‚ohne Dornen. 


Länge: 3,3 mm. 
‚Kapland, Hopetown. 


5. Hett 


750 Dr. H, Bischoff: 


Nach der Gestalt der Augen und der Färbung führt diese Art 
wahrscheinlich eine nächtliche Lebensweise und kann vielleicht das 
Weibchen zu der semele oder thisbe sein.“ 


psammathe Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1899, p. 356 (Weibchen). 

„Schwarz; Oberseite des Thorax rot, bedeckt mit starren, schwarzen 
und gräulichen, nicht dicht gestellten Haaren; drittes Abdominal- 
segment mit einem gelblichweißen, in der Mitte der Länge nach unter- 
brochenen und die Außenseiten nicht erreichenden Querband; Kopf 
auf dem Scheitel breiter als lang, seitlich hinter den großen Augen ein 
wenig gerundet, rauh grubig und mit kurzer, nicht dichter, schwach 
gelblicher Behaarung; Thorax so breit wie der Kopf auf dem Scheitel, 
ein Drittel länger als breit, nahezu parallel mit einer schwachen Eın- 
buchtung etwa in der Mitte, schwach von der Mitte zu dem vorderen 
Außenwinkeln abfallend, hinten senkrecht, mit großen, länglichen 
Gruben, mit erhabenen und welligen Zwischenräumen; Abdomen 
birnförmig, ziemlich sitzend, erstes Segment fast unpunktiert, zweites 
mit länglichen Punkten, mit feinen, erhabenen, sehr dicht stehenden 
Zwischenräumen; das erste Segment trägt kein weißes Haarband, 
ist aber besonders an der Basis dicht besetzt mit langen, aufrechten, 
gräulichen Haaren, ähnlich denen auf Beinen, Seiten und Unterseite 
des Abdomens; zweites Segment ohne apikales Haarband, doch bin 
ich auf Grund der Punktierung des Apikalteiles der Ansicht, daß die 
Behaarung abgerieben ist; Ventralkiel vorgezogen, an beiden Enden 
gestutzt und ein wenig spitz am Ende; Tibien mit einer doppelten 
Dornenreihe, Sporne weiß, Pygidium sehr dicht und fein punktiert. 

Länge: 9,5 mm. 

Beide Geschlechter ähneln denen der M. purpurata Sm. (reno- 
minanda m.); das Weibchen ist verschieden durch den mehr parallelen 
Thorax, der vorn nicht verschmälert ist, und durch die schwächere Aus- 
randung in der Mitte; die länglichen Punkte auf dem zweiten Segment 
sind deutlicher, und das Abdomen ist ein wenig sitzender. 

Zambesia, Salisbury (G. A. K. Marshall).“ 

Bezüglich des Männchens siehe weiter unten. 


reunionis Zavattarı in Boll. Mus. Torino, 1909, Nr. 613. 

„Kopf, Thorax, Fühler und Beine rostrot, zu braun übergehend 
auf der Stirn, den Schläfen, Mesopleuren, dem abschüssigen Teile des 
Metathorax und dem Ende der Mandibeln. Der vordere Teil des ersten 
Dorsalsegments und alle Ventralsegmente des Abdomens sind rötlich, 
Sporne weißlich. Zweites Abdominalsegment schwarz behaart mit 
einem gerundeten, blaß goldenen Haarfleck auf der Mitte seiner Scheibe; 
drittes, viertes und fünftes Abdominalsegment tragen je eine ähnliche, 
blaßgoldene Binde, die den größten Teil der Segmentbreite einnimmt. 
Die Binde des fünften Segments ist kaum deutlich und randständig. 
Der ganze Körper, inkl. Beine mit langen und wenig reichlichen, 
weißlichen Haaren besetzt, untermischt mit schwarzen Haaren auf 
dem Kopfe. — Kopf viereckig, breiter als lang, ein wenig breiter als 
der Thorax mit gerundeten Winkeln und bogenförmig ausgebuchtetem 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 751 


Hinterrand. Fühlerhöcker vorspringend, aber an der Spitze gerundet; 
die Augen sind ziemlich nach vorn gerückt; sie sind um mehr als ihren 
größeren Längsdurchmesser vom Scheitel entfernt; zweites Fühler- 
geißelglied so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen; Mandibeln 
am Ende zugespitzt und mit einem kräftigen, langen Zahn an ihrem 
Innenrande bewehrt. Kopf und Thorax längsgestreift, die Zwischen- 
räume reichlich und dicht punktiert. Thorax viereckig mit parallelen, 
leicht konkaven Rändern, hinten gestutzt, aber ohne kräftigen Kiel, 
am oberen Rande des Absturzes mit einem kurzen Mitteldorn; die 
Seiten des Thorax sind konkav, ziemlich glatt und etwas glänzend. 
Abdomen sitzend, oval, hinten verjüngt; erstes Abdominalsegment 
dicht an der Basis mit zwei kleinen, seitlichen Zähnchen, und unter- 
seits mit einem dornförmigen Höker. Zweites Segment auf dem Rücken 
dicht längsgestreift; Analsegment konvex, ohne Pygidialfeld, mit 
langen, blassen Haaren. Tibien mit langen, rötlichen, ziemlich zahl- 
reichen Dornen. 

Länge: 9 mm. 

Ein einzelnes Weibchen von der Insel Reunion.“ 

Nach der Beschreibung zu urteilen, ist diese Art der rzcuspis Andre 
von Madagaskar außerordentlich ähnlich. Sie unterscheidet sich aber 
durch die etwas größere Gestalt, die Form der Fühlerhöcker, die bei 
der tricuspis spitz, bei der reunionis aber abgerundet sind, durch die 
Anwesenheit eines einzigen Thoraxdornes an der hinteren Thorax- 
abstutzung, anstatt von dreien bei der tricuspis, und endlich auch 
durch die Skulptur von Kopf und Thorax, die bei der reunionis feiner 
ausgebildet ist als bei der zricuspis. 


rufocoronata Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 538. 


Schwarz; die Apikalhälfte der Mandibeln, sowie die Füblerhöcker, 
der Schaft und ein breites Querband auf der Hinterhälfte des Kopfes 
dunkelrot. Thorax und Beine heller rot. Kopf, Thorax und Abdomen 
mit spärlich zerstreuter, aufrechter, schwarzer Behaarung, die Beine 
mit kürzeren, ähnlichen, gelblichen Haaren; die Apikalränder des 
ersten und dritten Tergits je mit einem breiten, queren, goldhaarigen 
Band, der Apikalrand des zweiten Segments mit einer schmalen Franse 
von gleicher Behaarung, unter der das Segment hell gelbbraun-rot 
ist. Kopf gerundet, nicht breiter als der Thorax, fein punktiert; Augen 
groß, schwach konvex, ihre oberen Orbitalränder etwa so weit von den 
Hinterwinkeln des Kopfes entfernt wie die unteren von der Basis der 
Mandibeln; Mandibeln zugespitzt, einfach; zweites und drittes Fühler- 
glied ungefähr gleichlang. Thorax dicht punktiert, die Punkte zu 
Längsstreifen zusammenfließend, vorn breiter als hinten, die Spitze 
rundlich gestutzt; die Beine kräftig, Mittel- und Hintertibien mit 
einer einzigen Reihe von kurzen Dornen; Sporne weiß. Abdomen 
ziemlich sitzend, so lang wie Kopf und Thorax zusammen, oben dicht 
punktiert; Ventralkiel des Basalsegments gut ausgebildet, hinten 
gestutzt; sechstes Segment konvex, ohne ein Pygidialfeld. 

länge: 7 mm. 


> Neft 


152 Dr. H. Bischoff: 


Natal (Coll. W. W. Saunders); nach einem einzigen Exemplar 
beschrieben.“ 


seereta Bingham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 534. 


„Schwarz, glänzend, mit spärlich-zerstreuter, aufrechter, weißer 
Behaarung; das Abdomen ist dichter, niederliegend, schwarz behaart. 
Kopf ziemlich quadratisch, dicht und rauh punktiert, so breit wie der 
Thorax vorn; Ulypeus mit einer dichten, überhängenden Franse von 
weißen Haaren; Mandibeln spitz, schwach rötlich in der Mitte; Augen 
oval, groß, oben näher dem Hinterkopf als unten der Basis der Man- 
dibeln; Kopf hinter den Augen gerundet und breit. Thorax recht- 
eckig mit nahezu parallelen Seiten, das Pronotum vorn schwach ge- 
krümmt, das Mittelsegmeni schräg, aber hinten steil abfallend, der 
ganze Thorax oben sehr dicht und rauh punktiert; von oben gesehen 
erscheinen die Zwischenräume zwischen den Punkten auf dem Median- 
segment als eine gekrümmte Reihe von kurzen Dornen; die Seiten 
des Thorax sind nahezu glatt mit ein oder zwei weiten Netzrunzelungen 
auf den Mesopleuren, die Mesopleuren sind zweimal schräg gekielt; 
Beine schlank, Mittel- und Hintertibien mit einer Doppelreihe von 
kurzen, schwarzen Dornen; Sporne weiß. Abdomen sitzend, Basal- 
segment kurz, ungefleckt, Ventralkiel in der Mitte eingeschnitten; 
zweites Segment mit zwei quergestellten, runden, weißen Haarflecken; 
drittes und viertes Segment mit breiten, weißen Haarbinden, die 
auf beiden Segmenten in der Mitte weit unterbrochen sind; sechstes 
Segment gefranst und mit überhängenden, weißen Haaren, konvex 
und glatt gegen die Spitze hin, ohne begrenztes Pygidialfeld, unter- 
seits mit einem einzelnen, kleinen Mittelhöcker; zweites und folgende 
Ventralsegmente an ihren Apikalrändern schmal blaßbraun und spärlich 
weißhaarig gefranst. 

Länge: 10—11 mm. 

N.O.-Rhodesia; Loangwa River, 1700 ft., 7.6.05 u. Petauke, 
27.11.05 (Neave) [Oxford Mus.]. 

Das Exemplar vom Loangwa River ist als Typus bezeichnet.‘ 


segkoma Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 39. 


„Rot; Basalteil des ersten Abdominalsegments, das ganze zweite 
und dritte schwarz: Kopf, Prothorax und Beine dicht, anliegend, 
seidig gelb behaart mit eingesprengten, langen, gelben Borsten. Ab- 
domen sitzend, erstes Segment mit einer Binde von goldgelber Be- 
haarung, die in der Mitte breiter und fleckenartig wird, wo sie auf die 
Basis des zweiten Segments überragt, das ebenso wie das dritte an der 
Spitze eine breite, in der Mitte breit dreieckig erweiterte Binde trägt; 
‚die Seiten sind aber auch weniger dicht gelblich behaart, und die beiden 
Apikalsegmente sind auf der Oberseite gleichfalls gelb behaart. 

Kopf breiter als der vordere Teil des Prothorax und etwa von 
dessen hinterer Breite (gemeint ist wohl der ganze Thorax, und die 
„hintere Breite‘ dürfte sich auf die des Propodeums beziehen. B.).. 
Er ist dicht punktiert, gerundet; die Augen sind sehr groß, hinter ihnen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 753 


ist der Kopf nicht verlängert; Fühlerhöcker mäßig gerundet; zweites 
Fühlerglied ein Drittel kürzer als das dritte. Thorax vorn fast gerade 
mit scharfen Winkeln, parallel auf etwa ein Drittel der Länge, schwach 
verschmälert seitlich von der Naht des Pronotums zu der des Meta- 
notums; das letztere ist schwach breiter als das erstere: die Seiten 
sind fein gezähnelt und die des abschüssigen Teiles des Metanotums 
haben drei deutliche Dornen. Das erste Abdominalsegment trägt jeder- 
seits einen langen Zahn und unterseits einen deutlichen Kiel; es ist 
halb so lang wie das zweite, sehr wenig schmaler an der Spitze, und 
beide sind stark punktiert; die Punkte auf den anderen Segmenten 
und auf der Unterseite sind kleiner; letztes Abdominalsegment ziem- 
lich konvex, ohne deutliches Pygidialfeld. Hintertibien je mit einer 
Doppelreihe von vier Dornen. Sporne weiß. 

Länge: 4mm; Breite: 1 mm. 

Transvaal, Zoutpansberg.‘ 


sexpunetata Sweder in Acta Holm., 1787, p. 285. 

„Schwarz; Thorax sukquadratisch, , Abdomen mit "dien 
weißen Punkten an jeder Seıte. - -- Fast um ein Drittel kleiner als die 
europaea, ungeflügelt, etwas weiß behaart. Kopf: schwarz, rauh; 
Fühler: pechfarben, an der Basis rostfarben; Augen: blaß; Thorax: 
rauh, subquadratisch, hinten gestutzt, schwarz, ungefleckt; Abdomen: 
schwarz, erstes Segment sehr groß, auf beiden Seiten punktiert, zweites 
und drittes mit genäherten, weißen Punkten, im ganzen sechs; die 
übrigen Segmente ungefleckt, unterseits, wie auch die Beine pech- 
farben. — Sie unterscheidet sich von der sexmaculata aus Indien durch 
den schwarzen, ungefleckten Thorax, und das nur zwei Flecken be- 
sitzende, erste Segment. 

Afrika, “ 

Das erwähnte, große, erste Segment ist natürlich das erste "und 
zweite zusammen; die Trennungsnaht beider Segmente ist übersehen 
worden. 


silvestrii Mercet in Boll. Labor. Portici, X, 1916, p. 352. 
| „Fem. — Parva, ferruginea, abdomine nigro; corpore. reticulato. 
Oculis mediocribus, a mandibularum basi remotis, thorace sat brevi, 
postice abrupte truncato, unguicula scutellari parva sed distincta. 
Abdomine subsessili; segmento primo brevi, segmento secundo maculis 
duabus magnis prope basim sitis aureo sericeis ornato:; segmento tertio 
‚vitta lata, integra flavosericea- praedito; segmentis 4- 5 pubescentia 
plus minusve dense vestitis. Area pygidialis opaca, longitudinaliter 
rugosa. Capite, thorace, abdomine pedibusque albo villosis; tibiis 
intermediis et posticis biseriatim spinosis, apice bicalearatis, calcaribus 
albis. 

Long. 5 mm. Fu Bi 

Kopf und Thorax rot; Kbaanan schwarz; Mandibeln schwarz; 
Fühler neh arz, ausgenommen die drei ersten Glieder, die rötlich 
sind. Der ganze Körper, wie auch die ‚Beine mit spärlichen, weißen 


Haaren. 
Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 5. 48 5. Heft 


754 Dr. H. Bischoff: 


Kopf von vorn gesehen, ziemlich quadratisch gerundet, hinten 
gebogen, so breit wie der Thorax, mit Runzeln, die weite Maschen 
bilden, bedeckt; zweites Geißelglied wenigstens so lang wie das 3. und 
4. zusammen; Augen mäßig groß, oval, von der Mandibelbasis 
entfernt. 

Thorax ziemlich viereckig, mit fast parallelen Seiten, auf dem 
Rücken und hinten längsrissig, fast glatt auf den Seiten; seine Hinter- 
flächen fast senkrecht, sein Vorderrand gerundet, Scutellarschüppchen 
sehr klein und sehr wenig vorspringend, aber deutlich. 

Abdomen oval, sitzend, rissig-punktiert; erstes Segment außer- 
ordentlich kurz, unterseits mit einem ausgerandeten Kiel bewehrt; 
zweites Segment mit zwei Basalflecken von gelblichweißer Behaarung, 
die am Vorderrande selbst gelegen und von einander um ihre eigene 
Breite getrennt sind, am Hinterrande mit einer sehr schmalen Franse 
von gleichfarbiger Behaarung, die in der Mitte weit unterbrochen ist; 
drittes Segment mit einer breiten Binde, die es vollständig bedeckt; 
viertes und fünftes Segment vollständig bedeckt von blaßgelber Be- 
haarung, die fast echte Binden bildet; Pygidialfeld flach, matt, mit 
Längsrunzlung. 

Beine schlank; Mittel- und Hintertibien mit in zwei Reihen ge- 
stellten Dornen bewehrt; Sporne weißlich. 


Vorkommen: Saint-Louis, Senegal. 


Anm.: Ich kenne die afrikanischen Mutilliden nicht hinreichend, 
um mit Sicherheit die Verwandtschaft dieser neuen Art, die in die große 
Gruppe der Mutillen mit zwei Haarflecken auf dem zweiten Segment 
gehört, eingehen zu können.“ | 

Die M. silvestrii Mercet dürfte wohl nach der Zeichnungsanordnung 
in die unguiculata-Gruppe der Gattung Troyaspidia gehören. Es ist 
allerdings nicht ausgeschlossen, daß ihre Verwandten auch bei Pristomu- 
tilla zu suchen sind, und zwar in dem Formenkreis der spiculfera, 
wo ebenfalls eine ähnliche Zeichnungsanordnung auftritt. Die Pro- 
podealdornen könnten hier schwach entwickelt sein. Die Längs- 
runzlung des Pygidialfeldes läßt das letztere sogar eher vermuten, 
da bei-unguiculata und Verwandten das Pygidialfeld unregelmäßig 
gerunzelt ist. 


spinidorsis Andre in Z. Hym. Dipt., 1903, p. 88. 


„Schwarz; Mandibeln, ausgenommen die Spitze, Fühlerhöcker, 
Thoraxrücken und ein unscharfer Fleck auf dem’ Scheitel rostrot; 
Fühler und Beine mehr oder weniger rötlich braun; Sporne weiß. 
Abdomen auf der Mitte des zweiten Segments mit einem rundlichen 
Fleck aus goldgelber, seidiger Behaarung, näher dem Vorder- als dem 
Hinterrand; drittes Segment fast ganz von einer gleichfarbigen Binde 
bedeckt; viertes Segment mit einer ähnlichen, aber undeutlicheren 
und weniger dichten Binde; letztes Segment ziemlich lang gleichfarbig 
behaart; Ventralsegmente sehr spärlich gelblich bewimpert. Beine 
wenig dicht, weißlich behaart. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 7155 


Kopf rechteckig, ein wenig breiter als lang und viel breiter als der 
Thorax, sein Hinterrand schwach ausgebuchtet mit stark gerundeten 
Winkeln; Stirn und Scheitel dicht längsrunzlig genetzt. Augen ziemlich 
groß, oval, sehr nahe der Mandibeleinlenkung; diese letzteren an der 
Spitze stark verbreitert, dort dreimal gezähnt, mit einem sehr breiten 
und ein wenig gegabelten Innenzahn. Fühlerhöcker gerundet. Zweites 
Fühlergeißelglied wenigstens so lang wie die drei folgenden zusammen. 
Thorax rechteckig mit ausgeprägten, aber nicht zahnförmigen Vorder- 
winkeln; Seitenränder undeutlich gekörnelt; hinten gestutzt, an der 
oberen Kante dieser Abstutzung mit drei starken dornförmigen Zähnen, 
einem mittleren und zwei seitlichen, die etwas von den selbst mit einem 
kleinen Zahn bewehrten Hinterwinkeln abgerückt sind. Der Thorax- 
rücken ist der Länge nach rissig genetzt wie der Kopf, mit glatteren und 
glänzenderen Seiten. Das Abdomen ist oval; das erste Segment stark 
aber wenig dicht oberseits punktiert, mit einem Ventralkiel mit kleinem 
Zahn; zweites Segment oberseits dicht rissig punktiert, unterseits 
spärlich punktiert; letztes Segment punktiert, auf seiner Mitte mit 
Spuren eines schlecht begrenzten und fast glatten Pygidialfeldes. 
Mittel- und Hintertibien mit vier oder fünf Dornen an ihrer Außenkante. 

Länge: 9 mm. 

Mount Chirinda, Gazaland (Marshall); ein einziges Exemplar 
von Dr. Brauns übermittelt. 

Die Art hat enge Beziehungen zu der tricuspis Andre, aber sie 
ist viel größer und unterscheidet sich besonders durch die Fühler- 
höcker, die gerundet sind und nicht in Form von spitzen Hörnchen 
vorspringen wie bei der trıcuspis.““ 


spinifera Olivier in Encyel. method., 1811, v. 8, p.59; Sichel & 
Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1869, p. 193, t. 7, £. ı; 
Andre in Ann. Soc. ent France., 1898, p. 18. 


Diese angeblich aus Afrika stammende Art dürfte sicher nicht 
afrikanischer Herkunft sein, wie auch Andre vermutet, der den 
Olivierschen Typus untersuchen konnte. Auf eine \‚ iedergabe ihrer 
Beschreibung kann ich deshalb hier verzichten. 


transversonotata Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru- 
Exped., 1910, v.2, Abt. 8, p. 206. 


„Schwarz; der Thorax, ausgenommen der untere Teil der Meso- 
und Metapleuren, rot; ein breites Band von blaßgoldiger Behaarung 
am Spitzenrand des ersten Segments seitlich, ein schmaleres, jeder- 
seits von der Mitte des zweiten und ein breites auf den Seiten des dritten, 
sodaß der schwarze Mittelteil ein Drittel von dessen Breite beträgt; 
das Pygidium ist mit längerer, weißer Behaarung dicht besetzt; die 
Behaarung auf dem Rücken des Körpers ist schwarz, ausgenommen 
auf dem Hinterkopf, den Wangen, der Basis und Spitze des Thorax, 
der Basis des Abdomens und auf den Ventralsegmenten, wo sie weiß 
ist. Kopf groß, breiter als der Thorax, Schläfen lang, mehr als doppelt 
so lang wie die Augen, quer rundlich verbreitert, Hinterkopf quer 


48* 5. Heft 


156 . Dr. H. Bischoff: 


mit breit gerundeten Seiten. Basis des Thorax gerundet, die Spitze 
quer, mit gerundeten Seiten; der Thorax ist über doppelt so lang als 
breit; die Basalhälfte des Thorax ist ein wenig breiter als die apıkale 
und besitzt einen kleinen Zahn an der Basis und Spitze des breiten 
Basalteils.. Basales Ventralsegment gerade, ungezähnt. Die Skulptur 
des Pygidiums ist verdeckt durch dichte Behaarung. 

Länge: 15 mm. 

Kilimandjaro, Kibonoto, Kulturzone, Februar. 

Kopf kräftig, längsgenetzt. Augen klein, oval, kürzer als die 
Wangenlänge. Mandibeln kräftig, zweimal gezähnt, der zweite Zahn 
schräg, dreieckig. Die Schläfen sind stärker punktiert als der Scheitel, 
die Punkte bilden rauhe Netzrunzeln. Rücken des Thorax, ausgenommen 
das Pronotum und die Spitze des Metanotums, stark genetzt; die Netzung 
wird breiter gegen die Spitze, auch auf dem Rücken des Metanotums 
ist sie weiter. Propleuren stark punktiert, die Mesopleuren glatt, die 
Spitze der Metapleuren ist unregelmäßig schwach genetzt. Basal- 
segment des Abdomens an der Wurzel seitlich schräg vorspringend; 
das zweite Segment ist dicht, ziemlich stark längsgestreift, die Streifen 
zusammenfließend. 

Verwandt mit parki Cam. durch die gleiche Gestalt von Kopf 
und Thorax; die parki ist aber an dem viel dichter und feiner punktierten 
Mesonotum zu erkennen, an den besonders hinten breit geschwärzten 
Pleuren, an den an der Spitze viel stärker, regelmäßig und breit ge- 
netzten Metapleuren, dazu an der Abstutzung des Metanotums, die 
regelmäßiger und dichter genetzt ist, und an dem Vorhandensein 
eines deutlichen Zahnes an dem basalen Ventralsegment.‘ 


umganze Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 399. 


„Rot; Abdomen schwarz und die letzten Fühlerglieder schwach 
braun. Abdomen länglich oval, sitzend, Basalsegment mit einer 
Apikalbinde von gelber Behaarung, die in der Mitte dichter ist; zweites 
bis fünftes Segment mit ähnlichen, besser begrenzten Binden, die 
sich in der Mitte etwas dreieckig verbreitern, aber auf den Seiten der 
drei vorletzten Segmente etwas undeutlicher sind; letztes Segment 
mit langen Haaren an jeder Seite eines glatten, mittleren Längsfeldes. 
— Kopf flach, quer, hinten ein wenig verjüngt, breiter als der Thorax 
vorn, aber etwa von der gleichen Breite wie dieser hinten, rauh genetzt- 
punktiert; Augen groß, der Raum hinter ihnen lang; die Basis schwach 
gekrümmt; Fühlerhöcker gekielt; das zweite Fühlerglied ist so lang 
wie ein Drittel des dritten; Thorax ein Drittel länger als breit; Nacken 
kräftig und lang, stumpf kegelförmig; Vorderrand des Pronotums 
ganz gerade, mit scharfen, fast dornförmigen Winkeln, Seiten ge- 
streckt und schwach zweimal gezähnt; das Mesonotum ist auch parallel, 
ein wenig schmaler als das Pronotum und seitlich in der Mitte gezähnt; 
das Metanotum, das von der konvexen Scutellarregion stark nach 
hinten abfällt, hat an jeder Seite einen stumpfen Zahn und drei scharfe 
Dornen, von denen sich der zweite am oberen Winkel des abschüssigen 
Teiles befindet und sehr lang ist; der dritte Dorn steht ganz apikal 


— a un u a er 1 A 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 757 


und ist kürzer als der zweite. Das Abdomen ist länglich oval: das 
Basalsegment trägt einen Zahn an jeder Seite; es ist quer, so breit an 
der Spitze wie das zweite Segment und fast zwei Drittel so lang wie 
dieses; der Ventralkiel ist dreimal gezähnt; alle Segmente sind fein 
punktiert; die Hintertibien besitzen eine Doppelreihe von verschiedenen 
Dornen; Sporne weiß. 


Länge: 7 mm. 
Transvaal, Zoutpansberg. 


Im Habitus und in der Zeichnung ist diese Art der segkoma nicht 
unähnlich; aber sie unterscheidet sich hinreichend von jener durch die 
Dornen, mit denen der Prothorax bewehrt ist.“ 


umtalina Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 397. 


„Schwarz; Prothorax (gemeint ist wohl der ganze Thorax!) rost- 
rot; Abdomen länglich oval, ziemlich sitzend; Basalsegment mit einem 
Busch von gelblich seidigen Haaren, die einen Mittelfleck an der Ver- 
einigung mit dem zweiten Segment bilden. Das letztere besitzt auf 
jeder Seite etwa in der Mitte einen ovalen, gelblichen, seidigen Fleck, 
der von der Mitte und den Seiten ungefähr gleichweit entfernt ist; 
zweites (gemeint ist wohl das dritte Segment!) Segment mit einem 
breiten Band von gleicher Farbe und Beschaffenheit, das in der Mitte 
‚schmal unterbrochen ist; letztes Segment mit gelblichweißer Behaarung; 
Pygidialfeld fein gestreift. — Kopf ziemlich kurz, etwas quadratisch 
mit stumpfen Hinterwinkeln, ein wenig breiter als der Thorax, hinter 
den Augen verlängert; die letzteren sind groß, von Basis und Spitze 
etwa gleichweit entfernt; Fühlerhöcker scharf; Fühler fehlen; die 
gesamte Oberseite (des Kopfes) dicht genetzt und kurz gelblich be- 
haart; Prothorax (Thorax!) fast doppelt so lang wie breit, parallel 
seitlich von der Spitze an bis zur Metanotalnaht (gemeint ist die 
Propodealnaht).. Das Metanotum (Propodeum!) verbreitert sich 
schwach, ist aber auch parallel und besitzt ziemlich stumpfe, aber 
deutliche Hinterwinkel, ist senkrecht abschüssig und hat an der oberen 
Kante zwei deutliche, mittlere Dornen und zwei kleinere jederseits 
von diesen, alle untereinander gleichweit entfernt; die Vorderkante 
des Pronotums ist fast gerade; die Winkel sind ziemlich deutlich; es 
ist besetzt mit langen, schwarzen Borsten, die nach hinten in weiße 
übergehen, und ist längsgefurcht; die Furchen sind uneben und aus- 
gefüllt mit unregelmäßigen, ziemlich großen Gruben. Der Dorsalteil des 
basalen Abdominalsegments deutlich körnig; die anderen Segmente 
sind. dicht punktiert, aber nicht gestreift; zweites Segment mit einem 
kurzen, zusammengedrückten Höcker unterseits; Beine dicht haarig, 
die Haare gelblich weiß; Hintertibien mit einer Doppelreihe von fünf 
Dornen; Sporne weiß. 


Länge: Il mm, Breite: 3 mm. 


S. Rhodesia, Umtali (Bodong;).“ 


5, Heft 


758 Dr. H, Bischoff: 


B. Männchen. 


aede Pöringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 360, t.8, £.16; 
Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 42; Ashmead in Canad. Entom. 
Entom., 1903, p. 324. 

„Kopf, Fühler, Tibien und Tarsen rostrot; Thorax rot; zweites 
Abdominalsegment mit einem etwas seitlichen, gelblichen, seidigen 
Fleck etwa auf der Mitte der Segmentlänge; drittes und viertes Seg- 
ment mit einem Band von ähnlicher Behaarung; Fühler lang, schlank; 
Kopf seitlich hinten gerundet, sehr runzlig und mit einer kurzen, 
gelblichen Behaarung und einigen langen, schwarzen Haaren. Augen 
groß, seitlich, bis hinter die Mitte der Außenseiten reichend; Ocellen 
sehr weit hinten und nicht sehr deutlich; Thorax länglich, an der 
Spitze nicht gestutzt, sondern sehr wenig abfallend und mit gerundeten 
Vorderwinkeln, nahezu parallel von den Vorderwinkeln bis zur Mitte, 
wo er seitlich tief eingeschnürt ist, wie auch auf der Scheibe, der hintere 
Teil oder der Metathorax (gemeint ist das Propodeum!) ein wenig er- 
haben, konvex und hinten steil; er ist dicht grubig skulptiert, die 
Außenseiten sind nicht gekörnelt; eine Spur einer Naht, die Pro- 
und Mesothorax trennt, ist vorhanden; das Scutellum ist verschwunden, 
und der obere Winkel der seitlichen Einschnürung ist etwas winkliger; 
darüber befindet sich ein sehr kleiner Höcker. der ein rudimentäres 
Flügelschüppchen zu sein scheint; Flügel fehlen; Abdomen ziemlich - 
sitzend, Basalsegment jederseits gezähnt, mit länglichen Punkten, 
hinten halb so breit wie die Basis des zweiten Gliedes, das ein Viertel 
länger als breit und auf drei Viertel der Länge mit dichten, schwach 
welligen, erhabenen Längslinien bedeckt ist; das Pygidium ist 
quadratisch, und die seitlichen Apikaldorne sind sehr kurz; Ventral- 
kiel des ersten Segments kurz, vorgezogen, an beiden Seiten gestutzt, 
ein wenig schärfer an der Basis als an der Spitze; Mitteltibien mit 
einem Dorn. 

Länge: 9 mm. 

Die Art ist nach dem Gesamteindruck nahe verwandt mit der 
proserpina, und ich hatte sie auf den ersten Blick für ein Weibchen 
von jener gehalten. Sie unterscheidet sich in Gestalt und Größe des 
Kopfes und auch in den Flecken. Die Mandibeln sind bei diesen beiden 
flügellosen Männchen nicht sehr stark entwickelt. 

Kapland, Uitenhage (Rev. I. A. O’Neil).“ 

Auf eine Abbildung dieser Art hin hat Ashmead die Gattung 
Apteromutilla aufgestellt. 


africana Bincham in Tr. ent. Soc. London, 1911, p. 541. 

„Schwarz und glänzend: die Spitzen der Mandibeln, die Fühler- 
häcker, Spitze des Schaftes. zweites Geißelglied, Pro- und Mesonotum 
und Scutellum ziegelrot. Kopf, Thorax, Reine und Abdomen bedeckt 
mit sp“rlich zerstreuter, aufrechter, weißer Behaarung. Kopf fein 
punktiert, breiter als lang und schwach breiter als der Thorax; Man- 
dibeln zugespitzt: Apikalhölfte längsgrubig, zwei stumpfe Prae- 
apikalzhne am Innenrande; Fühler dunkel, zweites und drittes 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 759 


Geißelglied ziemlich gleichlang; Augen oval, unausgerandet, schwach 
konvex, Thorax vorn gerundet, hinten rundlich gestutzt, fein punktiert, 
Mittelsegment genetzt; Flügel gelblich hyalin; Vorderflügel mit 
kleinem Pterostigma, Radialzelle kurz und weit, zwei geschlossene 
Cubitalzellen, die dritte Cubitalzelle ist schwach angedeutet; der 
zweite rücklaufende Nerv ist vorhanden und endet deutlich hinter 
der zweiten Cubitalzelle; Beine schlank; Tibialsporne verlängert. 
Abdomen nahezu glatt, nur sehr spärlich und fein punktiert; erstes 
Segment mit nicht stark erhabenem Kiel. 

Länge: 6 mm; Spannweite: 11 mm. 

Nach einem einzigen Exemplar beschrieben. 

Anm.: Im Manuskript war obige Art albicans genannt, aber das 
Exemplar selbst war deutlich ‚africana Bingham, Type‘ bezettelt. 
— E. B. Poulton.‘“ 


alluaudi Andr& in Z. Hym. Dipt., 1907, p. 342. 


„Schwarz; Scheitel, Fühlerhöcker, Pronotum, Mesonotum, Scu- 
tellum, Postscutellum und Flügelschüppchen rostrot; erstes und 
zweites Abdominaltegment am Endrand, das dritte und vierte ganz 
dicht gelbgoldig seiden; Fühler und Beine schwarz; Sporne blaß. 
Kopf nicht breiter als der Thorax, Augen ausgerandet, Außenrand der 
Mandibeln einmal gezähnt, zweites Geißelglied verbreitert. Thorax 
ziemlich oval, Scutellum abgeflacht, nicht gekielt. Abdomen sıtzend, 
zweites Segment spärlich punktiert, glänzend, Flügel gebräunt, drei 
Cubitalzellen. 

Länge: 11 mm. 

Madagaskar, Foret Talana, region d’Ikongo, Ankarimbelo, 3.01 
(Alluaud) [M.P.]. 

Dieses Männchen ähnelt auf den ersten Blick der sikorae Sauss., 
‘aber unterscheidet sich durch seinen hinten roten Kopf, durch das 
dreieckig erweiterte, zweite Geißelglied und durch das Fehlen einer 
goldigen Binde auf dem fünften Abdominalsegment.‘ 


amalthea Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 87. 


„Kopf und Thorax blauschwarz, Abdomen deutlich blau, Beine 
und Fühler schwarz, Flügelschüppchen dunkel rostfarben; Behaarung 
dicht, gräulich schwarz; Kopf klein, vorn sehr runzlig, hinten dicht 
punktiert, Augen mäßig groß und schwach ausgerandet; Pro- und 
Mesothorax und auch das Scutellum tief und dicht punktiert, Meso- 
thorax mit zwei mittleren Längsgruben; Metathorax grubig und mit 
einer breiten Grube, die von der Basis bis auf ein Viertel der Länge 
sich erstreckt, glatt ist und gerandete Seiten besitzt; Abdominal- 
segmente dicht punktiert, die Punkte auf dem zweiten Segment tief 
und breit, Mittelteil des zweiten Segments mit einer glatten, nieder- 
gedrückten, schmalen Linie, Basalsegment ein wenig verlängert, aber 
nicht gestielt, Ventralkiel des ersten Segments hinten zugespitzt; 
das ganze Abdomen ist dunkel behaart; Tibien nicht dornig; Beine 
schwach bräunlich, wollig behaart; Fühler dick, Glieder am oberen 


5. Heft 


ISBE > Dr. H. Bischoff: 


Rande schwach gerandet und unterseits ein wenig erweitert; Flügel 
ganz gebräunt. 

Länge 10,5—12 mm. 

Kapland, Stellenbosch.“ ° 


andreana P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 401. 

„Schwarz; außerordentlich dicht und lang weiß behaart, be- 
sonders lang auf dem Scutellum. Abdomen ziemlich sitzend, das erste 
Segment hat eine schmale, seidig weiße Apicalbinde; die vier "folgenden 
Segmente sind angedrückt weiß behaart; die beiden apikalen sind un- 
behaart. Flügel hell braun. — Kopf einfach quer, schwach breiter als 
der Vorderrand des Pronotums, bedeckt mit aneinanderstoßenden, 
tiefen, unregelmäßigen Punkten; aufrecht, weiß behaart, besonders 
dicht auf der Stirn; Augen sehr groß, innen tief eingeschnitten, näher 
der Mandibeleinlenkung als dem Basalrand, der nahezu gerade ist, 
mit stumpfen, aber noch deutlichen Winkeln; Fühlerhöcker vor- 
ragend, zweites Glied sehr klein, nicht halb so lang wie das ebenfalls 
kurze, dritte Glied; fünftes, sechstes und siebentes Glied gedrungen, 
das letztere schwach gekrümmt und unterseits deprimiert. Vorder- 
teil des Thorax mit tiefen, unregelmäßigen, etwas grubigen Punkten, 
die breiter und tiefer als die auf dem Kopf sind; Metanotum sehr breit 
grubig; Pronotum vorn nahezu gerade, aber mit gerundeten Winkeln 
und tiefer Naht; Mesonotum konvex, hinten jederseits sehr deutlich 
winklig und mit zwei mittleren Längsgruben; Scutellum einfach, 
konvex, abfallend; Metanotum sehr kurz, konvex, stark abschüssig, 
seitlich gerundet und sehr dicht weißhaarıg. Abdomen oberseits 
sehr dicht. punktiert, ausgenommen auf dem Apikalsegment, wo die 
Punkte sehr rauh und sehr dicht gestellt sind und kein Pygidial- 
feld frei lassen; unterseits sind die Punkte sehr zerstreut und schwach 
breiter; das kurze Basalsegment ist an der Spitze nicht so breit wie 
das erweiterte, ovale zweite an der Basis, der Ventralkiel ist nicht stark 
ausgeprägt. Beine dicht weiß bebaart. Tibialsporne weiß, Vorder- 
flügel mit einem gut begrenzten Stigma; Radialzelle an der Spitze 
nicht gestutzt, aber auch nicht sehr scharf; drei geschlossene Cubital- 
zellen und zwei rücklaufende Nerven, von denen der erste in die Mitte 
der zweiten, der zweite hinter die Mitte der dritten Cubitalzelle mündet. 

Länge: Il mm; Spannweite: 18 mm. 

Mozambique, Beira (Sheppard). 

Verwandt mit der atrata Sm. und sehr ähnlich der adelpha Andre, 
die ich auch von Beira, im November gefangen, erhielt, während die 
andreana im Februar gefangen wurde.‘ 


.araphe Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1909, p. 405. 

„Schwarz; glänzend. Kopf und Prothorax ziemlich spärlich, 
seidig, weiß, wollig behaart, besonders an der Spitze des Scutellums 
und auf den Seiten des Metanotums. Abdomen ziemlich sitzend; 
drittes Segment mit einem seitlichen Fleck von weißer Behaarung, 
der ebenso breit ist wie der kähle Mittelteil. Flügel gebräunt. Das 
ne ist jedenfalls abgerieben. — Kopf breiter als der vordere 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 761 


Teil des Thorax, doppelt so breit wie lang, dicht punktiert, die Punkte 
flach. Augen groß, innen eingekerbt, der Raum hinter ihnen sehr kurz, 
Basis fast gerade mit ganz deutlichen Winkeln; Fühler pechfarben, 
die Höcker stark entwickelt, ziemlich konisch, zweites Glied sehr klein, 
drittes fast ein Drittel länger als das vierte. Pronotum vorn etwas 
gekrümmt und seitlich gegen die Tegulae gerade erweitert, aber mit 
gerundeten Vorder- und Hinterwinkeln, Naht sehr flach; Mesonotum 
konvex mit zwei deutlichen Länesgruben, hinten gestutzt mit nicht 
vorspringenden Hinterwinkeln; Tegulae sehr groß, schwach punktiert, 
längs des Außenrandes ganz hyalin; Scutellum mäßig konvex, ab- 
fallend, einfach; Metanotum sich abflachend, dann abschüssig, seitlich 
gerundet und breit grubig, während die anderen Teile des Thorax tief 
grubig punktiert sind. Erstes Segment an der Spitze nicht so breit 
wie die Basis des zweiten, tief und unregelmäßig punktiert, der Ventral- 
kiel läuft über die ganze Länge und ist an der Spitze schwach gezähnt; 
das zweite Segment ist längs der Basis dicht punktiert und spärlicher 
von der Mitte zur Spitze; diese Punkte sind rund, die ventralen sind 
breiter und gleichmäßiger verteilt als die oberen; die anderen Segmente 
sind oben fein rissig, nicht so unterseits; aber die Strichelung auf dem 
letzten Segment, das kein Pygidialfeld hat, ist tief und rauh. Die 
Tibialsporne sind weiß, die Flügel hellbraun; das Stigma ist sehr klein, 
die Radialzelle gestreckt, an der Spitze nicht gestutzt, zwei geschlossene 
Cubitalzellen, ein deutlicher rücklaufender Nerv, der wenig hinter der 
Mitte in die zweite Oubitalzelle mündet; der zweite rücklaufende Nerv 
ist nur schwach angedeutet. 

Die Flügel sind bei meinem Exemplar beschädigt, iind es ist nicht 
möglich zu ermitteln, ob die dritte Cubitalzelle, die nur schwach an- 
gedeutet ist, geschlossen ist oder nicht. Ich elaube, daß sie es nicht ist. 

Länge: 10 mm; Spannweite: 14,5 mm. 

Mozambique, Beira (Sheppard).“ 

atossa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 446. 

„Schwarz, glänzend; Tegulae dunkel rostfarben; Abdomen mit 
einem queren, schmalen, in der Mitte unterbrochenen Basalband und 
einem breiten, weißen Band auf dem dritten Segment. Kopf ziemlich 
quadratisch, aber mit schwach gerundeten Hinterwinkeln; mit großen 
und sehr scharf ausgerandeten Augen; er ist dicht grubig sculptiert 
und bedeckt mit gräulichen Haaren; Mandibeln mäßig lang, zusammen- 
gedrückt und an der Spitze gegabelt, ohne Basalzahn unten; Fühler 
nicht sehr dick, Schaft und die beiden ersten Glieder der Geißel braun- 
rot; erstes Geißelglied schmal, zweites so dick wie das dritte, aber 
nur halb so lang. Thorax dicht grubig skulptiert und gräulich weiß, 
dichter auf dem Scutellum behaart; Prothorax seitlich gerundet, Meso- 
thorax mit zwei mittleren Längsgruben und einer erhabenen, feinen 
Längslinie in der Mitte; Scutellum mäßig erhaben, hinten seitlich 
ein wenig verschmälert; Mesothorax kurz, sehr steil abschüssig, seit- 
lich nicht gekielt, mit gerundeten Hinterwinkeln. Abdomen ziemlich 
sitzend; erstes Segment mit einem kurzen Kiel, der Apikalteil ist so 
breit wie die Basis des zweiten; erstes und zweites Segment tief grubig 


5. llcit 


762 ‚ Dr. H. Bischoff: 


punktiert und gräulich behaart, die anderen Segmente sind fein punk- 
tiert und schwarz behaart; der Basalteil. des zweiten (gemeint ist 
wohl der Spitzenrand) hat ein sehr schmales, silberweißes, in der Mitte 
unterbrochenes Band, während das dritte Segment ganz von einer 
durchgehenden Binde bedeckt ist. Flügel braun mit violettem 
Schimmer; Stigma sehr klein, undeutlich, Radialzelle nicht gestutzt, 
drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven. Beine unbedornt, 
Sporne schwarz oder pechbraun. Ventralkiel des ersten Segments 
vorgezogen und an beiden Enden steil gestutzt. 

Länge: 11,5 mm. 

Kapland, Uitenhage (O’Neil). 

Verwandt mit cinchreis, aber die Fühlerglieder sind einwärts an 
der Spitze nicht gezähnelt, das zweite Geißelglied ist proportional kürzer 
und die Punkte auf dem Körper sind viel tiefer und sehr breit grubig.‘“ 


atrata Smith in Descript. new Hym., 1879, p. 196. 

„Schwarz; Behaarung weiß; Augen ausgerandet, Vorderflügel mit 
drei Cubitalzellen; Kopf stark und dicht punktiert und auf dem Clypeus 
dicht behaart; Mesothorax und Tegulae runzlig; Flügel braun mit 
ziemlich hyaliner Basis; der Mesothorax mit großen, tiefen Punkten; 
das Hinterschildchen und die Basis des Metathorax in der Mitte mit 
kurzer, dichter, weißer Behaarung; Rest des Thorax und die Beine 
dünn, aufrecht behaart. Abdomen nicht so stark punktiert und die 
Basis des zweiten Segments mit dichter, silberweißer Behaarung, alle 
Segmente dünn gefranst. 

Länge: 41/, Linien. 

Ngami-See.‘ 

aurolimbata Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 142. 

„Kopf schwarz, fast auf seiner ganzen Oberfläche ziemlich dicht 
blaß golden behaart und außerdem zerstreut besetzt mit einer gräulich 
weißen Behaarung. Fühlerhöcker und Mitte. der Mandibeln rostrot; 
Antennen schwarzbraun. Thorax oberseits und auf den Seiten rost- 
farben, unterseits schwarz, mit gräulichen Haaren besetzt; Beine 
schwarz, spärlich gelblich behaart, Sporne blaß. Abdomen schwarz, 
glänzend, spärlich weißlich behaart; erstes Segment an seinem Apikal- 
rand schmal weiß gewimpert; Hinterrand des zweiten Segments mit 
einer dichten, schön goldgelben Binde, die in der Mitte ein wenig ge- 
buchtet und an den Seiten stark eingezogen ist; drittes Segment von 
ähnlicher Behaarung ganz bedeckt; die folgenden Segmente viel spär- 
licher gräulich gelb behaart. 

Kopf quer elliptisch, ein wenig breiter als lang und fast von der 
Breite des Thorax, hinter den Augen regelmäßig gerundet und wenig 
verlängert, ziemlich dicht, aber wegen der reichen Behaarung wenig 
deutlich punktiert; Augen groß, nierenförmig, innen stark ausge- 
randet, der Basis der Mandibeln ziemlich genähert; Ocellen mittel- 
groß, die hinteren einander näher als den Augen; Epistom in seiner 
Mitte dreieckig niedergedrückt, der Eindruck jederseits von einem 
kielförmigen Vorsprung begrenzt; Mandibeln an der Spitze zweimal 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 763 


gezähnt, mit einem starken, stumpfen Zahn an ihrem Außenrande; 
Fühler kräftig, zweites Geißelglied länger als das erste und kaum kürzer 
als das dritte. Thorax ziemlich viereckig, hinten kaum schmaler als 
vorn; Pronotum punktiert-genetzt, seine Vorderwinkel gerundet, 
sein Hinterrand stark stumpfwinklig ausgerandet; Mesonotum 
punktiert-genetzt, Längsfurchen kurz und wenig deutlich; Flügel- 
schüppchen mittelgroß, glatt und glänzend, nur mit wenigen Punkten; 
Scutellum gerundet, mäßig konvex, stark punktiert; Metanotum 
stark punktiert genetzt, mit zugerundetem Absturz und ziemlich aus- 
geprägten Seitenrändern. 

Abdomen länglich oval, vorn und hinten sehr stark verjüngt, 
sitzend; erstes Segment ziemlich schmal, aber hinten nicht eingeschnürt, 
oberseits stark punktiert, unterseits mit einem flachen Kiel, der vorn 
in einen abgestumpften Zahn endet; zweites Segment sehr glatt und 
sehr glänzend, oberseits mit spärlichen Punkten besetzt, unterseits 
etwas reichlicher; die folgenden Segmente sind feiner und dichter 
punktiert, Flügel hyalin, an der Spitze schwach verdunkelt; Stigma 
klein und zellenförmig, Adern braun; Radialzelle kurz, zugespitzt 
gerundet, aber an der Spitze nicht gestutzt: drei Cubitalzellen und 
zwei rücklaufende Nerven, die etwa in die Mitte der zweiten resp. 
dritten Cubitalzelle münden; der zweite und dritte Cubitalquernerv 
sind in der Mitte gekniet und entsenden dort eine undeutliche Längs- 
ader. Mittel- und Hintertibien ohne Dornen an ihrer Außenkante. 

Länge: 9 mm. 

Madagaskar, Fort Dauphin, ein einziges Exemplar von Gran- 
didier 1900 gesammelt und dem Pariser Museum gehörig. 

Im allgemeinen Aussehen hat diese Art einige Beziehungen zu 
der sikorae Sauss., aber unterscheidet sich leicht durch die geringere 
Größe, durch das rostfarbige Metanotum, durch die Anordnung der 
Abdominalzeichnung und durch zahlreiche andere. Charaktere.‘ 


aurovittata Andre in Bull. Mus. Paris, 1899, p. 35. 


Schwarz; Mitte der Mandibeln, Beingelenke und Tarsen rotbraun, 
Apikalrand des zweiten bis fünften Abdominalsegments und die 
Gesamtheit der folgenden braunrot, diese rötlichen Partien dicht, 
schön gelbgoldig, seiden behaart, in Form von sechs ziemlich breiten, 
und gut begrenzten Binden; ein kleiner, unregelmäßiger Fleck von 
gleicher Behaarung findet sich jederseits auf dem zweiten Segment, 
ziemlich bei der Apikalbinde; das erste Dorsalsegment ist an seinem 
Hinterrand mit einigen goldigen Haaren bewimpert. Kopf und Thorax 
zerstreut schwarz behaart, mit einigen weißen Haaren auf den Wangen, 
den Seiten des Thorax, dem Mesonotum und dem ersten Abdominal- 
segment: Beine spärlich weiß behaart, Sporne weißlich. 

Madagaskar. 

Kopf quer ellipsenformig, fast von der Breite des Thorax, hinten 
regelmäßig gebogen, ziemlich stark und unregelmäßig  punktiert, 
stellenweise genetzt erscheinend; Augen groß, innen deutlich aus- 
gerandet; Ocellen klein und sehr gedrängt; Mandibeln mäßig breit, 


5. Heft; 


764 Dr. H. Bischoff: 


an der Spitze zweimal gezähnt, an ihrem Außenrande unbewehrt; 
Epistom vorn stark und winklig ausgerandet; zweites Fühlergeißelglied 
fast doppelt so lang wie das erste und kaum kürzer als das dritte. 
Thorax länglich oval, nach hinten verschmälert; Pronotum vorn ge- 
rundet mit kaum bemerkbaren Winkeln, stark punktiert-genetzt, 
am Hinterrand im Bogen ausgerandet; Mesonotum stark punktiert- 
genetzt, die Mittelfurchen deutlich, aber den Vorderrand nicht er- 
reichend;. Scutellum ziemlich flach, wie das Mesonotum punktiert- 
genetzt; Flügelschüppchen von mittlerer Größe, glatt und sehr 
glänzend, nur mit einigen Punkten auf ihrem inneren Teil und hinten 
schwach aufgebogen; Metanotum mit gerundetem Abfall, nicht ge- 
stutzt, punktiert-genetzt mit einem kleinen dreieckigen Feld in der 
Mitte seiner Basis; die Seiten des Thorax sind ziemlich stark punktiert, 
ausgenommen die Pleuren, die glatt und glänzend sind. Abdomen 
länglich, ziemlich sitzend, erstes Segment ziemlich lang, schmaler als 
das folgende, aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits ziemlich dicht 
unterseits mit einem Kiel bewehrt, der vorn in einen stumpfen Zahn 
ausläuft, der ein wenig nach hinten gerichtet ist; zweites Segment 
glänzend, oberseits wenig dicht punktiert, unterseits spärlicher und 
ın der Mitte seiner Basis mit einem Längskiel, der hinten verschwindet; 
die folgenden Segmente fein und spärlich punktiert. 

Flügel dunkel, violett; Stigma wenig deutlich; Radialzelle an der 
Spitze kurz gestutzt; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven, 
die in die Mitte der zweiten resp. dritten Cubitalzelle münden. Beine 
ziemlich schlank, Mitteltibien mit einigen Dornen, die hinteren scheinen 
unbewehrt zu sein. 

Ein einziges Exemplar. Dies könnte vielleicht das Männchen 
zu der antsianaca Sauss., von der von Mocquerys gleichfalls zwei 
Weibchen gefunden wurden, sein; doch ist dies eine bloße Vermutung 
auf Grund einer gewissen Ähnlichkeit der Färbung und Zeichnung, 
auf die man nicht zu viel Wert legen darf.‘ 


bizana Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 405. 


„Nicht unähnlich im Gesamtaussehen, der Aderung und Flügel- 
färbung der vorhergehenden (manoa Per.), aber der Raum hinter den 
Augen ist länger als bei der umtata Per.; die Augen sind, obwohl nur 
schwach, doch deutlicher innen ausgerandet; die Mandibeln sind nicht 
so stark entwickelt, weniger konkav und springen nicht unter dem 
Labrum vor, die Höcker sind stumpfer. Nur Mesonotum, Tegulae 
und Scutellum sind rostrot, und das erstere hat keine Längsgrube; 
das Metanotum ist kürzer und ganz senkrecht, anstatt konvex zu sein, 
und die Skulptur auf der Thoraxoberseite ist rauher. Das Abdomen 
ist sitzender, das erste Segment kürzer und breiter als bei der umtata, 
auch der Kiel unterseits ist kürzer; das zweite Segment besitzt unten 
einen kleinen Eindruck jederseits, in der Mitte durch einen sehr kleinen 
Höcker getrennt. Die gelblichweißen Binden an den Rändern des 
ersten, zweiten und dritten Segments stimmen mit denen der umtata 
überein, doch ist das Band auf dem vierten Segment zu einem Mittel- 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 765 


fleck reduziert. Alle Segmente sind dichter punktiert; die Intervalle 
zwischen den Punkten auf dem zweiten Segment sind schwach er- 
haben, anstatt glatt zu sein; das letzte Segment ist wie bei der umtata 
gerunzelt, ohne Pygidialfeld. Die Tibiensporne sind schwarz anstatt 
weiß. 

Länge: ll mm; Spannweite: 19 mm. 

Mozambique, Beira (Sheppard).“ 


bothavillensis Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 19. 

„Schwarz; Thorax und erstes Abdominalsegment hell rostfarben; 
Fühlerhöcker, Spitze des Schaftes und Gelenke der Beine rötlich; 
Mandibeln etwas rötlichgelb, dunkler an der Spitze; zweites und 
folgende Abdominalsegmente an den Apikalrändern mit breiten, 
wenig dichten Fransen von weiß-gelblicher Behaarung, die fast Binden 
bilden. Vorderseite des Kopfes, wie auch die Schläfen und Wangen 
spärlich blaßgelblich, seidig behaart; der ganze Körper und die Beine 
spärlich weiß behaart; Sporne weiß. — Kopf breiter als lang und 
schwach breiter als der Thorax, hinten geschweift oder sogar ein wenig 
‚winklig, dicht punktiert-genetzt; Augen groß, deutlich, aber wenig 
breit innen ausgerandet, der Mandibelbasis ziemlich genähert; Ocellen 
‚ziemlich klein, die hinteren einander mehr genähert als den Augen; 
Mandibeln außen unbewehrt; C]ypeus mit einem in einen Zahn endenden 
Mittelkiel; zweites Fühlergeißelglied kaum länger als das erste und 
viel kürzer als das dritte. Thorax ziemlich viereckig, hinten schmaler 
als vorn, dicht punktiert genetzt mit runzlig genetztem Metanotum; 
Pronotum vorn schwach gekrümmt, mit zugerundeten Winkeln, 
hinten winklig ausgeschnitten; Mesonotum mit gut ausgebildeten und 
nicht abgekürzten Längsfurchen; Scutellum flach, ein wenig quer, 
hinten gerundet; Flügelschüppchen von mittlerer Größe, spärlich 
punktiert; Metanotum am Absturz abgerundet, seitlich nicht gekielt. 
Abdomen ziemlich sitzend; erstes Segment schmaler als das folgende, 
hinten nicht eingeschnürt, oberseits stark und spärlich punktiert, 
unterseits mit einem einfachen Kiel; zweites Segment fein und dicht 
punktiert, die folgenden fein punktiert. Flügel ziemlich hyalin, Stigma 
klein und wenig deutlich; Radialzelle groß, an der Spitze abgerundet; 
drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven, die in die Mitte der 
zweiten resp. hinter die Mitte der dritten Cubitalzelle münden. Tibien 
außen unbewehrt. 

Länge: 5 mm. 

Bothaville, Oranjestaat (Brauns). 

Die Art scheint derselben Gruppe wie die vorhergehenden (notati- 
pennis, cinchreis, thyone, rufipes) anzugehören, ist aber gut davon ver- 
schieden.‘ 


cebrene Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 447. 

„Schwarz; Pro-, Mesothorax und Scutellum dunkelrot, Tegulae 
pechfarben, Flügel stahlblau. Kopf quadratisch, gerunzelt, bedeckt 
mit dichten, aschgrauen Haaren, die einen dichten Busch vor der 
Fühlerinsertion bilden; Kiefer lang, zusammengedrückt und an der 


5. Nett 


766 Dr. H. Bischoff: 


Spitze verbreitert, daselbst schwach gegabelt, mit einem stark ent- 
wickelten, ziemlich senkrecht stehenden Zahn nahe der Mitte; Augen 
groß, ausgerandet; Fühler mäßig lang, nicht sehr dick, zweites Geißel- 
glied ein wenig länger als das dritte. Thorax grubig skulptiert, auf der 
Oberseite mäßig lang bräunlich und auf dem Mesosternum schwach 
silbern behaart; Mesothorax mit Längsgruben und einer erhabenen 
Mittellinie; Scutellum in einen sehr deutlichen, dreieckigen, an der 
Spitze scharfen Höcker vorgezogen und mit gelben Haaren besetzt; 
Metathorax abfallend mit breiteren Gruben als der übrige Thorax, 
seitlich scharf gekielt mit einem Kiel, der parallel zum Außenranda 
und in geringem Abstand von jenem auf etwas weniger als die Hälfte 
seiner Länge verläuft; Mittelteil mit zwei schwach erhabenen, gebogenen 
Linien, die in einem sehr kleinen, undeutlichen Höcker etwa in der 
Mitte enden. Abdomen ziemlich sitzend, bräunlich bis aschgrau auf 
der Unterseite behaart; erstes Segment jederseits an der Basis scharf 
gezähnt und auch seitlich, aber in geringerem Grade, in kurzer Ent- 
fernung von der Basis und seitlich erweitert von dort zur Basis (ge- 
meint ist wohl die Spitze resp. der Endrand des Segments), der ein 
wenig schmaler als die Spitze (Basis!) des zweiten Segments ist, das 
seitlich erweitert, dicht, aber nicht tief punktiert ist wie die anderen 
Segmente und ein ganz glattes und stark glänzendes Mittelfeld hat; 
Ventralkiel des Basalsegments nicht stark entwickelt, zur Spitze ab- 
fallend und ausgerandet; Tarsensporne weiß; Tibien nicht dornig; 
Flügel mit drei Cubitalzellen, Stigma länglich, zellenförmig, Radial- 
zelle nicht gestutzt. 

Länge: 22 mm. 

S. Rhodesia, Salisbury (G. A. Marshall). 

Im Habitus nicht unähnlich der M. acheron, Gestalt und Skulptur 
des Mesothorax und Seutellums ähnlich.“ (Dürfte vielleicht eine Form 
der alecto sein.) 

chloris Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 371. 

„Ganz schwarz; Tegulaerot; aufrecht, dicht, weiß behaart; erstes 
und zweites Abdominalsegment mit einem schönen, breiten, seidig 
weißen Band, drittes Segment ganz mit der gleichen, weißen Behaarung. 
Kopf quer, auf dem Scheitel ein Drittel breiter als lang, tief punktiert- 
gerunzelt; Augen groß, tief ausgerandet; etwas hinter die Mitte der 
Seiten reichend. Thorax und Scutellum tief grubig, Prothorax breit, 
vom Thorax (gemeint ist wohl das Mesonotum) durch eine sehr tiefe 
Furche getrennt, Mesothorax mäßig konvex, Scutellum konvex, 
breiter als lang, abfallend, seitlich hinten schwach gerundet und kaum 
ausgerandet, Metathorax quadrangulär, aber mit ein wenig gerundeten 
Hinterwinkeln. Erstes und zweites Abdominalsegment mit dichten, 
runden Punkten, Basalglied knotig, kurz gestielt, an der Spitze zwei 
Drittel schmaler als die breiteste Stelle des zweiten Segments, das 
letztere rund, so breit wie lang; Ventralkiel des ersten Segments 
scharf zugespitzt, an der Spitze fast etwas zahnförmig; Beine weiß 
behaart, Tibien unbedornt, Sporne der Mittel- und Hinterbeine weiß; 
Flügel von der Basis zur Spitze schwach gebräunt. 


. 
u Se A ee ee De er 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 767 


Länge: 8 mm. 
Zambesi, Salisbury (G. A. K. Marshall). 
Diese Art dürfte in die Nähe der maja Per. gehören.‘“ 


consobrina Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 137. 


„Körper tief schwarz, schwarzhaarig; Beine braunhaarig; Sporne 
pechbraun. Kopf hinten geschweift; Augen ausgerandet; Mandibeln 
schmal, an der Spitze doppelt gezähnt, außen tief gebuchtet und stark 
einmal gezähnt. Thorax oval, düster, genetzt-punktiert; Metanotum 
runzlig-genetzt; Scutellum kaum etwas konvex; Flügel schwarz-violett; 
Radialzelle kurz gestutzt; drei Cubitalzellen. Abdomen ziemlich 
sitzend, spärlich punktiert; Pygidium nicht der Länge nach gekielt. 

Länge: 15 mm. 

Madagaskar; Baie d’Antongil (Mocquerys, 1898) [M.P.]. 

Diese Art steht der M. moerens Andr& außerordentlich nahe und 
kommt von der gleichen Lokalität, unterscheidet sich aber leicht durch 
die genetzte Punktierung des Kopfes und Thorax, durch das Fehlen 
von silbernen Haaren auf den Wangen, dem Epistom und der Basis 
der Mandibeln, durch die relative Länge des zweiten Fühlergeißel- 
gliedes, durch den rissig-genetzten Metathorax, durch die zum größeren 
Teil schwarz behaarten Beine, durch die braunen Sporne, durch das 
an der Basis deutlicher gekielte zweite Ventralsegment und durch das 
Fehlen des Längskiels auf dem Pygidium, der bei der moerens deutlich 
ist, obwohl er in der Beschreibung unerwähnt blieb.‘ 


eyanogastra Andre in Z. Hym. Dipt., 1901, p. 139. 


„Caput et thorax nigra, nigropilosa, dense punctato-reticulata, 
abdomen obscure cyaneum vel viridi-cyaneum, nitidum, nigro-pilosum; 
pedes nigri, griseo vel ferrugineo hirti, calcaribus pallidis. Caput postice 
arcuatum, oculis emarginatis, mandibulis extus obtuse unidentatis, 
funiculi articulo secundo multo longiore quam latiore, vix tertio 
breviore; scutello subplano, alis nigro-violaceis, cellula radiali bre- 
viter truncata, cellulis cubitalibus tribus. Abdomen subsessile, parce 
punctatum. 

Long. 15—18 mill. 

Kopf, Thorax, Fühler und Beine schwarz, Tarsen rötlichbraun, 
Mandibeln mehr oder weniger rötlich in ihrer Mitte, Abdomen blau- 
schwarz oder von einem leicht grünlichen Blau, hinten gewöhnlich 
düsterer. Der ganze Körper ist oberseits mit mäßig langen, schwarzen 
und schräggestellten Haaren besetzt; auf den Wangen, der Unter- 
seite des Körpers und den Beinen wird die Behaarung wieder mehr 
oder weniger gräulich oder rostfarben; Sporne gelblichweiß. 

Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, hinten regel- 
mäßig gekrümmt, hinter den Augen nicht verlängert, dicht punktiert 
genetzt; Augen groß, innen stark ausgerandet, ihr Vorderrand von 
der Mandibeleinlenkung wenig entfernt; Ocellen klein und ziemlich 
gedrängt; Mandibeln an ihrer Spitze doppelt gezähnt und mit einem 
starken, stumpfen Zahn an ihrem Außenrande: Epistom nieder- 


5. Heft 


168 Dr. H. Bischoff: 


gedrückt und glatt auf seiner Mitte, am Vorderrand schwach aus- 
gerandet; Fühlerschaft unterseits auf seiner ganzen Länge durchzogen 
von einer tiefen Längsfurche; zweites Fühlergeißelglied viel länger 
als breit, wenigstens doppelt so lang wie das erste und kaum kürzer 
als das dritte. Thorax oval, hinten ein wenig verschmälert; Pronotum 
mit verrundeten und wenig deutlichen Seitenwinkeln, sein Hinterrand 
stumpfwinklig gebogen; Pronotum, Mesonotum und Scutellum stark 
punktiert-genetzt; die Seiten des Thorax sind gleichfalls punktiert- 
genetzt, ausgenommen die Aushöhlung der Pleuren, die fast glatt 
und glänzend ist; Furchen des Mesonotums gut ausgebildet, aber den 
Vorderrand nicht berührend; Scutellum wenig konvex, Flügel- 
schüppchen ziemlich groß, glatt und stark glänzend, nur mit einigen 
Punkten auf ihrem inneren Teil und hinten schwach aufgebogen; 
Metanotum schräg, nicht gestutzt, ohne Grenze zwischen der Basal- 
fläche und der abschüssigen Fläche, stark punktiert-genetzt, mit 
einem kleinen dreieckig verlängerten Feld an der Mitte seiner Basis. 

Abdomen verlängert, ziemlich sitzend; erstes Segment schmaler 
als das folgende, aber an seiner hinteren Artikulation kaum einge- 
schnürt, oberseits stark, aber wenig dicht punktiert, unterseits mit 
einem wenig vorspringenden und fast geradlinigen Kiel bewehrt; 
zweites Segment ober- und unterseits ziemlich stark aber spärlicher 
punktiert; es ist oberseits ein wenig hinter seiner Mitte mit einem sehr 
verwischten Querwulst, der nur unter gewissen Verhältnissen sichtbar 
ist, ausgestattet; die folgenden Segmente, sowohl dorsal wie ventral, 
sind feiner und dichter punktiert; Pygidium ziemlich stark und dicht 
punktiert mit einem glatten und glänzenden, dreieckigen Raum. 
Flügel braun violett, Stigma klein und undeutlich; Radialzelle.groß, 
an der Spitze kurz gestutzt; drei Oubitalzellen und zwei rücklaufende 
Nerven, die ein wenig hinter der Mitte der zweiten resp. dritten Cubital- 
zelle münden; der dritte Cubitalquernerv ist stark nach außen ge- 
krümmt und entsendet an dieser Stelle einen kleinen Längsnerv. Beine 
ziemlich schlank, Hintertibien unbedornt. 

Madagaskar, Bai d’Antongil, ein Exemplar aus der Mocquerys- 
schen Ausbeute und Eigentum des Pariser Museums; zwei weitere 
Exemplare von Sainte-Marie befinden sich in meiner Sammlung. 

Dieses Männchen erinnert stark an das der consobrina, aber unter- 
scheidet sich durch die im allgemeinen größere Gestalt, durch sein 
blaues Abdomen, durch die relative Länge des zweiten Fühlergeißel- 
gliedes und durch die Skulptur des Metanotums, die mehr punktiert- 
genetzt als rissig-genetzt ist.‘ 


cytheris Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 372. 


„Männchen. — Schwarz; sehr dicht seidig, weißlich behaart auf 
der Stirn, dem Prothorax und der Basis des Metathorax; erstes und 
zweites Abdominalsegment rot, die anderen schwarz. Das Basalsegment 
ist mit einem weißen Apikalband gefranst, das zweite hat einen ver- 
längerten, weißen Querfleck jederseits, und alle übrigen Segmente 
besitzen ein mäßig breites. weißcs Band, das in der Mitte tief ausge- 


N 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 769 


randet ist. Kopf dicht und tief punktiert wie bei der vorhergehenden 
Art (daphne), Augen groß, ausgerandet. Prothorax dicht und tief 
punktiert, die Punkte rauher und breiter auf dem Metathorax; Meso- 
thorax mit einer erhabenen Längslinie, die die Spitze erreicht, und 
zwei kürzeren Gruben jederseits. Scutellum hinten aufrecht, erheblich 
gezähnt und mit langen weißen Haaren gefranst. Tegulae schwarz; 
Flügel rauchig, die vorderen mit bläulichem Schimmer. Metathorax 
an der Basis ein wenig eingezogen, seitlich hinten gerundet, mit einem 
oberständigen Seitenkiel und einem mittleren, ausgefurchten. Ab- 
domen wie bei der persephone, aber etwas mehr birnförmig. Sculptur 
übereinstimmend; Ventralkiel des ersten Segments vorn und hinten 
gestutzt und an der Spitze gedornt. Tibien ohne Dornen. Sporne 
elfenbeinweib. 

Länge: 15 mm. 

Eine nahe Verwandte der M. histrio Lep. und Arch der themis Per. 
Sie unterscheidet sich besonders von der ersteren dadurch, daß Kopf, 
Pro- und Metathorax dicht seidig weiß behaart sind, und der Ventral- 
kiel des ersten Segments mehr zugespitzt und an der Basis gestutzt 
ist. Bezüglich des zu der ihemis Per. gestellten \ı eibchens hatte ich 
einige Bedenken. Aberjetzt, daich das Männchen der persepnone kenne, 
dessen V\ eibchen ähnliche Flecken wie das der themis hat, habe ich 
keinen Zweifel an seiner Identität, da die Männchen von M. persephone, 
M. histrio, themis und M.cytheris zu einer engen Verwandtschafts- 
gruppe gehören. Und obwohl die Weibchen von M. histrio und M. cey- 
theris bisher unbekannt sind, dürften sie aller W ahrscheinlichkeit nach 
ähnliche Flecken aufweisen wie diejener Arten. Es ist auch gut möglich, 
daß die M. penelope das Weibchen zu vorliegender Art ist. 

Zambesi (Salisbury).‘“ 

ditissima Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1905, p. 209. 

‚„‚Caput et thorax rufo-ferrugines; Abdomen nigrum, segmentorum 
primi et secundi apice segmentisque 3—-5 totis dense aureo-sericeis, 
segmentis sexto et septimo longe sed minus dense fulvo-pilosis; antennis 
pedibusque nigro-brunneis, calcaribus pallidis.. Caput haud thorace 
latius, oculis emarginatis, mandibularum margine externo unidentato. 
Thorax subovalis, scutello convexo, haud carinato. Abdomen sub- 
sessile, segmenti secundi disco polito, nitido. Alae infuscatae, violas- 
centes, cellulis cubitalibus tribus. 2 

Long. 14 mill. 

Kopf und Thorax EN Mandibeln schwarz, rötlich gefleckt, 
Fühler und Beine schwarzbraun, Spitze des Schaftes braunrot; Ab- 
domen schwarz, ein wenig rötlich an der Spitze, der Hinterrand des 
ersten und zweiten Segments geschmückt mit breiten, seidigen Binden 
von schönem, goldigem Glanze, drittes bis fünftes Segment ganz von 
ähnlicher Behaarung bedeckt, die beiden letzten Segmente mit längeren, 
weniger dichten, rostfarbigen, weniger glänzenden Haaren; unter- 
seits sind das zweite und die folgenden Segmente an ihren Apikal- 
rändern spärlich gelblich gewimpert. Kopf und Thorax mit einer rost- 


farbenen Pehaarung, Mundpartien, Seiten und Unterseite des Körpers 
Archiv = a ee 
SB 49 5. Heft 


710 Dr. H. Bischoff: 


silberweiß behaart; Beine mit weißlichen Haaren besetzt, Sporne 
weißlich. 

Kopf ein wenig querelliptisch, fast von der Breite des Thorax, 
hinter den Augen unmittelbar gekrümmt, ohne deutliche Hinterwinkel; 
Stirn und Scheitel dicht punktiert-genetzt. Augen groß, sehr nahe an 
der Mandibelbasis, innen deutlich ausgerandet; Ocellen klein und sehr 
gehäuft; Fühlerhöcker gerundet; Mandibeln an der Spitze zweimal 
gezähnt, mit einem deutlichen Zahn vor der Mitte ihres Außenrandes 
bewehrt; alle Fühlerglieder verlängert, das zweite Geißelglied unter- 
seits gelblich und fast von der Länge des dritten. Thorax oval, hinten 
ein wenig mehr verschmälert; Pronotum vorn schwach gekrümmt 
mit verwischten Winkeln, tief und ziemlich winklig hinten ausge- 
schnitten, dicht punktiert-genetzt; Mesonotum dicht punktiert-ge- 
netzt, seine Mittelfurchen gut ausgebildet und vorn ein wenig verkürzt; 
Flügelschüppchen ziemlich groß, glänzend, ein wenig aufgebogen hinten 
und mit einigen Punkten an der Basis; Scutellum konvex gerundet, 
dicht punktiert-genetzt, ohne Mittelkiel; Metanotum kurz, unmittelbar 
hinter dem Postscutellum steil gestutzt, dicht rissig-genetzt; die 
Seiten des Thorax sind dicht punktiert-genetzt, mit fast glatter und 
schwach glänzender Konkavität der Pleuren. Abdomen ziemlich 
sitzend, oval verlängert; erstes Segment schmaler als das folgende, 
aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits ziemlich stark punktiert, 
unterseits mit einem niedrigen, weit und schwach bogenförmig aus- 
gerandeten Kiel bewehrt; zweites Segment spärlich punktiert auf der 
Basis und den Seiten, glatt und stark glänzend auf der Scheibe; die 
folgenden Segmente wegen der Dichte der Behaarung mit undeutlicher 
Skulptur; siebentes Ventralsegment an der Basis mit zwei höcker- 
förmigen Zähnen. Flügel dunkel, violett, an der Basis etwas mehr 
aufgehellt; Stigma klein und zellenförmig; Radialzelle ziemlich groß, 
an der Spitze etwas abgerundet; drei Cubitalzellen, von denen die 
zweite und die dritte die rücklaufenden Nerven in geringem Abstand 
von der Mitte aufnehmen. Mittel- und Hintertibien mit einigen Dornen 
auf ihren Außenkanten. 

Diego-Suarez, Madagaskar; ein einziges Individuum. 

Dieses Männchen hat manche Ähnlichkeit mit der M. sikorae 
Sauss., aber diese letztere ist viel kleiner, hat schwarzen Kopf und Meta- 
thorax, und die beiden letzteren Abdominalsegmente sind ganz schwarz 
und völlig ohne goldene Behaarung.“ 

fluonia Gribodo in Bull. Soc. ent. Ital. XVI, 1884, p. 281. 

„Klein, aber kräftig, tief schwarz, spärlich silbern behaart; erstes 
Abdominalsegment am Ende nur sehr wenig, zweites am Rande und 
drittes fast ganz spärlich silbern bewimpert; die übrigen Segmente 
schwarzhaarig. Flügel gebräunt mit drei vollständigen Cubitalzellen. 
Kopf fast gerundet, ziemlich klein, gedrängt unregelmäßig punktiert; 
Augen ziemlich breit, wenig vorgewölbt, ausgerandet; Fühler kräftig, 
fast so lang wie Kopf und Thorax zusammen. Pro- und Mesonotum 
ziemlich gedrängt, mäßig stark punktiert mit glänzenden Zwischen- 
räumen: Mesorotum mit zwei Töngsfurcehen: Seutellum ziemlich flach; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 771 


Metathorax gerundet, kräftig punktiert-genetzt. Erstes Abdominal- 
segment klein und ziemlich abgeflacht (daher erscheint das Abdomen 
fast sitzend), unterseits gekielt; der Kiel in einen spitzen Mittelhöcker 
vorgezogen. Zweites Segment groß, halbkuglig, unbewehrt. Diese 
beiden Segmente sind ziemlich gedrängt, mäßig stark und reglmäßig 
punktiert mit glänzenden Zwischenräumen. Die übrigen Segmente 
‚ sind gedrängt unregelmäßig punktuliert. 

Länge: 8 mm. 


Port Elizabeth [Coll. Gribodo].“ 


'gorge Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 87. 

„Sehr ähnlich der amalthea PEr. in Gestalt und Sculptur; die Fühler 
sind auch dick und die Glieder ähnlich; die Farbe ist ebenfalls 
blauschwarz auf Kopf und Thorax, aber Mesothorax, Scutellum und 
Tegulae sind rot, und der erstere trägt zwei sehr deutliche, mittlere 
Längsgruben; das Abdomen ist blau mit schwarzer, wolliger Behaarung 
und ähnlich punktiert; die Flügel sind völlig gebräunt und der Ventral- 
kiel des ersten Segments stimmt in der Gestalt überein. 

Länge: 12 mm. 


Kapland, Stellenbosch. “ 


hermione Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p.89; Andre 
in Zeits. Hym. Dipt., 1902, p. 17. : 

„Schwarz, weißlich wollig behaart; Mesothorax und Scutellum 
rot, Tegulae braunrot. Kopf sehr runzlig, querrechteckig, seitlich hinten 
nicht gerundet, schwach breiter als der Prothorax an der Spitze, 
hinten mit zwei schmalen, mittleren Längsgruben. Mesothorax, Scu- 
tellum und Seiten punktuliert, Metathorax abschüssig, ein wenig ver- 
schmälert und seitlich hinten gerundet. Abdomen nicht gestielt; erstes 
Abdominalsegment mit einem seitlichen Basaldorn und dicht punktiert 
wie die folgenden, Punkte mäßig tief, schmal und mit glatten Zwischen- 
räumen; die weißlichen Binden auf den drei Basalsegmenten sehr 
schmal. Augen schwach ausgerandet; Ventralkiel abgestutzt und 
scharf an den Enden, in der Mitte gezähnelt. Beine ohne Dornen. 
Flügel hinter dem Basaldrittel bis zur Spitze schwach gebräunt. 

Länge: 7 mm. 

Kapland, Hopetown; Port Elizabeth.‘‘ 

Andre ist der Ansicht, daß die hermione Per. lediglich eine Varietät 
— ob geographische Subspecies oder Aberration, bleibt dahingestellt — 
‚der thyone Per. darstelle. 


hippolyte Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 91. 

‚Schwarz; Abdomen mit einem schwach dunkelblauem Schimmer; 
Tegulae rot; Kopf und Thorax mit langen, dichten, etwas gelblichen 
Haaren; Abdominalbinden orangegelb. Kopf quer, runzlig, seitlich 
hinter den schwach ausgerandeten Augen gerade. Thorax runzlig, 
Mesothorax mit zwei Längsgruben. Vetathorax mit gerundeten Hinter- 
winkeln. Abdomen sitzend, Binde des ersten Segments auf die Basıs 
des zweiten übergreifend, das mit dichten länglichen Punkten bedeckt 


49* 5. tlett 


171172 .. Dr. H. Bischoff: 


ist und jederseits ein schmales, ein Viertel der Breite erreichendes 
Band trägt; drittes Segment mit einem breiten, in der Mitte unter- 
brochenen Bande; Ventralkiel des ersten Segments gestutzt und zu- 
gespitzt an der Basis; Flügel durchaus gebräunt. 

Länge: ll mm. 


Mit tecmessa verwandt, aber verschieden durch die Färbung des 
Thorax, der ganz schwarz ist mit roten Flügelschüppchen, während 
bei der tecmessa Pro-, Mesonotum und das Scutellum rot sind; ferner 
ist das zweite Segment mit kleinen, dichten, länglichen Punkten be- 
deckt anstelle von mäßig tiefen, runden, nicht zusammenfließenden; 
das Abdomen ist nahezu schwarz anstatt blau, die Apikalbinde des 
zweiten Segments ist in der Mitte sehr weit unterbrochen, nicht durch- 
gehend, und der Ventralkiel des ersten Segments ist mehr gestutzt 
und zugespitzt an der Basis. 


Kapland (Calvinia?).‘‘ 
histrio Lepeletier in Hist. nat. Hymenopt. III, 1845, p. 631. 


„Caput nigrum, argenteo villosum. Antennae nigrae. Thorax 
niger, argenteo-villosus. Abdomen ferrugineum, subnudum: seg- 
mentum primum campanulatum; secundum in dorso macula dupliei, 
ovatä,. obligua notatum, margine praeteres postico subinterrupte 
fasciato; tertii, quarti quintique margine postico nigricante continue 
fasciato; haecce maculae et fasciae pilis argenteis stratis aut sub- 
stratis constant. Anus omnino niger. Pedes nigri, argenteo pilosi. 
Alae atro violaceae: costa lineam in prima cubitali emittente pellu- 
cidam transversam. Cubitalis secunda linea pellucida longitudinali 
et discoidalis tertia macula parva pellucida notantur. — Mas. — 
Senegal; Musee de M. Serville.“ 


hylaeus Gribodo in Mem. Ac. Bologna, 1894, p. 364. 


„‚Mittelgroß, zierlich; dunkel; Kopf, Fühler, Beine und Abdomen 
ganz schwarz, Thorax rostrot; Flügel, besonders an der Spitze dunkel 
braun, ohne Glanz; Kopf und Abdomen spärlich schwarzhaarig; 
grau behaart auf dem Thorax, doch auf dem Rücken mit schwarzen 
Borsten untermischt, und auf dem Stiel spärlich, ziemlich dicht auf 
den Beinen; der Apikalrand des Stieles sehr undeutlich, der des zweiten 
ünd dritten Abdominalsegments sehr dicht silberhaarig gebändert (die 
Binden bestehen aus gestreckten, ziemlich dichten Borstenhaaren); 
Fühler von normaler Gestalt; Augen klein, nicht ausgerandet; Kopf 
sehr dicht punktiert-gekörnelt; Thorax weniger dicht, aber kräftiger 
punktiert; Abdomen mäßig punktiert, stets etwas glänzend; Thorax 
ziemlich kuglig gewölbt, klein, von der Breite des Kopfes; Stiel des 
Abdomens dünn, stark verlängert, Ventralkiel an der Basis undeutlich, 
gegen die Spitze sehr schwach erhaben; zweites Segment unbewehrt; 
Vorderflügel mit drei vollständigen Cubitalzellen. 


Länge: 12 mm. 
Mozambique. “ 


“ 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 773 


inconspieua Sm. 

— aglae Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 55. 

„Schwarz; Prothorax, Mesothorax und Tegulae rötlich. Kopf 
doppelt so breit als lang, dicht punktiert, behaart; Mesothorax mit 
zwei Mittelgruben, die nur sehr wenig hinter die vordere Furche (ge- 
meint ist wohl die Pro-Mesonotalnaht — Verf.) reichen. Scutellum 
nicht stark erhaben. Metathorax hinten seitlich gerandet, mit einer 
breiten, glatten, erhaben gerandeten Mittelgrube. Abdomen ähnlich 
dem des Weibchens, aber mit stärker entwickeltem zweitem Segment, 
ein wenig feiner punktiert und mit viel schmalerem Band des dritten 
Segments; Ventralkiel des ersten Segments an der Basis gezähnt; 
Tibien unbedornt; Flügel hyalin, an der Spitze etwas gebräunt. 

Länge: 5,75 mm. 

Kapland, Port Elizabeth; von Dr. H. Brauns aus dem Nest 
einer unbestimmten Ceratina-Art gezogen. “ 

inornata Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1903, p. 234. 

„Schwarz; Thorax, Pygidium und Vorderteil des ersten Abdominal- 
segments rostfarben; Flügelschüppchen klein, pechbraun; Sporne 
weiß. Kopf queroval; Augen ziemlich ausgerandet; Mangdibeln außen 
ungezähnt. Thorax oval, mit ziemlich tief eingedrückten Furchen 
auf dem Mesonotum; Scutellum ziemlich quadratisch, flach. Ab- 
domen fast sitzend, oval, mit spärlich gelbhaarigen, nicht gebänderten 
oder gewimperten Segmenten. Flügel fast hyalin mit drei Cubital- 
zellen. 

Länge: 6 mm. 

Körper schwarz; Fühlerhöcker, Mitte der Mandibeln, Spitze 
des Schaftes, Thorax, Gelenke der Beine, Vorderhälfte des ersten und 
das letzte Dorsalsegment rostrot; Fühler und Beine braunschwarz. 
Tegulae braunrot, Meso- und Metapleuren schwarz gefleckt. Kopf 
und Thorax spärlich braun behaart, untermischt mit gelblichen Haaren; 
Abdomen mit zerstreuten, längeren und mehr niederliegenden, gelb- 
lichen Haaren, die aber weder Binden noch deutliche Fransen bilden; 
Beine weißlich behaart; Sporne weiß. 

Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, hinter den 
Augen stark gebogen ohne deutliche Hinterwinkel; Stirn und Scheitel 
ziemlich dicht und stark punktiert, fast genetzt. Augen von mittlerer 
Größe, der Mandibelbasis ziemlich genähert, innen schwach ausge- 
randet, mit weiter, aber wenig tiefer Ausbuchtung; Ocellen normal, 
die hinteren einander kaum mehr genähert als den Augen; Mandibeln 
schmal, an der Spitze zweimal gezähnt, außen unbewehrt; Fühler- 
höcker gerundet, zweites Geißelglied kaum länger als das erste und viel 
kürzer als das dritte. Thorax oval, hinten ein wenig schmaler, dicht 
punktiert, mit rissig genetztem Metathorax; Pronotum mit stark 
gerundeten Vorderwinkeln und breit bogenförmig ausgebuchtetem 
Hinterrand; Mittelfurchen des Mesonotums gut entwickelt und vorn 
divergierend; Scutellum viereckig, ziemlich flach; Tegulae klein, 
glatt, glänzend, mit nicht aufgebogenem Hinterrand; Metanotum 
abschüssig gerundet ohne Grenze zwischen Dorsal- und Hinterfläche. 


5. Heft 


774 Dr. H, Bischoff: 


Abdomen oval, ziemlich sitzend, erstes Segment ziemlich verlängert, 
schmaler als das folgende, aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits 
spärlich punktiert, unterseits mit einem niedrigen, nicht besonders 
charakteristischen Kiel; zweites Segment ziemlich glänzend; Ober- 
seite wenig dicht punktiert, spärlicher unterseits; die folgenden Seg- 
mente fein punktiert. Flügel schwach gebräunt, fast hyalin; Stigma 
klein und undeutlich; Radialzelle ziemlich groß, an der Spitze gerundet 
oder kaum gestutzt; drei Cubitalzellen, von denen die zweite am 
Radialnerven sehr schmal ist, und zwei rücklaufende Nerven, die in 
der Mitte der zweiten resp. hinter die Mitte der dritten Cubitalzelle 
einmünden; der zweite Cubitalquernerv ist in seiner Mitte deutlich 
gekniet. 

Willowmore, Kapland; ein einziges Exemplar von Dr. Brauns 
gefangen. 

Dieses Männchen erinnert stark an gewisse Varietäten der euro- 
päischen M. rufipes F., aber unterscheidet sich von jener durch die 
außen unbewehrten Mandibeln, durch die weniger tief ausgerandeten 
Augen, durch die kleineren Flügelschüppchen und durch die nicht 
deutlich gewimperten Abdominalsegmente. “ 

interrogata Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1902, p. 26. 

„Schwarz, die beiden ersten Abdominalsegmente rostfarben; 
zweites, drittes und viertes Segment mit einer unterbrochenen, gelben, 
seidigen Apikalbinde. Kopf schmaler als der Thorax, hinten gebuchtet; 
Augen ausgerandet; Mandibeln außen ungezähnt; zweites und drittes 
Geißelglied ziemlich gleichlang. Thorax oval, Scutellum fast flach. 
Abdomen ziemlich sitzend. Flügel mäßig gebräunt, an der Basis 
ziemlich hyalin, mit drei Cubitalzellen. Beine unbewehrt, weißhaarig; 
Sporne weiß. 

Länge: 9 mm. 

Schwarz; die beiden ersten Abdominalsegmente rostfarben, aus- 
genommen am Hinterrand des zweiten Segments, der schwarz ist; 
erstes Segment mit silbernen Haaren in der Mitte seines Apikalrandes 
gewimpert: das zweite, dritte und vierte Segment am Spitzenrand 
mit ziemlich schmalen, in der Mitte unterbrochenen Binden aus seidiger, 
gelblich-weißer Behaarung. 

Kopf ziemlich dreieckig, nach vorn verjüngt, weniger breit als 
der Thorax, hinten ziemlich gekrümmt, dicht punktiert. Augen innen 
deutlich ausgerandet, dem Hinterkopf mehr als der Basis der Mandibeln 
genähert. Ocellen klein, die hinteren von einander etwas weniger als 
von den Augen entfernt. Mandibeln an der Spitze zweimal gezähnt, 
an ihrem Außenrande unbewehrt. Zweites Fühlergeißelglied viel 
länger als das erste und fast gleich dem dritten. Thorax länglich oval, 
hinten ein wenig schmaler; Pronotum vorn stark gekrümmt, mit 
sehr undeutlichen Winkeln, hinten winklig ausgerandet, punktiert 
genetzt: Mesonotum punktiert-genetzt mit gut ausgeprägten, aber 
vorn abgekürzten Längsfurchen; Scutellum wenig konvex, punktiert- 
genetzt; Flügelschuppen groß, glatt, glänzend, hinten aufgebogen, 
mit einigen Punkten; Metanotum ziemlich kurz, Absturz gerundet, 


ce ale ee ee ee ee ee er al 2 4, 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 775 


dicht rissig-genetzt. Abdomen ziemlich sitzend, erstes Segment 
schmaler als das folgende, aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits 
wenig dicht punktiert, unterseits mit einem niedrigen, geradlinigen, 
nicht ausgerandeten Kiel; zweites Segment glänzend, spärlich punktiert 
auf der Scheibe, dichter auf den Seiten, ohne Kiel noch deutlichen 
Eindruck unterseits; siebentes Ventralsegment ohne Höcker. Flügel 
schwach gebräunt, ziemlich hyalın an der Basis; Stigma klein, Radial- 
zelle an der Spitze kurz gestutzt; drei Cubitalzellen und zwei rück- 
laufende Nerven, die gegen die Mitte hin in die zweite resp. dritte 
Cubitalzelle münden. Tibien ohne Dornen an ihrer Außenkante: 

Salısbury, Mashonaland; ein einziges Exemplar von G. A. Mar- 
shall erbeutet. 

Ähnelt habituell stark der argenteiventris, aber der Körper ist 
viel weniger weiß behaart; die Abdominalbinden sind unterbrochen; 
der Kopf ist kleiner, weniger breit als der Thorax; die Flügel sind viel 
weniger dunkel; die Radialzelle ist kürzer und an der Spitze gestutzt; 
der Ventralkiel des ersten Segments ist nicht ausgerandet, und das 
siebente Segment besitzt keine Seitenhöcker. “ 

kameroniana Mercet in. Bol. Labor. Portici, X, 1916, p. 353. 

„Mas. — Media, nigra, punctata, maxima parte albopilosa. Capite 
transverso; temporibus angustis; oculis magnis emarginatis; mandi- 
bulis extus basi fortiter unidentatis. Thorace antice et postice truncato, 
scutello conico-elevato, apice breviter polito carinato, mesonoti angulis 
lateralibus (supra tegulas) subspinuloso-lamellatis, productis. Alis 
infuscatis, violascentibus, basi hyalinis, cellula radıali truncata, cellulis 
cubitalibus clausis tribus, cellula tertia nervo recurrente secundo pone 
medio excipientee Abdomine subsessile, nitido, sparse punctato, 
segmento primo apice pallide aureo ciliato, secundo apice tertioque 
toto subflavescente-argenteo fasciato, segmento septimo carina media 
fere indistineta praedito. Calcaribus pallide testaceis. 

Long. 12 mm. 

Der ganze Körper schw arz, mehr oder weniger punktiert, mit 
weißlicher Behaarung auf Kopf, Pronotum, Pleuren, Mittelsegment, 
Beinen, sowie dem ersten, zweiten und letzten Abdominalsegment: 
4.—6. Segment mit bräunlichen, ziemlich spärlichen Haaren. Kopf 
fast von der Breite des Thorax, breiter als lang, dicht punktiert-genetzt; 
Schläfen schmal; Augen groß, nierenförmig, innen ausgerandet; 
Ocellen stark genähert; Mandibeln an ihrem Außenrande mit einem 
starken Zahn bewehrt; zweites Fühlergeißelglied ein wenig länger 
als das dritte, erstes noch nicht die Hälfte der Länge des zweiten er- 
reichend. Thorax dicht punktiert-genetzt; Pronotum mit verrundeten 
Vorderwinkeln; Furchen des Mesonotums wenig deutlich, vorn ver- 
wischt; Scutellum stark konvex, ziemlich konisch, mit ein wenig 
scharfer Spitze, punktiert-genetzt, auf der Mitte mit einem glatten 
und glänzenden Längskiel; Tegulae unregelmäßig gewellt, mit einigen 
Punkten an der Basis; Mittelsegment hinten gestutzt, rissig-genetzt 
mit ziemlich weiten Maschen. Flügel gebräunt mit hyaliner Basis 
und violettem Schimmer; Radialzelle an der Spitze ein wenig ge- 


5. Heft 


176 Dr. H. Bischoff: 


stutzt; drei Cubitalzellen, von denen die dritte den zweiten rück- 
laufenden Nerven ein wenig hinter ihrer Mitte aufnimmt. Beine ge- 
wöhnlich; Sporne weißlich. 

Abdomen verlängert, ziemlich sitzend; erstes Segment schmäler 
als das zweite, aber hinten nicht eingeschnürt, oberseits spärlich 
punktiert, unterseits mit einem weit ausgerandeten Kiel, am Hinter- 
rand mit gelblichen Haaren bewimpert; zweites Segment glänzend, 
mit einer breiten Binde aus ähnlicher Behaarung; unterseits sind diese 
baiden Segmente schmal weiß bewimpert; die anderen Segmente fein 
punktuliert; siebentes Segment mit. einem glatten und glänzenden 


Längskiel. 
Vorkommen: Kamerun. 
Anm. — Dieses Männchen, das stark an die conigera Andre, 


obesa Andre und alberti Andre erinnert, unterscheidet sich leicht 
von allen seinen Verwandten durch sein ziemlich konisches Scutellum 
und durch die Apikalbinde des zweiten Segments.‘ 

Ich glaube nicht, daß diese Form eine besondere Art darstellt, 
betrachte sie vielmehr als eine alberti-Form. 

landanensis Andre in Ann. Soc. ent. France, 1898, p. 14. 

„Schwarz; ziemlich kurz schwarzhaarig; Spitze des zweiten 
Segments und fast das ganze dritte mit einer gelben, seidigen Binde, 
die in der Mitte unterbrochen ist. Kopf und Thorax düster, dicht 
punktiert-genetzt; Mandibeln zweispitzig, außen unbewehrt; Augen 
kaum ausgerandet; Scutellum gerundet, abgeflacht. Abdomen sitzend, 
ziemlich dicht punktiert. Flügel dunkel, violett glänzend; Radialzelle 
nicht gestutzt; drei Cubitalzellen. Sporne blaß. 

Länge: 10,5 mm. 

Der ganze Körper, einschl. Fühler und Beine, schwarz; mit einigen 
weißen Haaren auf den Schläfen, den Seiten des Thorax, dem Scu- 
tellum und der Unterseite des Abdomens; Beine mit weißlicher Be- 
haarung besetzt, Sporne blaß. Abdomen oberseits wenig dicht schwarz 
behaart, am Apikalrand des zweiten Segments und auf dem dritten 
mit einer in der Mitte stark unterbrochenen Binde aus gelblichseidiger 
Behaarung; unterseits ist der Apikalrand der Segmente sehr spärlich 
gelblich gewimpert. 

Kopf ein wenig breiter als lang und fast von der Breite des Thorax, 
hinten deutlich gebogen, nach vorn verjüngt, sehr dicht punktiert- 
genetzt wie ein Fingerhut. Augen ziemlich groß, oval, innen sehr 
schwach ausgerandet und von der Basis der Mandibeln kaum 
weiter entfernt als das zweite Fühlergeißelglied. Ocellen ziemlich klein, 
einander sehr genähert. Mandibeln kräftig, an der Spitze gegabelt 
und an ihrer Außenkante ohne Zahn. Fühler ziemlich verlängert; 
erstes Geißelglied kurz, quer, zweites Glied kaum länger als breit und 
viel kürzer als das dritte, das wie die folgenden verlängert ist. Thorax 
kurz, ziemlich quadratisch; Pronotum vorn geradlinig, mit stark ge- 
rundeten Vorderwinkeln und in sehr stumpfem V inkel ausgerandetem 
Hinterrand: es ist sehr dicht punktiert-genetzt wie das Scutellum, 
das gerundet, wenig konvex und nicht zahnförmig ist; Mesonotum auf 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 273 


seiner Scheibe von zwei vorn ein wenig abgekürzten Längsfurchen 
durchzogen; Flügelschüppchen groß, verlängert, aufgebogen, schwarz 
behaart und mit starken, verlängerten Punkten besetzt; Metanotum 
kurz, dicht rissig genetzt; Seiten des Thorax sind zum größten Teil 
dicht punktiert-genetzt. Abdomen sitzend; sein erstes Segment 
ziemlich kurz, ein wenig schmaler als das folgende, mit dem es ohne 
Einsehnürung artikuliert; es ist oberseits ziemlich dicht punktiert 
und unterseits mit einem breit bogig ausgerandeten Kiel bewehrt; 
zweites Segment glänzend, oberseits wenig dicht punktiert, unter- 
seits spärlicher; die folgenden Segmente sind feiner und dichter 
punktuliert. Flügel dunkel mit einem schönen violetten Schimmer; 
Stigma klein, ziemlich düster; Radialzelle groß, halbelliptisch, an der 
Spitze nicht gestutzt; drei geschlossene Cubitalzellen und zwei rück- 
laufende Nerven, die ein wenig hinter der Mitte der zweiten resp. 
dritten Cubitalzelle aufgenommen werden. 

Congo, Landana (Klein); ein einziges Exemplar. 

Diese Mutille hat die kurze und gedrungene Gestalt der barbara- 
Männchen.“ 

lobognatha Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1902, p. 35. 

„Schwarz; Thorax oberseits rostfarben; Hinterränder des ersten 
bis vierten Abdominalsegments mit silbrigseidiger Behaarung dicht 
gewimpert. Kopf quer; untere Winkel des Hinterkopfes zahnförmig; 
Mandibelspitze zweilappig gegabelt. Thorax oval; Scutellum wenig 
konvex, gerundet. Abdomen ziemlich sitzend; unterer Kiel des ersten 
Segments gedornt. Flügel gebräunt mit drei Cubitalzellen. Tibien 
dornig, Sporne weiß. 

Länge: 11 mm. 

Körper schwarz; ganze Oberseite des Thorax und ein Teil der Seiten 
des Meso- und Metathorax rostfarben; Mandibeln blaß braun, an der 
Spitze schwarz; Fühler braun; Abdomen am Hinterrand seiner vier 
ersten Segmente mit einer seidigen, dichten, silberweißen Pubescenz- 
franse, die auf dem zweiten bis vierten Segment ziemlich breit ist. 
Behaarung spärlich, silbern, länger auf dem Scutellum und dem ersten 
Segment des Abdomens; Beine weiß behaart; Sporne weiß. — Kopf 
quer, viel breiter als lang und fast von der Breite des Thorax, dicht 
punktiert-genetzt; sein Hinterrand springt in der Mitte ein wenig vor, 
geschweift zu beiden Seiten des Vorsprunges. Die untere Kante des 
- Hinterkopfes springt jederseits als ein zusammengedrückter, stumpfer, 
sehr deutlicher Zahn vor. Augen groß, weit, aber wenig tief ausgerandet, 
wenig von der Basis der Mandibeln entfernt; Ocellen klein, auf einer 
schwachen Erhebung .des Scheitels liegend; Mandibeln von unge- 
wöhnlicher Gestalt: sie sind mäßig breit, an der Spitze gegabelt, 
der obere Lappen, der aus einer Erweiterung des Zahnes, der sich bei 
vielen Männchen am Außenrand der Mandibeln findet, hervorgegangen 
ist, bildet einen langen, spitzen Zahn. Der Clypeus springt ein wenig 
vor und ist am Vorderrande breit ausgerandet. Das zweite Fühler- 
geißelglied ist doppelt so lang wie das erste und deutlich kürzer als 
das dritte. Der Thorax ist ziemlich oval, hinten schwach schmaler 


5. Heft 


Tas Dr. H. Bischoff: 


als vorn, grob punktiert-genetzt, mit rissig genetztem Metathorax. 
Pronotum am Vorderrande winklig, unter dem gleichen Winkel am 
Hinterrande ausgebuchtet, sodaß es überall gleichlang ist; Mesonotum 
mit zwei gut ausgebildeten und nicht verkürzten Längsfurchen; 
Scutellum wenig konvex, hinten gerundet; Tegulae groß, stark punktiert, 
ihr Hinterrand aufgebogen und durchscheinend: Metanotum kurz, 
stark abschüssig hinter dem Postscutellum, seine Seitenränder ziemlich 
ausgeprägt. Abdomen verlängert, ziemlich sitzend; erstes Segment 
ziemlich lang, konisch, schmaler als das folgende, aber ohne Ein- 
schnürung am Hinterrande; oberseits wenig dicht punktiert, unter- 
seits mit einem Kiel, der hinten einen ziemlich langen, spitzen, senkrecht 
abstehenden Dorn trägt; zweites Segment wenig dicht punktiert ober- 
seits, glänzend, unterseits mit zwei großen und starken, seitlichen Ein- 
drücken; die folgenden Segmente sind spärlich und fein punktiert. 
Flügel schwärzlich, ein wenig violett; Stigma zellenförmig; Radialzelle 
groß, an der Spitze gerundet; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende 
Nerven, die in die Mitte der zweiten resp. dritten Cubitalzelle münden. 
Mittel- und Hintertibien mit einigen Dornen an ihren Außenkanten. 

Bothaville, Oranje; ein Individuum von Dr. Brauns gefangen. 

Das Weibchen hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der purpurata Sm. 
(renominanda m.), unterscheidet sich aber völlig durch die Gestalt 
des Kopfes und der Mandibeln, wie auch durch die vier ganzen, weißen 
Binden des Abdomens anstelle von dreien, deren hintere unterbrochen 
sind. 

Die Zähne an den Winkeln des Hinterkopfes ähneln denen des 
Weibchens der hoplocephala und eine gewisse Ähnlichkeit in Gestalt, 
Färbung und Zeichnung lassen vermuten, daß die hoplocephala und 
die lobognatha die beiden Geschlechter einer Art seien; aber diese 
Mutmaßung bedarf vor ihrer Gültigkeit noch der Beweise.“ 

manoa Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 404. 

„Schwarz; mit zahlreichen, aufrechten, gräulichen Haaren, unter- 
mischt mit schwarzen, besetzt, von denen die gräulichen auf der Stirn, 
dem Pronotum, dem Scutellum sehr deutlich werden. Abdomen ziemlich 
sitzend, Rand des zweiten und drittes Segments mit einem ziemlich 
schmalen Band aus langer, seidig weißer, dichter Behaarung; Flügel 
etwas gebräunt; Fühler kräftiger, zweites Glied etwa ein Viertel der 
Länge des dritten; Kopf so breit wie der Thorax, hinten geschweift; 
der Raum hinter den Augen kurz, stark gerundet; Augen innen deut- 
lich eingeschnitten, groß; Ocellen weit zurückgerückt in zwei ziemlich 
parallele Gruben; Oberseite sehr dicht, ziemlich unregelmäßig, tief 
punktiert; Thorax vorn gerade mit deutlichen Winkeln, seitlich etwas 
erweitert; an der Basis des Metonotums etwa so breit wie am Vorder- 
rande des Pronotums; Mesonotum schwach konvex, mit zwei gut be- 
grenzten, mittleren Längsgruben; Scutellum konvex, abfallend, ein- 
fach; Metanotum kurz, konvex, seitlich gerandet; Oberseite des Thorax 
und Tegulae dicht punktiert, die des Metanotums regelmäßig grubig; 
Abdomen länglich oval, erstes Segment jederseits gezähnt mit sehr 
kurzem Stiel, breit erweitert gegen die Spitze, die schmaler als die 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 779 


Basis des zweiten ist; der Ventralkiel ist in der Mitte geschweift und 
an der Spitze scharf gezähnt; oben und unten tief und dicht punktiert, 
wie die anderen Segmente, die Punkte etwas uneben, aber ziemlich 
glatt, ausgenommen auf dem letzten Segment, das kein Pygidialfeld 
aufweisö und sehr rauh punktiert ist; Tibialsporne weiß, Flügel ge- 
bräunt, an der Basis aber nur schwach; Radialzelle ziemlich stumpf, 
aber an der Spitze nicht deutlich gestutzt; drei geschlossene Cubital- 
zellen und zwei rücklaufende Nerven, von denen der erste etwas vor, 
der zweite etwas hinter der Mitte in die zweite resp. dritte Cubitalzelle 
münden. 
‚Länge: 9,5 mm; Spannweite: 14 mm. 

Kapstadt (Peringuey). 

Gestalt und Behaarung wie bei der deiopeia Per., aber das Ab- 
domen ist ziemlich sitzend, anstatt gestielt; die Punktierung ist viel 
weniger rauh, und die Vorderflügel haben drei geschlossene Cubital- 
zellen und zwei rücklaufende Nerven, anstelle von zwei Zellen und 
einem Nerven bei der deiopeia.“ 


minos Smith in Catal. Hym. Brit. Mus., III, 1855, p. 16. 

„Männchen: Länge 7. — Schwarz; Augen ausgerandet; Ge- 
sicht, Mundteile und Wangen haben eine dünne graue Behaarung, 
die auf dem Scheitel ist schwarz. Thorax: Mesothorax mit zusammen- 
fließenden Punkten bedeckt; mit einem schwach erhabenen Mittel- 
kiel und jederseits von diesem mit einer tiefen Längsgrube, die nicht 
ganz bis zum Vorderrand reicht; Flügel schwärzlich braun mit leb- 
haftem, violettem Schimmer. Abdomen ziemlich gestielt; zweites 
Segment rostfarben, glänzend, an der Basis punktiert; die Seiten und 
Ränder der vier Apikalsegmente sind mit schimmernder, blasser Be- 
haarung gewimpert; unterseits befinden sich auf dem zweiten Segment 
große, entfernte Punkte, und die Ränder der Segmente sind mit blaß 
schimmernder Behaarung gewimpert. 

Westafrika (Wydah).“ 


mnemosides Peringuey in Ann. 8. Afr. Mus., 1898, p. 81. 

„Sehr nahe verwandt mit M.capicola, der sie in Gestalt und 
Färbung ähnelt. Das Abdomen ist aber oval, nicht ziemlich kuglig; 
das zweite Segment ist nicht so tief grubig skulptiert und die Gruben 
sind nicht so verlängert; der schlanke Basalteil des ersten Abdominal- 
segments ist viel kürzer; der Ventralkiel des ersten Segments ist 
schärfer an Spitze und Basis, und das zweite Segment besitzt einen 
von zwei deutlich divergierenden Kielen, einem an jeder Seite, ein- 
gefaßten Mitteleindruck und zwei kleine, scharfe Höcker in der Mitte 
des Basalteiles; bei der capicola findet sich nur eine schwache An- 
deutung des Mitteleindruckes. 

Länge: 9 mm. 

Natal, Estcourt.“ 


mniszechi Radoszkowski in Horae Soc. ent. Ross., 1876, p. 139; 
t.3,f.aundb, 


5. Heft 


780 Dr. H. Bischoff: 


Das von Radoszkowski hierhergestellte Männchen gehört wohl 
kaum zu dem unter obigen Namen beschriebenen Weibchen. Nach 
der Abbildung könnte dieses Männchen eine Dolichomutilla sein. 
Allerdings ist dann die Aufhellung der Flügelbasis übersehen: worden, 
was leicht möglich ist, wenn Vorder- und Hinterflügel sich decken. 

„Kopf und Thorax runzlig, Thorax rötlich pechbraun; Scutellum 
gehöckert; Metathorax genetzt; Abdomen ziemlich gerunzelt; zweites 
und drittes Segment mit zwei runden, weißen Flecken; sechstes Seg- 
ment und der Anus weiß gewimpert. Flügel braun, violett schimmernd, 
mit hyalinen Flecken in der ersten Öubitalzelle und an der Spitze. 
Länge: 12 mm. — Kopf klein, schwarz, schwach runzlig; die Augen 
sehr schwach ausgerandet; Fühlerbasis höckerförmig. Der Thorax- 
rücken unregelmäßig runzlig; Schildehen höckerförmig erhaben, 
in eine Spitze endend; Metathorax genetzt und dicht an der Basis mit 
silbernen Haaren besetzt. Erstes Abdominalsesment ohne Fleck, 
schwarz, ziemlich sitzend, wie auch das zweite fast kahl, glänzend, 
tief punktiert; der Rest des Abdomens mit weißen Flecken wie beim 
Weibchen. Tarsen schwarz. Flügel stark gebräunt, mit zwei durch- 
scheinenden Flecken, der eine in der ersten Cubitalzelle, der andere 
an der Flügelspitze; zwei Cubitalzellen.“ 

moecsaryi Andre in Term. Füzetek, 1896, p. 20. 

„Nigra, punctata, maxima parte nigro-pilosa, segmento primo 
abdominali flavo-ciliato, secundi apice tertioque toto flavo-ciliatis. 
Caput depressum, oculis elliptieis, integris. Thorax subquadratus, 
antice et postice truncatus, scutello plano, transverse quadrato, margine 
postico sinuato, angulis postieis rotundatis. Abdomen petiolatum, 
segmento primo elongato, nodiformi, apice constricto. Alae infuscatae, 
violascentes, cellula radiali haud truncata, cellulis eubitalibus tribus, 
tertia nervos recurrentes pone medium excipiente. Calcaria picea. 
Long. 15 mm. 

Körper ganz schwarz; Hinterrand des Scutellums und ersten 
Abdominalsegments lang bewimpert mit gelblichen Haaren; eine Binde 
von ähnlicher Behaarung nimmt den Hinterrand des zweiten Segments 
und das ganze dritte ein, sowohl oberseits wie unterseits, aber ventral 
sich verschmälernd. Fühlerschaft, Oberseite von Kopf und Thorax 
mit schwarzen Haaren besetzt; Metathorax, erstes Abdominalsegment 
und Beine mit langen gelblichen Haaren besetzt, der Rest des Ab- 
domens mit kürzeren, reichlicheren und mehr niederliegenden, 
schwarzen Haaren. 

Kopf fast von der Breite des Pronotums, niedergedrückt, wenig 
dick, dicht punktiert-genetzt; Augen ziemlich groß, elliptisch, an 
ihrem Innenrande nicht ausgerandet; Ocellen klein, besonders die 
hinteren; Mandibeln außen unbewehrt; Fühler kräftig, zweites Geißel- 
glied kaum länger als das erste und noch nicht die Hälfte der Länge 
des dritten erreichend. Thorax stark punktiert-genetzt; Pronotum 
vorn geradlinig und sogar ein wenig konkav, mit gerundeten Vorder- 
winkeln, sein Hinterrand ist in sehr stumpfem Winkel gebogen; Furchen 
des Mesonotums gut ausgebildet, aber vorn verwischt; Scutellum 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 781 


flach, quer rechteckig, mit stark gerundeten Hinterwinkeln,; es ist 
an seinem Hinterrand ausgebuchtet, wodurch es dort zweilappig er- 
scheint; Flügelschüppchen mäßig groß, stark punktiert-genetzt 
wie der Thorax; Metanotum hinten gestutzt und durchzogen von 
einer breiten Längsfurche auf seiner hinteren Fläche. Abdomen deut- 
lich gestielt; erstes Segment schmal, verlängert, knotenförmig, hinten 
eingeschnürt, oberseits stark punktiert, unterseits undeutlich gekielt; 
zweites Segment seitlich konvex, feiner und flacher punktiert wie 
auch die folgenden. Flügel braun, an der Basis etwas aufgehellt, 
mit einem schwarzvioletten Schimmer. Radialzelle an der Spitze 
nicht gestutzt; drei geschlossene Cubitalzellen, von denen die letzte 
den zweiten rücklaufenden Nerv ein wenig hinter ihrer Mitte auf- 
nimmt. Beine gewöhnlich. Sporne dunkel braun. 
Kuilu (Franz. Kongo) [M. Bud.].“ 


moerens Andre in Bull. Mus. Hist. nat. Paris, 1899, p. 34. 


„Körper tiefschwarz, schwarzhaarig, Wangen silbrig behaart; 
zweites bis fünftes Abdominalsegment seitlich und unterseits spärlich 
weiß bewimpert; Beine weißhaarig, Sporne weiß. Kopf hinten gebogen; 
Augen ausgerandet, Mandibeln außen einmal gezähnt. Thorax oval, 
punktiert, Scutellum fast flach, Flügel schwarz-violett, Radialzelle 
kurz gestutzt, drei Cubitalzellen. Abdomen ziemlich sitzend, spärlich 
punktiert. 

Länge: 14 mm. 

Ganz kohlschwarz glänzend; Beine schwarz; Fühlergeißel und 
Tarsen braun. Wangen, Epistom und Basis der Mandibeln mit silbernen 
Haaren bekleidet, der Rest des Kopfes, dorsulum und das Abdomen 
mit schwarzen Haaren besetzt; Seiten des Thorax, Metanotum und 
erstes Abdominalsegment mit silbernen Haaren bestreut, Segment 
zwei bis fünf an den Seiten und unterseits sehr spärlich weißhaarig 
gewimpert; Beine mit wenig gedrängten, weißen Haaren; Sporne 
weiß. 

Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, hinten regel- 
mäßig gekrümmt, hinter den Augen nicht verlängert, wenig dicht und 
unregelmäßig punktiert; Augen groß, innen deutlich ausgerandet 
und fast bis zur Basis der Mandibeln reichend; Ocellen klein und sehr 
gedrängt; Mandibeln ziemlich schmal, an der Spitze zweimal gezähnt 
und an ihrem Außenrande mit einem starken, stumpfen Zahn be- 
wehrt; zweites Fühlergeißelglied kaum länger als das erste und nicht 
. der Hälfte des dritten gleichkommend. Thorax oval, hinten ein wenig 
schmaler; Pronotum vorn gerundet, stumpf bogig-winklig am Hinter- 
rand, stark und dicht punktiert; Mesonotum mit einer weniger gedrängten 
Punktierung; seine mittleren Längsfurchen gut ausgeprägt und fast 
den Vorderrand erreichend; Scutellum ziemlich flach, grob punktiert 
wie das Postscutellum, das vorn ein kleines, glattes, glänzendes, gerundet 
winkliges Feld aufweist; Flügelschüppchen von mittlerer Größe, 
konvex, glatt und sehr glänzend, nur mit einigen Punkten auf ihrem 
inneren Teil und hinten schwach aufgebogsen; Metanotum mit ge- 


5. H eitl 


BD: : Dr. H. Bischoff: 


rundetem, abschüssigem Teil, nicht gestutzt, punktiert-genetzt, mit 
einem kleinen, dreieckigen, länglichen Feld in der Mitte seiner Basis; 
die Seiten des Thorax sind ziemlich dicht punktiert, ausgenommen 
auf den Pleuren, die konkav, glatt und glänzend sind. Abdomen 
ziemlich gestreckt, fast sitzend; erstes Segment ein wenig schmaler 
als das folgende, aber an seiner hinteren Artikulation kaum einge- 
schnürt, oberseits mit einigen unregelmäßigen Punkten, unterseits 
mit einem niedrigen und geradlinigen Kiel bewehrt; zweites Segment 
spärlich punktiert, fast glatt auf seiner Scheibe, auf der Mitte mit einer 
kielförmigen Quererhebung; unterseits ist es stark und wenig dicht 
punktiert, wo es an seiner Basis:einen winkligen Vorsprung bildet; 
die folgenden Segmente sind sowohl dorsal wie ventral feiner und dichter 
punktiert. Die Flügel sind dunkel, violett-braun; das Stigma ist klein 
und wenig deutlich, die Radialzelle ziemlich groß, an der Spitze kurz 
gestutzt; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven, die hinter 
der Mitte der zweiten resp. dritten Cubitalzelle münden. Beine ziemlich 
schlank, Hintertibien ohne Dornen. 

Ein einziges Individuum; Madagaskar, Baie d’Antongil (Moc- 
querys) [M.P.].“ 


nuda Dalla Torre in Cat. Hym. VIII, 1897, p. 67 nom. nov. für 


caffra Radoskowski in Horae Soc. ent. Ross., 1885, p. 20, f. 18.; 
Andre in Ann. Soc. ent. Fr., 1899, p. 40. 

„Schwarz; Thorax rot; Abdomen bläulich mit weißen Apikal- 
binden auf drei Segmenten; Flügel bräunlich hyalin. — Kopf und 
Fühler schwarz. Augen ausgerandet. Thorax rot, sehr dicht gerunzelt, 
Metathorax stark genetzt. Abdomen dunkel blau, stark gerunzelt, 
ziemlich sitzend; erstes Segment unterseits mit einem kräftigen Kiel; 
sein Hinterrand und der des zweiten Segments trägt eine Binde von 
weißen, anliegenden Haaren; das dritte Segment ist ganz bedeckt von 
ebenso gefärbten Haaren; die anderen Segmente sind mit schwarzen 
Haaren besetzt. Unterseits sind das zweite und dritte Segment weiß 
bewimpert, die anderen Segmente mit schwarzen Haaren besetzt. 
Beine schwarz mit grauen Haaren. Flügel stark gebräunt; drei Cubital- 
zellen. 

Länge: 13 mm. 

Caffraria. 

Copulationsapparat (f. 18a—.c). Die Volsella ist gegen das Ende 
konisch; an ihrer Basis innen mit einem Vorsprung, behaart mit dünnen, 
seidigen Haaren, die des Außenrandes der inneren Oberfläche sind 
länger und bilden fast eine Franse. Die „tenette‘“ ist birnförmig. 
Klappe (fourreau) sehr schmal, in der Mitte ausgerandet.“ 


ovoidea Andre in Ann. Mus. Nat. Hung., 1908, p. 375. 


„Corpus robustum, totum nigrum, abdominis segmentis 1-4 
albociliatis, calearibus nigris. Caput subquadratum, haud thorace latius 
oculis emarginatis. Thorax brevis, subrectangularis, tegulis magnis, 
scutello subeonvexo. Abdomen breve, ovoideum, sessile, sparse 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 7183 


punctatum. Alae fumatae, cellula radiali subtruncata, cellis cubitalibus 
-tribus. Long. 10 mm. 

Körper wie auch Fühler und Beine ganz schwarz, desgl. die Sporne, 
Kopf spärlich mit weißen Haaren geschmückt, dichter auf der Stim 
zwischen den Augen; er ist außerdem mit weißen und braunen Haaren 
gemischt besetzt; Thorax vorn mit einer braunen, hinten und seitlich 
mit einer weißlichen Behaarung; Abdomen am Hinterrand seiner vier 
ersten Segmente mit weiß seidigen Fransen, dichter auf den beiden 
ersten Segmenten, spärlicher und weniger deutlich auf den beiden 
folgenden. Beine mit weißen Haaren besetzt. 

Gestalt kräftig und gedrungen. Kopf quer, ziemlich viereckig, 
fast von der Breite des Thorax, deutlich hinter den Augen verlängert, 
mit fast geradem. Hinterrande und gerundeten’ Winkeln; Stirn und 
Scheitel dicht punktiert genetzt. Augen ziemlich groß, innen deutlich 
ausgerandet, der Mandibelwurzel mehr genähert als den Hinter- 
winkeln; Ocellen klein und sehr gedrängt; Mandibeln außen unbewehrt; 
Fühlerhöcker etwas zahnförmig; zweites Fühlergeißelglied kaum länger 
als das dritte. Thorax kurz, ziemlich rechteckig, stark und unregel- 
mäßiger als das dritte. Thorax kurz, ziemlich rechteckig, stark und 
unregelmäßig punktiert-genetzt, mit rissig genetztem Metathorax. 
Pronotum vorn geradlinig mit gerundeten Winkeln, tief und winklig 
hinten ausgeschnitten; Mesonotum mit undeutlichen Mittelfurchen; 
Flügelschüppchen groß, hinten aufgebogen, mit einigen kräftigen 
Punkten; Scutellum gerundet, wenig konvex, sehr grob punktiert. 
Abdomen vollkommen sitzend; erstes Segment kurz, napfförmig, 
oberseits fein und ziemlich dicht punktiert, sein Ventralkiel kurz und 
ohne besonders charakteristisches Aussehen; zweites Segment glänzend, 
oberseits spärlicher punktiert, unterseits unregelmäßig und kräftiger 
punktiert; letztes Segment ziemlich grob rissig punktiert. Flügel 
gebräunt, Stigma klein und wenig deutlich, Radialzelle ziemlich groß, 
an der Spitze kurz gestutzt, drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende 
- Nerven, die gegen die Mitte der zweiten und dritten Cubitalzelle auf- 
genommen werden. Mittel- und Hintertibien mit kräftigen, bräunlich 
gelben Dornen. 

Asmara, ein einziges Individuum. 

Dieses Männchen unterscheidet sich von anderen Arten der 
Gattung durch den ganz schwarzen Körper einschl. der Sporne, und 
durch die nicht unterbrochenen Fransen, die den Hinterrand der vier 
ersten Abdominalsegmente schmücken.“ 


petrusiana Pöringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1909, p. 406. 


„Schwarz; der ganze Thorax und auch die Tegulae rot; sehr kurz 
weiß behaart auf der Stirn, aber mit schwarzen Borsten auf dem 
vorderen Teil des Thorax und weißen auf Metanotum, Seiten, Unter- 
seite und Beinen. Abdomen ziemlich sitzend, Basalsegment mit 
einer deutlichen Franse von angedrückten, langen, weißlichen Haaren; 
zweites Segment mit einer ähnlichen, aber etwas schmaleren Franse; 
drittes Segment ganz weiß behaart: Apikalsegment dicht weißhaarig. 


5. Heft 


784 Dr. H. Bischoff: 


Flügel hyalin an der Basis und schmal hyalın an der Spitze, schwarz 
in der Mitte. —- Kopf tief grubig, fast so lang wie breit, hinter den 
Augen stark gerundet, der Basalrand infolgedessen einfach gekrümmt; 
Augen groß, innen eingekerbt; Stirn mit einem mittleren Längskiel 
unter den Fühlerhöckern; zweites Fühlerglied sehr klein. Vorderteil 
des Pronotums schwach schmaler als der Kopf, gleichmäßig seitlich 
erweitert gegen die Tegulae. Vorder- und Hinterwinkel sind ganz 
gerundet und die Naht ist kaum deutlich; Mesonotum konvex und 
ohne deutliche Längsgruben; Scutellum hoch gehöckert, ziemlich 
kegelförmig; Metanotum stark abfallend, seitlich gerundet und breit 
genetzt, während Pro- und Mesonotum unregelmäßig längsgrubig 
gestreift sind. Erstes Basalsegment kurz, nicht ganz so breit an der 
Spitze wie die Basis des zweiten, tief und rauh punktiert, der Kiel 
unterseits kurz, zahnförmig; zweites Segment auf zwei Drittel der 
Länge mit breiten, netzförmigen Gruben, die gegen die Spitze viel 
kleiner werden; unterseits sind die Punkte rauh und uneben; die 
anderen Segmente sind gestrichelt, und das letzte, das kein Pygidial- 
feld besitzt, ist tiefer gestrichelt als die anderen. Tibien mit weißen 
Sporen, Vorderflügel hyalin an der Basis auf etwa ein Viertel der Länge 
und an der Rundung des Apikalteiles, im übrigen schwarz oder sehr tief 
braun; kein deutliches Stigma; Radialzelle lang, zugespitzt, zwei 
geschlossene Cubitalzellen und ein rücklaufender Nerv, der in die 
Mitte der zweiten Oubitalzelle mündet. 
Länge: 9,5 mm; Spannweite: 14,5 mm. 
Transvaal, Pietersburg (Janse).“ 


pharaonis Andre in Spec. Hym. Europ. VIII, p. 323. 


„Kopf schwarz, Thorax blaß rostfarben mit schwarzbraunem 


Mesonotum; Mandibeln, Fühler und Beine rostrot; Abdomen schwarz 
oder braunschwarz und ein wenig rötlich, am Hinterrand aller Segmente 
mit weißen, ziemlich gedrängten Wimpern, die auf den beiden ersten 
Segmenten eine deutliche Franse bilden, auf den folgenden aber viel 
spärlicher sind. Oberseite von Kopf und Thorax sehr spärlich weiß 
pubescent. Eine ziemlich lange und wenig gedrängte, weiße Behaarung 
ist auf den Seiten des Thorax verbreitet, auf dem Metathorax, dem 
‘ersten Abdominalsegment und auf den Beinen. Sporne weiß. 

Kopf quer, ein wenig schmaler als der Thorax, glänzend, flach 
und wenig dicht punktiert, hinter den Augen schwach verlängert 
mit fast geradem Hinterrande und gerundeten Winkeln. Augen groß, 
innen deutlich ausgerandet, der Mandibeleinlenkung ziemlich ge- 
nähert; Ocellen klein, die hinteren einander viel mehr genähert als 
den Augen; Fühlerhöcker gerundet. Clypeus am Vorderrande leicht 
bogenförmig zurücktretend; Mandibeln an der Spitze zweimal gezähnt, 
am Außenrande unbewehrt; zweites Fühlergeißelglied sehr kurz, 
quer, kaum ein Drittel der Länge des dritten überschreitend. Thorax 
ziemlich viereckig, hinten ein wenig mehr verschmälert; Pronotum 
vorn geradlinig mit gut ausgeprägten Winkeln, tief und winklig aus- 
geschnitten am Hinterrande, okerseits flach punktiert-genetzt; Meso- 


N NN VG VE 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 785 


notum tiefer punktiert-genetzt, Mittelfurchen wenig deutlich und vorn 
verkürzt; Scutellum quer rechteckig, grob punktiert-genetzt, Flügel- 
schüppchen groß, hinten aufgebogen, glatt, mit einigen kräftigen, 
spärlichen Punkten; Metanotum kurz, dicht rissig genetzt, schräg 
abschüssig, mit gut ausgeprägten Seitenrändern. Abdomen ziemlich 
verlängert oval, sitzend, hinten verschmälert; erstes Segment kurz, 
so breit wie die Basis der folgenden, ziemlich dicht und stark punktiert 
oberseits, mit einem wenig vorspringenden und nicht gehöckerten 
Kiel unterseits bewehrt; zweites Segment oberseits ziemlich dicht und 
stark punktiert, unterseits, wo es weder Kiel noch Höcker trägt, un- 
regelmäßiger; die folgenden Segmente sind fein punktiert, ausgenommen 
das letzte, das oberseits flach und längsrunzlig ist. Mittel- und Hinter- 
tibien mit einigen wenig deutlichen Dornen bewehrt. Flügel ziemlich 
hyalin, schwach gebräunt; Adern gelblich braun, Stigma klein und 
zellenförmig; Radialzelle am Ende zugespitzt, zweiter Cubitalquernerv 
leicht gekrümmt; die rücklaufenden Nerven münden gegen die Mitte 
der zweiten und dritten Cubitalzelle. 

Länge: 9 mm. 
Anm. Dieses Männchen scheint zur Gruppe der barbara L. zu 
gehören. Es unterscheidet sich von allen Varietäten dieser Art durch 
die relative Kürze seines zweiten Geißelgliedes und das Fehlen von 
hellen Haarbinden auf den Abdominalsegmenten, die einfach und 
schmal weiß gefranst sind, während bei der barbara wenigstens eine 
breite Binde auf dem dritten Segment auftritt. 

Aegypten [M. W.; ein einziges Exemplar].“ 

Ich habe diese Art nicht gesehen, doch kann es sich meines 
Erachtens um eine Tropidotilla aus der nächsten Verwandtschaft 
der f/rontalis Kl. handeln. 


promontorii Peringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1909, p. 399. 


„Schwarz; Rücken und Seiten des Thorax rot; Mandibeln und 
Tarsen etwas rötlich, Beine braun. Flügel fehlen, desgleichen ent- 
wickelte Flügelschüppchen. Abdomen kurz gestielt; zweites Segment 
mit einem weißen, mehr oder weniger ovalen Fleck jederseits von der 
Mitte. — Kopf dicht und tief grubig punktiert, bedeckt mit langen, 
schwarzen Borsten; einfach quer und nur sehr schwach breiter als 
der Vorderrand des Pronotums; Augen groß, der Raum hinter ihnen 
ziemlich kurz und mit kurz gerundeten Hinterwinkeln; Fühlerhöcker ° 
gerundet, zweites Geißelglied kürzer als das dritte; Thorax ein Drittel 
länger als seine größte Breite, die an dem geraden Vorderrand des 
Pronotums gelegen ist, seitlich nahe der Scutellarregion eingeschnürt; 
das Mesonotum ist sehr kurz, kürzer als ein Drittel der Gesamtlänge; 
es ist schwach konvex und fällt senkrecht ab; die Nähte zwischen 
Pro- und Mesonotum und besonders die der Scutellarregion sind sehr 
tief; Flügel fehlen, nur ein glattes, höckerähnliches Flügelschüppchen 
ist jederseits vorhanden; die ganze Oberseite ist bedeckt mit grubigen 
Punkten, die auf dem Metanotum breiter sind, letzteres ist an der 


Spitze etwas schmaler als der geräde Vorderrand des Pronotums; 
Archiv für Naturgeschichte 
1920. A. 5. 50 5. Heft 


786 Dr. H. Bischoff: 


Abdomen mit langen schwarzen Haaren besetzt, oval, kurz gestielt, 
der kurze Stiel ist jederseits gezähnt; das Segment verbreitert sich 
zur Spitze, wo es zwei Drittel der Breite des Vorderrandes des zweiten 
Segments erreicht; es trägt einen langen, ausgerandeten Längskiel; 
das erweiterte, ovale zweite Segment ist deutlich längsgestreift, die 
Streifen sind scharf; die Apikalteile der anderen Segmente sind nur 
nadelrissig; auf der Brust und Unterseite des Abdomens ist die Be- 
haarung gräulich; das Pygidialfeld ist nicht gestreift; Beine mit ge- 
mischten schwarzen und gräulichen Haaren, braun mit schwach röt- 
lichen Tarsen, Tibialsporne weiß, jede Hintertibie mit zwei überein- 
ander stehenden Zähnen. 

Länge: 7,5 mm. 

Kapland, Konstantia (Purcell).“ 


eharieloe Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 353. 

— proserpina Peringuey in ]. c., p. 9. 

„Schwarz; Thorax glänzend rot; Flecken und Binden des Ab- 
domens leicht gelblich. Kopf quer, seitlich fast gerade, hinten aus- 
gebuchtet, doppelt so breit wie der Thorax, rauh und dicht punktiert, 
mit deutlichen Frontalhöckern und nach vorn gerückten Augen. 
Thorax ohne eine bemerkbare Naht zwischen Pro- und Mesothorax; 
Tegulae sehr klein, fast rudimentär, ohne Flügel; Scutellum kaum 
begrenzt, Metathorax erweitert, so breit wie der Prothorax, hinten 
seitlich gerundet. Abdomen etwas birnförmig, fast sitzend; zweites 
Segment mit zwei runden Mittelflecken, die von der Basis und Spitze 
gleichweit entfernt sind; drittes Segment mit einem etwas gelblichen 
Band; Apikalsegment behaart; Dornen (wohl an den Beinen?) lang; 
Ventralkiel des ersten Segments an beiden Enden gestutzt; Schienen 
mit einer doppelten Dornenreihe. 

Länge: 3 mm. 

Kapland (?Beaufort West). 

Der Gesamteindruck ist der eines Weibchens mit in der Mitte seit- 
lich eingeschnürtem Thorax. Die fast rudimentären Tegulae scheinen 
dafür zu sprechen, daß der Flügelverlust kein zufälliger ist. Ich habe 
nur ein einziges Exemplar gesehen.“ 


psammathe Pöringuey in Ann. $. Afr. Mus., 1899, p. 356. 


„Schwarz; der ganze Thorax rot, dicht gräulichweiß behaart; 
Spitze des ersten und zweiten Segments weiß gefranst, drittes Segment 
ganz und gar so behaart; Kopf auf dem Scheitel mehr als doppelt so 
breit wie lang, an den Hinterwinkeln ein wenig gerundet, mit großen, 
nicht ausgerandeten Augen, tief und dicht punktiert; Mesothorax 
mit zwei mittleren Längsgruben; Tegulae dunkelrot; Flügel rauchig 
von der Basis zur Spitze; ‚Scutellum stark erhaben, fast rund, dicht, 


lang, gräulich gefranst; Metathorax an der Basis eingezogen, hinten 


ein wenig erweitert mit ganz verrundeten Hinterwinkeln, hinten steil 
abschüssig, breiter grubig als Pro- und Mesothorax; erstes Abdominal- 
segment mäßig lang, jederseits an der Basis scharf gezähnt, gleich- 


2 2 sl a alu. Amin tu 0. 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 7187 


mäßig von dort zur Spitze erweitert, wo es so breit ist wie die Basis 
des zweiten Segments, das als dessen Fortsetzung erscheint und sehr 
wenig breiter als lang ist; beide sind dicht punktiert mit glatten 
Zwischenräumen; der Ventralkiel des ersten Segments ist vorgezogen, 
an beiden Enden gestutzt und in der Mitte schwach ausgerandet; die 
Tibien besitzen eine Reihe von Dornen, und die Sporne sind elfenbein- 
weiß. 

Länge: 12 mm. 

‘Das Männchen ähnelt sehr dem der M. purpurata (renominanda m.), 
aber der ganze Thorax ist rot, der Metathorax ist an der Basis ein 
wenig mehr eingeschnürt, die Punkte auf dem zweiten Segment sind 
nicht so zusammenfließend, und das weiße Apikalband auf dem zweiten 
Segment ist in der Mitte kaum unterbrochen. 

Zambesia, Salisbury (G. A. K. Marshall). 


pulcherrima Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1905, p. 211. 


„Corpus nigrum; thorace abdomineque apice ferrugineis, antennis 
et pedibus nigris; Abdominis segmento primo aureo-ciliato, segmenti 
secundi apice segmentisque sequentibus totis dense et appresse aureo- 
pilosis. Caput thorace paulo angustius, oculis emarginatis, mandi- 
bularum margine externo unidentato. Thorax brevis, subquadratus, 
scutello conico producto, medio subcarinato, apice laevi. Abdomen 
subsessile, segmento secund foortiter punctato. Alae obscurae, violas- 
centes, basi subhyalinae, cellulis cubitalibus tribus. 

Long. 14 mill. 

Kopf schwarz; Fühlerhöcker und Thorax rostrot, Fühler und Beine 
schwarz; Abdomen schwarz, mehr oder weniger rötlich auf den letzten 
Segmenten; erstes Segment ziemlich dicht am Apikalrand goldig ge- 
wimpert; Spitze des zweiten Segments mit einer breiten Binde von 
goldig seidiger Behaarung bekleidet; die folgenden Segmente ganz 
von ähnlicher Behaarung bedeckt, die länger und gegen das fünfte 
Segment hin weniger gedrängt ist; unterseits sind das zweite und die 
folgenden Segmente an ihrem Apikalrand rötlich und mit gelblichen 
Haaren gewimpert; Beine mit weißen Haaren besetzt; Sporne schmutzig 
weiß. 

Kopf quer elliptisch, ein wenig schmaler als der Thorax, hinter 
den Augen gekrümmt, ohne deutliche Hinterwinkel; Stirn und Scheitel 
dicht punktiert-genetzt. Augen groß, der Mandibelbasis sehr genähert, 
innen deutlich ausgerandet; Ocellen klein und sehr gedrängt; Fühler- 
höcker gerundet; Mandibeln zugespitzt, mit einem gut ausgeprägten 
Zahn vor der Mitte ihres Außenrandes; erstes Fühlergeißelglied kurz, 
breiter als lang, das zweite sehr verlängert, aber deutlich kürzer als 
das dritte. Thorax kurz, ziemlich viereckig, hinten nicht schmaler als 
vorn; Pronotum nach vorn ein wenig verjüngt, sein Vorderrand fast 
geradlinig, die Vorderwinkel verrundet; es ist hinten tief und ziemlich 
winklig ausgeschnitten, grob punktiert-genetzt; Mesonotum dicht 
punktiert-genetzt, auf der Mitte mit einem schwachen Längskiel, 
seine Furchen gut ausgebildet, aber vorn verkürzt; Flügelschüppchen 


50* 5. Heft 


788: Dr. H, Bischoff: 


groß, glatt, glänzend, hinten ein wenig aufgebogen ‚und mit ‚einigen: 
kräftigen Punkten an der Basis; Scutellum in einen kegelförmigen) 
Vorsprung endend, stark punktiert-genetzt, mit einer apikalen, glatten 
und glänzenden Mittellinie; Metanotum kurz, unmittelbar hinter dem. 
Postscutellum gerundet abschüssig, grob rissig genetzt mit einer; 
ziemlich schmalen, mittleren Längsfurche; die Seiten des Thorax’ 
sind rissig genetzt und tragen unter den Flügelschüppchen einen starken 
zahnförmigen Anhang. Abdomen ziemlich sitzend, oval; erstes Seg- 
ment schmaler als das folgende, aber hinten nicht eingeschnürt, ober- 
seits grob punktiert-genetzt, unterseits mit einem kurzen Kiel, der 
jederseits in einen kleinen Höcker endet; zweites Segment ober- und 
unterseits stark und wenig dicht punktiert, ziemlich glänzend; die. 
folgenden Segmente wegen der Dichte der Behaarung mit undeutlicher 
Skulptur; siebentes Ventralsegment in der Mitte mit einer breiten, 
flachen Längsfurche, aber ohne Höcker an der Basis. Flügel dunkel, 
ein wenig violett, fast hyalin an der Basis; Stigmen klein und wenig 
dick; Radialzelle ziemlich groß ‚an der Spitze etwas abgerundet; drei 
Qubitalzellen, von denen die zweite und die dritte den rücklaufenden 
Nerven in geringer Entfernung von ihrer Mitte aufnehmen. Tibien 
ohne Dornen an ihren Außenkanten. 3 

'Diego-Suarez, Madagaskar; ein einziges Exemplar. 

Trotz der großen Ähnlichkeit mit der M. ditissima ist diese Art 
von ihr absolut verschieden durch die kürzere Gestalt, das kegel- 
förmige Scutellum, das stärker sculptierte Abdomen ete.‘ Far 


pythia Smith, Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1901, p. 335. 


„Schwarz; Rücken und Seitenflächen des Thorax ganz rostrot;. 
Abdomen mit einer Zeichnungsanordnung, die sehr ähnlich der des 
Weibchens ist, d.h. es trägt am Hinterrande seiner ‘ersten beiden 
Segmente eine schmale Binde von seidig weißer, gedrängter Behaarung 
und auf dem dritien Segmente eine viel breitere Binde von ähnlicher 
Behaarung, alle drei in der Mitte stark unterbrochen. Epistom und 
Wangen ziemlich dicht silbern behaart; Oberseite von Kopf, Thorax 
und: letzten Abdominalsegmenten mit schwarzen Haaren besetzt; 
eine weiße, ziemlich spärliche Behaarung findet sich auf dem Post- 
scutellum, dem ersten Abdominalsegment, der Unterseite des Körpers 
und den Beinen;  Sporne weiß. Kopf ziemlich rechteckig, breiter als 
lang, ein wenig schmaler als der Thorax; unregelmäßig rissig genetzt, 
mit schwach gebogenem Hinterrande und abgerundeten Hinter- 
winkeln. Augen von mittlerer Größe, nierenförmig, innen ausgerandet, 
den Mandibeln etwas mehr genähert als den Hinterwinkeln; Ocellen 
klein und sehr gedrängt; Mandibeln außen unbewehrt; zweites Fühler- 
geißelglied viel länger als das erste und fast von der Länge des dritten. 
Thorax kurz, ziemlich viereckig, vorn und hinten ein wenig verjüngt, 
dicht und grob punktiert-genetzt, mit rissig genetztem Metathorax; 
Pronotum vorn. geradlinig mit abgerundeten Winkeln, am Hinter- 
rande winklig ausgeschnitten; Mesonotum mit wenig deutlichen und 
vorn abgekürzten Längsfurchen; Scutellum breiter als lang, ziemlich 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 789 


flach, hinten gerundet und längs seiner Mitte von einer flachen Längs- 
furche durchzogen; Flügelschüppchen groß, glänzend, spärlich 
punktiert,. hinten aufgebogen; Metathorax kurz, dicht hinter dem 
Postsceutellum gestutzt, seine Seitenränder stumpf gekielt, seine 
Hinterwinkel verrundet. Abdomen kurzoval, sitzend; erstes Segment 
sehr kurz, becherförmig, so breit wie das zweite, oberseits glänzend 
und spärlich punktiert, unterseits mit einem ausgerandeten Kiel be- 
wehrt; zweites Segment glänzend, fein und spärlich punktiert oberseits, 
fast glatt auf seiner Scheibe, unterseits mit kräftigen, unregelmäßigen: 
Punkten und drei starken, stumpfen Längskielen, die hinten in einen 
stumpfen Zahn enden; letztes Dorsalsegment unregelmäßig punktiert, 
hinten quer gestutzt-gerundet, jederseits in einen höckerförmigen 
Anhang erweitert, der glatt und glänzend ist. Flügel an ihrer Basis 
ziemlich hyalin, stark violett auf dem übrigen Teil; ‘Stigma klein, 
Radialzelle groß, zugespitzt; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende 
Nerven, die gegen die Mitte der zweiten und dritten Cubitalzelle auf- 
genommen werden. Am Außenrand der Mittel- und Hintertibien 
fehlen Dornen. 
Länge: 16 mill.“ 


rhodesia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1909, p. 390. 


„Fühler braunrot; Kopf rostrot, aber zwischen den Augen tief 
gebräunt; Thorax seitlich stark eingeschnürt, ganz rot; Abdomen 
schwarz mit rötlichem Stiel des ersten Segments; am Hinterrand 
.dieses Segments befindet sich ein queres; mäßig breites, seidiges, weißes 
Band, das nicht ganz die Seiten erreicht und fast: verbunden ist mit 
einem ziemlich ovalen Mittelfleck, der von der Basis bis fast zur Mitte 
des zweiten Segments reicht, das auch an der Spitze ein ziemlich 
schmales, seidig weißes Haarband trägt, das nicht ganz die Seiten er- 
reicht und ziemlich breit in der Mitte unterbrochen ist; Beine braun- 
schwarz, aber rötlich an der Basis, Tarsen etwas rötlich; Sporne sehr 
lang, weiß. — Kopf quadratisch, so breit wie lang, seine Seiten hinter 
den Augen fast gerade und die Winkel sehr schwach verrundet, deutlich 
breiter als der breiteste Teil des Prothorax, tief und rauh punktiert 
und bedeckt mit einer kurzen, gelblichweißen Behaarung, untermischt 
mit aufrechten, schwarzen Haaren; ‘längs der Basis befindet sich eine 
Franse von weißen Haaren; Augen groß, von Basis und Spitze etwa 
gleichweit entfernt. "Prothorax (?Thorax) doppelt so lang wie breit, 
tief runzlig punktiert, bedeckt mit einer angedrückten, schwach gelben 
Behaarung und mit zerstreuten, langen, aufrechten, weißen Haaren; 
Vorderrand des Pronotums gekrümmt, mit stark gerundeten Außen- 
winkeln, vom Mesonotum, das seitlich stark eingeschnürt ist, getrennt; 
Flügel fehlen; nur ein kleiner Höcker jederseits; Scutellum quer, Meta- 
notum ziemlich konvex, breiter als das Pronotum, vonder Scutellarregion 
durch eine tiefe Quergrube getrennt, fast senkrecht abgestutzt und mit 
einer Reihe von kleinen Höckern an der Kante des Absturzes. Abdomen 
oval, Basalsegment gestielt und dann stark verbreitert, aber der Hinter- 
rand ist schmaler als die Basis des zweiten Segments, unterseits un- 


5. Heft 


7190=.. Dr. H. Bischoff: 


gekielt. Alle Segmente sind ober und unterseits mit seidigweißen, 
aufrechten Haaren zerstreut besetzt, die ersten drei sind oberseits 
rissig gestreift, die anderen ziemlich dicht punktiert. Beine lang, 
sehr haarig; Hintertibien außen mit fünf Dornen. 

Länge: 6,5 mm; Breite: 1,8 mm. 


S. Rhodesia, Plumtree (O’Neil).“ 


sanctae-mariae Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1901, p. 140. 


„lotum corpus nigro-violaceum, nitidum, albo et nigro-pilosum, 
antennis pedibusque nigris. Caput et thorax sat dense punctata, 
attamen haud reticulata. Caput antice albo-villosum, pedes albo- 
hirti, calcaribus pallidis. Caput postice arcuatum, oculis emarginatis, 
mandibulis extus unidentatis, funiculi articulo secundo vix longiore 
quam latiore. Thorax ovatum, scutello vix convexo; alis violaceo- 
micantibus, cellula radialı breviter truncata, cellulis cubitalibus tribus. 
Abdomen subsessile, primo segmento dense, sequentibus pareius 
punctatis. — Long. 13 mill. 

Der ganze Körper schwarzblau violett, Fühler und Beine schwarz, 
Tarsen braun. Kopf, Thorax und hintere Hälfte des Abdomens ober- 
seits mit schwarzen, mäßig langen und wenig gedrängten Haaren 
besetzt; Wangen, Epistom, Schläfen und Unterseite des Kopfes mit 
langen silbernen Haaren bekleidet; Mesopleuren ziemlich dicht mit 
weißer Pubescenz; Metathorax und erstes Abdominalsegment mit 
weißen Haaren besetzt. Hinterrand des zweiten, dritten und vierten 
Segments ober- und unterseits mit weißlichen Haaren sehr spärlich 
gewimpert; Beine mit weißen Haaren besetzt. Sporne von einem leicht 
gelblichen Weiß. 

Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, hinten regel- 
mäßig gekrümmt, hinter den Augen nicht verlängert, ziemlich stark 
und dicht punktiert, aber nicht genetzt; Augen groß, innen stark 
ausgerandet, ihr Vorderrand von den Mandibeln nur wenig entfernt; 
Ocellen klein und ziemlich dicht gedrängt; Mandibeln an der Spitze 
doppelt gezähnt und an ihrem Außenrande mit einem stumpfen Zahn 
bewehrt; Epistom niedergedrückt, am Vorderrande in breitem Bogen 
ausgerandet; Fühlerschaft unterseits auf seiner ganzen Länge von einer 
tiefen Furche durchzogen; zweites Geißelglied ein wenig länger als 
breit und viel kürzer als das dritte. 

Thorax länglich oval, hinten ein wenig verschmälert; Pronotum 
mit gerundeten und wenig deutlichen Seitenwinkeln, sein Hinterrand 
in gerundetem Winkel ausgeschnitten; es ist stark punktiert wie auch 
das Mesonotum und Scutellum; die Thoraxseiten sind feiner, aber 
ziemlich dicht punktiert, ausgenommen die Aushöhlung der Pleuren, 
die fast glatt und glänzend ist; Mesonotalfurchen gut ausgebildet, 
aber den Vorderrand nicht ganz erreichend; Scutellum schwach konvex; 
Flügelschüppchen ziemlich groß, glatt und sehr glänzend, nur mit 
einigen Punkten auf ihrem inneren Teil und hinten schwach aufgebogen; 
Metanotum schräg mit gerundetem Absturz, nicht gestutzt, ohne 
Grenze zwischen seiner Basalfläche und seiner Hinterfläche, stark 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 791 


punktiert genetzt, mit einem kleinen, verlängert dreieckigen Feld in 
der Mitte seiner Basis. 

Abdomen verlängert, ziemlich sitzend; erstes Segment schmaler 
als das folgende, aber an seiner hinteren Artikulation kaum einge- 
schnürt, oberseits stark und dicht punktiert, fast genetzt, unterseits 
mit einem wenig vorspringenden und fast geradlinigen Kiel bewehrt; 
zweites Segment ober- und unterseits ziemlich stark, aber spärlicher 
punktiert; die folgenden Segmente, sowohl dorsal wie ventral, feiner 
und weniger dicht punktiert; Pygidium ziemlich stark und dicht 
punktiert. Flügel braunviolett, Stigma klein, schmal und zellenförmig; 
Radialzelle groß, an der Spitze kurz gestutzt; drei Cubitalzellen und 
zwei rücklaufende Nerven, von denen der erste gegen die Mitte, der 
zweite hinter der Mitte der zweiten resp. dritten Cubitalzelle mündet; 
der dritte Cubitalquernerv ist stark winklig gekniet und entsendet dort 
einen kleinen Längsnerven. Beine ziemlich schlank, Hintertibien 
unbedornt. 

Sainte Marie de Madagaskar; ein einziges Exemplar in meiner 
Sammlung. 

Diese Mutille ist sehr nahe verwandt mit der cyanogastra, aber 
kenntlich an der kleineren Gestalt, an der Farbe, die ganz blauviolett 
ist, während bei der cyanogastra Kopf und Thorax schwarz sind ohne 
blauen Schimmer; sie unterscheidet sich außerdem dadurch, daß 
Kopf und Thorax weniger dicht punktiert und nicht genetzt sind, 
wie auch durch das zweite Geißelglied der Fühler, das viel kürzer als 
das dritte ist. 

Durch die Art und Weise seiner Skulptur und durch die Mehrzahl 
der Charaktere nähert sie sich stark der moerens Andre, von der sie 
aber durch die verschiedene Färbung unterschieden ist, da die M. 
moerens ganz schwarz ist. 

Im Ganzen gehören die vier ‚Arten moerens, consobrina, 
cyanogastra und sanctae-mariae zu derselben Gruppe, aber trotz ihrer 
großen Ähnlichkeiten können sie von einander immer durch die an- 
gegebenen Charaktere unterschieden werden.“ 


scabrofoveolata eyaneidorsis Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1901, 
p. 343; Zavattari in Ann. Mus. Napoli, 1910, Nr. 9, p. 13. 


„Bei einem Exemplar aus Salısbury, Mashonaland, gefangen von 
G.K. Marshall, das ich zu dieser Art stellen zu müssen glaube, ist 
der Metathorax blau wie das Abdomen und die Apikalbinde des zweiten 
Segments ist breiter, ausgenommen in der Mitte, wo sie zu einem 
schmalen Saum reduciert ist. Ich werde dieser Varietät den Namen 
cyaneidorsis geben, für den Fall, daß sie später als zu einer anderen 
Art gehörig erkannt wird.“ 


seolioides Andr& in Ann. Soc. ent. France, 1894, p. 679. 


„Der ganze Körper dunkel violett, glänzend; Fühler bräunlich. 
Kopf, Prothorax, Mesothorax und Scutellum stark und dicht genetzt- 
punktiert wie ein Fingerhut; Flügelschüppchen und Abdomen spärlich 


5. Heft 


792 * Dr. H. Bischoff:- 


punktiert, nicht genetzt; abschüssiger Teil des Metathorax rissig 
genetzt, mit einem Feld oder einer großen, verlängerten, glatten Masche 
in der Mitte seiner Basis. Unterseits ist das zweite Abdominalsegment 
wenig dicht und ziemlich stark punktiert wie auf dem zugehörigen 
Rückensegment. — Kopf breiter als lang, fast von der Breite des Thorax 
auf der Höhe der Flügelschüppchen, vorn verjüngt, nach hinten nicht. 
Augen groß, nierenförmig, innen ausgerandet, von der Basis der Man- 
dibeln und den Hinterwinkeln ungefähr gleichweit entfernt; Epistom 
konvex; Fühlergruben oben durch einen gebogenen Kiel begrenzt; 
Ocellen klein. Stirnfurche gut ausgebildet. Zweites Geißelglied kaum 
länger als das dritte und deutlich kürzer als das vierte. Thorax kräftig 
und ziemlich kurz. Pro- und Mesonotalnaht vorn sehr winklig. 
Parapsidenfurchen gut ausgeprägt, aber nicht bis zur Mitte des Meso- 
notums reichend. Flügelschüppchen groß; Scutellum nicht vor- 
springend, wenig konvex. Abdomen sitzend, ohne ausgesprochene 
Einschnürung zwischen erstem und zweitem Segment: erstes Segment 
unterseits mit einem wenig vorspringenden Kiel bewehrt. Körper 
oberseits spärlich, kurz, bräunlich behaart. Hinterrand des ersten 
Abdominalsegments mit einer kurzen, silberweißen Haarfranse; das 
Postsceutellum trägt hinten einige lange, gleichfarbige Wimpern. 
Beine mit weißen Haaren besetzt. Tibien fast ohne Dornen, Sporne 
blaß. Flügel ziemlich hyalın, mit leichter violetter Tönung, besonders 
in der Nähe des Außenrandes; Stigma durch eine kleine Zelle ersetzt; 
Radialzelle sehr groß; drei Oubitalzellen, von denen die zweite und 
dritte je einen rücklaufenden Nerven aufnehmen. 

Länge: 11 mm. 

Congo; ein einziges Exemplar von R. du Buysson erhalten. 

Durch ihr einfarbiges Violett und die gelbbraunen Fühler er- 
innert diese Mutille an eine kleine Scolia, von denen mehrere Arten 
aus der gleichen Gegend dieselbe Tracht aufweisen.“ 


simiana Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1903, p. 143 u. 232. 


„Caput transversum, post oculos arcuatum, mandibulis extus 
unidentatis, oculis emarginatis. Thorax subquadrangularis, tegulis 
magnis, ecutello elevato carina longitudinali laevi praedito. Abdomen 
subsessile, segmentorum 1—5 apice albociliato. Alae fumatae, basi 
hyalinae, cellulis eubitalibus tribus. Calcarıa alba. — Long. 15 mm. 
Nigra, abdominis segmentis duobus antieis rufis. 

Der ganze Körper schwarz, ausgenommen die beiden ersten 
Abdominalsegmente, die rostrot sind: Stirn zwischen den Fühlern, 
Wangen, Schläfen, Hinterrand des Pronotums, Mitte der Basalfläche 
.des Metanotums und unterer Teil der Mesopleuren mehr oder weniger 
dicht silberweiß-seidig behaart; erstes Segment am Hinterrand spärlich 
weiß bewimpert; zweites Segment am Apikalrand mit einer Franse 
aus ähnlichen, dichteren Haaren, die fast eine Binde bilden, die nach 
den Seiten hin schmäler wird a in der Mitte etwas unferbrachen ist; 
die drei folgenden Segmente tragen ähnliche, aber dünnere, gleich- 
falls in der Mitte etwas unterbrochene Binden; die Ventralsegmente 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 793 


2—6 sind spärlich weißhaarig bewimpert. Eine weiße oder weiß- 
gelbliche Behaarung findet sich ziemlich zerstreut auf Kopf, Pronotum, 
dem hinteren Teil des Scutellums, den Seiten des Thorax und den 
beiden ersten Abdominalsegmenten, das Mesonotum und der vordere 
Teil des Scutellums sind kürzer und schwarz behaart; Beine mit 
weißen Haaren und Spornen. 


Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, dicht 
punktiert genetzt, wenig verlängert hinter den Augen, schwach 
gebogen hinten und mit stark abgerundeten Hinterwinkeln. Augen 
groß, sehr nahe der Mandibelbasis, innen deutlich ausgerandet; 
Öcellen klein, die hinteren einander viel näher als den Seitenaugen; 
Mandibeln schmal, an der Spitze zweimal gezähnt, mit einem starken, 
stumpfen Zahn an ihrem Außenrande; zweites Fühlergeißelglied fast 
von der Länge des dritten. Thorax ziemlich viereckig, hinten ein wenig 
schmaler; Pronotum dicht punktiert genetzt, hinten im Bogen weit 
ausgerandet; Mesonotum punktiert-genetzt mit deutlichen Mittel- 
furchen, die aber den Vorderrand nicht erreichen. Scutellum schwach 
erhaben, punktiert-genetzt, mit einem glatten, mittleren Längskiel. 
Tegulae groß, glatt, ziemlich glänzend, mit einigen groben Punkten, 
mit aufgebogenem und von einigen unregelmäßigen, konzentrischen 
Linien durchzogenem Rande; Metanotum dicht rissig genetzt, mit 
gerundetem Absturz, ohne Grenze zwischen Basal- und Hinterfläche, 
'jederseits mit einem schwachen Längskiel ein wenig vor dem Außen- 
rande.e Abdomen ziemlich sitzend und ziemlich verlängert; erstes 
Segment schmaler als das folgende, aber hinten nicht eingeschnürt, 
oberseits ziemlich dicht punktiert, unterseits mit einem tief bogen- 
förmig ausgerandeten Kiel, was diesen zweizähnig erscheinen läßt; 
zweites Segment besonders auf der Scheibe, die fast glatt ist, wenig 
dicht punktiert; das Ventralsegment ist spärlich punktiert, durch- 
zogen von einem stumpfen Kiel, der an seinem Hinterrande durch 
einen ziemlich tief, stark dreieckig verbreiterten Quereindruck ab- 
gesetzt ist; die folgenden Segmente sind fein und wenig dicht punktiert. 
Flügel an der Basis hyalın, im übrigen ziemlich stark verdunkelt und 
ein wenig violett auf ihren distalen zwei Dritteln; Stigma klein und 
wenig deutlich; Radialzelle ziemlich groß, an der Spitze sehr schmal 
abgestutzt; drei Cubitalzellen und zwei rücklaufende Nerven, die ein 
wenig hinter der Mitte in die zweite resp. dritte Cubitalzelle münden. 
Beine auf den Außenkanten der Mittel- und Hintertibien unbewehrt. 

Salısbury, Mashonaland; ein einziges Exemplar gefangen von 
G.A.K. Marshall und durch Dr. Brauns übermittelt. 

Dieses Männchen steht nahe der M. histrio Lep. und cytheris Per. 
und gehört zur gleichen Gruppe: es unterscheidet sich von beiden, 
soweit nach den ÖOriginabeschreibungen zu schließen ist, durch das 
Fehlen der Seitenflecken auf dem zweiten Segment und durch die im 
Basaldrittel hyalinen Flügel.“ 


spilotoma Cameron in Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., 
v3, 85775597218, 


5. Heft 


794 Dr. H. Bischoff: 


„Schwarz; ein in der Mitte schmal unterbrochenes Band am 
Apikalrand des zweiten und eine breite, weniger weit unterbrochene 
Binde, die die beiden Apikaldrittel des dritten Segments einnimmt, 
aus niedergedrütkter, weißer Behaarung; eine Binde aus längerer Be- 
haarung an der Spitze des ersten und ähnliche Binden an den Spitzen 
des zweiten und dritten Ventralsegments; das Basalsegment oben mit 
langen, weißlichen Haaren; die Haare auf dem Rest des Abdomens 
dicht und schwarz. Der Kiel auf dem basalen Ventralsegment ge- 
krümmt, an der Spitze dreieckig verbreitert. Flügel einförmig braun- 
violett; der zweite Abschnitt des Radius ein wenig länger als der 
dritte. &. 

Länge: 17 mm. 

Kilimandjaro: Kıbonoto, Kulturregion; im Mai. 

Die Unterseite des dritten Fühlergliedes und die Oberseite ist an 
der Basis schmal gelblichweiß; es ist etwa um ein Viertel länger als das 
vierte. Kopf deutlich schmaler als der Thorax, die Schläfen so lang 
wie die Augen, schräg rundlich verschmälert, Hinterkopf nicht quer; 
der obere Teil und die Schläfen sind dicht genetzt; das Gesicht bat 
einen breiten, gegen die Mitte rundlich verschmälerten Längskiel 
jederseits unter der Mitte. Die Basalhälfte der Mandibeln wird von 
weißer Pubescenz bedeckt und trägt lange, weiße Haare; die Spitze 
ist stumpf gerundet. Pro- und Mesonotum sind dicht, ziemlich stark 
punktiert; das Scutellum ist kaum über die Mesonotalfläche erhaben; 
seine Spitze fällt breit gerundet ab. Propleuren glatt, die Mesopleuren 
dicht genetzt. Metanotum genetzt; die Basis mit drei Feldern, von 
denen das mittlere länger als breit, gegen die Spitze verschmälert ist; 
die seitlichen reichen nicht bis zu seiner Spitze, sind aber viel breiter. 
Die dorsalen Abdominalsegmente sind schwach punktiert, das zweite 
ist auf der Mitte in weiter Ausdehnung glatt; das Hypopygium ist 
nahe den Außenkanten stumpf gekielt; die Kiele werden kräftiger 
gegen die Spitze; die Spitze des Segments ist schief abgeschrägt.“ 


stupida Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1901, p. 336. 


„Kopf, Seiten des Mesothorax, Metathorax, Fühler und Beine 
schwarz; Pronotum, Mesonotum und Flügelschüppchen, sowie das 
Scutellum von einem dunklen Rot; Abdomen dunkelblau, geschmückt 
mit einer schmalen, durchgehenden Binde an der Spitze des ersten 
Segments, einer breiteren, stark unterbrochenen am Spitzenrande 
des zweiten und einer anderen, gleichfalls in der Mitte unterbrochenen, 
die ganze Länge des dritten Segments einnehmenden; diese Binden 
werden gebildet aus einer gedrängten, gelbseidigen Bekaarung. Ober- 
seite von Kopf und Thorax besetzt mit schwarzen Haaren, unter- 
mischt mit einigen gelblichen; Unterseite von Kopf und Thorax, 
Spitze des Scutellums, Vorderseite des ersten Abdominalsegments 
und Beine zerstreut gelblich behaart; Oberseite des Abdomens mit 
schwarzen Haaren besetzt, die Ventralsegmente 2—6 an ihren Apikal- 
rändern gelblich bewimpert; Sporne weißlich. — Kopf ein wenig 
breiter als lang, schmaler als der Thorax, deutlich hinter den Augen 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 795 


verlängert, mit gebogenem Hinterrand und stark gerundeten Winkeln; 
er ist oberseits grob punktiert-genetzt, wenig glänzend. Augen groß, 
innen deutlich ausgerandet, der Mandibelbasis ziemlich genähert; 
Ocellen ziemlich klein, die hinteren einander mehr genähert als den 
Augen. Mandibeln an ihrem Außenrande unbewehrt. Zweites Fühler- 
geißelglied nicht länger als breit und nur ein wenig kürzer als das dritte, 
das seinerseits deutlich kürzer als das vierte ist. Thorax kurz, ziemlich 
viereckig, grob punktiert-genetzt mit rissig genetztem Metathorax; 
Pronotum vorn ein wenig verjüngt, geradlinig am Vorderrand mit 
ausgeprägten, aber nicht zahnförmigen Winkeln; es ist an seinem 
Hinterrand winklig ausgeschnitten; Mesonotum mit sehr kurzen und 
nur an der Basis deutlichen Längsfurchen; ein feiner, glatter, mittlerer 
Längskiel ist auf seiner Vorderhälfte sichtbar; Scutellum flach, hinten 
gerundet, auf seiner Mitte schwach gefurcht; Flügelschüppchen groß, 
spärlich punktiert, mit kurzen schwarzen Haaren und aufgebogenem 
Hinterrand; Metanotum kurz, in geringem Abstand vom Postscutellum 
deutlich gestutzt. Abdomen sitzend, erstes Segment sehr kurz, becher- 
förmig, so breit wie die Basis des folgenden, oberseits stark und dicht 
punktiert, unterseits mit einem geradlinigen Kiel bewehrt, der in einen 
‚stumpfen Zahn vorn endet; zweites Segment oberseits dicht punktiert, 
vorn und auf den Seiten genetzt, unterseits rissig grob, auf seiner Mitte 
mit einem starken, zungenförmigen Kiel bewehrt, der nicht ganz den 
Hinterrand erreicht; die folgenden Segmente spärlicher punktiert. 
Flügel stark violett, in ihrem ersten Drittel ziemlich hyalın; Radıal- 
zelle groß, an der Spitze zugespitzt; drei Cubitalzellen und zwei rück- 
laufende Nerven, die gegen die Mitte der zweiten und dritten Cubital- 
zelle aufgenommen werden. Tibien mit einigen Dornen auf ihren 
Außenseiten. 

Länge: 18 mill.“ 

Ich glaube auf Grund des Fundorts Salisbury annehmen zu müssen, 
daß das von Andr& als Männchen zur stupida Gerst beschriebene Tier 
zu der dasya Per. gehört. 


superconfusa nomen novum für daphne Peringuey in Ann. 
S. Afr. Mus., 1899, p. 371. 


„Schwarz; Prothorax, Oberseite des Mesothorax und das Scutellum 
rot, gräulich behaart, nach silberweiß übergehend vorn auf dem Kopf 
und auf dem Scutellum; Apikalteil des ersten und zweiten Segments 
mit einer silberweißen Fransenbinde, drittes Segment ganz weiß be- 
haaıt. Kopf quer, fast doppelt so breit wie lang auf dem Scheitel; 
Seiten gerade, Außenwinkel mäßig scharf;; Augen groß, nicht aus- 
- gerandet, ein wenig hinter die Mitte der Außenseiten reichend. Thorax 
grubig, die Grübchen sehr dicht gesetzt; Mesothorax mit einer er- 
habenen Mittellinie; Tegulae sehr groß und gestreckt; Flügel rauchig 
in geringem Abstand von der Basis an; Scutellum erhaben, gerundet; 
Metathorax tief grubig gerunzelt, hinten ein wenig verschmälert, 
aber mit nicht ganz gerundeten Seiten, und sehr abschüssig; basales 
Abdominalsegment kurz, an der Basis scharf zweimal gezähnt, von der 


5. Haft 


796 Dr. H. Bischoff: 


Basis an erweitert, an der Spitze so breit wie die Basis des zweiten 
Segments, das wie die Fortsetzung des vorhergehenden erscheint, ge- 
wölbt und ein Drittel breiter als lang ist;; beide sind tief grubig punktiert; 
die Gruben sind auf der Mitte des zweiten Segments kleiner; der 
Ventralkiel ist vorgezogen, der Vorsprung mäßig kurz und an beiden 
Enden abgestutzt; die Tibien sind nicht dornig, die Sporne gebräunt. 

Länge: 12 mm. 

Auf dem ersten Blick der M. clelia nicht unähnlich, doch ist der 
Thorax nicht so hexagonal, die Farbe des Metathorax ist verschieden, 
und das erste Abdominalsegment ist nicht so lang und mehr verbreitert 
unmittelbar von der Basis an. | 


Zambesi, Umsheki, Mashonaland (G. A.K. Marshall).“ 


ukamiensis Andre in Zeits. Hym. Dipt., 1905, p. 208. 


„Körper schwarz, die drei ersten Abdominalsegmente rostfarben; 
das erste am Apikalrand sehr spärlich gelblich gewimpert, das dritte, 
vierte und fünfte an ihren Hinterrändern mit mäßig breiten, dichten, 
goldgelben Binden, die in der Mitte winklig ausgeschnitten sind. 
Unterseits sind die Segmente vom zweiten an spärlich gelblich be- 
wimpert. Eine ziemlich dichte, silberne Behaarung bedeckt die Wangen, 
Mesopleuren und die Basalfläche des Metanotums. Eine lange, spärliche, 
weißliche Behaarung ist auf dem größeren Teil des Körpers verbreitet. 
Beine weiß behaart, Sporne weiß. — Kopf quer elliptisch, fast von 
der Breite des Thorax, hinter den Augen unmittelbar gekrümmt, 
ohne deutliche Hinterwinkel; Stirn und Scheitel stark und dicht 
punktiert-genetzt. Augen groß, innen stark ausgerandet, ziemlich 
nahe der Mandibeleinlenkung, sodaß die Wangen breiter als lang sind; _ 
Ocellen klein, sehr gedrängt. Mandibeln an der Spitze zweimal gezähnt 
und mit einem starken Zahn vor der Mitte ihres Außenrandes. Zweites 
Fühlergeißelglied viel länger als das erste und fast von der Länge des 
dritten. Thorax länglich elliptisch, hinten kaum schmaler; Pronotum 
vorn stark gekrümmt, mit sehr verwischten Winkeln, hinten winklig, 
bogenförmig ausgerandet, stark punktiert-genetzt wie auch das Meso- 
notum, dessen Längsfurchen gut ausgebildet, aber vorn verkürzt sind. 
Scutellum konvex, punktiert-genetzt mit einem glatten und glänzenden, 
mittleren Längskiel; Flügelschüppchen ziemlich groß, hinten auf- 
gebogen, ziemlich stark, aber spärlich runzlig punktiert an ihremVorder- 
rande, hinten dichter unregelmäßig, fein und konzentrisch gestreift; 
Metanotum hinten gestutzt-gerundet, dicht runzlig genetzt. Abdomen 
ziemlich sitzend, sein erstes Segment schmaler als das folgende, aber 
an der hinteren Artikulation nicht eingeschnürt, oberseits stark und 
wenig dicht punktiert, unten mit einem in einen kleinen, vorspringenden 
Höcker endenden Kiel; zweites Segment glänzend, spärlich punktiert, 
auf seinem hinteren Dritiel mit einem ziemlich deutlichen Quer- 
eindruck; die folgenden Segmente feiner und dichter punktiert; 
siebentes Ventralsegment flach und nicht gehöckert. Flügel dunkel, 
violett, etwas hyalın an der Basis; Stigma klein und wenig deutlich; 
Radialzelle wenig verlängert, ellipsenförmig, gerundet oder etwas 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 797 


abgestutzt an der Spitze; drei Oubitalzellen und zwei rücklaufende 
Nerven, die etwa in die Mitte der zweiten resp. hinter der Mitte in die 
dritte Cubitalzelle münden. Tibien unbedornt. 

Länge: 13 mm. 

Ukami, O.Afrika; ein einziges Exemplar im Ungarischen National- 
museum. 

Diese Art scheint mit der westafrikanischen minos Sm. verwandt 
zu sein, aber sie unterscheidet sich leicht von jener durch die silberne 
Pubescenz auf dem Metanotum, während eine solche dagegen auf dem 
Pronotum fehlt, und durch die Binden auf dem Abdomen.“ 


Bemerkungen und Nachträge. 


Bei der Benutzung der Tabellen ist darauf zu achten, daß nicht 
alle Formen und Subspecies in ihnen Aufnahme gefunden haben. 
Es ist also in allen Fällen bei der Bestimmung der beschreibende Text 
zu berücksichtigen. — Die Originalbeschreibungen der mir unbekannt 
gebliebenen Arten finden sich größtenteils im Anhang, und zwar in 
alphabetischer Reihenfolge, für Männchen und Weibchen getrennt. 
War die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gattung der meist unter 
dem Namen .„Mutilla‘‘ beschriebenen Tiere aus der Diagnose 
sicher zu erkennen, so wurde die betr. Art am. Schluß ihrer Gattung 
oder wenn selbst die nähere. Verwandtschaft festzustellen war, in 
deren Zusammenhang aufgeführt. . 

Bezüglich der morphologischen Verhältnisse mag hier eine Richtig- 
stellung erfolgen. Das von den Autoren und im Vorstehenden auch 
von mir als „Scutellarschüppchen“, ‚‚Scutellarhäkchen‘ oder ähnlich 
bezeichnete Gebilde am Thorax des Weibchens vieler Gattungen 
und Arten leitet sich keinesfalls vom Scutellum ab. Aus seiner Lage 
zu den Propodealstigmen und zu der mitunter durch abweichende 
Sculptur erkennbaren vorderen Grenze des Propodeums scheint 
hervorzugehen, daß das betr. Schüppchen seinen Ursprung dem Pro- 
podeum selbst verdankt. In manchen Fällen kann man allerdings 
zweifelhaft sein, ob nicht eine Entstehung aus dem ae an- 
zunehmen ist. 


Seite 34, Zeile 22 lies nen statt bembesi 
„ 44. Mitte lies bembesia statt bembesi und streiche ‚,(? ı. 1" 
aa 56, Zeile 16 lies doumerguei statt doumergei 
„62, ,„ 19 lies trieuspidoides statt tricuspidides 


2 88. „ 15 ist hinter breviuscula einzufügen ‚,‚(s: p. 720)" 
BES ION 2 3 von unten ist vor p ıllipes , ‚Ephutomma“ einzu- 
fügen. 


„ 119, , 33 ist hinter inconspicua einzufügen (8. P- 229)“ 
130,540 einzufügen vor imitat a statt „M.“ ‚Smiero- 
myrme‘ ' 


5. Heft 


798 Dr. H. Bischoff: 


Seite 169, Zeile 33 ist einzufügen vor charazus „Lobotill “ 
„ 172, ,„ 29 ist einzufügen vor quadrifasciata „Trogaspidia“ 

178, ,„ 4 von unten lies eristata statt cristıgera 

183, ,„° 11 lies ganalica statt ganalina 

188, , 7 lies ganalica statt gananina 

„ 218 ist vor subsp. radovae die subsp. usambarensis n. subsp. 
(vgl. Tabelle p. 211) einzufügen. Da diese Subspecies 
durch die aus der Tabelle hervorgehenden Merkmale hin- 
reichend charakterisiert ist, mag von einer besonderen 
Beschreibung Abstand genommen werden. Fünf Weibehen 


IM. B.] tragen folgende Angaben: Usambara (Weise) 


[Typus]; Usambara (Fischer); Kibwezi, 7. 3. 06 (Hübner) 
Kitui (Hildebrandt); D.O. Afrika (Regner). 

„ 248 fehlt in der Tabelle für Odontomutilla- Weibchen die rhodesiaca; 
sie ist unter Nr. 16 oder 

‚„ 249 unter Nr. 22 einzureihen. Die gleichfalls in der Tabelle 
fehlende O. fracta rotundieollis ist unter Nr. 26 zu suchen. 

„ 251 ist in der Tabelle unter Nr. 17 die O. seminigrita einzufügen. 

„„ 288 ist vor angulata die Originalbeschreibung der alienata Bingh., 
die in der Tabelle auf Seite 252 unter Nr. 27 Aufnahme 
gefunden hat, einzufügen. Sie lautet: 

alienata Bingham in Trans. ent. Soc. London, 1911, p. 547. 

„Natal oder O. R.-Kolonie, $, 1894—-99 (F.M. Brown). 

&. Schwarz; Pro- und Mesonotum, die obere Hälfte der Pro- 
und Mesopleuren, Scutellum und Postscutellum rot. Kopf, Thorax, 
Beine, Basis und Seiten des Abdomens mit kurzen, aufrechten, schwarzen 
Haaren. Abdomen mit einer breit unterbrochenen, schmalen, weiß- 
haarigen Querbinde an den Apikalbändern des ersten und dritten 
Segments. Flügel braun, Tegulae gelblichrot. Kopf nicht so breit 
wie der Thorax vorn, quer; Mandibeln zugespitzt mit einem prae- 
apikalen, stumpfen Zahn am Innenrand. Fühler kräftig; erstes und 
sweites Geißelglied kurz, gleichlang; driütes Glied viel länger als das 
zweite. Augen oval, tief ausgerandet, Kopf hinter den Augen nicht 
stark entwickelt, gerundet. Thorax kurz und breit, vorn gestutzt; 
Mittelsegment kurz und abschüssig mit sehr breiten, konischen Seiten- 
vorsprüngen; jederseits hinten einem. Tegulae groß, ihre Apikal- 
ränder aufgebogen. Vorderflügel mit zwei Cubitalzellen und einem 
rücklaufenden Nerv. Beine kräftig mit einer Doppelreihe von langen 
Dornen an Mittel- und Hintertibien. Abdomen sitzend, etwa so lang 
wie Kopf und Thorax zusammen; Basalsegment kurz; mit einem zwei- 
mal tief eingekerbten Ventralkiel. Kopf und Thorax groß siebartig 
punktiert, die Punkte tiefer und gröber hinten auf dem Mesonotum 
und dem Scutellum, Mittelsegment grob genetzt, die Maschen sehr 
weit. Abdomen glänzend, grob punktiert mit Ausnahme der Mitte 
und Apikalränder der Segmente, die glatt und stark poliert sind. 

Länge: 13 mm; Spannweite: 21 mm. 

Diese Form erinnert sehr an das $ der O. angulata Sm., von der 
sie indessen durch die Gestalt des Mittelsegments, das viel kürzer als 


» 


tee Bee 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


799 


bei der angulata ist, unterschieden werden kann. Die hinteren Seiten- 


vorsprünge sind gedrungener und tiefer gelegen. 


Bei der angulata 


- ist das Pronotum nur längs der oberen Kante rot, während es bei vor- 
"liegender Art durchaus rot ist. Die Flügel sind bei der angulata bräunlich 
hyalıin, bei der alienata viel dunkler mit violettem Glanze. 


Nach einem einzigen Stück beschrieben, dessen südafrikanische 


Herkunft ungewiß ist.“ 
Seite 297, Zeile 17 ist vor leucopyga ‚„Lobotilla“ einzufügen 


299, 
300, 
300, 
301, 
302, 
306, 
308, 
309, 
310, 
311, 
311, 
311, 
314, 
319, 
327, 
338, 
339, 


341, 
350 
356, 
364, 
369, 


399, 
399, 
400, 
402, 
407, 


409, 
415, 
419, 
433, 


434, 
441, 


”. 


> 


unterste 
Zeile 10 


„ 


3 


LE} 


E2} 


be) 


41 ıst 
14 ist 


ist 
3 ıst 
11 ıst 
36 ist 
29 ist 
20 ıst 
11 ist 
13 ist 


vor leucospila „Lobotilla“ einzufügen 
vor leucopyga ,Lobotilla“ einzufügen 


Zeile ist vor nitidiventris ‚Lobotilla‘“ einzufügen 


vor charazus „Lobotilla‘“ einzufügen 

vor charaxus ‚„Lobotrlla“ einzufügen 

vor alberti ‚@lossotilla‘“ einzufügen 

vor transversiceps „Spinulotilla‘“ einzufügen 
vor langenburgensis „Trogaspidia‘“ einzufügen 
vor langenburgensis ‚„Trogaspidia‘“ einzufügen 
vor dispilota ‚Trogaspidia“ einzufügen 

vor madecassa „Aureotilla‘“ einzufügen 


13 lies madecıssa statt madegassa 
24 lies madecassa statt madegassa 
5 lies nigräinoracica statt nigrothoracica 
32 apicisarinata statt apicarinata 


8 ıst 


einzufügen: Uganda, Gulu [Coll. Ertl]. 


6 von unten ist vor. melanocephala ‚Trispilotilla‘“ 
einzufügen. 
Zeile 29 ist vor vetustata „Trogaspidia‘“ einzufügen 


sind die Zeilen 25 und 26 (rufipzs) zu streichen 
Zeile 12 lies vetustat@ statt vetusta 


1 ist vor pseudotricolor ‚„‚@lossotilla‘“ einzufügen 


27 ıst 


einzufügen: ‚„‚Bei einem Exemplar von Kigon- 


sera [Coll. Ertl] ist die Seitenfurche tomentiert.“ 
379, Zaile 26 lies mlanjeana statt mlanjensis 


” 


» 


” 


>) 


DE 


) 


” 


» 


32 is“ 


vor leucopyga ,‚Lobotilla‘“ einzufügen 


39 lies Zrimacula statt trimaculata 


2 ıst 
10 ist 


vor leucopyga „Lobotilla‘“ einzufügen 
vor charazus ‚Lobotilla‘“ einzufügen 


4 von unten ist vor argenteopicta „Glossotilla‘“ 
einzufügen 
409, Zeile 9 ist vor acheron „Trispilotilla‘“ einzufügen 
29 lies vetustata statt vetusta 

24 u. 28 ist vor charaxus „Lobotilla‘ einzufügen 

8 ist vor pulchrihirta „‚Smieromyrme“ einzufügen 

8 von unten ist vor quadritubereulata ‚‚Spinulotilla“ 
einzufügen 
Zeile 8 ist vor quadritubereulata ‚‚Spinulotilla“ einzufügen 


21, 25, 35 ist vor chirindana „Mimecomutilla“ 


zufügen 


ein- 


5. Heft 


800 Dr."H, Bischoff: 


Seite 442, Zeile 31 ist vor clypearis „Mimecomutilla‘“ einzufügen 


„ 442, ,„  .9 von unten ist vor charazus „Lobotlla” einzufügen 
„462, .„, 13 lies wellensis statt uelleana 
„472, ,„ 24 lies Westafrika statt Ostafrika 


„480. . ,„ .22 u.:31 ist vor venustula „Trogaspidia” einzufügen 
„ 484, ,„. 17 ist vor adusta „‚Smieromyrme“ einzufügen 


5.496, 20 stetate „Wangen“ „Mandibeln“ zu setzen 
2.51 7,.2253=529"-mußsesaheißen: in kürzer als das dritte.“ 
».* D1250 „0..28: isteinzufügen: ;,,(s.'p. 737.) 

889. „5. 28. Mes 3475statt 348 


» 613, - ,„ 22 ist vor ciliaticornis „Lophotilla‘“ einzufügen 

„622, ,„ 4 lies argyria statt argyriocephala 

„» 622, ,„ 5 von unten ist unter Nr. 30 die Dasylanre: inflata 
einzureihen (vgl. Beschreibung) 


„636, Zeile 8 u. 20 lies maurae/ormis statt har 


». 650, ,„ ist vor D. anna die ea der celimene 
einzureihen: 


celimene P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1899, p. 357. 


„Weibchen. — Rostrot; Abdomen schwarz mit Ausnahme des 
ersten Segments, das auch rot ist; zweites Segment mit einem basalen, 
mittleren, gelblichen, rundlich ovalen Fleck, zwei seitlichen und einem 
mittleren, quergestellten dicht am Apikalrand: die drei Apikalsegmente 
tragen Binden aus gelblichweißer Behaarung. Kopf gerundet, schmaler 
als der Thorax. Augen groß, seitlich, über die Mitte der stark gerundeten 
Außenseiten reichend. Er ist von einer gelblichen Pubescenz bedeckt, 
untermischt mit einigen starren Haaren, und ist sehr runzlig. Thorax 
mit sehr unregelmäßigen Gruben, an der Spitze fast gerade, seitlich 
nahe dem Vorderwinkel schwach gerundet, von wo er bis etwa zur 
Miite ziemlich gleichbreit bleibt. Dort ist er sehr schwach eingekerbt 
und dahinter schwach, aber gleichmäßig zum hinteren Absturz, der 
einen kleinen, aber deutlichen, scharfen Höcker in der Mitte trägt, 
verschmälert. Am Absturz ist er ein wenig schmaler als an der Spitze. 
Die Seiten sind nicht gezähnt, und er wird von gelblicher Behaarung 
bedeckt. Abdomen kurz, etwas gestielt, Basalsegment mit dichten, 
seidigen Haaren gefranst, "die fast eine Binde bilden; zweites Segment 
ein wenig länger als breit, bedeckt mit länglichen, grubenartigen 
Punkten, die durch eine dichte, schwarze Pubescenz verdeckt werden, 
aus der einige schwarze und graue Haare aufragen. Das Pygidium, 
ist kahl und deutlich längsstreifig. Tibien mit einer doppelten Dornen- 
reihe. Sporne weiß. 

Länge: 7 mm. 


Verwandt mit der M. anna Per., von der sie sich durch die Gestalt 
des Thorax unterscheidet, der hinten nicht ganz so stark verschmälert 
ist, und durch die Anordnung der weißen Flecken und Binden, die der 
der M. tettensis Gerst. sehr ähnelt. 


Mozambique (Lorenzo Marques). G. A. K. Marshall 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 801 


Seite 681 ist statt calamıstrata „‚nigroaurea“ und statt eunyce „eury- 
dice“ zu setzen. | 

„» 682, Zeile 2 von unten ist statt calamistrata ‚‚nigroaurea“ zu 

setzen 

„ 11, Zeile 14 ist vor dasylabriformis ‚„‚Smicromyrme‘“ einzufügen 

„. 712, „ 5 von unten ist hinter „London“ einzufügen: „(III) 

v.2, 1865,“ $ 

„» 7113, Zeile 2 ist einzufügen: „Bzgl. der Radoszkowski- 

Sichelschen Angabe (1869) u. der Smithschen (1865), 

daß die Art vom Senegal stammt, vermute ich eine bloße 

Wiederholung der Fabriciusschen Notiz.“ | 

zu der flabellata ist noch als weitere Bemerkung hinzu- 


. zufügen: Er 
-„Was für ein Tier als Weibchen nach Smith 1865 auf- 
gefaßt werden soll, ist mir völlig unklar. , Er sagt „The 
female has the pro- and mesothorax entirely. red.“ Ich 
vermute, daß er verschieden gefärbte Männchen für die 
beiden Geschlechter angesehen hat. Im übrigen .deckt sich 
die Smithsche Beschreibung der Zeichnungsverteilung 
auf dem Abdomen auch mit der des Fabricius.“ 


Seite 714 ist hinter eyanochroa die Beschreibung der guartinae Grib. 
einzufügen: 


quartinae Gribodo in Bull. Soc. ent. Ital., XVI, 1884, p. 283. 


‚Der P. flabellata F. sehr ähnlich und verwandt, aber erstes und 
zweites Abdominalsegment auf dem Rücken spärlich silbern behaart 
und am Hinterrande dünn silbern gebändert, alle folgenden Segmente 
sehr dicht silbern behaart, wodurch sie sicher und sehr leicht zu unter- 
scheiden ist. Mesothorax schwarz; Tegulae kleiner. 

Länge: 8 mm. 

Kap d. gut. Hoffn. [Coll. Gribodo]. 

In der Sammlung Guerin-Meneville fand ich ein Exemplar 
dieser Art, bezeichnet: „Psammotherma flabellata F. — Klug Geber.“ 
Ich hätte niemals darauf geachtet, wenn ich nicht zwei Exemplare des 
gleichen Subgenus von der Algoa-Bai erhalten hätte, die ich mit meinem 
Exemplar vergleichen wollte. Zu meiner großen Überraschung fand 
ich sie von jener stark verschieden. Zur Prüfung griff ich zur Be- 
schreibung und erkannte in den Exemplaren von Port Elizabeth die 
echte Mutilla (Psammotherma) flabellat« des Fabricius, von der 
mein früheres Exemplar vom Kap durch die ganz verschiedene Be= 
haarung ohne Zweifel spezifisch verschieden war. Die anderen 
Charaktere stimmten hinreichend gut überein mit Ausnahme der 
Flügelschüppchen, die bei der quartinae gestreckter und mehr ver- 
längert sind. Aueh die Farbe des Mesothorax ist von jener des Typs 
verschieden; aber nach Dr. Smith (Descriptions ete. 1865) soll am 
Senegal eine Varietät der flabellata mit schwarzem. Mesothorax vor- 
kommen: diese Farbenvariationen dürften also keine besondere Be- 
deutung haten.“ 


Archir ng 51 5. Heft 


502 Dr. H, Bischoff: 


Seite 749 sind hinter perse Per. einzureihen die Originalbeschreibungen 
der persephone Per., petulans Sm. und phocvia Per.: 

persephone P£ringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 69. 

„Schwarz mit rostrotem Thorax, Flecken und Binden auf dem 
Abdomen silberweiß; Kopf lederartig gerunzelt, kurz pubescent, 
hinter den großen und stark konvexen Augen seitlich schräg etwas 
verschmälert, die Basis ist schwach ausgerandet; er ist schwach breiter 
als der Thorax, der mäßig lang, parallel und seitlich hinter der Mitte 
schwach gezähnelt ist; hinterer Absturz senkrecht, seitlich gesägt; 
Rückenfläche gerunzelt, die Zwischenräume sind in der Mitte ziemlich 
linienförmig; Abdomen ziemlich sitzend, länglich oval; zweites Segment 
punktiert und mit zwei ziemlich gerundeten, supralateralen, weißen 
Flecken auf der Mitte, aber ein wenig näher zur Spitze als zur Basis; 
drittes Segment mit einer weißen, in der Mitte breit unterbrochenen 
Binde; auch das Apikalsegment mit dichter, weißer Pubescenz; Ventral- 
kiel des ersten Segments in der Mitte zweimal gezähnt; die fünf Ab- 
dominalsegmente unterseits mit gräulichen Haaren dicht gefranst; 
Tibien mit einer doppelten Reihe von entfernt stehenden Dornen. 

Länge: 7—11l mm. 

Kapkolonie (Seymour), Zambesia (Umfuli River); Natal (Malvern).““ 

petulans Smith in Desceript. new Hym. Brit. Mus., 1879, p. 192. 

„Weibchen. Länge 21/, ‘““. — Kopf, Abdomen und Beine schwarz; 
Thorax rostfarben und länglich quadratisch. Kopf so breit wie der 
Thorax, runzlig, mit in der Mitte rostfarbenen Mandibeln. Thorax 
runzlig, vorn und hinten gestutzt; seine Seiten sind parallel; Meta- 
thorax,; die Seiten unten und die Beine mit aufrechter, zerstreuter, 
blaßgelblicher Behaarung. Das Abdomen auf dem zweiten Segment 
mit zwei ovalen Flecken von blaßgelblicher Behaarung, ein unter- 
brochenes Band von gleicher Behaarung befindet sich auf dem dritten 
Segment; das Apikalsegment ist längsgestreift und an den Seiten 
blaßhaarig gefranst. — Westafrika.“ 


phoeia Peringuey in Ann. S. Afr. Mus., 1898, p. 450. 

— euterpe Peringuey, l.c., 1898, p. 358, Taf. VIII, Fig. 10. 

„Kopf, Fühler, Thorax und Beine licht rostrot; Abdomen schwarz 
mit einem kleinen, länglichen, weißen Mittelfleck auf dem zweiten 
Segment; drittes Segment mit einer weißen, seidigen Binde. Kopf 
groß, breiter als der Thorax, quadratisch, auf dem Scheitel so breit 
wie lang. Augen groß, seitlich, nur die Mitte der Außenseiten er- 
reichend, sehr runzlig, etwas gestreift auf dem vorderen Teil des Scheitels 
mit weißlicher, schwach gelber Pubescenz bedeckt und mit vereinzelten 
aufrechten Haaren, Thorax länglich, fast parallel, an beiden Enden 
gestutzt mit scharfen Winkeln; Außenseiten mehrmals gezähnt; 
Kante des hinteren Absturzes mit einem Dorn jederseits und einem 
in der Mitte. Er ist grubig punktiert und sehr kurz, dicht gelblich 
behaart, auf den Seiten und besonders dem abschüssigen Teil mit 
langen, gelblichen Haaren besetzt. Abdomen sitzend, birnförmig; 
Basalsegment fast ebenso breit wie die Basis des zweiten, punktiert; 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 803 


zweites Segment so breit wie lang und sehr dicht punktieıt; die drei 
Apikalsegmente, bes. das letzte, sind mit gräulich-weißen Haaren 
besetzt, ohne daß diese jedoch Binden bilden. Mittel- und Hinter- 
tibien mit einer einzelnen Dornenreihe. Sporne weißlich. Pygidial- 
feld fein gestreift. 

Länge: 5 mm. 

Natal (Durban), ©. N. Barker. 

Durch die Gestalt des Kopfes und Prothorax von allen süd- 
afrikanischen Arten, die einen einzigen weißen Mittelfleck auf dem 
zweiten Abdominalsegment besitzen, hinreichend unterschieden.“ 


Seite 761 ist vor atossa Per. die Beschreibung der argenteiventris Andre 
einzufügen: 


argenteiventris Andre in Z. Hym. Dipt., 1902, p. 25. 

- „Nigra, segmentis duobus primis abdominalibus ferrugineis; 
segmento secundo maculis basalibus et vitta lata apicali argenteo- 
sericeis ornato; segmentis 3—6 pilis longis argenteis minus dense 
vestitis. Caput transversum, postice arcuatum, oculis emarginatis 
mandibulis extus edentatis, funiculi articulo secundo tertio subaequali. 
Thorax ovatus, scutello plano, metanoti area basali dense argenteo- 
sericea. Abdomen subsessile. Alae violascentes, cellulis cubitalıbus 
tribus. Pedes inermes, albo-hirti, calcarıbus albis. — Long. 10 mm. 

‘ Körper schwarz, die beiden ersten Abdominalsegmente rost- 
farben; erstes Segment in der Mitte seines Apikalrandes mit silbernen 
Haaren bewimpert; zweites Segment jederseits von seiner Basis mit 
einem großen Querfleck aus silberner, seidiger Pubescenz und an 
seinem Apikalrand mit einer breiten Binde aus ähnlicher Behaarung; 
die folgendensSegmente mit schmaleren Binden an ihren Hinterrändern 
und außerdem mit langen, silbernen Haaren zerstreut besetzt; unter- 
seits. sind das zweite und die folgenden Segmente weißhaarig bewimpert. 
Eine ziemlich reichliche, silbrige Pubescenz bekleidet den Raum 
zwischen den Fühlern, das Epistom, Wangen, Schläfen und Basal- 
fläche des Metanotums; eine lange, weiße Behaarung ist außerdem 
über den größeren Teil des Körpers, wie auch über die Beine zerstreut; 
auf dem Mesonotum ist’ diese Behaarung bräunlich. Sporne weiß. 

Kopf quer elliptisch, fast von der Breite des Thorax, hinten ziem- 
lich gekrümmt, dicht punktiert-genetzt. Augen groß, innen stark 
ausgerandet, von der Basis der Mandibeln und den Hinterwinkeln 
ziemlich gleichweit entfernt. Ocellen klein, die hinteren einander mehr 
als den Augen genähert. Mandibeln an der Spitze zweimal gezähnt, 
an ihrem Außenrande unbewehrt. Zweites Fühlergeißelglied viel länger 
als das erste und fast von der Länge des dritten. Thorax länglich oval, 
hinten ein wenig schmaler, Pronotum vorn stark gekrümmt mit kräftig 
ausgebildeten Winkeln, hinten winklig ausgerandet, punktiert-genetzt; 
Mesonotum mit vorn verkürzten Längsfurchen; es ist ebenso wie das 
ziemlich flache Scutellum punktiert-genetzt; Flügelschüppchen groß, 
glänzend, hinten aufgebogen, mit einigen kräftigen, eingesenkten 
Punkten, Metanotum ziemlich kurz, mit schrägem und verrundetem 


- 5I* 5. Heft 


804 " Dr. H.Bisechoff: 


Absturz, dicht netzartig skulptiert, Abdomen ziemlich sitzend, erstes 
Segment schmaler als das folgende, aber an seiner hinteren Articulation 
nicht eingeschnürt, oberseits wenig dicht punktiert, glänzend, unter- 
seits mit einem stark ausgerandeten und, dadurch zweimal gezähnt 
erscheinenden Kiel bewehrt; zweites Segment glänzend, - spärlich 
punktiert, unterseits in ziemlich weiter ‚Ausdehnung eingedrückt, 
jederseits von einem wenig vorspringenden- Mittelkiel; das siebente 
Ventralsegment ist jederseits von seiner Basis mit einem gut aus- 
geprägten Höcker bewehrt. Flügel dunkel, violett; Stigma klein und 
wenig deutlich; Radialzelle groß, an der Spitze gerundet; drei Oubital- 
zellen und zwei rücklaufende Nerven, die etwa in der Mitte der zweiten 
resp. dritten Cubitalzelle münden. Beine ohne Tibialdornen. 


Salisbury (Mashonaland); ein einziges Exemplar von G. A. K. Mar- 
shall gefangen. Dieses Männchen ist verwandt mit dem der specu- 
latrix Sm., aber unterscheidet sich außer der verschiedenen Zeichnungs- 
anordnung des Abdomens durch den hinten gebogenen und nicht 
'geradlinigen Kopf, durch die außen unbewehrten Mandibeln und durch 
‘die fast gleiche Länge des zweiten*und dritten Fühlergeißelgliedes.“ 


Namenregister. 


(Die durch den Druck hervorgehobenen Zitfern geben die Stellen an, an | 
-- denen sich die Beschreibungen der betreffenden Arten befinden.) _ 


-abessinica 457, 467 aegyptiaca 102, 104, 106, |albilateraßs 360, 441 
abyssinica 146 ...148, 151, 742 albistyla 568, 596, 598; 599 
-abottii 245 | aestuans 362,371, 392, 392, |albitegulata 362, 446 
acanthogastra 81, 8% 410, 444, 445 alcis 112, 121, 122, 128 
‘acanthophora 520, 528 aethra 19 alcıthoe 114, 115,122, 123, 
-acamthoterga 520, 526, 5%% |affinissima 624, 632 125, 135 
:acheron 292, %96, 297, 299,.\atra 419 alcyone 589 

409, 766 en africana 291,292, %95, 29%, |alecto 356, 410, 412, 766 
"acıdalia 626, 66% 458 algirica 36, 4% 
-acidaligeformis 626, 66% |Agama 94 ur alienata 252, %98 
-acrisione 403, 552; 553, 555 agama 360, 44% allaloensis 456, 46%, 545 
aculeifer« 519, 520, 525 |agave 183, 189, 719 Allomutilla 553, 617 
«acuticollis 684. 693,701 aglae 213,%%9,230, 234, 773 | Alloneurion d 
adelpha 454, 455, 457, 458, | agnata 420, 721 alluaudi 35, 43, 113, 133, 

460, 472, 494, 475, 477, alabana 565, 606 17.623, 637, 759 

48%, 483, 484, 760 alata 86, 90 althaea 721 
adiugrina 335, 340 alberti 306, 360, 462, 493, |alticola 212, %3% 
-adusta 484, 559, 568, 616 494, 776 amabilis 434 
adustaeformis 460, 484 albicalcarata 567, 591 -- |amalita 721 
aede 758 albicauda 226 amalthea 459, 771 


aegrota 248, 25%, 253, 254 |albicaudata 684, 691, 69% |amarna 249, 267 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


amatonga 12% 
amauroterga 354, 39% 
analis 115, 131, 684, 691, 
692 
anceps 149, 155 
anchietae %54, 268 
andreana 760 
andrei 34, 44, 45, 103, 108, 
318, 320, 670 
andreinii .567, 599 
androgyna 138, 140, 141, 
142 
andromache 248, 251, %57, 
258, 276, 278 
andromeda 184, 190, 191, 
194 
amgomiensis 349, 380 - 
angonina 183, 194 
angularis 623, 641, 643 
angulata 281, 288, 799 
amguliceps 178, 181° 
anna 621, 650, 800 
annularis 684, 700 
annulicornis 163, 168 
amomalicornis 214, 242, 
460, 485 
ansifera 184, 193 
Antennotilla 14, 15, 19, 24, 
679, 710 
antiope 62, 63 
amtongilana 312, 313, 314 
antsianaca 314, 422, 764 
apicicarinata 327 
apicireticulat@ 325 
appias 663, 664, 67% 
Apterogyna 15, 22, 25, 29 
Apteromutilla 758 
Apterotilla 15, 22, 9 
arabica 646, 647, 661 
araphe %60 
araratica 190 
arcuaticeps 498, 50% 
arenaria 617, 634, 635, 670 
areolata 174, 195 
Areotilla 13, 17, 25, 194 
argentata 680, 683, 684, 
686, 687, 690, 70% 
argenteirubra 624, 655 


argenteiventris 775, 803 
argenteoguttata 247, 251, 
252, 253, 265, 274 
argenteopicta407,455, 459, 

479, 480 
argenticeps 624, 628 
argyria 622, 630 
ariadra 423 
arnoldi 86, 88 
arsinoe 183, 192 
arsinoensis 574, 575 
artemis 190 
artemisia 596 
artotana 565, 609, 610 
askhabadensis 96, 9% 
asiatica 104, 106 
asmarana 292, 293, 295 
asmarensis 510, 511, 512, 
566, 600, 606° 
aspila 303, 304, 305, 30% 
astarte 213, %31, 730 
ate 631 
athis 115, 135 
atossa T61 
atra 684, 703 
atrata 211,213, 21%, 218, 
235,250, 284, 760, 762 
atricolor 457,462, 471, 494, 
528 
atricula 359, 429 
atrocyanea 214, 241, 242 
atropos 564, 568, 595, 599 
aurantiaca 292, 300, 340 
aurata 318, 3%6, 350, 359, 
367, 385, 424, 425, 426, 
449 
aurataeformis 359, 424 
aurea 148, 151, 357, 416, 
437 
aureiventris 449 
aureocincla 163, 16% 


aureomaculala 629, 634, 635 


aureopicta 671 

Aureotilla 13, 17, 25, 194, 
311 

auricoma 359, 428, 434 

aurinigra 498, 50% 

auritriangulata 716, 717 


805 


Iaurodecorata 454, on, a7, 


478 
aurolimbata 76% 
auromaculata 212, 223. 
aurovittata 963 
autinoe 629, 658, 662. 


bambata 93, 94 
bangweolensis 349, 380 
barbara 185, 186, 197, 198, 
IT, K180 
barrei 567 
Barymutilla 209 
basalis 178, 181 
basiders 15%, 186, 206 
basihirta 671 _ 
basimarginate 353, 396; 
399 
basiornata 212,' 226, 227 
bassutana 552, 553, 554 
bassutorum 621, 625, 648, 
649, 6614, 664 
batawana 577, 579, 1%3 
baucis 683, 685, 686 
baumanni 349, 31% 
bechuana 114, 127, 
beirana 514, 515 
bella 621, 628 
bellii 156, 15%, 159, 160 
bellona 424, 748 
bembesia 34; 44 
benadirica 352, 395. 
benguelana 350, 381 
bequaerti 184, 195, 319, 329, 
356, 412, 566, 59% 
berberica 564, 588 
berenice 424 
bero& 126, 693, 694, 698,701 
betsilea 305, 310, 406 
bieincta. 684, 705, 706 
bicingulata 684, 306 
bicolor 151, 661 
bidentata 59, 71, %2, 75, 
76, 94 
bifaserata 249, 269, 
685, 687 
bifossulata ‘357, 42% . 


388 


270, 


Ibilobata 62, 6%. 


5. Heft 


806 


bilunata 211, 220 

bimaculata 34, 44, 574 

bimaculigera 62, 63, 461, 
487, 565, 609, 610 

binghami 96, 9%, 335, 339, 
363, 450 

bioculata 345, 364 

bipunctata 56, 5%, 725 

biseriata 345, 354, 403, 404 

bisinterrupta 531, 533, 535 

biskrensis 148, 151 

bismarckburgensis 351, 384 

bispina 684, 690, 693, 694, 
699 

bispinosa 291, 296 

Bisulcotilla 14, 24, 679 

bitaeniata 499, 505, 508, 
509 

bitriangulifera 211, 219, 
220 

bizana 764 

bizonata 251, 875 

Blakerus 54 

bogosana 459, 478 

boheman? 356, 411, 412, 
413 


Dr. H. Bischoff: 


brunnescens 43, 214, 242, |casineana 349, 376 


361, 439 
brunns 559, 569 
brunnipes 52, 53 
brutia 185, 186, 198 
bugalana 349, 360,377,430, 

432, 433, 436 
bukamensis 565, 610 
bulawayoensis 621, 650 
bunkeyana 356, 418 
buruana 350, 39% 
burukruana 354, 40% 
buyssoni 126 
buziana 350, 390 
byblis 114, 119, 129 


caffr« 113, 114, 119, 120, 
121, 129, 136 
caffrariae 349, 349, 782 
calais 703, 708 
calamistrata 681, 682, 696, 
697 
calcariventris 56, 58, 290 
calida 249, 251, 260, 261, 
218, 279, 280 
callirhoe 185, 202 


bolamana 162, 163, 166, 1%0| callisto 216 


bolamanica 351, 376, 382, 
383, 384 
bolamensis 348, 395, 376 
bolivarı 185, 20% 
bonina 212, 233, 538, 550 
bothavillensis 765 
bottegoi 352, 393 
bouvieri 510, 51% 
Brachymutilla 13, 16, 17, 
22, 26, 117, 136 
brachyptera 186, 208 
braunsi 71, 72, 162, 163, 
165, 536, 539, 540, 625, 
662, 685, 704 
bravana 346, 366 
brazzavillensis 351, 384 
breviuscula 88, 425, 731. 
brucei 634, 672 
brunnea 214, %4% 
brunneipennis 43%, 564, 614 
brunneipilosa 335, 340 


calva 56, 5% 

calypso 3% 

calyptrata 565, 615, 616 
camilla 625, 663, 664 
cana 358, 414 
canariensis 78 


caspica 96, 9% 
cassinensis 456, 460, 465, 
485, 486 


|cassiope 113, 121, 128, 133 


castaneipilosa 347, 374 

catanensis 350, 357, 387, 
388, 415, 416 

caucasica 96, 97 

cebrene 765 

cecrlia 217 

celaenc 136 

celia 700 

celimene 621 

cephalica 56, 57, 58 

Cephalotilla 14, 19,24, 509, 
514, 515 

cepheus 212, 228, 747 

Ceratotilla 19, 28, 518, 519, 
528, 530 

cerinipes 81 

ceto 562, 579 

charaziformis 292, 301 

charazus 169, 297, 301,335, 
336, 338, 340, 341, 402, 
415, 453 

charica 625, 663 

chariclo& 786 

chariensis 347, 369, 391 

chartumica 461, 49% 

chiesir 56, 57 

chikawana 348, 374 

chione 249, 250, 272 


camescens 292, 29%, 358, 414| chionella 251, 282 


camiceps 360, 435, 438 
capensis 112, 115, 193 
capicola 694, 699, 700, 701, 
0%, 708. 709, 779 
capitata 56, 5%, 196 
carinaticeps 178, 180 
carinifera 102, 109, 348, 
377 
carinulata 685, 704 
carinulfera 156, 158, 159 
carsont 318, 319, 326, 327 
bis 330 
casignete 458, 472, 495, 
476, 477 


chirindana 251, 286, 287, 
441, 499, 506 

chloris 614, 766 

chlorochrysa 567, 59% 

chlorotica 154 

chrysocoma 359, 4%T, 428, 
519, 522 

chrysomalla 624, 628 

chrysophora 538, 551 

chrysothoracica 564, 600 

chrysothrix 519, 523 

Chrysotilla 18, 28, 31% 

chrysozona 71, 9%, 76 

ciliata 574 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


eiltatscornis 303, 305, 306, 
613 

cinchreis 565, 607, 608, 762, 
765 

cinereifrons 566, 603 

eirce 427 

citernii 186 205 

clarior 183 188, 300 335 
340, 362 446, 521 523 

claripennis 354 360 398, 
431, 432 

clausi 183 190 

clavicornis 178 199, 733 

clelia 217 685 700, 707, 
796 

cleopaira %89 

climene 36 39 40, 41 43 

cloanıha 566 583, 590 

clotho %53 

clymeneis 251, 283 

clypeariformis 498 504 

clypearis 442 498, 503, 504 

‚clytemnestra 220 


coerulea 214, %40 

cognata 53 

colligera 685, 703, 704, 705, 
707 

colpocephala 498, 50% 

comparanda 304, 305, 309, 
310 

comparata 220, 228, 730 

compta 250, 283, 284 

conferata 629 


consors 601, 602 

conspieua 629 

constricta 510 

continua 148, 150, 153 

convergens 62, 68, 69, 346, 
368 

coriacea 62, 6% 

coryphasia 644, 660 

costuta 191 

crassa 64% 

crassiceps 535, 536, 542, 
543 

crassithorax 248, %53 

cretacea 49°, 505, 560, 571 

cretaceifasciata 566, 590 

creusa 596 

cristata 178, 180 

cristigera 156 

crudelis 184, 196 


cruentocincta 625, 662, 664 


ctenophora 521, 525 
ctenoterga 520, 5%8 


ctenothoracica 520, 524, 526 
clytemnestraeformis211,219| C'tenotilla 16, 28, 528, 535, | 


536 
cuneala 327 
cuneatiformis 112, 127 
curtispinosa 520, 526, 529 
curtithorax 684, 689, 690 
curtiventris 561 
cyaneidorsis 237, 791 
cyanochroa 414 
cyamogastra 76%, 791 
cybele 35, 39, 40, 47 


confluens 362, 445, 622, 642 cydippe 128 


confusa 351, 389, 390 
congoana 519,521,5%5,527, 
560, 572, 683, 684, 688, 
70% 
congoensis 456, 460, 464, 
465, 466, 489 
conifera 178, 181 
conigera 319, 329, 332, 776 
eonjuncta 71, 93, 74 
conjunctoides 71, 74 
conradsi 360, 433 
conradti 349, 376, 377 
consobrina 76%, 791 


cylindrica 212, %30 

cyllene 674 

cyparissa 345, 355, 358, 
405, 425, 427, 449 

cyparissaeformis 355, 406 

cypria 660 

C'ystomutilla 13, 16, 17,23, 
26, 144 

cytheris 768, 769, 793 


dakarana 351, 385 
dakarensis 128 
dalila 134 


807 

damarana 606 

danae 618, 620, 653, 675 

danuna 356, 413 

daphne 129, 730, 769, 795 

dasya 211, 220, 795 

dasylabriformis 564, 614, 
71 

Dasylabris 14, 19, 24, 29, 
67 

Dasylabroides 13, 17, 23, 
26, 109, 144, 586, 678, 
699 

decipiens 715, 316, 717 

decken? 622, 6%6, 643, 674 

decoratifrons 185, 198 

defecta 648 

deformis 66, 67 

dejanira 553, 354 

deidama 724 

deiopeia 69%, 779 

delagoana 347, 371 

delagoensis 251, 285, 286, 
568, 596, 597, 598 

delagoicola 211, 219 

demaculata 293, 303 

denticollis 81, 82, 83 

denticrus 105 

dentidorsis 520, 5%6, 529, 
742 

dentilabris 361, 438 

denudata 683, 692 

derewana 358, 414 

deserticola 44 

despicata 730 

desponsa 65% 

detrita 661 

detritepilosa 403 

dewitziana 292, 294, 295 

diacantha 519, 5%9, 538, 
550, 684, 685, 693, 694, 
703, 704, 705, 708 

dice 119 

dichroa 151 

dichromatica 536, 541, 542 

dido %89 

diffieilis 561, 597, 624, 63%, 
684, 694, 700 

diffictllima 354, 398, 399 


5. Heft 


808 


djiboutiensis 456, 46% 

djiboutina 498, 500, 501 

dilataticornis 460, 484 

diselena 212, %%5, 228 

disparimaculata 249, 262, 
263 

dispilota 311, 344, 355, 406, 
407 

dispilotaeformis 346, 36%, 
393 

dispilotaemorpha 364, 36%, 
394 

dissimilis 251, 279, 280 

distincta 5% 

ditissima 769, 788 

divisa 345, 350, 363, 386, 
387, 388, 415, 416, 422, 
427, 448, 449, 622, 6%7 

divorta 656 

dokana 163, 191 

Dolichomutilla 14, 18, 20, 
24, 27, 166, 170, 314, 
316 

dolichothoracica 561, 59% 

dolichoncta 716, 71%, 719 

dolosa 530, 531, 532, 533, 
534 

dora 621, 639 

doriae 622, 640, 674 

dorsata 56, 5% 

dorsidentata 519, 521, 525, 
534 

dorsosiriata 35, 39, 49 

doumerguei 56, 5% 

dubiosa 730 

ducetis 234 

dunbrodia 552, 553, 555 

dunguana 351, 383, 384 

dura 335, 337 


echinata 731 

edentata 62, 66 
Edrionotus 54, 556 
edwardi. 361, 436 

egeri@a 115, 118, 125 
ehrenbergi 350, 387, 388 
electra 185, 203 
ellipsifera 560, 5%4, 575 


Dr. H, Bischoff: 


elmira 184, 195° 

elongata 155 

enippe 562, 580 

entelbensis 499, 50% 

ephippium 53 

Ephutomma 13, 15, 16, 17, 
23, 26, 95, 96, 144 

erigone 86, 89, 94 


foreli 43% 

fornasini 539 

fortistriolata 188 

fossulata 43% 

fracta 249, 256, 258, 276, 
641 ' 

frater 53, 163, 193, 483, 
484 


erinnys 247, 279, 280, 290 |freyi 680, 683, 698 


eritreana 71, 74 


friana 333 


erlangeri 71, 73, 346, 365| frontalis 156, 160, 785 


623, 635 
erronea 557, 564, 588 
ertli 184, 19%, 193 
erythrocephala 56, 5%, 59, 
144 
eumenis 113, 116, 117, 118 
eumenoides 709° 
eunomia 285, 291 
eunyce 626, 662, 664 
euphemia 684, 691 
europaea 210,213, 214,239 
eurydice 680, 681, 682, 695, 
696, 702 
euterpe 247, 802 
evadne 86, 726 
exaltata 566, 589, 591 
excoriata 58 


fallaciosa 319, 3%8 
fallax 42, 43, 362, 44% 
fasciata 56, 58, 318, 324 
feai 348, 376 
Fedtschenkiinae 12 
feminaeformis 57, 59 
fernandrazensis 360, 441 
ferrandi 621, 65% 
ferruginata 148, 151, 561, 
587 
ferrugineipes 574 
ferrugineiventris 661 
ferrum equinum 359, 433 
filum 623, 638 
fimbriata 156, 160 
flabellata 12, 713, 714 
floralis 415, 449, 450 
fluminis 538, 547, 548 
fluonia 770 


fucata 212, 228 

fugitiva 186, 20% 

fülleborni 460, 483 

fulviges 142 

fulvithoracica 113, 121 | 
fulvodecorata 519, 530 ? | 
fulvopilosa 249, 244 

fulvovittata 248, 255 

fumata 9%, 98 

fuscipalpis 62, 65, 66, 68 


gabesiana 154 
galanthis 685, 700, 708 
galeata 565, 615, 616 


- Igallana 357, 421 | | 
j 


ganalica 183, 188 

gandana 458, 496, 477 

garuana 358, 4%3, 600, 601. 

garuensis 357, 421, 452 

gaza 133 

germanica 212, 226, 227 

gesiroi 34, 3%, 621, 699 | 

geyri 36, 4%, 148, 15% 

ghiliani 207 

ghindana 354, 399 

giganteo 648 

glabra 34, 36 

glauce 185, 202, 203 

globithorax 461, 48% 

globularia 35, 39, 49, 50» 

glossilabris 361, 438 

Glossotilla 14, 18, 24, 28, 
364, 454, 528, 587_ 

godefredi 626, 660, 661 « 

goeizei 560, 569 

gorge YI1 REN SL 


£ | 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


gorongozana 352, 390, 457, | 
413, 475, 

gorongozensis 461, 491 

grandiceps 213, 234, 235 

grandidieri 433, 735 

grantella 203 

granulipygidialis 498, 499, 
500 

graueri 352, 388 

gravis 625, 664, 666 

grisca 626, 659 

griseola 302, 336, 341 

quesfeldti 292, 293, 347, 
372, 373, 374 

guineensis 166, 316, 318, 
319, 321, 322, 330, 331 

guttata 693 

gynandra 86, 89 

gynandromorpha@ 117, 138, 
142. 


Hadrotilla 13, 17, 25, 27, 
243 

halensis 57 

harrarensis 167, 346, 359, 
367, 424, 521, 524, 525 

harrarica 565, 611 

hecate 184, 192 

hecuba 563, 564, 567, 576, 
580, 583, 590 

helle 243, 244 

hellotia 568, 59% 

heptaspila 521, 5%4 

hermione 771 ; 

heterodonta 318, 319, 323, 
324, 328, 329, 330 

hildebrandti 355, 408 

hippolyte 731 

histrio 769, 79%, 793 

holomelaer a 682, 69% 

honesta 459, 481 

hoplocephala 134, 778 

hoplocephaloides 541, 542 

horrida 250, 263 

hova %35 

humbei 135 

hurei 676 


hyberythra 354, 397, 398, 
400 

hydropica 196 

hylaeus 119, %42 

hyperspilota 353, 399 


idia 113, 134 

idonea 185, 200 

idoneaeformis 185, 201 

idoneaemorpha 185, 201 

ignava 213, %3% 

ignoranda 348, 376 

ignorata 454, 456, 468 

ignota 360, 430 

ilgi 61, 65, 736 

ilgiformis 736 

ilythia 113, 118, 119, 121 

imitatrix 135, 561, 586, 
587 


immaculata 184, 19%, 28%. 


429 
inalata 57, 59 
incerta 97, 147, 148, 149, 
155 
inconspicua 119, 213, 229, 
230, 234, 773 
indeterminanda 561, 576 
indifferens 566, 603 
infamium 498, 501 
inflata 641, 644, 645, 673 
inkona 436 
innesi 560, 572, 737, 738 
ino 531, 53%, 533 
inornata %73 
interrogata 444 
interrupta. 386, 390, 39, 
415, 449, 624, 631, 632 
intraorbilalis 354, 362, 401, 
453 


linversa 248, %57 


iphonoe 544, 551 
iphianassa 138 

iris 716, 

irritabilis. 721, 739 
italica 648, 661, 662 


809 


jamkisiaca 357, 423 
jankisiana 351, 383, 384, 
454, 456, 466 
jankisiensis 81, 84, 613 
jeamelli 683, 686 
jokelensis 460, 489 
jousseaumei 438 
junodi 182, 354, 404, 537, 
539 


kachiobweana 357, 419,420, 
447 

kakumgene 305, 308 

kalahariana 626, 665 

kalaharica 112, 118, 201, 
210, 216, 251, 282, 562, 
578 

kalahariensis 568, 598 

kalumbana 347, 369 

kamboveana 349, 319, 380, 
458, 497 

kameroniana %15 

kameruna 250, 262, 537, 
543, 623, 636 

kamogana 508, 510, 513 

kandla 626, 665 

karroa 678 

kasongoensis 461, 48% 

kassalina 96, 99, 152 

katangana 184, 195, 537, 
545 

katonai 71, 7%, 510, 513, 
739 

katonga 114, 131, 133 

kawirondocna 355, 405 

kenyana 250, %67, 458, 473, 
520, 527 

keteana 348, 378 

kibomboana 43%, 461, 486, 
488 

kibonotoensis 318, 319, 325, 
327, 328, 329 

kiboschoana 716, 718 

kibweziuna 521, 522,526 

kifaruana 162, 163, 164, 
165, 171, 352, 394, 395 

kigonserana 536, 54% 


5. Heft 


810 


Dr. H. Bischoff: 


kikuyana 184, 193, 519, |leucoura 226 


527 
kilimana 538, 549 
kilsmandjarica 34, 38 
kiogana 359, 425, 426 
kipochiana 348, 372, 373, 
375 
kitompoana 563, 585 
klugi 45, 48 
klugiana 363, 449,450, 451 
koedoesana 685, 70% 
kohli 683, 688 
kokpetica 96, 98 
komarowi 96, 9 
Komarowia 12 
kondowensis 183, 194 
Konowiella 8 
kotakotana 248, %6% 


Labidomilla 22, 26, 60 

lacustris 354, 401, 402 

laevigata 214 

laevinotala 345, 354, 403 

laevis 76 

lampropyga 458, 474 

landanensis 746 

langenburgensis 309, 310, 
347, 361, 368, 369, 443 

lateritia 46 

laticollis 248, 255, 258 

latona 113, 121, 129, 131, 
133 

latreillei 35, 36, 41, 42, 48 

laverna 440 

leda 613, 740 

lembana 520, 528, 529 

leonina 461, 488 

leptacantha 540 

lepida 634 

leucoma 361, 439 

leucopis 479, 735 

leucopyga 297, 301, 334, 
335, 336, 337, 338, 339, 
341, 399, 400, 402, 453, 
473, 684, 691 

leucospila 299, 335, 336, 
339, 340 

leucotricha 356, 41 


leucozonaria 565, 567, 612 

lezginica 56, 5% 

ligulifera 360, 440 

lilongweana 349, 317 

lindiensis 346, 365 

Liomutilla 23, 26, 9% 

liopyga 458, 473, 474 

liotela 458, 4946, 477 

Liotilla 16, 26, 76 

lissopyga 86, 88 

littoralis 156, 556, 557 

levida 102, 103, 104 

levingstonis 319, 326, 329, 
331 

loangwana 250, 259, 263, 
292, 298 

lobicornis 305, 311 

lobifere 626, 660, 666 

lobifrons 536, 540 

lobognatha 447, 778 

Lobotilla 14, 18, 24, 27,291, 
334 

loloana 458, 495 

longicollis 53 

longigena 563, 58% 

Lophotilla 14, 18, 24, 303, 
613 

lualabana. 183, 194 

luangwae 346, 366, 373 

luangwana 113, 131 

luangwensis 347, 374 

luangwicola 349, 380, 381 

lucasi 84 

luctifera 457, 462, 470, 472, 
474, 477 

luebberti 568, 598 

lufirana 352, 389 

lugubris 661 

lukulediana 249, 251, 268, 
270, 281 

lysippe 532, 534 


mackayı 250, %40, 271 

macularıs 318, 331, 623. 
642 

maculicornis 163, 168 


‚madecassa 311, 314, 315, 


735 
magrettii 625, 66%, 701 
magrettina 41 
maidli 562, 569 
magnifica 459, 480 
maja 114, 124, 125, 767 
major 626, 661 
makalange 304, 305, 310. 
602 
makanga 625, 666 
malagassa 187 
mangocheana 346, 365, 366, 
683, 689 
manicana 347, 371, 37% 
manoa 764, 748 
marcella 186, 205, 730 
marginata 210, 214 
maroccana 185, 186, 199 
marshalls 144, 251, 28% 
martinii 292, 298 
mashonana 214, 238 
mashonensis 457, 495 
mashuna 625, 666 
matola 74% 
matopoa213, 231, 232, 236 
matoppoana 461, 486 
matuta 138, 140, 141 


Imaura 96, 98, 634, 635, 


636, 646, 659, 673 
mauraeformis 623, 636 
mauroides 623, 636 
mazima 249, 252, 267, 280 
media 319, 331 
medon 342, 346, 347, 362, 

366, 391, 444, 446, 482 
melaena 356, 409 
melanaria 221 
melanocephala 292, 294, 

299, 300, 339 
melamochrysa 697 
melanostyla 435 
melanothorccica 560, 5%0 
melanothorax 563, 587 
melanotica 184, 193, 211. 

213, 216, 217, 234 
melete 138, 140 
melicerta 617, 625, 66% 


er Ev 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


melpomene 563, 576, 581, 
583, 584, 590, 591 

menalippa 589 

mendax 714% 

mephitidiformis 623, 645 

mephitidoides 623, 645 

mephitis 623, 626, 640, 644, 
645, 660 

meridionalis 456, 464, 465, 
466 

meridiooccidentalis 34, 45, 
182, 190 

merope 622, 624, 625, 629, 
630, 631, 634, 658, 662, 
671 

mesomelaena 661 

mesopotamica 149, 153 

metatarsalis 114, 125 

metell« 186, 204, 205 

methneri 319, 331, 352, 391 

microcephala 248, 251, 259, 
265, 276, 277, 278, 626, 
670 

microphaina 81, 82, 84 

microsoma 9% 

mikindanica 362, 447, 448 

Milluta 12 

milmili 156, 159 

Mimecomautilla 14, 19, 24, 
29, 496 

miniaticeps 352, 363, 387, 
393, 418, 450 

miniaticornis 35, 40, 41 

minor 319, 330 331, 546, 
623, 642 743 

minos 49, 797 

minuta 537, 546 

minutaeformis 537, 546 

miranda 288 

misana 356, 412. 520, 526 

mitana 566, 605, 606, 611 

mlandjiana 685, 705 

mlanjeana 179, 180, 349, 
379, 560, 568 

mlanjensis 357, 420, 567, 
593, 594 

mlanjica 356, 420 

mlanjicola 567. 590 


mlokosiewitzi 35, 39, 40, 50 

mnemosides 779 

mnemosina 36, 44, 49 

mniszechi 211, 221, 222, 
225, 779 

moamba 621, 649 

mocquerysi 248, 251, 254, 
275 


mocsaryi 36, 44, 48, 233, 


8ll 


Inamaquana 622, 630 
Nanomutilla 13, 22, 25, 85 
nanula 86, 89 

Inasicornis 564, 599 
Inasifera 362, 451 
natalensis 112, 119, 251, 
| 286, 287 

natalica 564, 613 
Indjolensis 348, 398 


561, 575, 624, 635, 480|neavei 62, 66, 67, 68, 113, 


moerens 767, %81, 791 
mogadiscioana 456, 463 
mombasana 352, 394 
mombasensis 353, 39% 
momberana 349, 381 
monochroma 538, 548 
monstrosa 215 
montana 558, 561, 564, 573 
574, 588, 603 
montanaeformis 566, 603 
monteiroae 292, 301, 302, 
303 
monticellii 563, 584, 585 
morawilzi 36, 42, 44, 45 
moschiana 347, 344 
moslemita 363, 449 
mpalana 351, 391 
mufungwana 350, 380, 381, 
564, 613 
mufungwensis 357, 419, 
447 
muliicarinata 515, 518 
multispina 292, 293 
mutica 57 
Mutilla 13, 17, 20, 25, 27, 
209 
mutilloides 44 
meverana 347, 366, 373, 374 
Myrmecopterina 8 


Myrmilla 22, 23, 26, 54. 


552 


129, 131, 132, 135, 443, 
624, 632, 674 
neaveiformis 113, 134 
ngouriensis 456, 466 
nigeriaca 567, 599 
nigeriae 360, 435 
nigeriana 357, 42% 
nigra 318, 3%3, 574 
nigrescens 574 
nigriceps 53, 120, 536, 542, 
543 
nigricolor 71, 44, 456, 462 
nigrilateralis 563, 583 
nigripennis 362, 45% 
nigripleuralis 537, 541 
nigrisgquamulata 564, 614 
nigristyla 416, 417 
nigrita 249, 270, 574. 626, 
659, 683, 688 
nigrithoracica 319, 
623, 642% 
nigrithorax 212, %%8, 572 
nigritorguata 354, 398 
‚nigroaurea 682, 696, 697, 
709 
‚nilotica 357, 416, 634 
Iniobe 445 
Initida 36, 4%, 45 
Initidiventris 300, 336, 338 
‚niveitegulata 43% 
nivecmaculata 359,421, 429 


330, 


M yrmosa 15, 16, 22,25, 50 |ncdosa 103, 10%, 108 


Myrmotilla 16, 26, 84 


narrobiana 212, 230 
nars 744 

nairashana 562, 586 
namama 138, 141, 142 


ınorlia 113, 131, 133 
notata 249, 268, 274, 281 
notatiyennis 566, 608, 765 
Inotcmelaena 212, 230 
Inotcmelas 213, 214 
noremgutiata 185. 199 


5. Heft 


2 


=’ 


8l 


nuda %8% 

nudata 623, 642, 643 

nyangwensis 461, 491, 492 

nyansensis 347, 340 

nyasaca 362, 447, 448 

nyasana 685, 706 

nyassanı 34, 38, 352, 389, 
456, 465 

nyassicola 461, 49%, 499, 
508 

nyctimene 626, 659 

nyikana 184, 198 


oberthüri 445 

obesa 462, 494 

obscura 34, 37, 38 

obscurata 336, 341 

obscurior 212, 232%, 537, 
538, 539, 540 

obscuripennis 450 

obscurithorax 572 

obtusa 190, 532, 533 

occidentalis 249, 261 

ocellata %46 

ochraceipes 312, 313, 537, 
547, 734 

ochraceomaculata 457, 462, 
412, 495 

octacantha 520, 528 

ocularis 248, 258 

odontolabris 360, 423, 427, 
437, 438 

Odontomutilla 13, 17, 20, 
25, 27, 245, 641 

odontostoma 360, 437, 438, 
440 

Odontotilla 26, 59, 70 

offecta 220 

ogadenica 352, 395 

olcesei 56, 57 

olivieri 35, 36, 39, 40, 43, 
50, 661 

omissa 498, 499, 500, 504 

omphale 562, 581 

opaca 339, 340 

opis 446s 

oranienei 660 


Dr. H. Bischoff: 


'orientalis 113, 132, 213, 
231, 261 

ovata 248, 264, 265 

ovataeformis 248, 266 

ovordea 48% 

'pakasana 518 

pallescens 362, 446 

pallidicornis 106 

pallidior 4%, 43, 103, 10% 

pallidula 563, 604, 605 

pallipes 96, 98, 149 

pamana 356, 412% 

pandora 138, 143, 729, 730 

panganina 347, 391, 372, 
373 

parallela 211, 223, 226 

parca 196 

paripunctata 387 

parki 74%, 756 

partita 560, 564, 572, 588, 
722 

parva 87, 248, 251, 260, 
218, 7147 

parvula 58 

pasyphae 448 

pavesii 359, 433, 434 

pectinata 518, 520, 521, 
522, 523, 524, 525, 533 

peclinidorsis 523, 532 

pectinifera 535, 538, 539 

pedunculata 104, 743 

pedunculatoides 105 

penelope 448, 769 

penetrala 183, 186, 18%, 
207, 587 

penicillata 210, 216 

Peringueya 245, 247 

peringueyi 138, 141, 163, 
166, 169, 717 

permacularis 562, 580 

permaculala 624, 633 

permeans 454, 457, 440, 
471 

perrisi 560, 5%2 

perse 747, 149 

persephone 749, 769, 802 

perrttiala 198 


peirusiana 163,983: 


| petulans 802 


phaeopus 458, 490,477 
pharaonis 484 
phegea 568, 59% 
philyra114, 117,118 
phocia 247, 80% 
phoebe 663, 710 
phrygia 674 

pici 35, 39, 49 


|pilidecorata 305 


piliscapa 514, 515, 51% 
planiceps 305, 308 
platiensis 574 
Platymyrmilla 58 
pleuromelaena 353, 396 
Plumarius 8 

politana 459, 80° 
polyacantha 536, 542 
polychroma 564, 611 
polyxene 49 
ponderosa 248, %64 
porosicollis 212, 23%, 233 


porphyrea 622, 638 
posselana 354, 398, 40% _ 
praeclara 305, 311, 558, 
565, 610 Fe j 
praedatrix 562, 581 
pretiosa 459, 481 
primigenia 318, 320 
| principis 454, 457, 461, 
412, 495 ; 
Pristomutilla 19, 28, 518, 
534, 754 
procne 114, 125, 126, 134 
prolongata 462, 493 
Promecilla 20, 28, 415° 
promontorii 485 
pronotalis 510, 514 \ 
propodealiformis 360, 43% 
propodealis 360, 430, 431, 
432, 436 E' 
proserpina 758, 786 
prothoracalis 413 
Protomutilla 9, 16 
pruinosa 563, 566, 585,591 


ıpsammathe 506, 750, 786 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


Psammotherma 14, 19, 24, 
679, 11, 801 
pseudobero& 684, 690, 701 
Pseudocephalotilla 14, 19, 
24, 514 
Pseudomutilla 54 
Pseudophotopsis 13, 15, 16, 
2 ,.17,28, 26, 94, 149, 152 
pseudopygidialis 162, 164, 
165 
pseudotricolor 364, 457, 469 
puescheli 184, 193 
puguana 351, 370, 385 
pulchella 454, 458, 498 
pulcherrima 359, 4%6, 78% 
pulchricolorata 214, %3% 
pulchridecorata. 361, 436 
pulchrihirta 419,503, 567, 
594 


punctata 558,563, 587,588, 


611 
punctifera 560, 570 
punctinoda 179 
punctum 58 
punguana 358, 415, 426 
purpurata 205, 214, 238, 
239, 501, 508, 750, 
7718, 787 
pusilla 561, 563, 542, 588 
pycnothoracica 354, 363, 
400, 423, 424, 448, 600 
Pyenotilla 13, 17, 25,.27, 
155, 18% 
Ppygidialis 185, 203, 683, 
69% Ze 
pygmaea 86, 8%, 89 
pyramidarum 5%4, 588 
pyrene 730 
pyrrhospilota 355, 405 
pythia 211, %16, 217, 220, 
726, 788 


quadraticollis 138, 14% 

quadrifasciata 172, 361, 
440 

quadrimaculata 249, 271, 
634, 635 

quadrinotata 221 


'quadriornata. 187 
'quadrisulcata 679, 680 


813 » 


rubroaurea 624, 626, 653, 


654, 656, 657, 676, 677 


quadrituberculata 163, 193, |rubrocincta 574 


433, 434 
quartinae 801 
qwinquecineta 113, 121 
quinquedentata 113, 121 
quinquemaculata 211, 213, 
221, 23% 


rubromediata 115, 135 
rubrosignata 661 
Rudia 54 

rufata 356, 409 
rufescens 4%, 561, 598 
rufibasalis 353, 396 


| quinquenotata 623, 63%, 638 |ruficeps 113, 131, 132, 144 


quintociliata 560, 569 


radamae 212, 224, 225 

radamaeformis 212, 224 

radoszkowskii 359, 4%8, 443 

Radoszkowskius 245 

radovae 211, 218 

raffrayi 185, 199 

raptrix 562, 58% 

reimeri 350, 390 

renominanda 498,499, 501, 
502, 505, 506, 508, 509, 
750, 778, 787 

reunionis %50, 751 

rhodesia 35, 41, 789 

rhodesiaca 258, 259, 346, 
366, 456, 465 

Rhopalomutilla 13, 14, 17, 
18, 25, 27, 1%6, 733 

Rhoptromutilla 697 

rhua 250, 284 

richteri 353, 395, 396, 397 

rikatlana 347, 371 

robechii 185, 197, 198, 199, 

er, 

robustior 57 

rogenhoferi 621, 639, 645, 
671 

rotundicollis 256, 257 

rotundipyga 319, 328, 329, 
332 

ruberata 112, 120 

rubescens 625, 655 

rubida 58 

''rubra 112, 135, 586 

rubricans 567, 593, 594 

rubriceps 498, 501 

‚‚rubripilosa 624,655, .656 | 


rufipes 557, 561,562, 564, 
574,579,588, 683, 687, 
713, 744, 765, 774 

rufipleuralis 561, 595, 576 

rufisguamulata 356, 412, 
564, 613 

rufithoracica 251, %76, 521, 
524 

rufocephala 634 


rufocoronata 751 
rufofemorata 292, %98 
rufoguttata 184, 19% 


rufopieta 567, 598 


rufothoracica 96, 98 


rugosipygidialis 498, 500 
rugulifera 352, 39%, 393 
ruhama 510, 512 
rukuruana 458, 476 
rukuruensis 348, 395, 456, 

464, 465, 466 
ruspolii 96, 98 


sabargumae 537, 540 

sabulosa 683, 68% 

saga 6%4, 675 

salisburyana 213, 237, 626, 
668 

salisburyensis 186, 204, 
350, 381 

salisburyica 362, 44% 

saltensis 214 

samburuana 352, 394, 395, 
561, 586 

samharica 537, 544, 545 

sampwcana 349, 380 

sanctae-mariae 790 

sanguinicollis 146, 147,149 
152, 154, 155 .: 


5. Heft 


814 Dr. H. Bischoff: 
sericeiventris 198 

serta 572 

sessiliventris 528, 537, 543 
sexpunctata %53 


sankuruana 351, 384 
sansibarensis 349, 378,379 
saussurei 245, 248, 251, 
278, 280, 281 
savignyi 35, 36, 42, 46 
scabrofoveolata 201, 205, 
210, 214, 215, 216, 237, 
238, 791 
scabrosa 138, 142 
schmiedeknechti 57 
schoutedeni 625, 669 
schroederi 185, 204 
schulthessi 684, 689 
schultzei 34, 46, 113, 131, 
132, 133, 617, 618, 620, 
651, 652 
schulzi 474, 482 
scioana 565, 604 


shilouvanica 349, 38% 
shiratiana 531, 535 
shiratiensis 440, 460, 490 
sichels 358, 443 
signata 560, 572 
signaticeps 622, 62%, 628 
signatipennis 103, 108 
sikorai 566, 616, 625, 626, 
655, 656, 658, 759, 763, 
770 
silverlockı 537, 544 
silvestriüi 953, 754 
simiana 19% 


scolioides 7IL similis 96 
scutellaris 574, %13 simillima 115, 118, 319, 
scutellifera 318, 319, 320, 328, 329 


321,331 
secreta 752 
sefrana 661 
segkoma %5%, 757 
semele 103, 10%, 750 
semiaurata 624, 634 
semiaurea 96, 99 
semicirculata 454, 459, 479 
semiflava 564, 600 
seminigrita 244 
semipolita 520, 528, 529 
semirubra 62, 69, 149, 153 
semistriata 102, 103, 104, 
105, 106 
semistriataeformis 103, 106 
semiviolacea 567, 594 
semyra 213, 236 
senegalensis 211, 22%, 293, 
300 754 
sennae 163, 16% spilotoma 493 
sennarensis 350, 370, 391 |spinicollis 510, 511 
septaratica 565, 605 spinidorsis 732, 954 
septemmaculata 403, 531, |spinifera %55 
533 spinigera 248, 253 
sepulchralis 626, 669 spinosa 162, 164, 165 
serenjeana 354, 401 Spinulotilla 13, 17, 23, 26 
sericeiceps 574 160, 308, 717 


simpliciventris 567, 599 
simulans 715, %16, 717 
'singularis 683, 695, 696 
sinuata 183, 190, 196 
sinuosiceps 510, 513, 515 
sjoestedti 218. 
Smicromyrme 14, 18, 19, 
20, 24, 29, 291. 556 
sokodeana 351, 385 
somalica 148, 154,248 265, 
346, 368, 675 
sordidata 410 
speculatrix 456, 466, 467 
468, 723 
spekei 226 227 
Sphaerophthalma 680 
spiculata 538, 547, 548, 549 
spieulifera 520, 5%%, 523 


shilouvanensis 349, 370, 38% 


|Squamulotilla 16, 23, 80, 
613 
staurospila 562, 597 
Stenomutilla 14, 15, 19,24 
29, 291, 679, 680 
sterlingi 560, 591 
stigmatica 103, 10% 
stilpnopyga 457, 49%, 473 
stimulatrix 623, 631, 632. 
634 
straba 183, 191 
strangulata 514, 515, 516 
stupida 220, 794 
suakinensis 357, 418 
suavis 454, 455, 457, 461, 
466, 467, 468, 488 
subcarinata 624, 643 
subcomata 561, 563, 574. 
579, 588 
subconspicua 622, 648 
subcontinua 150 
subfasciata 561, 596, 577, 
581 
subinermis 64 
subrufa 460, 483 
subsessilis 681, 683, 685 
686 S 
subspinosa 62, 68 
sudanensis 454, 456, 457, 
468, 469 
sulcata 555, 556 
sulcicauda 362, 448 
Sulcotilla 19, 28, 555 
sunguensis 156, 159 


"|superconfusa %95 


supernumeraria 454, 459, 
a8 

sycorax 318, 319, 323, 3%5 
326, 327 

syntoma 353, 397 

syrinz 687, 688, 701 


taborana 292, 299. 300, 335, 
337 

taitana 361, 439 

takrura 357, 41%, 418 

jtanfikiana 456, 463 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


tangana 251, %95, 537, 544, 
622, 641 
tanganjicae 357, 42% 
tanganyikana 163, 
622, 646 
tangerina 53 
tarsispinosa 64% 
tauriceps 62, 63, 64, 65, 67 
taygete 116, 11%, 119 
tchaniana 538, 549 
tecmessa 215, 740, 772 
tegularis 362, 450, 451 
telamon 293, 30% 
telekii 683, 68% 
tellinii 250, 284 
tenetiensis 53 
tenuistriata 352, 39% 
tergacantha 528, 531, 534 
terpsichore 623, 643, 645 
tessmanns 86, 90, 250, 285, 
360, 538, 549 
tesiacea 103, 104, 149, 154 
tetraspila 563, 58% 
tettensiella 560, 591, 572 
tettensis 291, 560, 568, 569, 
580, 595, 729, 800 
thaba 114, 123 
thais 621, 649, 650, 675 
themis 319, 332, 362, 445, 
769 
thisbe 102, 103, 104, 750 
thomsoni 218 
thoracica 537, 540, 624, 633 
thoracosulcata 537, 544 
thyas 463 
thyone 608, 765, 771 
tibialis 567, 596 
tingitana 661 
tisiphone 249, 269, 270 
tisiphonella 251, 28% 
togoana 250, 259, 263, 280, 
624, 629, 684, 690 
togoensis 537, 546 
lomyris 249, 251, 268, 269, 
281, 282 
tongana 178, 181 
torosa 198 
tosquineti 351, 383 


170, 


transiens 211, 222 
transvaalensis 531,532, 713 
transvaalica 414 
transversiceps 162, 193, 308 
transversinotata 552, 553, 
554 
transversonotata 755 
trefurthi 335, 341 
triangulipyga 319, 328, 332 
trichionata 499, 505 


Tricholabioides 13, 17, 23, | 


26, 99 

tricolor 345, 363, 364, 469, 
470 

triccloriformis 364, 457, 
469 

tircuspidocarinulata 162, 
165 

tricuspidoides 62, 68 

tricuspis 62, 65, 66, 68, 
751, 755 

trifoliata 635 

trigonophora 334, 345, 353, 
395, 396, 397, 398 

trigonotoma 358, 426 

trimacula 293, 295,299,399 

triodon 211, 219 

tripunctata 560, 590, 571 

trispilota 183, 190 

Trispilotilla 14, 18, 24, 27, 
291, 334 

Trogaspidia 14, 18, 24, 27, 
334, 342, 506, 600, 754 

‚tropicalis 562, 579 

Tropidotilla 13, 14, 17,18, 
23, 27, 155 

truneativentris 358, 413, 
414, 506, 507 

tuberculata 353, 39% 

tuberculicollis 325 

tuberculifera 292, 301, 362, 
45% 

tunensis 567, 572° 

'tyro 567, 589 


'udana 362, 451 
|uelleana 457, 49% 
juellensis 462, 494 


815 


ugagana 347, 34%, 375 
ugandana 248, %61, 356, 
\ 411, 683, 696 
ukambana 567, 594 
ukamiensis 796 

umganze 156 

umtalina 250, 71, 75% 


umtata 499, 509, 764, 765 

unduligera 348, 398, 379 

unguiculata 344, 355, 404, 
754 

|unicincta 574 

unicingulata 568, 598, 715, 

716, 718 

unifasciata 249, %57 

unifossulata 432, 433 

unimaculata 572 

unipunctata 621, 65% 

univittata 661 

uremdna 362, 446 

usambarensis 211 

usambarica 250, 274 

| 

varians 566, 602, 603, 607 

variipennis 359, 426 

vassei 186, 205 

vaucheri 91 

venustula 355, 40%, 408, 480 


venustulaeformis 459, 480, 
481 

versuta 410 

verticalis 113, 120, 560, 573, 
622, 636, 645 

verticifera 183, 189 

vespertina 46 

vetustaits 341, 356, 409 

victoriae 457, 471 

viduata 557, 561, 564, 572, 
588 

Viereckia 19, 28, 518, 552 

vigoniorum 351, 383 

viıgo 621, 650 

vittata 650 

voeltizkowi 625, 654, 655 


voiensis 250, 255, %59, 460, 
483, 484 


5. Heft 


816 Dr. H. Bischoff: 


wabonica 352, 394 zanthopus 458, 49% \zimrada 249, 266, 26%, 280- 
wabonina 183, 188, 460 | Xenomutilla 680, 695 zinderana 458, 494, 559, 


490, 491, 621, 639 571 
wahlbergi 128 zamaca 355, 407 zoö 163, 191° 
wesmaeli 214, %39 zanacaeformis 355, 408 |zulu 184, 196 
willowmorensis 113, 121 |zanzibarensis 53%,533,534, 

123, 124, 561, 536 742 


Es erschienen die Bogen 1-—10 äls 86. Jahrg. 1920, Abt, A 1. Heft im Oktober 1920 
„11420, 2 00 et RO 


”’ » ” ” 21—30 93. 19, 8. aa es Dezember1920 
” >> > > 31—40 DE IIEE? Y Year Y ” AT 4. » » Februar 1921 
FE y> Be 41—Schluß als 86.Jg. ‚, Aal: 


»>  9.. März 1921 


Monographie der Mutilliden Afrikas, 817 


Erklärung der Tafelfiguren. 
Tafel I -III. 


Die Figuren stellen die Zeichnungsverteilung auf dem Abdomen des Weibchens 

(soweit nicht anders angegeben) schematisch dar. Weiße Flecken und Binden 

sind in den Figuren durch Schwarz, goldige durch Punktierung wiedergegeben 
(ausgenommen Fig. 50). 


1. Labidom. antiope. 29. Dasyiabris togoana,neavei- 

2. »»  bimaculigera. thoracica, maura. 

3. „  tauriceps. 30. a merope. 

4. „ lg. 31. $ namaquana. 

5. ” fuscipalpis. 32. >> bella. 

6. nn tricuspis. 33. en pörphyrea. 

7. „» neavei. 34. BE subconspicua. 

8. »» bilobata. 35. ” gestroi. 

9. » subspinosa. 36. = mauroides, verticalis. 
10. „„  semirubra. 37. a inflata u. f. tangana. 
ll. Dasylabris bassutorum. = ” U, 

12 virgo 39. 27 arabica crassa. 
13. 5 anna u. bulawayoensis. 20. 2 ütalica 1. def ech: 
2 41. FR danae (Körper rost- 
14. % unipunctata. { / 
15. ferrandi. braun, Binden goldig). 
16. » schultzei. 42. Dasylabroides capensis. 
17: 2 rubroaures undandere | 43, 2 caffra. 
madag. Arten. 44. 7 eumenis. 
18. 7 deckeni, doriae. 45. » cumeatiformis. 
19. Re signaticeps u. chryso- = Ki Ba: 
ll; 47. > nortia. 
e 2 3 0% 48. 5 alluaudi. 
20. 55 Signaticeps, divisa, 49. T in 
tanganyikana. Echt. 
21. uluirsa 50. ” rubra (in dieser Fig. 
R 5 ist die punktierte Fläche rost- 
22; A neavei f. permaculata. b di Ka halt 
23, * audi raun; die schwarz gehaltenen 
24. ae Partien entsprechen denschwar- 
25 ö IR zen des Originals; die hinteren 
26 ” : Segmente sind hell behaart). 
27. 5 dora. 5l. Mutilla eurogeea, differens. 
28. ; rogenhoferi. 52. Pyenotilla pygidialis, schroederi, 


Archiv für Naturgeschichte -9 
1920. A. 5. 9 5. Heft 


87. 


Dr. H. Bischoff: 


- 


Mutilla scabrofoveolata,penicillata.| 88. Cdontomutilla somalica (Flecken d. 


2) 


pythia, melanotica,alticola. 

pythia atrata, radovae. 

pythia bitriangulifera, 
triodon. 

dasya, mniszechi,transiens. 

bilunata, senegalensis, 
germanica, basiornata, 
obscurior, nigrithoraz. 

5-maculata. 

parallela. 

auromaculata. 

radamae. 

radamaeformis. 

diselena. 

cepheus. 

fucata, inconspicua, aglae, 
nairobiana, notomelaena. 

ceylindrica, bonina. 

matopoa. 

porosicollis. 


Pyenotilla penetrata. 


” 


>) 


4 


, 


sinualta, _trispilota, 
straba, andromeda, 
parca, zulu. 

ansifera. 

rufoguttata. 

nyikana. 

barbara. 

robecchti. 

maroccand. 

raffrayi. 

idonea. 

idoneaeformis. 

bolivari. 

idoneaemorpha. 


. Odontomutilla fulvovittata. 


argenteoguttata. 

spinigera, CrUSSi- 
thorax, aegrola. 

mocquerysi, UsSam- 


barica, kenyana, 


mackayi, tisi- 
phone, kameruna, 
umtalina, quadri 
maculata, loang- 
wand. 

fracta. 


89. 
90. 


91. 
92. 
93. 


94. 
95. 


96. 
97. 


98. 
9. 
100. 


101. 
102. 
103. 
104. 
105. 


106. 
107. 


108. 
109. 
110. 
111. 
112. 
113. 
114. 
115. 
116. 
117: 
118. 
119. 
120. 
121. 
122. 


LE) 


2. und 3. Tergits 
gleichweit entfernt); 
inversa. 
laticollis,andromache, 

ocularis. 
unifasciata, rhode- 

siAaca. 
voiensis. 
microcephala. 
calida,  kotakotana, 
ugandana. 
calida occidentalis. 
disparimaculata, 
togoana. 
ponderosa, ovata. 
mazima,lukulediana, 


bifasciafa, notata, fulvopilosa. 


2} 


tomyris. 


. Trispilotilla quessfeldti, asmarana 


, 


LE) 


9’ 


melanocephala, multi- 
spina. 

dewitziana. 

africana. 


Dolichomutilla seutellifera. 


2) 


LE} 


„ 


guineensis. 
SYCorax, nigra, 
livingstonis, minor, 
nigrothoracica, car- 
soni. 
fasciata. 
kibonotoensis, hete- 
rodonta. 
macularis. 
methneri. 
minor media. 
carsoni &. 
bequaerti &. 
heterodonta 


Glossotilla allatoensis. 


speculatrix. 
tricoloriformis. 
permeans. 
atricolor. 
luctifera. 
ochracecmaculata. 
principis. 

liotela. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


. Glossotilla aurcdecorata. 


A supernumeraria. 
” semicirculata. 
A adelpha 3. 
Trogaspidia biseriata. 
ss junodi. 


. Lobotilla leucopyga. 


130. Trogaspidia dispilota. 

131. Aureotilla madecassa. 

132. 5 hebraea. 

133. Glossotilla argenteopicta. 

134. Trogaspidia zanaca. 

135. nr zanacaeformis. 

136. » . hildebrandti. 

137. Chrysotilla ochraceipes. 

138. ” antongilana. 

139. Trispilotilla bispinosa. 

140. Spinulotilla spinosa. 

141. . tricuspidocarinulata. 

142. 2 bolamana. 

143. Mimecomutilla omissa. 

144. Pr infamium. 

145. Er renominanda. 

146. nr arcuaticeps. 

‚147. Promeecilla decipiens. 

148. 55 unicingulala. 

149. z dolichonota. 

150. Smicromyrme tettensis, mlanjean». 

151. = quintoceiliate. 

152. ” tripunctata. 

153. ia zinderana. 

154. 35 longigena. 

155, 5 enippe f. permacu- 
laris. 


819 
156. Smicromyrme entppe. 
157. r mocsaryi, inde- 
terminanda. 
158. n tettensiella, con- 
goana. 
159. = monticellw. 
160. " kitompoana. 
161. = melpomene. 
162. & omphale. 
163.. r praedaltrix. 
164. x samburuana. 
165. FE naivashana. 
166. En viduata. 
167. 55 signata. 
168. F partita. 
169. P- ellipsifera. 
170. % willowmorensis. 
221. Me staurospila. 
172. PR rufescens. 
12708 ss kalaharica. 
174. Stenomutilla argentata. 
175. subsessilis. 
176. * telekir. 
TAT« 55 rufipes. 
178. b: kohli. 
179. 5 pseudoberoe. 
180. % analis. 
181. s albicaudata. 
182. re diacantha. 
183. 5 eurydice. 
184. Re ugandana. 
185. r nigroaurea. 
186. ss freyi. 


820 Dr. H. Bischoff: 


Erklärung der Tafelfiguren. 
Tafel IY—V. 


(Die auf diesen Tafeln dargestellten Zeichnungen sollten ursprünglich als 
Textfiguren reproduziert werden, sind aber versehentlich von der Kunstanstalt 
auf Tafeln vereinigt worden. Eine nachträgliche Trennung mußte wegen hoher 
Kosten unterbleiben. Der einheitliche Verkleinerungsmaßstab läßt bei einigen 
Figuren Einzelheiten nicht mehr genügend erkennen. 

Wo nichts besonderes vermerkt ist, stellen die Figuren Umrißzeichnungen 
des weiblichen Thorax der betreffenden Arten dar.) 


a) Thorax. 
Tafel IV (Fig. 1—84). b) Basis des Abdomens. 
1. Apterogyna glabra 2. 17. Apt. bimaculata 2. 
a) Basalsegmente des Abdomens. a) Thorax. 
b) Thorax. b) Basis des Abdomens. 
2. Apt. rhodesiana 9. 18. Labidomilla antiopa 9. 
a) Basalsegmente des Ahdomens 19. ” bimaculigera 9. 
b) Thorax. 20. er tauriceps 9. 
3. Apt. nyassana ?. DT Er ügi 2. 
4. a) 2. Abdominalsegment v. Apt. 2, e fuseipalpis 9. 
nyassana Q. 23. 55 tricuspis 9. 
b) 2. Abdominalsegment v. Apt. | 24. a edentata 2. 
kilimandjarica 2. 25. ® neawei 9. 
5. Apt. cybele 9. 26. iy bilobata Q. 
a) Thorax. 27. > coriacea 9. 
b) Basis des Abdomens. 28. $- subspinos@ 9. 
6. Apt. mlokosiewitzi 9. 29, 52 tricuspidoides 2. 
a) Thorax. 30. 2 Convergens D% 
b) Basis des Abdomens. Silk ” semirubra 9. 
7. Apt. latreillei 9. 32. Liotilla laevis 9, Gesamtbild. 
a) Thorax. 33. Dasylabroides capensis 2. 
b) Basis des Abdomens. 34. ss alcithoe $, Kopf u. 
8. Apt. nitida &. Pronotum. 
Basis des Abdomens. 35. Dasylabroides eumenis 2. 
9. Apt. algirica 3. 36. % kalaharica 9. 
Basis des Abdomens. 37. 55 natalensis 2. 
10. Apt. alluaudi 2. 38. & caffra 2. 
Basis des Abdomens. 39, y maja &, Basis des 
11. Apt. olivieri 2. Abdomens. 
Zweites Abdominalsesment. 40. Dasylabroides metatarsalis 3, Meta- 
12. Apt. bembesia 9. tarsus der Hinterbeine. 
Io: andrei 2. a) von innen. 
14.22 savionyi 2. b) von außen. 
a) Thorax. 41. = procne &, Meta- 
b) Basis des Abdomens. tarsus der Hinterbeine. 
15. Apt. savimmyi &. 42. Mr cuneatiformis 9. 
Basis des Abdomens. 43. 5 alcis 9. 


16. Apt. schultzei 9. 44. Ir cassiope 9. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


45. Dasylabroides neavei 9. 

46. 2 idia 9. 

47. 2 rubra 9. 

48. Brachymutilla androgyna 5. 
49. Br melete 3. 

50. 2 namana 2. 

51. peringueyi 9. 
52. 33 scabrosa 9. 

58. .- gynandromorpha 5. 
54. > quadraticollis 9. 
55. N pandora 9. 

56. Spinulotilla pseudopygidialis 2. 


DIR r triceuspidocarinulata 9. 
58. 2: bolamana 9. 

59. Rhopalomutilla clavicornisS Kopf. 
60. Fr mlanieana 9, 

Gesamtbild. 
61. an eristata 8, Kopf 
von vorn. 
62. Rhopalomutilla conifera $, Kopf 


von vorn. 


. Rhopalomutilla tongaana $, Kopf 


von vorn. 


. Rhopalomutilla anguliceps $, Kopf 


von vorn. 
. Pyenotilla straba 2. 


66. er bequaerti 2. 

67. = erudelis 2. 

68. “ rufoguttata Q. 
69. 35 nyikana 9. 

70. 5 robecchü 9. 

71; = raffrayi 2. 

12. Y idonea temporalis 9. 
73. r idoneaeformis 2. 
74. 2 bolivarı Q. 

75. h% idoneaemorpha 2. 
76. 5% pygidialis 9. 

77. Mutilla scabrofoveolata 9. 
1; -Dythia ®. 

79. mniszechi 9. 

80. transiens 2. 

31. parallela 9. 

82. auromaculala 2. 
83. radamac 9. 

84. BR cepheus 9. 


821 


Tafel V (Fig. 85-155). 


85. Mutilla fucata 9. 

86. „»  imconspieua ®. 

87. ‚„  notomelaena 2. 

38. „  nairobiana 9. 

89. „  astarte orientalis 2. 
90. Hadrotilla helle 2. 

91. Odontomutilla argenteoguttata 2. 
2. 25 aegrota Q. 

935 IR crassilhoraz 9. 
94. © spiniger@ 9. 

9. ns moequerysi Q. 
96. 7 fulvonittata 2. 
97. = fracta ®. 

98. = rhodesiaca 9. 

99. FE laticollis 2. 

100. ns voiensis Q. 

101. n microcephala 9. 

102. A calida 2. 

103. =” calida occidentalis?. 

104. 2 disparimaculata ®. 

105. 25 horride. 2. 

106. » ovata 2. 

107. — ponderosa 9. 

108. > somalica 9. 

109. z mazima 2. 

110. 58 notata 2. 

IT 55 bifacciata 9. 

112. e tisiphone 9. 

113. >. tomyris Q. 

114. > umtalina 9. 

I: En fulvopilosa 2. 

116. is moquerysi d, Seiten- 

des Propodeums. 
117. Odontomutilla andromache S. 


Seiten des Propodeums. 


. Odontomutilla microcephala 5, 
Seiten des Propodeums. 


. Odontomutilla dissimilis 5, Seiten 
des Propodeums. 
. Odontomutilla dissimilis 5, Basis 


des Abdomens. 

. Odontomutilla mazxima 5, Basis des 
Abdomens. 

. Odontomutilla tom yris 
des Propodeums. 


A 


&, Seiten 


5. Heft 


82 “Dr. H. Bischoff: 


123. Odontomutilla tisiphonella &, 


Sziten des Propodeums. Tafel VI (Fig. 156-222), 
124. Odontomutilla chionella 5, Seiten |156. Trogaspidia luangwensis 9. 
des Propodeums. 157. > moschiana 9. 
125. Odontomutilla clymeneis $, Seiten | 158. a kipochiana 9. 
des Propodeums. 159. Pygidialfeld der 4. Gruppe. 
126. Odontomutilla compta 3, Seiten des |160. Trogaspidia bolamensis 2. 
Propodeums. 161. + ‚ignoranda 2. 
127. Odontomutilla natalensis $, Seiten | 162. , cassineana 9. 
des Propodeums. 163. 3 bugalana 9. 
128. Odontomutilla chirindana $, Seiten | 164. 4 unduligera 2. 
des Propodeums. 165. - ndiolensis 2. 
129. Odontomutilla chirindana $, Basis | 166. S caffrariae 9. 
des Abdomens. 167. Pyeidialfeld Gruppe 4ba. 
130. Odontomutilla marshalli $, Seiten |168. Trogaspidia mlanjensis 2. 
des Propodeums. 169. ES kamboveana 2. 
131. Trispilotilla bispinosa 9. 170. En bangweolensis 2. 
132. Chrysotilla ochraceipes 2. 171. IR sampweana Q. 
133. Dolichomutilla minor 9. 172. ee luangwicola 9. 
134. “ macularis 9. 173. , angoniensis 9. 
135. Lobotilla leucopyga 2. 174. ”% momberana 9. 
136. ”e u d&, Anal- 173: = -mufungwana 2. 
segment. 176. „5 benguelana 2. 
137. Trogaspidia tricolor 9. 177. “ salisburgensis 2. 
138. er bioculata 2. 178. ” shilouvanensis 9. 
139. . mangocheana ?. 179. Pygidialfeld der 5. Gruppe. 
140. 55 lindiensis Q. 180. Trogaspidia bolamanica 2. 
141. ee rhodesiaca Q. 181. ie jankisiana 2. 
142. & luangwae 29. 182. Be tosquineti 2. 
143. a bravana 9. 183. = vigoniorum 2. 
144. ” dispotilaeformis 9. 184. a dunguana 9. 
145. “ dispilotaemorpha 2. 185. 5 brazzavillensis Q. 
146. Be harrarensis 9. 186. 3 sankuruana 9. 
147. A somalica 92. 187. 5 pugquana 9. 
148. ” Zangenburgensis 9, 188. 5 graueri 2. 
Pyeidialfeld. 189. i lufirana 2. 
149. Trogaspidia chariensis 9, Pygidial- | 190. Tr confusa ?. 
feld. 191. = gorongozana 2. 
150. Trogaspidia chariensis 2. 192. Kr buziana 2. 
151. Pygidialfeld der 3. Gruppe. 193. R: reimeri 9. 
152. Trogaspidia aestuans 9. 194. re sennarensis 2. 
153. BR manicana 9. 195. % tenuistriata 9. 
154. ” mverana 9. | 196. S rugulifera 9. 
155. r chikawana 9. | 197. „ bottegoi 2. 
198. 7 mombasana 9. 
199. Ir wabonina 9. 
200. 35 samburuana 9. 


1201. en kifaruana 9. 


202. 


203. 
204. 
205. 
206. 


207. 


208. 
209. 
210. 
211. 


212. - 


213. 
214. 
215. 
216. 
217. 
218. 
219. 
220. 
221. 
‘ 222. 


223. 
224. 
225. 
226. 
227. 
228. 
229. 
230. 
231. 
232. 
233. 
234. 
235. 


236. 
237. 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


Troyaspidia benadirica 
gr ogadenica 
Glossotilla nigricolor 9. 
allatoensis 2. 
” lanfikiana 2. 
congoensis 9. 
meridionalis 2 
rukuruensis 9. 
rhodesiaca 2. 
nyassana 9. 
cassinensis 9. 
jankisiana 9. 
ngouriensis 9. 
E speculatrix 9. 
dijiboutiensis 9. 
pseudotricolor 9. 
luctifera 2. 
permeans 9. 
atricolor 9. 
principis 9. 
stilpnopyga 2. 


Tafel VII (Fig. 223—272). 

Glossotilla gorongozana 9. 

liopyga 9. 

adelpha 2. 

mashonensis 2. 

loloana 9. 

53 casignete Q. 

rukuruana 9. 

lüotela 9. 

xanthopus 9. 

aurodecorata 2. 

pulchella 9. 

re semicirculata 9. 

Letztes Abdominalsegment einer 
Glossotilla 3; a) von der Seite, 
b) von oben. 

Glossotilla dilataticornis $. Fühler. 

Glossotilla 

a) obesa &. 

b) prineipis &. 

c) atricolor ochraceomaculata 3; 
letztes Tergit. 


Q. 
9. 


», 


Glossotilla 


823 


-1238. Viereckia bassutana 9. 
239. Dasylabris stimulatrix 9. 
240. Fr neaver thoracica Q. 
241. 5 filum 2. 
242. Pr doriae 29. 
243. x tanganyikana 2. 
244. = crassa 9. 
245. > virgo u. bulawayoensis? 
246. a2 schulizei 2. 
247. 5 unipunclata 9. 
248. danae 9. 


. Dasylabris 


249 voellzkoui 9. 

250. 25 rubripilosa 9. 

251. Stenomutilla subsessilis 9. 

252. Er jeanneli 2. 

253. za telekü 9. 

254. = kohli 9. 

255. 55 nigrita 9. 

256. 7 mangochiana 9. 

257. u pseudoberoe 9. 

258. - leucopyga 9. 

259. albicaudata 9. 

260. r pugidialis. 9. 

261. = diacantha 9. 

| 262. Ss bispina 9. 

263. x difficilis 2. 

264. = eurydice Q (Gesamt- 
bild ohne Kopf). 

265. Stenomutilla ugandana 2 (Gesamt- 
bild ohne Kopf). 

266. Stenomutilla nigroaurea 2 (Gesamt- 
bild ohne Kopf). 

267. Stenomutilla freyi 2. 

268. Psammotherma flabellata S. 


269. 


270- 
271- 
272. 


a) Fühler von unten. 

b) Fühler von oben. 
Psammotherma cyanochroa 3. 
a) Fühler von unten. 

b) Fühler von der Seite. 


Promecilla decipiens. 
es unicingulata. 
dolichonota. 


> 


5. Holt 


Dr. H. Bischoft: 


825 


Monographie der Mutilliden Afrikas. 


709 


102 


706 


H. Bischoff: 


Dr. 


826 


Tafel 111. 


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Monographie der Mutilliden Afrikas. 899 


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830 Dr. H. Bischoff: 


Tafel VII. 


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